Never alone von akaneikeda (Sephiroth retten? Ja oder Nein?) ================================================================================ The way to your world --------------------- Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 1/ ? Disclaimer: Nichts gehört mir, bis auf , na ja, wieder mal bis auf mich! Bemerkungen: Hallo! Da bin ich wieder! Ich kenn mich mit FF7 eigentlich nicht aus, aber was soll`s. Ich schreib sowieso was mir passt, also viel Spaß, wenn das möglich ist. Der erste Teil is so was wie ein Gedicht. Reimt sich zwar nichts, aber es gefällt mir trotzdem irgendwie. Allein zu sein ist niemals schön. Doch wenn es sein muss, dann durchlebt man alles. Allein. Kennt ihr das Gefühl allein zu sein? Niemand braucht einen, niemand liebt einen. Alle hassen dich, alle ignorieren dich. Alle verachten dich und alle jagen dich. Familie ist vergänglich. Familie akzeptiert einen nur, sie lieben dich nicht wirklich. Bedeutet das, allein zu sein? Nein. Allein sein heißt, seine Seele zu verlieren. Allein sein heißt, alles zu verlieren. Seinen eigenen Willen, seine eigene Kraft und seine Gefühle. Ich war immer allein. Also, wieso sollte sich das jetzt ändern? Ich saß wieder mal vor meinem Final Fantasy 7 Spiel. Ich lächelte, als ich zum unzähligsten Mal gegen Sephiroth antreten sollte. Sein Gesicht war einfach atemberaubend. Er schien völlig gefühllos. So, wie ich gerne wäre. Er schien, als wäre ihm alles egal und er handelte auch danach. Ich saß zum unzähligsten Male vor dem Spiel. Ich war nun schon zum achtzigsten Mal so weit gekommen. Sephiroth forderte zum Kampf. Ich lächelte ein abwesendes Lächeln und wartete darauf, dass er mich angriff. Wie erwartet tat er dies. Ohne Rücksicht auf Verluste. Und ich ließ ihn gewähren. Ich würde mich nicht wehren. Zum hundertsten Mal verlor ich. Einmal wollte ich das Gesicht noch sehen. Ich drückte geschwind die Reset Taste und spielte von neuem auf diesen Kampf zu. Plötzlich riss meine Schwester meine Zimmertür auf. Sie setzte sich neben mich, ohne ein Geräusch zu machen. Ich ignorierte sie und spielte weiter. Als ich wieder vor Sephiroth stand und gegen ihn verlor, entriss sie mir plötzlich den Controller. Ich konnte nichts gegen sie tun und sah entsetzt zu, wie mein geliebter Sephiroth durch ihre Hand starb. Sie bezwang Sephiroth und sah mit einem Lächeln zu, wie er starb. Dann ging sie, mit einem zufriedenem Grinsen auf den Lippen. Anscheinend war sie froh, wieder etwas geschafft zu haben, was ich anscheinend nicht konnte. Ich saß vor meiner Konsole, die ich mittlerweile abgedreht hatte. Immer wieder tauchte das Gesicht von Sephiroth vor mir auf. Seine Augen, die eher erleichtert wirkten, als verzweifelt, enttäuscht oder ängstlich. Er hatte für einen kurzen Moment gelächelt. Und auch wenn es noch so kurz war, ich hatte es gesehen. Das kleine Lächeln, das sich über seine Lippen gestohlen hatte. Als wäre er froh, endlich nicht mehr existieren zu müssen. Froh, von all seinen Qualen befreit zu sein. Ich saß noch eine Weile da und schließlich bemerkte ich, dass eine Träne meine Wange hinunter rann. Ich hielt sie nicht auf. Im Moment war mir alles egal. Ich wollte mich nicht bewegen, um dieses Gesicht nicht zu vergessen. Meine Träne tropfte auf den Playstation und perlte in das Spiel. Es sah so aus, als würde das Spiel sie verschlingen. Ich beugte mich nach vorne und nahm die Cd aus dem Playstation. Wieso war eigentlich mein Playstation offen? Ich hatte ihn doch gar nicht geöffnet. Ich nahm die Cd in die Hand und erschrak. Als ich sie ansah war nicht mehr Der gewohnte Aufdruck zu sehen. Sie war nun mit einem silbernen Mann geschmückt, den ich unschwer als Sephiroth identifizieren konnte. Einfach unfassbar. Ich setzte mich wieder und sah mir die Disk eine Weile an. Einfach fantastisch. Ich betrachtete mir eine Weile die neue Aufschrift. "Last Fantasy" stand drauf und dann war da noch eine Unterüberschrift. Sie lautete: " Für die, die ein Herz haben." Ich dachte einen Moment nach, legte sie aber dann ein. Ich schaltete meinen Playstation ein und wartete. Der Vorspann des Spiels war eigentlich gleich, doch dann veränderte sich alles. Man sah Cloud, wie er kaltblütig Sephiroth umbrachte. Er lachte dabei finster und Sephiroth verlosch. Dann stoppte das alles und es war eine Frage sichtbar. "Sephiroth retten? Ja oder Nein?" Ich wagte meinen Augen nicht zu trauen, es gab also eine Möglichkeit, mit der ich Sephiroth retten konnte? Ich drückte hastig auf ja, als wieder Sephiroths leicht lächelndes Gesicht erschien. Ich fasste an den Bildschirm, als ich plötzlich ohnmächtig wurde. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 2/ ? Disclaimer: Nichts gehört mir, bis auf , na ja, wieder mal bis auf mich! Bemerkungen: Weiter geht´s. Ich bin wieder da, das heißt: Haltet euch fest. HAHAHA! Nein, ok. Es geht mir wieder gut. Also, da is der zweite Teil. Als ich die Augen wieder öffnete lag ich auf einer Wiese. Ich kratzte mich am Kopf und versuchte herauszufinden, wo ich gerade war. Ich schaute um mich. Nur eine endlos weite Wüstenlandschaft. Große Berge, weit und breit nur wenige Bäume. Und ein riesiger Fluss, mitten durch diese Einöde. Ich weiß das Wort nicht, oder, Moment mal. JA, genau, es war eine typische Steppe. Nichts, weit und breit einfach nichts. Ich raffte mich auf und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Ich war nicht mehr zu Hause, das stand fest. Aber, wo war ich? Hatten mich meine Eltern rausgeschmissen? Aber so eine komische Landschaft gab es doch nirgends bei uns. So klein unser Dörflein auch war, es gab nirgends so eine Einöde. Ich wartete noch einen Moment und ging dann ein paar Schritte. Natürlich, ich hatte vor dem Spiel gesessen, als mich plötzlich dieses Licht blendete. Ich ging eine Weile weiter, sah aber niemanden. Plötzlich bemerkte ich, dass sich nicht weit von mir etwas bewegte. Ich wagte mcih näher heran und konnte schließlich etwas erkennen. Es waren mehrere Tiere und ich war überzeugt davon, dass es Strauße wären. Aber nein. Ich ging näher heran. Was? Das waren doch… Chochobos? Wirklich. Aber… das war doch nicht möglich. Wenn das da Chochobos waren, dann würde das bedeuten, dass…. Nein! Das wäre zu schön. Ich kniff in meinen Arm und machte mich darauf gefasst, wieder in meinem Zimmer aufzuwachen, doch als ich die Augen wieder öffnete stand ich immer noch vor den Chochobos. Das gab es doch nicht! Ich ging noch näher rann und schmiss mich dann auf eines der Viecher. Ich umklammerte es und war mir sicher, jetzt aufzuwachen, aber wieder geschah nichts. Ich war wirklich in der FF7 Welt. Da müsste ich unbedingt austesten. Ich erinnerte mich, dass Chochobos Lauftiere waren und blieb auf dem sitzen, der grade mit mir herumgerannt war. Ich hielt mich an seinem Kopf fest und sprach dann laut: „Los, husch!" Es rührte sich nicht. Das sture Tier rührte sich nicht von der Stelle. Wie sollte ich es jetzt zum Fortbewegen überreden? Ich dachte an ein Pferd, bei dem müsste man in die Seiten stoßen und es mit dem Zügel antreiben. Na ja, so ähnlich jedenfalls. Ich trat also erst leicht in die Seite des Chochobos. Aber dieser rührte sich immer noch nicht, sondern machte nur ein schrilles Geräusch. Ich sah ihn leicht genervt an und trat dann fester zu. Plötzlich rannte das Vieh los und warf mich ab. Ich lag nun im Dreck. Ohne auch nur im Geringsten zu übertreiben: Das hatte wirklich weh getan. Ich rieb mir meinen Hintern und hievte meinen Körper wieder hoch. Ich schaute um mich. Die anderen Chochobos standen immer noch um mich herum. Ich sah den, der mich abgeworfen hatte, wütend an und wandte mich dann beleidigt einem anderen Chochobo zu. Ich schlich mich an und sprang dann auf. Das Tier schrie erst vor Entsetzen auf, ließ mich dann aber sitzen. Ich streichelte ihm beruhigend übers Gefieder. „Na, Kleiner? Würdest du mir helfen und mit mir wegreiten?" Der Chochobo sah um sich. Sein süßer Kopf drehte sich zu mir und es sah aus, als würde er lächeln. Wir ritten los. Es folgte mir, ohne Zaumzeug oder Sattel. Ein ganz braves Tier. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte, also ließ ich ihm freie Hand. Er ritt einfach los und es kam mir vor, als wüste er genau, wohin er wollte. Wir ritten, den ganzen Tag durch und gegen Abend kamen wir zu einem Fluss. Neben einem Baum blieben wir stehen und ich stieg ab. Mein Chochobo setzte sich auf den Boden und trank dann etwas Wasser. Ich hatte mittlerweile auch schon großen Durst und trank ebenfalls etwas. Dann setzte ich mich neben ihn und dachte einen Moment nach. „Na, hast du einen Namen?" fragte ich das Tier. Es sah mich nur ausdruckslos an, worauf ich schloss, dass es keinen hatte. Ich wartete etwas. „Willst du einen?" Es sah mich nahezu bewundernd an, worauf ich nachdachte. Ich hatte schon herausgefunden, dass er ein Männchen war. Also ein Männername. Hmm…. Der einzige Name, der mir im Moment einfiel war Sephiroth. Er war irgendwo in dieser Welt und ich würde ihn finden. „Wie wär´s mit Seph?" fragte ich. Der Chochobo sah mich glücklich an. Ich nickte. „Also gut, dann bist du ab jetzt Seph." Ich schloss meine Augen und dachte eine Weile nach. An dem Baum gelehnt konnte ich gut ausspannen. Ich war also in der Welt von Cloud und Seph. Das bedeutete, dass ich ihn hier vielleicht treffen könnte. Nur wie? Was war, wenn ich zu spät war? Wenn er schon tot war? Nein. Das würde ich nicht verkraften. Ich wollte ihn unbedingt wiedersehen und in dem Spiel stand, dass ich Seph retten könnte. Ich erforschte meine Gedanken. Was würde ich sagen, wenn ich Sephiroth sehen würde? Ich lächelte. Wahrscheinlich würde ich ihn gleich anfallen. Ich weiß, von der Gesellschaft wird es verachtet. Ich weiß, dass ich deswegen keine Freunde habe und dass meine Familie mich deswegen nicht liebt, aber ich bin schwul. Ich hatte noch nie Interesse an Mädchen und das wird sich auch nie ändern. Es gab nur selten jemanden, in den ich mich wirklich verliebt hatte. Aber Sephiroth war eine von diesen Personen. Seine Mutter war tot. Sein Vater ein verrückter Wissenschaftler. Er war allein. Er, wie er als unbesiegbarer General existierte, war nicht gezeugt worden, sondern erschaffen. Ich verstand ihn. Manchmal, oder eher meistens fühlte ich mich auch so. Niemand liebte mich wirklich. Aus diesem Grund liebte ich ihn. Er fühlte den selben Schmerz, wie ich. Wir sind vom selben Geblüt, dessen war ich mir sicher. Als ich da so lag und nachdachte hörte ich plötzlich etwas. Ein Rascheln. Seph schrak auf, ebenso wie ich. Was, wenn das jetzt irgend ein Ungetüm wäre? Ich hatte doch nicht mal ein Schwert. Ich schluckte und zog Seph näher an mich. Er machte einen kleines Geräusch und drängte sich dann näher zu mir. Das Gebüsch raschelte weiter und plötzlich kam etwas heraus. Wir beide wussten nicht, was es war und das machte uns Angst. Ich schob mich hoch und gab Seph mit meinem Körper Deckung. Dann kam das Tier näher. Ich konnte nichts erkennen. Es hatte irgendwas auf dem Rücken. Keine Ahnung was, aber es war groß. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 3/ ? Disclaimer: Nichts gehört mir, bis auf , na ja, wieder mal bis auf mich! Bemerkungen: Und noch ein Teil. Ich weiß nicht, wieso ich grade so schnell und flüssig schreiben kann, liegt wohl daran, dass es mich so in den Fingern juckt. Ich bin einfach zu neugierig, was weiter passiert. Um ehrlich zu sein weiß ich es schon. Mir fehlt nur noch der Schluss. Haha, aber zwischendurch sind noch einige Lücken. Meine Beine wurden wacklig und ich versuchte weiterhin zu erkennen, was das für ein Tier war. Plötzlich gab Seph einen erleichterten Laut von sich und ging auf das Tier zu. Ich beruhigte mich. Wenn Seph sich beruhigte, dann konnte es nicht allzu schlimm sein. Ich ging näher und war überrascht. Es war ein Chochobo. Ich sah mir das andere Tier eine Weile an. Dann lächelte ich. "Na, willst du doch mit?" Das Tier sah mich reumütig an. Als wollte es sich entschuldigen. Ja, ihr liegt richtig. Es war der Chochobo, der mich abgeworfen hatte. Anscheinend wollte er doch mit. Ich wusste den Grund nicht, akzeptierte aber, dass er sich entschuldigte. Dann ging ich näher und sah mir an, was das Tier da auf seinem Rücken trug. Ein Schwert. Kein so tolles, wie es Sephiroth, oder Cloud hatten, aber ein Schwert. Wahrscheinlich von der Marke Kurzschwert. Ich kenn mich mit Schwertern zwar nicht aus, aber es war für ein Schwert kurz und für ein Messer zu lang. Ich nahm das Schwert vom Rücken des Chochobo und sah es mir an. Der Träger sah mich schief an. Und schließlich fragte ich, ob es für mich sei. Der Chochobo nickte. Wieso verstanden mich die Tiere so gut? Ich bedankte mich und strich dem neuen Gefährten über den Kopf. "Und, was bist du, ein Männchen, oder ein Weibchen?" Die beiden Chochobos schmiegten sich aneinander und ich schloss daraus, dass der zweite ein Weibchen sei. Irrtum. Ich sah ihn mir genauer an. Bitte fragt nicht, wo. Und bemerkte, dass er auch ein Männchen war. Ich lächelte die beiden kurz an. "Und, wie heißt du?" Er starrte mich eine Weile an. Anscheinend hatte er auch keinen Namen, also musste ich mir einen überlegen. Hmm. Mir fiel immer noch nichts anders als Sephiroth ein. Wenn ich nur mit Sephiroth sprechen könnte. Ich lächelte einen Moment. Mehr fiel mir sowieso nicht ein. "Wie wär´s mit Akio?" fragte ich ihn. Der Chochobo wartete einen Moment, nickte aber dann. Anscheinend war er einverstanden. Dann kam er näher und stupste mich in die Seite. "Willst wohl wissen, wie ich heiße? Mein Name ist auch Akio. Akio Negishi." Der Chochobo zog eine Fratze und ich bildete mir ein, es sollte ein Lächeln sein. Nun waren wir also drei. Wir blieben an dem Fluss und verbrachten dort unsere Nacht. Die beiden Chochobos hatten sich ganz dicht an mich gelegt. Alles nur, damit mir nicht kalt wurde, denkt ihr? Nein, nicht nur. Sie lagen, die Köpfe aufeinandergelegt und die Wuschelschwänze aneinandergeschmiegt. Bevor ich einschlief lächelte ich nochmals. Ich fühlte mich wohl, soweit weg von meinen Eltern. Ich fühlte mich wohl in dieser Welt und hoffte darauf, dass ich Sephiroth bald sähe. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich unter den beiden Vögeln begraben. Ich kroch unter ihnen hervor und sie quietschten aufgeregt. So begann der neue Morgen. Ein wirklich witziges Erwachen. Ich sprang auf und wusch mir das Gesicht im Fluss. Die Chochobos und ich wir brachen auf. Es sollte einfach nicht hier enden. Ich war wild entschlossen, Sephiroth zu sehen. Ich ritt wieder auf Seph, er war ein sehr eleganter Vogel und an ihn hatte ich mich schon gewöhnt. Außerdem traute ich Akio immer noch nicht so ganz. Sie ritten weiter und kamen schließlich wieder zu einem Fluss. Wir hielten und tranken noch einmal etwas. Ich saß neben meinen Gefährten und dachte nach. Ob sie wussten, wohin sie mich brachten? "Hey ihr. Wo reiten wir eigentlich hin?" Die beiden machten ein gurrendes Geräusch und hüpften herum. Ich lachte. "Bringt ihr mich in eine Stadt?" Die beiden gackerten wieder herum, bis sie dann nickten. Also in die nächste Stadt. Ich war erleichtert, doch dann wurde mir ein neues Problem bewusst. Wie sollte ich mir dort etwas kaufen. Essen brauchte ich nun bald wieder. Mir knurrte schon der Magen und meinen Freunden ging es nicht anders. Aber womit finanzieren? Ich hatte nichts. Wie sollte ich mir mein Geld erarbeiten, ich konnte doch nichts. Ich seufzte laut und wir ritten schließlich weiter. Wirklich, eine neue Stadt. Als ich die sandige Straße entlang ritt, sah ich einige Leute, die aus ihren Häusern herausstarrten. Sie sahen mich an, als wäre ich ein Monster und als solches fühlte ich mich im Moment. Ich stieg ab und bat Seph und Akio, mir zu folgen. Die beiden gurrten vergnügt und trabten mir hinterher. Was sollte ich jetzt machen? Was machte man denn in so einer Situation? Sich hinsetzen und losheulen? Ich blieb stehen, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Plötzlich rannte ein kleines Mädchen auf die Straße. Sie lief auf Seph zu und ihre Mutter begann zu schreien. "Lass das! Pass auf, es beißt dich!" Ich sah sie erstaunt an und wartete darauf, dass das Mädchen versuchte Seph zu streicheln. Wirklich, sie hob die Hand und wollte mein Reittier zu anfassen. Es war ihr egal, was ihre Mutter sagte. Ich lächelte und bat Seph, den Kopf zu senken, was dieser sofort tat. Keine Ahnung wieso, aber die Tiere vertrauten mir. Das Mädchen wuschelte vergnügt über Sephs Kopf. "Mama schau! Es tut nichts! Ein ganz liebes Chochobo." Die Frau trat aus ihrem Haus und kam näher. Sie blieb vor mir stehen und musterte mich verwirrt. "Wer seid Ihr?" fragte sie mich. Ich wartete einen Moment und antwortete dann mit meinem Namen. "Und wieso folgen Euch die Monster?" Ich verstand nicht, was sie meinte. Chochobos waren doch eigentlich friedliebend. "Wieso Monster?" Sie schüttelte den Kopf. "Die Chochobos in unserer Gegend sind skrupellos und blutrünstig." Ich wusste nicht ganz, was sie meinte. Chochobos sind eigentlich Pflanzenfresser. Vielleicht ab und zu ein Wurm, aber sonst. Ich wandte mich zu Seph und fragte, ob er davon wusste. Er schüttelte nur den Kopf. Die Frau sah mein Schwert und sank auf die Knie. "Bitte Herr. Ihr habt ein Schwert. Könntet Ihr uns nicht von der Qual befreien? Die wilden Chochobos greifen unser Dorf an und töten unser Vieh.“ Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 4/? Bemerkungen: Nächster Teil. Es tut mir leid. Viele warten jetzt schon gespannt auf die Lovestory, aber ich möchte erst noch ein wenig über Akio und sein Leben einfließen lassen. Dazu lass ich ihn noch was erleben. Ich sah die Frau eine Weile an. Wieso glaubte sie, ich könnte das? Ich antwortete nicht und sie interpretierte mein Schweigen falsch. „Wenn es um die Bezahlung geht, dann bekommen Sie alles von uns, was Sie wollen. Essen, Wasser, alles, was Sie brauchen, nur befreien Sie uns." Ich dachte eine Weile nach. Im Prinzip wollte ich nur Sephiroth sehen und dann na ja, was dann? Ich wollte nicht wieder zurück in meine Welt. Dort hatte ich keinen, dem ich etwas bedeute. Hier hatte ich zumindest meine beiden Chochobos, aber ich brauchte auch etwas zu Essen. Und vielleicht…? Ich drehte mich zu meinen beiden Freunden um. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. So was wie Freunde hatte ich nicht mehr, seid ich mich geoutet habe. „Helft ihr mir? Ich brauche euch, um mit den anderen Chochobos zu kommunizieren. Vielleicht sprechen sie meine Sprache nicht." Die beiden Vögel sahen sich einen Moment lang an. Sie gaben Zwitscherlaute von sich und schienen meine Bitte zu diskutieren. Dann wandten sie sich mir zu und nickten. Es erstaunte mich immer wieder, wie intelligent diese Vögel waren. „Gut, wir helfen euch. Oder wir versuchen es. Aber bitte gebt uns was zu Essen und lasst uns etwas Trinken. Wir werden auch unser bestes geben," ich versuchte, möglichst nett zu wirken und die Frau lächelte mich schließlich an. „Ja gerne. Wenn Ihr uns die Plage vom Hals schafft, dann könnt Ihr auch noch einen Tag hier übernachten." Ich bedankte mich und folgte der Frau. Hinter mir meine beiden Chochobos. Auf Seph ritt mittlerweile das kleine Mädchen. Sie quietschte vergnügt und klammerte sich ganz sanft am Rücken von meinem Freund fest. Er zwitscherte manchmal belustigt und hüpfte ein Stück. Das Mädchen quiekte dabei auf, es schien ihr sehr gut zu gefallen. Ich lächelte, während ich der Frau folgte. Wie lange war es her, seit ich zugegeben hatte, dass ich auf Männer stehe? Etwa vier Jahre. Ja, genau. Nun war ich schon vier Jahre lang allein. Man könnte meinen, ich hätte ein Trauma davontragen sollen, aber ich bin mir sicher, es ist nicht so. Schließlich blieb die Frau stehen. Sie bat mich in ein eher abgelegenes Haus. Ich ging hinein und fragte, ob ich meine Freunde mit hineinnehmen dürfte. Sie runzelte erst die Stirn, winkte aber dann abfällig mit der Hand. So bat ich Seph und Akio herein. Ich schaute mich um. Das war so etwas wie eine Gaststätte. Sie hatte etwas von den Wirtshäusern bei uns, aber es gab eine Treppe, die anscheinend zu Gästezimmern führte. Die Frau sprach kurz mit dem Wirt, der mich und die Chochobos entgeistert ansah. Er brachte mir irgendein Getränk und stellte dann Wasser auf den Boden. Darauf achtend, dass er nicht zu nah an Seph oder Akio herantrat. Die beiden tranken genüsslich, während ich noch weiter nachdachte. Ich lachte kurz auf. Ich hatte kein Träume? Von wegen! Ich sprach nur mit mir selbst und verbrachte, bis Gestern meine ganze Zeit damit, vor dem Playstation zu hocken und zu versuchen, Sephiroth umzustimmen, auf die andere Seite zu wechseln. Sephiroth…. Ich dachte wieder an den Mann, der mein Herz zum Rasen brachte. Er war einfach perfekt. Ich meinte das aber nicht körperlich, schließlich war er ja als Experiment erschaffen worden. Aber ich fühlte mich mit ihm verbunden. Er wurde von allen verraten. Von seinem Vater, Hojo, von seiner Mutter, die ihn auch noch mit seinem kranken Vater allein gelassen hatte und von Shinra. Hätten sie Lucretia, seine Mutter, einfach mit Vinc alleine gelassen, so wäre Sephiroth vielleicht ein glücklicher Junge geworden. Aber nein, sie hatten ihn verletzt und so in den Wahnsinn getrieben. Er hatte ihnen vertraut und sie hatten ihn verraten. Oh wie sehr er mich an mich selbst erinnert. Allein, verlassen und verraten. Ich musste ihn einfach sehen und wenn ich dafür mit diesen wilden Chochobos kämpfen müsste. Ein Lächeln stahl sich wieder auf meine Lippen. Irgendwie verrückt. Dann gingen meine beiden Freunde und ich in unser zugewiesenes Zimmer. Ich legte mich auf das Bett, während sich die beiden auf den kuscheligen Teppich legten. Ich hätte sofort mit ihnen getauscht, doch dagegen hatten sie ja mit lauten Zwitschern protestiert. Also lag ich nun in dem Bett. Ich dachte noch eine Weile nach. Was, wenn ich morgen aufwache und wieder in meinem Zimmer bin? Das würde ich nicht verkraften. Wenn das wirklich passieren würde, dann würde ich mich irgendwo runterstürzen. Mein Leben wäre dann nichts mehr wert, wo ich doch die einzige Chance verspielt hätte, Sephiroth zu sehen. Diesen Selbstmord nahm ich mir fest vor, würde ich meinen Angebeteten nicht sehen. Und nichts würde mich davon abbringen. Außerdem, wem würde ich schon fehlen? Meinen Eltern sicher nicht. Und wem sonst? Nicht mal die Lehrer wagten sich seit über vier Jahren mehr an mich heran. Ich werde behandelt, als würde ich ständig mitarbeiten. Aber was sollen sie sonst machen? Sie sind schließlich schuld daran, dass ich so still bin. Until I meet you ---------------- Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 5/? Ich dachte noch eine Weile nach, aber ich wurde schließlich so müde, dass ich nicht mehr wach bleiben konnte. Ich schief ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schrak ich hoch. Ich schaute um mich und atmete tief aus. Zum Glück, ich war immer noch in dem Spiel. Das war wirklich schön. Meine beiden Freunde lagen ineinander verknotet am Boden und schnarchten beide leise. Ich schlich mich raus und ging nach unten, um etwas zu frühstücken. Der Wirt gab mir sofort etwas, was ich als Eier identifizierte. Ich aß gemütlich, dachte aber eine Weile nach. Moment. Waren es in der Welt nicht Chochobos, die Eier legten? Das würde ja heißen, sie haben Chochobos. Aber wieso brauchten sie mich dann? Ich aß weiter, es schmeckte mir aber nicht besonders. Der Gedanke, dass ich so nette Tiere in unfertiger Form aß, verdarb mir den Appetit. Schließlich kamen meine Freunde runter. Sie quietschten, als wollten sie hallo sagen und warteten dann auf ihr Frühstück. Der Mann gab mir zwei Napfe mit Körnern und bat mich, es den Tieren selbst zu geben. Ich stellte das Essen der beiden auf die Sessel neben mich und die beiden begannen vergnügt zu schmatzen. Dann fragte ich, ob ich noch Wasser für die Reise haben könnte. Und auch etwas zu essen, worauf der Mann zustimmte. Ich war erstaunt. Er hatte schon einen Beutel vorbereitet und reichte ihn mir. Meine Freunde und ich wir standen auf und verließen die Gaststätte. Die Frau, die uns schön begrüßt hatte stand draußen du erschreckte mich erst mal zutiefst. Sie hatte eine vergnügte Stimme und sagte in einem schrillen Ton, dass ich meine Sache gut machen sollte. „Ähm, Madam, könnten Sie mir den Weg zum Versteck der Chochobos zeigen, oder muss ich den suchen?" Sie lächelte wissend und zeigte Richtung Norden. Ich setzte mich wieder auf Seph und wir ritten. Los. Am Weg dorthin dachte ich eine Weile nach. Ich würde versuchen, die Chochobos friedlich zu stimmen, wenn das nicht funktionierte würde ich sie töten müssen. Aber das war nur die Notlösung. Der Gedanke gefiel mir nicht besonders. Dann wandte ich meine Gedanken wieder angenehmeren Dingen zu. Ich dachte über Sephiroth nach. Wie sollte ich ihn finden? Vielleicht könnten mir die Dorfbewohner helfen, wen ich ihnen geholfen hätte? Ich nickte in mich hinein, als mir ein kleiner Fehler in meinem Plan auffiel. Was sollte ich eigentlich zu ihm sagen? Hallo, ich liebe dich wäre wohl doch etwas zu direkt. Was kann ich ihm sagen? Hallo, bitte zerstöre die Welt nicht? Gegen Nachmittag hielten dann meine beiden Freunde. Sie sahen hastig um sich und ich fühlte mich auch plötzlich unwohl. Irgendetwas war da und ich war mir fast sicher, dass es die Chochobos waren. Ich wartete, bis sich etwas rührte, als plötzlich eine Horde von Chochobos aus den Büschen kam. Sie hatten uns umzingelt. Kein Ausweg. Das machte mich schon nervös. Mehr als die Tatsache, dass es mehr als zwanzig waren. Ich sah, dass einer etwas näher herantrat und hastig anfing zu kreischen. Ein unangenehmer Laut, nicht halb so süß, wie das Zwitschern von Seph und Akio. Akio sah die Tiere wütend an und stellte sich schützend vor Seph und mich. Ich verstand nicht, was da eigentlich passierte, aber dem, der herangetreten war, wahrscheinlich der Anführer, schien etwas gar nicht zu passen. Ich schluckte laut, als dieser Anführer plötzlich auf Akio zuschoss. Sofort sprang ich von Seph und kniete mich zu meinem Freund, der am Boden lag. Mit einem verletzten Fuß. Ich beugte mich über ihn und er zwitscherte leise. Das machte mich wirklich wütend. Niemand verletzt meine Freunde. Überhaupt niemand! Ich zog mein Schwert und stellte mich vor Seph und Akio. Der Anführer sah das wohl als Herausforderung und stürmte auf mich zu. Er war nicht, wie die anderen Chochobos, die ich kannte. Er war aggressiv. Ich wehrte ihn mit meinem Schwert ab. Allerdings, ohne es aus der Scheide zu ziehen. Es machte mich rasend, dass er versucht hatte, meinen Freund umzubringen, aber trotzdem brachte ich es nicht übers Herz, ihn zu töten. Ich wehrte seine Attacken ab, was zu meiner Verwunderung klappte. Er gab lange nicht auf und schließlich nagelte ich ihn am Boden fest. Ich wusste nicht, ob diese Tiere mich verstanden, sprach aber trotzdem zu ihnen. „Hört zu. Ich bin hier, um mit euch zu reden. Ich werde euch nichts tun, wenn ihr uns nichts tut. Aber lasst meine Freunde in Frieden!" Dann ließ ich den Anführer wieder frei und er taumelte einige Schritte von mir weg. Plötzlich raschelte noch etwas im Gebüsch. Keine Ahnung, ob ein Tier oder ein Mensch. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 6/? Disclaimer: Nichts gehört mir, bis auf, na ja, wieder mal bis auf mich! Etwas trat aus dem Schatten und ich war verwundert. Es war ein Mensch. Ein großer, schwarzhaariger Mann. Er kam auf mich zu und umkreiste mich. Die Chochobos traten zurück und verneigten sich vor ihm. Ich verstand das alles nicht wirklich, interpretierte ihn aber dann als ihren Anführer oder Herrn. Na ja, dann wusste ich also jetzt, mit wem ich sprechen könnte. Er umkreiste mich und rieb sich am Kinn. Der Mann beunruhigte mich, obwohl ich schon so siebzehn war. Eigentlich war ich immer noch kein Erwachsener. Er nickte bestätigend und ging zu den Chochobos hin. Er beugte sich zu dem Anführer und sah ihn sich an. Dann nickte er bestätigend. „Los Junge. Nimm deine Chochobos und folg uns," sagte er kühl. Ich nickte und hob Akio schwerfällig hoch. Seph half mir beim Tragen. Er übernahm die linke Seite vom Vogelkörper. So musste ich nur den Kopf halten und den Körper so stützen, damit er nicht runterfiel. Akio wollte sich erst wehren, ließ sich dann aber tragen, da sein Fuß schmerzte. Der unbekannte Mann führte uns zu einer Farm. Sie war nicht weit und so schafften Seph und ich es letztlich. Wir setzten Akio ab und keuchten erst eine Weile. So große Chochobos sind wirklich schwer. Wir hatten Akio in die weiche Wiese gelegt und sahen uns jetzt um. Ich war erstaunt. Eine Chochobofarm? Ich setzte mich neben meine beiden Freunde und wartete auf eine Erklärung. Die Chochobos, die uns aufgelauert hatten, setzten sich nicht weit von uns hin und warteten. Dann setzte sich der Mann genau vor uns hin und beobachtete mich eine Weile. Ich strich Akio beruhigend über den Kopf und wurde langsam nervös. Er blutete und das war ganz und gar nicht gut. „Ähm, entschuldigung. Könnte ich etwas haben, um seine Wunde zu behandeln?" fragte ich, so höflich wie es nur ging. Er nickte und ging rein. Nach nur wenigen Sekunden kam er mit einem Verbandskoffer wieder raus. Er überreichte ihn mir und wartete, was ich tun würde. Ich öffnete den Koffer und sah etwas ratlos drein. Das alles war mir unbekannt. Ich erkannte nur das Verbandzeug und das nahm ich auch in die Hand. Daneben lag eine Dose mit einer Art Creme. Ich nahm diese auch in die Hand und sah sie mir an. Da stand etwas drauf, was ich beim besten Willen nicht verstand. Anders ausgedrückt, ich konnte es nicht lesen. Ich kratzte mich am Kopf, während ich dieses Ding ratlos anschaute. „Könnten Sie mir helfen. Ich kenn mich da nicht wirklich aus." Er lächelte mich kurz an und kam dann näher. Er setzte sich neben mich und nahm mir die Creme aus der Hand. Dann schmierte er etwas davon auf Akio´s Wunde. Akio quietschte auf, worauf Seph und ich ihn wieder beruhigten. Dieser Unbekannte verband dann das Bein des Chochobo und befestigte eine Stütze, damit er wieder gehen könnte. Ich bedankte mich, streichelte Akio aber weiter. Wieder herrschte Stille. Konnte dieser Mann nicht reden? Oder wollte er nicht? Wir saßen da noch eine Weile. Er starrte mich an und beobachtete mich. Ich hatte Angst und das Streicheln beruhigte mich ein wenig. Plötzlich lächelte er wieder. Ich erwartete, dass er nun endlich etwas sage und wurde auch nicht enttäuscht. „Ich bin Kazuya. Ich leite… die Farm." Er sprach gebrochen, worauf ich schloss, dass er nur selten mit Menschen kommunizierte. „Ähm… ich bin Akio. Ich wurde von den Dorfbewohnern ausgeschickt, um die wilden Chochobos unschädlich zu machen," erklärte ich. Er brauste. „Was haben sie …ihnen denn …getan? Die… Menschen… im Dorf. …" er brach kurz ab, da ihm das Wort anscheinend nicht einfiel," …sie töten Väter… sie stehlen Eier!" Er war nun wirklich wütend und ich verstand nun langsam. Die Chochobos hatten also nur angegriffen, weil die Menschen ihre Eier gestohlen hatten und die Väter beseitigten, um nicht in Gefahr zu kommen. Die Herde, die uns angegriffen hatte, bestand ausschließlich aus Männchen. Ich rieb kurz an meinem Kinn. „Wieso stehlen sie die Eier?" fragte ich schließlich. Kazuya schien überrascht, dass ich ihn so einfach glaubte. „Geld. Sie… weggeben Eier. Dann… Leute… geben Geld. Viele Eier… sie brauchen. Wenige ich geben würde,… nicht alle. Ich wenige geben würde." Ich nickte. Sie stahlen anscheinend dauernd alle Eier. Klar, dass das die Tiere und Kazuya ärgerte. Sie brauchten schließlich auch Jungtiere, nicht nur Alte. Ich verschränkte meine Arme und dachte einen Moment nach. Wie sollte man das Problem lösen? Mir fiel einfach nichts ein. Nichts, was nicht einer Seite geschadet hätte. Plötzlich fragte mich Kazuya, wieso ich so nett zu Chochobos sei. Ich lächelte ihn an. „Chochobos sind gute Lebewesen. Darum bin ich hier. Ich hab nicht geglaubt, das sie wirklich die Menschen ohne Grund verletzen. … Meine beiden Kumpels hier zum Beispiel. Sie sind mir ohne wenn und aber gefolgt. Nur, weil, ich sie gebeten hab. Das ist doch erstaunlich, oder?" Er brauchte eine Zeit lang, bis er meinen Satz verstand und nickte dann glücklich. „Chochobo gute Tiere," sagte er zustimmend. Ich nickte nur und strich Seph und Akio noch einmal über den Kopf. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 7/? Wie könnte ich das Problem lösen? Die Dorfbewohner brauchten das Geld, aber Kazuya brauchte die Eier. Zumindest einen Teil. Sonst würden seine Chochobos aussterben. Ich saß eine Weile da und dachte nach. Dann wurde es langsam dunkel. Kazuya bat mich in sein Haus. Die ganzen Chochobos gingen in ihren Stall und Seph und Akio folgten ihnen. Ich ging mit Kazuya hinein und bedankte mich für das Bett, das er mir anbot. Ich legte mich sofort hin und schloss die Augen. Was hätte Sephiroth in dieser Situation gemacht? Als er alles aufgegeben hatte, hätte er wahrscheinlich alle beiden Parteien ausgelöscht, aber das war für einen Zwerg wie mich zu viel. Also, wie sollte ich ihnen helfen? Was könnte eine Schwuchtel wie ich schon ausrichten. Wieder huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen. Jetzt nannte ich mich schon selbst so, wie die anderen mich früher genannt hatten. Also, was war die Lösung? Ich sprang auf, da ich einfach nicht schlafen konnte. Ich ging aus dem Haus und spazierte ein wenig über die riesige Farm. Unzählige Zäune, aber es gab nur noch etwa fünfzig Chochobos. Ich spazierte herum. Dann sah ich die unendlich große Wiese, die nicht weit weg von der Farm war. Das war doch die Idee. Ich ließ mich auf den Boden sinken und nickte glücklich. Das war die Idee des Jahrhunderts. Sofort ging ich in den Stall. Ich schnappte mir Seph und wollte schon Richtung Dorf reiten, als mich die männlichen Chochobos umzingelten. Ich taumelte einen Schritt zurück, als Kazuya kam. „Du bist… also doch… Betrüger," sagte er streng. Ich schüttelte heftig den Kopf. „Ich schaffe nur Frieden. Gib mir Zeit bis Übermorgen. Dann komme ich zurück." Er sah auf Akio hin. „Dann lass …solange den …Chochobo da." Ich sah wehmütig auf meinen Freund, der heftig nickte. Ich seufzte auf und kniete mich zu ihm runter. „Ich komme bald zurück. Ruh dich derweilen aus." Er zirpte einen Moment und zwickte mich sanft ins Ohr. Dann ging Seph nochmals zu ihm hin und die beiden schmierten sich aneinander. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und ich ritt los. So schnell als möglich ritten Seph und ich Richtung Dorf. Nun stand auch für uns etwas auf dem Spiel. Akio! Gegen Vormittag kamen wir an. Beide waren wir erledigt. Aber natürlich Seph mehr als ich. Dieses Gereite hatte meinem Hintern sehr geschadet, da Seph so schnell gerannt war. Im Moment war mir das aber egal. Die Frau grüßte mich und lächelte schon. „Ihr seid zurück, das ist schon mehr, als ich erwartet hatte." Ich sah die Frau finster an. „Wer ist in diesem Dorf der Bürgermeister?" Sie sah mich einen Moment an. „Sie meinen den Ältesten?" Ich nickte. Sie winkte jemand zu, der sofort in ein sehr zentral gelegenes Haus rannte. Dann kam er, gemeinsam mit einem alten Mann raus. Ich nickte wieder. „Seid ihr bereit, mit mir eine Reise anzutreten?" fragte ich direkt. Er sah mich an und stützte sich dabei auf seinen Stock. Er schüttelte langsam den Kopf. Ich kam mir vor, wie in einem dieser Zeitlupenfilme. Schrecklich. Ein junger Mann trat neben ihm hervor. „Ich bin sein Sohn. Was wünscht Ihr?" Ich lächelte ihn an. „Ich habe eine Lösung, mit der beide Parteien zufrieden wären. Außerdem würde sich der Krieg zwischen dem Dorf und der Chochobofarm auflösen. Also, was denkt Ihr?" Der alte Mann nickte seinem Sohn zu und der kam auf mich zu. „Mein Vater möchte, dass ich Euch folge und mir den Vorschlag anhöre, also, wo wollt Ihr mit mir sprechen?" Ich lächelte einen Moment. „Wir reiten zur Chochobofarm." Er sah mich erst verschreckt an, akzeptierte aber dann. Ich setzte mich einen Moment auf den Boden und kramte was zu Essen und zu Trinken heraus. „Holt Euch ein Reittier und Verpflegung. Dann reiten wir los." Seph setzte sich zu mir auf den Boden und ich goss ihm Wasser in eine Schüssel, die er schnell leerte. Dann ließ ich noch etwas Korn in die Schüssel rattern. Seph aß hastig und ich nahm auch etwas zu mir. Nach etwa einer halben Stunde kam der junge Mann wieder. Mit einem Schwert ausgerüstet. Er saß auf einem komischen Tier. So was hatte ich noch nie gesehen. Höchstens in Sagen. Ein roter Vogel. Größer als Seph und mit feuerroten Schwingen. Der junge Krieger sprang auf und wir machten uns auf den Weg. Ich ritt voraus, während er über mir kreiste. Das störte mich eigentlich nicht weiter, aber Seph war wütend, weil sich der Phönix so leicht fortbewegte. Er gab alles. Einfach aus Sturheit und vielleicht auch, um Aki wiederzusehen. Ich lächelte. Seph sehnte sich nach Akio. In Wirklichkeit war es eher umgekehrt. Wir waren gegen Abend wieder bei der Farm. Kazuya sah mich kommen und wartete schon. Ich sprang von Seph und dieser huschte zu Akio. Ich rieb mir den Hintern und wartete, bis der Dorfvertreter gelandet war. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 8/? Bemerkungen: Hallo Leute. Ich danke euch, dass ihr meine Story weiter verfolgt. Und ich danke Liebchen dafür, dass sie mir zuhört. Vielleicht wird das hier meine erste Story, die gut ausgeht. Wer meine Geschichten alle gelesen hat, hat vielleicht bemerkt, dass sie alle schlecht ausgehen. Ich steh nicht besonders auf diese Blümchen Enden. Die Welt ist nicht heil und schön und ich kann diese Verniedlichung nicht leiden. Aber wenn die Story wirklich gut ausgeht, dann wird das ein schwerer Weg bis dorthin. Danke jedenfalls, für alles. Ihr seid meine Göttin, meine Königin, meine Inspiration. (siehe Jurassic Parc 2) Kazuya sah ihn die ganze Zeit misstrauisch an. Ihm schien es nicht sehr zu gefallen, dass ich ihn mitgebracht hatte. Er mochte wohl die Anwesenheit von Menschen nicht so sehr. Aber ich konnte ihn verstehen, nach all dem, was sie ihm angetan hatten. Der Jüngling kam näher und wartete darauf, dass ich etwas sage. Ich stand auf und bat die beiden, mir zu folgen. Sie taten das, ohne Widerworte. Beide schlichen hinter mir her. Ohne den anderen auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Ich drehte mich einen Moment um. "Wie heißt du eigentlich, Dorfbewohner?" Er sah mich einen Moment an. "Ich bin Kai." Ich nickte und ging dann weiter. Vor der riesigen Wiese machte ich halt. Ich atmete die frische Luft ein und blies sie dann lange wieder aus. "Seht ihr das? Das ist mein Plan." Sie sahen mich beide verwirrt an. Ich ließ mich wieder auf den Boden sinken, da mir mein Gesäß immer noch wehtat. Die beiden taten es mir gleich. "Versteht ihr nicht, was ihr mit dieser riesigen Wiese machen könnt?" Die beiden schüttelten den Kopf. Ich wandte mich Kai zu. "Eure Männer sind doch nur darauf trainiert, die Eier zu stehlen, oder?" Kai nickte, was ein Knurren von Kazuya zur Folge hatte. "Wollt ihr den nichts anständiges beibringen? Glaubst du, dass das immer so weitergeht? Die Tiere werden alt und irgendwann sind alle tot. Was macht ihr dann? Wollt ihr eure Kinder verkaufen?" Der junge Mann sah einen Moment zu Boden. Das schien er wirklich noch nicht in Betracht gezogen zu haben. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. "Und du Kazuya. Glaubst du, dass deine Freunde gerne Menschen angreifen? Sie wollen sich zwar nur verteidigen, aber Chochobos lieben den Frieden. Das weißt du doch am besten." Er nickte. "Also, ich dachte mir, ihr nutzt das Land da." Wieder sahen mich beide völlig ratlos an. Ich seufzte laut. "Ich rede von Feldern. Ihr legt Felder an und arbeitet darauf. Kazuya hilft euch mit seinen Chochobos und diese bekommen dafür auch einen Teil der Ernte als Futter. Versteht ihr? Mais. Den lieben Chochobos und Menschen auch." Ich versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen und die beiden Männer schienen nicht abgeneigt. Kai erhob dann aber die Stimme. "Aber ich...," er zögerte einen Moment, "wovon sollen wir die Felder finanzieren?" Ich strich mir einen Moment übers Kinn. "Kazuya...?" Er sah mich an. "Würdest du die neuen Eier zum Großteil freiwillig der Stadt überlassen? Nur noch dieses eine Mal?" Der Chochobo Freund sah mich erst wütend an, als hätte er geahnt, dass ich ihn verraten würde. "Nur dieses... einen Mal? Und... nicht alle?" Ich grinste über seine Sprache. "Ja, dann wärest du nicht immer nur von Chochobos umgeben und könntest wieder mit Menschen reden." Er dachte eine Weile nach. Es dauerte mehrere Minuten. Dann sah er mich und Kai noch einmal nachdenklich an. "Gut. Dieses eine Mal. Dann nie wieder. Wir große Farm aufbauen. Wenn viele Chochobos, manche Eier verkaufen. Aber erst dann." Ich nickte heftig und auch Kai stimmte zu. Die beiden ehemaligen Feinde sahen sich einen Moment misstrauisch an und reichten sich dann die Hände. Zaghaft, dann aber doch. Kai rief seinen Phönix und die beiden flogen Richtung Dorf. Ich grinste nur so in mich hinein. Ha, Akio, der Friedensstifter. Wer hätte das gedacht. Aber das war alles ziemlich glatt abgelaufen. Anscheinend hatten beide Parteien schon genug von dieser ewigen Betrügerei. Kazuya klopfte mir auf die Schulter. "Guter Mensch du sein." Ich lächelte ihn an. "Du auch," antwortete ich. Wir gingen wieder in sein Haus und nun hatte ich endlich eine ruhige Nacht. Aber von wegen ruhig. Ich dachte die ganze Zeit nur an eins. An den Mann, den ich liebte. Sephiroth. Ich wollte ihn so gern sehen. Seine makogrünen Augen bewundern. Und nur ein einziges Mal dieses Lächeln sehen. Am Liebsten würde ich ja eigentlich für immer bei ihm bleiben und ihn beschützen, aber das war wahrscheinlich nur ein Wunschtraum. Ich lag noch lange wach und schwebte in meiner Traumwelt, bis ich dann schließlich einschlief. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 9/? Als ich am nächsten Morgen erwachte, hörte ich von Draußen lautes Zwitschern. Ich streckte mich und kroch aus meinem Bett. Verschlafen schaute ich aus meinem Fenster und erkannte die Chochobos, die fröhlich auf der Farm herumrannten. Ich lächelte kurz, als ich Seph und Akio zwischendrin erkannte. Jetzt erst fiel mir auf, dass ich die beiden problemlos von den anderen unterscheiden konnte. Warum? Sie waren größer als die anderen Chochobos. Dann sah ich Kazuya, der zwischen den Vögeln herumrannte und ihnen Korn zu Fressen gab. Ich ging hinaus und begrüßte sie alle. „Morgen!" rief ich ihnen zu. Seph rannte sofort zu mir und schmiegte sich an mich, während Akio noch etwas länger brauchte. Aber er konnte auch schon wieder gehen. Ich lächelte ihm zu und strich beiden etwas übers Gefieder. Der Tag verging recht ruhig. Ich lag immer in irgendeiner Ecke und dachte nach. Wie sollte ich Sephiroth finden? Ob er noch im Shinra Hauptquartier war? Ich reib mir nachdenklich übers Kinn. Vielleicht wussten die Dorfbewohner etwas. Gegen Abend kam dann eine Horde von Männern und Frauen auf uns zu. Sie waren alle mit Spaten, Mistgabeln und ähnlichem bewaffnet. Die Chochobos waren erst ziemlich unruhig, denn die Frauen hatten auch Körbe mit, die sie wahrscheinlich für die Eier bräuchten. Ich begrüßte die Dorfbewohner mit einem freundschaftlichem Winken und sah dann auch Kai. Er flog wieder mit seinem Phönix. Diesmal saß aber sein Vater auch mit drauf. Sie landeten direkt vor mir und Kai berichtete mir und Kazuya, dass die Dorfbewohner sich gefreut hatten. Endlich war das elende Stehlen vorbei. Die Männer und Frauen begannen heute noch, die Wiesen umzustechen. Sie setzten auch schon einiges an, doch hatten eben noch nicht genug Geld gehabt, um genug Samen zu kaufen. Kazuya erlaubte, dass sie bei ihm übernachteten. Seine Anlage war schließlich groß genug und es gab einige Betten und viel Platz. Die Frauen nahmen, trotz des Protestes der Mütter, von jedem Nest zwei oder drei Eier. Sie ließen mindestens zwei Eier drinnen und so beruhigten sich die Männchen dann auch. Die Frauen machten sich wieder Richtung Dorf auf, während die Männer da blieben. Ich wartete bis die Männer ihre Arbeit aufgaben. Sie hörten, so schätzte ich, circa um elf Uhr auf. Ich sah mir die Kerle etwas genauer an und fragte schließlich, ob sie einen Sephiroth kennen würden. Plötzlich war es totenstill. „Ist das der, der Nibbelheim zerstört hat?" fragte einer. Ich nickte. Anscheinend war es schon zu spät, um ihn von seinen bösen Absichten zu bewahren. Der Mann lachte einen Moment auf. „Der is schon lange tot. Etwa ein Jahr." Ich schrak auf. Was? Er war schon lange tot? Ein ganzes Jahr lang? Das konnte doch nicht sein. Wie sollte ich ihn retten, wenn er gar nicht mehr lebte? Ich versank in Zweifel und hielt mich für den Rest des Abends zurück. Die Männer lachten jedoch noch lange und selbst Kazuya brachte sich in das Gespräch ein. Plötzlich zog mich irgendjemand an sich. Er flüsterte mir zu, ich solle kurz mit ihm kommen. Ich dachte mir nichts dabei und folgte ihm. Als ich mich umsah bemerkte ich, dass es einer der verheirateten Männer war. Ich glaube, er hieß Marek. Er zog mich also mit sich und wir blieben hinter dem Hof stehen. „Junge, willst du wissen, wie du Sephiroth sehen kannst?" Ich sah ihn erwartungsvoll an und nickte. Er wusste also, wie ich Seph sehen konnte. Das war ja geradezu perfekt. Er schlang seine Arme plötzlich um mich und flüsterte mir etwas ins Ohr. „Dann musst du mir aber auch einen Gefallen tun." Ich erschrak. Er wollte doch nicht das, was ich dachte, oder? Er fuhr mit seinen Händen meinen Körper entlang und ich bekam Angst. Er würde doch nicht wirklich. Meine Stimme wurde leise und zittrig. „Los komm schon. Sei locker, es tut schon nicht weh." Er versuchte mich anscheinend zu beruhigen, ich bekam es aber mit der Angst zu tun. Ich wollte schon schreien, aber er hielt mir die Hand vor den Mund und ich hatte nicht den Mut, etwas zu tun. Er zog mich Richtung Haus, zu den Schlafplätzen der Arbeiter. „Kleiner, sei ja still. Ich kann auch anders." Ich zitterte am ganzen Leib. Ich wollte das nicht. Trotzdem, er wusste anscheinend, wie ich Seph sehen könnte. Ich dachte nur an Sephiroth und fasste wieder neuen Mut. Aber, wenn ich jetzt flüchtete, dann würde er mir nicht verraten, wo Sephiroth mit mir reden könnte. Ich schloss die Augen und hörte auf, mich zu Wehren. Er bemerkte das und lehnte sich sofort zu mir runter. Ich zitterte immer noch, aber er hörte nicht auf. Ich musste einfach wissen, wie ich zu Sephiroth kommen würde. Selbst, wenn meine verdammte Unschuld dran glauben müsste. Ich schluckte laut und Marek küsste meinen Hals entlang. Er machte sich erst gar nicht an mein Hemd, sondern zog mir gleich meine Hosen aus. Ich zitterte weiter. Meine Augen fest geschlossen, als ich plötzlich nichts mehr spürte. Keine suchenden Hände mehr, keine gierigen Küsse. Ich öffnete die Augen und atmete erleichtert auf. Kai und Kazuya standen über mir. Marek ohnmächtig neben Kai. Ich atmete immer noch kurz und ängstlich. Mein Zittern hörte nicht auf und Kai kniete sich zu mir runter. Er strich mir kurz über meinen Kopf und sagte, ich solle mich anziehen und dann rauskommen. Beide Männer verschwanden mit Marek im Schlepptau. Ich zog mich schnell wieder richtig an und ging raus. Die Männer standen in einem Kreis und Kai bat mich in die Mitte. Dort lag auch Marek, der langsam wieder zu sich kam. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 10/? Die Männer starrten mich alle an und ich fühlte mich schlecht. Marek sprang auf und sah um sich. Er bekam die Panik und begann, zu erzählen, dass ich schuld sei. „Die kleine Hure hat sich auf mich geschmissen und wollte mich ficken. Ehrlich, ich hab nichts gemacht!" Ich schluckte heftig. Was, wenn sie ihm glauben würden und nicht mir? Kalte Schauer rannten über meinen Rücken. Ich wollte schon etwas hervorstottern, aber die Blicke machten mich einfach zu fertig. „Was wolltest du von ihm, Akio?" fragte Kai hart. Ich schluckte erneut. „Ich, ich wollte nur, dass… er sollte mir sagen, wie…." Mein Satz blieb mir im Halse stecken. Marek schrie mich an. „Er wollte, dass ich ihm sage, wie es sich anfühlt gefickt zu werden!" Kazuya schlug Marek kurz in den Magen, worauf dieser wieder zusammensackte. Ich hatte Angst. So mitten in einer Horde von Menschen zu stehen, die mir wahrscheinlich nie glauben würden, machte mich nervös und ängstlich. Ich sank auf die Knie. „Ich wollte doch nur wissen, wie ich mit Sephiroth reden könnte." Ich hatte meine Hände vor mein Gesicht geschlagen, als es plötzlich wieder völlig still war. Ich fühlte die empörten Blicke auf mir, als mir jemand die Hand auf die Schulter legte. Ich sah auf und bemerkte das Lächeln von Kai. „Keine Angst, wir glauben dir," beruhigte er mich. Dann ging er zu Marek und schlug ihm noch einmal mit der Faust ins Gesicht. „Verschwinde! Wenn du dich nochmals in unserem Dorf sehen lässt, dann töten wir dich." Darauf streckte er seinen Arm aus und zeigte Richtung Mond. Marek begann sofort loszurennen. Er schien riesige Angst zu haben. Und bald verstand ich wieso. Der Phönix, den Kai immer ritt folgte ihm und ließ ab und zu einen Feuerstrahl niederfahren. Kai wandte sich mir zu. „Wieso willst du mit Sephiroth sprechen?" Ich wartete einen Moment. „Er ist nicht wirklich böse. Er wurde nur ausgenutzt und verraten, ich will nur…." Meine Stimme versagte und diesmal spürte ich die Hand von Kazuya auf meiner Schulter. Er streichelte kurz über meinen Rücken und bat mich, aufzuhören. „Was Marek meinte …ist Schrein der Heilung. Dort gibt es einen alten Magier,… der vielleicht helfen kann. Such ihn ruhig … Osten. Richtung aufgehender Sonne." Ich nickte und bedankte mich. Es war nun schon mindestens zwei Uhr, deshalb legte sich die ganze Meute schlafen. Dieses Verhör hatte mich seelisch völlig fertig gemacht. Vor vielen Leuten zu stehen, die alle gegen einen waren, das war einfach das Schlimmste überhaupt. Mein Puls raste immer noch und ich versuchte verzweifelt, einzuschlafen. Etwa um sechs Uhr wurde ich geweckt. Kazuya rüttelte mich sanft und ich stand auf. Er lächelte mich an und küsste mich auf beide Wangen. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht, ich ließ mir aber nichts anmerken. Er zeigte auf zwei Chochobos, die vor seinem Hof standen. Seph und Akio. Ich lächelte, denn die Tiere waren nun richtig gesattelt. Ich bedankte mich bei meinem neugewonnenen Freund und wollte mich schon verabschieden, als mich Kai aufhielt. Er drückte mir vier große Lederbeutel in die Hand, die wohl zum Wasseraufbewahren waren. Dann gab mir Kai noch zwei große Beutel, anscheinend mit Essen. Letztlich zeigte Kazuya noch auf die beiden Beutel auf Akio´s Rücken. Sie waren mit Körnern gefüllt. Als Vogelfutter. Ich umarmte die beiden. „Danke, Freunde." Die beiden nickten und verabschiedeten sich von mir. „Du bist jederzeit willkommen.“ Ich stieg auf Seph und war erstaunt. Akio konnte wieder mithalten. Vielleicht lag es an dieser Welt, aber seine Wunde war schon gänzlich verheilt. Wir ritten Richtung Osten, eine ganze Weile, dann machten wir Halt. Ein kleine Fluss hatte unsren Weg gekreuzt und wir tranken etwas. Unser Wasser würden wir noch oft genug brauchen. Ich hatte mir zum Glück einen Pfeil für die Richtung markiert und so konnte wir auch noch am Abend weiterreiten. Wir kamen einem Gebirge näher und ich war mir sicher, dass wir dort diesen Schrein finden könnten. Ich seufzte glücklich. Endlich Sephiroth sehen. Mit ihm reden, ihn ansehen. Das Gefühl verursachte ein Prickeln in meinem Bauch, das einfach nicht verschwinden wollte. Dann dachte ich an Kai und Kazuya. Die beiden waren nun anscheinend auch meine Freunde. Die ersten menschlichen Freunde, die ich seit langem gefunden hatte. Ein schönes Gefühl. Spät in der Nacht machten wir dann an einem Baum halt, der mir eigentlich nicht ganz geheuer war. Breathing for you ----------------- Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 11/? Bemerkungen: Und da bin ich wieder. Wer liest denn noch? Ihr? Ui, das is ja schön. Ich hab mich übrigens entschlossen, noch etwas zu leiden. Beziehungsweise, Akio leiden zu lassen. HAHAHA! Ok, so witzig is es auch wieder nicht. Es war ein finsterer Ort und die Bäume wirkten unheimlich. Mitten in der Nacht schreckte ich dann auf. Ein komisches Heulen war zu hören. Seph stand auf und versuchte uns zu schützen und plötzlich sah ich etwas vor uns schweben. Ein Geist? Es war durchsichtig und schwebte vor uns hin und her. Mir wurde mulmig und ich versuchte, etwas zu erkennen. Es begann plötzlich zu reden. „Wagt ihr es, in mein Reich einzudringen? Ich bin der Geist des fürchterlichen Generals." Ich erschrak. Was? Als ich den Geist genauer betrachtete bestätigte sich mein Verdacht. Es sah aus wie Sephiroth. Ich schluckte und stand auf. „Wieso bist du ein Geist?" fragte ich ihn. Er stutzte einen Moment. „Wieso ich ein Geist bin? … Was fragst du das?! Lauf weg, los!" Ich runzelte die Stirn, das war garantiert nicht Sephiroth. Vielleicht sah es so aus, aber es war überhaupt nicht wie mein General. Da ich jetzt schon wach war, schnappte ich Seph und Akio und wir ritten weiter. Der Geist flog neben uns her. „Ihr reitet genau in mein Heim. Dort sind noch viel mehr Soldaten." Wir ließen uns dadurch nicht aufhalten. Was nicht existiert, kann uns nichts tun, dessen war ich mir sicher. Das war alles nur eine Täuschung. Wir kamen nach einer Weile zu einer Höhle. Der falsche Sephiroth schrie mittlerweile schon herum, wir sollten endlich umkehren, sonst würde er uns töten. Ich lachte nur abwertend und wir gingen hinein. Der falsche Sephiroth verschwand. Ich ging voraus, hinter mir Seph und Akio. Sie beide waren ganz nah an mich gedrängt. Als wir drinnen waren sahen wir eine Art Tempel. Eine große Plattform, mit einer Quelle in der Mitte. Rund um die Quelle, die durch einen Ring aus Gold begrenzt war, floss Wasser, das wir erst durchqueren mussten. Als wir uns dem Ring näherten rann plötzlich Wasser von der Decke. Ein kleiner Wasserfall entstand, der uns aber nicht hinderte. Wir stiegen in die Quelle und fielen plötzlich tief. Meine zwei Gefährten quietschten aufgeregt, ich hatte aber keine Angst. Irgendwo war ein Boden, dessen war ich mir sicher. Wenn ich hier sterben sollte, dann wäre es mir egal. Wer würde mich schon vermissen? Entgegen meiner Erwartungen landeten wir in einem unterirdischen See. Die beiden Chochobos und ich, wir schwammen an Land. Dort war jemand. Eine kleine Person, die uns finster ansah. Wir gingen auf ihn zu, als plötzlich die schrille Stimme, des kleinen Mannes erklang. Er hatte einen langen Bart, der etwas grün und modrig wirkte. Der Rest seines Körpers war durch seinen Mantel bedeckt. „Was wollt ihr? Bleibt weg!" Wir erstarrten. „Bleibt weg“ hatte er mit einer ganz anderen Stimme gesagt. Sie war tief und kratzig. Wir standen da und rührten uns für einige Momente nicht. „Mir wurde berichtet, dass ich hier jemanden finde, der mir helfen kann, mit jemand Kontakt aufzunehmen, der bereits von uns gegangen ist." Meine Stimme war nicht gerade sicher, aber ich behielt die Fassung. Er wartete einige Sekunden. „Du suchst wohl mich. Ich bin in der Lage, mit Toten zu sprechen." Seine Stimme war nun wieder schrill. „Würdet Ihr mir den Gefallen tun?" fragte ich. Er strich sich kurz über den Bart. „Was bekomme ich dafür?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe nur Essen und Wasser bei mir." Er strahlte plötzlich. „Wasser? Du hast Wasser? Gib mir davon und ich beschwöre jeden, wenn du es willst!" Immer noch war seine Stimme schrill. Dieser alte Mann war wirklich komisch. Hier war doch alles voll Wasser. Wieso wollte er noch mehr? Genügte das denn nicht. Aber um Sephiroth zu sehen, würde ich alles tun. „Ja, einverstanden. Beschwört mir Sephiroth," bat ich. Er verstummte einen Moment. „Meinst du den General?" Ich nickte. „Wie heißt du, mein Junge?" Ich nannte kurz meinen Namen und er begann, etwas zu flüstern. „Oh, ihr Mächte aller Zeiten, vereinigt euch und macht es gleich. Oh ihr Mächte aller Zeiten, gebt mir bitte eine Seele frei. Oh ihr Mächte aller Zeiten, bitte lasst den Schützling los, oh ihr Mächte aller Zeiten, lasst erscheinen Sephiroth." Plötzlich erleuchtete ein helles Licht die finsterte Gruft. Ich wagte es nicht, meine Augen zu schließen und sah die Umrisse, eines Geistes. Dieser Geist war aber nicht so, wie der letzte. Er leuchtete und strahlte. „Was wollt ihr, Sterbliche?" Ich sah zu ihm auf. „Ich möchte mit Euch reden, General Sephiroth!" rief ich ihm zu. Der Geist wandte sich mir zu. „So sag mir, was du willst, Akio." Ich wurde etwas stutzig. Wieso wusste er meinen Namen? Ich hatte ihn noch nie gesehen. Aber vielleicht wusste man das einfach als Geist. Ich rieb mir kurz übers Kinn. „Sephiroth, weißt du noch, wie meine beiden Chochobos heißen? Du hattest sie doch früher so gern." Ich musste einfach herausfinden, ob das alles nur Betrug war und mein Verdacht bestätigte sich. „Natürlich weiß ich das noch. Seph und Akio. Hast sie ja nach uns beiden benannt." Ich sprang auf meine Beine. „Zauberer, hört auf. Ich falle nicht auf euren Schwindel herein! Sephiroth kannte weder mich, noch meine Chochobos!" Der kleine Mann, der am Boden saß, schrak plötzlich auf. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 12/? Er stolperte einige Schritte zurück und der falsche Sephiroth verschwand. „Du hast doch auch diesen Geist da draußen fabriziert, stimmt´s? Gib´s endlich zu!" Ich folgte dem Gnom und packte ihn schließlich. „Was soll das? Lass mich los!" Er kreischte herum, als plötzlich seine Stimme wieder tief wurde. „Lass mich sofort los, oder ich töte dich auf der Stelle!" Ich war etwas verschreckt und ließ ihn schließlich los. „Wenn du wirklich mit diesem General reden willst, dann hol mir die Zutaten zur Wiederbelebung. Dann kannst du ihm auch im Tageslicht nachrennen!" Die Stimme klang finster und ernsthaft. Ich nickte. „Was braucht Ihr?" Er knurrte einen Moment. „Eine Phönixfeder, eine Drachenschuppe und ein Chochobo Ei!" Ich nickte und fragte letztlich noch, wie ich hier wieder rauskäme. Er wies auf die Mitte des Sees. „Geh das hin, ich bring euch wieder raus." Ich nickte und bat meine beiden Freunde, mir zu folgen. Sie schwammen mit mir durch den See zur Mitte. Plötzlich wurden wir durch ein gleißendes Licht geblendet. Als ich die Augen wieder öffnete, standen wir vor der Höhle. Es war heller Tag und ich sprang auf Sephs Rücken. Wir ritten wieder Richtung Chochobofarm. Dort würde ich das Ei und die Phönixfeder holen, aber woher die Drachenschuppe? Wir ritten bis in die Nacht hinein und kamen in etwa um elf Uhr an. Kazuya begrüßte mich mit offenen Armen. „Hallo!" rief er mir schon von weitem zu. Ebenso strubelte mir Kai über den Kopf. Ich brachte Seph und Akio rein und bat dann meine beiden Freunde, dass sie mich anhören sollten. Kai nickte. Er würde mir die Phönixfeder besorgen und ebenso stimmte Kazuya zu. Sie übergaben mir beides. Schön eingepackt. „Wisst ihr, woher ich eine Drachenschuppe bekomme?" Die beiden dachten eine Weile nach. Dann fiel Kai etwas ein. „Nicht weit von dem Berg mit dem Tempel haust ein großer Drache. Er heißt Smaug. ( siehe der kleine Hobbit)" Ich bedankte mich für diese Auskunft. Wir hatten schon gestern nichts geschlafen, also bat ich Kazuya darum, mir einen Schlafplatz zu überlassen. Er stimmte zu und ich bekam ein Bett zugeteilt. Ich war todmüde und schlief sofort ein. Ich ließ meine Gedanken nur noch kurz kreisen und schlief dann ein. Am nächsten Morgen wurde ich ziemlich spät wach. Ich raffte mich auf und bemerkte, dass niemand mehr da war. Alle waren schon aufgestanden, das wunderte mich aber nicht. Ich taumelte verschlafen herum und nahm mir dann noch etwas von dem Frühstück, das übrig war. Dann schlüpfte ich in meine Schuhe und ging hinaus. Es war ein wunderschöner Tag. Alles schien im Licht der Sonne und ich spazierte zu dem neuen Feld. Was ich sah, verschlug mir den Atem. Sie hatten schon alles umgegraben und waren gerade dabei, den Rest anzupflanzen und zu bewässern. Einfach grandios. Ich ging zu Seph und Akio und nahm sie, um meine Reise wieder neu anzutreten. Meine Freunde winkten mir nach, als ich sie wieder verließ und so ritt ich in Richtung Smaug. Am Weg dorthin dachte ich lange nach. Ich wollte endlich mit Sephiroth sprechen, nicht immer nur Kopien oder Trugbilder. Das alles hatte mich nur noch trauriger gemacht, anstatt mich aufzubauen. Wir machten spät abends Halt. Am nächsten Tag, etwa gegen Mittag, würden wir zu Smaugs Höhle kommen. Ich war etwas nervös. Ob dieser Drache wirklich so gefährlich war, wie es Kai erzählt hatte? Er hatte mir berichtet, dass Smaug jeden auslösche, der in die Nähe seiner Höhle kam. Nach dieser Nacht, in der mich die schlimmsten Alpträume heimgesucht hatten, ritten wir weiter. Es war alles zum Verzweifeln. Mein Mut verließ mich langsam und ich fühlte mich immer schlechter und ängstlicher. Sollte ich die Suche nach Sephiroth aufgeben? Würde ich ihn überhaupt irgendwann sehen? Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 13/? Disclaimer: Nichts gehört mir, bis auf, na ja, wieder mal bis auf mich! Bemerkungen: Und weiter geht's. Wer wartet auf die Fortsetzung? Niemand? Schade! Na ja, ich schreib trotzdem weiter. Ich wird mich jetzt etwas kürzer fassen. Ich will endlich Sephiroth sehen! Ihr auch? Na toll, dann sind wir ja einer Meinung. Aber ich musste es einfach versuchen. Ich wollte ihn sehen und ich würde ihn sehen, egal, was sich mir in den Weg stellen würde. Nichts würde mich aufhalten! Endlich kamen wir an. Seph und Akio blieben in sicherem Abstand von der Höhle, die riesig vor uns thronte. Mir wurde etwas mulmig bei dem Gedanken, aber es musste schließlich sein. Ich ging näher ran und sah kurz hinein. Eine tiefe Stimme ertönte von Drinnen. „Wer…? Plötzlich gab es ein lautes Krachen und eine riesige Stichflamme schoss genau neben mir aus der Höhle. Ich sprang gerade noch zur Seite, sonst, na ja, sonst wäre ich mal gewesen. Ich zitterte am ganzen Leib und schob mich langsam wieder hoch. Ich blieb in diesem Abstand zur Höhle. „Smaug, seid Ihr da drin?" Wieder ertönte diese Stimme. „Ja, aber…!" Wieder ein Krachen und eine Flamme. Ich hatte immer noch große Angst. „Aber was?" Er atmete tief ein und ich fühlte die heiße Luft sogar außerhalb der Höhle. „Nicht näher…!" Wieder dieses Krachen und eine Flamme. „Was habt Ihr?!" rief ich ihm zu. … Es dauerte etwas, doch dann sprach der Drache weiter. „Ich muss niesen. Dauernd, wenn jemand… Hatschi!" Jetzt verstand ich. Das Krachen war das Niesen des Drachen. Ich lächelte kurz. Ein gefährlicher Schnupfen! Viele waren wahrscheinlich dadurch geröstet worden. „Wenn jemand mit mir spricht," beendete der Drache den Satz. Ich verstand. Aber wieso nur, wenn jemand mit ihm spreche? Das war doch nicht normal. „Wie lange habt Ihr das schon?" Der Drache nieste noch einmal und sagte dann einen Namen. „ Seit Rodric hier war." Die Stille wurde wieder unterbrochen. Rodric? Wer zum Teufel noch mal war Rodric? Schließlich fragte ich und die Antwort kam schnell. „Ein Magier, im Berg. … HATSCHI!" Ach so, jetzt durch schaute ich den Plan. Der kleine Wicht hatte den Drachen verzaubert, damit er niemandes Wunsch erfüllen musste. So was Gemeines. Der arme Drache und vor allem, die armen Opfer. Ich dachte eine Weile nach. Dagegen konnte ich eigentlich nichts tun. Aber ich könnte dem Drachen zumindest sagen, warum er diesen Schnupfen hatte. „Der Magier hat Euch verzaubert, Smaug!" Der Drache gab einen überraschten Laut von sich, dann schrie er los. „Rodric, du verdammter Scharlatan! KOMM SOFORT ZU MIR! Sofort, oder ich feuere in deine HÖHLE RUNTER!" Ein Knacksen und Knistern war zu hören, als ich wieder die kleine und schrille Stimme hörte. „Was wollt Ihr, Smaug?" Der Drache brauste auf. „BEFREI MICH VON DEINEM FLUCH, ODER ICH RÖSTE DICH!" Das kleine Geschöpf war wohl verwundert darüber, dass Smaug seine List durchschaut hatte und antwortete nicht, bis der Drache ihn wieder anschrie. „Ja, ja. Aber sagt mir, woher wisst Ihr von dem Fluch?" Der Drache erzählte, dass es ihm jemand gesagt habe. Darauf befahl er dem Magier erneut, ihn davon zu erlösen. Das kleine Geschöpf murmelte einen Fluch und der Drache drehte sich wieder in Richtung Höhlenausgang. „Los Fremder, sagt etwas!" Ich überlegte mir kurz etwas. „Kennt ihr den Wiederbelebungszauber?!" Der Drache zögerte kurz. „Ja, Rodric kann ihn," antwortete er. Ich atmete erleichtert auf. Er war wohl jetzt wieder gesund. Ich näherte mich dem Eingang. „Kann ich sicher sein, dass Ihr mich nicht röstet oder fresst?" Smaug antwortete mit einem amüsierten Lachen, was ich als Ja interpretierte. Ich ging rein. Seph und Akio warteten draußen, der Gestank von Ruß und verbranntem Fleisch gefiel den beiden nicht zu sehr. Ich näherte mich dem Drachen, der mich mit seinen roten Augen ansah. Ich schluckte kurz. „Erfreut! Mein Name ist Akio Negishi." Smaug nickte. „Ich bin Smaug, der Rote, aber Ihr könnt mich ruhig Smaug nennen, mein Freund." Ich bedankte mich und bot ihm auch an, mich einfach Akio zu nennen. Der Drache flößte mir Ehrfurcht ein. Er hatte rote Schuppen, die glänzten, wie Rubine. Seine Augen waren aber noch röter, als all diese Edelsteinschuppen. Am Schwanz hatte er drei Zacken, die Smaug wie einen Gott erscheinen ließen, der Poseidons Dreizack gestohlen hatte. Wirklich wunderschön, so war der Drache mit einem Wort zu beschreiben. Aber ich konnte meine Zeit jetzt nicht verschwenden. Sephiroth war wichtiger. „Smaug, könntet Ihr mir eine eurer Schuppen schenken? Ich brauche sie für den Wiederbelebungszauber!" Der Drache überlegte einen Moment. „Meine Schuppen sind mir sehr viel wert," fing er an, „ich entbehre sie nur sehr ungern. … Aber Ihr habt mir geholfen, also will ich mal nicht so sein." Er drehte sich seinem Rücken zu und zupfte dann eine Schuppe aus dem perfekten Gebilde aus Edelsteinen. Er beugte sich zu mir runter und gab sie mir. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, wie groß der Drache eigentlich war. Er übergab mir die Schuppe und ich keuchte einen Moment auf. Es war nur eine einzige Schuppe, aber sie war groß, wie mein Kopf. Und sie war schwer, nicht wie ein Edelstein, sie war schwer wie Blei. Ich konnte die Schuppe kaum tragen und der Drache lachte kurz auf. „Geht es, holder Retter?" Ich nickte nur und schleppte die Schuppe nach draußen. Dort warteten schon Akio und Seph. „Los kommt, wir müssen wieder in die Wassergrotte. Rund um den Berg." Smaug rief mich plötzlich nochmals. „Wartet! Ihr könnt durch meine Höhle gehen. Von da aus sind es nicht mal fünf Minuten zu Fuß. So würde ich es in Menschenschritten rechnen. Ich bräuchte zwei Schritte, wenn ich durch den Gang passen würde." Ich bedankte mich und redete meinen beiden Chochobos gut zu. „Bitte, kommt mit. Nur dieses eine Mal. Ich bitte euch." Sie sahen sich nachdenklich an und zwitscherten hin und her. Es verging einige Zeit, doch dann nickten sie. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 14/? Bemerkungen: Hi! Da ist sie wieder, eure Ai. Na, nerv ich euch schön langsam? HAHAHA! Also, heute und jetzt passiert endlich etwas, auf das ich schon sooo lange warte. Ihr wollt wissen, was? Lest selbst. Wir gingen durch die Drachenhöhle. Die beiden Chochobos blieben ganz nah hinter mir. Smaug sah sie mit großen Augen an. „Sind das Chochobos?" Ich stimmte zu. „Darf ich einen essen? Ich hatte schon lange keinen mehr." Ich schluckte einen Moment. „Nein, tut mir leid. Die beiden sind meine Freunde, ich brauch sie noch." Smaug knurrte enttäuscht und ließ sich auf den Boden fallen. Die Erde bebte und zitterte. Angsteinflößend, wenn ihr mich fragt. Seph und Akio rannten los und ich folgte ihnen. Die Höhle war mir nicht geheuer und ich wollte so schnell wie möglich hier raus. Wir rannten den Gang entlang und wirklich. In etwa drei Minuten waren wir wieder in dieser unterirdischen Gruft. Dort saß auch Rodric. Er zupfte an seinem Bart herum und fluchte. „Blöder Drache. Nicht nett." Ich trat näher an ihn heran, als er uns plötzlich bemerkte. „Ah, der Jüngling. Bist du wieder da. Oh, und auch die Vögel." Ich nickte. „Du hast versprochen, dass du mir jemanden wiederbelebst, wenn ich dir die Zutaten bringe.“ Er schaute mich verdutzt an. „Was? Du hast die Feder, das Ei und die Schuppe?" Ich nickte, legte die rote Schuppe vor seine Füße. Dann ging ich zu Seph, er transportierte die Feder. Eine feuerrote Feder kam zum Vorschein. Und letztlich gab ich ihm noch das Ei. „Jüngling… nicht schlecht." Die Stimme war nun wieder finster. Meine Knie wurden weich, doch ich ließ mir nichts anmerken. „Bis jetzt hat es noch keiner geschafft, mir all das zu bringen. Aber keine Angst, ich halte mein Versprechen, du sollst jemanden wiederhaben. Sag nur, wer es sein soll." Ich lächelte ihn kurz an. „General Sephiroth." Meine Stimme klang in diesem Moment wieder sicher und fast ein wenig überheblich, doch der Gnom nahm den Unterton nicht wahr. „Wie du wünscht. Er soll wieder leben." Der kleine breitete die Schuppe auf dem Boden auf und zog mit der Feder einen Kreis im Boden. Dann legte er die Feder auf die Schuppe und sang irgendwas. Ein Lied, dass er wieder mit seiner Piepsstimme sang. Letztendlich zerbrach er das Ei über den anderen Gegenständen und ließ es darüber rinnen. Es geschah einige Minuten nichts und ich war mir schon sicher, dass nichts mehr passieren würde, als plötzlich das Gemisch zu leuchten begann. Wir wurden alle geblendet und als ich endlich meine Augen wieder öffnen konnte, glaubte ich meinen Augen kaum. Sephiroth. Da lag er wirklich. Er war voll mit Ei, aber er war es wirklich. Ich sprang auf , als mich der Gnom plötzlich aufhielt. „Das ist nur der Körper. Wir warten noch auf seine Seele." Ich nickte und setzte mich auf den Boden. Ein unglaubliches Gefühl war in meinem Magen. Es konnte einfach nicht wahr sein, da war SEPHIROTH! In meinem Bauch tanzten tausende von Schmetterlingen und ich schluckte hart. Dann geschah es. Eine hell leuchtende, fast weiße Gestalt kam zu dem Körper und legte sich hinein. Rodric stand auf und kam auf mich zu. „Nimm ihn mit. Er wird noch etwas schlafen. Ein oder zwei Tage. Lange hat er geschlafen. Ein Jahr, oder länger. Also, kümmere dich gut um ihn." Ich nickte und ging zu dem Körper, der am Boden lag. Ich konnte es immer noch nicht glauben, als ich mich aber über ihn lehnte, bestätige mir mein Gehör, was mein Gehirn nicht glauben konnte. Er lebte. Ich konnte ganz deutlich seinen Herzschlag und den ruhigen Atem hören. Ich hob ihn dann in meine Arme. Das Gefühl war wirklich berauschend und ich konnte es gar nicht glauben, aber es war wahr. Endlich war es Realität. Sephiroth lebte und ich könnte bald mit ihm reden, ihm versichern, dass er nicht allein sei. Das alles hatte ich mir schon so lange gewünscht. Meine Chochobos und ich, wir beschlossen, nicht durch die Drachenhöhle, sondern durch den See nach oben zu kommen. Rodric erlaubte uns dies. Diesmal mussten wir aber nicht schwimmen, sondern er ließ uns übers Wasser schweben. Während wir da herumflogen warf ich einen kurzen Blick zum See. Ein unglaublich großes Tier schwamm am Grund des Gewässers. Mir rannen kalte Schauer über den Rücken. Deshalb wagte es Rodric also nicht, von dem Seewasser zu trinken. Ich erinnerte mich, dass meine Freunde und ich schon zweimal durch den See geschwommen waren. Wieder ein Zittern, als wir plötzlich wieder in der seichten Quelle standen, durch die wir schon einmal gekommen waren. Wir gingen aus der Höhle und setzten uns draußen erst mal auf die weiche Wiese. Das alles hatte wirklich an unseren Nerven gezehrt, aber wir hatten es überstanden. Und endlich lebte er wieder. Sephiroth. Mein geliebter Sephiroth. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 15/? Nach einer Weile standen wir wieder auf. Ich nahm Sephiroth wieder in meine Arme und wir machten uns auf, in Richtung Wald. Dort könnten wir geschützt die Nacht verbringen und könnten auch ein Feuer machen. Ich trug Sephiroth und ich kann euch sagen… er ist größer als ich, er ist schöner als ich und er ist schwerer als ich. Ich konnte kaum noch gehen, aber sein wunderschönes und friedliches Gesicht ließ mich weiterkommen. Wir kamen gegen Abend zum Wald. Ich legte Sephiroth auf die Decke, mit der ich mich bis jetzt vor der Kälte geschützt hatte und machte dann einen Feuerplatz fertig. Seph und Akio suchten derweilen ganz brav Feuerholz und brachten es her. Ich baute das Lagerfeuer auf und rieb dann mit einem Stein an meiner Schwertklinge. Nach einer Weile sprangen wirklich die Funken über und ich konnte das Feuer entzünden. Ich legte noch etwas Holz dazu und nach einer Weile brannte es lichterloh. Meine beiden Chochobos hatten sich aneinandergekuschelt und genossen die Wärme. Ich wandte mich von ihnen ab und betrachtete nun endlich Sephiroth. So lange hatte ich darauf gewartet. Ich sah mir sein Gesicht an und lächelte wohl dabei. Er sah so schön aus. Sein sonst so hartes Gesicht war friedlich und entspannt. Seine langen Haare hingen teils hinein und die anderen bildeten einen silbernen Schleier um seinen Kopf. Wunderschön. Mehr fiel mir dazu nicht ein. Ich streckte meine Hand aus und strich ihm die Haare aus dem Gesicht, als er sich plötzlich etwas bewegte. Sofort ließ ich meine Hand zurückschnellen. Angst zuckte durch meine Hand. Was, wenn er trotzdem so reagieren würde, wie es die anderen taten? Was, wenn er mich abstoßend fände? Ich schluckte heftig. Angst pulsierte in meinen Adern. Dann verzog er nochmals seine Nase und schlief dann ruhig weiter. Mir war das Herz fast in die Hose gefallen. Der eine Gedanke ließ mich aber nicht mehr los. Was, wenn Sephiroth mich wirklich ekelhaft fände? Ich schluckte und aß dann eine Kleinigkeit. Ebenso fütterte ich die beiden Chochobos. Mein Appetit war mir irgendwie vergangen. Der Gedanke daran, dass Sephiroth mich auch hassen könnte, schnürte mir einfach alles zu. Ich konnte kaum noch atmen. Seph stand plötzlich auf und kam zu mir. Er rieb seinen Kopf für einen Moment an mir, als wollte er mich trösten. … Irgendwie hatte er doch recht. Ich hatte es noch nicht versucht, also, wieso gab ich schon auf? Bisher hatten wir zusammen alle Gefahren gemeistert, also, wieso jetzt aufhören? Ich fasste neuen Mut und legte mich neben Sephiroth. Da ich ihn mit meiner Decke zugedeckt hatte, hatte ich selbst keine mehr. Aber was soll`s? Ich lag neben dem Feuer. Mein Rücken lehnte an seinem, was mich erst zum Zittern brachte. Dann gewöhnte ich mich aber daran. Ich drehte mich ein letztes Mal um und wollte ihn schon über den Rücken streichen, wandte mich aber dann wieder ab, um zu schlafen. Am nächsten Morgen wurde ich durch das Pfeifen des Windes geweckt. Die Bäume knarrten etwas und das Feuer, das mich letzte Nacht so gewärmt hatte, war verloschen. Mir war nun etwas kalt, ich ließ mir aber nichts anmerken. Ich stand auf und streckte mich. Unser Wasservorrat war schon fast zu Ende gegangen und so machte ich mich für einen Moment auf, um neues Wasser zu suchen. Ich weiß nicht wieso, aber in dieser Welt waren so gut wie überall Flüsse, wie auch hier. Ich füllte die Wasserflaschen und ging dann zum Lager zurück. Was ich sah ließ für einen Moment mein Herz stillstehen. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 16/? Sephiroth war weg und Akio auch. Nur Seph kauerte an einem Baum und schluchzte. Ich rannte zu ihm hin. „Seph, was ist passiert?" Er quietschte hysterisch herum, ich verstand ihn aber nicht. Dann deutete er mit dem Kopf auf den Schlafplatz, den Sephiroth belegt hatte. Ach so. Sephiroth war aufgewacht und hatte Akio mitgenommen. „Los komm, Seph. Die holen wir noch ein!" Ich band noch schnell die Wasserbeutel am Sattel fest und wir ritten los. Seph rannte so schnell er konnte, was ich auch verstand. Schließlich ging es um seinen Liebsten. Mir ging es ja nicht anders. Es war auch mein Liebster, den wir verfolgten. Nach einer Weile hörten wir etwas. Es kam näher, also schlossen wir aus, dass es Akio und Sephiroth waren. Ein wolfsähnliches Vieh sprang uns an und riss mich vom Sattel. Seph zitterte und sank zu Boden. Ich lag immer noch unter der Bestie und versuchte verzweifelt, an mein Schwert zu kommen. Schließlich erreichte ich es. ich schlug um mich und konnte den Wolf schließlich davonjagen. Bei dieser unkoordinierten Aktion hatte ich mich aber selbst verletzt. Mein Knie blutete und ich verband es schnell mit einem Stück Stoff. Dann ritten wir weiter. Wir ritten ohne Pause. Nach etwa einer Stunde kamen wir dann zum Ende des Waldes. Es wunderte mich. Hinter dem Wald war eine schier unendlich lange Wüste. Sie hatte Unmengen von Dünen und wirkte verschwommen. Seph und ich, wir ließen uns nicht aufhalten und ritten bis in die Nacht hinein. Gegen zwölf legten wir dann eine Pause ein, als mir auffiel, dass wir das ganze Essen mithatten. Akio hatte ich nichts umgeschnallt, weil er doch verletzt war. Und zu Trinken hatten sie auch nichts. Wie lange würden sie ohne Nahrung auskommen? Zwei oder drei Tage ohne Wasser vielleicht. Seph und ich, wir legten kaum Pausen ein und es kam so, wie ich es erahnt hatte. Nach zweieinhalb Tagen fanden wir Sephiroth und Akio. Beide lagen im Sand. Erst jetzt fiel mir auf, dass Seph sie durch seine Nase aufgespürt hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass die zwei Löcher im Schnabel zu etwas gut seien, doch sie waren es. Ich packte sofort das Wasser aus und gab zuerst Akio etwas davon. Er war viel ausgetrockneter als Sephiroth, schließlich hatte er mehr als zwei Tage lang laufen müssen. Dann lehnte ich mich über Sephiroth. Ich klopfte kurz auf seine Wange. „Hey, lebst du noch?" Er zwinkerte einen Moment, öffnete die Augen aber nicht. Ich ließ das Wasser auf sein Gesicht fließen und er öffnete schließlich auch den Mund. Das Wasser rann seine dünnen Lippen entlang und dann versank es in seinen Mund. Ich schluckte einen Moment. Das sah einfach zu schön aus. Ich gab ihm den Beutel und er trank ihn fast ganz aus. Er keuchte erleichtert und sank dann wieder zurück. Ich wandte mich meinen beiden Freunden zu. „Wo ist der nächste Fluss? Wisst ihr, wie wir dahinkommen?" Die beiden nickten. Seph stark, Akio eher schwach. „Zeigt mir den Weg." Ich nahm Sephiroth wieder in meine Arme, diesmal wehrte er sich aber. Jedoch mit eher geringem Erfolg. Ich trug ihn und Seph stützte Akio. Wir gingen in die Richtung, in die Seph gewiesen hatte. Es dauerte etwas, da ich wieder die Last von Sephiroth tragen musste, aber nach einem endlosen Tagesmarsch kamen wir an. Ich stürzte meinen Kopf sofort ins kühle Nass und trank ausgiebig. Das hatte ich jetzt gebraucht. Seph und Akio taten es mir gleich, nur Sephiroth schien noch zu kraftlos. Ich sah ihn einen Moment an, wie er dort saß. Nun konnte ich endlich die Augen sehen, die mich so verzaubert hatten. Ich ging zu ihm hin und hob ihn ein letztes Mal hoch. Er knurrte einen Moment, ließ es sich dann aber gefallen, von mir getragen zu werden. Ich setzte ihn neben dem Bach ab und wartete dann darauf, dass auch er trinke. „Für was hältst du mich? Glaubst du, ich trinke aus dem gleichen Bach, wie Tiere und Bauernburschen?" Damit meinte er wohl mich. Ich lächelte nur und füllte den Beutel erneut. Er trank daraus. Die Augen immer auf mich gerichtet. Ich hatte nun zum ersten Mal seine Stimme gehört. Sie hatte zwar abfällig über mich geredet, aber ich fühlte mich großartig. Seine Stimme war so wunderschön. Sie klang hart und furchteinflössend, ich fühlte mich aber gut, bei ihrem Klang. Ich sah ihn eine Weile an. „Haben Sie Hunger?" fragte ich ganz kleinlaut. Er rümpfte einen Moment die Nase. „Wenn du darauf bestehst, dann esse ich eben was." Ich lächelte wieder. Er gab sich größte Mühe, keine Blöße zu zeigen, tat es aber genau durch dieses Verhalten. Ich ließ ihn da sitzen und holte schnell etwas Feuerholz. Dann machte ich ein Feuer. Er sah mir dabei eher überrascht zu. Wahrscheinlich wunderte er sich, warum ich ihm so vertraute, obwohl er Akio gestohlen hatte. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 17/? Ich dachte eine Weile nach. Er war nicht so kalt, wie ich gedacht hatte. Er hatte sogar mit mir geredet und mich nicht gleich umgebracht. Was sollte ich ihm eigentlich jetzt kochen? Ich hatte doch gar nichts richtiges. Nur Brot eben. Dann etwas Fleisch von irgendeinem Tier, ich wusste nicht mal welches und Mais hatte ich auch. Das hatte mir Kazuya gegeben. Wahrscheinlich trocknet er das normal, um es an seine Vögelchen zu verfüttern. Ich hatte getrockneten und frischen Mais, also, was sollte ich machen? Ohne Fertigmenüs war ich eigentlich völlig hilflos. Ich würde das Essen, was ich mir schon das letzte Mal gemacht hatte. Das Fleisch braten. Und Brot dazu essen. Was anderes blieb mir sowieso nicht übrig. Ich zog eine Pfanne aus der Tasche, die Seph trug, als mir ein kleiner Topf entgegenfiel. Jetzt erst verstand ich, wozu ich den brauchte. Ich begann die Fleischstückchen zu braten und ging dann wieder zu dem Fluss. Ich füllte den Topf mit etwas Wasser und leerte dann Salz hinein. Das Stellte ich auch über meine Feuerstelle. Das Fleisch brutzelte schön. Wisst ihr, wie froh ich gewesen war, als mir bewusst wurde, dass es hier auch Öl gab? Na ja, auf jeden Fall saß ich etwa eine halbe Stunde herum und kochte. Sephiroth beobachtete mich die ganze Zeit, was mich etwas nervös machte. Er starrte mich die ganze Zeit an. Ich konnte mich auch nicht von ihm reißen, aber eher gedanklich. Was er wohl über mich dachte? Ich rette ihn, bekoche ihn, lasse mich beschimpfen und lächle nur. Er kennt mich ja nicht. Er weiß nicht, wieso ich das tue. Aber, wenn ich ihm sage, dass ich ihn liebe, dann würde er bestimmt gehen. Ich seufzte, als er plötzlich aufstand. Er setzte sich nicht weit neben mich und sah mir zu. Der Mais war nun schon fertig und das Fleisch war meiner Meinung nach auch schon. Ich sprang auf und holte den Teller, der für mich eingepackt wurde, heraus. Ich gab fast das ganze Fleisch, den Großteil des Maises und zwei Scheiben Brot drauf. Die Gabel, mit der ich gekocht hatte, legte ich dazu. Vorher rannte ich aber noch zum Fluss und wusch sie ab. Dann reichte ich das alles Sephiroth, der mich verwundert ansah. Er nahm sich den Teller und begann zu essen. Ich lächelte, als ich bemerkte, wie er darauf wartete, dass ich zuerst aß. Glaubte er etwa, dass ich ihn vergiften wolle? Ich nahm die Pfanne und stellte sie vor mich auf den Boden. Dann leerte ich den Mais dazu und nahm mir ein Stückchen Brot. Wir sahen uns nicht an, sondern aßen nur. Kein Ton, kein Blick. Mir war die angespannte Situation etwas unangenehm und ich stand auf. Schnell fütterte ich die Chochobos, als mir noch etwas einfiel. Aus getrocknetem Mais wurde doch…. Ich nahm nochmals den Topf und leerte etwas von dem getrockneten Mais hinein, nur um das alles anschließend mit einem Deckel zu verschließen. Den geschlossenen Topf stellte ich dann übers Feuer und wartete freudig. So was kannte Sephiroth vielleicht noch nicht. Ich rieb mir die Hände und beobachtete den Topf. Dann endlich begann es zu Knallen. Sephiroth sprang auf und sah sich um. „Los, kommt raus, wenn ihr euch traut!" Ich lachte einen Moment, als er mich ernst ansah. „Setzten Sie sich. Das kommt von dem Topf." Er verzog die Augenbraue, behielt seine Hand aber an seinem Schwert. Ich hatte mich erst gewundert, weil sein Masamune mit ihm wiedergeboren wurde, aber ein Krieger war schließlich nichts, ohne sein Schwert. Dann nahm ich den Topf vom Feuer und stellte ihn vor mich hin. Ich zückte das Salz und machte schnell die Popkorn fertig. Sephiroth sah mich immer noch zweifelnd an, als ich ihm etwas davon anbot. Er schüttelte nur den Kopf. Etwas, das explodierte wollte er wohl nicht. Ich lächelte kurz und nahm mir eine Hand. Hmm… so was hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Als ich daran dachte, dass der stolze General Angst hatte, vergiftet zu werden, musste ich nochmals lächeln. Diesmal blieb meine Geste aber nicht unerwidert. Sephiroth sprang auf. „Wenn du mich jetzt noch einmal auslachst, dann hack ich dir wirklich den Kopf ab!" Ich sah ihn verängstigt an. Er hatte schon so viele Menschen umgebracht, aber ich wollte doch nur bei ihm sein. Ich nickte. „Wollt Ihr nichts? Das schmeckt gut," versuchte ich ihn zu überzeugen. Er setzte sich wieder und sah mir noch eine Weile zu. „Gut, wenn es dich beruhigt." Er griff sich ein paar Popkorn und aß sie. Ich wollte schon wieder zu einem Grinsen ansetzen, als er mich wieder fest ansah. Sofort stoppte ich es. Ich hing schließlich doch an meinem Kopf. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 18/? Als das Popcorn langsam weniger wurde, saßen wir wieder da, ohne etwas zu sagen. "Wieso sind Sie weggeritten?" fragte ich, doch er anfangs antwortete nicht. "Wieso nicht?" Ich seufzte. "Na ja, Sie haben Akio gestohlen und ich wollte es wissen, wenn Sie gehen." Er sagte nichts, da ich ja keine Frage gestellt hatte. Seine Stimme war einfach zu schön gewesen. Ich wollte sie noch einmal hören. "Wie heißt du?" Ich sah ihn an und lächelte. "Akio, Akio Negishi." Er nickte abwertend. "Weißt du, wer ich bin?" Ich nickte zustimmend. Er sah mich verwirrt an. Er hatte wohl gedacht, dass ich das nicht wüsste und ihn deshalb so nett begegne. "Also, wer bin ich?" Er glaubte mir wohl nicht. "Sie sind General Sephiroth. Sohn von Lucretia und Hojo." Er sprang plötzlich auf. "Woher weißt du das, verdammt?! Haben sie dich geschickt?" Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Er redete wohl von der Shinra Organisation. "Es tut mir leid, ich wollte Euch nicht verärgern." Ich versuchte ihn zu beruhigen. Er sah mich immer noch finster an. "Wenn du lügst, dann töte ich dich." Ich nickte nur. Ich schaute ihn an und bemerkte, dass es schon ziemlich spät war. Der Mond, der hinter ihm stand, war schon weit aufgegangen. "Wollen Sie nicht schlafen? Es ist schon spät." Er funkelte mich an. "Denkst du, ich lass mir von dir sagen, was ich tun soll?" Ich schüttelte den Kopf. Dann legte ich noch etwas Feuerholz nach. Sephiroth gab sich kalt, wie immer, aber ich fühlte einfach, dass er nicht böse war. Er war in Wirklichkeit ein Gott. Nur wurde er zu oft verletzt. Ich nahm die Decke von Akio´s Rücken und legte sie nicht weit vom Feuer entfernt, hin. Dann legte ich mich daneben. Ich würde wieder neben dem Feuer schlafen, damit mir nicht zu kalt würde. "Hey Junge. Rück raus, ich will beim Feuer schlafen." Ich nickte nur und legte mich außen hin. Er warf mir nur einen verwunderten Blick zu und rollte sich dann auch in die Decke ein. In der Nacht wurde ich dann wach. Mein Bein schmerzte. Da, wo ich mich geschnitten hatte. Ich band kurz den Verband auf und zischte einen Moment. Es brannte. Wahrscheinlich weil es am Heilen war. Als ich Sephiroth aus der Wüste getragen hatte, hatten mit Tränen in den Augen gestanden, aber ich wollte keine Schwäche zeigen. Ich ging etwas wackelig zum Fluss und tauchte den Stofffetzen ein. Dann band ich ihn wieder um meine Verletzung und begab mich zurück zum Lager. Sephiroth lag eingekuschelt in seine Decke. Ich lächelte ihn einen Moment lang an und sah, dass das Feuer langsam verlosch. Ich legte Holz nach und wartete, bis es wieder richtig brannte. Seph und Akio lagen in alter Manier aneinandergekuschelt da. Ich sah ein wenig sehnsüchtig zu Sephiroth hinüber. Dann legte ich mich wieder neben ihn. Es war eisig kalt und ich zitterte einen Moment, beherrschte mich dann aber. Ich beobachtete eine Weile seinen Rücken und schob mich dann hoch. Ich streckte wieder meine Hand aus, um über seine Wange zu streichen, zuckte aber dann zurück. Wenn er dadurch wach würde, dann würde er mich entweder töten, oder verschwinden. Das wollte ich nicht. Nicht jetzt. Ich drehte mich wieder um und schlief dann auch bald ein. Die Nacht war kalt. Eisig kalt und mich fror wirklich. Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, brannte das Feuer immer noch. Ich schob mich hoch und sah mich um. Sephiroth saß am Lager und beobachtete die Flammen. Als ich aufwachte, wandte er sich einen Moment lang mir zu. "Morgen," murmelte ich. Ich sah ihn an und war völlig verwundert. Seine Haare lagen so perfekt wie in der Nacht zuvor. Mit langen Haaren hat man wohl weniger Probleme als mit kurzen. Ich seufzte und ging zum Fluss. Mein Bein schmerzte, aber ich ließ mir nichts anmerken. Ich wusch mein Gesicht und brachte meine Haare mit dem Wasser wieder in Ordnung. Dann stand ich wieder auf und ging zurück zum Lager. Es war nicht weit weg und ich hatte die ganze Zeit Sichtkontakt. Ich begrüßte die beiden Chochobos und wuschelte ihnen über die Köpfe, worauf sie freudig quietschten. Ich gab ihnen schnell Wasser und etwas Mais und füllte nochmals die Wasservorräte. Sephiroth starrte mich die ganze Zeit an. Ich musste mich schon ziemlich beherrschen, um meine Verletzung nicht zu zeigen. Sie schmerzte sehr. Dann setzte ich mich zu Sephiroth. "Wollen Sie irgendwohin, General?" Er verzog den Mund. "Wir müssen in eine Stadt." Ich nickte nur. "Darf ich fragen, wieso?" - "Das Essen geht uns aus und du musst zu einem Arzt." Ich riss meinen Kopf in seine Richtung. Sephiroth sprach weiter, ohne auf meine Frage zu warten. "Du hast doch gesagt, dass du weißt, wer ich bin. Denkst mir fällt das nicht auf, wenn du humpelst?" Ich schüttelte den Kopf. Dabei hatte ich mich so sehr zusammengerissen. Ich ging zu den beiden Chochobos hin. "Wisst ihr eine Stadt hier in der Nähe?" Die beiden zwitscherten einander zu und nickten dann. "Kommen wir in einem Tag an? Sie schüttelten die Köpfe. "In zwei?" Dann nickten sie. Ich ging auf Sephiroth zu, immer noch versuchend, meine Schwäche zu verbergen. "In zwei Tagesreisen kommen wir zur nächsten Stadt. Aber ich hab überhaupt kein Geld." Er winkte nur ab. "Das mach ich schon." Ich nickte. Erst jetzt wurde mir bewusst, was vorhin eben passiert war. Sephiroth hatte "uns" gesagt. Er meinte damit sich selbst und mich! Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 19/? Unser nächstes Ziel war also eine nahegelegene Stadt. Wir stiegen auf die Chochobos. Ich, wie gewohnt auf Seph und er wieder auf Akio. Wir ritten los. Er und ich. Hmm… ihr wisst gar nicht, wie wohl ich mich in diesen Momenten gefühlt habe. Wir ritten einfach vor uns hin. Den ganzen Tag kein Wort. Nur dann, gegen Mittag sagte er plötzlich etwas. „Wieso?" Ich sah zu ihm hin. „Wieso, was?" Er drehte sich schnell zu mir. „Wieso hast du mich wiederbelebt?" Ich schluckte einen Moment. Er wusste es also. Aber woher? „Ähm. Na ja, dazu muss ich etwas weiter ausholen." Er nickte nur. Na ja, schließlich hatten wir alle Zeit der Welt. „Ich hab gesehen, wie Sie getötet wurden." Er verzog die Brauen. „Von wo? Da war ganz sicher niemand in der Nähe. Das hätte ich bemerkt. Schon gar nicht du. Du schleichst wie eine Meute Drachen." Ich verzog die Nase, um kein Kommentar abzugeben. „Ich komme nicht von hier," Ich unterbrach einen Moment und Sephiroth schnauzte mich an, dass ich nicht ablenken sollte. „Ich komme von einem anderen Planeten. Von dort habe ich zugesehen." Er lachte einen Moment auf. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das abkaufe. Sicher, deine Klamotten sind komisch, aber so was gibt's bei uns auch." Ich seufzte. „Soll ich es beweisen?" Er wartete einen Moment. „Wie sah ich zum Schluss aus?" Ich dachte eine Sekunde nach. „Sie hatten Ihren schwarzen Flügel ausgebreitet. Cloud hat Sie getötet und das letzte, was ich sah, war Ihr Lächeln." Er dachte auch einen Moment nach und nickte dann. „Das kannst du auch gehört haben." Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie mir nicht glauben, kann ich nichts tun." Er verschränkte die Arme für einige Sekunden. „Wie hieß der Geliebte meiner Mutter?" Ich gab ihm schnell die Antwort. Wer kannte nicht Vincent Valentine? „ Na gut, selbst wenn ich dir das glaube, wieso hast du mich wiederbelebt? Willst du die Weltherrschaft, oder was?" Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf, beherrschte mich aber schnell wieder, da sein Gesicht eher finster wirkte. Ich wagte es nicht, ihm eine Antwort zu geben. Dann würde wahrscheinlich herauskommen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Er fragte aber nach. „Ich… also, Ihr Lächeln…das war der ausschlaggebende Punkt für mich." Er verzog die Augenbraue. „Sie waren froh zu Sterben." Er verzog die Mundwinkel zu einem kurzen Lächeln, das aber kaum vorhanden war. Es war aber wunderschön. „Und da hast du beschlossen, mich wiederzubeleben, um mich weiter zu quälen?" Dann dieser neckische Blick. Kalte und warme Schauer rannten meinen Rücken hoch. Seine Augen machten mich verrückt. „Nein. Ich…." Meine Stimme versagte. Sein Blick brachte sie dazu. „Was…?" Ich schluckte und sammelte mich dann, um meinen Satz zu beenden. „Ich, Sie wurden immer ausgenutzt. Sie hatten nie einen richtigen Freund…." Er war nun kurz verunsichert. Anscheinend schien er langsam wirklich in Erwägung zu ziehen, dass ich von einem anderen Planeten komme. „Ich, also… ich würde gerne Ihr Freund sein. Sie können alles von mir… HATSCHI!" Ich brach meinen Satz ab und drehte mich weg, um ihn nicht irgendwie anzuniesen. Die kalte Nacht hatte wirklich ihre Opfer gefordert. Ich wischte mich in ein Tuch, das ich aus dem Sattel zog und steckte es sogleich in meine Hosentasche. Ich hatte meinen Satz vergessen und wartete darauf, dass Sephiroth wieder etwas sage. Er schwieg aber. Er hatte sich wieder weggedreht und dachte anscheinend nach. Ich überlegte, ob ich nicht zu viel gesagt hatte. Ob er wohl ahnte, was ich für ihn empfand? Ich hoffte inständig, dass es nicht so war. Wenn er mich nun zurücklassen, oder gar umbringen würde. Das könnte ich nicht verkraften. Ich wollte doch bei ihm bleiben. Durch seine Hand zu sterben wäre zwar der schönste Tod, aber ich wollte noch weiter bei ihm sein. Wir ritten bis in die Nacht hinein und machten dann an einer einsamen Weide Halt. Sie hatte unendlich viele herabhängende Zweige, die uns wie ein Wasserfall umgaben. Ich riss ein Paar Zweige ab und entzündete wieder ein Feuer. Er saß nicht weit von mir entfernt, an den Baum gelehnt und dachte immer noch über etwas nach. Ich kochte derweilen wieder etwas. Wieder das selbe wie am Vortag, aber ich hatte nun mal nichts anderes. Die Chochobos wurden gefüttert und schließlich war unser Essen fertig. Ich gab sein Essen wiederum auf einen Teller und kniete mich vor ihn hin, um es ihm zu überreichen. Er würdigte mich keines Blickes, nahm aber das Essen an. Wieder bekam er fast alles. Ich wollte nicht, dass er zu wenig bekam. Er war schließlich sowieso sehr schlank, ich dagegen kam mir schon immer etwas zu dick vor, obwohl alle anderen das abstritten. Ich meine, siebzig Kilo, mit 1, 78 Meter. Das is schon viel, oder? Er aß lustlos und warf dann einen Teil davon weg. Ich sah zu ihm rüber und seufzte. Es hatte ihm wohl nicht geschmeckt. Ich konnte auch gar nichts richtig machen. Ich nahm mir eine Kleinigkeit von dem Mais und ein oder zwei Fleischstücke. Mehr Hunger hatte ich nicht und mehr war auch nicht mehr da. Das Wasser stand bei ihm und ich stand einen Moment auf, um mir auch etwas davon zu nehmen. Er legte aber seine Hand drauf. „Du wagst es, von meinem Wasser trinken zu wollen?" Ich schüttelte den Kopf und drehte mich um. Wir hatten nur noch einen Beutel, aber der war für die Chochobos. Ich seufzte und setzte mich wieder. So schlimm war es nun auch wieder nicht. Ich beobachtete das Feuer eine Weile und legte ab und zu etwas Feuerholz dazu. Never alone Autor: Akane Ikeda Teil: 20/? Er starrte mich die ganze Zeit an. Ich hatte schon Durst, aber wenn er nicht wollte, dass ich etwas Trinke, so könnte ich ihm den Gefallen schon tun. Vielleicht wollte er mich testen, ob ich gelogen hatte, als ich sagte, er könnte alles von mir haben. Ich kratzte mich am Kopf und summte dann etwas vor mich hin. Er sprang plötzlich auf und stellte sich neben mich. "Ich möchte schlafen, mach das Bett." Seine Stimme klang hart und befehlend. Ich raffte mich auf und holte die Decke. Ich breitete sie neben dem Feuer aus und nickte dann zustimmend. Er legte sich hin und wartete einen Moment. "Los, geh auch schlafen." Ich war auch müde, also legte ich mich dazu. Mir kam das alles irgendwie komisch vor. Er behandelte mich wie einen Diener. Aber was soll`s? So konnte ich wenigstens bei ihm sein. Ich liebte ihn so sehr, da machte mir diese Behandlung nichts aus. Und ich war mir einfach zu sicher, dass viel Gutes in ihm steckte. Er wagte es nur nicht, das zu zeigen. Ich lag Rücken an Rücken mit meinem Geliebten, als dieser sich plötzlich zu mir umdrehte. Ich warf einen Blick über meine Schulter und fragte, ob er noch etwas brauche. Er nickte nur und schnappte mich dann. Er zog mich unter sich, was ich mit einem erschreckten Keuchen bestätigte. Er hatte seine Füße auf meine Knie gestützt, was mir wieder die Tränen in die Augen treten ließ. Meine Verletzung schmerzte tierisch. "Was wollen Sie denn?" fragte ich mit erstickter Stimme. Er lächelte kalt und fuhr mit seinen Händen unter mein Shirt. "Rate mal." Ich riss die Augen auf, als er über meine Brust fuhr. Oh Gott. Was das wieder nur ein Test? Ich dürfte mich jetzt nicht gehen lassen. Mein Bein hielt mich sowieso davon ab. Es schmerzte zu sehr. Er küsste meinen Hals und wanderte dann bis zu meinem Mund, wo er einen harten Kuss platzierte. Er richtete sich einen Moment auf. "Los, mach den Mund auf." Ich nickte nur und öffnete meinen Mund leicht. Sofort drang er mit der Zunge ein und erforschte meinen Mund, wild und rücksichtslos. Das war mein erster Kuss. In meinem Alter... fast lachhaft. Vielleicht hätte mir der Kuss gefallen, aber die Schmerzen zwangen mich dazu, die Augen zu schließen und die Luft anzuhalten. Er ließ von mir ab. "Mach endlich mit, oder was soll ich tun?" Ich keuchte einen Moment auf. "Bitte... Ihr Fuß..." Mehr brachte ich nicht heraus. Mein Bein brachte mich fast um. Er sah einen Moment an sich runter und lächelte. "Das hältst du schon aus. Komm, küss mich." Seine Stimme klang spielerisch. Aber ich konnte ihm nicht böse sein. Ich schaffte es einfach nicht. Jedes Mal, wenn sich Wut in meinem Bauch ansammelte, tauchte das traurige Lächeln vor meinem Gesicht auf und ich verliebte mich immer wieder in ihn. Ich hob meine zitternden Arme und umfasste sein Gesicht. Dann zog ich ihn zu mir runter und küsste ihn. Nicht so, wie er mich geküsst hatte, aber auch hastig und wild. Der Schmerz trieb mich dazu. Ich konnte einen kurzen Blick auf mein Bein erhaschen. Es blutete in Strömen. Plötzlich hörte ich ein gefährliches Knurren. Ich blickte auf und sah Seph. Er knurrte Sephiroth an. Der General wollte schon aufstehen und dem Vogel das Maul stopfen, als ich Seph abwinkte. "Schon ok. Es ist alles in Ordnung." Seph drehte sich misstrauisch um und ging. Sephiroth sah mich ein wenig ungläubig an. Plötzlich drückte er mir mit den Händen den Mund und die Nase zu. Ich bekam keine Luft mehr. Der Schmerz sprang in meinem Kopf hin und her. Nicht mehr lange, dann würde ich endlich tot sein. Ich lächelte innerlich. Na ja, ich würde zumindest von Sephiroth getötet werden. Dem Mann, der mir alles bedeutete. Ich wehrte mich nicht, sondern legte meine Arme dann auf seinen Rücken. Er zuckte kurz zusammen, ließ aber die Hände da liegen, wo er sie hingelegt hatte. Ich umarmte ihn zärtlich und erwartete meinen Tod, der nicht mehr fern war. Und dann wurde um mich alles schwarz. Trust and Lust... ----------------- Never alone Autor: Akane Ikeda Disclaimer: Sephiroth gehört nicht mir, ebenso wenig wie die Welt von FF7! Zu meiner Überraschung wurde ich wach. Sephiroth kniete über mir und beatmete mich. Ich riss die Augen auf und atmete schwer. „Was…wieso?" Ich konnte nicht sprechen. Mein Atem war noch etwas geschwächt. Er sah mich an, ohne irgendeine Emotion in seinem Gesicht. Dann sagte er den schönsten Satz, den ich bis dahin gehört hatte. „Ich glaube dir." Tränen stiegen mir wieder in die Augen, aber nicht aus Schmerzen, sondern aus Freude. „Danke," murmelte ich. Ich schob mich hoch. Dann fuhr wieder dieser unmögliche Schmerz in mein Bein. Es tat so unglaublich weh. Er sprang sofort auf und holte den Wasserbeutel. Er band mir das Stück Stoff von meinem Bein und leerte etwas Wasser darüber. Das kühlte unglaublich. Ein schönes Gefühl. Ich seufzte erleichtert. Dann hielt er mir die Flasche vor den Mund. „Hast du noch Durst?" Ich nickte nur. Zu mehr hatte ich jetzt nicht mehr die Kraft. Er kümmerte sich um mich. Dafür hätte er mich unendlich viele Male umbringen dürfen. Ich fühlte mich so wohl und geborgen. Er riss etwas von seinem Hemd ab und band mir die Verletzung damit wieder ein. Ich bedankte mich. „Wollen wir weiter reiten?" fragte ich schüchtern. Jetzt könnte ich sowieso nicht mehr schlafen. Er nickte nur, seine Augen immer auf meine Verletzung gerichtet. Ich stand schwerfällig auf und setzte mich auf Seph, der sich zu mir runterbeugte. Ich lächelte nur. Solche Freunde hatte ich noch nie. Freunde, die alles für mich tun würden. Sephiroth stieg auf Akio und wir ritten los. Seph sah an sich runter und erschrak, als er eine Blutspur erkannte. Ich winkte nur ab und sagte, er solle weiterlaufen. „Los, ihr Viecher! Lauft schneller, sonst stirbt er!" Sephiroth schien sichtlich nervös. Ich wurde stattdessen immer entspannter. Vor meinen Augen verschwamm allmählich alles und irgendwann schlief ich dann ein. Als ich wieder erwachte, lag ich in einem Bett. Eine schlanke Frau saß neben mir auf einem Stuhl, ebenso wie Sephiroth, der an der Bettkante schlief. Ich lächelte ihm zu. Wenn er schlief sah er so friedlich aus, aber das sagte ich sicher schon. Einige seiner langen Haare hingen in sein Gesicht. Die Frau sah, dass ich wach war und sprang freudig auf. „Ihr habt Euch erholt. Was für ein Glück." Ich nickte nur schwach. Den Blick immer noch auf Sephiroth gerichtet. „Hat er mich hergebracht?" Die Frau stimmte zu. „Er kam hier reingestürmt und hat mich beinahe bedroht. Ihr wisst gar nicht, wie sehr er in Eile war, aber es war auch schon höchste Zeit. Mein Vater konnte Sie gerade noch retten. Sie haben 4 Tage lang geschlafen. Mit so einer Verletzung ist nicht zu spaßen!" Sie sah mich ermahnend an und ich entschuldigte mich. Ich richtete mich auf und sah zu meinem Bein. Kein Verband und… keine Wunde? Ich griff unter mein Knie. Wirklich, die Wunde war verschwunden. „Is Euer Vater Magier?" Sie nickte. Ach so. Na ja, in dieser Welt konnte wohl alles passieren. Ich lehnte mich zu Sephiroth nach vorne. Er schlief. So süß. „Er hat die ganze Zeit über Euch gewacht. Ich gehe und hole was zu essen, für Sie beide." Dann verschwand sie. Ich konnte einfach nicht wiederstehen und strich Sephiroth kurz über eine seiner Haarsträhnen. Dann machte er plötzlich ein verschlafenes Geräusch. Ich zog schnell meine Hand zurück und beobachtete, wie er aufwachte. Er schlug verschlafen die Augen auf, versuchte aber sofort wieder, seine Gewohnte, kalte Maske aufzusetzen. Er sah mich musternd an. „Wieder alles ok?" Ich nickte nur. „Danke, Sephiroth." Er sah mich kurz verwundert an, schaute dann aber wieder grimmig. Die Frau kam zurück. Sie stellte irgendwas auf den Tisch, der nicht weit vom Bett stand. „Würden Sie ihm herhelfen?" Sie sah dabei auf Sephiroth und ich erschrak etwas. Er würde doch nicht? Doch, er tat es. Er hob mich hoch und setzte mich an den Tisch. Ich sah an mir hinunter. Ich hatte ein … na ja, so ne Art Nachthemd an. Ich aß, ohne mich zu beschweren, genauso wie Sephiroth. Es war gut und das Essen gab mir Kraft. Danach sah ich kurz zu der Frau. „Könnte ich was zum Anziehen kriegen?" Sie nickte und stürmte aus dem Zimmer. Zurück kam sie mit einer schwarzen Lederhose, einem weinfarbenen Hemd und schwarzen Stiefeln. Ich sah mir das Zeug skeptisch an, seufzte kurz und bat die beiden, rauszugehen. Sie schüttelte aber nur den Kopf. „Lassen Sie mich Ihnen helfen. Sie sind sicher noch zu schwach." Einen kurzen Moment lang sah ich ein Grinsen in ihrem Gesicht. „Nein danke, das geht schon." Ich stand schnell auf, sank aber dann wieder in meinen Sessel. Sie stürmte auf mich zu und sah mich ernst an. „Nein, es geht nicht." Sephiroth stand auf. „Gehen Sie raus, es ist ihm unangenehm, sich vor einer Frau auszuziehen. Ich helfe ihm schon." Sie sah Sephiroth verdutzt an, wagte es aber nicht, dem großen Mann zu widersprechen. Also ging sie. Nun waren Sephiroth und ich allein in dem Zimmer. Ich traute mich nicht, etwas zu sagen. Ich war immer noch gerührt, weil er auf mich aufgepasst hatte. Er kam auf mich zu und ließ sich zu mir runter sinken. Er kniete mit einem Bein am Boden. „Komm, ich helfe dir." Ich nickte nur und lehnte mich auf ihn. Dann zog ich mit meiner freien Hand dieses Nachthemd über meinen Kopf und warf es über den Sessel. Ich wurde abrupt rot, als ich den Blick von Sephiroth sah. Er ließ seine Augen meinen Körper entlang wandern, was mir kalte Schauer über den Rücken jagte. Mit meiner mickrigen Figur konnte ich wohl niemanden beeindrucken. Ich schnappte mir die Hose und zog sie an. Sephiroth stützte mich fürsorglich, was mich zum Lächeln brachte. Dann zog ich dieses Shirt an und letztlich die Stiefel. Sephiroth musterte mich noch einen Moment und nickte dann. Er setzte mich wieder auf dem Stuhl ab und setzte sich mir gegenüber. Es herrschte eine Weile Stille, als er dann plötzlich etwas sagte. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht umbringen, oder vergewaltigen. … Es ist nur, ich musste wissen…" Seine Stimme versagte anscheinend. Vielleicht lag es auch an dem Finger, den ich auf seine Lippen gelegt hatte. Ich wusste es nicht genau. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich sagte doch, dass Sie alles von mir verlangen können." Sein Gesichtsausdruck verzog sich nachdenklich. Er nahm meinen Finger von seinem Mund. „Ich hätte es nicht so weit treiben dürfen mit meinem Test, es tut mir leid." Ich nickte nur zustimmend zu. „Ich weiß, was Sie erlitten haben. Es ist völlig verständlich, dass Sie niemanden trauen. Schon gar nicht mir. … Ich hätte das mit der anderen Welt auch nicht geglaubt." Ich lachte für einen Moment, verstummte dann aber. Er hielt meine Hand immer noch fest und ich fühlte mich für einige Sekunden hilflos. Ich wollte ihn umarmen. Er hatte wieder dieses gequälte Gesicht. Stattdessen strich ich ihm über die Wange. „Ich werde Sie nie verraten." Er lächelte einen Moment auf und es kam mir vor, als würde mein Herz zerspringen. So ein Lächeln hatte ich noch nie gesehen. So wunderschön. Einfach fantastisch. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ich hatte meine Hand wieder zurückgezogen und Sephiroth hatte seinen Blick wieder verhärtet. Die Frau von vorhin starrte uns an. Sie schien erleichtert. Was hatte sie erwartet, etwa dass wir im Bett lagen? … Bei dem Gedanken musste ich dann doch lachen. Sie dachte wohl, wir wären ein schwules Pärchen. Sie sah mich skeptisch an und klatschte dann in die Hände. „Sehr schön. Sie sehen hübsch aus. Los, wollen Sie nicht mit ins Wohnzimmer kommen und meinen Vater kennen lernen?" Ich nickte nur. Sephiroth kam sofort wieder und half mir. Ich lehnte an ihn und fühlte mich glücklich. Davon hatte ich unzählige Nächte lang geträumt. Davon, dass er sich mir nähert und anvertraut. Wir gingen ins Wohnzimmer und dort saß ein alter Mann. Ziemlich groß, aber klein zusammengekauert. Er sah mich mit seinen braunen Augen an, die gefährlich blitzten. „Aha, wieder gesund, Junge?" Ich nickte. „Danke für Ihre Hilfe," gab ich kleinlaut zu vernehmen. Er sah zu Sephiroth. „Ich konnte gar nicht anders. Dein Freund hat mich nicht in Ruhe gelassen. Er hätte mich glaube ich getötet, hätte ich dir nicht geholfen." Sephiroth drehte seinen Kopf weg, um nicht meinen Blick zu begegnen und ich bildete mir für einen Moment ein, dass er rot geworden sei. Wenn es ihm unangenehm war, dann ließe ich ihn besser in Ruhe. Es war ruhig, bis der alte Mann weitersprach. „Habt ihr vor uns zu bezahlen, oder wollt ihr uns als Dank am Leben lassen?" Ich sah ihn einen Moment lang an. „Ich habe nichts…" Sephiroth suchte in seiner Tasche herum. Dann warf er ein paar Münzen auf den Tisch. „Das müsste reichen," sagte er abfällig und murmelte dann noch irgendwas von wegen Gier. Der alte Mann lachte auf. „Das ist also aus dem General Sephiroth geworden." Sephiroth sah ihn darauf finster an. „Ihr wisst, wer ich bin?" Der alte Mann nickte. „Ich bin Hellseher und Heiler, was denkt Ihr denn? … Eigentlich wurde ja verbreitet, dass ihr vor einem Jahr gestorben wäret, aber anscheinend doch nicht." Sephiroth sah ihn spöttisch an. „Doch, doch… ich war tot." Der Alte musterte ihn skeptisch. „Wer hat euch wiederbelebt?" Sephiroth wies mit dem Kopf auf mich. Ich saß neben ihm am Boden und lauschte den Gespräch, das irgendwie nur aus Sticheleien bestand. „Der Kleine? Er hat keine Kräfte, wie sollte er das tun?" Sephiroth grinste spöttisch. „Könnt Ihr das nicht sehen, alter Mann?" der Hellseher knurrte einen Moment. Er erklärte, dass ein Zauber den Zeitpunkt der Wiederbelebung vernebelte und ich lächelte einen Moment. Rodric tat auch wirklich alles, was in seiner Macht stand. „Ich hab das nicht alleine geschafft. Ein mächtiger Zauberer hat mir geholfen. Ich musste ihm nur ein paar Gegenstände bringen." Der Mann überlegte einen Augenblick. „Redet ihr vom alten Rodric?" Ich nickte. Aha, die zwei kannten sich also. „Und du hast wirklich all seine Fallen überwunden, Junge? Eine Meisterleistung." Ich zuckte nur mit den Achseln. „Es war nicht leicht, aber auch nicht unmöglich." Der Mann fuhr sich nachdenklich über den Bart. „Die Phönixfeder bekommt man nur, wenn man dem Dorf einen Gefallen erweist, das Ei nur, wenn einem Kazuya vertraut und die Schuppe nur, wenn der Drache keinen Hunger oder Schnupfen hat und du ihm irgendwie geholfen hast. Eine große Leistung, nur um einen toten Mörder wiederzubeleben, findest du nicht?" Ich schüttelte sanft den Kopf. „Er ist es wert." Der Mann knurrte kurz. „Du kommst nicht von hier, Junge. Erde heißt dein Planet." Ich nickte. Die Tochter des alten Mannes sah ihren Vater ungläubig an, ebenso mich. „Und warum willst du nun einen Mörder wiederbeleben, der dir nie zuvor begegnet ist? Du kanntest ihn früher nicht. Woher willst du wissen, dass er früher anders war?" Ich seufzte einen Moment. So viele Fragen. Ich dachte einen Moment nach und entschied mich, geheimnisvoll zu verbleiben. Bevor ich aber etwas sagen konnte, sagte der Alte, dass ich mich nicht rausreden sollte. Ich rieb mir kurz übers Kinn. Ach ja, er war ja auch Wahrsager. Es verging einige Zeit. „Ich habe ihn sterben gesehen. Von unserer Welt aus können wir manche von euch hier steuern. Ihr merkt nichts davon. Meine Schwester war es, die Sephiroths Mörder gesteuert hat und ich war zu schwach, um sie daran zu hindern…." Ich machte eine Pause. Es war mir klar, dass sie mir das nie glauben würden, doch der alte Mann und Sephiroth schienen damit zu rechnen, dass ich die Wahrheit erzähle. „Deshalb und…." Ich brach meinen Satz ab. Jetzt hätte ich doch fast meine Gefühle preisgegeben. Sephiroth sah mich erwartungsvoll an. Ich sprang auf, wankte kurz, konnte mich aber dann doch auf den Beinen halten. Die Blicke konnte ich nicht ertragen. Ich verließ das Zimmer, auf einem Bein springend. Sephiroth folgte mir sofort und fing mich hinter der Tür ab. Er zog mich zu sich und flüsterte mir etwas zu. „Erzählst du mir den anderen Grund?" Ich senkte meinen Kopf. Ich wollte es ihm erzählen, hatte aber immer noch Angst. Ich sah auf. Seine Augen waren anders als sonst. Sie wirkten sanft und fürsorglich. „Ich, … noch nicht. Es tut mir leid. Später einmal, aber nicht jetzt. Bitte, fragt nicht danach." Er nickte nur und strich mir einen Moment über den Kopf. Dann fragte er etwas, was mir den Magen zuschnürte. „Tust du das nur aus Schuldgefühlen?" Ich schüttelte hysterisch den Kopf. Ich fasste ihn an den Armen. „Das dürfen Sie niemals denken!" Er nickte nur. Sephiroth öffnete nochmals die Tür. „Wir gehen. Danke für die freundlich Behandlung." Der alte Mann nickte nur und die Frau sah uns völlig perplex nach. Sephiroth half mir, die ganze Zeit. Draußen standen Seph und Akio. Sie warteten sehnsüchtig auf uns und musterten mich. „Ich in ok, kein Problem." Ich stieg auf Seph und wartete darauf, dass Sephiroth etwas sage. Es geschah nichts. „Wohin reiten wir jetzt?" Sephiroth erwachte aus seinen Tagträumen. „Wir reiten in die Stadt und kaufen ein." Ich nickte nur und wartete darauf, dass er vorritt. Es war noch ziemlich früh. Die Geschäfte sperrten gerade erst auf. Sephiroth half mir immer noch beim Gehen und wir gingen erst mal in ein Lebensmittelgeschäft. Ein junger Mann stand drinnen und erwartete Kundschaft. Er freute sich direkt, als er mich erblickte. „Was brauchen Sie?" Ich lächelte und sah mich um. „Ähm, wir brauchen Chochobo Futter. Und…" Ich drehte mich zu Sephiroth und sah ihn verzweifelt an. Ich kannte mich hier doch nicht aus. Er schaute sich einen Moment um. „Wir brauchen Erbsen, Hanja Fleisch, Karotten, Brot. … Butter, Milch, Kartoffeln, getrockneten Mais und Salz." Ich war verwundert. Es war genau das selbe wie bei uns. Na ja, jetzt kam ich mir ein wenig blöd vor. Außerdem könnte ich doch nicht Sephiroth das alles zahlen lassen. Er schob sich aber an mir vorbei und zahlte den Mann, was er verlangte. Dieser trat vor seine Theke und sah ich schief an. Er kam auf mich zu und flüsterte mir dann was ins Ohr. „Dein Zuhälter, oder was?" Ich knurrte und bevor ich darüber nachdenken konnte, war aber schon meine Hand nach vorne geschnellt. Ich hatte diesen Idioten mit geballter Faust ein blaues Auge verpasst und es hatte Spaß gemacht. Ich lächelte Sephiroth zu. „Los, gehen wir, bevor jemand kommt." Er nickte nur und hob mich in seine Arme. Mit den Einkäufen verschwanden wir dann. Wir ritten aus der Stadt. Ziemlich weit weg, um ja nicht überrascht zu werden. Er hatte sogar einen Moment gelacht. Nur kurz, aber ein unwiderstehliches Lächeln. Ich hätte ihn fast geküsst, ließ es aber dann bleiben. Dafür lächelte er aber die ganze Zeit. Es war das schönste, was ich je gesehen hatte. Sein Lächeln, voller Wärme und Unbeschwertheit. Diesen Moment hätte ich gegen nichts in der Welt eingetauscht. Wir ritten bis zu einem nahegelegenen Wald und machten Rast. Langsam kam es mir komisch vor. Überall waren Wälder und Flüsse, aber das war ja eigentlich gut für uns. Wir setzten uns und sahen uns eine Weile an. Sephiroth sah erst sehr ernst aus, grinste dann aber einen Moment. So ein süßes Grinsen wurde mir noch nie geschenkt. Ich sprang auf und holte Feuerholz. Diesmal half er mir sogar. Er machte eine Feuerstelle fertig und zündete sie dann mit Hilfe seines Schwertes an. Ich holte unsere ganzen Einkäufe heraus und sah sie lächelnd an. Dieser Vorfall kreiste immer noch in meinem Kopf herum. Was sollte ich machen? Fleisch mit Gemüse? Ja, das würde schon gehen. Ich kochte eine Weile und Sephiroth sah mir interessiert zu. Ab und zu sah ich ihn unauffällig an. Als es fertig war, gab ich wieder den Großteil auf einen Teller und reichte ihn Sephiroth. Dieser sah sich die Pfanne einen Moment an und nahm sie dann. „Hier, den Teller isst heute du." Ich schaute verwundert vom Teller in meiner Hand, zu Sephiroth. Er war wirklich süß, wenn er endlich aufgetaut war. Ich stand auf und humpelte neben ihn hin. Ich setzte mich und leerte dann etwas von meinem Teller in die Pfanne. „Halbe, halbe," murmelte ich. Er nickte nur und wir aßen gemütlich. Dann fütterte ich schnell die Chochobos und setzte mich wieder Sephiroth gegenüber. Viele Tage vergingen so, ohne ein bestimmtes Ziel ritten wir durchs Land, kochten, schliefen, wuschen uns und sprachen über die Vergangenheit. Sephiroth erzählte mir während dieser Wochen, wie sich die Geschichte mit Avalanche und den Turcks aus seiner Sicht aus abgespielt hatte und ich hätte ihn am liebsten umarmt. Sein Blick war traurig und ich konnte die Wut und Verzweiflung direkt spüren. Etwa zwei Wochen nachdem wir in dem Dorf Halt gemacht hatten, fragte ich Sephirtoh: „Wo reiten wir als nächstes hin?" Er zuckte nur mit den Achseln. „Mir egal, such dir was aus." Ich verzog für einen Moment die Nase. Eigentlich würde ich ja unglaublich gern Nibbelheim besuchen, aber das würde Sephiroth sicher nicht gefallen. Von Midgar wollen wir erst gar nicht anfangen. „Ich würde gerne die Chochobofarm besuchen, dort sind viele Bekannte von mir." Sephiroth nickte. Ich drehte mich Seph zu. „Wie lange dauert es, bis dorthin?" Er schaute in den Wald hinein und zwitscherte dann Akio etwas zu. Die beiden nickten sich gegenseitig zu. Ich begann zu fragen. „Fünf Tage?" Kopfschütteln. „Sechs?" Wieder ein hastiges Kopfschütteln. Seph senkte den Kopf und ich dachte eine Weile über diese Geste nach. „Weniger?" Nun nickten die beiden stürmisch. „Vier Tage?" Wieder Kopfschütteln. Ich kratzte mich am Kopf. Aber wir waren doch zwei Tage zum Schrein geritten und dann drei Tage, durch die Wüste und so und dann noch in das Dorf. Von dort aus waren wir dann auch noch eine Weile weiter geritten. Ich kratzte mich am Kopf. „Drei Tage?" Wieder Kopfschütteln. Ich fragte sie, ob es mehr oder weniger seien, worauf sie wieder die Köpfe nach unten senkten. „Zwei Tage etwa?" Ich war mir nicht mehr so sicher, ob sie sich hier auskannten. Wieder ein Kopfschütteln. Wollten sie mich auf den Arm nehmen? Schließlich sagte Sephiroth abfällig. „Also einen Tag?" Die beiden Vögel quietschten zufrieden. Ein Tag nur? Das würde ja bedeuten, dass wir die ganze Zeit im Kreis geritten waren. Konnte das sein? Aber die Chochobos schienen sich ziemlich sicher. Wir saßen noch eine Weile am Feuer, als Sephiroth plötzlich aufstand und zu Akio hinging. Er nahm die Decke von seinem Rücken und breitete sie neben dem Feuer aus. Ich sah ihm dabei zu und lächelte. Als er sich hingelegt hatte und gute Nacht gemurmelt hatte, legte ich mich neben ihn. Mir war kalt, doch das war mir jede Nacht so ergangen. Es machte mir nicht mehr so viel. Plötzlich hörte ich etwas rascheln. Ich drehte mich zu Sephiroth um, als plötzlich die Decke über mir lag. Er hatte sie mir über geworfen. Ich lag gemeinsam mit Sephiroth unter einer Decke. In mir tanzte alles Polka. Hätte ich gekonnt, hätte ich angefangen zu zittern. Der General konnte ja gar nichts für mich empfinden, ich war schließlich ein Mann und sein Sohn bewies, dass er sich zum anderen Geschlecht hingezogen fühlte. Dieser Gedanke machte mich immer wieder traurig. Er war die Garantie dafür, dass Sephiroth nie etwas mit mir anfangen würde. Irgendwann war er dann eingeschlafen. Ich warf einen kurzen Blick über meine Schulter und stellte dies erleichtert fest. Dann drehte ich mich zu ihm um und betrachtete ihn, im Schlaf. Er sah immer so friedlich aus. Wahrscheinlich träumte er von etwas Schönem. Darum beneidete ich ihn. Er hatte anscheinend doch etwas, das ihm Mut gab. Etwas, dass ihn alles Böse für einen Moment vergessen ließ. Ich hatte nichts außer ihm, aber er hatte etwas, das ihm alles bedeutete. Aber wieso war er dann froh gewesen, zu sterben? Wieso dieses erleichterte Lächeln? Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Dann sah ich ihn wieder an. Sein sanftes Gesicht war einfach zu verlockend. Ich beugte mich über ihn und steckte wieder die Hand aus, um über seine Wange zu streichen. Er knurrte einen Moment im Schlaf und ich zog wieder zurück. Diesmal geschah aber etwas unerwartetes. Er schnellte hoch und hielt meine Hand fest. Er hatte anscheinend erwartet, dass ich zurückziehen würde. Was mich aber viel mehr verwunderte war, dass er wach war. Hatte er mich nur hinters Licht geführt und sich schlafen gestellt? Er sah mich fest an, seine Hand immer noch um meine gelegt. Ich schluckte einen Moment und wagte es nicht, wieder etwas zu sagen. Er fixierte mich und ich wagte es nicht, meine Augen abzuwenden. Schließlich öffnete er den Mund und fragte mich, leise, warum ich das immer tue. Anscheinend nahm er Rücksicht auf die beiden Chochobos. Ich sah ihn an, aber mir fiel kein Grund ein. „Ich, also, ich…. Es ist, weil…." Mir fiel einfach nichts ein. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? „Du, ähm,… Sie sehen im Schlaf immer so friedlich aus und …." Meine Stimme versagte und er sah mich nachdenklich an. Er verzog die Augenbrauen. „Und da wolltest du mir über die Wange streichen?" Ich versuchte ein Lächeln, schaffte es aber nicht. Er sah mich immer noch fragend an und schließlich nickte ich beschämt. Ich kratzte mir mit meiner freien Hand kurz über die Wange und versuchte, seinen Blicken auszuweichen. „Und wieso ziehst du immer zurück?" Ich sah einen Moment auf. „Na, wenn Sie … ich hatte Angst, Sie zu wecken." Ich wagte es nicht, ihm zu sagen, dass ich Angst hätte, er würde mich alleine lassen. Er rümpfte einen Moment die Nase und ließ dann meine Hand los. Er drehte sich um und lag wieder mit dem Rücken zu mir. Plötzlich griff er aber nach meiner Hand. Er zog sie zu sich nach vorne. Ich wurde knallrot. Er hatte meinen Arm zu sich gezogen und ich umarmte ihn jetzt. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Rücken. Als mir das aber bewusst wurde, wurde ich noch röter. Das war doch nicht wahr. Hatte er etwa auch was für Kerle übrig? Ich schluckte einen Moment und atmete den Geruch seiner schönen Haare ein. Sie rochen nach all dem, was wir in letzter Zeit erlebt hatten. Nach Sand, nach Wald und nach Wasser. Ich lag da und fühlte mich so gut wie nie. So nah war ich noch nie jemandem gewesen. Wusste Sephiroth eigentlich wie ich für Männer empfand? Es war mir egal. Ich kuschelte mich an ihn und schlief ein. So gut hatte ich noch nie geschlafen. Er war so warm. Als ich wach wurde, lag er nicht mehr neben mir. Ich schaute mich um. Er war nirgends. Panik beschlich mich. War er doch weg? Ich schaute zu Seph und Akio. Die beiden waren noch da, aber vielleicht war er diesmal zu Fuß unterwegs. Ich richtete mich auf und zischte erst mal, wegen meines Fußes. Ich sprang zu Seph, der langsam wach wurde und fragte ihn, ob er wüsste, wo Sephiroth war. Er schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder auf Akio. Ich sah mich um. Nirgends. Dann hörte ich etwas plätschern. Ich erinnerte mich an den Fluss, den ich schon einmal besucht hatte. Nur, dass wir das letzte Mal auf der anderen Seite des Waldes davon getrunken hatten. Ich überlegte einen Moment und ein letzter Hoffnungsschimmer glühte in mir auf. Ich stolperte in Richtung Wasser. Mein Bein schmerzte, aber es ging irgendwie. Ich kam zu einem See, der ziemlich groß war. Nicht weit weg war eine Art Wasserfall. Ich schaute mich um. Er war nicht da. Er war wirklich gegangen. Ich sank zu Boden und schlug mir die Hände vors Gesicht. Er war gegangen, schoss mir immer wieder durch den Kopf. Schrecklich. Ich weinte leise, als ich plötzlich etwas hörte. Beim Wasserfall war etwas. Vielleicht wieder irgendein Riesenfisch. Ich beachtete es nicht. Mein Herz schmerzte viel zu sehr. Ich saß dort und schluchzte in meine Hände, als ich plötzlich erkannte, was da beim Wasserfall war. Sephiroth. Ich sprang auf und watete durch das Wasser zu ihm hin. Er sah mich verwundert an. Wahrscheinlich dachte er, ich sei verrückt. Schließlich ging ich mit meinen Klamotten durchs Wasser. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und sah ihn an. Mein Bein schmerzte immer noch. Die Wunde war weg, aber es tat noch immer weh. Endlich war ich bei Sephiroth angekommen. Ich warf mich ihm in die Arme und drückte ihn fest an mich. „Ich dachte, Sie wären gegangen." Wieder schluchzte ich auf und begann leise zu weinen. Sephiroth sah an sich runter. Er wusste anscheinend nicht, was er jetzt tun sollte. Mir fiel erst jetzt auf, dass er nackt war. Mir stieg wieder die Röte ins Gesicht und ich schob mich von ihm weg. „Es, es tut mir leid, ich wollte nicht…." Ich drehte mich um und versuchte zu entkommen. Was hatte ich nur getan? Ich hatte mich einfach auf ihn gestürzt, ohne nachzudenken. Ich fuhr mir durch die Haare. Ich war so dumm. Das war nicht mehr normal. Ich schluckte laut und drehte mich kurz um. Erst erschrak ich. Sephiroth stand genau hinter mir. Er war mir anscheinend gefolgt. Zum Glück standen wir immer noch ziemlich tief im Wasser, sodass er nicht bloßgestellt gewesen wäre. Er packte mich an der Schulter und drehte mich zu sich um. Er schüttelte mich für einen Moment. „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Ich geh schon nicht mehr weg." Ich sah ihn an, mein Blick war verschwommen. Er hatte gesagt, dass er nicht mehr weggehen würde. Ein General hielt doch normalerweise sein Wort, oder? Ich schluckte laut. „Versprichst du es?" Er sah mich mit einem sarkastischen Grinsen an, dann aber wieder ernsthaft. „Ja." Ich nickte zustimmend. „Es tut mir leid, für die Störung, ich lasse Sie allein." Er lächelte einen Moment. „Du kannst mich ruhig duzen, so wie vorhin." Ich dachte zurück. Wirklich, ich hatte ihn geduzt. „Es tut mir leid, es…" Plötzlich fiel es mir auf. Er hatte gesagt, dass ich ihn duzen dürfte. Ich erhob mein Haupt wieder. „Danke." Dann stolperte ich wieder Richtung Lager. Ich setzte mich zum erloschenen Feuer und wartete auf seine Ankunft. Es dauerte auch nicht mehr lang. Nach zehn Minuten kam er zurück. Seine Haare flossen richtig seinen Rücken entlang. Ich lächelte ihm zu. Er war einfach wunderschön. TBC... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)