Mit meinen Augen von tough ================================================================================ Kapitel 1: - Farfarello 1 ------------------------- Disclaimer : Projekt Weiß/im Fall von Farfarello auch Elsteryn Sai gehört nur und ausschließlich mir. Erklärung : Elsteryn hat eine Farfarello/Sai FF geschrieben, an der diese hier ansetzt. Warnung : Sai beobachtet, denkt und fühlt. Natürlich kämpft sie auch. Widmung : Elsteryn - und allen Hardcore-Sai-Fans! Noch seid ihr Wenige, aber stark wie die Horden der Finsternis Mit meinen Augen - Farfarello Aya ist geschlagen. Er zwingt sich zu einer Verbeugung. Allgemein üblich, einen Trainingskampf rituell zu beenden. Und der Verlierer hat Respekt zu bezeugen. Aber widerwillig wie bei Aya, hat es keinen sittlichen Nährwert. Das kann er auch stecken lassen. Ich senke kaum merklich den Kopf. Damit ist er entlassen. Dass ich mit ihm gemeinsam trainiere, ist eh nur auf Crawfords Anweisung hin geschehen. Freiwillig würden wir riesige Bögen umeinander schlagen. Da gibt es Kämpfer, mit denen sich die Mühe lohnt. Schuldig ist mir überlegen, grenzenlos. Fördert nur meinen Willen. Wieder und wieder versuche ich mich an einer unüberwindlichen Festung. Jeder kleine Hauch einer Chance ist eine definitive Verbesserung. Ken hat den gleichen Fighting Spirit wie ich. Ausgeglichene Kämpfe sind das. Feinabstimmung bringen sie uns. Vorteile dem Team. Und – Farfarello. Seine Anwesenheit habe ich sofort gespürt. So intensiv war sein Blick auf meine Sais. Seine Konzentration war vollkommen. Das haben wir beide gemein. Die Liebe zu unseren Waffen. Das Verschmelzen mit ihnen. Sie sind im Kampf untrennbar mit uns verbunden. Bei mir gilt das für die Sais, eventuell noch für das Katana. Aber Farfarello hat ein zusätzliches Gen. Intuitiv erfasst er das Wesen einer jeden Klinge. Sei sie ihm völlig fremd. Er sieht sie. Er berührt sie, mit den Fingerspitzen. Erforscht sie, noch bevor er sie das erste Mal aufnimmt. Schätzt ihr Gewicht, ihre Tarierung. In dem Moment, in dem sich seine Hand um den Griff schließt, ist er bereits ihr absoluter Meister. Das unterscheidet uns. Ich muss sie wiegen, um sie einschätzen zu können. Und das kann er mir nicht beibringen. Keinem. Selbst wenn er wollte. Aber mit den Sais bin ich ihm gewachsen. Sie sind keine Waffen für mich. Sie sind nur eine Verlängerung meiner Arme. Und dann ist unser Training sinnvoll. Mehr als das. Es ist alle Sinne berauschend. Leicht neigt er den Kopf. Er hat seine eigene, unaufdringliche Art. Ich schließe kurz die Augen. Ja. Nimm Dir den Säbel Farfarello. Eine der wenigen Waffen, mit denen man schlagen und stechen kann. Unberechenbar. Für andere. Nicht für uns. Wir sind Instinktkämpfer. Aber wo ich noch kühles Blut in mir spüre, wo ich noch einen Rest bewusstes Denken leisten, taktische Überlegungen anstellen kann, bin ich nur eine Kämpferin. Eine gute. Mit den Sais eine brilliante. Aber nur eine Kämpferin. In akuter Lebensgefahr kann ich entscheidende Schläge wie auf einer unsichtbaren Linie vorgezeichnet erahnen. Und siegen. Mit Farfarello ist kämpfen eine ganz andere Beschäftigung. Hier geht es nicht um Sieg. Nicht ums Leben. Nicht mal um die Ehre. Nur um den Genuss. Farfarello ist Künstler. Mit dem ersten Klirren des Stahls, dem ersten Kreuzen der Klingen, beginnt es. Wir bewegen uns umeinander. Die Attacken kommen grazil. Keine Dutzendware. Die Konter sind elegant und erlesen. Ausgefallen. Und Farfarello ist der Schöpfer immer neuer Kreationen. Kämpfen, weil man diese Bewegungen so liebt. Die Geräusche. Und, nach einer Weile, den ganz leichten Duft nach warmen Körpern. Manchmal nach Blut. Besonders rücksichtsvoll ist er nicht. Ich glaube, ich stehe hoch in seiner Gunst, denn er will mich nicht ernsthaft verletzen. Aber er will die Grenzen spüren. Für ihn beginnen sie später, als für andere. Der perfekte Angriff ist schön, harmonisch, fließend und wird auf der Haut gestoppt. Wenn möglich. Zeichen setzen reicht. Er ist unberechenbar, angeblich. Aber jetzt, jetzt wirkt er ausgeglichen. Erfreut über Geschmeidigkeit, gepaart mit Kraft. Über Schnelligkeit. Über Harmonie. Nichts Irres ist an ihm. Er scheint hier seine Talente zu bündeln. Er ist Choreograph und erster Tänzer zugleich. Ich bin seine Partnerin. Solange ich mich bemühe. Um Perfektion. Solange ich Freude empfinde, selbst über Wunden. Solange ich mich fallen lasse, in diesen Pas de Deux. Solange ich mein eigenes Streben nach Perfektion, meine Nichtachtung von Verletzung, mein eigenes heißes Verlangen spüre. Solange bin ich bei ihm in Sicherheit, während unsere Körper tanzen. Denn in dem Moment…sind wir uns nah. Kapitel 2: - Schuldig 1 ----------------------- Disclaimer : Projekt Weiß Sai ist mein Chara - und Schuldig sollte der besten Schuldig-Schreiberin gehören kuroneko_kitty Erklärung : aus der Sichtweise des eigenen Charas besehen erscheint Manches ... ungewohnt Warnung : Sai ist eine ungewöhnliche Beobachterin vielleicht gefällt Euch nicht, was sie sieht Widmung : kuroneko_kitty - yeah!! und - wie immer ganz unbescheiden - allen Hardcore-Sai-Fans Mit meinen Augen – Schuldig Er lehnt neben mir an der Bar. Beobachtet die Anderen. Begutachtet das Angebot. Taxiert die Ware. Kupferrot, die langen Haare. Eine Mähne, wie kaum eine der Frauen hier. Teure Kleidung, lässig präsentiert. Das Glitzern in seinen Augen ist hochgradig amüsiert. Ich brauche ihn gar nicht anzusehen. Er weiß, wie er auf die Anderen wirkt. Ich auch. Brauche nur die Frauen ansehen, die sich vergeblich bemühen, ihn nicht permanent anzustarren. Dabei versuchen, sich in Pose zu werfen, sich in Bestform zu zeigen. Sie zerren sich gegenseitig auf die Tanzfläche. Lassen ihre Hüften kreisen. Für ihn. Stehen in Grüppchen und gackern. Benutzen sich zur Selbstdarstellung und lassen sich benutzen. Wollen ihren Wert darstellen, merken nicht, dass ihr Kurs ins Bodenlose fällt. Manchmal schweifen ihre Blicke zu mir. Verwunderung. Staunen. Neugier. Sie fragen sich, was ich neben diesem Supertypen zu suchen habe. Nun, ihr Bitches, was meint ihr? Passe ich nicht zu ihm? Eurer unwichtigen Meinung nach? Strenge Frisur, schwarze Kleidung, unübersehbar muskulös. Das perfekte Kontrastprogramm zu euch. Ich bin seine persönliche Lara Croft. Sein Bodyguard. Seine Kämpferin. Seine Spielgefährtin. Im besten Sinn des Wortes. Denn wir spielen Spiele der anderen Art. Ich halte ihm Geschmeiß vom Leib. Er macht sich nicht gern die Finger schmutzig. Er ist der beste Nahkämpfer, den ich kenne. Aber schont gern seine Garderobe. Und seine gepflegten Hände. Also bleibt auf Abstand. Sprecht ihn nicht an. Wenn er eine will, bedient er sich. Ein Blick. Ein wölfisches Grinsen. Bedrohlich, gefährlich, kalt. Das ist das Zeichen, dass ihr euch nähern dürft. In die engere Wahl gekommen seid. Ansonsten – packt euch. Oder ich komme über euch. Auf einen Blick von ihm, reagiere ich mit Angriff. Und ich schlage auch Frauen. Gern sogar. Und so, dass es richtig weh tut. Also packt euch. Wir teilen unsere Verachtung für Schwächlinge. Und ihr seid körperlich und charakterlich unterste Schublade. Wir achten weder euer Leben, noch euren Willen. Wir haben unsere eigene Definition. Wen wir respektieren, wen nicht. Sind eh fast alle in der zweiten Kategorie. Und die Kerle hier. Neidisch, gehässig, wütend, weil chancenlos. Wie gern wären sie einmal an seiner Stelle. Nur einmal. Und dann finden sie sich gelegentlich zu seinen Füßen. Kniend. Die Augen weit aufgerissen, während er ihren Kopf nach hinten reißt. An den Haaren. Er nimmt sich, weil er es will. Weil er dominiert. Alphamann dokumentiert seine Macht. Ihre Ohnmacht. Dann tritt er nach ihnen. Und schließt seinen Reißverschluss. Wenn sie davon schleichen, beschämt oder beglückt, je nachdem, sehen sie oft in mein Gesicht. Was erwarten sie? Soll ich empört sein? Über seinen Hang zur Grausamkeit? Ich bewundere ihn dafür.Wie fantasiereich er seine bösen Scherze treibt. Nur darauf wartet, dass sich mal Gegenwehr regt. Und selbst ich weiß nicht, wie er dann reagieren würde. Wohlwollend, den Mut belohnend? Oder mit noch größerer Härte beugend, was sich zu erheben wagt? Ohne zu zucken, kann ich zusehen, wie er Menschen erniedrigt. Sie haben doch ausdrücklich darum gebeten. Und werden noch ihren Enkeln davon erzählen. Oder schamvoll schweigen, wenn sie einen Rest von Verstand ihr Eigen nennen. Seine Gier, ist mir verständlich. Wie unendlich langweilig ihm doch sein muss. So überlegen. Schon ohne mentale Übergriffe, nur durch körperliche Präsenz. Wie sehnt er sich nach echter Herausforderung. Nach Gegnern auf Augenhöhe. Spielkameraden, die seine Regeln kennen. Und wissen, dass er sie nicht einhält. Nicht einhalten kann. Halunke sein verpflichtet. Betrügen, um sich treu zu bleiben. Aus Leidenschaft. Aus Gewohnheit. Betriebsblind. Den geraden Weg nicht erkennend. Nur nach Kurven suchend. Nach Sackgassen Ausschau haltend. Fallen stellend. Manchmal sich selbst. In grenzenloser Arroganz. Den ultimativen Thrill haben wollen. Auch wenn Partner durch die Hölle müssen. Ich weiß, wovon ich rede. Bei den Spielchen spielt er mit meinem Leben. Oft genug. Er pokert hoch, reizt sein Blatt immer voll aus. Nie ist es langweilig. Und immer lehrreich. Etliches habe ich gelernt. Das Wichtigste. Seine Fehler bügelt er selbst wieder aus. Und mich lässt er nicht über die Klinge springen. Ich bin ihm wertvoll. Unterhaltsam. Unlangweilig. Wer weiß, wie lange? Aber wen interessiert das? Ich stehe neben ihm. Hinter ihm. Vor ihm. Solange ich stehen kann. Kapitel 3: - Ken 1 ------------------ Disclaimer : Wie immer! Projekt Weiß...Sai ist Mein.... Erklärung : Beobachtung ist subjektiv Warnung : Kampf ist nicht immer äußerlich Widmung : Den WK-Fans, die Ken gern genau betrachten! Mit meinen Augen – Ken 1 Einzelne Tropfen laufen, gleichmäßiges Tempo haltend, über Deine Halslinie. Kurz verzögern sie, durch Deine Brustmuskulatur verlangsamt. Sie ist stark ausgeprägt, definiert. Passend zu den Schultern, den Armen. So schön anzusehen, so zuverlässig zum Anlehnen. Einzelne Narben stören nicht. Sie unterstreichen die Bräune Deiner Haut. Deine Haare sind noch nass, Du hattest angefangen, sie mit dem Handtuch zu trocknen. Unzureichend, denn Du wurdest gestört. Das feuchte Handtuch liegt auf dem Boden, neben anderen Sachen, achtlos fallen gelassen. Du bist immer so schnell zu begeistern. Siehst, begehrst, nimmst. Gradlinig. Ohne Verstellung und falsche Scham. Zierst Dich nicht, sondern genießt. Bist Dir Deiner so sicher. Willst geben und nehmen. Ganz natürlich. Stehst da. Ruhig und gelassen. Deine Augen sprechen eine Einladung aus. Lange Wimpern bilden den Rahmen für ungeheure Tiefe. Weich, samtig, bodenlos. Sie laden ein, sich zu verlieren. Treiben. Schweben. Zeitlos. Unendlich. Sie machen mir Angst, manchmal. Denn wir haben keine Zukunft. Und keine Zeit. Was für eine Verschwendung. Dieser kraftvolle Körper. Diese aufrichtige Seele. Nur noch Tod bringend. Leid hinterlassend. Dabei bist Du geschaffen, zu beschützen, zu behüten, zu umsorgen. Mir fällt das Gerede der älteren Mädchen ein. Damals, im Waisenhaus, konnte ich nicht verstehen, was sie sich erträumten. Einen Ehemann, der das Böse von ihnen fern hält. Der ihnen das Gefühl gibt, sie seien zart und edel. Einen Mann wie Dich. Wie der, der Du hättest werden können. Ohne diese Niedertracht des Schicksals. Diese perfide Ungeheuerlichkeit, mit der wir alle um unseren Platz im Leben betrogen wurden. Jeder von uns wurde angetippt. Und unsere Lebensbahn verließ die vorgesehene Spur. Schade. Aber müßig, darüber nachzudenken. Denn ehrlich bist Du. Du weißt, die Zeit lässt sich nicht zurück drehen. Nicht nach dem ersten Toten. Dem ersten Mord. Dieser Verbrecher trägt doppelte Schuld. Hat nicht nur seine eigenen Taten zu verantworten. Sondern lastet seinen Tod noch als ewige Bürde auf Deine Schultern. Nie wieder unbefangen sein. Schuldlos. Rein. Also träume nicht einmal davon. Finde Dich ab. Genieße kurze Momente wie diesen. Mehr ist nicht drin. Kapitel 4: - Crawford 1 ----------------------- Disclaimer : Projekt Weiß und ein bisschen tough Warnung : Borderliner aufgepasst! Widmung : Elsteryn, weil ihre Lieblingsfarben dominieren. Mit meinen Augen - Crawford 1 Nie zuvor habe ich dunkle Augen derart Feuer speien sehen. In einem unbewegten Gesicht. Selbstbeherrschung – dein Name ist Crawford. Wäre irgendwo in mir ein Rest kindlicher Ängstlichkeit übrig, würde ich mich winselnd und um Gnade flehend vor Deinen Füßen krümmen. So nicht. Lange vorbei. Vergessen. So legt sich ein feines Lächeln auf mein Gesicht. Und ich weiß, dass meine Augen mit Eisblöcken werfen. Und ängstliche Menschen würden mich jetzt um Gnade anflehen. Einmal nur habe ich bisher so gefühlt. Endkampfatmosphäre. Realwelt war verschwunden. Nur mein Gegner und ich. Zwei Titanen. Heiße Wut - eiskalte Entschlossenheit. Todgeweihte mit dem gleichen Ziel. Sieg. Unsere Blicke kreuzten sich. Hinterließen ein deutlich unhörbares Klirren in der Stille. Metall auf Metall. Und dann lag er in einer Lache aus seinem und meinem Blut. Damals wie heute, Auge in Auge mit dem Tod. Was Du nicht weißt, Crawford, damals habe ich meine Angst zu Grabe getragen. Kein großer Akt. Einfach eingehüllt und als unnötigen Ballast über Bord geworfen. Sie versank in den Tiefen des Ozeans. Unwiederbringlich. Du könntest mich mit wuchtigen Schlägen auf die Knie sinken lassen, aber Du brauchst mich unversehrt. Voll einsatzfähig. Im Moment jedenfalls. Ich habe mir meinen Platz im Team hart erkämpft. Die Anderen verlassen sich auf mich. Der Pragmatiker Crawford lässt das gelten. Der Stratege auch. Aber der Kontrollfreak in Dir kocht vor Wut. Du willst absoluten Gehorsam, Crawford? Und den hast Du bekommen, Also was willst Du noch von mir? Mich kontrolliert nur ein Mensch, und der bin ich. Ich gebe freiwillig Alles. Einhundertprozent Einsatzwille. Für das Team und meine Ehre. Ich bin Perfektionist. Kein Zombie. Deine Fäuste lockern sich wieder. Dein Kiefer mahlt noch einmal unwillig. Die dunklen Feuersteine intensivieren ihren Angriff noch einmal. Du willst unbedingt eine Antwort? Aber die Antwort ist nicht von allgemeinem Interesse. Also schweige ich weiter. Es geht Dich einfach nichts an, Crawford. Du kannst über die Kämpferin Sai verfügen, im Einsatz. Aber was ich mit diesem Körper sonst anstelle, ist nicht Dein Ding. Nur meins. Einen Scheißdreck musst Du wissen, wo die Wunde an meinem Arm her ist. Und warum ich fasziniert zugesehen habe, wie sich der Stahl unter die Haut gegraben hat. Eine dunkle Spur zog, rote Abgrenzung zum Weiß der wulstigen alten Narbe. Das Ganze auf Bronzebraun, einfach ästhetisch. Lange völliges Ausbleiben von Schmerz. Gute Sache. Denn Schmerz ist die ideale Brutstätte der Angst. Und ich biete ihr keine Nahrung. Und Dir auch nicht. Geh Aya erschrecken. Oder dominiere Deine Verhandlungspartner. Dann hast Du meine Bewunderung. Aber lass mich in Ruhe. Langsam werden die Flammen kleiner. Die Wut verraucht. Oberflächlich. Sinnlose Aktionen ziehst Du nicht durch. Glasklar ist Dein Blick jetzt. Abgekühlt auf unter Null. Deine Stimme rau vor Kälte. „Übertreibe es besser nicht, Sai. Ich vergesse nie.“ Kapitel 5: - Farfarello 2 ------------------------- Disclaimer : Titelheld - Projekt Weiß Erklärung : neue Aspekte Widmung : Der Frau, die mir Farfarello so nahe gebracht hat, dass ich ihn ohne Grauen betrachten kann. Interessanter Typ, der Farfarello Danke, Elsteryn, für's Vorstellen! Farfarello 2. Eine Bestie aus grauer Vorzeit. Allein noch übrig. Die letzte ihrer Art. Bestie, im besten Sinne des Wortes. Jahrtausende allein zu einem Zweck gezüchtet. Kampf. Töten. Zerfetzen. Und nun – ein Anachronismus. Bestaunt, bestenfalls. Meist Entsetzen auslösend. Ekel. Grauen. Und manchmal eine Gänsehaut. Bei den ganz besonders gelangweilten Menschen, die ihre Nähe genau deshalb suchten. Aber bitte, ohne echte Gefahr. Bitte hinter Glas, um die Illusion nicht zu zerstören. Oder die Wärter mögen die Betäubungsgewehre bereithalten. Sie haben keine Ahnung. Es gibt keine Sicherheit in der Nähe der Bestie. Wehe, wenn sie losgelassen. Hat sie erst Blut gewittert, gibt es einen Impuls. Und der setzt einen Mechanismus in Gang. Und der wiederrum startet ein Programm. Das heißt Kampf. Töten. Zerfetzen. Wenn wir eine Mission haben, deren Ziel Zerstörung menschlichen Lebens ist, beobachte ich ihn dabei. Unvergleichlich mit anderen Killern. Den Zweibeinigen. Nur vergleichbar den Nachfahren der Urmonster. Den Raubtieren. Wie diese springt er plötzlich an. Wir Anderen, wir sind Profis. Wir sind leicht angespannt vorher. Er ist relaxed wie ein Löwe unter der gleißenden Sonne der Savanne. Und dann springt er in den Kampf. Der erste Tropfen Blut. Der Odem von Angst. Oder nur eine verbale Reizung, lassen seine Muskeln explodieren. Er kommt über seine Opfer mit Klauen und Zähnen. Buchstäblich. Sein Dolch wäre verzichtbar für ihn. Er zerfetzt Fleisch auch unbewaffnet. Und das nicht aus Kalkül. Sondern, weil es seine Natur ist, Körper zu zerfleischen. Und sich mit deren Blut über und über zu besudeln. Sein Instinkt lenkt ihn. Bis das Werk vollbracht ist. Das Programm durchgelaufen. Dann folgt das für Andere unhörbare Kommando. Stopp. Es ist gut. Hör auf. Und dann - hört er auf. Er leckt sich das Blut von den Händen. Eigenes und fremdes. Ganz normal ist das für ihn. Und für mich. Bei ihm. Nur bei ihm. Unnötiges Blutvergießen ist nicht mein Ding. Unappetitlich. Unästhetisch. Ich bevorzuge elegantes, stilvolles, handwerklich sauberes Töten. Wenn es sein muss. Und manchmal tobe ich mich aus. Aber dann waffenlos. Blutlos. Aber seinen Rausch...verstehe ich. Weiß auch nicht genau, wieso. Es ist nicht an ihm, sich zu entscheiden. Es passiert. Das Programm läuft durch. Er gehorcht seiner Natur. Folgt seiner Bestimmung. Wie kann ich ihn dafür verurteilen? Er tut nichts Anderes als ich. Nur auf seine Weise. Die ihm in den Genen liegt. Oder sonst wo tief in ihm verankert ist. Oder in grauer Vorzeit. Kapitel 6: - Aya 1 ------------------ Disclaimer : Projekt Weiß Warnung : Hardcore Aya-Fans könnten entsetzt sein Erklärung : Sai mag den Typ halt nicht Widmung : abranka - sie hat es sich gewünscht, aber bestimmt nicht so Mit meinen Augen – Aya 1 Ich hänge lässig auf der kleinen Couch und warte auf Ken. Der duscht noch schnell und dann will er mir Motorrad fahren beibringen. Im Gegenzug für den Reitunterricht, den ich ihm gebe. Wird bestimmt genauso lustig. Mit Ken macht jeder Sport, jede körperliche Betätigung extrem Spaß. Und heute haben wir viel Zeit. Hoffe, es bleibt so. Ein kleines, schabendes Geräusch hinter mir. Jemand hat den Raum betreten. Ist nicht Ken. Der schleicht nicht. Der hat einen festen Gang. Offen und geradeaus, so wie er halt ist. Ich gebe mir keine Mühe, den Kopf zu drehen. Wenn der Schleicher was von mir will, soll er rum kommen. Kann eh nichts Wichtiges sein. Auch Crawford hat einen geschmeidigen Gang, aber würde nie Lautlosigkeit versuchen, wenn es nicht lebenswichtig wäre. Schuldig ist ein lautloser Schreiter. Er macht keinen Lärm, der ihn selbst am meisten nerven würde. Und um diese Uhrzeit, gerade mal früher Nachmittag, wäre sein Auftreten untermalt von Gähnen und Seufzen. Gemischt mit deftigen Flüchen. Und dann gibt es hier nur noch einen wichtigen Menschen. Farfarello. Der würde an den Rahmen gelehnt stehen bleiben. Warten, bis ich ihn bemerke, reagiere. Unaufdringliche Präsenz. Die unwichtige Präsenz hinter mir nähert sich. In Etappen. Scheint zu warten, zu erwarten, dass ich mich drehe. Aber ich habe keinen Bock. Es ist keine Aura, die mich dazu bewegen könnte. Eher das Gegenteil. Abstoßend. Und wenn ich etwas Wichtiges gelernt habe, dann stoische Selbstbeherrschung. Also hänge ich weiter lässig auf der kleinen Couch und warte auf Ken. Vielleicht geht ‚es’ weg. Nein. Schade. Es schlägt einen Bogen. Wie auf der Pirsch. Wie Kai aus der Kiste, steht er dann doch unübersehbar vor mir. Aya. Steht nur dumm da rum und sieht auf mich herab. Wie üblich schweigend, mürrisch schweigend. Ein ständiges Mahnmal moralischer Anklage. So eine Art selbsternannter Menschenbeurteiler. Mustert, urteilt, zieht Augenbrauen hoch, senkt Mundwinkel. Das ganze lächerliche Schmierentheater, das mich nicht im Geringsten interessiert. Würde er mir in der Sonne stehen, würde ich ihn… bitten, weiter zu gehen. Aber jetzt und hier - ist er die Aufmerksamkeit nicht wert. Er hat ja auch nichts wirklich Bedeutendes in seinem Leben. Da ist es doch ein wesentlicher Bestandteil seiner mühseligen Selbstaufwertung, Andere abzuwerten. Mies machen, Du Miesmacher, ist aber ein Bumerang. Fällt auf Dich zurück. Hast Du denn keine Spiegel? Dein hoch gelobtes, gutes Aussehen hat merklich gelitten. Deine Gesichtszüge sind überschattet von moralinsaurer Missbilligung. Du siehst aus, als hättest Du ein sehr schmerzhaftes Magengeschwür. Und überhaupt, was ist es denn heute wieder? Meine offen gelebte Bisexualität hatten wir doch schon. Machen einige von uns. Man nimmt halt mit, was gefällt. Solange man lebt. Und das kann sich ja schnell ändern. Würde Crawford nie kratzen. Und Dir hat er klare Grenzen gesetzt. Und dann bleibt noch die Frage, warum Du nicht genug für Deinen eigenen Hormonhaushalt tust. Vielleicht hemmt Dich Deine Fixierung auf Deine Schwester. Aber gesund ist das nicht. Oder hast Du da Mankos? Leider muss ich jetzt offen grinsen. Aya und Potenzprobleme, das würde viel erklären. Besonders seinen Neid auf uns Umtriebige. Und leider bewegt ihn mein Grinsen, seinen Mund zu öffnen. „Was gibt es zu grinsen? Gerade Du hast keinen Grund dazu, so wie Du die Leute behandelst.“ An dieser Stelle kommt mir ein Gähnen hoch, das ich nur halbherzig unterdrücke. Er zischt vor Wut. „Fühl Dich nur nicht zu sicher. Crawford mag Dich noch brauchen, aber wer weiß, wie lange noch. Und dann….“ Eine genau abgezirkelte Pause folgt. „Du hast zu viele Menschen beleidigt und verletzt. Ja Du. Spiel nicht die Erstaunte.“ Hä? Ich soll nicht die Erstaunte spielen? Ich bin etwas abgedriftet, habe ihn fast ausgeblendet. Der begnadete Schauspieler ist doch er. Leider festgelegt auf eine einzige Rolle. Tragischer Nichtheld. „Ich habe gerade Ken gesehen. Weißt Du eigentlich, wie sehr er leidet? Ja, er leidet. Unter Deiner Zurückweisung, wenn Du gerade keine Bock auf ihn hast. Unter Deinen Affären mit Kyoko und was weiß ich noch wem. Unter Deinem grenzenlosem Egoismus. Deiner Eiseskälte.“ Der Wichtigtuer macht Vorwürfe? Zur Abwechslung wenigstens mal offen. Tapfer Aya. Aber blöd. Denn ich bin hier nicht die Eisprinzessin. Und ich hatte schon was mit Kyoko, da kannte ich Ken noch gar nicht. Und meine Zurückhaltung schafft ihm die Freiräume, die auch er so dringend braucht. Ich rechtfertige nicht, ich fordere aber auch keine Rechtfertigung. Und genau das ist das Größte, was ich Ken schenken kann. Und er nimmt die Gabe dankbar lächelnd an. Und schenkt mir dafür Nähe und Wärme, wenn ich das brauche. Und wir haben einen kleinen Hauch Glück miteinander. Etwas, was Du Selbstverleugner nie kennen lernen wirst. Du stehst Dir im Weg, permanent. Und beschuldigst Deine Opfer, Dir Fallen zu stellen. Du hast Dich bis zur Lächerlichkeit selbst verzerrt. Und wartest jetzt wirklich auf eine Antwort? „Aya. Piss off.“ Kapitel 7: - Farfarello 3 ------------------------- Disclaimer : Projekt Weiß und ich. ‚Ich will wahrgenommen werden.’ Diesen Satz legte Elsteryn Farfarello in den Mund. Erklärung : WK-Gemeinschaftsprojekte beflügeln Widmung : der Elster, die mir Farfarello immer näher bringt - unglaublich schön, jedes Gespräch mit ihr Mit meinen Augen - Farfarello 3 Völlig unwirklich, wie in einem wirren Fiebertraum gefangen, in der seltsamen Zone zwischen Tag und Nacht. Hier ist er, der abschließende Höhepunkt einer überdrehten Nacht, in der einfach zu viel passierte. Ich muss das verpacken. Ich kann jetzt kein Urteil abgeben, aber intuitiv speichere ich das Meiste unter ‚positiv’ ab. Von meiner Vorsicht, dem Iren gegenüber, ist jetzt nichts mehr übrig. In diesem Moment, hier im Wagen, hätte mein Leben enden können. Friedlich, in Harmonie, in seelenvollem Einklang mit einem Mann, den alle als wahnsinnig bezeichnen. Der mir einen Einblick gewährt hat, in sein Inneres. In eine Sphäre, der nichts Wahnsinniges anhaftet. Alle Menschen können vielschichtig sein. Die meisten wollen das nur nicht. Flach leben, primitiv empfinden, reicht ihnen. Ich hatte keine Wahl. Ich musste zu oft flüchten. In die verborgenen Räume in mir. Und habe so Stellen kennen gelernt, an denen ‚normales’ Leben vorbeigeströmt wäre. Ich bin keine Philosophin und ich will nicht mehr grübeln als nötig. Aber manchmal muss ich nachschmecken, sortieren und wegpacken. So wie jetzt. Während ich den BMW allein zum Headquarter gleiten lasse, bleibt Muße. Farfarello hat sich wieder tief in den Sitz sinken lassen. Fast schon greifbar ist die Übereinstimmung zwischen uns. Nachschmecken müssen verbindet. ‚Ich will wahrgenommen werden’. Das ist der Satz, der mir nachhängt. Was genau mag er meinen? Den Menschen, den er mir heute gezeigt hat, den sehen viele Andere nicht. Weil er sich ihnen nicht öffnet? Oder weil sie nicht genau hinschauen? Vorzeitig abgelenkt durch Abscheu und Ekel, in Todesangst übergehend? Wahrscheinlich eine Mischung von Beidem. Wahrgenommen werden, aber sich durch die provozierten Empfindungen nicht gestört fühlen. Wenn sie ein bestimmtes Maß an Ablehnung nicht überschreiten? Eigentlich ein Widerspruch in sich. Und deshalb so typisch für Farfarello. Ich kann es nicht erklären. Ich kann es intuitiv erfassen. Ist doch ganz ähnlich bei mir. Offene Ablehnung, wie von Aya, ist beruhigend. Ich weiß, was ich zu erwarten habe. Hass und latente Gefahr. Gecheckt und abgehakt. Klar und einfach. Was mich verunsichert, ist eine neutrale Haltung. Abwartend, unberechenbar, unklar. Denn eigentlich ist es unmöglich, bei mir neutral zu bleiben. Ich polarisiere fast immer. Man hasst und fürchtet mich, oder ist fasziniert von mir. Wer da neutral bleibt, ist durchtrieben. Und deshalb ungleich gefährlicher. Und was dem Iren entgegenschwabbt, ist doch noch viel krasser. Er hat doch eigentlich gar keine Chance. Wird als Freak gesehen. Und gezielt so eingesetzt. Massakerspezialist. Ob für Crawford, oder egal wen. Dass er seine tief verborgenen Wünsche überhaupt noch kennt, nicht schon selbst längst vergessen hat, ist beachtlich. Und mir hat die Offenheit unendlich gut getan. War gar kein Raum für Misstrauen, hinterfragen der Absichten, oder ähnliches Geplänkel. Unglaublich, aber der ‚Wahnsinnige’ spricht Worte aus, die in mir drin waren und sich jetzt melden. Gedanken, die nicht beunruhigen, kein von außen herangetragener Aufruhr, sondern… eine Zwischenbilanz ziehen. Er ist ein wahnsinnig guter Beobachter und er wird mich noch besser verstehen, irgendwann. Wird begreifen, dass es mir unmöglich ist, Dinge zu tun, die ich verabscheue und die mich in den Wahnsinn treiben würden. Dass nur und ausschließlich Freiwilligkeit und Freiheit mein Leben diktieren. Im Geben wie im Nehmen. Das ist kein Heldentum und nichts Lobenswertes. Das ist die Essenz meines Lebens. Und mir jetzt völlig klar. Dank Farfarello. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)