FFVII - Ein (Alb-)Traum wird wahr von Cais (Verschollen in einem Videospiel) ================================================================================ Kapitel 1: Drei Wochen später... -------------------------------- „Erstaunlich, wie viel Mako sie verträgt.“ Cais öffnete die Augen und nahm verschwommen eine Gestalt über sich wahr. „Sie ist wach. Willkommen unter den Lebenden, X104!“, meinte die Gestalt, deren Umrisse langsam deutlicher wurden. Geschockt bemerkte Cais, dass sie nackt war und blickte beschämt in die Augen der über ihr gebeugten Person. Seine Augen waren tiefbraun und leuchtend. Cais bewunderte sie interessiert. „Zieh dir das hier an!“, meinte die Person und deutete auf befremdlich wirkende Kleidung, „Danach bringt dich Tasura auf dein Quartier.“ Cais war im Moment jegliche Kleidung recht, also tat sie, wie ihr geheißen. Sie war benommen und nahm die Situation nur verschwommen wahr. Tasura, stellte sich heraus, war ein großgewachsener, junger Mann mit hellblauem Haar. Sein rechtes Auge war mit Verband verbunden und dieser wiederum von seinem Pony bedeckt, ganz so, als wolle er etwas verstecken. Er trug einen langen roten Mantel und an seinen Hüften zwei Schwerter, an deren Cais Blick hängen blieb. „Sind die echt?“, fragte sie sich, wurde aber gleich darauf vom direkten Fragen Tasuras abgehalten. „Hier sind wir.“, meinte er, schob Cais in einen dunklen Raum und schloss hinter ihr die Tür ab. „Cloud, das Paket ist zu schwer!“, beschwerte sich Cay lauthals bei ihrem Vorgesetzten. Vor drei Wochen war sie hier bei Cloud zu hause aufgewacht, der sie in der Wüste aufgelesen hatte und sich daraufhin bereit erklärte sie bei sich aufzunehmen. Einzige Bedingung: Mitarbeiten. „Vom Rummaulen wirds´ auch nicht besser.“, erwiderte dieser und nahm Cay das Paket ab, „Die eine Lieferung wirst du doch wohl noch durchhalten?!“ Cloud sah sie breitgrinsend an, worauf Cay freundlich zurücklächelte. „Welche Adresse?“, fragte sie. „Zum ShinRa-Neubau.“ „Wie ich die doch liebe!“, dachte sich Cay, lies sich aber nichts anmerken. Sie hatte Cloud nie erzählt, woher sie kam und dass sie über diese Welt wohl mehr wusste, als ihre Bewohner selbst. Wie sollte man auch jemanden verständlich machen, dass er gar nicht existieren dürfte, da er einem Videospiel entspringt?! Von Cais hatte sie allerdings sehr wohl erzählt. „Das überlebt keiner!“, meinte Cloud damals. Es schien auch so, als sei sie tot. Seit drei Wochen kein Lebenszeichen. „Aber das hat nichts zu bedeuten!“, sprach sie sich immer wieder selbst zu, „Sie könnte aus dem Makostrom wieder ausgetreten sein und dieser Ort ist vielleicht zu weit von uns entfernt, als dass sie uns finden könnte!“ Das alles so verlaufen würde, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen zu wagen glaubte, ahnte sie zu diesem Zeitpunkt aber nicht. Cais öffnete mühsam die Augen und fand sich auf einem kalten Fußboden wieder. „Wie bin ich hier hergekommen?“, fragte sie sich – aber dann kam die bittere Erkenntnis. „Das, das war Hojo?! Und ich war ... nackt?!“ Sie erinnerte sich an die Szene im Labor und ihre Wangen nahmen einen leichten Rotton an. Ja, Hojo war ihr Lieblingschara gewesen. Aber jetzt war es Realität. Wie sollte sie reagieren? „Er ist krank, Cais! Krank! Merk dir das!“, ermahnte sie sich selbst. Wie konnte sie nur einen Moment etwas für ihn empfinden? Es ist schließlich ein Unterschied, ob man es mit einer imaginären Welt oder der Realität zu tun hat! Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Cais aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah zur Tür und erkannte Tasura. „Ich soll dich zum Labor bringen!“, sagte dieser und schleifte ohne ein weiteres Wort Cais aus dem immer noch unbelichteten Raum. Nun standen sie also vor dem Gebäude. „Ich war noch nie hier.“, entwich es Cay. „Nun, so lang steht der ShinRa-Neubau auch noch nicht.“, entgegnete ihr Cloud, „Nimm das.“ Er drückte Cay eines der beiden Päckchen hin, die er gerade von seinem Bike losgebunden hatte. Da sie bei ihrem ersten Aufenthalt im Labor völlig benommen war, überraschte es sie jetzt, was sie zu sehen bekam. Es wirkte geradezu bedrückend karg und leer. An den Wänden Schränke und Regale, das einzige, was den Raum zu füllen schien – mit Ausnahme des Seziertisches. Wie eine Bedrohung stand er da, mitten im Raum, unberührt. „Zieh dich aus!“ Erst jetzt bemerkte sie den Schwarzhaareigen, der neben ihr stand. „Wawas?“, stammelte Cais erschrocken. Sie starrte ihn an. Wieder diese intensiv dunkelbraunen Augen, die sie so sehr bewunderte. „Hojo“, rutschte es ihr heraus. „Ich kann mich nicht daran erinnern dir meinen Namen genannt zu haben.“ Hojo musterte sie misstrauisch, wobei er seine Brille sorgsam zurechtrückte. „Ich dachte es mir.“, meinte Cais und zog sich gehorsam und schamerfüllt aus. „Was wird er mit mir anstellen?“, fragte sie sich, „Und was hat er bereits getan?“ Aber sie wusste, dass es nicht ratsam war, sich gegen Hojos Willen aufzulehnen. Hojo war zu äußerst grausamen Dingen fähig. Wahrscheinlich würde es ganz erträglich werden, wenn sie sich einfach darauf einließ? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)