Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 3: Freund oder Feind? ----------------------------- Danke für die Reviews! Ob Harry alleine oder zu viert reist, werdet ihr hier sehen! Viel Spaß! Kapitel 3: Freund oder Feind? Harry hatte das Gefühl er würde fliegen, nein, eher fallen. Er öffnete seine Augen und sah verschwommene Bilder mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vorbeifliegen. Ab und an schien es, als ob er oder die Bilder langsamer würden, da er einige erkannte. Der Hinterhalt der Todesser, als er Lucius Malfoy getötet hatte. Ein besonders schwerer Test während seines Aurortrainings. Die Schlacht um Hogwarts. Sirius, der durch den Schleier fiel. Er wurde wieder schneller und konnte nur die Bilder nur flüchtig sehen. Das Labyrinth bei dem Trimagischen Turnier. Der Feuerkelch in der Mitte der Großen Halle. Seidenschnabel. Sirius als Hund. Tom Riddle. Aragog. Der Stein der Weisen. Die Winkelgasse. Schneller und schneller fiel er. Es war unmöglich etwas anderes als verwischte Farben zu sehen. Ein grüner Blitz. Mehr Farben und dann wurde wieder alles schwarz. Harry schlug schließlich auf Grund. Obwohl sich in seinem Kopf noch immer alles drehte, setzte er sich vorsichtig auf. Während er das tat, ergriff seine Hand Gras und feuchten Boden. Das drehen stoppte langsam und nachdem Harry aufgestanden war, nahm er seine Umgebung wahr. Es war dunkel und er war von Bäumen umgeben. Sein Kopf zuckte hoch, als eine Eule zu seiner Rechten schrie, aber wandte sich sofort wieder zurück, als er ein Stöhnen von seiner linken Seite hörte. Hermine, Ron und Malfoy kamen langsam zu sich. Harry lächelte trotz dieser Situation. Zumindest war er nicht alleine – wo immer er war. „Oh man, was für ein Trip“, grunzte Ron und schüttelte seinen Kopf. „Wo sind wir?“ Die anderen schienen das gleiche zu denken, weil sie Harry erwartungsvoll anschauten, als ob er die Antwort zu der Frage wusste. „Ich weiß nicht…“, antwortete er müde. „In irgendwelchen Wäldern, nehme ich an, aber das könnte fast überall sein.“ „Verdammt großartig! Soviel ich weiß könnte Voldemort uns jeden Moment angreifen!“, fluchte Ron und griff seinen Zauberstab fester. „Nein…“, sagte Harry plötzlich. Er wunderte sich, wie er das vorher nicht bemerken konnte. Obwohl sein ganzer Körper höllisch schmerzte und er jeden einzelnen Knochen fühlen konnte, konnte er seine Narbe nicht spüren. Kein Schmerz, kein Pochen, einfach gar nichts. Seine Hand flog zu seiner Stirn. Aber die Narbe war noch da. Er konnte noch die kleine Unebenheit in seiner Haut fühlen. „Wovon sprichst du, Potter?“, fuhr Draco ihn bissig an. „Wir standen ihm grad noch gegenüber, also muss er hier irgendwo sein!“ „Meine Narbe tut nicht weh, überhaupt nicht, also kann er nicht hier sein“, erklärte der schwarzhaarige junge Mann. „Ich frag mich auch…“ Er verharrte mitten im Satz, da er nicht wusste, wie er seine Gedanken in Worte fassen könnte. Obwohl er etwas Ähnliches schon einmal erlebt hatte, war der Gedanke daran, dass es wieder passiert war, besonders durch einen Zauber, das Murmeln von ein paar Wörtern, einfach zu abstrakt. „Was, Harry?“, fragte Hermine. „Ich meine, habt ihr auch… Dinge gesehen, als ihr gefallen seid? Ich glaube es waren Erinnerungen oder… Dinge die passiert sind… Ich sah sie in umgekehrter Reihenfolge, also nehme ich an…“ Seine Stimme versagte. Wie konnte er seinen Freunden etwas erklären, dass er sich noch nicht einmal selbst erklären konnte? Draco kreuzte seine Arme über seiner Brust. Durch den zerrissenen Umhang sah man das Dunkle Mal langsam erblassen, aber doch sichtbar bleibend. „Willst du damit andeuten, dass wir in der Zeit zurück gereist sind?“, spie er den letzten Teil. „Zeitreisen?“, fragte Ron verwirrt. „Aber ist das nicht unmöglich?“ Harry, ein kleiner Teil von ihm erleichtert, dass seine Gedanken von jemand anderem und nicht von ihm in Worte gefasste wurden und er deswegen ein kleines Gefühl gewonnen hatte, dass er doch nicht vollständig verrückt war, und Hermine schauten sich an. Beide dachten an das eine Mal, wo sie in der Zeit zurück gereist waren, obwohl die Umstände damals anderes gewesen waren. „Eigentlich“, startete Hermine, „sind Zeitreisen möglich. Aber Harry, wir wissen nichts Bestimmtes. Das ist nicht das gleiche wie mit dem Zeitumkehrer. Mit dessen Hilfe konnten wir nur ein paar Stunden, höchstens einen Tag, zurückreisen, und wir wären an dem gleichen Ort erschienen wo wir ihn benutzt hätten.“ „Vielleicht ist das der gleiche Ort, nur dass Voldemort einen Weg gefunden hat, uns nicht nur ein paar Stunden sondern was weiß ich wie viele Jahre zurückzuschicken.“ Harry kickte das Gras; er hasste das Gefühl der Hilflosigkeit. „Seid still“, sagte die junge Frau plötzlich. „Ich glaube ich habe etwas gehört.“ Alle vier hoben ihre Zauberstäbe leicht an und tatsächlich konnten sie Stimmen und Geraschel hören, das auf sie zukam. „Hört zu“, flüsterte sie. „Wenn wir wirklich in der Zeit zurückgereist sind, dürfen wir nicht gesehen werden. Wir müssen uns irgendwo verstecken.“ „Hey! Ich glaube ich hab was gehört! Da drüben!” sagte eine von den Stimmen – eine seltsam vertraute Stimme, dachte Harry. Sie erstarrten. Es war zu spät sich zu verstecken. Sie konnten nur hoffen, dass diese ungebetenen Gäste keinen Kampf anzetteln würden, sodass sie zumindest einen Erinnerungszauber anwenden konnten. Aber vielleicht, bevor sie das taten, könnten sie herausfinden, wo sie waren und noch wichtiger, wann sie waren. „Bleibt zusammen, aber nicht zu dicht“, befahl Harry mit gedämpfter Stimme. „Senkt eure Zauberstäbe. Wir wollen nicht, dass sie sich angegriffen fühlen.“ Die anderen gehorchten ihm. „Da kommen sie.“ Vier Gestalten kamen aus den Schatten hervor und blieben stehen. Im gleichen Moment als ihre Gesichter sichtbar wurde, setzte Harrys Herz einen Schlag aus. Vor ihm standen vier junge Männer. Ein blasser mit braunem Haar, einer mit längerem schwarzen Haar, das elegant über seine Augen fiel, einer mit widerspenstigem schwarzen Haar und ein kleinerer, maushaariger. Moony, Krone, Tatze und… „Wurmschwanz“, zischte Harry, als er die letzte Person der vier erkannte. Wut stieg in ihm auf. Zuerst hatte dieser Mann Sirius verraten und war verantwortlich dafür, dass er nach Askaban geschickt wurde, wo er verwahrloste bis er nach zwölf Jahren endlich fliehen konnte. Dann hatte er Voldemort geholfen wieder seine volle Macht zurückzuerlangen und am Ende, da Wurmschwanz in der Lage gewesen war zu fliehen bevor sie Sirius Unschuld beweisen konnten, war er für Sirius lange Gefangenschaft im Grimmauldplatz verantwortlich, die mit ein Grund für seinen Tod war. Bevor einer seiner Freunde reagieren konnte, explodierte die Wut in Harry und er stürzte sich auf den kleinen Mann. Harry sah nie die drei roten Lichtstrahlen kommen und alles um ihn herum wurde wieder einmal schwarz. „Ihr!“ schrie James Potter Hermine, Ron und Draco an, seinen Zauberstab immer noch auf den nun bewusstlosen Harry gerichtet. „Gebt mir eure Zauberstäbe und tut alles was wir sagen, dann wird euer Freund nicht verletzt.“ ~*~ Harry wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er endlich aufwachte. Seine erste Reaktion nachdem er wieder zu sich kam, war ein suchender Griff nach seinem Zauberstab, aber er war verschwunden. Er wagte es nicht, sich aufzusetzen; stattdessen schaute er sich gut in seiner Umgebung um ohne sich zu sehr zu bewegen. Er lag auf einem mehr oder weniger bequemen Feldbett in einem kleinen, quadratischen Raum. Eine Hälfte des Raums war mit Gittern abgesperrt – seine Hälfte. Der Fußboden und die Wände waren aus dunklem Stein, aber der Raum selber war warm trotz der kalten Umgebung. Eine Gaslampe erleuchtete den Raum in einem schummerigen Licht und so konnte er die beiden Männer erkennen, die an einem Tisch auf der anderen Seite der Gitter saßen. Sein Herz machte wieder einen Satz. Zuerst hatte er gedacht, er hätte nur geträumt, aber nun, da er sie wieder sah, wusste er, dass die Geschehnisse im Wald wirklich passiert waren. Plötzlich kam ein Gedanke hoch und er setzte sich abrupt auf. Wo waren Hermine, Ron und Draco? Er war alleine in diesem Raum, wo waren also die anderen? Waren sie auch gefangen? Waren sie okay? Oder… Er wollte nicht an das schlimmste denken. Und das brauchte er auch nicht, da er schnell aus seinen Gedanken gerissen wurde. „Endlich aufgewacht, was?“ spottete der eine Mann, einen Mann, den Harry zu lieben gelernt hat wie einen Vater, Bruder und Freund, obwohl er jetzt viel jünger und gesünder aussah. „Endlich, Sirius?“ fragte der andere Mann leicht amüsiert. Harry hatte diesen Mann zuvor nur in Fotografien und ein paar Mal im Spiegel Nerhegeb gesehen. Er sah nicht viel anders aus als wie Harry ihn kannte. Das gleiche durchwühlte Haar, die gleiche Brille… Dieser Mann war James Potter wie alle ihn kannten. Sie waren wirklich in der Zeit zurückgereist. Einen Moment lang hatte Harry wirklich versucht das zu glauben, aber es war einfach zu irreal. Es war nur genauso wie mit dem Spiegel Nerhegeb. Harry wollte, dass es wahr war, aber das war unwahrscheinlich. Dies könnte genauso gut eine Falle der Todesser sein. Eine geniale Falle, da eine Menge Magie benötigt werden musste, um diese Klone oder was immer sie auch waren zu kreieren. „Du darfst nicht vergessen, dass er von drei Betäubungszaubern getroffen wurde. Und er war nur ein paar Stunden bewusstlos. Andere brauchen Tage, wenn nicht sogar Wochen, um sich zu erholen. Dieser hier ist hart im Nehmen.“ „Wie auch immer“, murmelte Sirius, als er von seinem Stuhl aufstand. „Ich werde Dumbledore holen. Du kannst den Wachhund spielen, bis wir wieder da sind.“ James grinste seinen Freund höhnisch an. „Ich dachte immer, du wärest besser als Wachhund geeignet als ich.“ „Witzig“, entgegnete Sirius, wessen Stimme mit Sarkasmus triefte, ging die Treppen hoch, die Harry zuvor noch nicht in dem Raum bemerkt hatte, und ging durch eine hölzerne Tür am Ende. Harry hatte diesen ganzen Austausch mit einer unerklärlichen Faszination beobachtet. Wenn sie wirklich Schauspieler waren, dann taten sich einen guten Job. Über die Jahre und besonders nach seinem Ausflug in Snapes Erinnerungen, hatte Harry genug Informationen über seine Eltern und ihre Freunde gesammelt um sich ein ziemlich gutes Bild von ihnen in seinem Kopf machen zu können. Er starrte noch immer auf die nun geschlossene Tür, als er ein Paar Augen auf sich spürte. Er drehte sich zu seinem Vater – Nein, nicht mein Vater. Ein Betrüger, versuchte Harry sich zu überzeugen. – und ihre Blicke trafen sich. „Was ist mit den Leuten passiert, die bei mir waren?“, schaffte er endlich zu fragen. Er wagte es nicht, Freunde zu sagen, für den Fall, dass wer immer sie auch gefangen hielt nicht von ihrer Freundschaft wusste – etwas was sehr unwahrscheinlich war, wenn sie es wirklich mit Todessern zu tun hatten – es war aber nie verkehrt vorsichtig zu sein. Er wollte Hermine, Ron und sogar Malfoy nicht schaden. „Sie sind oben. Ich sagte, wir sollten sie und dich gleich nach Askaban schicken, besonders den mit dem Dunklen Mal. Aber Dumbledore hat es uns verboten. Er sagte, ihm sei an euch etwas aufgefallen, konnte aber nicht sagen, was genau. Er wollte euch alle erst einmal verhören bevor er entscheidet, was er mit euch tun soll. Ich schwöre, es gibt Zeiten, da verstehe ich ihn nicht, aber ich vertraue ihm und wenn ich mir dich genauer anschaue, muss ich sagen, dass du mir bekannt vorkommst“, informierte James ihn. „Wie ist dein Name?“ „Das geht dich überhaupt nichts an“, sagte Harry zu ihm so ruhig wie möglich. Wenn er etwas Wichtiges in seinem Aurortraining gelernt hatte, dann war es seine Launen zu kontrollieren. „Geht mich nichts an?“ fragte der andere. „Darf ich dich daran erinnern, wer von uns…“ „Das ist genug, James“, unterbrach ihn Dumbledores ruhige Stimme. Er ging die Treppe hinunter und stoppte vor den Gittern, wobei er Harry einmal ordentlich anschaute. „Interessant“, murmelte er bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem anderen Jungen Mann zuwandte. „James, Poppy bat mich, dich zu holen. Deine Frau wartet.“ Harry konnte schwören, dass James Augen größer wurden, bevor er die Treppe hoch eilte und die Tür hinter sich schloss. Als James weg war, drehte Harry seinen Kopf dem Mann, der behauptete Albus Dumbledore zu sein, zu. Wie James und Sirius sah auch Dumbledore jünger aus, wenn auch nur ein wenig. Er trug einen mitternachtsblauen Umhang und einen spitzen Hut in der gleichen Farbe. Einfach und nützlich, aber elegant. Eine halbmondförmige Brille saß auf seiner Nase und seine Augen funkelten genauso wie Harry es kannte seit er den Schulleiter das erste Mal traf. Keiner von ihnen sprach zuerst, sondern starrten sich nur schweigend an. Plötzlich hatte Harry das bekannte Gefühl, dass jemand in seinen Gedanken herumstocherte. Er schaute Dumbledore scharf in die Augen und verbannte ihn von seinen Gedanken, begleitet von den ruhigen Worten „Raus hier“, in seinem Kopf gesprochen. Dumbledores Augen funkelten nur noch mehr und seine Lippen formten ein schmales Lächeln. „Wirklich interessant.“ Er beschwor einen gepolsterten roten Sessel vor dem Gitter und setzte sich hinein, aber nicht bevor er auch einen hinter den Gittern beschwor. Harry äugte sowohl ihn als auch den Sessel argwöhnisch bevor er langsam von dem Feldbett aufstand und sich behutsam in den Sessel setzte. Aber während Dumbledore es sich bequem gemacht hatte, entschied sich Harry gerade zu sitzen. Alle seine Sinne liefen auf Hochtouren, als er versuchte herauszufinden, wie er fliehen könnte. Die magische Aura in diesem Raum kam nur von Dumbledore – Wirklich gut, beglückwünschte Harry ihn schweigend. Sogar die Auras waren die gleichen – das bedeutete, dass die Gitter nicht mit einem Zauber belegt waren. Er könnte die Türen mit Leichtigkeit ohne Zauberstab öffnen, genauso wie an einigen Wachen vorbeikommen, aber er wusste ja immer noch nicht, was nun mit seinen Freunden war. „Machen Sie sich keine Sorgen“, sagte Dumbledore plötzlich, als ob er seine Gedanken gelesen hatte, obwohl Harry sich dieses Mal sicher war, dass er seinen Gedanken fern geblieben war. „Ihren Freunden geht es gut. Wir haben ihnen nichts angetan, obwohl ich zugeben muss, dass Peter, den Sie anscheinend kennen, so wie mir die anderen es geschildert haben, es wirklich wollte, als sie nicht reden wollten. Keiner von ihnen hatte Angst gezeigt. Ich bekam den Eindruck, dass sie für Sie sterben würden falls nötig. Und das nicht nur weil sie Angst vor Ihnen haben, nein, sie sorgen sich um Sie. Sie müssen ihnen ein wahrer und loyaler Freund sein, wenn sie bereit wären, mit Ihnen durch die Hölle zu gehen und sie müssen wirklich viel von Ihnen halten. Dies ist auch der Grund warum Sie von ihnen abgeschirmt sind. Wir nahmen an, dass Sie ihr Anführer waren und deswegen dachten wir, es sei möglich, mit Ihnen zu sprechen. Wie Sie sicher wissen wird die Allianz zu Voldemort mit einer lebenslangen Haft in Askaban bestraft.“ Harry konnte ihn nur anstarren. Niemand außer dem echten Dumbledore und ein paar Mitglieder des Ordens wagten es seinen Namen zu sagen. Er war sich sicher, dass nicht einmal ein Todesser, der von dem Dunklen Lord in Person bedroht wurde, in der Lage sein würde seinen Namen ohne Angst oder zumindest dem kleinsten Stottern auszusprechen. Harrys Entschlossenheit, dass diese Leute, Menschen aus seiner Vergangenheit und Gegenwart, Betrüger waren, verblasste langsam. Stattdessen kam die verrückte Theorie, dass sie tatsächlich in der Zeit zurück gereist waren, zurück. „Nun, die Beweise sprechen für diese Allianz. Einer von Ihren Freunden trägt das Dunkle Mal…“ „Er ist kein Todesser“, hörte Harry sich sagen. „Ist er also nicht…“, dachte Dumbledore laut. „Was habe ich außer Ihrem Wort, dass das wahr ist?“ „Was habe ich außer Ihrem Wort, dass Sie wirklich Albus Dumbledore sind?“, argumentierte Harry. „Das ist wahr, das ist wahr… Ich muss zugeben, ich mag es nicht das Veritaserum zu nutzen und ich bezweifle, dass Sie irgendetwas von dem trinken würden, das ich ihnen anbiete, also denke ich, dass unser Wort das einzige ist, was wir haben.“ „Also glauben Sie mir?“, fragte Harry ziemlich überrascht. Er lügt, er lügt, sprach eine Stimme in seinem Hinterkopf, aber irgendwie, tief im Inneren begann Harry zu spüren, dass dieser Mann wirklich Dumbledore war. Er brauchte nur den endgültigen Beweis. „Die Frage ist nicht, ob ich Ihnen glaube, sondern ob ich Ihnen vertraue… und ich glaube Sie kennen die Antwort zu dieser Frage…“ „Wie sollte ich sie wissen?“ Stille legte sich wieder über den Raum, als Dumbledore die Frage unbeantwortet ließ. Harry senkte seinen Kopf und dachte über die Frage nach. Warum sollte dieser Dumbledore ihm trauen? Er war mit seinen Freunden einfach so draußen in den Wäldern erschienen, sahen arg mitgenommen und ermattet aus und einer von ihnen trug das Dunkle Mal, Voldemorts Symbol. Seine Freunde waren oben und hatten nicht ein Wort gesagt. Nicht ein einziges Wort. Ich bekam den Eindruck, dass sie für Sie sterben würden falls nötig. Und das nicht nur weil sie Angst vor Ihnen haben, nein, sie sorgen sich um Sie. Sie müssen ihnen ein wahrer und loyaler Freund sein, wenn sie bereit wären, mit Ihnen durch die Hölle zu gehen… Sie waren Freunde und sie kümmerten sich umeinander. Todesser kümmerten sich um niemanden außer sich selbst. Sie würden für Voldemort sterben, aber nicht aus Loyalität sondern aus Angst. Dumbledore wusste, dass sie nicht wie Voldemorts Gefolgsleute waren, nicht im Geringsten. Das war der Grund, warum Dumbledore ihm vertraute. Harry schaute auf und traf den erwartungsvollen Blick des alten Mannes. „Ich verstehe“, sagte Dumbledore mit einem Lächeln auf seinen Lippen. „Sie wissen, warum ich Ihnen vertraue. Aber ich glaube ich werde jetzt gehen, so dass Sie entscheiden können, ob ich Ihres Vertrauens würdig bin.“ Mit einem leisen Evanesco verschwand Dumbledores Sessel, aber Harrys blieb. Dumbledore sah den jungen Mann noch ein letztes Mal an, bevor er die Treppen hochstieg. Er hatte gerade den Türgriff angefasst, als Harry zu sprechen begann. „Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran… jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt… und der Dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt… und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben…“ „Denn keiner kann leben, während der Andere überlebt… der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt…“, endete Dumbledore leise bevor er sich dem nun stehenden jungen Mann hinter den Gittern zuwandte. „Woher kennen Sie diese Prophezeiung? Sie wurde erst vor ein paar Wochen gesprochen und ich war der einzige, der sie gehört hat, außer einem Lauscher, aber er kennt nur den Anfang davon.“ „Das ist nicht das einzige, was ich weiß“, antwortete Harry, der nun endlich anfing, Dumbledore zu vertrauen. Es war einfach unmöglich, dass ein Betrüger den genauen Wortlaut der Prophezeiung kennen würde. Also erzählte er ihm, was er wusste, obwohl er Hermines anschuldigende Stimme in seinem Hinterkopf vernehmen konnte. „Gestern wurde ein Junge geboren, richtig? Der Sohn von Frank und Alice Longbottom? Sie nannten ihn Neville… Aber er ist nicht derjenige von dem in der Prophezeiung gesprochen wird, wie Sie in etwas mehr als einem Jahr herausfinden werden. Die Prophezeiung sprach von dem Jungen, der heute geboren wurde, vor etwa einer halben Stunde, glaube ich. Er ist der Sohn von Lily und James Potter und sie nannten ihren Sohn Harry.“ Harry konnte Dumbledores leicht irritierten Blick auf sich spüren, aber er sprach trotzdem weiter. „Von Halloween an, in einem Jahr, wird er bekannt sein als Der Junge, Der Lebte, weil er Voldemorts Avada Kedavra überlebte. Der Fluch prallte auf Voldemort zurück, tötete ihn aber nicht. Er war in der Lage zu fliehen, war aber nur ein Schatten seiner selbst. Ohne einen Körper und ohne Macht wartete er zehn Jahre, bis er es zum ersten Mal versuchte seine Macht wiederzugewinnen. Er brauchte aber noch drei weitere Jahre, bis er endlich erfolgreich war. Wie auch immer… Als er geflohen war, nachdem er seine Macht verlor, ließ er den Jungen zurück, vollkommen unverletzt bis auf eine Narbe auf seiner Stirn, die wie ein Blitz geformt ist.“ Harry hob seinen Pony an. „Diese Narbe.“ „Sie sind also Harry Potter aus der Zukunft, nehme ich an… Das erklärt natürlich vieles“, murmelte Dumbledore und lachte leise. „Darf ich fragen, wie Sie es bewerkstelligt haben, so viele Jahre in der Zeit zurück zu reisen? Wie viele übrigens?“ „Einundzwanzig Jahre. Voldemort und seine Todesser griffen an meinem einundzwanzigsten Geburtstag an. Er belegte meine Freunde und mich mit einem Zauber. Ich kann mich nicht genau daran erinnern, aber um die genauen Methoden von Zeitreisen zu besprechen, wäre es das beste mit Hermine zu reden…“, antworte Harry, auch lächelnd. „Diese Hermine ist eine von Ihren Freunden, richtig?“ Harry nickte. „Nun denn, ich glaube dann ist es das beste wir fragen sie.“ Dumbledore zog seinen Zauberstab aus seinem Ärmel und zeigte damit auf die Tür. „Aloho-“ Er brauchte den Zauberspruch nicht beenden, da die Tür nach einem kurzen Winken durch Harrys Hand aufsprang. Dumbledore äugte ihn neugierig. „Wie ich schon gesagt habe, Mr. Potter, Sie sind wirklich ein interessanter junger Mann.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)