Behind Brown Eyes von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Nightmare -------------------- Kapitel 4 – Nightmare Die Freunde standen am Bug, ließen den lauwarmen Wind durch ihre Haare wehen und betrachteten die für sie unbekannte Stadt. Der Wind wehte nicht sehr stark, ließ ihre Kleidung jedoch ein wenig flattern, spielte mit ihren Haaren herum, indem er sie kurze Zeit trug und wieder fallen ließ. Die Sonne war gerade aufgegangen, ließ ihre warmen Strahlen auf sie nieder und bereitete ihnen ein wunderschönes Bild, färbte den Himmel in ein warmes Rot. Yugis Augen strahlten vor Begeisterung, sah lächelnd zu seinem größeren Abbild, der genauso faszinierend auf die Umgebung sah. Jounochi sah sich die vielen Leute an, die ebenfalls auf dem Deck standen, schaffte es schließlich wieder sich mit Kaiba zu streiten, da dieser ihn beleidigt hatte, wie die vielen Male an dem noch kurzen Morgen. Sabrina hatte die Ruhe genutzt und sich ein Blatt Papier zur Hand genommen, fing an den Sonnenaufgang darauf festzuhalten, während ihre Freundin mit ihrer Ratte daneben stand, ihr zwischendurch dabei zusah, sich dann wieder dem Ausblick widmete. Auch Anzu gesellte sich nach kurzer Zeit zu ihnen, hakte sich bei Yami ein und lächelte ihn an, der das Lächeln nur kurz erwiderte, sich mehr oder weniger (eher mehr >.>) bedrängt fühlte und noch ein Stück näher zu Yugi heranrutschte. Diese missliche Lage fiel auch bald Kim auf, die ein Stück abseits neben Sabrinas Liege gestanden hatte und nun direkt zum Bug trat, wo Yami, Yugi und Anzu standen. Kurzerhand nahm sie Atemu von ihrer Schulter und setzte ihn bei Yami drauf, um sich mit einem Grinsen über die Reling zu lehnen. Anzu gefiel es gar nicht, dass die Ratte auf einmal in so unmittelbarere Nähe war und so beschloss sie, dass es doch besser wäre, wenn sie sich woanders aufhielt. Dies ließ Yami wiederum etwas aufatmen, hatte er doch so wieder mehr Freiheit, richtete seinen Blick wieder auf seinen kleinen Freund, schenkte ihm ein Lächeln. "Aibou", murmelte er leise, worauf er nur fragende Blicke von diesem einfing, aber nur schnell abwinkte und wieder nach vorne sah. Er wusste ja selbst nicht, warum er das gesagt hatte, benahm sich in letzter Zeit sowieso manchmal etwas eigenartig in dessen Nähe. Jounochi stellte sich nun neben Sabrina, da er keine Lust hatte sich weiterhin mit Kaiba unnötig zu unterhalten, betrachtete sie etwas verwirrt. "Was machst du da?" "Wonach sieht’s denn aus?", grinste Sabrina nur, ließ den Bleistift weiterhin über das Blatt wandern. Der blonde Junge musterte es nur etwas genauer, konnte jedoch nicht recht erkennen, was es darstellen sollte, da das Mädchen noch längst nicht fertig war, zuckte deshalb mit den Schultern und legte sich auf eine Liege gleich daneben, beobachtete seine Freunde und den Sonnenaufgang. "Sugoi", meinte er nur kurz faszinierend bei dem Anblick, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und schloss genießerisch die Augen. "Deshalb zeichne ich es ja auch", noch einmal grinste Sabrina, beschloss dann noch zwei Personen mit auf ihr Bild zu setzen, die sich genau vor ihr an der Reling befanden. "Ist das nicht ein herrlicher Tag?", fröhlich hockte sich Kim zu Jounochi auf die Liege. "Schöner geht’s ja schon fast nicht mehr. Bringt mich bitte jemand um?" "Gerne doch, wie hättest du’s denn gerne?", kam es kurz darauf mit einem kühlen Unterton von dem großen braunhaarigen Jungen, der sich neben sie gestellt hatte und kritisch Sabrinas Bild und dann Jounochi betrachtete, der auf der Liege zu dösen schien. "Ich weiß nicht. Wie würdest du mich denn gerne umbringen?", antwortete Kim frech und grinste Seto an. "Schnell", gab dieser nur die knappe Antwort, setzte sich dann auf Sabrinas Liege, da die anderen alle besetzt waren, und er keine Lust hatte noch weiterhin zu stehen. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass diese sich daraufhin von der Liege bequemen würde, doch Sabrina rutschte nur etwas zur Seite, um Platz zu machen, zeichnete dann konzentriert weiter, hatte nicht einmal wirklich realisiert, wer sich neben sie gesetzt hatte. "Erstechen? Erschlagen? Oder willst du mich hier in die Bucht schmeißen?", bohrte Kim weiter. "Wobei ertränken inzwischen schlecht geht, weil wir gleich da sind." "Kaiba bringt doch niemanden um, der macht sich die Finger doch nicht schmutzig", mischte Jounochi sich nun ein, fing sich dadurch aber nur einen kalten Blick von dem Angesprochenen ein, was er mit einem Grinsen erwiderte. "Keh, ich bin aber nicht schmutzig, also würde er sich auch nicht die Finger schmutzig machen", entgegnete Kim und ließ sich nach hinten auf Jounochi fallen, um in den Himmel sehen zu können, der sich immer mehr ins Blaue verfärbte. Der Junge sah irritiert zu dem Mädchen, als er ein Gewicht auf sich spürte, hatte jedoch nichts dagegen einzuwenden und sah nur weiterhin zu Kaiba. "Da der Eisberg nichts zu erwidern hat, nehme ich das Mal als eine Zustimmung", begann er ihn nun weiter aufzustacheln, fing sich ein Knurren ein. "Natürlich würde ich niemanden umbringen, das schadet nur dem Ruf, außerdem hätten wir hier dann auch noch eine Leiche. Das würde so einer feinen Nase wie bei dir doch gar nicht gehen, Köter." Das Thema schien sich immer mehr zuzuspitzen, und so grummelte Sabrina einmal auf, warf ihren Bleistift auf ihr Blatt und sah ihre Freunde böse an, sofern ihr das denn gelang, da es ja eigentlich auch lustig war. "Könnt ihr nicht einfach ruhig sein und die Aussicht genießen? Sucht euch n ruhiges Plätzchen und stellt euch zusammen und genießt die Aussicht", meinte sie schließlich konnte sich ein "Hündchen und Herrchen" allerdings nicht verkneifen und prustete los, widmete sich wieder ihrem Blatt, worauf Kim nur grinste. "Ich darf hier blieben", meinte sie nur, stand aber auch auf, um sich ihre Ratte zurückzuholen. Diesmal persönlich und nicht durch ein Pfeifen, da Yami noch immer sauer auf Atemu zu sein schien, nachdem dieser ihn neulich gebissen hatte. Jedoch entschloss sie sich an der Reling stehen zu bleiben, da die Aussicht hier um einiges besser war und sie einen wunderbaren Blick über den Hafen von Sydney hatte. Das blonde Mädchen schob Seto daraufhin von ihrer Liege und drückte diesen auf Jounochis, woraufhin sie nur irritierte Blicke einfing. "Guckt mich nicht so blöd an, ich brauche halt meinen Platz. Macht’s euch gemütlich", meinte sie nur, zeichnete dann weiter. Seto warf ihr nur erneut einen ungläubigen Blick zu, schenkte ihr dann aber nur ein "hm" und schob Jounochi von der Liege mit den Worten "Köter haben auf Stühlen nichts verloren", was sofort heftigen Protest von Seiten Jounochis zur Folge hatte, der Seto allerdings kalt ließ. "Wie oft muss ich dir das denn noch sagen? Ich bin kein Hund! Ist das denn so schwer zu verstehen?!", wehrte sich der Junge, setzte sich prompt wieder auf die Liege. "Du bist ja auch kein Hund, sondern ein Köter und jetzt runter!", unsanft saß Jounochi erneut neben der Liege. "Aua", er rieb sein schmerzendes Hinterteil, ließ sich aber nicht beirren, seine Liege zurück zu bekommen. Und das mit allen Mitteln. Nach kurzem Überlegen von Seiten Jounochis fand Seto diesen auf seinem Schoß wieder, sah in die treuen braunen Augen des Blonden. "Ich bin ein ganz liebes Schoßköterchen. Und Schoßköterchen sitzen nun mal auf dem Schoß ihrer Herrchen", grinste er Seto an. Dieser sah nur etwas perplex zu ihm hoch, wusste nicht, was er nun darauf antworten sollte und verharrte eine Weile so. "Außerdem lag ich hier zuerst. Such dir doch eine andere, du musst die Leute doch nur schief angucken und die springen", fügte Katsuya noch hinzu. Seto schloss kurz die Augen, versuchte den Ärger einfach zu verdrängen. Er hatte jetzt wirklich keine Lust sich den Tag verderben zu lassen, rutschte schließlich ein Stück zur Seite, sodass beide genügend Platz hatten, und hielt die Augen weiterhin geschlossen, versuchte wenigstens noch ein bisschen Ruhe zu bekommen. Denn wenn sie gleich einliefen und in der überfüllten Stadt umherirrten, würde ihm dies sicherlich nicht mehr gelingen. Von diesem Schauspiel bekamen Kim, Yami und Yugi nicht viel mit, da sie am Bug standen und zur, im Morgenlicht glänzenden, Stadt sahen. "In Sydney erwartet uns die erste Arena. Ob der Gegner schwer ist?", fragte Yugi leicht besorgt. Bisher hatten sie zwar alle ihre Spiele gewonnen (Das Duell Yami gegen Kim zählten sie einfach nicht), aber schließlich war es wohl klar, dass sie gegen einen Spitzenduellanten würden antreten müssen. "Wir werden es schon schaffen", meinte Kim zuversichtlich. "Schließlich habe ich dich auch fertig gemacht." Yami bekam einen freundschaftlichen Knuff in die Seite, nickte dann leicht. "Hai, irgendwie schaffen wir das schon", stimmte er der neugewonnen Freundin zu. Yugi lehnte sich daraufhin an ihn, nickte auch leicht, fühlte sich durch die Worte schon etwas mutiger. Kim musste bei dem Anblick leicht lächeln, während ihr nur Atemu zum Kuscheln blieb, der sich sehr weich, aber auch sehr warm um ihren Hals gelegt hatte und (wie könnte es anders sein) vor sich hinschnarchte. Das Mädchen warf einen Blick zurück und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als sie Seto und Jounochi zusammen auf einer Liege sah. "Wusste gar nicht, dass die sich so gut verstehen...", meinte sie mit einer Kopfbewegung zu den Beiden, worauf die beiden Jungs sich kurz umdrehten und die beiden anderen auf der Liege nur verwirrt anstarrten, sahen dann wieder zu Kim. "Das ist wirklich ungewöhnlich, normalerweise schaffen sie es ja nicht einmal nebeneinander herzugehen, ohne sich nicht sofort in die Wolle zu kriegen", gab Yami von sich, musste dann aber leicht grinsen. [es ist halb 6.. *nur mal so erwähnen wollte* XD" und Stranger heult nicht mehr, hat aber einen Zustand erreicht, der sowohl komplett wach, als auch PENG! Schnarch ist... Stranger ist halt ein komisches Wesen ^.^"] Sabrina hatte ihre Zeichnung inzwischen beendet, stand mit einem "Viel Spaß noch ihr Beiden" auf und gesellte sich zu ihren anderen Freunden, sah dann auf den Hafen, in den sie gerade einliefen. Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung, wanderten über jedes noch so kleine Detail in der Stadt. Es waren sehr viele Menschen auf den Straßen zu sehen. Einige schienen ihren Einkäufen nachzugehen, andere genossen einfach das Wetter, während wieder andere am Hafenrand standen und dem einlaufendem Schiff zuwinkten. Kleine Kinder standen mit ihren Eltern dort, sahen mit funkelnden Augen zu dem großen Schiff auf, zeigten immer wieder auf Dinge, die für sie neu und unglaublich schienen. Zudem gab es auch Autos, die sich durch die Menschenmassen wühlten und lauter kleine Stände, sowie Läden, die alles Mögliche zu verkaufen schienen. Sabrina freute sich schon darauf jeden Moment wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, da sie, wenn sie ehrlich war, nicht gerne Schiff fuhr. Atemu quiekte vergnügt vor sich hin, als er die Anwesenheit von so vielen Personen spürte und hüpfte kurz darauf von einem zum anderen, lauthals quietschend und nicht immer sehr willkommen. [Und Stranger ist unkreativ *an Splashy übergeb*.] Nachdem auch Jounochi und Seto wieder aufgestanden waren, noch etwas irritiert von Sabrinas Aussage, stellten sich auch diese zu ihnen, bis sich dann alle vom Schiff begaben und sich durch die Menschenmasse drängelten. Auch Mokuba war inzwischen bei ihnen, rieb sich noch etwas über die müden Augen und tapste neben Seto und auch manchmal neben Sabrina her. Atemu quiekte protestierend aus Kims Bauchtasche, aber hören wollte und tat ihn eh keiner, da alle fröhlich durcheinander schnatterten. Schließlich betraten sie australischen Boden. "Und was jetzt?", fragend blickte Honda [der heute noch gar nichts gesagt hat...] in die Runde. "Wie wär’s mit Essen?", gab Jounochi von sich, der schon wieder Hunger hatte, bekam aber nur ein "schon wieder?", und ging dann beleidigt mit verschränkten Armen weiter neben den anderen her. "Wir könnten uns die Stadt angucken. Gucken wo die Arena ist, in der ihr euch duellieren müsst, wo unser Hotel ist, einfach den Tag genießen und die wunderschöne Stadt", schlug Sabrina vor, schenkte allen ein Lächeln, kicherte dann wieder mit Mokuba um die Wette. "Wo die Arena ist, wissen wir", erwiderte Kim. "Aber Hotelsuche ist wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Oder was meint ihr?" Yugi stimmte dem zu und auch Yami hatte nichts dagegen einzuwenden, während Kaiba sich mal wieder nicht dazu herabließ, sich in die Gespräche der anderen einzumischen. Eigentlich wollte er schnellstmöglich gehen, doch Mokuba hatte ihn ja darum gebeten die Reise mit den anderen zu verbringen, und so blieb ihm üblicherweise nichts anderes übrig, konnte er seinem kleinen Bruder doch nichts abschlagen. "Hat denn jemand ne Ahnung, wo hier ein Hotel ist?", fragte Kim weiter. "Ich war hier nämlich noch nie. ATEMU!" Wütend knuffte sie ihre Bauchtasche ein wenig, in die nun doch Ruhe einkehrte, jedoch erntete sie mal wieder einen Blick von Yami für ihre Worte, die sie nur mit einem entschuldigenden Blick quittierte. Atemu hieß die Ratte nun mal und auf einen anderen Namen würde sie jetzt leider auch nicht mehr hören. "Wir müssen einfach noch weiter geradeaus und an dem Stadtbrunnen dann links und dann rechts und dann sind wir an einem Rathaus und dann noch etwas weiter, da ist ein Hotel", meinte Sabrina nun, kassierte sofort einen fragenden Blick von ihrer Freundin, der sie dazu veranlasste auf Mokuba mit seinem kleinen Laptop zu deuten. "Stadtplaaaa~n", kicherte sie dann nur. Kim besah sich nur erstaunt den Laptop, der um einiges kleiner war als ihr Riesenteil, grinste dann aber, machte zwei Schritte und drehte sich erneut fragend um. "Wo müssen wir lang?" Sabrina sah sie etwas ungläubig an, dass sie den Weg schon wieder vergessen hatte, aber das war ja typisch für Kim. Sie behielt so ziemlich selten Sachen über längere Zeit, also ging sie nur an ihr vorbei und führte die Truppe zusammen mit Mokuba zum Hotel. "Tadaaa~", meinten die Beiden dann amüsiert und präsentierten das Hotel den Freunden, die nach dem langen Weg, der durch das ständige Verlaufen und Herumirren nur noch länger geworden war, erleichtert aufatmeten das Hotel nun in greifbarer Nähe zu sehen. "Nächstes Mal zeigt uns bitte jemand anderes den Weg, von mir aus auch Kaiba, aber bitte führt uns nicht noch einmal durch halb Australien", brachte Jounochi hechelnd heraus, stützte sich an einem Pfeiler ab. "Ach was", Kim war putzmunter [im Vergleich zu ihrem schreibenden Ebenbild *fast einpenn* es ist übrigens 6 Uhr] und besah sich interessiert den Hotelkomplex, bevor sie Atemu erneut in ihre Bauchtasche komplimentierte (was ist das für ein Wort, Stranger? @__@) und ihm ein Dutzend Mal sagte, dass er leise sein müsse, wenn er heute zu fressen haben wollte, was auch sehr gut klappte, denn Atemu gab Ruhe. Schließlich betraten sie die Vorhalle und gingen zur Rezeption, als Kim und Anzu zur gleichen Zeit stehen blieben. "Ich muss mir aber nicht wieder ein Zimmer mit der da teilen, oder?", fragten beide und deuteten auf die andere. Die anderen sahen sie nur etwas irritiert an und Sabrina konnte nur ihren Kopf schütteln. Sie musste zwar zugeben, dass sie das Mädchen auch nicht gerade mochte (ganz im Gegenteil ~.~) , doch so schlimm war es dann auch wieder nicht, und wie hätten sie die Zimmer denn sonst am Günstigsten aufteilen sollen?! "Stellt euch nicht so an. So ist es schließlich am billigsten, oder sitzt ihr auf einem Haufen Kohle? Ich nicht!", meinte sie nun, rollte mit den Augen. "Du kannst ja mit zu uns ins Zimmer", meinte Mokuba nun freudig, wodurch Kaiba nur seufzte und sich lieber keine Gedanken mehr über irgendetwas machen wollte, da er sonst im nächsten Moment zu Boden gehen würde, durch den Stress, den er schon auf sich zukommen sah. Dies hatte Sabrina sehr wohl mitbekommen, so wuschelte sie dem Kleinen nur vergnügt durchs Haar und schüttelte den Kopf. "Lieber nicht, außerdem bist du doch sicherlich auch gerne allein mit deinem Bruder." Kim hatte ihre Arme verschränkt, stand neben Anzu, die es ihr gleich tat, und so waren beide am schmollen, weigerten sich mit der jeweils anderen ein Zimmer zu teilen. Schließlich merkte Kim, mit wem sie da Rücken an Rücken stand und beeilte sich, sich zu Yami zu stellen, um von dort böse Blicke in Richtung Anzu zu schicken, als plötzlich ein Grinsen ihre Lippen umspielte, als sie eine neue Zimmereinteilung im Sinn hatte. "Wie wär’s denn damit: Yami und Yuugi kommen in ein Zimmer, Sabi und ich, Anzu und Honda und dann noch Seto, Jounochi und Mokuba." Seto hatte sich auf eines der Sofas verfrachtet, wollte von alledem nichts mehr mitbekommen, er würde sich sowieso wieder ein Zimmer mit Mokuba teilen und wenn die anderen auf die Idee kamen ihm noch jemanden dazu zu schicken, würde er diesen eben nicht reinlassen. So einfach war das. Jounochi wollte auch gerade anfangen dagegen zu protestieren, als Mokuba ihn auch schon umarmte und ihn dann mit lieben Augen ansah. "Wir teilen uns ein Zimmer", gab dieser kichernd von sich, freute sich riesig, und so gab Jounochi im Moment noch Ruhe, wuschelte dem Kleinen nur durch die Haare. Und da sonst nur noch Anzu etwas dagegen einzuwenden hatte, da diese lieber ein Zimmer mit Yami geteilt hätte (soweit kommt’s noch u.u), wurde der Vorschlag angenommen, und die Freunde machten sich auf, mieteten die Zimmer und verteilten dann die Schlüssel. "Ist es nicht toll, dass wir ein Zimmer ganz für uns alleine haben?", grinste Kim glücklich und befreite Atemu, als sie auf ihrem Zimmer waren. Ihre Ratte begann daraufhin sich erneut wild im Kreis zu drehen, irgendwann umzukippen und zu schlafen. "Das Bett ist gut. Es hat den Atemutest bestanden. Atemu schläft nur einfach so ein, wenn ihm das Bett gefällt." Kim pflanzte sich neben ihre Ratte auf und vertiefte sich in das Worddocument, auf dem ihre bisherige Geschichte stand. Seto ging nun in Richtung seines Zimmers, nachdem er sich den Schlüssel von Sabrina hatte geben lassen, schloss es auf und wartete noch bis Mokuba drinnen war, knallte die Tür dann genau vor Jounochi zu. "Hunde müssen draußen bleiben", rief er ihm von drinnen zu, ließ sich dann auf einem der Betten nieder, klappte seinen Laptop auf und begann zu arbeiten, was er heute zu sehr vernachlässigt hatte. Jounochi sah etwas verwirrt auf die Tür kurz vor seinem Gesicht, knurrte dann und hämmerte gegen die Tür. "KAIBA!!! Das kannst du doch nicht machen! Immerhin ist das nicht nur dein Zimmer! Was kann ich denn für diese dumme Zimmeraufteilung?!", schrie er wütend gegen die Tür, fiel dann aber prompt in den Raum hinein, als Mokuba ihm diese schon nach kurzem öffnete, gab einen kurzen Aufschrei vor Schreck von sich und lag etwas irritiert im Flur, sah in ein grinsendes Gesicht. "Nicht so stürmisch, Jounochi-chan", meine Mokuba belustigend, schloss die Tür hinter sich und setzte sich dann neben seinem Bruder auf das Bett, sah diesem dabei zu, wie er auf der Tastatur herumtippte. Jounochi war noch immer etwas verwundert, folgte dem kleinen Jungen dann allerdings und begab sich erst einmal ins Bad, konnte dabei gerade noch ein "Sei froh, dass Mokuba dich mag" vernehmen und ließ darüber verärgert die Tür hinter sich zufallen. Immerhin konnte er nichts dafür, dass sie sich ein Zimmer teilen mussten, das hatten die anderen einfach so beschlossen, und nun war ja auch nichts mehr daran zu ändern. Irgendwo musste er ja mit unterkommen. Seto tippte weiter vertieft in seine Arbeit auf dem Laptop herum, grummelte leise, als er das Knallen der Tür hörte, und war sich schon jetzt sicher, dass es keine gute Idee war die Reise mit den anderen zu verbringen. "Hmm", Kim knabberte an einer Salzstange herum und starrte auf den Bildschirm. "Komm mal her, Sabi." "Was denn?", Sabrina kam gerade aus der Dusche und hockte sich nun mit fragendem Blick neben sie auf das Bett. Diese schob ihr den Laptop zu und deutete auf den von ihr markierten Textteil, der an Bord des Schiffes, vor ihrem ersten Duell mit Yami, entstanden war. "Was hältst du davon?", wollte Kim grinsend wissen. Die Freundin las sich den Text durch, musste dann auch grinsen. "Yami hat seinen kleinen Aibou halt lieb!", meinte sie nun fröhlich, kicherte vor sich hin. "Was bei Jounochi und Seto wohl noch etwas dauert", fügte sie dann noch hinzu, als sie die Laute von draußen vernahm, die nicht zu überhören waren. "Jounochi", sagte Kim nur. "Vielleicht klappt es ja heute... wenn Kaiba ihn denn mal wieder reinlässt... was ich bezweifle, aber Mokuba ist ja bei ihm, also sollte Jounochi wohl bald im Zimmer sein." "Gesagt, getan", lachte Sabrina nun, als sie einen Aufschrei hörte und kurz darauf ein Schloss in die Tür fallen hörte. "Oha...", Kim grinste noch mehr. "So viele Schnuffels und keiner für mich da. Eigentlich schade." Leicht bedauernd guckte sie ihre Freundin an, die ihr aber nur einen leicht bösen Blick schenkte. Schließlich gehörten diese Schnuffels einfach zusammen. Und damit Basta! Yami und Yugi waren auch auf ihr Zimmer gegangen, hatten sich einige Sachen zurechtgelegt und während Yami am Duschen war, lehnte Yugi nun am Geländer ihres Balkons und ließ den Wind durch seine Haare wehen. Er war angenehm und Yugi genoss es, schloss seine Augen und atmete tief durch. Als er jedoch etwas Nasses in seinem Nacken spürte zuckte er leicht zusammen, richtete seinen Blick nach oben, und sah somit in die stolzen und ihm so vertrauten Augen seines Freundes, hatte daraufhin nur noch mehr Wassertropfen im Gesicht, die von Yamis nassen Haaren heruntertropften. Yugi kicherte, strich dann Yamis Haare etwas nach hinten, damit diese keine Tropfen mehr auf ihm hinterlassen konnten, grinste leicht. "Du solltest dir deine Haare lieber trocknen, sonst wirst du noch krank!" "Ich bitte dich, Yugi, wir haben fast 30 Grad, wie soll ich bei der Hitze krank werden?", fragte Yami und schüttelte kurz den Kopf, so dass noch mehr Tropfen auf Yugi fielen. Dieser quiekte kurz auf, musste dann aber lachen. "Ihh! Lass das, Yami", gab er vergnügt von sich, versuchte sich irgendwie davor zu schützen, wurde jedoch von Yami noch festgehalten. "Ich mach mir ja nur Sorgen um dich", meinte er schließlich, tollte noch immer mit dem Größeren herum, bis er auf einmal über eine Teppichkante stolperte, Yami dabei mit sich riss und diesen genau über sich liegen hatte. Reflexartig kniff er die Augen dabei zu, sah dann aber wieder in die violetten Amethyste seines größeren Abbildes, der dicht an seinem Gesicht verharrte, und wahrscheinlich genauso rot im Gesicht war wie er selbst. Nach einigen Minuten voller Stille, fasste sich der Pharao schließlich wieder, stand auf und zog seinen kleinen Freund mit auf die Beine, sah dabei etwas verlegen zu ihm. "Alles in Ordnung, Aibou?", brachte er schließlich heraus, sah dabei mehr zum Boden als zu Yugi. "H..hai...gomen...", murmelte der Kleine mit rotem Kopf und sah dabei ebenfalls zu Boden, bekam aber nur einen verwirrten Blick von Yami. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Aibou", sagte dieser leise. Yugi nickte nur leicht, und so schwiegen sich bei nur wieder an, bis Yami sich auf das Bett setzt und Yugi mit darauf zog, ihn wieder lieb anlächelte. "Ich bin auf die Spieler gespannt, und du?" "Hmh, ich auch. Es werden sicher sehr viele Starke dabei sein. Aber wir schaffen das schon, hast du ja schließlich selbst gesagt!" Yugi war nun wieder etwas wohler, kicherte fröhlich vor sich hin. Auch Yami lächelte nun wieder etwas glücklicher. Der Kleine erfüllte ihn immer wieder mit Optimismus und ließ ihn auch in schweren Zeiten nicht zu sehr verzweifeln. Am nächsten Tag machten sich die Freunde auf den Weg zur Arena, die im Opera House gelegen war. Vor den Toren standen schon viele Duellanten, die ihre Fähigkeiten testen wollten, an denen sie aber einfach vorbeigingen, da Seto die Gruppe anführte und gar nicht daran dachte, dass sie sich ja vielleicht anstellen könnten, so wie es normale Leute tun würden, denn er war ja kein normaler Leut. Und so standen sie auch bald in dem riesigen Gebäude und sahen dem Duell zwischen dem australischen Gegner und einem wohl eher Mittelklasseduellanten zu, bevor sie dann endlich an der Reihe wären. Lange mussten sie nicht warten, denn der Mittelklasseduellant war bald besiegt ("Hätte ich ihm auch gleich sagen können, dass er keine Chance hat", kam es von Seto.) und sie waren endlich dran. "Dann zeig doch mal, was du wirklich kannst", Seto grinste mit einem gerade zu teuflischen Grinsen Kim an, er hatte keine Zweifel, dass sie spätestens hier einen Fall fallen würde. Ihre bisherigen Gegner waren ja wirklich nicht schwer gewesen. Kim erwiderte sein Grinsen nur kühl. Sie machte sich eigentlich kaum Gedanken, ob sie weiterkam oder nicht. Immerhin wollte sie ihren Spaß haben und den würde sie auch haben, wenn sie nur weiterhin mit dieser Truppe durch die Gegend zog. Aber das musste Seto ja nicht unbedingt wissen. Also grinste sie nur siegessicher und trat auf die Spielfläche. Ihr Gegner schien noch sehr siegesgewiss von seinem letzten Sieg zu sein, aber als der Stadionsprecher Kims Daten aufzählte, zu denen auch der Sieg über Yami gehörte, verging diesem doch ein wenig das Lachen, er schien es hier doch mit einem recht starken Gegner zu tun zu haben. Da die anderen erst nach ihr an der Reihe waren, gesellten sie sich nun an die Arena, wollten den Kampf interessiert verfolgen, immerhin hatten sie Kim noch nicht sehr oft duellieren gesehen und sie waren gespannt, was sie konnte, immerhin schien ihr Gegner auch nicht einer von der leichten Art zu sein. Yuugi hatte sich neben Yami gestellt, betrachtete das Geschehen gespannt, fieberte schon jetzt mit, und auch Yami war gespannt. Er hatte zwar das letzte Mal gegen sie verloren, doch da war er nicht ganz bei der Sache, er war darauf gespannt, was sie noch alles konnte. Anzu schmollte etwas vor sich hin, da sie sich eigentlich zu Yami begeben wollte, doch dieser war schon von Yuugi und Sabrina, die dies sehr wohl gemerkt hatte und das dann doch lieber verhindern wollte, umstellt. Während auch Mokuba versuchte das Spiel zu verfolgen, zwischendurch musste er sich von Seto hochheben lassen, da er sonst zu klein war und nicht alles überblicken konnte, war Seto eher desinteressiert. Er traute dem Mädchen nicht sehr viel zu und hatte sie schon jetzt abgehakt. Seine blauen Augen bohrten sich kurz in die Grauen des Mädchens, das gerade seine Karten zog und mit einem "Hm" wandte er wieder den Blick ab. Sie würde verlieren, soviel stand fest, auch, wenn ihr Lächeln in diesem Moment doch sehr siegessicher war, hatte sie doch gerade ihren Schweinchendrachen gezogen, mit dem sie schon jedes Duell gewonnen hatte. Höflich bedeutete sie ihrem Gegner, dass er anfangen dürfte und wartete gespannt auf dessen Zug. Eine halbe Stunde später war einigen Personen im Sydney Opera House das Grinsen gehörig vergangen. Und Kim gehörte eindeutig nicht dazu, eher ihrem Gegner und Seto, da dieser nun überrascht feststellen durfte, dass Kim weiter im Rennen war und sich gegen den Gegner mehr als gut geschlagen und das Duell mit immer noch 3600 Lebenspunkten gewonnen hatte. Frech grinsend trat diese nun von ihrem Platz herunter und gesellte sich wieder zu ihren Freunden, während Seto sie mit einem kalten und abweisenden Blick fixierte, während er an ihr vorbei schritt. Nun war er an der Reihe und er war sich seinem Sieg hundertprozentig sicher, vor allem nachdem er gesehen hatte, dass Kim dieses Duell mit Leichtigkeit hinter sich gebracht hatte. So schwer konnten die Gegner hier dann ja nicht sein. Gesagt getan, kurz nachdem sie angefangen hatten und Seto geschickt schon nach kurzem seine drei Weißen Drachen auf dem Feld hatte, war das Duell auch schon zu Ende und er konnte sich zurück zu den anderen begeben, legte seinen Hand vor den Mund, um ein gelangweiltes Gähnen anzudeuten. "Alles keine Gegner", gab er nur von sich, grinste Kim dann leicht fies an, da sein Duell doch um Längen kürzer war und er sich gar nicht erklären kann, warum sie so lange brauchte. Sie war eben doch keine Gegnerin für jemanden wie er. "Hm", kam es nur im Seto-Stil von dem Mädchen, während sie Yugi beobachtete, der in diesem Moment sein Duell bestritt. Seto und sie würden sich wohl nie verstehen, geschweige denn, Freunde werden, doch wer weiß, was die Zukunft noch so mit sich bringen wollte. Kim entließ Atemu aus ihrer Bauchtasche, da dieser schon wieder unruhig wurde und legte ihn in ihre Kapuze, damit man ihn nicht sah, von wo aus er sich aber seinen Weg auf ihre Schulter suchte und dort nun mit den Vorderbeinen stand und dabei zu sah, wie Yugi gewann. Etwa 1 Stunde später hatten auch Jounochi und Yami ihre Duelle gewonnen und die Freunde machten sich zurück auf den Weg zurück zum Hotel, wo sie (mit Ausnahme von Seto) ihren Sieg gebührend feiern wollten. Atemu quiekte den ganzen Weg über fröhlich bei Yami auf der Schulter und brachte sie immer wieder zum Lachen, da die Ratte in ihrem Übermut mehr als einmal herunterzufallen drohte und im letzten Moment noch von einem von ihnen gerettet werden musste. "Wohin wollen wir denn als nächstes?", fragte Sabrina, als sie vor ihren Eisbechern im Garten des Hotels saßen, vor sich die Weltkarte mit den Arenen. "Ich will nach Hamburg", grinste Kim. "Billard spielen." „Jaja, oh Hamburg meine Perle, ich weiß schon. Aber das ist doch noch zu weit weg“, erwiderte Sabrina sofort, ging dann auf den fragenden Blick von dem kleinen Schwarzhaarigen ein. „Was ist denn los?“ „Was ist Billard?“, kam es neugierig von Mokuba, der noch nie etwas davon gehört hatte. "Ein Spiel mit ganz vielen Bällen und einem Queue, also einem Schläger, und einem Tisch mit Löchern drin", versuchte Kim Billard zu beschreiben. "Und es macht sehr viel Spaß und auf dem Tisch *häm häm* kann man auch andere schöne Sachen machen." Ein anzügliches Grinsen umspielte ihre Lippen, woraufhin sie nur den Ellenbogen von Sabrina in ihrer Seite hatte und einen leicht tödlichen Blick kassierte, immerhin war so etwas nicht für Kinderohren gedacht und auch Sabrina wollte nicht wissen, was sie da schon alles erlebt hatte. Kim grinste sie daraufhin nur unschuldig an. Mokuba war mit dieser Beschreibung zwar immer noch nicht sehr geholfen, doch Sabrina vergewisserte ihm, dass er es dann ja sehen würde, wenn sie in Hamburg ankamen, doch nun mussten sie trotzdem erst einmal klären, wo sie als nächstes hin wollten. "Also?", hakte Sabrina erneut nach. "Wie wär’s denn damit?", fragte der kleine Junge und zeigte auf die Landkarte, die vor ihnen lag, deutete dabei auf Indien. "Das liegt immerhin ganz in unserer Nähe und mit einem ordentlichen Schiff oder Flugzeug sollten wir es in einigen Stunden erreicht haben, dort liegt auch eine Arena und die übrigen Länder wären von der Verbindung her nicht ganz so gut zu erreichen, wodurch sich dieses Ziel doch als plausibel und angemessen eignen würde", plapperte er fröhlich drauf los und man merkte, dass der Kleine oft mit seinem Bruder zusammen war, so wie er sich in seinem Alter doch schon manchmal ausdrückte. "Indien also...", überlegte Jounochi laut. "Ja, das ist das Land auf dieser Landkarte, falls dein kleines Hundehirn das nicht hergeben sollte", kommentierte der Braunhaarige fast monoton, grinste den Jungen überlegen an, hatte er doch immer wieder Spaß daran zu sehen, wie sich der Blondschopf über jede noch so kleine Bemerkung seinerseits aufregte, es reizte ihn geradezu. "Das ist mir auch klar gewesen", grummelte der Angesprochene. "Ich habe mich nur gefragt, wie wir dahin kommen. Schiff oder Flugzeug?" "Fliegen geht auf jeden Fall schneller", warf Kim ein, die gerne mal wieder fliegen würde, da ihr letzter Flug doch schon einige Zeit zurücklag, was sie hier aber nicht zu laut sagen durfte, da außer Sabrina ja alle dachten, dass sie und ihre Freundin nach Japan geflogen waren. "Oder?" "Fliegen schön und gut, aber gibt es auch einen Flug, der von dem Turnier organisiert wurde, immerhin kostet sowas ja auch einiges", sprang Jounochi ein, der, wie alle anderen – außer gewisse Leute – nicht gerade mit Geld um sich werfen konnte. "Jetzt schon", kam als Antwort von einem gewissen Leut, der so eben das Gespräch auf seinem Handy beendet hatte. "Ich weiß nur nicht, ob Hunde an Bord erwünscht sind. Zumal es ein Privatflug ist." Zuerst blickte der Angesprochene etwas verwirrt, verstand aber schon bald, funkelte den Größeren sofort an. "WIE oft muss ich dir das denn noch sagen?! Ich bin KEIN Hund!!!!", knurrte er zurück. "Ok, du bist ein Köter, ich wollte es nur nicht so vulgär ausdrücken", erwiderte Seto unberührt. Jounochi raufte sich die Haare, das konnte doch nicht wahr sein. Wütend sprang er auf und funkelte Seto böse an. "Oh, der Köter hat gelernt, wie man Männchen macht. Schön schön", gab dieser nur kühl von sich. "Immer noch besser als ein Eisblock zu sein, du arroganter Großkotz!! Und ich bin kein Hund! Und kein Köter oder sonst etwas jeglicher Art!! Sehe ich etwa so aus?!" Wie konnte Seto es nur wagen, wieso musste er ihn nur immer so sehr auf die Palme bringen? Was hatte er ihm denn getan?! Gar nichts! Also, warum musste er ihn ständig bis aufs Äußerste reizen? "Willst du darauf wirklich eine Antwort, Wuffi?", auf Setos Lippen erschien ein gemeines Lächeln. "Vielleicht bist du ja ein Seehund, du darfst nämlich schwimmen. Oder Schiff fahren. Ich denke nicht, dass ich dich mit an Bord meines Privatjets nehmen werde." "Mir doch egal!! Mach doch was du willst, du... du... ach vergiss es doch!" Damit beendete Jounochi das Gespräch und stampfte wütend die Treppen hinauf. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Warum mussten sie auch ausgerechnet mit IHM unterwegs sein, er wusste von Anfang an, dass das nicht gut gehen konnte. Dieser Kerl hasste ihn doch. Er wusste nicht warum, aber Seto Kaiba schien ihn zu hassen, und das schon seit ihrer ersten Begegnung, dabei konnte der Blonde sich nicht erklären weshalb, er hatte ihm doch noch nie etwas getan. Hatte er irgendwo ein Schild an sich kleben, worauf "Hass mich" stand?! Aufgebracht knallte er die Zimmertür hinter sich zu, ließ sich auf das Bett fallen und schnappte nach Luft. Er brauchte jetzt erst einmal Ruhe, wollte sich beruhigen. Unten im Garten grinste ein gewissen Seto Kaiba immer noch ein wenig in sich hinein. Natürlich würde er die Drohung nicht wahrnehmen und Jounochi, sein Hündchen, mit dem Schiff fahren lassen. Das würde ja auch viel zu lange dauern und sie würden nur endlos auf ihn warten müssen, was sie wertvolle Zeit kosten würde und er, Seto Kaiba, würde noch länger darauf warten müssen, zum Sieger dieses Turniers erklärt zu werden. Zudem wäre es ohne den Blondschopf nur halb so lustig, denn auch wenn sie sich ständig stritten, musste er zugeben, dass es Spaß machte. JA, Seto Kaiba machte etwas Spaß. Er tat es nicht, weil es sein musste, weil es seine Pflicht war, nein, er hatte Gefallen daran. "Willst du ihn wirklich nicht mitnehmen, Onii-chan?", fragte nun eine leicht traurige Stimme und große dunkle Kinderaugen sahen zu dem Älteren hinauf, die ihn zugleich bittend ansahen, immerhin war Jounochi doch inzwischen auch sein Freund und er wollte mit ihm fliegen können. "Hm", kam es nur von dem Älteren, der nun ebenfalls aufstand und in sein Zimmer gehen wollte, bis ihm einfiel, dass dort ja sich auch ein gewisses Hündchen aufhalten würde, grummelnd änderte er seine Richtung und beschloss die Wellness-Anlage dieses Hauses mal zu testen. "Er wird ihn schon mitnehmen", meinte Kim nur ruhig. "Was wäre ein Herrchen schon ohne sein Hündchen", mischte sich Sabrina kichernd ein, zwinkerte dem Kleinen zu, dem dies anscheinend wirklich geholfen hatte und wieder anfing leise zu kichern, leicht nickte. "Eben, die Beiden können doch gar nicht ohne den Anderen", lachte Kim nun auch leise. "Die gehören halt zusammen", setzte sie leise und nur so laut, dass Sabrina es hören könnte hinzu, während sie Atemu mit Waffelstücken versorgte und nebenbei immer wieder zu Yami und Yugi sah, die glücklich ihren Pfirsicheisbecher verputzten. Die Beiden schienen die anderen schon gar nicht mehr wirklich wahrzunehmen, lachten amüsiert vor sich hin. Yami hatte gerade etwas von dem Eisberg auf seinen Löffel gehäuft, hielt diesen nun vor Yuugi Mund, der auch sofort davon aß, kichernd neben dem Größeren saß. "Mhhh, lecker!!", gab er vergnügt von sich, hatte ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht. Das Geschehen wurde scharfsinnig von Anzu betrachtet und immer wieder ließ sie böse Blicke auf sie fallen, was diese in ihrem Gelache und Herumgealbere aber gar nicht wahrnahmen und nur weiterhin ihren Spaß hatten. "Also steht Indien nun fest", gab Honda von sich, der die Gespräche der anderen bislang nur verfolgt hatte. Dann richtete er sich auf und verließ die anderen, machte sich auf den Weg in sein Zimmer, woraufhin auch bald Anzu folgte, die sich bei Yami und Yugi nicht einmischen konnte und dies alles inzwischen auf die Nerven ging. Derweil langweilte sich auf einem gewissen Zimmer ein gewisser blonder Junge und beschloss in einem gewissen Wellness-Bereich sich ebenfalls zu entspannen, wusste er zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, wer sich dort alles befand. Noch immer etwas schlecht gelaunt nahm er sich sein Handtuch, schlenderte die Treppen hinunter und zog sich in einer der Umkleiden um. Inzwischen stieg sein Spaßpegel wieder etwas an und er schritt guter Laune an dem Pool vorbei, ließ kurz seine Beine dort hineinhängen, bis er schließlich das Handtuch ganz ablegte und mit seiner Badehose bekleidet in das kühle Nass stieg. Es beruhigte ihn ungemein und so legte er sich auf den Rücken, trieb erst einmal eine Weile auf dem Wasser, ohne zu bemerken, dass er nicht der Einzige war, der hier im Pool war, bis er plötzlich gegen jemanden stieß oder eher gegen einen durchaus durchtrainierten Bauch getrieben wurde, der einem durchaus gut aussehendem Jungen mit braunen Haaren und in diesem Moment ziemlich wütenden blauen Augen gehörte. "Also doch ein Seehund!", war das erste, was Jounochi zu hören bekam, doch er versuchte es gekonnt zu ignorieren, schloss seine Augen wieder und ließ sich weitertreiben. "Wer hat dich denn hier überhaupt rein gelassen? Kannst du deine Flöhe nicht woanders verteilen?!", grummelte Seto nun ziemlich genervt, immerhin war er hierher gekommen, um sich zu entspannen und um dem Blonden erst einmal aus dem Weg zu gehen. Denn sein Hündchen und Entspannung konnte man nicht in einem Satz nennen. Doch sein Hündchen dachte zur Abwechslung mal gar nicht daran, ihm zu antworten, da es sich einfach nur entspannen wollte und sich dabei nicht einmal von einer Person namens Seto Kaiba stören ließ. Doch diese Nichtbeachtung wurde schon kurze Zeit später gestraft, als der Blonde eine Hand auf seiner Brust spürte und sich kurz danach unter Wasser wieder fand. Überrascht riss der Blonde die Augen auf, war etwas verwirrt, schwamm kurz darauf aber wieder hinauf und schnappte nach Luft, sah verwirrt und gleichzeitig wütend zu seinem Gegenüber. Was hatte der sich dabei gedacht? Seto würdigte ihm derweil keines Blickes, bewegte sich einige Meter weg von dem Jungen. Selbst er wusste nicht, warum er das getan hatte, doch aus –selbst ihm –unerklärlichen Gründen hatte ihn das Schweigen des Jungen gestört. Jounochi wollte sich dies nun aber keinesfalls gefallen lassen, stürmte auf den Braunhaarigen und drückte ihn selbst unter Wasser, ganz nach dem Motto, wie du mir so ich dir. Doch der Ältere dachte gar nicht daran, sich unter Wasser drücken zu lassen – seine Frisur könnte ja Schaden nehmen – und hob den überraschten Jungen hoch, der ihn eigentlich nach unten drücken wollte, und nutzte die Überraschung des Anderen, um ihn ein weiteres Mal unter Wasser zu sehen. Jounochi holte noch rechtzeitig Luft, dachte jedoch nicht daran das Geschehen hiermit zu beenden, griff nach Setos Hand und zog ihn prompt mit unter die Wasseroberfläche, grinste ihn an, immerhin war dieser es nun, der etwas überrascht zu ihm herübersah. Anders als Jounochi hatte der Braunhaarige jedoch nicht daran gedacht, Luft zu holen und so atmete erschrocken erstmal ein wenig des Chlorwassers ein und kam hustend wieder an die Wasseroberfläche. Sein Husten schien nicht enden zu wollen, viel zu viel Wasser war in die Lunge gelangt und er versuchte wieder ordentlich Luft zu bekommen. Der Blondschopf tauchte kurz darauf ebenfalls auf, betrachtete ihn kurz, bevor er schließlich auf ihm zuging, ihm auf den Rücken klopfte. Auch wenn sie nicht gerade die besten Freunde waren, so konnte er ihn ja schlecht einfach so ‚verrecken’ lassen, dazu war er einfach zu freundlich. [XDDD] Erst als Seto sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, schenkte er ihm nun doch ein kleines Lächeln, sah ihn noch immer etwas besorgt an. "Alles in Ordnung?" "Wonach sieht’s denn aus?", fuhr dieser ihn an und hustete erneut. Für wenige Sekunden hatte er doch ein wenig Angst gehabt, was er, der große Seto Kaiba, jedoch niemals zugeben würde. Jounochi grinste nun leicht, wuschelte einfach durch die braunen Haare des Größeren, diese Chance konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. "Beim nächsten Mal solltest du besser aufpassen! Sonst muss man sich wohlmöglich noch Sorgen um dich machen", gab er nun mit einem kleinen Lächeln zurück, ließ sich wieder auf die Wasseroberfläche nieder. "Um mich muss man sich keine Sorgen machen. Ich komm alleine klar", fauchte der Braunhaarige und versuchte seine Haare wieder zu ordnen, was sich als ziemlich schwierig herausstellte, da sie nicht nur nass, sondern auch ordentlich verwuschelt worden waren. Er würde sich ja gerne rächen, aber in diesem Moment fiel ihm nicht wirklich ein, wie er das anstellen sollte, ohne wieder in Lebensgefahr zu geraten. So strafte er den Seehund nur mit einem bösen Blick und beschloss, sich in der Sauna zu entspannen. Jounochi schenkte dem Blick keine wesentliche Beachtung, immerhin kannte er diese Blicke, das war für ihn schon Routine und wenn er ehrlich war, hatte Kaiba auch schon einmal schlimmere Blicke draufgehabt. Erneut schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen und er schloss die Augen, genoss nun die Ruhe, lauschte dem plätschern des Pools. Er hätte nicht gedacht, dass man mit Seto sogar mal Spaß haben konnte, eigentlich eine interessante Erfahrung. Ein breiteres Grinsen, bevor er sich aus dem Wasser zum Handtuch begab, seine nasse Haut trocknete. Grummelnd saß derweil Seto in der Sauna und dachte über die Szene von eben nach. Sein Hündchen hatte ihm im Grunde wirklich das Leben gerettet. Das war eine einfache Tatsache, die man nicht so einfach ignorieren konnte. Und vielleicht hatte sich der blonde Junge sogar Sorgen um ihn gemacht. Was Seto zwar eigentlich ziemlich egal sein sollte, aber der Gedanke, dass gerade dieser Junge sich Gedanken um ihn machen sollte, war doch etwas verwirrend und anders. *Aber er hat mich gerettet*, fuhr es dem sonst so kühlen Jungen durch den Kopf, auf dem seine Haare noch immer wirr in alle Richtungen abstanden. Er konnte es nicht leugnen, ob er wollte oder nicht. Und noch etwas konnte er nicht leugnen, er war froh gewesen, dass es Jounochi gewesen war, der ihn gerettet hatte. Aber warum dachte er überhaupt so viel über den Blonden nach? Immerhin war er nicht mehr als ein Mittelklasseduellant und sein Hündchen. Moment, was hieß hier überhaupt "sein"? Das klang so Besitz ergreifend. Und heute Nacht, als sie – oder eher Mokuba und Jounochi - geschlafen hatten, hatte Seto noch eine ganze Weile den Jungen angestarrt und ihm beim Schlafen zugesehen, da er, Seto, selbst nicht schlafen konnte. Er konnte es nicht leugnen, an dem Jungen lag ihm was, er konnte nur nicht in Worte fassen, was es genau war. Währenddessen bewegte sich der Blondschopf wieder hinauf in sein Zimmer, oder besser gesagt in ihr Zimmer, immerhin hatte er ja noch seine Wohnpartner. Doch aus irgendwelchen Gründen machte ihm das im Moment weniger aus, als noch vor kurzem. Ob das an der Situation von eben lag? Jounochi dachte noch einmal daran zurück, musste erneut lächeln. Warum musste er nur immer wieder bei dem Gedanken daran lächeln?! Er schüttelte seinen Kopf, versuchte es wieder loszuwerden. Doch vorhin schien es ihm so, als wäre Seto anders gewesen, als gäbe es nicht nur diesen kalten Seto Kaiba, nein, ein Kaiba, der ebenfalls Gefühle in sich hegt und Spaß haben kann. Denn wer hätte gedacht, dass dieser anfing mit ihm im Swimmingpool herumzutollen?! Wahrscheinlich hätte Jounochi es nicht glauben können, hätte wohlmöglich gelacht, wenn jemand ihm gesagt hätte, dass ein Seto Kaiba Spaß haben kann. Doch so war es nun einmal und es war wirklich lustig gewesen, auch wenn der Blonde das niemals zugeben würde, immerhin hatte er auch seinen Stolz und wahrscheinlich sah der Braunhaarige es nicht einmal als Spaß an. Ein Seufzen entwich bei diesem Gedanken seine Lippen, öffnete die Tür zum Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen. Wieder sah er den Größeren in Gedanken vor sich, konnte in den sonst so eisigen Augen mehr sehen, nicht diese Leere, wenn er sich recht entsinnen konnte, hatte er wahrhaftig Gefühle in ihnen sehen können. Eigentlich ein schöner Anblick, es war recht angenehm mit anzusehen, wie diese blauen Saphire auf ihm geruht hatten und ihn einmal nicht nur abwertend betrachteten. Kurze Zeit später öffnete sich erneut die Tür und Seto betrat das Zimmer. Seine Haare waren wieder einigermaßen gerichtet und der kühle Ausdruck lag erneut in seinen Augen. Er trat – noch immer nur mit Badeshorts und Handtuch bekleidet – auf den Balkon, um sich den frischen Wind um die Nase wehen zu lassen, die Kühle tat gut, da er in der Sauna doch sehr geschwitzt hatte. "Hör mal", wand er sich schließlich an den Blonden, sprach aber nicht weiter, sondern wartete erst einmal auf eine Reaktion, um zu wissen, dass dieser ihm auch zu hörte. Jounochi hatte den Jungen sehr wohl bemerkt, hatte trotzdem keine Reaktion von sich gegeben, lag nur weiter auf dem Bett und lauschte den Geräuschen, hatte genau vernommen, wie dieser auf den Balkon geschlendert war. Er ließ seine Augenlieder aufeinander, hörte nur weiterhin zu, fiel schon fast in einen Schlaf. Erst durch Setos Worte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, murmelte schon etwas müde etwas vor sich hin, brachte schließlich ein schläfriges "Hm?" hervor, kuschelte sich dabei mehr in das Bett, da der kühle Wind ihm eine leichte Gänsehaut bereitete, lag er doch noch immer nur mit seiner Badehose und dem Handtuch auf der weichen Unterlage. "Hey, Jounochi, hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir rede!", sagte Seto etwas lauter und ein kurzes wütendes Funkeln trat in die schönen dunkelblauen Augen, bevor er sich hastig wieder der Aussicht widmete. *Habe ich gerade wirklich gedacht, dass der Anblick von Jounochi auf dem Bett total süß ist???*, fragte sich der Braunhaarige verwirrt und spürte, wie er rot war. Schlecht sah Jounochi ja wirklich nicht aus, die verwuschelten blonden Haare, der Waschbrettbauch... aber was dachte er hier überhaupt? Kaiba schüttelte wütend über sich selbst den Kopf. Verwirrt richtete sich der Junge nun doch auf, rieb sich mit einer hand über die müden Augen, strich sich einige seiner Strähnen aus dem Gesicht, die aber auch sofort wieder zurückfielen. Seine Haare taten wohl nie das, was er von ihnen wollte. Sein Blick richtete sich nun auf den größeren Jungen am Balkon, der mit dem Rücken zu ihm stand, die nassen Haare wehten leicht im Wind und die Haut schien noch leicht gerötet von der Sauna – denn er hatte natürlich mitbekommen, wie dieser nach dem Bad noch dort hineingegangen war. Doch sein Blick war noch immer recht irritiert, musterte den Braunhaarigen genau. Hatte er ihn gerade bei seinem Nachnamen genannt? Kein ‚Hund’, ‚Köter’ sonstiges abfälliges Wort? Jounochi konnte es noch immer nicht glauben, blieb auf dem Bett sitzen und legte seinen Kopf etwas schief. "Ich hör doch zu... aber wie komme ich zu der Ehre, dass ich mal nicht als Tier beschimpft werde?" Seine warmen braunen Augen lagen auf seinem Gegenüber, schenkten ihm fragende Blicke. Kaiba warf kurz einen Blick auf den Jungen, wand sich dann aber schnell ab, als er merkte, dass ihm erneut die Röte ins Gesicht schoss. Was war denn heute nur mit ihm los? *Wahrscheinlich der Sauerstoffmangel von vorhin*, versuchte er es sich zu erklären. Zumindest klang es logischer, als die Erklärung, dass ihm Jounochi gefiel. "Das mit vorhin bleibt unter uns", er warf ihm einen kurzen Blick zu und verschwand dann im Bad, schloss die Tür nicht gerade leise hinter sich, nur um dann im Spiegel zu sehen, dass sein Gesicht die Farbe einer Tomate angenommen hatte. Er drehte den Kaltwasserhahn auf und ertränkte sich fast darunter. *Nun komm mal wieder runter, Seto*, schalt er sich selbst. *So kann das doch nicht weitergehen.* Der Braunhaarige sank am Waschbecken herunter auf die Knie. Das konnte doch alles nicht sein. Was war hier nur los. Fast ständig kam ihm das Bild Jounochis vor die Augen, nur bekleidet in seiner Badehose und plötzlich sogar ohne! Seto riss erschrocken die Augen auf. Was sah er hier für Bilder – zugegeben, es waren sehr schöne Bilder, aber Bilder die ein Junge nicht von einem anderen Jungen sehen wollte – das war doch einfach nicht normal. *Vielleicht sollte ich mal zum Psychiater gehen*, grummelte der Junge innerlich und schlug im nächsten Moment die Stirn gegen das Waschbecken, als er bemerkte, dass er Selbstgespräche führte. "Ich sollte mich hinlegen, es geht mir eindeutig nicht gut", murmelte Seto, trat aus dem Badezimmer heraus, ging zum Bett und ließ sich darauf plumpsen. Nur leider hatte er vergessen, dass dort noch gewisser Junge lag, der ihn in seinen Gedanken nicht losließ. Hatte Jounochi das gerade richtig mitbekommen? Er schüttelte seinen Kopf, versuchte Ordnung in den Gedankenwirrwarr zu bekommen. Zuerst sieht er, dass Kaiba anscheinend auch mal anders sein kann, dann spricht dieser ihn bei seinem Namen und dann sah er Seto auch noch mit hochrotem Kopf an ihm vorbeigehen. Das war eindeutig zu viel für den Jungen. Verwirrt ließ er sich zurück auf das bett fallen, starrte an die Decke. Kaiba benahm sich heute noch merkwürdiger als sonst, vielleicht hatte ihm das Schwimmen heute doch nicht so gut getan?! Jounochi wusste nicht, wie er das alles einzusortieren hatte. War das nun gut... oder war es schlecht? Eigentlich wollte er es als gut abstempeln, immerhin war es – wenn er ehrlich zu sich war – angenehm den Firmenchef mal anders zu erleben. Bis jetzt hatte er ihn immer als einen eiskalten Großkotz gehalten, der zuviel Geld besaß und nicht einmal ein Herz hatte. Doch heute war es anders, heute hatte dieser , gerade dieser Eisklotz, Gefühle gezeigt. Und Jounochi musste wirklich zugeben, dass er es als gut empfand. Warum? Das wusste er selbst nicht. Eigentlich konnte es ihm ja egal sein. Kaiba hasste ihn, er hasste Kaiba, so war das schon immer und er hatte noch nie versucht daran zu rütteln. Doch heute... heute hatte er Angst um den Braunhaarigen gehabt, hatte ihm geholfen, da er es für richtig hielt, da er sich Sorgen gemacht hatte. Unzufrieden mit dieser Art von Gedanken drehte sich der Blonde um und versuchte das alles einfach zu vergessen. Morgen sah die Welt schon wieder ganz anders aus und Kaiba würde ihn wieder bis auf Grund und Boden piesacken, das brachte wenigstens weniger Probleme mit sich, denn von den ganzen Gedanken bekam er allmählich Kopfschmerzen. Was musste Kaiba sich auch so unnatürlich benehmen? Das war ja nicht zum aushalten. Jounochi lag noch eine Weile auf dem Bett, kuschelte sich auf das bett und genoss die Wärme, war gerade dabei einzuschlafen, als sich plötzlich jemand halb auf ihn legte und er erschrocken zusammenfuhr, leicht aufquiekte, sich schnurstracks aufrichtete und verwirrt und wütend zu demjenigen sah. "Kannst du nicht aufpassen?! Das ist immer noch mein Bett und ich wollte schlafen!!!" "Ich höre wirklich Stimmen", murmelte Kaiba vor sich hin, bis ihm die Wärme an einer Seite seines Körpers sagte, dass die Stimme wohl keinem Geist, sondern einer realen Person gehörte. "Was?" Jounochi dachte, er hätte sich verhört, starrte unentwegt auf dem Jungen neben sich, der anscheinend keine Anstalten machen wollte sich wieder wegzubewegen. Seto versuchte klar zu sehen, was ihm aber irgendwie nicht so recht gelingen wollte. Aber die Wärme an seiner Seite tat gut und so zog er den Jungen an sich. Viel Kraft hatte er nicht mehr und irgendwie drehte sich alles vor seinen Augen, aber er fror nicht mehr. Der Blondschopf quiekte erneut auf, als er näher an Seto gezogen wurde, lief nun selbst rot an. Was sollte das? War er hier bei der verstecken Kamera oder sollte das einfach nur ein dummer Scherz sein? Wenn dem so war, der Scherz war nicht aber auch überhaupt NICHT lustig. Er versuchte sich wieder zu befreien, doch es gelang nicht so recht, und so blieb er dicht neben Kaiba liegen, sah in das rötliche Gesicht des Jungen, der inzwischen etwas schwerer zu atmen schien. Jounochis Augen weiteten sich ein wenig, musterten den Braunhaarigen nun doch etwas besorgt, denn Kaiba sah nicht gerade gesund aus, außer die Farbe einer Tomate gehörte seit neuestem zum Trend und er hatte nichts davon mitbekommen. Etwas zurückhaltend hob er seine Hand, legte diese zögernd auf Setos Stirn, spürte dessen Hitze. Hatte er etwas Fieber? Kaiba war derweil eingeschlafen, wenn auch sehr unruhig. Es war mehr ein Fieberschlaf, denn ein normaler. Jounochi ließ die Hand noch einige Minuten auf der glühenden Stirn ruhen, richtete sich dann aber doch auf, kämpfte sich aus der Umklammerung frei. Irgendwie musste er ihm helfen, nur wie? Bis jetzt hatte er noch nie vielen kranken Leuten geholfen, doch irgendwie musste er einfach helfen, da war er sich sicher, wer weiß, was sonst noch passieren würde. Hastig betrat er das bad, sah sich dort ein bisschen um, bis ein Waschlappen in sein Blickfeld wanderte, den er sofort ergriff. Schnell suchte er noch nach einer Schale, füllte diese mit eiskaltem Wasser und trat zurück in das Zimmer. Kaiba lag noch immer auf dem Bett, drehte sich zwischendurch unruhig im Schlaf. Der Blonde legte die geholten Dinge ab, stülpte die Decke über den Kranken und tunkte den Lappen nun in das Wasser, legte diesen auf Kaibas Stirn, irgendwie musste er das Fieber senken, denn wenn er es schon so stark spüren konnte, musste es wirklich hoch sein. Seto hatte die Wärmequelle nur ungern wieder frei gegeben, doch er hatte nicht einmal mehr genug Kraft, um sie bei sich zu behalten, musste sie ungewollt frei lassen. Sofort spürte er, wie die Kälte erneut von ihm Besitz ergriff, sein Körper zitterte leicht und sein Kopf brummte vor sich hin, das konnte er selbst im Schlaf noch spüren. Doch es dauerte nicht lange und er spürte, wie sich wieder Wärme um ihn legte, kuschelte sich schon automatisch in den wärmenden Stoff. Als er dann aber das kalte Nass auf seiner Haut spürte schauderte er leicht, verzog das Gesicht, was sich dann aber wieder entspannte. Es war doch irgendwie angenehm, schien diese unangenehme Hitze, die in ihm herrschte zu vertreiben. Doch ordentlich schlafen konnte er noch immer nicht, er fühlte sich einfach unwohl. Jounochi betrachtete den sonst so unantastbaren Firmenchef derweil. In seinen Augen hatte sich Sorge gelegt, konnte nicht glauben, was er gerade sah. Hatte er nicht immer gesagt, ein Seto Kaiba würde nicht krank werden?! Unbewusst zitterte Jounochi, machte sich ernsthafte Sorgen um den Jungen. Er wusste nicht warum, immerhin hatte er nun wirklich keinen Grund sich um seinen ‚Erzfeind’ zu sorgen, doch das Bild, das sich ihm gerade darbot, gefiel ihm ganz und gar nicht, er legte seine Hand auf Seto, murmelte nur leise etwas vor sich hin. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Ungewillt Seto alleine zu lassen, erhob sich Jounochi vom Bett und sah kurz darauf Setos kleinen Bruder vor sich stehen. Als würde er in Jounochis Augen lesen können, verwandelt sich sein Blick in Sorge und sieht zu ihm hinauf. "Was ist los, Jounochi-chan?" Automatisch blickte er an dem Jungen vorbei, sah, wie sein Bruder im Bett lag. Noch war er sich nicht sicher, ob sie sich nur wieder gestritten hatten, doch ihm schien so, als wäre es etwas anderes, das die Stimmung so gesenkt hatte. Jounochi schenkte dem Kleinen nur ein aufmunterndes Lächeln, zog ihn schließlich mit ins Zimmer. "Ich glaube Kaiba ist krank...", murmelte er nur etwas abwesend, setzte sich automatisch wieder neben diesen, wechselte den Lappen. "W-was?", gab der Jüngere unsicher als Antwort und setzte sich ebenfalls ans Bett, sah unsicher auf seinen Bruder, der fiebernd in den Laken lag. Mokuba setzte sich schließlich näher an seinen Bruder, strich ihm vorsichtig einige der nass geschwitzten Strähnen aus dem Gesicht. Tränen brannten in seinen Augen, so hatte er seinen Bruder noch nie erlebt und der Kleine machte sich ernsthaft Sorgen um ihn. "Sollten wir vielleicht einen Arzt rufen?", fragte er den Größeren und eine Träne lief nun doch über seine Wange. Bei diesem Anblick verkrampfte sich das Herz des Blonden nur noch mehr, ging langsam auf den Kleinen zu und schloss ihn in seine Arme, wischte ihm sanft die Träne aus dem Gesicht, wuschelte ihm dann leicht über den Kopf. "Mach dir keine Sorgen, Moki. Es geht ihm bestimmt bald wieder besser, das Fieber bekommen wir schon gesenkt. Du hast doch einen starken Bruder, nicht?!" Mokuba schniefte vor sich hin und sah erneut auf seinen Bruder, der sich unruhig im Bett herumwarf. Jounochi drückte den Kleinen noch mehr an sich, strich ihm beruhigend über den Rücken, wusste er doch, wie wichtig sein Bruder für ihn war. Mokuba genoss die Berührungen, schmiegte sich noch mehr an den Körper, ließ sich so nach einiger zeit wieder beruhigen. Er drückte sich fest an den Jungen, musterte dabei seinen Bruder. Diesem schien es inzwischen wieder etwas besser zu gehen, jedenfalls wühlte er nicht mehr so sehr im Bett, schien etwas ruhiger zu schlafen. Trotz alledem war dessen Atem noch immer schwer. Kurz darauf wurde der Schwarzhaarige auch schon neben diesen gesetzt, kicherte leise, als ihm durch sein sowieso schon zerzaustes Haar gewuschelt wurde. "Du solltest auch versuchen zu schlafen. Morgen müssen wir wieder los, da kannst du den Schlaf sicherlich gebrauchen", meinte Katsuya nun, nahm seine Decke und legte sie um den kleinen Körper, wodurch er ein dankbares Lächeln erhielt, gefolgt von einem Nicken. Er erwiderte das Lächeln, strich noch einmal durch das wuschelige Haare und begab sich zurück in den Stuhl neben dem Bett. Mokuba kuschelte sich derweil an seinen großen Bruder, schien schon nach kurzer Zeit eingeschlafen zu sein. Währenddessen hockte der blonde Junge weiterhin neben dem Bett, wachte über die kranke Person und wechselte immer wieder das nasse Tuch, bis schließlich auch er bald vor Erschöpfung und Müdigkeit auf dem Stuhl einschlief, sein Kopf etwas zur Seite gelehnt. Die Nacht war schon vorangeschritten, als er erneut durch Kaibas unruhige Bewegungen erwachte. Dieser warf sich im Bett herum. Er träumte. Er sitzt auf einer einsamen Insel fest. Um ihn herum nur der weite Ozean. Plötzlich vernimmt er ein Lachen. Wild sieht sich der braunhaarige Junge um und entdeckt schließlich einen Seehund, der Jounochis braune Augen hat, und auf dem ein kleiner blonder Hund reitet. Beide lachen. Lachen über ihn! In seiner hilflosen Lage. Sie machen sich regelrecht über ihn lustig und kringeln sich förmlich vor Lachen, bevor sie abdrehen und in die untergehende Sonne schwimmen. "Nein, nicht... bleibt doch!", ruft Seto ihnen schwach nach. Aber seine Stimme weht in dem heißen Wind davon. Er ist wieder alleine. Alleine auf dieser einsamen Insel. "Hilf mir doch jemand. Irgendjemand!" Die Worte sind nur ein Flüstern und doch scheint sie jemand gehört zu haben. Plötzlich sieht er helle Segel am Horizont, die schnell wachsen und näher kommen. Mit letzter Kraft kommt Seto auf die Beine. Jeder Schritt fällt ihm schwer, als er sich dem Wasser nähert. Plötzlich bemerkt er eine Gestalt am Bug des Schiffes, die er wenig später als Jounochi identifiziert. "Jounochi", schreit der Junge kraftlos. "Bitte hilf mir... bitte..." Jounochi saß angespannt neben dem Firmenchef, wusste nicht, wie er ihm helfen konnte. Er schien schlecht zu träumen, doch Jounochi wusste keinen rat. Erst als er Setos leises Gemurmel vernahm, schreckte er leicht hoch, fuhr ungewiss zusammen, näherte sich ihm noch ein wenig. Es klang so verzweifelt und noch nie zuvor hatte er den Jungen so reden hören, es ließ ihn erschaudern, noch mehr Sorgen machten sich in ihm breit. Zögernd griff er nach Setos Hand, umschloss diese schließlich ganz, hielt sie fest in seiner. Er rutschte noch ein wenig näher, strich einige der braunen Strähnen aus Setos Gesicht, versuchte ihn wieder zu beruhigen. "Schhht... ich bin doch da..." ~ Ende Kapitel 4 ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)