Behind the Window of the Moonshadow von Dat-Yun-chan (Atticus x Zane) ================================================================================ Eine Veränderung? ----------------- Huhu! Da ich wieder bin. Und ich für euch habe Kapitel neu gebracht mit! Für alle, die es interessiert: Es wird der Name des Buches verraten, das Zane unter seinem Kopfkissen versteckt hat, und auch der Inhalt wird ganz kurz erläutert. Nicht wundern, ich hab mir dat alles ausgedacht. Nyo, viel mehr gibt’s nicht zu sagen. Bei uns is’ schließlich nie was los in diesem Kaff. Also dann: Viel Spaß!!!^^ P.S.: Diese Fanfic widme ich jetzt offiziell FubukiTenjoin und Silberpfeil. Hoffe, ihr freut euch!!!^^ @Silberpfeil: Es gibt mehrere Gründe, weshalb ich dort aufgehört habe: a) wäre ich beinahe von meinem Physiklehrer beim Schreiben erwischt worden (war nun mal mit der Aufgabe schon fertig^^), b) war die Schule dann aus, c) hatte ich keine Lust und keine Ideen mehr (hab nen Tennisball an den Kopf gekriegt) und d) fand ich diese Stelle gut zum Aufhören. Hoffe, du weißt jetzt bescheid!!!^^ ~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~ Kapitel 3: Eine Veränderung? „Dann solltest du von hier verschwinden. Die Mondschattenwelt ist ein Gefängnis, in dem man seiner Freiheit beraubt wird.“ Geschockte braune Augen blickten Zane ohne Hemmungen an. Weit aufgerissen starrten sie direkt in seine Türkise, als hätte er gerade irgendeinen seiner Vorfahren beleidigt. Auch wenn dies nicht der passende Zeitpunkt war, so musste der Mondschattenelf doch feststellen, dass der andere in diesem perplexen Zustand irgendwie niedlich erschien. Eine Sekunde später hätte er sich liebend gerne für diesen Gedanken vom Balkon geschmissen. „Wie meinst du das denn jetzt bitteschön?“, wurde er auch sogleich von Atticus angefahren, „das hier soll ein Gefängnis sein? Dass ich nicht lache! Du lebst hier doch sicherlich in Saus und Braus, schließlich ist dein Alter der König dieser Welt! Der hat sicher Kohle wie Heu, wovon der dir dann immer irgendetwas von seinen kleinen Stadtbummeln mitbringt!“ „Ach ja?“, Zane konnte es nicht glauben! Dieser Kerl war einfach... arg! Normalerweise blieb er immer ruhig, doch der Typ dort hatte es auf Anhieb geschafft, ihn auf die Palme zu bringen. „Was weißt du denn schon?! Mein Vater hat sich regelrecht in sein Gemach eingeschlossen und zeigt sich so gut wie nie! Und ich darf nicht einmal diesen beschissenen Palast verlassen! Nicht mal zur Schule darf ich gehen, ohne dass mich irgendjemand aus der Wache begleitet! Und dann darf ich nicht einmal durch die Stadt spazieren! Nein, man würde ja Gefahr laufen, einem mordlustigen Verrückten in die Arme zu laufen, den es hier gar nicht gibt!“ Zane schrie, schrie so laut er konnte. Ob man ihn auf dem Flur oder irgendwo anders gerade hören konnte, war ihm herzlich egal. Er hatte seine Stimme noch nie so lautstark erhoben, schon gar nicht einem Weltfremden gegenüber! Trotzdem konnte er sich nicht zurückhalten. All seine Emotionen, die jahrelang angestaute Wut nahm in diesem Geschrei Form an. Er konnte es nicht aufhalten, seine Gefühle diesem Blutelfen zu offenbaren, wollte es nicht stoppen. Es hieß, es würde gut tun, wenn man mit Fremden über die eigenen Probleme sprach. Allerdings interessierte Zane das in diesem Augenblick nicht, viel mehr war er damit beschäftigt, nicht plötzlich vor dem anderen loszuweinen. Dieses Unterfangen misslang aber, worauf nur kurze Zeit später kleine Tränen über seine Wangen kullerten und er auf die Knie fiel. *~* Was sollte Atticus nur tun? Vor ihm saß ein vollkommen aufgelöster Prinz der Mondschattenelfen und weinte und schluchzte! Mit dieser Situation war er eindeutig überfordert, konnte er doch noch nicht einmal Jaden trösten. Tja, blieb wohl nur noch übrig, einfach mal was auszuprobieren. Mit kleinen, trotzdem recht gemächlichen Schritten kam er dem Türkishaarigen immer näher, ehe er sich vor ihm auf die Knie fallen ließ und wieder nachdachte. Was sollte er jetzt tun, um dem anderen – welcher etwas kleiner war als er selbst – zu helfen? Ihm beruhigende Worte ins Ohr flüstern war klar, nur glaubte er nicht daran, dass das in diesem Fall ausreichen würde. Ach, einfach Augen zu und durch! Ohne großartiges Grübeln entschied der Brünette sich, den Türkisschopf zu umarmen, ihm Schutz zu spenden, als wäre er ein kleines Kind, gefangen in einer Welt, die nicht für ihn geschaffen war – was seinem Geschrei nach zu urteilen der Wahrheit entsprach. „Keine Angst, alles wird sich ändern“, wisperte der Blutelf mitempfindend, sodass der Mondschattenelf schon mal aufhörte zu schluchzen. „Ich bin mir sicher, dass du bald von hier verschwinden und dich frei bewegen kannst, gehen kannst, wohin du willst. Du wirst deinen Vater schon überzeugen. Und wenn er nicht hören will, helfe ich dir, ihn zusammenzuschlagen, damit er seinen Fehler einsieht.“ Tja, wieder einmal hatte er es hinbekommen, Hilfe beim Prügeln anzubieten, wie bei jedem seiner Tröstungsversuche. Man, hatte er ein einfühlsames Talent für so was. Dabei hasste er Prügeleien eigentlich! Wenigstens hatte Zane aufgehört zu flennen. Etwas Positives. Zaghaft löste dieser sich aus seiner Umarmung, legte seine Hände auf seine Brust – wahrscheinlich aus einem nicht vorhandenen Grund –, blickte aber noch nicht auf. Erst als über seine Lippen ein leises: „Danke...“, gewandert war, hob er seinen Kopf und sah mit seinen türkisen Augen direkt in Atticus’ braune. Diese an Smaragde erinnernden Seelenspiegel glitzerten noch leicht von den Tränen, was ihnen einen verträumten Ausdruck bescherte. Seine Lippen schienen vom Weinen leicht geschwollen, was jeden das Verlangen verspüren lassen musste, sie wund zu küssen. Der ganze Anblick Zanes war so berauschen, so verführerisch. Es schien so, als würde der Kleinere den Größeren regelrecht anflehen, es jetzt einfach zu tun! Viel zu sehr von diesem Bild hypnotisiert, merkte Atticus gar nicht, wie er seine Lippen auf die des Türkishaarigen legte, ehe es bereits geschehen war. *~* Weiche, süße Lippen lagen wie ein Hauch auf den seinen. Sie schmeckten so verlockend, dass jeder nach mehr begehren musste! Seine Augen schließend, vergaß Zane, was um ihn herum geschah, wo er war oder wer bei ihm war. Leicht strich die Zunge seines Gegenübers über seine Lippen, wünschte Einlass. Ohne darüber nachzudenken, was er da eigentlich tat, öffnete der Prinz der Mondschattenelfen bereitwillig seine Lippen, ließ den fremden Körper in seinen Mund eindringen, diesen erforschen. Als jenes Geschmacksorgan dann sein eigenes zu einem heißen Tanz aufforderte, nahm er diese Herausforderung ohne Umschweife an. Vollends verzaubert von diesen Gefühlen, die ihn zu überschwemmen drohten, nahm der Türkisschopf gar nicht wahr, wie er auf einmal auf dem Boden unter Atticus lag. Erst als dieser versuchte, ihn aus seinen Gewändern zu befreien, realisierte er, was sie gerade taten! Das war verboten, ein vollkommenes Tabu! So etwas durften sie nicht machen, nicht einmal denken! Wenn einer davon Wind bekäme, würden sie sicherlich hart bestraft werden, wenn nicht sogar getötet! Unsanft stieß Zane den Brünetten von sich, atmete hastig und hielt die eine Hand an seine Brust, wo er seinen verschnellten Herzschlag wahrnahm. Um die Nasenspitze herum war er rot geworden, was allerdings auch nicht verwunderlich war. Mit starrem Blick sah er auf Atticus, welcher sich langsam aus einer liegenden Position in den Schneidersitz begab und sich verlegen am Hinterkopf kratzte, es nicht wagte, ihm in die Augen zu sehen. „Was...?“, mehr konnte der Türkishaarige nicht über seine Lippen bringen. Viel zu sehr hatte ihn dieser Moment überrascht, geschockt. Vor allem die Tatsache, dass er dem Ganzen auch noch freiwillig zugesagt und freudig mitgemacht hatte, verschreckte ihn tierisch. „Keine Ahnung“, erwiderte der Braunhaarige mit den Schultern zuckend, „weiß auch nicht, wieso ich dich jetzt geküsst habe. Echt keinen Plan. Aber das war wirklich ein geiler Kuss! Der schönste, den ich je hatte.“ So wie sich das anhörte, hatte der Brünette schon viele Küsse hinter sich, während Zane soeben seinen allerersten verloren hatte. Und dann auch noch an jemanden wie den da! Wenigstens hatte diese Person vor ihm Recht: es war wirklich ein wundervoller Kuss. „Wir könnten deswegen umgebracht werden, du Idiot!“, keifte Zane – überhaupt nicht mehr peinlich berührt – sein Gegenüber an, als dieser ihm auch noch die Zunge rausstreckte wie ein kleines Kind! „Ach, hier herrschen also auch diese Gesetze von wegen: Männer dürfen nichts miteinander haben“, bemerkte Atticus, als wäre er nicht von dieser Welt. Uups, er war ja gar nicht von hier. „Wenn diese Regeln hier genauso sind wie bei uns, dann werde ich keine Probleme in diesem Gefängnis haben!“ Der Blutelf strahlte über beide Wangen, machte dem hell leuchtenden Mond am Himmel bereits große Konkurrenz. Bis ihm etwas einfiel, was seine Miene schlagartig ernst werden ließ: „Apropos Gefängnis... Was passiert eigentlich mit Jaden, mit dem ich hierher kam?“ „Gute Frage“, der Türkishaarige dachte angespannt nach, suchte eine Antwort. Klar, Raynil würde sicherlich durchgreifend handeln, was diesen Jaden sogar in Ketten legen könnte. Obwohl, das konnte er sich jetzt nicht vorstellen, wo er doch mit dem Brünetten einfach so gegangen war. Vielleicht verhörte er ihn gerade. Oder... „Onii-san!!!“, ehe er noch einen weiteren Gedanken fassen konnte, klammerte sich etwas Hellblauhaariges von hinten an ihn. Natürlich war ihm klar, dass das nur sein kleiner Bruder Syrus sein konnte, welcher eine Vorliebe dazu hatte, sich in sein Zimmer zu schleichen und ihn dann zu erschrecken. „Sy, weißt du eigentlich, wie viel du wiegst? Eines Tages sehe ich aus wie der Glöckner von Notre-Dame aus deinem Buch!“ *~* So, dieses Blauhaarige Ding, welches sich von hinten an Zane geschlichen hatte, hieß also Sy und machte das wohl öfter. Vielleicht sollte Atticus sich angewöhnen, den Türkishaarigen immer flüchtig zu küssen – nur so aus Spaß –, damit der sich aufregt und seinen Gefühlen freien Lauf lässt und er somit mehr über diese Schönheit erfährt. Doch momentan gab es zwei Dinge, die ihm im Weg standen. Zum einen hing dieses Brillen tragende Etwas noch an dem Mondschattenelfen. Und zum anderen war ihm immer noch unklar, wo sich Jaden eigentlich befand. „Sag mal, Syrus, du weißt nicht zufällig, was mit dem anderen Blutelfen passiert ist, oder?“, konnte der Türkisäugige etwa Gedanken lesen oder wie? Ach nein, das hatte der Brünette ihn ja höchstpersönlich gefragt. Man, war er doch wieder einmal blöd. [1] „Raynil?“, fragte der Blauhaarige mit einem überbreiten Grinsen im Gesicht. War der Kerl also doch ein Blutelf. „Der ist wieder in den Hof gegangen, äußerst sauer, dass du einfach seinen Gefangenen mitgenommen hast. Wahrscheinlich lässt er gerade die Soldaten bis zum Tod über den Platz rennen.“ „Danke für diese Information, aber eigentlich meinte ich nicht unseren ach so geliebten Hauptmann der Wache, sondern den Brünetten, der mit seiner Hoheit Prinz Atticus hier angekommen ist.“ Verdutzt sah der kleine Mondschattenelf ihn an: „Das ist ein Prinz? Der sieht eher aus wie ein Bettler! Da sieht ja dieser Jaden adeliger aus!“ An Atticus’ Schläfe pulsierte bedrohlich eine Ader. Gut, Jaden war ein Adelssohn, allerdings hieß das noch lange nicht, dass er keiner war. Nur weil er in diesen Klamotten aussah wie ein Mehlwurm, hieß das doch noch lange nicht, dass er nicht von Blauem Blute war. So eine gemeine Frechheit! Freche Gemeinheit! „Ach, du kennst bereits seinen Namen?“, Zanes Stimme klang leicht spöttelnd, als er seinen Blick direkt in die Augen seines kleinen Bruders richtete, „dann kannst du mir sicherlich verraten, wo er sich in diesem Augenblick aufhält.“ „Klar kann ich das! Er ist bei...“ Bevor Syrus seinen Satz beenden konnte, ertönte schon Geschrei auf dem Korridor. Während Zane und Syrus erlegen seufzten, saß Atticus nur dumm da und wusste nicht einmal, worum es eigentlich ging, bis er einige der durch die Gegend geschleuderten Worte verstehen konnte. „Lass mich endlich in Ruhe, du Vollidiot!!!“ – „Wieso denn? Ich habe keine Ahnung, wo ich hier eigentlich bin! Wenn ich jetzt gehe, dann verlaufe ich mich noch!“ – „Dann verlauf dich doch! Weißt du eigentlich, wie egal mir das ist?“ – „Ach, dir ist egal, was mit einem armen, unschuldigen Jungen in einer fremden Welt passiert? Wenn du mal zu uns kommst, lasse ich dich auch am steifen Arm verhungern, damit du’s weißt!“ – „Schön, dann wäre das ja geklärt, du totale Niete!!!“ Die eine Stimme konnte der Braunhaarige mit hundertprozentiger Sicherheit seinem Freund und Helfer Jaden zuordnen, die andere hatte er noch nie gehört. Musste wohl einer der Mondschattenelfen gewesen sein, die um ihren Prinzen versammelt waren. Wie aufs Stichwort stand dieser gerade auf, öffnete die Tür, fuhr einen Arm aus und kam mit zwei Gestalten – Jaden und einem Dunkelbauhaarigen, der stark an einen Vampir erinnerte – wieder ins wiederholt geschlossene Zimmer zurück. Zusammen mit den beiden setzte er sich auf die Couch und befahl Atticus und Syrus, sich ebenfalls zu setzten. Dieser Aufforderung wollte der Blutelfenprinz schon die ganze Zeit über nachgehen, hielt es allerdings zu unhöflich, sich einfach auf der Sitzgelegenheit niederzulassen. Ohne Umschweife ließ er sich in einen der Sessel plumpsen, womit er dem Türkishaarigen – mal wieder – genau gegenüber saß. Er war schon kurz davor, seine Füße auf den kristallenen Tisch zu legen, doch dies würde seine königliche Erscheinung vollkommen vernichten, als ließ er es bleiben. Während er also ganz gelassen in seinem Sesselchen hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve, saß Zane aufrecht und mit verschränkten Armen auf der Couch und musterte ihn und auch Jaden mit messenden und kalten Blicken. Wieder hatte er das Gefühl, der Türkishaarige würde ihm in jeder möglichen Sekunde an die Kehle springen, was dieser dann allerdings doch unterließ. Hingegen allen Kalkulationen, platzte überfröhlich aus dem Mondschattenelfen: „Sagt mir, wie ist eure Welt? Ich muss alles wissen!“ War er jetzt vielleicht von Außerirdischen entführt worden oder was war hier jetzt los?! Na gut, so ganz falsch war das in Anbetracht der Tatsachen ja nicht, aber trotzdem war die Stimmung plötzlich so, als würde sich eine Art unbefriedigte Neugier über den Raum legen, die die drei Mondschattenelfen magisch in ihren Bann zu ziehen schien. Jaden und Atticus warfen sich verwunderte Blicke zu. Solch eine Reaktion hatte wohl keiner der beiden von dem doch recht besonnen und ruhig erscheinenden Prinzen erwartet, zumal dieser bisher einen desinteressierten Eindruck hinterlassen hatte. Noch einmal mit den Schultern zuckend, fingen die Blutelfen an, ihnen ihre ach so gelobte Welt zu erklären; sie sagten, dass sie in unterirdischen Höhlensystemen hausten, ihr Leben recht spartanisch gehalten war und dass sie allesamt eine kriegerische Ausbildung zu durchlaufen hatten. Natürlich erzählten sie auch von der Kriegssucht König Ajachis, der sich immer wieder in einen neuen Kampf warf, ohne wirklich einen Grund zum Ergreifen der Waffen zu haben. Atticus erzählte davon, dass es für seinen Elfenstamm nicht direkt eine Religion, eine Gottheit gab, weswegen man nicht sagen könnte, sie wären irgendwie gläubig oder so. Deshalb gab es schließlich auch keine Priester und Gelehrte, aber auch keine Magier, da – den uralten Überlieferungen nach – die Magie von den Göttern als Geschenk an die Elfen gereicht wurde. Als Jaden dann – wieder einmal der Euphorie der Freude verfallen – anfing, von der blutelfischen Küche zu reden und diese zutiefst lobte, hielt sich Chazz, der Vampir unter den Bewohnern dieser Welt, die Ohren zu, als wolle er diese Stimme nie wieder hören. *~* Zane hatte viel erfahren über das Leben auf der anderen Seite des Mondschattenfensters. Allerdings lebten Atticus und Jaden auch nicht gerade anders als er. Ihren Erzählungen nach zu urteilen, waren die beiden ebenso in ein Gefängnis gesperrt worden wie er; sie durften nie dieses Höhlensystem verlassen, ohne, dass es ihnen jemand erlaubt. Wahrscheinlich hat sich der Brünette deshalb davon geschlichen und das Fenster geöffnet. Er wollte endlich frei sein, seinem Gefängnis entkommen, doch musste er in einer Welt mit einem noch viel schlimmeren Freiheitsentzug landen. Irgendwie war das ungerecht! Ohne zu merken, wie die Zeit voranschritt, war bereits der Abend gekommen. Syrus und Jaden schliefen schon im Sitzen ein, während Chazz es langsam zu blöd war, noch ewig bei diesen “brünetten Spinnern“, wie er sie betitelte, zu bleiben und er sich somit auf den Heimweg begab. Gütig lächelnd brachte der Türkishaarige seinen kleinen Bruder hinüber in sein eigenes Zimmer, welches er – seinem eigenen Wunsch nach – mit Jaden teilen wollte, obwohl dieser, nachdem er von Chazz’ überstürztem Abgang gehört hatte, dem Dunkelblauhaarigen noch auf die Pelle rücken wollte, was seine Müdigkeit allerdings gekonnt zu verhindern wusste. Während er den Blauhaarigen also zudeckte, überlegte Zane, wo Atticus jetzt eigentlich übernachten sollte. Irgendein Gästebett hatten sie im Palast nicht und in der Stadt war zu dieser Zeit auch keine Unterkunft mehr aufzutreiben, zumal der Mondschattenelf sowieso nicht in die Außenwelt treten durfte. Blieb wohl nur noch eins; der Braunschopf musste bei ihm die Nacht verbringen. Tja, war wohl nicht zu ändern. Wenigstens bot sein Bett genügend Platz für ein solches Unterfangen und sollte sein Besucher irgendwie ungemütlich werden, würde er ihn auf die Couch verbannen, so einfach war das. Doch sofort auf die Couch verbannen, das wollte der Türkisschopf ihn nicht. Schließlich hatte er sich am vergangenen Nachmittag als wahrhaft freundlicher Geselle gezeigt, der wirklich keine bösen Absichten verfolgte. So hatte er den Braunhaarigen als einen Freund akzeptiert, dessen Charakter jetzt nur noch ergründet werden musste. Jadens Charakter war einfach gestrickt: freundlich, hilfsbereit, tolerant, gütig und naiv, dazu war er ein richtiger Dickkopf, der sich häufig mit Chazz in die Haare kriegte. Doch im Gegensatz zu ihm, war Atticus eher ein geheimnisvoller Elf, in dem man nicht lesen kann wie in einem offenen Buch. Klar, er war ebenfalls freundlich und hilfsbereit, doch hatte sich bereits seine kämpferische Seite gezeigt, ebenso seine lüsterne. Wegen letzterer schüttelte es dem Mondschattenelfen. Er war sich sicher, dieser Blutelf würde sich liebend gerne an ihn ranmachen, da ihn sein gesamtes Königreich – was eigentlich nur eine Kleinstadt hinter einem Fenster war – als “Schönste Persönlichkeit der Mondschattenwelt“ gewählt hatten, nachdem seine Mutter verstorben war. Doch seiner Meinung nach hatte Rayan diesen Preis viel eher verdient als er. Noch leicht in Gedanken versunken, kehrte er in sein Zimmer zurück, wo Atticus auf seinem Bett saß und gerade sein Kopfkissen inspizierte. Zane war sich sicher, dass dies keine große Sache war, bis ihm zu spät einfiel, was sich unter jenem Kissen befand und er mit einem geschockten Blick auf das Buch starrte, welches der Braunäugige nun in den Händen hielt. „Was ist das denn für ein Buch?“, erkundend drehte er das dunkelblaue Buch immer wieder um die eigene Achse, „“Wenn der letzte Schnee schmilzt“? Das hört sich total nach Kitsch an!“ Missmutig schritt er auf den Brünetten zu, riss ihm das Buch aus der Hand, bevor dieser den Klappentext zu Ende lesen konnte, und beförderte es auf den Kristalltisch bei der Couch, ehe er seinen Gast mit einem durchdringenden Blick bedachte, welcher sogar die Hölle hätte gefrieren können. Ängstlich rutschte Atticus zurück. Hatte er wohl gerade kapiert, dass das Buch nicht grundlos unter dem Kissen lag. Der Kerl hatte echt ne lange Leitung! „Dieses Buch hast du nie gefunden, ist das klar?“, kalte Augen starrten in verschreckte braune. Wenn der Braunschopf irgendetwas ausplaudern würde, was genau er für Bücher las, würde man ihn am liebsten allen hungrigen Alraunen im Gewächshaus der magischen Einrichtung im Schulgebäude verfüttern! Dass Chazz darüber dicht hielt – weil er in diesem speziellen Fall dieselben Interessen hatte –, wusste Zane, aber was war mit dem Blutelfen? Scheu nickte dieser, gewann jedoch binnen weniger Millisekunden seinen Mut zurück und hatte ein gehässiges Grinsen auf den Lippen. Dieser Typ hatte echt einen sonderbaren Charakter und doch sah er irgendwie hübsch aus! ...Momentchen mal! Hübsch?! Am liebsten hätte sich der Türkishaarige für diesen Gedanken selbst geohrfeigt. Dieser Blutelf und hübsch, pah! Langsam aber sicher musste er wohl doch zum Augenarzt! „Keine Sorge, ich verrate nicht, dass du Bücher über sich liebende Elfen ließt, die zusätzlich auch noch männlich sind“, da war die Katze aus dem Sack. Sicherlich konnte der andere sich gar nicht vorstellen, wie froh Zane in diesem Moment war, dass seine Worte nicht über Zimmerlautstärke hinaus gingen, denn sonst hätte er nicht für dessen Überleben garantieren können. „Allerdings will ich dafür eine Gegenleistung“, auch noch einen Deal machen! Das sollte also das dreckige Grinsen darstellen, aha. Na gut, viel mehr als Suizid könnte es ja nicht sein, also warum sollte er sich nicht darauf einlassen, zumal es wirklich um sein Leben ging? Ob nun Selbstmord oder der andere es in die Welt hinausposaunt, darauf kam es jetzt nicht mehr an. „Sag mir erst, was du willst“, erwiderte der Mondschattenelf jedoch ruhig. Man konnte schließlich kein Geschäft abschließen, ohne zu wissen, was man eigentlich zu zahlen hatte. „Gaaanz einfach“, Atticus’ Stimme hatte einen leicht verspielten Unterton, was seine nächste Tat nur noch zu untermalen schien, welche, da sie beide nebeneinander auf dem Bett saßen, sich als unschwer für den Brünetten herausstellte. Einen Arm schlang er gekonnt um Zanes Taille, die Hand des anderen ließ er auf der gegensätzlichen Schulter des Türkishaarigen ruhen, während er seinem Gesicht mit dem eigenen immer näher kam, weswegen sich seine türkisen Seelenspiegel überrascht weiteten. „Alles, was ich will, ist ein weiterer Kuss wie heute schon einmal“, wisperte der Braunhaarige lasziv und ließ seine lüsterne Seite wieder zum Vorschein treten. Ein Kuss. Dieser eine Kuss würde sein Leben also retten. Ohne nochmals groß darüber nachzudenken, nickte der Türkisschopf. Die braunen Seelenspiegel seines Gegenübers schlossen sich, während dessen Lippen sich hauchzart auf die seinigen legten. Noch immer lag dieser verführerisch süßliche Geschmack auf ihnen, welcher den Türkisäugigen dazu animierte, die Augen zu schließen, sich diesem Wohlgefallen hinzugeben, die Welt um ihn herum zu vergessen. Die sanfte Zunge des anderen strich wie schon einmal an diesem Tag über seine Lippen, verbreitete ein Gefühl der Wärme in Zanes Körper, was ihn dazu veranlasste, ihm erneut Durchlass in seinen Mundraum zu erlauben. Begierig erkundete der bereits bekannte Besucher diese Räumlichkeit, bevor er sich in ein Gefecht mit der Zunge des Türkishaarigen stürzte. Vollkommen in Trance versunken, nahm er das Bettlaken an seinem Rücken gar nicht wahr, noch, wie sich ein schweres Gewicht auf seinen Körper legte. Vollends diesem sinnlichen Moment verfallen, spürte Zane kaum, wie sich starke Arme daran machten, ihn aus seinen Gewändern zu befreien, doch diesmal unterband er diese Zärtlichkeit nicht. Viel zu sehr nahm es ihm den Verstand, als dass er noch irgendwie reagieren hätte können. Es raubte ihm den Atem, stahl ihm die letzten Reste seines Intellektes, während sich die Wärme in ihm allmählich in eine Hitzewelle umformte und ihn zu verbrennen drohte. Ekstatische Laute flüchteten unwillkürlich über seine Lippen, doch war er sich nicht sicher, ob es sich bei diesen lustvollen Geräuschen um seine eigenen oder die desjenigen handelte, der ihm all diese Empfindungen bescherte. *~* Betörend, wundervoll, verführerisch, hypnotisierend, berauschend. Das waren die einzigen Worte, mit denen man das Gefühl von Zanes Lippen auf den eigenen beschreiben konnte. Atticus war so, als hätte er sich schon ewig danach gesehnt, diesen Mund mit dem seinen so nah zu sein, ihn regelrecht aufzusaugen, in einen Moment zu stoßen, der die Ewigkeit andauern würde. Nie wieder wollte er sich aus dieser Berührung lösen, nie wieder von den Lippen des Türkisäugigen ablassen. Als wären diese Lippen genau das, was er schon jahrelang erfolglos gesucht hatte, wonach er begehrte! Erregtes Keuchen entrang seiner Kehle, während er den Mondschattenelfen aus seinen Gewändern gezogen hatte und nun sanft über die marmorfarbene Haut strich. Viel zu schön war dieses verbotene Spiel, als dass es irgendeinen Grund gäbe, es jetzt aufhören zu lassen. [2] Der Kleinere schlang seine Arme um den Hals des Brünetten, drückte ihn zu sich hinunter, wollte dieses Gefühl noch erweitern! Freudig fügte er sich dem Verlangen Zanes, übte größeren Druck auf seine Lippen aus, ließ das feurige Gefecht ihrer Zungen noch mehr vor Leidenschaft glühen, bis er schließlich in Atemnot geriet und er sich – gegen seinen Willen – von den weichen, zarten Lippen dieser Schönheit unter sich lösen musste. Schwer nach Atem ringend, sah er dem Türkishaarigen in die nun offenen, an Smaragde erinnernden Seelenspiegel. Diese bezaubernde Farbe verbreitete ihre Magie im gesamten Raum, welche den Braunäugigen vergessen ließ, wie sein bisheriges Leben ausgesehen hatte. „Wow...“, war das einzige, was den Weg aus seinem Mund fand. Viel zu sehr von diesem fiebrigen Ereignis in Trance versetzt, war es ihm nicht möglich, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Erst nachdem einige Sekunden verstrichen waren, setzte sein Verstand wieder ein und bescherte ihm sogleich einen unvergesslichen Anblick. Zanes Augen glitzerten wie die Edelsteine, an die sie den Brünetten erinnerten, nur stärker und enthusiastischer. Seine Lippen waren leicht geöffnet und um die Nase herum hatte sich ein dezentes Rot bemerkbar gemacht. Der Mondschattenelf kam gar nicht zu Luft, stöhnte immer wieder leicht, doch Atticus verstand nicht, was der andere von ihm wollte, bis er realisierte, dass seine Hände noch immer über die blasse Haut dieser makellosen Schönheit strichen. So schnell er konnte, stoppte er diese Bewegung, begab sich von Zane runter, deckte sich beide behutsam zu. Ehe er es sich bequem machen konnte, hatte sich der Türkisschopf schon dicht an ihn geschmiegt und schlief sofort darauf ein. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, schlang der Braunhaarige seine Arme um die schlanke Gestalt, ehe er in dieser, ihm doch sehr angenehmen Position die Augen schloss und seinen Gedanken folgte. Er wusste, mit diesem Kuss hatte sich etwas verändert. Etwas, was sein ganzes Leben bisher bestimmt hat! Doch hatte er auch Angst vor dieser Veränderung. Was, wenn es ihn in ein schreckliches Schicksal führen würde...? *~*TBC*~* ~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~°~*~ [1] VYN: „Glaub mir, Fubu-chuu, das habe ich auch schon häufiger gedacht!“ *nod* Fubuki: „Wie bitte?!“ VYN: „Ähh, nichts?“ [2] Denkt nicht, ich will damit sagen, dass Zane nun vollkommen nackt ist! Sagen wir’s mal so: Atticus hat schlichtweg seine Brust und seinen Bauch entblößt, mehr nicht. So unfair bin ich auch nicht! Na gut, Atti gegenüber ist das unfair, aber ich will sie noch nicht so weit bringen. Noch lange nicht! *sich vor fliegenden Tomaten in Deckung nehm* So, wieder ein Kapitel geschafft. Langsam wird’s stressig, auch wenn es auf die Sommerferien zugeht. Wegen diesen inkompetenten Eseln in der Schule, kriege ich immer voll den Grammatikkoller! Können nicht einmal das Wort “schreibbar“ schreiben! Und dann in Englisch einen Zettel schreiben, der zum einen kein Komma beinhalten sollte (Tod dem Denglisch!!!) und zum anderen kein Satz abschließendes Zeichen hat, welcher zu meiner Missgunst genau über der Tafel in meinem Blickfeld hängt. Dafür könnt’ ich sie alle köpfen!!! Also, ich bitte deswegen um Verständnis, wenn es noch länger dauert, als die Wartezeit von Animexx bereits beansprucht. Nya, also, bis zum nächsten Chapter!!!^^ *winkz* Dat VYN^^ P.S.: KOMMIS!!!! Bitte! Und sagt mir auch, wenn irgendetwas unklar sein sollte, dann fasse ich das in den nachfolgenden Texten noch mal auf! EHRLICH!!! *verzweifelt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)