Narben eines verbundenen Schicksals von Akimon (How to make a Legend) ================================================================================ Prolog: -------- Narben eines verbundenen Schicksals Prolog Es war ein schöner, strahlender Sommertag, als Chichi beschloss mit der ganzen Familie mal wieder picknicken zu gehen. Die Sache mit Boo war inzwischen schon wieder ein Jahr her und sie dachte ein gemütliches Beisammensein wäre doch auch ganz nett. Außerdem bekam sie ihren Ehemann ja sowieso nicht so oft zu Gesicht. Obwohl auf der Erde wieder Frieden herrschte, konnte Son Goku es einfach nicht lassen ständig zu trainieren. Dabei nahm er auch regelmäßig Son Goten mit, damit wenigstens einer seiner Söhne das Kämpfen nicht verlernte. So blieb Chichi nur noch Son Gohan, doch der war auch über die Hälfte des Tages in der Orange Star High School. Natürlich konnte Chichi es ihm nicht verübeln, denn sie wollte ja von allen am meisten, dass aus ihm was Richtiges wird. Jedoch wollte sie am heutigen Tag die Anwesenheit aller einfach so richtig genießen. Fröhlich summend packte sie den Picknickkorb mit diversen Fressalien und legte noch eine rot-weiß karierte Decke obendrauf. Dann stellte sie ihn zu den anderen fünf Körben, die bereits draußen standen. Erleichtert darüber, dass sie jetzt auch noch den letzten fertig hatte strich sie sich seufzend mit dem Handrücken über die Stirn. Da hörte sie im Haus lautes Gepolter. „He!! Son Goten gib mir gefälligst meine Lernmappen wieder zurück!!! Ohne die bin ich aufgeschmissen!! Also her damit!!!“, hörte man Son Gohan verärgert von oben rufen. Nur einen Moment später flitzte Son Goten frech grinsend mit einigen schwarzen Mappen an seiner Mutter vorbei nach draußen, dicht gefolgt von seinem großen Bruder. Auf der grünen Wiese vor dem Haus ging das Gezeter dann weiter, aber die beiden hatten sich schon so lange nicht mehr gezankt, dass Chichi darüber nur sanftmütig lächelte. Plötzlich legte jemand seinen Arm um sie und überrascht schaute sie auf. Es war Son Goku. Auch mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen schaute er sich die kleine Verfolgungsjagd seiner beiden Söhne an. Zufrieden mit der Welt lehnte Chichi ihren Kopf gegen seine Schulter und das Ehepaar stand einfach nur einige Minuten schweigsam da. „Sollen wir gehen? Ich hab nämlich schon einen riesigen Hunger!“, unterbrach Son Goku diese traute Zweisamkeit. Sie lächelte ihn verständnisvoll an und erwiderte: „Ja! Auf geht’s! Da stehen die Körbe, die musst du alle mitnehmen.“ Der Blick des Kämpfers fiel auf die sechs voll beladenen Picknickkörbe. Sofort erhellte sich sein Gesicht schlagartig. „Was?! So viel?! Wow da läuft mir ja schon das Wasser im Mund zusammen!!“ Es dauerte nur wenige Sekunden, da hatte der Saiyajin auch schon alle Körbe entweder in der Hand oder unter den Arm geklemmt. „Hey Son Goten gib deinem Bruder wieder die Mappen zurück!!! Wir wollen jetzt gehen!!“, rief er seinem Sohn zu, der immer noch Katz und Maus mit Son Gohan spielte. Dessen Gesicht verzog sich nun enttäuscht und er blieb trotzig stehen. „Mann...das hat aber so viel Spaß gemacht...“ Mit einem schnellen Handgriff hatte der junge Kämpfer, der ihn inzwischen eingeholt hatte, die Mappen entwendet. „Vater hat Recht! Also hör auf mit dem Quatsch und hilf ihm lieber die Körbe tragen.“ Immer noch mit einem trotzigen Gesichtsausdruck, blieb Son Goten einfach schmollend auf der Stelle stehen. Son Goku kannte das schon und rief ihm mit verlockender Stimme zu: „Na komm Son Goten!! Mama hat ganz viel leckeres Essen gemacht!! Wenn du jetzt schön lieb bist, bekommst du was ab!!!“ Natürlich wusste der Jüngste der Familie die Kochkünste seiner Mutter zu schätzen, weshalb er auch in sekundenschnelle bei seinem Vater war, um ihm tragen zu helfen. Doch auch der Rinderteufel ließ es sich nicht nehmen, mit seiner Tochter, seinen Enkeln und seinem Schwiegersohn einen Ausflug zu machen, sodass man ihn schon mit dem Auto aus der Ferne ansausen kam. Fröhlich winkte er den Vieren zu, die auch prompt zurückwinkten. Mit einem lauten Quietschen hielt er nur einige Zentimeter vor Son Goku und Son Goten an. „Hallo meine Freunde!!! Na wie geht es euch denn?“ Der Kleine, der ganz närrisch auf seinen Großvater war, sprang ihm sofort in die Arme. „Hallo Opa!!!“, rief er vor Freude. „Du bist aber schon wieder ein ganz schönes Stück gewachsen! Kommst ganz nach deinem Vater!“ Dann wandte er sich an Son Goku. „Na wie ich sehe bist du immer noch ganz der Alte geblieben, was?!“ Der Saiyajin grinste und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Nun kamen auch Son Gohan und Chichi dazu. „Hallo Opa! Du kommst aber ziemlich spät, oder?!“, begrüßte ihn der ältere Sohn. „Ja ich hab mich doch tatsächlich auf dem Weg hierhin verfahren! Ich werd eben langsam wirklich alt!“, antwortete der Rinderteufel lachend. „Du bist ja auch schon zweifacher Großvater. Aber wirklich Papa, du solltest dich etwas schonen.“, sprach seine Tochter mit einem leicht besorgten Unterton in der Stimme. Nun meldete sich Son Goten noch mal zu Wort: „Opa, ich will dich noch etwas fragen.“ „Schieß los, Kleiner! Du weißt ich hab für dich immer ein offenes Ohr.“ „Ähm, also...ich hab letztens mit Kuirin über unsere Familie geredet und er meinte, dass ich froh sein sollte so einen netten Opa zu haben, denn keiner seiner zwei Opas war so nett zu ihm, wie du zu mir.“ Dabei erntete er einige verwirrte Blicke. Seit wann sprach Kuirin mit Son Goten über solche Sachen?! „Na ja jedenfalls hatte er zwei Opas, ich hab aber nur dich. Warum hat Kuirin zwei Opas und ich bloß einen?!“ Mit dieser Frage hätte wirklich keiner gerechnet, denn seit Radditz vor etlichen Jahren auf der Erde gelandet war, sorgte Son Gokus restliche Familie nie mehr für solchen Aufruhr wie damals. Jedoch war es gerade der Saiyajin, der als erstes diese seltsame Stille durchbrach. „Weißt du Son Goten, das liegt daran, dass mein Vater schon lange tot ist.“ Die anderen schauten ihn irgendwie betroffen an. Die Tatsache, dass der größte Kämpfer des Universums eigentlich nie seine wirklichen Eltern kennen gelernt hatte, stimmte sie unweigerlich etwas melancholisch. Natürlich wusste der Kleine von der ganzen Geschichte mit den Saiyajins und dass sie damals von einem komischen Typen namens Freezer mitsamt Planeten ausgelöscht wurden. Soviel hatte er von Trunks erfahren, der es wiederrum von seiner Mutter wusste. Eigentlich hätte er es sich ja auch denken können. „Ich glaube Freezer hat nur ein einziges Mal von ihm gesprochen. Er soll genauso ausgesehen haben wie ich und er war der Letzte, der sich ihm in den Weg gestellt hatte.“ Auf dem Gesicht des Rinderteufels breitete sich wieder ein breites Lächeln aus. „Na bei so einem Vater ist das kein Wunder, dass du so verrückt bist!!“ „Ja das wird’s sein!!!“, lachte Son Goku und augenblicklich kehrte die heitere Stimmung von eben wieder. „Na gut, Papa kannst du uns vielleicht tragen helfen? Dann ist es einfacher.“, sprach Chichi. Wieder glücklich gestimmt halfen alle beim Tragen und ließen Son Goku alleine. Der Gedanke an seine richtigen Eltern ließ den Saiyajin nicht mehr los, sodass er nachdenklich in den hellblauen Himmel schaute. Kleine, weiße Wolken drifteten langsam vorbei. All die Jahre über hatte er nie wirklich darüber nachgedacht. Für ihn war immer nur Großvater Gohan sein Erzieher und Elternersatz gewesen. Hmmm.....wer sie wohl waren.....? Kapitel 1: Unerwünschtes Wiedersehen ------------------------------------ Kapitel 1 Unerwünschtes Wiedersehen Mit einem dampfenden Zischen öffnete sich die Luke der kugelförmigen Raumkapsel, die in einem riesigen Krater lag. Eine Hand langte nach dem linken Rand der Öffnung und krallte sich dort fest. Dies geschah auch auf der anderen Seite, bis sich dann mit einem Ruck ein muskulöser, schlanker Körper hinauszog. Sogleich entschwebte er mit Ruhe, jedoch auch mit einer gewissen Grazie dem vollmondähnlichen Krater empor. Die Bewohner des fremden Planeten, verfolgten diese Bewegungen mit verwunderten, aber auch teils ängstlichen Blicken. Als der graziöse Körper sanft auf dem Boden aufsetzte, warf die Kriegerin ihr nachtschwarzes, geflochtenes Haar mit einer kleinen Kopfdrehung schwungvoll nach hinten. Die Saiyajin trug die typische Rüstung ihrer Rasse und armlange, dunkelrote Stulpen. Mit einem prüfenden Blick schweifte sie über ihre Umgebung. In der Zwischenzeit waren noch vier weitere Saiyajins angekommen und bezogen Stellung hinter ihrer Truppenführerin. Ihr Scouter piepte kurz auf, um die nötigen Kampfdaten zu liefern. Sogleich verzog sie ihren Mund zu einem gehässigen Grinsen. „Die größte Kampfkraft hier beläuft sich gerade mal auf 200. Eine Verwandlung ist also nicht nötig, der Planet wäre für uns fünf zu klein. Also Leute an die Arbeit!“, rief sie mit einem herrischen Ton und ihre Gefolgsleute taten wie ihnen geheißen und griffen die Bevölkerung an. Es dauerte noch nicht einmal einen Tag, da fanden sich alle fünf wieder auf einem kleinen Plätzchen ein. Die Truppenführerin saß mit angewinkelten Beinen auf einem Stein, während ihre Kampfkameraden sich vor ihr auf den trockenen Boden setzten. Der Trupp bestand zur Hälfte aus Frauen. Sie waren kaum älter als ihre Chefin selbst. Auch zwei relativ junge Männer fanden auf dem Staubboden Platz. Einem von ihnen sah man seine Erfahrung an, doch der zweite war der Jüngste in der Party. „Dieser Planet war einfach zu erobern. Na bei der mickrigen Bevölkerung ist das ja auch kein Wunder!“, rief der jüngere Saiyajin lachend, „Wenn das so weitergeht, dann haben wir in einem Monat locker 100 Planeten durch!“ „Jetzt werd mal nicht unrealistisch Ringo. Ein Monat hat nur 37 Tage, also nerv nicht mit deiner Überheblichkeit.“, fauchte die Saiyajin die neben ihm saß. Sie hatte schulterlange, schwarze Haare und durchbohrte ihren jüngeren Kameraden mit einem tödlichen Blick. Doch Ringo fühlte sich dadurch sofort herausgefordert, sodass er ihr schon gleich etwas entgegenpfefferte. „Du bist so ein Spießer Negi! Halt doch zur Abwechslung mal deine bescheuerte Klappe!“ Die junge Frau wurde dadurch nur noch wütender. Sie kniete sich auf, damit sie ihn besser anschreien konnte. „Wer ist denn hier das Großmaul? Du hast doch nur ne große Klappe, aber wenn’s brenzlig wird, bist du der erste, der den Schwanz einzieht!“ Die beiden anderen Saiyajins kümmerten sich nicht um diese Balgerei, doch ihre Kommandantin seufzte und massierte sich genervt die Schläfen. „Komak, Kinoko....“ Die beiden ruhigen Saiyajins sahen auf. „Wozu hab ich euch mitgeschleppt, wenn ihr die beiden ja doch nicht im Zaum halten könnt?“, entfuhr es ihrer Truppenführerin. Mit einem unschuldigen Unterton in ihrer Stimme antwortete Kinoko: „Also wirklich Karashi. Wer ist denn hier der Chef? Ich oder du?“ Komak nickte nur zustimmend, doch das reichte schon um Karashis Ärger weiter zu erhöhen. Murrend wandte sie sich an die beiden Streithähne, die sie dann aufgebracht anknurrte: „Wenn ihr jetzt nicht sofort euer verdammtes Mundwerk haltet, dann polier ich euch solange die Fresse, bis ihr drei Jahre lang kein Wort mehr rausbekommt!“ Etwas verdattert ließen sie voneinander ab, doch augenblicklich herrschte wieder Ruhe, denn wenn die schnell reizbare Kommandantin etwas sagte, dann meinte sie das auch so. „Aber das stimmt doch! Wir sind die stärksten Planeteneroberer der 3. Klasse. Meister Freezer wird stolz auf uns sein!“ Ringo versuchte es immer noch, doch er erntete nur böse Blicke seiner Kampfkameraden. Wütend starrte er auf Karashi, die still und scheinbar unbeteiligt in die andere Richtung schaute. „Chefin, jetzt sag doch auch mal was! Es ist doch wahr, dass die anderen Sektionen es nicht mit uns aufnehmen können, oder sehe ich da was falsch?!“ Negi wollte ihm schon gleich wieder über den Mund fahren, doch das nahm ihr überraschenderweise Karashi ab. „Ja, grottenfalsch!“ Verwundert über diese Antwort, fragte er schon fast verzweifelt nach: „Aber warum denn?“ Auf einmal drehte die stolze Saiyajin ihren Kopf ruckartig zu ihrem Untergebenen zu und blickte ihn sauer an. Ihr brauner Schwanz, den sie fest um die Hüfte gewickelt hatte, löste sich, um peitschend auf den Stein einzuschlagen, auf dem sie saß. Diese plumpe Unwissenheit einer ihrer Gefolgsleute machte sie fast wahnsinnig, denn er kannte noch nicht einmal ihren schlimmsten Erzrivalen. „Halt endlich deinen verdammten Mund! Du hast doch überhaupt keine Ahnung! Aber wenn du’s genau wissen willst, dann erklär ich’s dir! Kennst du den Truppenführer der B-Sektion?“ Ungeduldig starrte sie ihn an, wartend auf eine Antwort. „Achso! Du meinst bestimmt Bardock, oder? Ach der ist doch total schwach, genauso wie seine Waschlappen von Gefolgsleuten. Vor dem haben wir doch echt nichts zu befürchten.“, sprach er lachend. Karashis Schwanz schlug so fest auf den Stein, sodass er schon fast zerbrach. Die anderen drei schauten sie prüfend an, Ringo jedoch wurde zunehmend nervös. Er war noch einer der Neuen, deshalb hatte er ihre Truppenführerin noch nie so richtig wütend erlebt. „Dein Glück.“, hätte Negi bestimmt jetzt verächtlich geschnaubt, aber wenn er es sich richtig überlegte, wollte er gar nicht wissen, wie brutal die Kommandantin sein kann, wenn sie erst mal so richtig sauer ist. Dafür war es jetzt allerdings zu spät. Mit einem Satz hüpfte sie sekundenschnell vom Stein und ehe Ringo sich versah, hatte er auch schon ihre rechte Faust im Gesicht. Von der gewaltigen Wucht des Schlages, wurde er einige Meter nach hinten geschleudert. Als er wieder Halt fand, blickte er die schlagkräftige Saiyajin entgeistert an. Warum zum Teufel machte sie dieses Thema so wütend? Karashi spuckte verächtlich auf den Boden. „Komm wieder wenn du was dazugelernt hast, Kleiner.“ Dann drehte sie sich um. „Los Leute, wir gehen!“ Nach diesen Worten erhob sie sich und schoss mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit davon. Ihre Untergebenen folgten ihr rasch, sodass der jüngste Saiyajin immer noch total verdattert auf dem staubigen Boden lag. Er fragte sich ernsthaft, was er denn jetzt falsch gemacht hatte. Jedoch machte er sich nicht lange Gedanken darum, denn im nächsten Moment nahm sein Gesicht einen selbstsicheren Ausdruck an. „Keine Sorge, meine Liebe....mir kann keine Frau langfristig widerstehen!“ Nach diesen Worten grinste Ringo überheblich und flog ebenfalls seinen Truppenkameraden hinterher. Währenddessen hatten die anderen vier die Raumkapseln erreicht und ohne ein Wort zu verlieren, setzte sich jeder in die seine, um Kurs auf ihren Heimatplaneten Vegeta-sai zu nehmen. Ungeduldig tippte die Truppenführerin auf dem Display herum. Nach einem kurzen Piepen erfolgte ein mittellauter Knall und das Raumschiff schoss dem schwarzen Universum entgegen. Der Flug dauerte nur ungefähr eine halbe Stunde, jedoch wirbelten Karashis Gedanken in dieser Zeit ziemlich wild in ihrem Kopf herum. Dieser Halbstarke! Was bildet der sich eigentlich ein? Wenn der wüsste, wie gefährlich die B-Sektion ist, dann würde er nicht so große Töne spucken!!! Dabei dachte die Kommandantin unweigerlich wieder an ihren Truppenführer Bardock und ihr Gesichtsausdruck wurde etwas nachdenklich. Sie hatte ihn erst wieder vor einigen Monaten getroffen. Seit damals hat er sich kaum verändert... Die Saiyajin ertappte sich dabei, wie sich ein sanftes Lächeln auf ihr Gesicht schlich, jedoch schüttelte sie im nächsten Moment nur verdrießlich den Kopf. Ja wirklich kaum verändert, er ist immer noch ein absolut überheblicher, eingebildeter, dummer Kerl! Jedoch konnte sie nicht leugnen, dass, als sie sich nach dieser langen Zeit sahen, ihre tiefe, emotionale Bindung wieder aufgenommen wurde. Aber sie war noch sehr schwach, gerade mal so zerbrechlich wie ein Keim, der endlich den Mut gefasst hatte, durch die Oberfläche der Erde zu stoßen. Es war ein telepathisches Band, welches zwischen Saiyajins bestand, die zusammen kämpften und es intensivierte sich je länger diese Kameradschaft andauerte. Jedoch konnte auch ein anderer Grund für diesen Gefühlskanal vorhanden sein, der auch Liebe genannt wurde. Aber erstens konnte jeder halbwegs stolze Saiyajin damit sowieso nichts anfangen, zweitens war Liebe die absolute Illusion und überhaupt hatte Liebe etwas mit Gefühlen zu tun und solche wie Zuneigung oder blindes Vertrauen zu zeigen, war eine äußerst demütigende Schwäche für jeden Saiyajin. Jedoch konnte die Truppenführerin in ihrem Fall nicht genau definieren, ob dieses schwache Band nur aus reiner Kameradschaft bestand oder aber vielleicht doch aus etwas ganz anderem. Liebe.... Karashi schnaubte verächtlich. „Sowas lächerliches.“ Sie schüttelte den Kopf, damit sich ihre Gedanken über Liebe verkrümelten. Außerdem war schon Vegeta-sai in Sicht, sodass die Saiyajin nur hoffte, dass in der Zwischenzeit in der sie auf dem fremden Planeten waren, wieder ein neuer Auftrag anstand. Sie musste sich ablenken, denn so richtig konnte sie ihren Kopf nicht frei bekommen. Die Raumkapsel der Kommandantin durchflog die Atmosphäre des blutroten Planeten. Sogleich wurde das kugelförmige Raumschiff von einem runden Auffangkissen gestoppt. Wie schon zuvor öffnete sich die Luke mit einem Zischen und Karashi trat hinaus. Die drei Sonnen ihres Heimatplaneten strahlten glühend heiß auf Vegeta-sai herab. Als sie gen Himmel blickte musste sie stark blinzeln, jedoch erkannte sie die drei anderen Kapseln ihrer Untergebenen. Auch sie wurden von naheliegenden Auffangkissen gestoppt. Die Türen klappten herunter und Negi, Kinoko und Komak traten hinaus. Sie waren auf einer der zahllosen Flugstationen gelandet, von denen täglich hunderte Raumkapseln den Planeten verließen oder ankamen. Allerdings war diese Station nur für das niedere Volk gedacht, das heißt Saiyajins unterster Klasse. Natürlich gab es auch sehr viele Flugstationen für die Elite und sonstige VIP’s. Nachdem sie sich kurz umgeschaut hatten, gingen sie zu ihrer Truppenführerin, die immer noch ein ziemlich finsteres Gesicht zog. „Haben wir noch einen Auftrag zu erledigen?“, fragte Komak an sie gewandt. Doch bevor Karashi etwas sagen konnte, beantwortete einer der niederen Hilfskrieger der dazu gekommen war, die Frage. „Nein. Für heute habt ihr euren Sold geleistet.“ Überrascht drehten sich die Saiyajins um. „Was?! Aber wir haben doch nur einen popeligen Auftrag bekommen!“, stellte Kinoko verwundert fest. Der Hilfskrieger zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. „Wenn Meister Freezer wieder Arbeit für euch hat, dann werdet ihr sofort Bescheid kriegen. Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass ihr mit dem Planeten Senes so schnell fertig seid. Na ja wie auch immer, ich muss los.“ Nach diesen Worten drehte er sich um und verschwand in einem der herausragenden, weißen Gebäude. „Tja wenn das so ist...“, knurrte Karashi genervt, „..dann habt ihr den Rest des Tages frei, aber seid erreichbar, wenn plötzlich doch noch ein Auftrag ansteht, verstanden?!!!“ „Jawoll, Sir!!!“ Die anderen drei Saiyajins salutierten, jedoch sah man auf jedem ihrer Gesichter ein ironisches Grinsen. Ihre Truppenführerin fand das komischerweise überhaupt nicht lustig. „Haut endlich ab!!!!“ Fast keiner ließ sich das zweimal sagen, sodass Komak und Negi lachend in Richtung des weißen Gebäudes rannten, welches in den unteren Geschossen, für die Saiyajins der niedrigsten Klasse, eine kleine Saufbude parat hielt. Aber wenn man jetzt glaubt, da gäbe es Unmengen an Alkohol, so hatte man sich geschnitten. Das Teufelszeug kannten sie noch nicht einmal. Denn wie jeder, der die Saiyajins kannte, wusste, dass man ihnen nur ein Glas Wein andrehen musste, damit manche schon nicht mal mehr ihr Gleichgewicht halten konnten. Deshalb gab es diverse andere Aufputschmittel, die sich jeder genüsslich hinter die Binde kippen konnte. Abgesehen davon, dass es Karashi regelrecht ankotzte in diesen Puff, wie sie es liebevoll nannte, zu gehen, damit ihr irgendwelche dummen Kerle auf die Nerven gehen, taten das ihre Untergebenen recht gerne. Sie konnte das zwar nicht nachvollziehen, aber was sollte man da machen. Genervt schüttelte sie den Kopf. „Was machst du jetzt?“, fragte Kinoko, die es sich ebenfalls nicht antun wollte, in dieser stickigen Kneipe zu sitzen. „Mich irgendwo austoben. Diese Mission war ja wirklich ein Flop. Willst du mitkommen, oder was hast du jetzt vor?“ Die andere Saiyajin schüttelte verneinend den Kopf. „Was sollte ich denn jetzt machen? Mit Negi und Komak einen trinken gehen? Nein danke. Da hab ich wirklich was Besseres zu tun.“ „Na Karashi, schon wieder zurück?!!!“, rief plötzlich jemand frech von hinten. Die Truppenführerin blickte verdutzt auf, jedoch musste sie sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen wer da hinter ihrem Rücken stand. Es war Bardock. Dieser arrogante Kerl mit seinen treudoofen Nichtsnutzen aus der B-Sektion. Diese Saiyajins waren ihr absolut unsympathisch und am liebsten hätte sie jeden von ihnen mal so richtig durchgeprügelt. „Geht schon mal vor. Ich komm gleich nach.“, befahl der Truppenführer seinen Gefolgsleuten. „Was? Kommst du denn nicht mit?“, fragte Thoma. Genervt drehte er seinen Kopf zu ihm. „Ich hab doch gesagt, dass ich nachkomme! Also haut endlich ab!“, sprach er in einem ebenfalls herrischen Ton, der Kinoko seltsam bekannt vorkam. Ohne noch mal ein Wort zu verlieren, gehorchten die vier ihm und gingen zu einem Quartett Kapseln, das in unmittelbarer Nähe bereit stand, doch bevor sie alle starteten, rief der dickste und kleinste von ihnen seinem Kommandant noch etwas zu: „Aber beeil die Bardock! Sonst sind wir fertig, bevor du überhaupt einen Fuß auf den Planeten gesetzt hast!“ „Keine Sorge Pambukin! Ich werd mich beeilen!“ Nach diesem Satz stieg auch er in seine Raumkapsel und alle vier schossen mit wahnsinniger Geschwindigkeit dem Himmel entgegen. Kinoko schmunzelte. Jedoch wurde Karashi über diese Aktion Bardocks nur noch wütender. Was will der eigentlich?! Markiert hier den großen Macker, aber wenn der glaubt, das würde mir imponieren, dann hat er sich ganz schön geschnitten!! Leider vergaß sie vollkommen, dass er, auch wenn sie sich schon lange nicht mehr gesehen hatten, sie immer noch sehr gut kannte, sodass er es gleich an ihrer Körperhaltung erkennen konnte, wie wütend sie auf einmal war. Darüber musste der Saiyajin lächeln. „Schon damals warst du ja leicht auf die Palme zu bringen, aber das ist kein Vergleich zu heute.“ Die Truppenführerin ringte mit ihrer Selbstbeherrschung, sodass ihr Schwanz sich fester um ihre Taille zog. Da sie mit dem Rücken zu ihm gewandt dort stand und auch nicht die geringsten Anstalten machte sich umzudrehen, konnte Bardock in aller Seelenruhe mal einen Blick über sie schweifen lassen. Seine Augen wanderten von dem wilden, langen, geflochtenen, schwarzen Haarschopf zu den sanften Schultern, über ihre starken Arme, zu ihren schmalen Händen die sie beide in ihre Seite gelegt hatte. Ihr aufrechter, stolzer Rücken war leicht durchgedrückt. Sein Blick schweifte hinunter zu ihrem durchtrainierten, festen Po. Jedoch nach wenigen Sekunden glitt er weiter über ihre recht kurzen Beine, denn Karashi besaß zwar eine hohe Kampfkraft, war aber eben nicht sonderlich groß. Doch nur einen Moment später schlich sich ein selbstsicheres Grinsen auf das Gesicht der Kommandantin. „Ist meine Hinterseite so interessant, sodass du kaum noch deine Augen von mir lassen kannst?“, fragte sie mit gespielter Selbstsicherheit und schaute ihn dabei scharf aus den Augenwinkeln an. Bardock lächelte zufrieden zurück und ging mit langsamen Schritten an ihr vorbei zu der Raumkapsel. „Wenn du das glaubst, bist du ja noch einfältiger als ich dachte. Übrigens danke für die nette Kapsel! Wenn ich wieder zurück bin, bekommst du sie vielleicht wieder.“ Nach diesen Worten setzte er sich in Karashis noch offene Kapsel und die Tür begann sich zu schließen. Doch bevor sie ganz zu war, sagte Bardock noch mit einem hämischen Grinsen zu ihr: „Mit der Betonung auf vielleicht!“ Die Kapseltür rastete fest ein und nur einige Sekunden später flog er mit einem lauten Knall dem Universum entgegen. „Na da hatte aber jemand einen knalligen Start.“, sprach Kinoko mit einem ironischen Unterton in ihrer Stimme. Die Truppenführerin gab als Antwort nur einen verachtenden Laut von sich. Sie würde wirklich zu gerne wissen, was er sich eigentlich dabei denkt, sie die letzte Zeit so zu triezen. Jedesmal wenn sie sich zufällig trafen, konnte er es nicht lassen, ihr eins auszuwischen und sie damit sauer zu machen. So ein Dreckskerl!!!! Wäre ihre emotionale Bindung nur etwas stärker, dann würde sie vielleicht dahinter kommen. Andererseits hätte dann auch er einen Zugang zu ihren Gefühlen und das wollte die Truppenführerin auf jeden Fall verhindern, denn welcher Saiyajin gibt schon gerne freiwillig seine Emotionen preis? „Sollen wir jetzt gehen, oder willst du noch länger rumgrübeln?“ Überrascht sah die Truppenführerin zu Kinoko auf. Wie konnte sie das wissen? War sie selbst denn so leicht zu durchschauen?! Ihre Kameradin lächelte sie nur selbstsicher an. „Jetzt guck nicht so blöd! Zwischen uns besteht auch eine emotionale Bindung, schon vergessen?!“ Ja das stimmte. Immerhin kämpften sie beide schon seit ihrer Jugend zusammen. Wie konnte sie das nur vergessen haben!! „Na dann komm!“, forderte Karashi sie auf. Nach diesen Worten flog sie einige Meter nach oben. Kinoko folgte ihr. Sie sahen sich kurz an und machten sich schließlich auf den Weg in die nahe liegende Steppe. Kapitel 2: Psychoanalyse ------------------------ Kapitel 2 Psychoanalyse Nach nur fünf Minuten, hatten sie ihren Kampfplatz erreicht, bestehend aus ein paar Felsen und einer großen, weiten, staubigen Fläche, wo nur ab und zu mal ein paar Grashalme wuchsen. Langsam schwebten die Saiyajins herab, um sanft auf dem Boden zu landen. Karashi blickte gedankenverloren in die karge Landschaft, während Kinoko sie prüfend ansah. „Du hast dich verändert.“, durchbrach die junge Saiyajin diese Totenstille, die nur vom Pfeifen des Windes begleitet wurde. Verwundert drehte die Truppenführerin ihren Kopf. „Was meinst du damit?“, fragte sie. Doch bevor ihre Untergebene antworten konnte, musste sie ausweichen, da ihre Kampfkameradin ihr gerade einen Schlag mit der Faust verpassen wollte. Sogleich konterte sie mit einem Gegenangriff, der jedoch von Karashi abgefangen wurde. So entstand ein heftiger Schlagabtausch der beiden. „Ich meine damit, dass du dich anders verhältst, seit du Bardock das erste Mal wiedergesehen hast.“ Unwillkürlich stieg der Kommandantin bei diesem Stichwort wieder der Ärger hoch, sodass ihre Schläge aggressiver und stärker wurden. Kinoko spürte die Wut die plötzlich wieder in ihrer Chefin kochte. „Na und?! Hast du etwa ein Problem damit?!“, rief die jüngere Saiyajin. Ihr Schlagabtausch wurde immer heftiger, sodass die Ältere plötzlich Karashis Handgelenke festhielt. Das mochte sie gar nicht, aber sie hielt sich im Zaum, denn es war doch nur Kinoko gegen die sie kämpfte....nicht jemand anderes...... In ihren Gedanken blitzte ein Bild von Bardock auf, welches jedoch ziemlich schnell wieder in den gedanklichen Mülleimer gepfeffert wurde. Was soll ich denn bitte mit dem?! Ihr Gegenüber schaute sie verwirrt an, da ihre Truppenführerin anscheinend irgendwie abgedriftet war. Durch ihr telepatisches Band merkte sie den innerlichen Konflikt, der in ihr tobte. „Nein, ich hab kein Problem damit. Aber allen Anschein hast du ein Problem damit. Also was ist los?!“ Jedoch funkelte Karashi sie nur böse an. Warum nur wollte Kinoko das alles wissen? Sie soll mich endlich in Ruhe lassen!! „Ich lass dich aber nicht in Ruhe!“, rief sie und trat ihr mit einem gezielten Knieschlag in den Bauch. Die Truppenführerin japste leicht auf, doch jetzt drehte sie den Spieß um. Sie fasste nun blitzschnell die Handgelenke ihrer Kameradin, um sie im nächsten Moment über Kopf auf den Boden aufschlagen zu lassen. Bevor die Ältere allerdings aufschlug, hielt sie sich in der Luft und schleuderte die Truppenführerin nun gen Himmel. Doch diese fing sich ziemlich schnell wieder. „Warum willst du unbedingt wissen was in mir vorgeht?!“, rief Karashi aufgebracht. Ihre Kameradin blickte sie genervt an. „Weil deine Gefühle und deine damit verbundenen Launen unsere Arbeit für Meister Freezer behindern!“ „Ach ja? Ist das so?!!!“ „Ja verdammt ist es!!!!!!!!!“ Mit einem Mal herrschte Stille. Ihre lauten Stimmen hallten noch durch die Luft, doch die Truppenführerin blickte verbittert auf den Boden. War es wirklich so? Behinderten ihre Gefühle ihre Missionen? Dabei waren Saiyajins doch immer darauf bedacht sich nicht von ihren Gefühlen leiten zu lassen und diese stets zu verschließen, da sie eine verachtende Schwäche darstellten. Jeder normale Artverwandte hätte diese Schwäche schamlos ausgenutzt, aber es gab auch Ausnahmen. Nachdenklich schaute Karashi ihre Untergebene an. Sie kannten sich jetzt schon so lange, sodass ihr telepatisches Band besonders stark war und nie hatte Kinoko irgendwelche Anstalten gemacht dieses auszunutzen. Doch bevor irgendwelche sentimentalen Gefühle in ihrem Körper aufsteigen konnten, verdrängte sie diese durch Eitelkeit. Wie denn auch?! Immerhin bin ich die stärkere von uns beiden! Bei diesem Gedanken grinste sie überheblich. Ihre Kameradin schüttelte nur verständnislos den Kopf. „Du schaffst es immer wieder dir irgendetwas einzureden.“ Nach diesem Satz stürmte die Kämpferin wieder auf Karashi zu. Sie versetzte ihrer Vorgesetzten einige schnelle Hiebe, denen sie jedoch jedes Mal geschickt ausweichen konnte. „Warum siehst du in mir immer wieder eine Feindin?!“, fragte Kinoko ärgerlich. Doch die Truppenführerin kämpfte nur schweigend weiter. Es schien als hätte sie ihre Ohren auf Durchzug gestellt. Ihrer Kameradin schwabbte eine Welle der Gleichgültigkeit entgegen, entzündet von einem Funken Misstrauen. „Warum verliere ich nur immer wieder dein Vertrauen?! Wir kennen uns jetzt schon seit 12 Jahren!“ Der Truppenführerin gelang ein fester Schlag mitten in das Gesicht ihrer Untergebenen, sodass sie einige Meter nach hinten flog. „Was sind denn schon 12 Jahre im Vergleich zu 20?“, fragte Karashi kalt. Verwundert schaute die Ältere sie an. Ihre Stimme klang zwar gefühllos, aber in ihrem leichten Unterton konnte sie einen Hauch von Traurigkeit wahrnehmen, was ihr auch gleich durch ihr telepatisches Band bestätigt wurde. „Du kennst Bardock schon seit du acht bist?!“, fragte Kinoko völlig überrascht. Allein schon der Name ließ Karashis Wut wieder in ihr aufzüngeln. Woher wusste sie denn das schon wieder?! Und außerdem...warum drehte sich generell nur alles um ihn?!!?! „Wer hat denn gesagt, dass von diesem Baka die Rede ist!!!!“, schrie sie verärgert und feuerte einen riesigen Ki Ball auf ihre Untergebene ab. Doch die Ältere konnte ausweichen, sodass die konzentrierte Energie auf dem Boden aufschlug und explodierte. Helles Licht und ein aufbrausender Wind tobte. Als sich der Rauch allerdings wieder gelichtet hatte, sah man nur noch einen mondähnlichen Krater. Kinoko hatte die Situation ausgenutzt, um sich hinter die Jüngere zu stellen. Natürlich funktionierte ihr Scouter noch einwandfrei, sodass der Truppenführerin sofort mitgeteilt wurde, wer da hinter ihr stand. Bevor sie sich jedoch umdrehte um wieder mit der Klopperei loszulegen, wurde sie von ihrer Kameradin verbal gestoppt. „Weglaufen ist keine Lösung.“ Mitten in ihrer Aktion hielt sie schlagartig inne. Für einen Moment war Karashi total fassungslos, so sehr hatten sie diese Worte getroffen, doch in der nächsten Sekunde kehrte ihre Beherrschung wider. Langsam drehte sie sich um und schaute ihre Untergebene durchdringend an. „Vor was sollte ich denn bitte weglaufen? Denkst du etwa ich hab Angst?!!“, fragte sie herausfordernd. Nun konnte sich ihr brauner Schwanz nicht mehr an ihrer Taille halten. Zu vielen starken Gefühlen musste er heute schon standhalten, sodass er sich wie alleine warnend erhob. Derweil schüttelte ihre Kämpfgefährtin nur seufzend den Kopf. „Nein natürlich nicht, aber wenn dich deine Gefühle bei unserer Arbeit behindern, ist das für uns alle ein Nachteil.“ Als Antwort erhielt Kinoko nur einen verachtenden Blick, sowie ein leises Knurren. „Am besten wäre es wenn du deinen Gefühlen mal freien Lauf lässt, wenn du sie nicht unter Kontrolle halten kannst.“ „Was?!“, rief Karashi entrüstet, „Ich werde auf keinen Fall klein beigeben!! Ich kann mich sehr wohl beherrschen wenn ich will!!!“ „Ja das sieht man.“, sprach ihr Gegenüber mit ironischer Stimme. Ihr Blick fiel dabei auf den wild herumwedelnden Schwanz ihrer Kameradin, der einfach keine Ruhe geben wollte. Peinlich berührt schaute die Truppenführerin wütend auf das braune, buschige Etwas hinter ihr. Sie musste sich wirklich anstrengen, damit ihr Anhängsel sich wieder um ihre Taille legte. Es dauerte zwar einige Minuten, doch letztendlich hatte sich ihr Schwanz gezwungenermaßen beruhigt. Langsam und vorsichtig schwebte Kinoko auf sie zu. Natürlich wusste sie, dass ihre Kameradin noch wie eine tickende Zeitbombe war, die bei der kleinsten Berührung explodieren konnte. Dennoch legte sie die linke Hand auf ihre Schulter und blickte ihr verständnisvoll in die Augen. „Ich weiß echt nicht was ich noch machen soll, Karashi. Ich will dir doch nur helfen!“ Dieser Satz riss der Kommandantin den Boden unter den Füßen weg, sodass sie in den Abgrund ihrer Vergangenheit fiel. Verloren in ihren Gedanken, blitzten ihr urplötzlich einige bekannte Augenblicke vor dem inneren Auge auf. Hilfe.... Hilf dir gefälligst selbst!!! ....dieses Wort erinnerte die Truppenführerin an ihre Kindheit... Keine Sorge Kleine...ich werd dir helfen!! ...und an damalige, miserable Gefühle. So welche wie verzweifelte Wut, Angst oder Schuld. Ja die Schuld war damals das schlimmste Gefühl von allen gewesen, dass an ihr nagte. Vor langer Zeit wurde sie innerlich fast von ihr aufgefressen, so sehr plagte sie ihr schlechtes Gewissen. Die Schuld belastete sie so sehr, dass sie dadurch fast verrückt geworden wäre, doch sie fand einen Weg damit fertig zu werden. Indem sie die Schuld, die sie sich damals aufgeladen hatte, in ihrem Herzen fest verschloss, war es ihr möglich wieder ganz normal zu sein...doch nun....nach all den Jahren....regte sich dieser schwarze Schatten der Schuld wieder in ihrem Herzen....bewegt durch eine alte, unbesiegbare Angst....die sich in ihrem Herzen festgekrallt hatte.....und beschloss sie nie wieder loszulassen......... Du kannst dich nicht selbst beschützen....gib es endlich auf.... „KARASHI!!!!!!!!!!“, schrie Kinoko, die sie fest schüttelte, damit ihre Truppenführerin endlich wieder aufwachte. Es war seltsam, direkt nach ihrem Satz wurden die Augen ihrer Kameradin so seltsam leer. Sie sprach kein Wort mehr, als ob sie ganz in ihrem Gedankensumpf abgedriftet wäre. Was die Saiyajin jedoch am meisten beunruhigte, war die starke Verzweiflung, die plötzlich durch ihr telepatisches Band auf sie einströmte. Ein Ruck ging durch Karashis Körper und sie schaute total verwirrt in die Augen ihrer Gegenüber. Kinoko seufzte erleichtert auf. „Was war denn bloß los mit dir?! Auf einmal warst du mit deinen Gedanken ganz woanders!“ Entsetzt darüber, wie sehr ihre alten, verschlossenen Gefühle sie wieder versuchten anzugreifen, glitt die Truppenführerin ganz langsam nach unten auf den staubigen, Steppenboden. Dort ließ sie sich seufzend auf den Rücken fallen und schloss erschöpft die Augen, um sich wieder zu sammeln. Was ist denn mit mir los? Ich darf niemals wieder so abdriften....Meine Vergangenheit hat die Jagd nach mir wieder aufgenommen...aber ich werde niemals zulassen, dass sie mich einholt....Niemand darf erfahren, was damals war....nicht einmal Kinoko..... In der Zwischenzeit landete auch ihre Untergebene und setzte sich neben ihr auf den Boden. Skeptisch blickte sie in das ernste Gesicht ihrer Anführerin. Sie wüsste wirklich zu gerne, was eigentlich in ihrem Kopf vorging, doch mithilfe ihres telepatischen Bandes in ihren Gedanken oder in ihrer Seele rumzuwühlen, war ihr doch eine Nummer zu groß. Außerdem wusste sie, wie sehr Karashi es hasste, wenn man ungefragt in den Zimmern ihrer Gefühle herumschnüffelte. Langsam öffnete die Saiyajin wieder ihre Augen. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie sich aufsetzte und nachdenklich auf den Boden sah. Kinoko wagte es noch nicht, etwas zu sagen. Nach einigen Augenblicken jedoch stand ihre Anführerin auf und wollte allem Anschein nach wieder zurück fliegen, aber da hatte sie die Rechnung ohne ihre Untergebene gemacht. „Wo willst du hin?!“, fragte ihre Kameradin mit schneidender Stimme. Karashi stockte, doch sie antwortete: „Ich will zurück in meine Wohnung und etwas essen.“ Verärgert stand ihre langjährige Kameradin auf und rief mit aufgebrachter Stimme: „Du willst mal wieder weglaufen, aber ich sag dir das bringt dir nicht viel! Du warst gerade eben ziemlich weit weg mit deinen Gedanken, aber was mich wirklich schockiert hat, war die große Verzweiflung die plötzlich über unser gemeinsames Band auf mich einströmte!!!“ Ihre Truppenführerin blieb immer noch stumm, was Kinoko noch viel wütender werden ließ. „Bei der heiligen Blutgöttin von Vegeta-sai was ist mit dir los?!?!!!“ Doch sie bekam immer noch keine Antwort, deshalb beruhigte sich die Saiyajin wieder und versuchte es auf eine andere Art. „Weißt du, als du gerade in deinem undurchdringlichen Gedankensumpf verschwunden warst, hab ich mir wirklich Sorgen gemacht. Das kenne ich gar nicht von dir! Ich wollte schon unsere Verbindung benutzen, um rauszufinden was dich so belastet, aber ich habe es sein gelassen und weißt du auch warum? Weil ich vor deinen Empfindungen Respekt habe, im Gegensatz was du über mich anscheinend denkst.“ Nun drehte Karashi ihren Kopf nach hinten zu ihrer Kameradin, doch ihr Blick war nur von Gleichgültigkeit bestimmt. „Wär ja auch schlimm, wenn es nicht so wäre.“, antwortete sie kühl. Kinoko seufzte und fasste sich verständnislos mit der Hand an den Kopf. „Na gut, wenn du mir es auf den Tod nicht sagen willst, dann akzeptier ich das. Denk aber daran, dass wir beide langjährige Kampfkameradinnen sind und du dich immer auf mich verlassen kannst, egal was ist.“ Doch ihre Vorgesetzte blickte nur wieder starr in die Wildnis. Dieses Verhalten von Karashis Seite her, rief doch ein kränkendes Gefühl in ihrer Untergebenen hervor. „Du willst es mir also wirklich nicht sagen, was? Ich dachte nur, dass du mir vertrauen würdest, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Wie auch immer, ich mach mich jetzt auch auf den Weg.“ Kinoko entschwebte langsam einige Meter über den Boden. „Warte!“, rief ihre Anführerin überraschend von unten. „Warum? Das bringt doch eh nichts. Es ist besser wenn ich jetzt gehe.“ Schon wollte die Saiyajin Gas geben, da wurde sie jedoch von der Truppenführerin angeraunzt. „Du hast wohl vergessen, wem deine Loyalität zu gelten hat!!! Ich bin deine Vorgesetzte und du hast mir zu gehorchen!!! Wenn du dich mir widersetzt, dann schwör ich dir bei unserer heiligen Blutgöttin werd ich dir all deine Innereien einzeln rausprügeln!!!!!“ Kinoko verdrehte grinsend die Augen, jedoch leistete sie dem Befehl folge und landete in wenigen Sekunden leichtfüßig auf dem trockenen Steppenboden. Erwartungsvoll blickte sie nun die Jüngere an, die ihr, nach ihrer aussagekräftigen Ansprache, mit verschränkten Armen den Rücken zugewendet hatte. Zuerst herrschte einige Minuten Stille, doch dann fing Karashi an zu reden. „Kinoko, ich will das du meine Entscheidung akzeptierst, wenn ich sage, dass ich noch nicht bereit bin darüber zu reden. Damals ist etwas zwischen Bardock und mir vorgefallen, aber ich will nicht darüber nachdenken. Das Problem ist nur....“ Sie brach ab, denn weiter konnte sie einfach nicht erzählen. Doch ihre Kameradin verstand. „Jetzt ärgert er dich damit und wegen der Sache damals, wirst du natürlich sofort sauer, was aber sicher nicht nur daher rührt....aber ich mach dir einen Vorschlag. Warum kämpfst du nicht mal gegen ihn, um deine ganze Wut rauszulassen?! Erstens kannst du deinen ganzen Ärger, der sich in dir aufgestaut hat, mal endlich rauslassen und zweitens ist es doch auch ein gutes Training!“ Verwundert blickte Karashi die Ältere an. „Hmmm....wär eigentlich keine schlechte Idee. Ich hatte schon lange keinen würdigen Gegner mehr, aber....“ Nachdenklich schaute sie in die Landschaft. Sollte sie es wirklich wagen? Würden dann nicht wieder ihre Gefühle versuchen auszubrechen? Es war ein großes Risiko und doch reizte es sie, ihre Kräfte mit einem ebenbürtigen Gegner zu messen. Die Kampfeslust stieg in ihr auf, aber sie wurden von dem Netz der Skeptik gebremst. Würde sie es wirklich schaffen, ihre Selbstbeherrschung zu demonstrieren? Eigentlich müsste sie ihre alten Emotionen nur fest genug verschließen. Zwischen ihnen bestand ja auch keine telepatische Verbindung mehr, also könnte er auch nicht mutwillig in ihren Geist eindringen. Das würde ich sowieso niemals zulassen, dass dieser elende Baka in meiner Seele rumschnüffelt! Wär ja noch schöner!!! Schließlich überwog in ihrem Inneren die Kampfeslust. Außerdem wollte sie diesem überheblichen Ignorant schon immer mal eine auf’s Maul hauen. Karashi lächelte selbstsicher. Der wird sich noch wundern! Mit unserer geballten Macht kann es keiner aufnehmen!!! Denn die Truppenführerin hatte schon einen ganz eigenen Plan, wie der Kampf zwischen ihnen aussehen sollte. „Kinoko?!“ „Ja?!“ „Ich hab ja Ringo aus unserem 1. Planeteneroberungskommando rausgeschmissen. Ich will Jegai wieder dabei haben und es ist mir egal wie du’s machst, aber ich will, dass sie die Stelle wieder ausfüllt. Wenn sie sich wehrt, dann sag ihr, dass ich sie persönlich dazu bringen werde, in unserer Truppe zu kämpfen. Freizeit kann sie sich abschminken, jetzt wird sie mal wieder richtig gefordert!!“ Über den plötzlichen Sinneswandel war die Untergebene sichtlich überrascht, doch sie nickte nur zustimmend und machte sich sogleich auf den Weg. Gut. Hoffentlich kann Kinoko Jegai überzeugen, sonst muss ich mir was einfallen lassen. Aber jetzt suche ich erst mal die anderen, um sie zu versammeln. Karashi tippte mit dem rechten Zeigefinger ein paar Mal auf den Knopf ihres Scouters, bis dieser nach den Energien von Komak und Negi suchte. Nach einigen Sekunden piepte er und zeigte deren Aufenthalt nur einige hundert Kilometer nördlich entfernt an. Anscheinend waren sie zusammen in einer der Bars auf den Unterklassestationen. Die Truppenführerin schmunzelte. Typisch für die beiden. Nach diesem Gedanken flog sie auch schon selbst mit hoher Geschwindigkeit in die Richtung ihrer Kampfgefährten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)