Fast so kurz wie Yoko Ono... von Anurtle (Kurzgeschichten über die BESTE Band der Welt aus dem Hause Anni...) ================================================================================ The Moment of Our Love ---------------------- So... Hier kommt nun das erste Ergebnis meiner "drolligen 5 Minuten"... Naja, irgendwie glaub ich, das es etwas länger gedauert hat die zu schreiben... Vor allem, wenn man zwischendurch vom Ex genervt und angebaggert wird -.- *Arschkeks Reittier tret* So, zurück zum Thema... Ich hab mich mal getraut, eine Slash Kurzgeschichte zu schreiben... Japp, Anni traut sich nach dem misslungenen Kapi 4 von "Wie es geht" doch tatsächlich nochmal an Slash... Naja, manchmal hab ich halt plötzlich Szenen im Kopf, die ich in manchen Fällen (ab jetzt wohl häufiger mal) aufschreibe... So kam diese komische Kurzgeschichte zustande... Zu dem Titel ist noch etwas zu sagen... So heißt ein Lied, das ich momentan rauf und runter höre... Und als ich beim schreiben dieser Geschichte mal kurz eine Pause eingelegt habe und dafür mal den Text des Liedes genau durchgelesen... Hab ich irgendwie ein paar Gemeinsamkeite festgestellt xDDDD Aber es ist KEINE Songfic oder sowas... Es war wirklich nur Zufall! So, jetzt halt ich aber mal die Klappe... Erst kommt der Text des Liedes (damit ihr wisst, was ich hier fasel) und DANN endlich die Kurzgeschichte... Bitte Kommis hinterlassen, falls ihr zufällig am Kommibereich vorbei kommt xDDDD The Moment of Our Love (Songtext) I`ve tried to kill the pain but it keeps me in this circle It`s hard to get away And I feel you again You`re with me Love is a word you gave it a name Love is right now So don`t close your heart I`ve been waiting all my life for this Moment of our love with you I`ve tried to feel the pain But it keeps me in this circle I don`t wanna get away `cos you`re here with me I feel you Love is the world you gave it a name Love is right now So don`t close your heart I`ve been waiting all my life for this Moment of our love with you with you Love is right now... right now Our love is right now So don`t close your heart I`ve been waiting all my life for this Moment of our love with you Just let me love you and I will learn to love you right - I lived only for this moment - For this Moment of our love with you with you The Moment of Our Love Keuchend lösten die beiden den Kuss. "Ich muss los", flüsterte Bela, während sein Brustkorb sich schnell hob und senkte. Der Blonde schüttelte den Kopf, bevor er ihn wieder zu sich zog. "Bleib heute Nacht bei mir", hauchte er dem Kleineren ins Ohr, bevor er sanft an diesem knabberte. Einen Moment zögerte Bela, doch dann riss er sich aus Farins Umarmung. "Ich kann nicht... Du weißt, ich hab ihm gesagt, dass ich pünktlich zurück bin." Der Blonde setzte sich leicht auf, wobei die Bettdecke nur das nötigste verbarg. "Musst du ihm jedes Mal sagen, wo du hin gehst und wann du zurück kommst?", fragte er mit einem verächtlichen Unterton. Der Drummer sah zu Boden. "Nein... Aber... Ich hab doch..." Als er aufsah, war Farins Gesicht dicht vor seinem. "Bitte bleib...", hauchte dieser erneut und legte seine Lippen auf die des Drummers. Der Dunkelhaarige spürte förmlich, wie jeder Widerstand dahinschmolz, während er sich langsam wieder zurück lehnte. Fast automatisch öffnete er seine Lippen, als er die Zunge des Blonden spürte. Er spürte die Hände des Größeren, wie sie über seinen Körper wanderten, ihn erregten, Hitze in ihm aufsteigen ließen. Als er leise in den Kuss keuchte, löste der Blonde sich plötzlich von ihm und sah ihn grinsend an. "Na? Wolltest du nicht los?" Statt einer Antwort packte Bela den größeren und küsste ihn leidenschaftlich. Seine Zunge stieß fast schon gewaltsam in den Mund des Größeren, so das dieser überrascht zusammenzuckte. Keuchend löste Farin sich von den Lippen des Drummers und ließ seine Zunge über dessen Oberkörper tanzen, wobei er immer wieder gekonnt die bereits harten Brustwarzen umspielte. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, als er Bela immer lauter stöhnen und keuchen hörte. Seine Lippen wanderten langsam zu Belas Lendengegend, doch je näher er kam, desto langsamer wurde er. "Verdammt, quäl mich doch nicht so!", stöhnte Bela plötzlich und versuchte, Farins Kopf zu seiner bereits schmerzenden Errektion zu drücken. Doch dieser befreite sich aus dem festen Griff des Drummers und grinste ihn an. "Jetzt hast du mich aus dem Konzept gebracht! Naja, muss ich nochmal von vorne anfangen." Mit diesen Worten beugte er sich wieder zu dem vor Schweiß glänzendem Oberkörper des Dunkelhaarigen und umkreiste langsam dessen Brustwarze, was sofort mit einem lauten Stöhnen belohnt wurde. Er ließ sich dieses Mal besonders viel Zeit und genoss es, den Körper unter sich beben zu spüren. Nach einer Weile glitten seine Lippen erneut langsam zu Belas Lenden, wobei er immer wieder kurz stoppte. Der Ältere wimmerte bereits vor Lust, was Farin nur noch mehr grinsen ließ. "Du wirkst etwas angespannt... Kann ich etwas für dich tun?", fragte er mit einem unschuldigen Lächeln und ließ seine Finger wie durch Zufall über das Glied des Drummers streichen, der sich sofort verkrampfte. "Verdammt, du weißt genau, was ich brauche... Ich brauche dich!", stöhnte der Dunkelhaarige gequält und biss sich leicht auf die Unterlippe. Er keuchte leise auf, als er die Lippen des Blonden an seinem Ohr spürte. "Dann will ich dir geben, was du brauchst", hauchte dieser verführerisch und umfasste zeitgleich das steife Glied des Drummers. "Oder willst du nicht?" Bei diesen Worten drückte er plötzlich leicht zu und bewegte seine Hand leicht. Bela schrie vor Lust laut auf. "Doch... Bitte..." Seine Stimme klang schon fast flehend und er sah den Größeren schwer atmend an. Dieser zögerte kurz, beugte sich dann allerdings zu seinem kleinen Nachtschrank und holte eine Tube Gleitcreme heraus. "Dreh dich um", sagte er fast flüstern, während er den Deckel abschraubte. Der Drummer drehte sich langsam auf den Bauch und krallte sich sofort ins Laken, als Farin ohne Vorwarnung mit zwei Fingern in ihn eindrang. Ein leiser Aufschrei, gedämpft von dem Kissen, löste sich von seinen Lippen, als der Größere nach kurzer Zeit einen dritten Finger dazu nahm. "Entspann dich", hauchte Farin leise in sein Ohr und küsste sanft seinen Nacken. Er wusste inzwischen, was er tun musste, um den Älteren zu beruhigen. Er wartete noch einen Moment, bevor er seine Finger langsam zurück zog und sich hinter den Drummer kniete. Er hob dessen Hüfte leicht an, bevor er vorsichtig in ihn eindrang. Belas Keuchen wurde lauter, was sowohl an dem Schmerz, als auch an der enormen Lust lagen, die seinen Körper durchströmten. Farin hielt einen Moment inne, damit der Dunkelhaarige sich daran gewöhnen konnte. Als dessen Keuchen in größeren Abständen kam, fing der Blonde an, in ihn zu stoßen. Gleichzeitg führte er eine Hand zu Belas hartem und stark zuckendem Glied. Er umfasste dieses und rieb es parallel zu seinen Stößen. Während Farin bei jeder Bewegung keuchte, biss Bela sich im Kissen fest, um nicht laut zu schreien. Plötzlich hielt der Blonde in jeder Bewegung inne und verstärkte den Griff um Belas Penis, während sein Körper bebte. Mit einem unterdrückten stöhnen entlud er sich in den Drummer, während das gewaltige Ausmaß seines Orgasmus ihn durchschüttelte. Der Dunkelhaarige krallte mit einem schmerzerfüllten stöhnen seine Finger ins Laken. Erst, als der Blonde seinen Griff wieder lockerte, kam auch Bela mit einem leisem Aufschrei. Sein Körper zuckte stark und er war kurz vorm zusammensacken, als sein Samen sich in mehreren Schüben auf dem Bett ergoss. Erschöpft ließ er sich zur Seite fallen, während Farin sich auf die Bettkante setzte und ihn betrachtete. Es dauerte nicht lange, bis der Atem des Dunkelhaarigen ruhiger wurde und er eingeschlafen war. Vorsichtig deckte der Blonde ihn zu, als plötzlich sein Handy klingelte. Schnell nahm er dieses und verließ das Zimmer. Erst, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm er ab. "Hey, Farin! Ich wollt fragen, ob Bela zufällig bei dir ist", ertönte nach kurzer Zeit aus dem Handy. Der Blonde grinste leicht, ließ sich aber nichts anmerken: "Der war vorhin kurz hier und hat die Sachen abgeholt... Aber danach ist er los. Ist er denn nicht bei dir?" Am anderen Ende hörte man ein Seufzen. "Nein... Ich hab das Gefühl, er geht fremd... Seit Wochen bringt er immer wieder komische Ausreden, warum wir uns nicht sehen können... Und grade heute, wo wir ein Jahr zusammen sind..." Die Stimme am anderen Ende verstummte. "Mach dir keine Sorgen... Sollte er sich noch bei mir melden, sag ich ihm das du ihn suchst..." Während des Gespräches ging Farin langsam in die Küche und stellte den Wasserkocher an. "Danke... Ich lass dich dann auch mal wieder in Ruhe... Ich werd mir ein Buch schnappen und etwas lesen. Und sollte er in einer Stunde noch immer nicht da sein, ist es eh zu spät. Dann ist unser Einjähriges vorbei. Also dann, gute Nacht." "Warte!" Als Farin merkte, das am anderen Ende noch nicht aufgelegt wurde, grinste er leicht. "Mach dir keine Sorgen... Er wird sich schon bei dir melden. Gute Nacht, Rod." Die Ärzte WG... Staffel 2, Folge 1! ----------------------------------- So... Erstmal muss ich mich entschuldigen (da ich es nachher wahrscheinlich vergesse ^^"): ES TUT MIR LEID, DAS ICH HIER SO EINEN SCHROTT GESCHRIEBEN HABE! Ok, bis jetzt wisst ihr ja gar nicht, was ich meine... Also erklär ich schonmal ein bisschen... Ich denke mal, so ziemlich jeder von euch kennt "Die Ärzte WG", auf der Killer DVD... Und viele dachten vielleicht das, was ich auch dachte... "Schon vorbei?" Tja, also kam ich auf die kranke Idee, eigene Folgen zu schreiben... Und dies hier ist die erste! Sie spielt einen Tag nach "Im OP"... Viel Spaß beim lesen... Und denkt an den Souvenir-Shop, mit anschließendem Kommi Bereich! Und noch etwas... 1. Ich weiß, ich bin nicht witzig... Ich versuche es nur krampfhaft! Und 2. Der Schreibstil wird wahrscheinlich etwas von meinen bisherigen FFs abweichen... ^^" "Die Ärzte WG" 2. Staffel Folge 1 - Einkaufen! Ein neuer Tag in der WG... Rod und Farin wurden durch die eindringende Sonne fast zeitgleich wach und richteten sich, unter kräftigem Stöhnen und Ächzen, langsam auf. "Ist Bela schon wach?" "Scheint so, sonst würd er ja hier liegen, oder?" "Ist ja mal was ganz neues... Am längsten wach bleiben und als erster aufstehen..." "Naja, vielleicht pennt er ja auch auf der Couch... Hattet ihr Ehekrach?" Bei dieser Bemerkung hob der Blonde nur eine Braue, bevor er aus dem Bett stieg. Der Chilene folgte ihm sofort und gemeinsam schlurften sie Richtung Wohnzimmer. In diesem saß Bela, unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Augenringe ab und seine Kleidung wirkte etwas zerknautscht. "Morgen, Bela... Hattest du die Sachen nicht schon gestern an? Und... am Tag davor... Und am Tag DAVOR... Und davor... Und auch am Tag vor dem Tag... Und auch an den beiden Tagen, die vor dem waren... Und natürlich auch dem vor dem? Rod, war doch so, oder?" "Ich glaube schon...", murmelte der Chilene, während er mit Hilfe der Finger kurz nachrechnete. Als er sich zum vierten Mal verzählte, gab er es allerdings auf und konzentrierte sich wieder auf den Drummer. "Ich hab die ganze Nacht hier gesessen... Ich hatte Angst, das sich Dads Zustand verschlechtert und niemand bei ihm ist...", murmelte Bela und starrte vor sich auf den Tisch. Auf diesem lag Belas 'Vater', zugedeckt mit einem Taschentuch, neben ihm ein geöffnetes Glas mit Dip, von dem aus ein dünner Faden bis zu dem Chip führte, wo er mit einem Streifen Tesafilm befestigt war. "Bela, du musst dich doch mal ausruhen... Komm, wir gehen jetzt erstmal in die Küche und essen etwas...", sagte der Blonde und zog ihn von der Couch hoch. Widerwillig ließ der Drummer sich in die Küche schleifen. "Jungs, da gibt es aber ein Problem", meldete sich der Chilene zu Wort. Als seine Bandkollegen ihn ansahen, grinste er leicht. "Der Kühlschrank ist leer... Jemand muss einkaufen!" Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihnen sofort, das wohl niemand freiwillig gehen würde. Der Regen petschte gegen die Scheiben und durch den starken Sturm wurden die Bäume fast ausgerissen. "Bleibt uns nur eines..." "Miss Januar, 88, 62, 88!" "Miss November, 88, 61, 89!" "Miss Juni, 92, 59, 89! Rod, du bist am weitesten weg, du musst einkaufen!", sagte Farin trumphierend, während er die Karten mit den Playmates zusammen schob. "Hey, noch eine Runde! Kommt schon, Jungs!" "Vergiss es, wir haben gesagt es gibt nur eine Runde! Also los und denk an die Bananen", sagte nun auch der Drummer, der knapp den zweiten Platz belegt hatte. "Na schön... Aber dann räumt ihr in der Zwischenzeit den Geschirrspüler aus!", sagte der Chilene und erhob sich seufzend. Man hörte das Klappern des Schirmständers und kurz darauf das viel zu laute Knallen der Wohnungstür. "Ich hab keinen Bock auf Geschirrspüler ausräumen...", quengelte Farin und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. "Ich irgendwie auch nicht... Komm, wir schnappen uns einen Porno und wichsen um die Wette!" "Och nö, du gewinnst ja eh wieder!" "Tja, bin halt schneller!" "Kein Wunder, du hast eine kürzere Strecke zurück zu legen!" (Anmerkung von Anni: DAS IST NUR EIN SPRUCH! NICHT BÖSE SEIN!) "Dann holen wir uns Rods Tagebuch und gucken mal, was er diese Woche reingeschrieben hat!" "Gute Idee! Ob er irgendwann merkt, das wir die Karten mit den Playmates gezinkt haben?" "Glaub ich nicht... Komm, gehen wir!" "Diesmal ist es im Karton der Spielesammlung." "Ach, kein Wunder das er jetzt immer dieses Ding mit ins Bett nimmt!" "Nein, das macht er, weil er sich neulich im Schlaf an einem Legostein verschluckt hat!" Gemeinsam zogen die beiden los Richtung Schlafzimmer. Knapp eine halbe Stunde später waren die beiden endlich fertig mit lesen. "Und was machen wir jetzt?", fragte Bela seufzend, während Farin das Tagebuch wieder in dem Karton verstaute. Grade, als er antworten wollte, riss ein schrilles Klingeln ihn aus seinen Gedanken. Geschockt sahen die beiden sich an. "Oh nein... Es geht wieder los!", sagte Farin und sprang vom Bett. Der Drummer tat das gleiche. "Was sollen wir jetzt machen? Diesmal scheint er, sie oder es wütend zu sein... Das hört ja gar nicht mehr auf!" "Wo ist Rod, wenn wir ihn brauchen? Verdammt, wenn das Ding nun irgendwie rein kommt!" "Wir müssen uns bewaffnen!", beschloss der Kleinere und sie rannten sofort zur Küche. Schnell wurden Schränke aufgerissen, Töpfe, Deckel und Kochlöffel wurden zusammengesucht. "Ok... Ich gehe vor, bleib dicht hinter mir!", sagte Farin, während er sich den Kochtopf aufsetzte. Der Drummer hatte dies schon getan und hielt den dazugehörigen Deckel mit einer Hand wie ein Schild vor sich. Mit der anderen hielt er den hölzernen Kochlöffel fest umklammert. "Gut, gehen w-..." Ein plötzliches Surren mit anschließender Dunkelheit ließ ihn abbrechen. Der Strom war ausgefallen! "Auch das noch... Wir brauchen ein Licht!", fuhr er fort und versuchte in der dunklen Küche etwas zu erkennen. Ein lautes Geklapper verriet ihm, das Farin in den Schubladen herum wühlte. Mehrmals hörte er ein seltsames Ratschen und grade, als er fragen wollte, was der Größere dort tat, flammte ein Streichholz auf. "Das Klingeln hat aufgehört... Entweder hat er, sie oder es aufgegeben... Oder die Klingel funktioniert wegen dem Stromausfall nicht!", sagte Farin, dessen Gesicht nur schwach von dem Streichholz beleuchtet wurde. Der Drummer legte seinen Deckel zur Seite und nahm stattdessen das Streichholz mitsamt der Schachtel entgegen. Nach einem kurzen Nicken schlichen die beiden auf den Flur, wobei Farin mit erhobenem Kochlöffel vor ging. Grade, als er seine Hand auf die Klinke der Haustür legte, ertönte ein lautes Klirren aus dem Wohnzimmer. Erschrocken sahen die beiden sich an. "Das klang nach der Vase, die wir vor zwei Jahren und fünf Monaten bei dem Schnäppchenmarkt gekauft haben und die wir sogar noch etwas billiger bekommen haben, weil Rod bemerkt hat, das an der Seite etwas Farbe abgeblättert war und weil es die letze mit dieser seltsamen Form war!", flüsterte Farin. "Verdammt!" "Halb so wild, konnte das Ding eh nie leiden!" "Das meine ich nicht! Ich habe die Balkontür vorhin einen Spalt geöffnet, damit mein Vater etwas frische Luft bekommt..." Plötzlich stockten beide und sahen sich mit geweiteten Augen an. "Farin... Mein Vater ist noch im Wohnzimmer! Und er, sie oder es scheint auch dort zu sein!" ~Werden Bela und Farin es schaffen, er, sie oder es zu bezwingen? Was ist mit Belas Vater, wird er durchkommen? Und denkt Rod an die Bananen? Schalten Sie auch nächstes Mal wieder ein, wenn es wieder heißt "Verliebt in Berlin (in Berlin!)"~ "Wenn die Sonne untergeht..." ----------------------------- Joa... Was ist mit dem Anni los? Gute Frage... Irgendwie hatte ich grad das Bedürfnis, eine Kurzgeschichte zu schreiben... Ich hatte ein Geistesgewitter... Also ich hatte nicht nur einen kleinen Satz im Kopf, den man zu einer Story machen könnte (wie das sonst der Fall ist), sondern gleich die ganze Geschichte. Ok, war nur ein kurzes Gewitter, deshalb auch eine kurze Story... Warum schreibe ich dann nicht endlich mal an "Komm zurück" oder der "Die Ärzte WG" weiter? Tja... Bei beiden Geschichten habe ich grad kleine Probleme... Ich werde mich bemühen, bis Sonntag das dritte Kapitel von "Komm zurück" fertig zu stellen... Zwar bin ich an 2 Tagen nicht da, aber es gibt ja immer noch die Nächte... Diese Geschichte habe ich niemanden Beta lesen lassen... Warum? Man würde mich dafür hassen (wie immer)... Fehler in der Rechtschreibung können also vorkommen... Wenn die Sonne untergeht... Spielerisch zerzauste der Wind sein schwarzes Haar. Er schloss die Augen und genoss es einen Moment. Für einen kurzen Augenblick huschte ein Lächeln über seine Lippen, welches jedoch schnell wieder verblasste. Als er die Augen wieder öffnete, waren sie genauso ausdruckslos wie vorher, nur das jetzt Tränen in ihnen glitzerten. "Dirk?", fragte eine zögernde Stimme hinter ihm. Er drehte sich nicht um. "Schon komisch, oder? Ich meine... Ich habe noch nie darauf geachtet, wie schön so ein Sonnenuntergang ist... Und wie traurig." Bela holte tief Luft und strich sich durchs Haar. Als er hörte, wie der Blonde näher trat, zuckte er zusammen. "Komm nicht näher!" Farin blieb sofort stehen. "Dirk, es tut mir leid... Wenn ich gewusst hätte, das du-" "Das was?", unterbrach ihn der Dunkelhaarige schroff. Farin zuckte zurück und sah beschämt zu Boden. "Wenn ich deine Gefühle gekannt hätte... Warum hast du mir nicht gesagt, was du für sie empfindest?" Nervös sah er sich um, doch sein Blick huschte immer wieder zu Bela. Überrascht weitete er die Augen als der Dunkelhaarige anfing zu lachen. Es war kein fröhliches, glückliches Lachen. Es klang verbittert, traurig... Und verletzt. "Du willst es nicht verstehen, oder? Es geht mir nicht um sie... Sondern um dich!", schrie er und kniff die Augen zusammen. Jede Farbe wich aus Farins Gesicht. "Du meinst... Dirk, das ist ein Witz, oder?" "Sehe ich so aus, als würde ich Witze machen?", fragte Bela wütend und drehte sich kurz zu dem Blonden. Die Tränen strömten über sein Gesicht. "Aber... Seit wann?" Farin wollte erneut auf den Dunkelhaarigen zugehen, stoppte allerdings als dieser abwehrend die Hand hob. "Lange... Ein paar Jahre schon", murmelte Bela, während er seine Hand sinken ließ. "Und warum hast du nie etwas gesagt? Ich dachte wir können über alles reden", sagte Farin und sah unsicher zu Boden. "Ich seh doch deine Reaktion... Du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst. Verdammt, du kannst mich ja nichtmal ansehen!", fuhr Bela ihn an und drehte sich zum ersten Mal komplett zu dem Größeren. Farin sah ihm einen Moment in die Augen, bevor er den Blick wieder abwandte. Auf den Lippen des Dunkelhaarigen bildete sich ein hämisches Grinsen. "Da siehst du es. Wie hättest du wohl reagiert? Nicht viel anders, oder? Wahrscheinlich noch schlimmer. Jetzt sind es deine Schuldgefühle, die dich zurück halten." Farin zuckte zusammen. "Dirk... Lass uns irgendwo in Ruhe darüber reden. Wir setzen uns zusammen, vielleicht auch mit Rod, als unparteiische, dritte Person", flehte er und sah seinen Gegenüber fest an. Doch dieser schüttelte den Kopf. "Warum nicht jetzt? Warum nicht hier? Du willst doch nur Zeit schinden! Sag mir einfach ob du damit umgehen kannst oder nicht. Kannst du es ertragen, Tag für Tag mit jemanden auf einer Bühne zu stehen, der in dich verknallt ist? Mit ihn im gleichen Tourbus schlafen? Wirst du je wieder mit mir rumalbern können, ohne Angst zu haben, was ich wohl in dem Moment denke oder fühle? Schau mir in die Augen und sag mir, das es dich nicht stört", sagte Bela und zitterte leicht vor Anspannung. Farin zögerte einen Moment, bevor er ihn ansah. "Ich bin ganz ehrlich zu dir: ich weiß es nicht! Anfangs wird es wahrscheinlich schwer sein, aber so ist es doch immer bei neuen Situationen! Lass uns in Ruhe drüber reden, hilf mir dabei, es zu akzeptieren!" Tränen stiegen dem Blonden in die Augen. Bela drehte sich wieder um und sah auf die Sonne, die nun schon fast vollständig am Horizont verschwunden war. "Du kannst es mir nicht versichern. Wie gesagt, momentan sind es deine Schuldgefühle, die aus dir sprechen...Aber das lässt irgendwann nach. Und dann? Dann werden Hass und Ekel in dir aufsteigen." Energisch schüttelte der Jüngere den Kopf, obwohl Bela dies nicht sehen konnte. Dieser fuhr unbeirrt fort: "Ich habe mir oft ausgemalt wie es wohl wäre, wenn ich dir meine Liebe gestehen würde. So ziemlich jede Reaktion habe ich in meinem Kopf durchgespielt. Und jede Situation, in der ich es dir sage. Aber diese war nie dabei." Noch immer strömten Tränen über Farins Gesicht, während er langsam auf die Knie sank. Die Hände stützte er vor sich auf dem steinigen Boden ab "Du bist grausam, weißt du das?", schluchzte er und sah den Dunkelhaarigen an. "Ich bin grausam?" Bela dachte einen Moment über Farins Worte nach. "Ja, du hast Recht... Ich bin grausam..." Langsam legte er den Kopf in den Nacken und schloß die Augen. "Ich erpresse dich hier... Damit ich von dir die Worte höre, die ich immer aus deinem Mund hören wollte. Das ist wirklich grausam. Aber weißt du, was noch viel grausamer ist?" "Dirk..." "Jemanden sterben zu sehen ist grausam. Als ich dich vorhin mit ihr erwischt habe, ist mir klar geworden das du meine Gefühle nie erwidern wirst. Man könnte sagen da bist du für mich gestorben. Das war wirklich grausam... und ist es noch immer." Ein Schluchzen löste sich von Farins Lippen. "Dirk, nicht...", wimmerte er und presste sich eine Hand auf den Mund, unfähig, etwas anderes zu tun. "Ich zeige dir, wie grausam das ist", murmelte Bela und sah über seine Schulter zu Farin. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, während er den Blonden mit Tränen in den Augen betrachtete. Farin sah ihn aus geröteten Augen an und er sah Bela selbst dann noch so vor sich, als dieser zehn Stockwerke tiefer auf dem Bürgersteig lag... Stille Wasser sind tief ----------------------- Sooo... Und schon wieder etwas von mir! Ja, ich weiß... Ich sollte endlich an Komm zurück weiter arbeiten... Aber ich KONNTE nicht anders... Ich hatte die Idee für diese Geschichte und musste sie schreiben... Naja, manche werden sich freuen, ist nämlich etwas aus dem Bereich Slash... Etwas, was ich noch nie versucht habe (ok, hab ja auch erst zwei Slash Sachen geschrieben xDDD) Das Ende ist vielleicht etwas abgehackt, aber naja... So, so wollte ich es ^^" Also, viel Spaß... Und bitte Kommis im Kommibereich abgeben ^^ Stille Wasser sind tief Während er die steile Treppe zum Keller hinunter ging, ließ er den Schlüsselbund in seiner Hand extra laut klimpern. Das Grinsen, welches schon den ganzen Tag in seinem Gesicht zu sehen war, verbreiterte sich, als er die schwere Metalltür öffnete. Besonders gemütlich war der spärlich beleuchtete Raum nicht grade: an einigen Stellen war die Farbe an den Wänden abgebröckelt, in den Ecken hingen Spinnenweben, die kleinen Kellerfenster waren vergittert und ließen kaum Licht ein, da sie mit einer dicken Staubschicht belegt waren. Die nackte Glühbirne an der Decke sah aus, als würde sie jeden Moment runter fallen, besonders, wenn jemand im Zimmer darüber stark aufstampfte. Doch auf all dies achtete Rod gar nicht. Sein Blick war auf die Ketten an der gegenüberliegenden Wand gerichtet, an denen in knapp einem Meter Abstand seine beiden Bandkollegen hingen. "Das sieht man doch gerne, wenn man zurück kommt!", meinte er grinsend und schloss die Tür hinter sich. Von den beiden anderen kam nur ein Nuscheln, da zwischen ihren Lippen dünne Seidentücher steckten, die am Hinterkopf verknotet waren. Auch ihre Augen waren mit solchen Tüchern verbunden und ihre Hände waren mit dicken Ketten über ihren Kopf an der Wand befestigt. Nur ihre Beine konnten sie frei bewegen, jedenfalls soweit die gefesselten Hände es zuließen. Mit einem breiten Grinsen ging Rod auf den Blonden zu, der sich zu seiner linken befand. Knapp 20 cm vor ihm blieb er stehen und betrachtete ihn lüstern, bevor er seine Fingerspitzen über Farins nackten Oberkörper gleiten ließ. In weiser Voraussicht hatte er fast alle störenden Kleidungsstücke entfernt, so das seine beiden Kollegen nur noch Shorts trugen, die an den Vorderseiten verdächtig ausgebeult waren. Prüfend strich er mit dem Zeigefinger über die Beule in Farins Shorts und als er ein gedämpftes Keuchen hörte, grinste er diabolisch. "Sehr schön... Dachte schon das Zeug wirkt nicht... Naja, das beweist ja wohl das Gegenteil!", sagte er grinsend. Er meinte damit ein Aphrodisiakum, welches er den beiden verabreicht hatte. Nun wandte er sich dem Drummer zu, der immer wieder leicht an den Ketten zerrte. "Gib es auf, du kommst nur los wenn ICH es will", hauchte der Chilene ihm ins Ohr, während er, wie er es vorher bei Farin gemacht hatte, leicht über seinen Schritt strich. Bela stöhne gequält auf und zerrte erneut an den Ketten. "Lass es... Spar dir deine Kräfte", sagte Rod grinsend und ging zu einem Tapeziertisch, der mitten im Raum aufgebaut war. Seine Finger glitten über die verschiedenen Gegenstände, die auf diesem verteilt waren, bis er schließlich nach einem Vibrator und einer Tube Gleitcreme griff. Mit diesen ging er zurück zu dem Drummer und ließ sich vor ihm auf die Knie nieder. Als er plötzlich mit einem Ruck Belas Shorts runter zog, krallte dieser sich sofort fester in die Ketten und durch seinen Knebel drang ein leises Stöhnen. Mit einem breiten Grinsen schloss Rod seine Lippen um Belas Glied, woraufhin der Drummer leicht aufschrie. Als wäre dies ein Zeichen für ihn, löste Rod sich wieder und griff nach der Gleitcreme, die er neben sich gelegt hatte. Während er diese aufschraubte, betrachtete er interessiert den ledernen Cockring, den er dem Drummer schon einige Stunden zuvor angelegt hatte. Nachdem er die Tube aufgeschraubt hatte, verteilte er etwas von dem kalten Inhalt auf zwei seiner Finger, die er dann zielsicher zwischen Belas Beine gleiten ließ. Er strich einige Male über seine Öffnung, bevor er mit den beiden Fingern eindrang, was dem gefesselten ein erneutes Stöhnen entlockte. Rod wartete einen Moment, bevor er auch noch einen dritten Finger in ihn einführte um ihn etwas zu weiten. Während dieser Prozedur stöhnte Bela immer wieder in seinen Knebel und wand sich in seinen Fesseln, in der Hoffnung, sich doch noch irgendwie befreien zu können. Doch die Ketten waren fest in der Wand verankert und lösten sich kein Stück. Er bäumte sich leicht auf, als der Chilene die Finger zurück zog und über seine pulsierende Erektion leckte. Während seine Zunge immer wieder über Belas Glied glitt, tastete Rod nach der Gleitcreme und dem Vibrator, die er an seinen Seiten liegen hatte. Er bedeckte die Gummiartige Oberfläche mit einer dünnen Schicht, die schwach im Licht glänzte und löste sich von der Erektion des Drummers, um noch einmal zu dem Tapeziertisch zu gehen. Sein Blick wanderte kurz über die verschiedenen Gegenstände, bevor er schließlich nach einem schwarzen Gurt griff, mit dem er die Batteriebetriebene Penisattrappe fixieren wollte. Während er sich dem Drummer näherte, fiel sein Blick auf Farin, der angespannt in seinen Ketten hing. "Keine Angst, zu dir komm ich gleich noch!", lachte Rod und ließ sich erneut vor Bela nieder. Ohne Vorwarnung führte er den Vibrator zu seinem Eingang und drang langsam damit ein. Der Drummer keuchte laut in seinen Knebel und als Rod den engen Muskelring überwand und mit dem Vibrator in ihn eindrang, löste sich ein Schrei von seinen Lippen, welcher allerdings ebenfalls von dem Knebel gedämpft wurde. Der Chilene grinste als er Belas Reaktion bemerkte und nachdem er das Gerät vollständig in ihn eingeführt und auf die höchste Stufe gestellt hatte, befestigte er den Gurt so an Belas Hüften, das der Vibrator nicht heraus rutschen konnte. Der Drummer stöhnte und keuchte in seinen Knebel und sein ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Zufrieden betrachtete Rod sein Werk und wollte sich grade erheben, als ihm noch etwas einfiel. Er nahm das überstehende Stück des Cockrings und wickelte dies fest um die Basis der Erektion, wodurch er ein zu frühes kommen des Drummers verhindern wollte. Erst dann erhob Rod sich endgültig und ging zu dem Blonden, welcher angespannt in seinen Ketten hing. "So... Du hast Glück, mein lieber...", hauchte er ihm zu und löste seine Ketten, wodurch Farin auf die Knie sank. Doch noch bevor er etwas machen konnte, waren seine Hände mit einem Paar Handschellen, welches der Chilene aus der Hosentasche gezogen hatte, hinter seinem Rücken gefesselt. Auf Rod Befehl hin, stand er mit zitternden Beinen auf und ließ sich ein kleines Stück führen, bevor er sich leicht drehen und hinknien sollte. Ein erleichtertes Seufzen löste sich von seinem Lippen, als der Knoten seines Knebels gelöst wurde. Er wollte grade etwas sagen, als sein Kopf plötzlich nach vorne gedrückt wurde und seine Lippen gegen Belas Erektion stießen, was diesem ein lautes Stöhnen entlockte. Der Gitarrist zögerte einen Moment, doch als Rod seinen Kopf noch etwas fester nach vorne drückte, öffnete er seine Lippen und umschloss mit diesen das Glied des Drummers. Rod beobachtete alles einen Augenblick, bevor er Farins Kopf losließ und seine Hose öffnete. Er streifte diese mitsamt seinen Shorts ab und stieg heraus, um sich danach hinter den Blonden zu knien. Dieser keuchte etwas erschrocken auf, als seine Shorts heruntergezogen wurden, doch er löste sich nicht von der immer wieder zuckenden Erektion des Drummers, welche er etwas fester mit den Lippen umschlossen hatte, um daran zu saugen. Er keuchte erneut auf, als er die glitschigen Finger des Bassisten an seiner Öffnung spürte und wollte schon protestieren, als plötzlich zwei dieser Finger in ihn eindrangen. Während er aufstöhnte, wurde sein Kopf von Rods freier Hand etwas nach vorne gedrückt, was auch Bela stöhnen ließ. Jedoch wurden die Laute des Drummers noch immer durch den Knebel gedämpft, auf dem er sich immer wieder festbiss. So tat er es auch jetzt, als seine schon schmerzende Erektion fast vollständig von Farin aufgenommen wurde. Noch dazu kamen die Vibrationen, die ihn zusätzlich reizten und ihn langsam in den Wahnsinn trieben. Wäre der Cockring nicht gewesen, hätte er sich schon längst in den Mund des Gitarristen ergossen. Dieser begann nach einer Weile, wieder an Belas Glied zu saugen, während Rod die Finger aus ihm zurück zog und etwas Gleitcreme auf seine Finger drückte, um diese auf seiner Erektion zu verteilen. Ein Keuchen löste sich von den Lippen des Chilenen, als er seine Eichel an der engen Öffnung des Blonden ansetzte und mit einem Stoß in diese eindrang. Farin schrie auf und wollte seinen Kopf erneut zurück ziehen. doch Rod legte eine Hand auf seinen Hinterkopf und zwang ihn dadurch, in dieser Position zu verharren. Die andere Hand führte er zu der zuckenden Erektion des Gitarristen, wo er Zeigefinger und Daumen um die Basis legte und leicht zudrückte. Damit rief er den gleichen Effekt hervor, wie der Cockring an Belas Glied: er verhinderte ein zu frühes kommen. Während er anfing, in einem bestimmten Rhythmus in Farin zu stoßen, sog dieser immer wieder gierig an der Errektion des Drummers und ließ seine Zunge in unregelmäßigen Abständen über dessen Eichel tanzen. Rod hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und stöhnte immer wieder laut auf, während von seinen beiden Bandkollegen nur ein ersticktes Keuchen zu hören war. Die enge des Blonden und der Reiz dieser Situation brachten ihn schnell an den Rand eines Höhepunktes, woraufhin er das Tempo und die Härte seiner Stöße erhöhte Plötzlich verstärkte er den Griff um das Glied des Größeren und ergoss sich unter einem lauten Schrei in diesem. Die Gewalt und das Ausmaß seines Orgasmus ließen seinen ganzen Körper beben und er brauchte einen Augenblick, bevor er wieder in die Realität zurück fand. Langsam lockerte er den Griff um Farins Glied und bewegte seine Hand nun fest reibend. Als er spürte, das der Blonde ebenfalls kurz vor dem Höhepunkt stand, löste er seine Hand von dessen Hinterkopf und beugte sich etwas weiter nach vorne, um die Druckknöpfe des Cockrings zu öffnen, woraufhin dieser sich von Belas Glied löste und zu Boden fiel. Fast zeitgleich kamen der Drummer und Farin zum Höhepunkt, welchen beide mit einem Aufschrei kund taten. Nachdem Rod sich aus dem Gitarristen zurückgezogen hatte, wodurch dieser erschöpft zu Boden sank, stand er mit weichen Knien auf und taumelte zu Bela, wo er als erstes den Vibrator abstellte. Mit zitternden Fingern öffnete er die Fesseln des Älteren und sank erschöpft zu Boden, während Bela die beiden Knoten an seinem Hinterkopf öffnete und die Tücher achtlos fallen ließ. Während er sich langsam an das dämmrige Licht gewöhnte, kniete er sich zu Farin, um auch ihn von der Augenbinde zu befreien. Die ganze Zeit über hörte man nur das Keuchen der Drei, bis Rod schließlich schwach lächelnd zu seinen beiden Freunden sah. "Also...", fing er an, musste allerdings noch ein paar Mal schwer schlucken, bevor er seine Frage beenden konnte: "Nächstes Wochenende dann wieder bei Bela?" I Would Do Anything For You --------------------------- So, schon wieder eine Kurzgeschichte von mir... Der Titel erinnert manche vielleicht an das Lied "I would do anything for love" von Meat Loaf (ich hoffe, jemand hier kennt das... Sonst komm ich mir wieder so alt vor ^^")... Naja, das ist eher Zufall. Erst hieß die Geschichte "Anything for you", weil so ein Lied heißt, das ich momentan gerne höre... Naja, ich war dann allerdings der Meinung, das der Titel zu kurz war und so wurde daraus "I Would Do Anything For You"... Und der erschien mir auch ziemlich passend (könnt ihr noch nicht beurteilen, ihr kennt die Geschichte ja noch nicht ^^"). Gewidmet ist diese Geschichte zwei Leuten: meinem Yvi Mausi... (Schau einfach auf den Titel, Schatzi. Der sagt alles) und Lenchen (Ich weiß, ich hab versprochen Kapitel 4 von "Komm zurück" anzufangen... Aber mir schoß diese Idee durch den Kopf und ich musste sie aufschreiben!) Ich wünsche euch... Ja... Ich glaube "Viel Spaß" ist der falsche Ausdruck... Aber mir fällt nix anderes ein, also sage ich einfach: Viel Spaß beim lesen... P.S. Wäre lieb, wenn ihr Kommis hinterlassen würdet... I Would Do Anything For You "Wird es nicht langsam langweilig für dich, jeden Sonntag mit mir hier her zu fahren?", fragte Bela müde und lehnte seinen Kopf an die Schulter des Blonden. Dieser lächelte ihn liebevoll an und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Nein... Du weißt doch, wie gerne ich mit dir hier bin", flüsterte er und sah wieder auf das Meer hinaus. Seit zwei Jahren fuhren sie jeden Sonntag zu einer Klippe, von der aus man auf das Meer sehen konnte. Die nächsten Häuser waren weit weg und so waren sie fast jedes Mal ungestört. Es war zu einer Art Ritual geworden, das sie am frühen Nachmittag zu dieser Klippe fuhren und dort für einige Stunden saßen. Meistens fuhren sie erst dann zurück, wenn die Sonne nur noch ein schmaler Lichtstrahl am Horizont war. Wenn es kalt war, blieben sie im Auto, doch an warmen Tagen wie diesen, setzten sie sich auf IHRE Bank. Und jeden Sonntag, kurz bevor sie zurück in die Stadt fuhren, zückte Bela seinen schwarzen Edding und malte ein kleines Herz auf die Bank, auf der nach diesen zwei Jahren nur noch wenig Platz war für weitere Herzen. "Es werden eh nicht mehr viele folgen", murmelte der Drummer und stand vorsichtig auf. Sofort sprang Farin auf, um den abgemagerten Körper seines Freundes zu stützen. Als sie vor knapp vier Jahren nach einer Routine Untersuchung erfuhren, das Bela HIV-positiv war, waren alle geschockt... Rod hatte Nächte lang kaum geschlafen und Farin hatte sich in sein Zimmer eingesperrt, welches er damals nur verließ um das Badezimmer zu benutzen. Es war Bela, der seltsamerweise sehr locker damit umging. "HIV ist noch kein AIDS", hatte er damals gesagt. Doch seit zwei Jahren war es AIDS. Es war ein Freitag, an dem der Drummer zusammenbrach und ins Krankenhaus gebracht wurde, in dem man feststellte, das die Krankheit ausgebrochen war. Am Sonntag darauf war Farin völlig aufgelöst mit seinem Wagen durch die Gegend gefahren, bis er schließlich bei der Klippe landete, grade als die Sonne aufging. Der Anblick war so überwältigend und beruhigend zugleich, das er beschloss, dies fortan mit seinem Freund und Partner zu teilen. Er setzte sein Vorhaben am ersten Sonntag nach Belas Entlassung um und so wurde es zu ihrem Ritual. Ihre Freunde und Verwandten wussten inzwischen, das man die beiden Sonntags erst spät Abends erreichen würde, da sie ihre Handys immer Zuhause ließen. Die gemeinsamen Stunden an der Klippe sollten nur ihnen gehören. "Ich hätte gerne die ganze Bank schwarz gefärbt mit meinen Edding-Herzen", murmelte Bela und riss den Blonden dadurch aus seiner Erinnerung. "Das machen wir auch noch. Wir färben die ganze Bank schwarz mit Herzen... Und danach nehmen wir einen roten Edding und färben sie rot. Wir nehmen jede Farbe, die wir bekommen, bis die Farbschicht so dick ist, das man mindestens fünf cm höher sitzt! Und wenn uns die Farben ausgehen, wird sie wieder weiß!", sagte Farin lächelnd und drückte den Kleineren vorsichtig an sich. Dieser schmiegte sich sofort dankbar an ihn. "Ich werde nichtmal die schwarze Farbschicht beenden können... Das musst du dann für mich machen", murmelte Bela leise und drückte sich noch etwas fester an den Blonden, der mit den Tränen kämpfte. "Dirk... Bitte sag sowas nicht", flüsterte er mit heiserer Stimme und lehnte seinen Kopf leicht an den des Drummers. Der Dunkelhaarige starrte Gedankenverloren auf die Bank, während ein trauriger Seufzer sich von seinen Lippen löste. "Aber es stimmt doch. Vielleicht bin ich nächsten Sonntag ja gar nicht mehr hi-..." Farin unterbrach ihn, indem er seine Lippen auf die des Kleineren legte. Bela weitete einen Moment die Augen, bevor er sie genüsslich schloss und den Kuss zart erwiderte. Einige Minuten verharrten sie in dieser Pose, bis sie sich zögernd voneinander lösten. Sofort drückte Farin den Kopf des Drummers wieder an seinen Brustkorb. "Manchmal wünsche ich mir, du hättest mich infiziert", sagte Farin plötzlich mit zitternder Stimme "Jan...", sagte Bela zögernd und sah erschrocken zu seinem Partner auf, als etwas warmes auf seine Hand tropfte. Farin hatte den Kampf gegen die Tränen aufgegeben, so das diese jetzt ungehindert über seine Wangen strömten. Vorsichtig stellte der Kleinere sich auf die Zehenspitzen, um die Tränen von den Wangen des Blonden zu küssen. "Wünsch dir das nicht", sagte er leise und löste sich von dem Blonden. Langsam entfernte er sich einige Schritte, wobei er dem Anderen den Rücken zugewandt hatte. "Wünsch dir nicht, in meiner Situation zu sein... Es wäre doch gar nicht sicher, ob die Krankheit bei dir zum gleichen Zeitpunkt ausgebrochen wäre. Vielleicht wäre sie bei dir erst in zehn Jahren ausgebrochen", murmelte Bela und neigte den Kopf gen Boden "Ausserdem wünsche ich niemandem, in meiner Situation zu sein. Jan, ich habe keine Angst vor dem sterben... Aber ich habe Angst vor dem Tod!" Ein Schluchzen löste sich von seinen Lippen, als er auf die Knie sank. Sofort stürmte der Blonde zu ihm und zog ihn in seine Arme. "Jan, ich habe Angst davor, nicht mehr hier zu sein! Hier, an deiner Seite, wo ich hin gehöre! Ich will nicht sterben! Ich will bei dir bleiben! Ich will nicht von dir weg!" Bela weinte hemmungslos, wie ein kleines Kind, während er seine Finger in den Stoff von Farins Shirt krallte. Dieser schluchzte ebenfalls und drückte den Kleineren an sich, so fest er konnte. "Ich will nicht von dir weg... Ich will bei dir bleiben", schluchzte Bela immer wieder, während er endgültig in Farins Armen zusammenbrach. Der Größere nahm ihn vorsichtig auf seine Arme und trug ihn zurück zur Bank. Langsam setzte er sich auf diese, wobei er Bela fest an sich gedrückt hielt und ihn auf seinen Schoß zog. Die ersten Sterne funkelten am Himmel, während die Sonne sich dem Horizont näherte. Noch immer saßen die beiden engumschlungen auf der Bank, doch das Schluchzen hatte nachgelassen. "Fahren wir", sagte Bela leise und wischte sich über die Augen. Farin nickte schwach und wartete, bis der Dunkelhaarige aufgestanden war, bevor auch er sich erhob. Mit zitternden Fingern holte Bela den schwarzen Edding aus der Innentasche seiner Jacke und zog die Kappe ab. Seine Augen huschten über die Bank, bis er sich zu einer noch ziemlich freien Stelle beugte und dort ein Herz hin malte, welches fast viermal so groß war wie die anderen. Er wollte grade den Deckel wieder auf den Stift tun, als Farin ihm diesen abnahm und ebenfalls ein Herz malte, welches an einigen Stellen die Linien von Belas Herz überschnitt. Als der Blonde den Stift wieder an seinen Partner gab, sah er ein liebevolles Lächeln auf dessen Lippen, was auch ihn lächeln lies. "Ich liebe dich", flüsterte Bela, während er den geschlossenen Stift wieder in seiner Jackentasche vergrub. "Ich liebe dich auch", hauchte Farin, während er nach der Hand des Drummers tastete und seine Finger mit dessen verhakte. Einige Minuten später saßen sie im Auto und betrachteten das Meer noch einen Augenblick. "Dirk, vertraust du mir?", fragte Farin plötzlich. Bela war über diese Frage so überrascht, das er einen Moment brauchte, bevor er mit einem leisen "Ja, natürlich" antwortete. Die Worte zauberten ein sanftes Lächeln auf die Lippen des Blonden, als er das Gesicht zu seinem Drummer wandte. "Du wirst nicht alleine gehen. Wir stehen das gemeinsam durch", sagte er leise und startete den Motor. Bela war im ersten Moment noch etwas verwirrt, doch dann weitete er die Augen. "Jan..." Der Größere legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen, bevor er sich zu diesen beugte und einen Kuss aufhauchte. "Ich liebe dich... Und ich bleibe bei dir", flüsterte er und strich dem Dunkelhaarigen zart über die Wange. "Ich liebe dich auch", sagte Bela leise und schloss die Augen. Er spürte, wie sein Herz gegen den Brustkorb hämmerte, als wolle es diesen jeden Moment durchbrechen und sein Körper begann zu zittern. Farin erreichte schnell die gewünschte Geschwindigkeit und so schloss auch er die Augen, während er nach Belas Hand griff und sie fest drückte. "Danke", flüsterte der Dunkelhaarige schwach. Er spürte weder, wie der Wagen über die Klippe fiel, noch, wie er in den Abgrund stürzte. Er spürte nur Farins Wärme und Liebe, die durch seine Hand in seinen Körper zu strömen schien... Die Ärzte WG... Staffel 2, Folge 2! ----------------------------------- So, nachdem ich ja echt eine Weile nix von mir hören lassen hab (bin in letzter Zeit irgendwie zu kaputt zum schreiben -.-), kommt hier die zweite Folge von "Die Ärzte WG, Staffel 2"... Ich wollte mal wieder was hochladen ^^" Als kleine Entschuldigung, weil bei "Komm zurück" momentan irgendwie nix passiert... Und weil ich so vielen Leuten gesagt hab das ich bei ihren Storys noch Kommis schreib, aber es noch immer nicht getan habe... SORRY! T______________T ------------------------------------------------- "Die Ärzte WG" 2. Staffel Folge 2 - Er, sie oder es ist in der Wohnung! "Farin, wir müssen ihm helfen! Argh!" Als die Flamme des Streichholzes Belas Fingerspitzen erreicht hatte, unterdrückte er einen Aufschrei und warf es einfach nur zu Boden. "Psst, nicht so laut!", zischte Farin ihm zu und sah zur Wohnzimmertür. Bela folgte seinem Blick. "Wir müssen da rein... Was, wenn er, sie oder es meinen Vater als Geisel nimmt?", fragte der Drummer etwas ängstlich und drückte sich an den Blonden. "Gut... Bei drei stürmen wir das Zimmer und packen uns er, sie oder es! Ein... Zwei... Drei!" Sofort stürmten die beiden ins Wohnzimmer und stürzten sich auf eine dunkle, völlig durchnässte Gestalt. "Lass meinen Vater in Ruhe!", brüllte Bela, während er und Farin erbarmungslos mit den Kochlöffeln auf er, sie oder es einschlugen. "Warte, er, sie oder es will etwas zur Verteidigung sagen!", sagte der Blonde plötzlich und hielt Belas Arm fest. Mit der anderen Hand rückte er den Kochtopf zurecht. "SEID IHR TOTAL BEKLOPPT ODER WAS?", fragte eine wütende Stimme und fast im gleichen Moment ging das Licht wieder an. Mit geweiteten Augen starrten Bela und Farin auf die durchnässte, am Boden liegende Gestalt, auf deren Rücken sie saßen. "Rod? Du bist er, sie oder es? Aber... Wie ist das möglich? Du warst doch gestern bei uns", sagte Farin ziemlich überrascht, während er sich eilig erhob. Bela sah es gar nicht ein seinen Platz zu räumen und machte es sich etwas bequemer. "Was soll dieses er, sie oder es gelaber? Und verdammt, nimm Bela von meinem Rücken!", brüllte Rod aufgebracht, während er versuchte den Drummer ab zu werfen. Dieser gab sich schließlich geschlagen und stand freiwillig auf. "Es hat plötzlich wieder geklingelt, so wie gestern... Und dann fiel auch noch der Strom aus... Wir hatten einfach Panik!", erklärte Farin, während er seine 'Rüstung' zur Seite legte. "Ich weiß, das es geklingelt hat... Das war ICH! Ich hab meinen Schlüssel vergessen... Naja und als der Strom ausfiel hat die Klingel nicht mehr funktioniert, also bin ich zur Rückseite gegangen und hab mich dort wie in einem schlechten Actionfilm an der Regenrinne hochgezogen", sagte Rod und schüttelte seine nasse Jacke aus. "Das Haus hat eine Regenrinne? Wusst ich gar nicht", sagte Bela verblüfft und räumte die Sachen zusammen. Er nahm noch die Tüten, die Rod ihm reichte und verschwand in der Küche. "Mensch... Möchte wissen wie du das geschafft hast... Und dann auch noch mit den Tüten!" "Tja, ist ja zum Glück nicht sehr hoch gewesen... Bin nämlich vorher auf die Garage geklettert", grinste Rod und warf die nasse Jacke achtlos über die Heizung. Dadurch bemerkte er die Scherben der Vase. "Nein! Ich wusste zwar, das ich etwas umgestoßen habe, aber warum grade die Vase? Sie hat doch niemandem etwas getan!", jammerte der Chilene und stieg aus einem seiner Schuhe. "Ach, wir werden schon eine neue finden", sagte Farin zuversichtlich und stieß Rod mit dem Ellenbogen freundschaftlich in die Rippen. Leider hatte er nicht bemerkt, das dieser grade auf einem Bein stand. Der Dunkelhaarige verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten. "Autsch, pass doch auf!", fuhr er den Blonden an, während er mit dem Hintern genau auf dem Tisch landete. Seufzend strich er sich über die Hose. "Na super! Die Flecken gehen nie wieder raus!" "Was für Flecken?", fragte Farin und hob leicht eine Braue, während Rod etwas von dem rötlichen Zeug probierte. "Schmeckt nach Salsa-Dip... Oh Fuck!" Sofort sprang er auf und sah auf die Stelle, wo er grade noch gesessen hatte. "Rod! Du hast dich auf Belas Vater gesetzt!", schrie Farin. Wie gebannt starrten die beiden auf den umgeworfenen Dip, der sich langsam über dem Tisch verteilte. "Komm schon, Rod! Mach etwas! Erste-Hilfe oder was weiß ich!" "Ich glaube, man kann ihn nicht mehr retten... Belas Vater ist... tot..." Ein lautes Klirren ließ die beiden herumwirbeln. Dort stand Bela mit geweiteten Augen, vor ihm auf dem Boden einige zerbrochene Gläser. "Nein! Vater! Was ist passiert?", brüllte der Drummer und wollte schon zum Tisch stürzen, als Farin ihn packte und die Arme um ihn schlang. "Bela, sieh nicht hin... Es ist furchtbar... Oh Gott, es tut mir so leid!", sagte er und versuchte Bela aus dem Wohnzimmer zu ziehen. Doch dieser entriss sich seinem Griff und stürmte zum Tisch, wo er sofort auf die Knie fiel. Mit zitternden Fingern zog er das Taschentuch zurück. Ein Schluchzen löste sich von seinen Lippen und er musste das Gesicht wegdrehen, als er sah, wie sein Vater zugerichtet war. Rod war neben ihn getreten und zog das Taschentuch wieder über die Krümel. Knapp eine Stunde später standen die Drei ganz in schwarz um den kleinen Wohnzimmertisch versammelt, Bela wurde von Farin gestützt. Die Krümel hatte Rod in der Zwischenzeit in eine Streichholzschachtel getan, die er aus gegebenem Anlass vorher mit einem Edding schwarz gefärbt hatte, während Farin sich um Bela gekümmert hatte. Es war wohl ihm zu verdanken, das Bela Rod nicht die Schuld an dem ganzen gab... "Wir haben uns hier versammelt um Abschied von Belas Vater zu nehmen, der viel zu früh von uns gegangen ist...", sagte Rod leise, während er den Kopf gesenkt hielt. Von Belas Lippen löste sich ein Schluchzer. "Er hatte einen tollen Sinn für Humor... Er war richtig flippig", sagte er leise und drückte sich fester an Farin. "Naja... Ich kannte ihn nicht sehr gut, aber meiner Meinung nach kam er etwas flach rüber", murmelte dieser und strich beruhigend über Belas Oberarm. "Egal ob flach, flippig oder geriffelt... Er wird uns allen sicher fehlen. Bela, möchtest du noch etwas sagen?", fuhr Rod fort und sah den Drummer fragend an. "Er wollte immer eingekrümelt werden... Und die Überreste sollten dann vom Wind davon getragen werden", sagte dieser leise. Rod nickte schwach und nahm die Streichholzschachtel. Gemeinsam gingen die Drei auf den Balkon, was kein besonderes Problem war, da der Regen in der Zwischenzeit aufgehört hatte. Nach einem erneuten Blick auf Bela öffnete Rod die Schachtel und kippte den Inhalt über die Brüstung. ~Viel zu schnell ging diese Folge vorbei... Ebenso wie das Leben dieses chippigen Vaters... Doch es bleiben wieder viele Fragen offen: werden die Flecken aus Rods Hose gehen? Werden sie eine neue Vase finden? Und kommt es euch auch so vor als hätte Farin in dieser Folge kaum etwas gemacht? Hoffentlich wird sich das beim nächsten Mal ändern! Schaltet wieder ein, wenn es heißt "Ärzte in Love"~ The Reason ---------- Ja... Ich wage es, mal wieder etwas on zu stellen... Sorry das alles so schleppend geht... Besonders bei "Komm zurück" hat sich ja schon ewig nix getan... Leider komm ich nicht wirklich zum schreiben. Ich habe am 18.08. meine Ausbildung zur SPA begonnen, die mich voll beansprucht... Wenn ich nicht in der Schule hocke, bin ich im Kindergarten (so wie die letzten 3 Wochen)... Und ich bin selten vor 16 Uhr am PC. Da bin ich dann meistens so kaputt das ich mich kaum konzentrieren kann... Naja, es hängt alles etwas hinterher! Ich hab zwar bald Ferien, aber da werden auch 5 Tage für den Kindergarten draufgehen, weil ich dort freiwillig etwas Zeit nachhole, die ich während des Praktikums gefehlt hab. Also auf gut deutsch gesagt: es kann noch eine ganze Weile dauern bis es bei "Komm zurück" weiter geht... Vielleicht wird sich etwas mehr in Sachen Kurzgeschichten tun... Weil man so eine Kurzgeschichte ja schneller mal runter schreibt als ein gut durchdachtes Kapitel xD Obwohl ich für diese Geschichte auch ewig gebraucht hab... Also im Gegensatz zu sonst! So, jetzt aber viel Spaß bei dieser sehr eigentümlichen Kurzgeschichte aus dem Hause Anni... Und bevor ich am Ende wieder nerve, tu ich es lieber jetzt... BITTE KOMMIS ABGEBEN! xD ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­--------------------------------------------------------------------------------------- The Reason Das Klingeln des Telefones riss ihn aus seinen Gedanken. Er wandte sich von der Fensterscheibe und der leuchtenden Stadt unter sich ab und ging zielsicher aufs Bett zu. Das war das tolle an Hotels: man wusste immer wo alles ist, da sie immer gleich oder jedenfalls sehr ähnlich aufgebaut waren. Natürlich gab es kleine Unterschiede, zum Beispiel der Platz an dem die Seife lag oder ob das Bett nach Osten oder Westen ausgerichtet war. Aber eins war immer sicher: das Telefon war neben dem Bett, die Minibar gut gefüllt und die spannenden Sender waren ziemlich teuer. Schwungvoll warf er sich aufs Bett und nahm den Hörer ab. "Hier Friedrichs", sagte er in die Sprechmuschel und musste sich ein Lachen verkneifen. Es war seltsam sich nicht mit 'Felsenheimer' zu melden, wie er es sonst tat. Aber in manchen Situationen sollte man lieber falsche Namen benutzen. "Ich störe Sie nur ungerne, aber hier ist ein gewisser Herr Kleiner der sagt das Sie ihn erwarten", kam aus dem Hörer. "Das ist richtig. Bitte geben Sie ihm einen Schlüssel und schicken Sie ihn nach oben." Noch bevor der Herr von der Rezeption etwas erwidern konnte, hatte Bela aufgelegt. Mit einem zufriedenen Grinsen erhob der Dunkelhaarige sich und verschwand im Badezimmer. Er kannte keinen Herr Kleiner, jedenfalls nicht wirklich. Aber man hatte ihm gesagt das der angeforderte junge Mann sich unter diesem Namen vorstellen würde. Denn so hieß die Agentur, bei der er vor nichtmal einer Stunde angerufen hatte. Ein weiterer Grund, warum man einen falschen Namen benutzen sollte: es wäre nicht sehr intelligent sich als Bela B. Felsenheimer einen Callboy vorbei schicken zu lassen. Ebenso wäre es sehr dumm sich einen Callboy nach Hause kommen zu lassen, deshalb zog er es vor, sich für solche Anlässe in einem Hotel einzuquartieren. War vielleicht etwas teuer, aber wer solch einen Erfolg mit seiner Solokarriere hatte, der durfte sich mal etwas gönnen. Leise pfeifend drehte er das Wasser der Dusche auf und begann auch schon kurz darauf sich großzügig einzuschäumen. Als er hörte wie die Zimmertür sich öffnete, drehte er das Wasser kurz ab. "Ich bin sofort da, mach es dir schonmal bequem!", rief er und zuckte zusammen als er bemerkte wie stark seine Stimme von den Wänden widerhallte. Klang irgendwie überhaupt nicht nach ihm. Als er eine gedämpfte Stimme hörte, die etwas wie ein 'ok' rief, drehte Bela das Wasser wieder auf und spülte sich den restlichen Schaum ab. Nur mit einem Handtuch um den Hüften verließ er das Bad und steuerte das Schlafzimmer an. "Sorry das es etwas gedauert hat", meinte er grinsend und blieb abrupt in der Tür stehen. Seine Augen weiteten sich, während er seinen Gegenüber von oben bis unten betrachtete. Und das dauerte eine Weile, immerhin war der blonde Mann vor ihm fast zwei Meter groß. "Jan, was machst du hier?", fragte Bela aufgebracht. Fast schon panisch sah er sich um. Der Kerl von der Agentur konnte jeden Moment rein kommen... Der Dunkelhaarige stockte und richtete seinen Blick wieder auf Farin, dessen Gesicht in der Zwischenzeit dunkelrot angelaufen war. "Du bist... Von der Agentur?", fragte der Kleinere fast flüsternd und räusperte sich da er befürchtete seine Stimme würde sonst vollends versagen. In Farins Kopf herrschte das reinste Chaos. Er ging jede mögliche Ausrede in seinem Kopf durch, aber er wusste das keine etwas bringen würde. Bela hatte ihn erwischt. Aber irgendwie auch umgekehrt. "Ja, bin ich... Ich bin von der Agentur bei der DU angerufen hast, weil du eine heiße Nacht mit irgendeinem Kerl verbringen willst!", sagte der Blonde und setzte sich aufs Bett. Für eine Flucht war es eh schon zu spät und etwas sagte ihm das Bela ihn nicht rauswerfen würde. Warum sollte er es sich da nicht etwas bequemer machen? Noch etwas perplex ließ der Dunkelhaarige sich in einem der Korbstühle nieder, die gemeinsam mit einem kleinen Tisch am Fenster standen. Nervös strich er sich durchs Haar, während sein Blick immer wieder zum Jüngeren huschte. Auch er versuchte eine Ausrede zu finden, doch seine Situation war ebenso eindeutig wie Farins. "Seit wann machst du das schon?", fragte er und stand auf um sich etwas aus der Minibar zu holen. Normalerweise bot er seinen 'Gästen' immer etwas an, doch diesmal war es unnötig. Immerhin kannte er Farin schon seit Jahren. Aber als der Blonde jetzt auf seinem Bett saß hatte er das Gefühl, nichts über ihn zu wissen. Mit zitternden Fingern griff er wahllos eine Flasche aus der Menge und öffnete sie. Kaum hatte er die Öffnung an seine Lippen geführt, verschwand auch schon die Hälfte des Inhalts, den er mit großen Schlücken seine trockene Kehle hinablaufen ließ. Frei nach dem Motto 'mit vollem Mund spricht man nicht' nahm er noch zwei Flaschen aus der Bar, bevor er zurück zu seinem Platz ging. Wenn er etwas trank war es ihm nicht möglich, Farin zu antworten. So konnte er also alles etwas hinaus zögern. Obwohl es momentan nichts zum hinauszögern gab, da der Blonde die ganze Zeit geschwiegen hatte. Grade als Bela die Flasche wieder ansetzte, begann Farin zu erzählen: "Ich mach das jetzt seit knapp drei Monaten. Aber dich interessiert sicher mehr WARUM ich das mache... Nun, es gibt zwei Gründe warum Menschen so einen Job machen... Eigentlich trifft das auf jeden Job zu: entweder sie brauchen Geld oder sie haben Spaß daran. Manchmal trifft beides zu. Bei mir hat es allerdings mit dem bunten Papier zu tun. Ich hab Schulden und die verschwinden nunmal nicht von selbst", beendete der Blonde seine Erzählung und zuckte gleichgültig die Schultern. Bela hatte die Flasche, welche er nun vollständig geleert hatte, wieder auf den Tisch gestellt und betrachtete Farin interessiert. "Schulden? Aber warum hast du nicht mich oder Rod gefragt, ob wir dir etwas leihen können?" Der Blonde schüttelte leicht den Kopf. "Von Rod habe ich mir schon etwas geliehen und du..." Ein verächtliches Lachen löste sich von seinen Lippen und er sah seinem Gegenüber direkt in die Augen. "Dich bekommt man doch nicht erreicht, wenn man nicht grade auf einem deiner Konzerte ist und in der ersten Reihe steht! Wenn ich das Geld hätte dann wäre es kein Problem, aber wie gesagt..." Kopfschüttelnd erhob er sich, wobei er die Hände leicht auf die Knie schlug. "Und was soll das jetzt werden?", fragte Bela leicht irritiert und stand ebenfalls auf. "Na was wohl? Ich gehe! Du kannst den Leuten von der Agentur ja sagen das du mit mir nicht zufrieden warst oder so..." Grade als der Blonde das Zimmer verlassen wollte, packte Bela ihn und warf ihn etwas grob aufs Bett. "Hab ich gesagt das ich unzufrieden bin? Nein! Überrascht, aber das war auch nur im ersten Moment so... Pass auf, du brauchst Geld, deshalb machst du diesen Job. Vielleicht hast du auch noch andere Gründe, wer weiß! Aber das ist deine Sache..." Die Lippen des Dunkelhaarigen zogen sich in die Breite als er sich an das Fußende des Bettes stellte und sein Handtuch zu Boden gleiten ließ. Etwas perplex musterte der Blonde den Älteren, wobei sein Blick besonders lange an dessen Männlichkeit haftete, welche sich ihm entgegen streckte. "Was soll das werden?", fragte er gereizt, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Diese Worte entlockten dem Dunkelhaarigen nur ein Lachen. "Wonach sieht es denn aus? Du brauchst Geld, ich brauch was zu ficken! Also lass uns das eine mit dem anderen verbinden", sagte er und beugte sich langsam zu Farin. Dieser wich unsicher zurück. "Dirk, das meinst du doch nicht ernst, oder?", fragte er mit zittriger Stimme. Doch dieses Zittern kam nicht davon das er Angst hatte, denn davon war er weit weg. Ein Blick auf seine schwarze Hose zeigte, das er durchaus erregt war. Dies war auch dem Kleineren nicht entgangen. Mit einem zufriedenen Grinsen beugte er sich zu Farins Ohr und knabberte leicht an diesem. "Sehe ich aus als würde ich scherzen?", hauchte er leise und drückte den Größeren nun vollständig aufs Bett. Dieser zeigte keinerlei Widerstand und schloss genüsslich die Augen. "Dirk, ich habe dir nicht ganz die Wahrheit gesagt...", fing er an, doch Bela unterbrach ihn indem er den Blonden sanft auf die Lippen küsste. "Später", hauchte er ihm leise zu und zog Farins schwarzes Shirt nach oben. Dieser setzte sich leicht auf um dem Dunkelhaarigen das Ausziehen zu erleichtern. Kaum war das störende Stück Stoff entfernt, stürzte Bela sich auf den Oberkörper des Größeren und umkreiste mit der Zunge spielerisch dessen Brustwarzen, welche sich sofort verhärteten. Dies entlockte dem Blonden ein Keuchen, das nur leise durch seine aufeinandergepressten Lippen drang. Doch dem Drummer war es nicht entgangen. Grinsend umschloss er eine der Brustwarzen mit den Lippen und begann sachte daran zu saugen. Stöhnend bäumte Farin sich auf und krallte sich in die Schultern des Kleineren. "Dirk, bitte...", keuchte er leise und legte den Kopf mit einem erneuten Stöhnen in den Nacken. Der Dunkelhaarige richtete sich leicht auf und betrachtete den Größeren. "Ja? Was kann ich für dich tun?", hauchte er mit einem diabolischen Grinsen, während seine Hand sich langsam zu Farins Schritt hervor tastete. "Bitte quäl mich doch nicht so...", keuchte der Blonde leise und sah Bela flehend an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Heute gehörst du mir... Also leg dich zurück und entspann dich..." Mit einem Ruck öffnete er den Reißverschluss von Farins schwarzer Hose. Dafür ließ er sich bei dem Knopf besonders viel Zeit. Er genoss es, wie der Größere sich unter ihm wand und immer wieder wimmernde Laute ausstieß. Endlich hatte er auch den Knopf geöffnet so das er Farin die Hose jetzt ohne Probleme ausziehen konnte. Er riß sie ihm förmlich von den Beinen, ebenso wie seine Shorts. Fast schon ehrfürchtig betrachtete er den bebenden Körper, während seine Hand wie in Zeitlupe über die weiche Haut strich. Seine Finger glitten langsam zwischen Farins Beine, wobei er sein Glied nur leicht streifte. Der Blonde bäumte sich keuchend auf, was allerdings schnell zu einem Stöhnen wurde als er die Fingerspitzen des Älteren an seinem Eingang spürte. Noch bevor er etwas sagen konnte, waren zwei Finger ohne jeglichen Widerstand in ihn eingedrungen. Trotzdem löste sich ein Schmerzensschrei von seinen Lippen. Bela beugte sich leicht lächelnd zu ihm runter und hauchte dem Größeren einen sanften Kuss auf. Zeitgleich fing er an, die Finger langsam in ihm zu bewegen. Als er merkte, wie der Blonde sich langsam entspannte, führte er vorsichtig noch einen dritten Finger in ihn ein. Mehr ging nicht. Aber mehr war auch gar nicht nötig. Diese Behandlung ließ Farin vor Lust laut aufschreien. Sein Körper bäumte sich ruckartig auf und kurz, bevor seine Lust sich in einem Höhepunkt entladen konnte, zog Bela seine Finger zurück und grinste ihn diabolisch an. "Warum hast du das gemacht?", fragte der Blonde, wobei seine Worte durch das starke Keuchen kaum zu entziffern waren. Aber der Ältere konnte es anhand des enttäuschten Blickes erahnen. "Schon vergessen? Du bekommst das Geld, ich bekomme den Sex", hauchte er und leckte einmal langsam über Farins Hals. Als dieser sich stöhnend aufbäumte, packte Bela ihn plötzlich an den Hüften. "Kommen wir zum Geschäft", grinste er und drang ein Stück in den Größeren ein. Dessen Stöhnen ging in einen lauten Schrei über, dem nicht herauszuhören war ob es ein Lust- oder ein Schmerzensschrei war. Doch dies schien Bela gar nicht weiter zu interessieren. Ohne Rücksicht stieß er nun vollständig vor und ignorierte die blutigen Kratzer, die Farins Fingernägel an seinen Oberarmen hinterließen. Er konzentrierte sich nur auf dieses Gefühl, in dem Blonden zu sein und ihn zu spüren. Einen Moment lang hörte man nur seinen schweren Atem und das gequälte Stöhnen das Jüngeren. Dann fing er plötzlich an hart in den Größeren zu stoßen, was diesen sofort wieder aufschreien ließ. Doch Bela ließ sich davon nicht beirren. Zu sehr war er schon von diesem berauschenden Gefühl eingenommen, das durch seinen Körper strömte und diesen erhitzte. Sein Keuchen war einem euphorischen Stöhnen gewichen, welches von den Wänden widerzuhallen schien. Und auch der Jüngere fing an sich zu entspannen. Jeglicher Schmerz war aus seinem Gesicht gewichen. Stattdessen hatte er die Augen jetzt genüsslich geschlossen und von seinen Lippen, die einen Spalt geöffnet waren, lösten sich immer wieder leise Keucher. Der Dunkelhaarige öffnete die Augen langsam und betrachtete den Größeren mit einem leichten Lächeln. Fast schon automatisch glitt eine seiner Hände langsam zu Farins Glied, welches vor Erregung schon schmerzhaft pulsierte. Als er die Finger des Dunkelhaarigen an seiner Erektion spürte, löste sich ein fast schon erleichtertes Stöhnen von seinen Lippen. Sein Griff lockerte sich von den Armen des Älteren, als dieser anfing sein Glied zu reiben. Keuchend legte er den Kopf in den Nacken. "Dirk..." Als der Dunkelhaarige plötzlich das Tempo seiner Stöße erhöhte, schrie Farin erneut auf. Er musste wirklich kurz vor dem Höhepunkt gestanden haben, denn plötzlich bäumte er sich auf und ergoss sich mit einem gequälten Stöhnen. Das rhytmische Zucken von Farins Unterleib und das plötzliche Zusammenziehen gaben Bela schließlich den Rest. Ein Lustschrei löste sich von seinen Lippen, als sein Körper sich anspannte und er sich in den Blonden ergoss. Er verharrte einen Moment in dieser Position, bevor er erschöpft zusammensank und schwer atmend auf dem Blonden liegen blieb. Es dauerte noch eine Weile, bevor Bela sich langsam und mit einem leisen Keuchen zurück zog. Noch immer schwer atmend ließ er sich neben Farin auf den Rücken fallen, die Arme leicht von sich gestreckt. "Ach du scheiße... Hätt mal wissen sollen, was du so drauf hast", sagte Bela und schluckte schwer. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell und manchmal sah man die leichten Zuckungen, die sein Herz verursachten, während es mit einem gewaltigen Druck das Blut durch seine Arterien pumpte. Farin, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, drehte seinen Kopf langsam zu dem Dunkelhaarigen um. "Dirk? Ich... Ich muss dir etwas sagen", gab er keuchend von sich und setzte sich schwerfällig auf. Auch Bela erhob sich und ging zu einer kleinen Kommode, aus der er sich schwarze Shorts holte, die er sofort anzog. "Zieh dich erstmal an", murmelte er und ging ins Wohnzimmer. Farin blieb einen Moment noch etwas verwirrt liegen, zog sich dann allerdings an, wie Bela es gesagt hatte. Grade als er sich das Shirt anzog, kam der Ältere zurück ins Zimmer. In seiner Hand hielt er 600 Euro, welche er neben Farin aufs Bett warf. "Stimmt so... Wenn du willst, ruf ich bei der Agentur an und sag das es sehr gut war, vielleicht bekommst du dann ja sowas wie einen Bonus", sagte Bela kühl und trat einen Schritt zur Seite, wodurch er Bela mehr als deutlich zeigte das dieser gehen sollte. Der Blonde saß wie vom Donner gerührt auf der Bettkante und starrte fassungslos das Geld an. "Was soll das?", fragte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. Bela zuckte nur leicht die Schultern. "Ich wollte ficken, du wolltest Geld... Man könnte sagen wir sind beide total befriedigt. Und wenn du erlaubst... Ich will jetzt meine Ruhe haben!" Etwas energisch deutete der Kleinere auf die Tür und seine Augen waren so kalt und ausdruckslos wie die einer Puppe. Mit zittrigen Fingern griff der Blonde nach den Geldscheinen und erhob sich langsam. Mit weichen Knien schritt er langsam zur Tür, wobei er es vermied dem Dunkelhaarigen ins Gesicht zu sehen. "Dirk, ich war nicht ganz ehrlich. Der wahre Grund, warum ich diesen Job angefangen habe... Also..." Farin hob so ruckartig den Kopf, das Bela erschrocken zusammenzuckte. "Ich wollte DICH endlich aus meinem Kopf bekommen! Ich wollte nicht mehr 24 Stunden am Tag an dich denken!" Während Farin das sagte, schleuderte er dem Dunkelhaarigen die Geldscheine ins Gesicht. "Tja, das wars wohl. Also..." Der Blonde ließ den Satz unbeendet und stürmte aus dem Hotelzimmer. Als er die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu warf, erwachte Bela aus seiner Trance. Sein Blick huschte von den Geldscheinen am Boden über das Bett, bis hin zur Tür, durch die Farin verschwunden war. Ohne lange nachzudenken ging er zum Bett und ließ sich bauchlings auf dieses fallen. Schnell hatte er das Telefon gegriffen und die gewünschte Nummer gewählt. Als am anderen Ende endlich jemand abgehoben hatte, legte er auch sofort los: "Friedrichs hier. Einer ihrer Männer war grade hier..." Ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen und er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: "Nun... Ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung. Wäre es möglich das ich sowas wie einer seiner Stammkunden werde?" Für immer --------- Schon wieder ich! Und schon wieder nicht bei "Komm zurück"... Boah, ihr müsst mich echt langsam hassen... Ich bekomm GAR NIX mehr auf die Beine... Und das alles nur, wegen der Ausbildung... Meistens bin ich total fertig wenn ich Zuhause bin... Naja, selbst Schuld. Ich sollte früher ins Bett gehen wenn ich um 5 Uhr aufstehen muss... Von meinen Ferien werd ich ja auch nicht sehr viel haben... Man... Ich hoffe das ich es trotzdem irgendwie schaffe bald mal an Komm zurück weiter zu schreiben... Vielleicht habe ich ja in den ferien doch Zeit dafür... ICH HOFFE ES! >.< So, kommen wir aber erstmal zu dieser Geschichte... Joa... Also die Idee kam mir, als ich grade Pause in der Kita hatte xD Eigentlich sollte ich Notizen für mein Berichtsheft machen, aber dann kam mir plötzlich diese Idee und es wurde erstmal alles notiert... Es ist sehr seltsam geschrieben und eigentlich sind da nur Selbstgespräche... Was eine neue Herausforderung für mich ist... Wieso ist? Nun... Jetzt, wo ich das hier schreibe, liegt die Story noch vor mir xD Muss gleich erstmal loslegen... Aber vorher noch kleine Infos: "..." = Gesprochenes //...// = Gedachtes ---> = in der Richtung liegt der Kommibereich xD Viel Spaß beim lesen! Für immer //Wie lange willst du dich noch bemitleiden?// "Halt endlich die Schnauze! Ich bemitleide mich nicht, klar? Ich bin hier, weil ich nachdenken will" Kaum hatte Bela diese Worte ausgesprochen, hätte er sich am liebsten die flache Hand gegen die Stirn geklatscht. Jetzt hatte er schon wieder Selbstgespräche geführt. Seit er hier wieder zu sich gekommen war, ging das nun schon so. Aber wo dieses 'hier' war, wusste er nicht so genau. Nachdem er sich von seinem Platz aus umgesehen hatte, war er ziemlich sicher das es sich bei diesem Raum um das Schlafzimmer einer leerstehende Wohnung oder etwas in der Art handeln musste. Die Wände waren nicht sehr hoch und abgesehen von den vorbeifahrenden Autos, deren Scheinwerfer manchmal kurz durch das kleine Fenster schienen, gab es keine Lichtquelle. Und auch die Autos erhellten diesen Raum nicht wirklich. Die einzige Stelle, die kurz beleuchtet wurde, war die Zimmertür, die sich auf der gegenüberliegenden Seite befand. Genaugenommen wurde nur der obere Teil des Türrahmens und das darüber liegende Stück der weißen Wand angestrahlt. Er wusste nicht, wie lange er schon hier war und vor allem wusste er nicht mehr, WARUM er an diesem fremden und doch vertrauten Ort war. Er hätte die Stimme in seinem Kopf fragen können, aber dann hätte er auch gleich eine Einweisung für die nächste Klapse holen können. //Du wirkst wirklich sehr nachdenklich... Darf ich fragen, was dich so beschäftigt?// "Ich hab dir gesagt das du die Schnauze halten sollst... Ausserdem geht dich das nichts an!" Schon wieder hatte er auf diese Stimme reagiert. Er konnte einfach nicht anders! Diese Stimme war ihm so vertraut... Nur konnte er sie nicht zuordnen. //Es geht mich nichts an? Ich bin ein Teil von dir... Ich bin IN dir!// "Wenn du ein Teil von mir bist, dann müsstest du doch wissen, was in mir vor geht!" //Nein, leider nicht... Aber wenigstens weiß ICH wo du hier bist...// "Ach ja? Und wo?" Belas Stimme klang nun ziemlich gereizt. Woher sollte diese Stimme wissen, wo er war? Sie war immerhin nur Einbildung, ein Produkt seiner Verwirrung. Oder er hatte diese Stimme erschaffen, damit er sich mit jemandem unterhalten konnte. Aber diese Stimme war von ganz alleine aufgetreten. //Information gegen Information. Also? Worüber denkst du nach?// Leise seufzend legte Bela den Kopf in den Nacken, wodurch sein Hinterkopf an der Wand lag, an der er lehnte. Ihm wurde das alles zu bunt. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte diesen Raum verlassen, um selbst herauszufinden, wo er war... Aber es ging nicht. Seit er wieder wach war, fühlten seine Beine sich seltsam taub an. Eigentlich sein ganzer Körper, vom Hals abwärts. Er war nicht gelähmt, das hatte er festgestellt, nachdem er Finger und Zehen probeweise etwas bewegt hatte. Aber trotzdem war er nicht fähig sich zu erheben oder auch nur anders hinzusetzen. Es war, als würde eine unsichtbare Macht ihn daran hindern. Vielleicht war es diese Stimme... "Ich frage mich, wo ich hier bin und was ich hier mache! Daran kann ich mich nicht erinnern... Zufrieden?" Als die Stimme in seinem Kopf zu lachen begann, spürte er einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen. Er kannte diese Stimme, auch wenn er nie so ein Lachen von ihr gehört hatte. //Ja, zufrieden. Gut, also du bist hier in einer Wohnung, die erst seit kurzem leer steht... Um genau zu sein, ist der Vorbesitzer erst heute Nachmittag ausgezogen.// "Der Vorbesitzer? Und wer ist das?" //Information gegen Information! Also? Was ist das letzte, woran du dich erinnern kannst?// Langsam wurde dieses Spielchen lästig. Aber was sollte er tun? Selbst wenn er dazu fähig gewesen wäre, diese Wohnung zu verlassen... Die Stimme wäre geblieben. "Das ich hier aufgewacht bin! Und die letzte Erinnerung davor... Das heute morgen das Telefon geklingelt hat... Das ist aber auch schon alles!" Wieder erscholl dieses Lachen und wenn Bela es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er schwören können das es von den kahlen Wänden widerhallte. //Ach, mehr nicht? Da hast du aber einiges verpasst... Schade, war wirklich lustig... Ich habe mich köstlich amüsiert!// "Amüsiert? Worüber? Verdammt, hör endlich auf mit dem Scheiß und sag mir, was du weißt!" //Information...// "Gegen Information, schon klar! Also, was willst du wissen? Und wem gehörte diese Wohnung?" //Das wirst du schon noch rechtzeitig erfahren, vertrau mir... Was empfindest du für Jan?// Der Drummer spürte, wie jegliches Blut aus seinem Gesicht wich. Eigentlich seltsam, normalerweise hätte es sich in seinem Kopf stauen müssen, so schnell pumpte sein Herz es plötzlich in seine Arterien. "Wie kommst du plötzlich auf Jan? Worauf willst du eigentlich hinaus?" Bela schüttelte leicht den Kopf und schloss die Augen. "Schon klar, Information gegen Information... Also wenn du es unbedingt wissen willst: ich liebe ihn! Mehr als alles andere! Und..." Bevor er weiter reden konnte, erklang wieder dieses Lachen. "Was ist daran bitte so komisch?" //Nichts, schon gut... Du liebst ihn also... Und was denkst du, bedeutest du ihm?// Bela schüttelte verwirrt den Kopf. "Ich verstehe nicht..." //Glaubst du, er braucht dich?// "Ob er mich braucht? Natürlich! Also... Jedenfalls war es so, bevor wir unsere Solokarrieren gestartet haben... ARGH!" Der Dunkelhaarige kniff die Augen zusammen, als plötzlich ein Bild vor seinen Augen aufzuckte, begleitet von einem stechenden Schmerz. "Was war das? Verdammt, was geht hier vor?" //Deine Erinnerung kehrt zurück... Hat ja auch lange genug gedauert. Ich muss mich beeilen. Also, wann hast du das letzte Mal mit ihm gesprochen?// Mühsam hob Bela eine Hand, welche er sich an den Kopf legte. Die Schmerzen wurden immer stärker und er hatte das Gefühl das sein Schädel jede Minute explodieren würde. "Das war... Gestern Abend..." Ein erneuter Schmerz zuckte auf. //Sicher?// "Nein... Das Telefon... Er war es, der mich angerufen hat..." //Und was wollte er? Was hat er gesagt?// Verzweifelt schüttelte Bela den Kopf. Er war langsam wirklich kurz davor verrückt zu werden. Wenn er es nicht schon längst war... "Er wollte sich mit mir treffen... In seiner Wohnung... Hier..." Er stockte als ihm klar wurde, was er grade gesagt hatte. "Ich bin in seiner Wohnung... Aber warum ist es hier so leer? Was ist los? Und wo ist Farin?" Plötzlich wurde das Zimmer von einem vorbeifahrenden Auto erhellt. Fast automatisch hielt er sich die Hand an die Augen. Dann stockte er. Er hatte die ganze Zeit nicht bemerkt das etwas warmes an seiner Hand klebte. Und auch der süßliche Geruch, der schon die ganze Zeit in der Luft lag, drang erst jetzt zu ihm durch. Er war kein Arzt und bis auf den Autounfall hatte er nie sehr schlimme Verletzungen... Und trotzdem erkannte er das es sich um den Duft von Blut handelte. Panik stieg in ihm auf. "WAS IST HIER LOS?" //Beruhig dich... Es ist nicht dein Blut. Du bist nicht verletzt, sonst würdest du die Schmerzen spüren...// Bela spürte, wie die Kraft zurück in seinen Körper kehrte. Und er hatte nur einen Gedanken: sofort raus! Als er mit seinen Händen nach Halt suchte, stieß er plötzlich gegen etwas metallisches. Erschrocken zuckte er zurück als erkannte, worum es sich handelte. //Oh, du hast sie gefunden... Dachte schon du würdest sie nie finden. Nimm sie. Und sieh dich um... Dann wirst du sehen, was man damit anstellen kann...// Zögernd griff Bela nach der Waffe, die in einer Art Pfütze lag. Sie war schwerer als erwartet. Erneut zuckte ein Bild vor seinem inneren Auge auf. "Jan..." Schnell griff er in seine Jackentasche... Und tatsächlich! Dort war das Zippo, das er vor einigen Jahren mal von Farin bekommen hatte. Mit zitternden Fingern zündete er es an... Und erstarrte. Erst jetzt bemerkte er, das er die ganze Zeit in einer riesigen Blutlache gesessen hatte. Erschrocken sprang er auf, sank allerdings sofort wieder auf die Knie. Er war zwar wieder zu Kräften gekommen, aber seine Beine schmerzten noch etwas. //Sieh dich doch etwas um...// Nur widerwillig befolgte Bela diesen Vorschlag, der eigentlich mehr wie ein Befehl klang. Und er erstarrte erneut. "Nein... Das ist nicht wahr..." Obwohl er noch ziemlich wackelig auf den Beinen war, sprang er plötzlich auf und stolperte zu einer Gestalt, die nur ein paar Meter von ihm entfernt lag. "JAN!" Zitternd ließ er sich neben der Gestalt nieder, die er längst als seinen Bandkollegen identifiziert hatte. "Was ist mit dir? Was ist passiert?" Nur mühsam brachte er diese Worte hervor, während er den Blonden auf den Rücken drehte. Die braun-grünen Augen, die immer strahlten, wenn er den Drummer sah, waren matt und schienen durch ihn hindurch zu sehen. Und der Gesichtsausdruck war erschrocken... "Jan... Was ist passiert? Sag doch etwas..." Langsam stiegen Bela die Tränen in die Augen, während er sanft durch das blonde Haar strich. Vorsichtig hob er den Kopf des Blonden auf seinen Schoß und wiegt ihn hin und her, wie ein kleines Kind. //Ich glaube nicht das er dir antworten kann...// Zitternd strich Bela über das schwarze Hemd des Größeren, wobei er das Fingerbreite Loch so gut es ging ignorierte. Dafür spürte er das Blut, welches in das Hemd gesickert war, umso deutlicher. Ein Schluchzen löste sich von seinen Lippen. "Jan, warum?" Plötzlich drückte er den Blonden fest an sich, wodurch aus dessen Hosentasche ein Briefumschlag in das Blut fiel. Das Feuerzeug war längst wieder erloschen und lag offen neben Bela, doch trotzdem bemerkte Bela den Umschlag, welcher sich deutlich auf dem dunklen Boden abzeichnete. Sehr langsam griff er nach dem Umschlag und öffnete ihn, während er den leblosen Körper noch immer in seinen Armen hielt. Als er den Brief in der Hand hielt, nahm er sein Feuerzeug und entfachte die Flamme erneut. Mein lieber Dirk... Ich habe dich aus einem bestimmten Grund hier her geholt. Nur leider kann ich dir nicht persönlich sagen, was ich dir sagen will. Mir fehlt einfach der nötige Mut! Deshalb benutze ich diesen Weg... Wenn du diesen Brief liest, habe ich die Wohnung grade verlassen. Ich wollte dich einfach noch einmal sehen. Ich habe dir nichts von meinem Umzug erzählt, weil ich Angst hatte ich würde meine Meinung ändern. Entschuldige bitte... Ich möchte dich auch gar nicht länger auf die Folter spannen. Der Grund, warum ich dich her gerufen habe ist der, das ich dich liebe. Ich liebe dich, Bela! Es zu schreiben fällt mir so leicht... Aber ich schaffe es nicht, dir diese Worte zu sagen. Ich weiß nicht, warum es so ist... Wie gerne würde ich jetzt dein Gesicht sehen... Obwohl ich auch Angst davor habe. Genau deshalb hältst du diesen Brief in deinen Händen. Ich werde unten im Auto einige Minuten warten, bis ich sicher gehen kann das du den Brief gelesen hast... Und jetzt hast du zwei Möglichkeiten: entweder kommst du runter zu mir oder du wartest hier, bis du mich wegfahren hörst... Es liegt ganz bei dir, wie es weiter geht... In Liebe, dein Jan... Das war zuviel für Bela. Schluchzend ließ er die Sachen fallen und klammerte sich stark zitternd an Farin. "Warum? Warum hast du es mir nie gesagt?" Mit Tränenüberströmten Gesicht sah er den Blonden an. Langsam und sehr zärtlich schloss er die Augen des Größeren mit einer Hand. Jetzt sah er so aus, als würde er nur schlafen. "Ich liebe dich..." Bela schloss die Augen und beugte sich zu dem Gitarristen, um ihn sanft auf die Lippen zu küssen. Er löste sich erst nach einer halben Ewigkeit von ihm. //Wieso heulst du? Immerhin warst du es, der ihn erschossen hat!// Erschrocken fuhr Bela zusammen. "Was?" //Du bist wirklich schwer von Begriff, oder? Ihr seid alleine hier, die Waffe lag neben dir und deine Fingerabdrücke sind drauf... Wer soll es sonst gewesen sein? Hätte er Selbstmord begangen, dann wäre die Waffe noch in seiner Hand, oder?// Starr vor Schreck starrte Bela auf die Waffe, die neben ihm lag. Sehr langsam legte er Farins Leiche auf den Boden und griff dafür nach dem metallischen Gegenstand. //Und? Kannst du weiterhin so ruhig hier sitzen? Jetzt, wo du weißt das du den Menschen getötet hast den du mehr als alles andere liebst?// "Nein..." //Und kannst du mit dem Gedanken leben den Menschen getötet zu haben, der auch dich mehr als alles andere geliebt hat und der dir vertraut hat?// "Nein..." Der Schuss hallte von den Wänden wider und das Echo verstummte erst dann, als Belas Körper reglos auf seinem geliebten Farin lag. ~~~~~~~~~~~~~~~ So... Das hier ist der offizielle Teil der Story... Aber es wäre keine Kurzgeschichte aus dem Hause Anni, wenn es das wirklich schon wäre... Deshalb kommt hier jetzt noch ein alternatives Ende, das gleich an den offiziellen Teil anschließt! xD ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kaum war der Schuss verhallt, öffnete sich die Tür des Zimmers und eine dunkle Gestalt huschte herein. Es dauerte noch einen Moment, bis diese Gestalt das Licht anknipste. Das helle Laminat war größtenteils von dunklem Blut bedeckt, welches hauptsächlich von dem Blonden stammte. Die Schusswunde an der Schläfe des Drummers blutete zwar auch, doch war bis jetzt nicht sehr viel der roten Flüssigkeit ausgetreten. Langsam trat Rod näher, bis er schließlich neben den beiden Leichen stand. Allerdings schien er sie nicht wirklich zu sehen. Seine Augen waren ausdruckslos und fast schon beiläufig sah er sich in dem kleinen Zimmer um. Dabei betrachtete er die Ecken besonders lange. Die Lautsprecher waren selbst jetzt, wo der Raum von künstlichem Licht erhellt wurde, kaum zu sehen. Kein Wunder das Bela sie nicht bemerkt hatte. Nachdem er sich noch einmal umgesehen hatte, richtete sich Rods Blick auf die beiden Leichen vor seinen Füßen. Als er die Waffe in Belas Hand sah, huschte ein schwaches Grinsen über seine Lippen. "Danke das du sie freiwillig genommen hast... Ich hätte es nie geschafft deine Fingerabdrücke so perfekt da drauf zu bekommen..." Er ließ sich in die Hocke sinken und strich leicht durch das schwarze Haar des Drummers. "Es tut mir ja leid das es so kommen musste... Aber weißt du..." Erneut huschte ein Grinsen über seine Lippen, diesmal war es allerdings eher kühl. "Niemand nimmt mir Jan weg..." Sein Blick schweifte zu der Leiche des Blonden, die unter Belas lag. Langsam führte er seine Fingerspitzen an seine Lippen und küsste sie leicht, bevor er sie auf die Lippen des Größeren legte. "Bei dir muss ich mich auch entschuldigen... Aber weißt du..." Er erhob sich und strich seine Hose glatt, bevor er sich umdrehte und noch einmal über seine Schulter zu den beiden sah. "Niemand nimmt mir Dirk weg..." Nachdem er die beiden Leichen noch einmal betrachtet hatte, ging er aus der Tür, wobei er das Licht ausschaltete. //Jetzt kann sie dir niemand mehr wegnehmen... Das hast du gut gemacht, Rod! Ich bin stolz auf dich...// Patience -------- Ja, schon wieder nicht bei "Komm zurück"... Ich schaff es einfach nicht... Ich komm dort nicht voran, obwohl die Ideen in meinem Kopf sind... Als wenn mich etwas davon abhalten will, dort zu schreiben... Kann es nicht erklären, sorry... Und das hier... Joa... Ist halt mal wieder eine Kurzgeschichte xD Der Titel wird einigen vielleicht bekannt vorkommen... Ja, ich gestehe! Es ist nach dem neuen Lied von Take That benannt! Hey, das sind nunmal Kindheitsserinnerungen! Und ich bin drauf gekommen, weil meine Nichte mir ein Poster aus der Bravo geschenkt hat... Da hab ich an das Lied gedacht und irgendwie kam mir da eine Story in den Sinn xD Wie man von Take That auf Die Ärzte kommt? Ok, die Verbindung kann ich nicht so wirklich erklären... Einzige Gemeinsamkeit: hab von beiden Lieder auf meinem MP3-Player xD Naja, jedenfalls hab ich mir den Text durchgelesen und da kam wieder ein kleines Geistesgewitter ^^" Das Ergebnis ist hier zu lesen! Gewidmet ist die Story wie immer... Meinem Schati und Lenchen! ^^ Wenn diese Story on kommt bin ich evtl. schon bei meinem Schati... Und Lenchen wird sie erst lesen können, wenn sie wieder da ist... (klingt logisch, oder? xD) Viel Spaß und beim Verlassen bitte Ihren Nickname mit einem Kommi am Ausgang hinterlassen! Patience Just have a little, patience I'm still hurting from a love I lost I'm feeling your frustration Then maybe all the pain will stop Just don't be close inside your arms tonight Don't be to hard on my emotions 'Cause I need time My heart is numb has no feeling So while im still healing Just try and have a little patience I really wanna start over again I know you wanna be my salvation The one that I can always depend I'll try to be strong, believe me I'm trying to move on It's complicated but understand me 'Cause I need time My heart is numb has no feeling So while im still healing Just try and have a little patience Yeah, have a little patience, Yeah 'Cause this scar runs so deep It's been hard, but I have to believe me Have a little patience Have a little patience 'Cause I, I just need time My heart is numb has no feeling So while I'm still healing Just try, and have a little patience Have a little patience My heart is numb has no feeling So while I'm still healing Just try and have a little patience Patience Mehrere Stunden starrte er nun schon das beschriebene Blatt Papier an. Würde die Schrift durch jedes Mal lesen ein wenig verblassen, wäre dieser Zettel längst wieder weiß und wahrscheinlich auch schon durchlöchert. Doch er konnte die Augen einfach nicht losreißen. Er wollte sicher gehen das alles an diesem Brief perfekt war. So ging er alles nochmal durch, Wort für Wort, während seine Finger immer wieder unruhig durch sein blondes Haar strichen. Er kannte den Brief nun fast auswendig und trotzdem ging er ihn nochmal durch. Um ihn herum stapelten sich die zerknüllten Blätter, auf denen er immer wieder neu angefangen hatte. Doch diesmal war er zufrieden. Mit einem erleichterten Seufzen erhob er sich und sammelte den Müll ein. In seinem Kopf schwirrten die Worte herum, die er vor einigen Stunden niedergeschrieben hatte... Mein lieber Dirk... Ich weiß, dieser Anfang klingt total beknackt, aber ich weiß nicht, wie ich sonst anfangen soll. "Hey Dirk" würde nicht zum Rest des Briefes passen. Also habe ich einfach mal so angefangen. Und wie immer drücke ich mich davor, zum Punkt zu kommen. Aber das dürftest du ja schon von mir kennen. Ich bin halt nicht wie du. Ich brauche eine Weile, bis ich sage, was ich denke. Und beim schreiben ist es nicht anders. Ich will nicht wissen, wie lange ich an diesem Brief sitzen werde. Selbst für diese ersten Sätze habe ich schon fast eine dreiviertel Stunde gebraucht. Total absurd, ich weiß... Aber so bin ich nunmal... Farin hatte sich den Mülleimer heran gezogen und schaufelte die zerknüllten Blätter hinein. Nur krampfhaft konnte er sich davon abhalten, jeden der Zettel noch einmal auseinander zu knüllen und die verschiedenen Anfänge zu lesen. In seinem Inneren wusste der Blonde, das er nur irgendwie Zeit schinden wollte. Er wollte den Moment so lange wie möglich herauszögern, in dem er den Brief an Bela geben würde. Allerdings konnte er grade diesen Moment auch kaum abwarten. Er fühlte sich wie ein kleiner junge zu Weihnachten, der seine Geschenke auspacken will, allerdings nicht will das die Spannung vorbei ist... Wenn ich Rod wäre, dann würde vor mir ein überquillender Aschenbecher stehen. Aber vor mir steht kein Aschenbecher, sondern ein Glas dem man sehr deutlich ansieht das sich in ihm vor kurzem noch Milch befand. Man könnte sagen ich habe mir Mut angetrunken, indem ich eine Packung Milch ausgequetscht habe. Komisch das mir erst beim letzten Glas aufgefallen ist, das die Milch leicht säuerlich schmeckt. Naja, was erwartet man, wenn man etwas trinkt was schon eine Weile abgelaufen ist? Ja, abgelaufene Milch... Selten im Hause Vetter, aber auch ich darf mal vergesslich werden. Und bis jetzt hat mein Körper noch keine Beschwerde eingelegt, also kann es nicht so schlimm sein... Als ihm diese Worte durch den Kopf gingen schüttelte der Blonde sich kurz und nahm das Glas vom Tisch. Es kam ihn vor, als würde er Beweise vernichten, als er das Glas in die Spülmaschine stellte und den Tisch mit einem nassen Tuch abwischte. Den Brief legte er auf den Stuhl, dessen Polster leicht eingedrückt war und noch immer Wärme ausstrahlte. Unachtsam warf Farin den Lappen auf die Arbeitsplatte und ging ins Wohnzimmer, um nach einem Briefumschlag zu suchen. Zielstrebig steuerte er eine Schublade an und öffnete diese mit einem Ruck. Und wie erwartet befanden sich dort die Briefumschläge. Wäre auch seltsam, wenn in einem Ein-Mann-Haushalt etwas nicht dort wäre, wo man es hingetan hatte... Ich hab mir vorhin ein paar Fotos angeguckt. Ja, ich gestehe... Ich hatte eine sentimentale Phase! Herrgott, ist das denn verboten? Jedenfalls bin ich da über ein Foto gestolpert, das muss einfach mit hier rein. Wenn du das siehst wirst du dich wahrscheinlich wegschmeißen vor lachen. Vielleicht erinnerst du dich ja noch daran. Vor kurzem habe ich das Foto noch gesucht und plötzlich fiel es mir in die Hände. Wie war das noch? Wenn man etwas sucht findet man alles, nur nicht das, was man finden will. Jedenfalls hat dieses Foto einige Erinnerungen geweckt... Leise schloss Farin die Schublade und ging mit einem Briefumschlag zurück in die Küche. Er schnappte sich den Stift, der durch seine Schreibwut wohl bald den Geist aufgeben würde und schrieb fein säuberlich "Dirk" auf die Vorderseite. Mit einem Seufzen nahm er das Foto und betrachtete es einen Augenblick. Auf dem Bild waren er selbst und Bela in einer eindeutigen Pose zu sehen, die allerdings gar nicht so eindeutig sein sollte. Wer die Situation dazu kannte, würde sich fragen, wie dabei solch ein Bild entstehen konnte... Da du ja nicht mehr der Jüngste bist, sollte ich dir vielleicht doch sagen, welche Situation das war. Immerhin warst du da sehr alkoholisiert und hast wahrscheinlich gar nicht gemerkt das Rod ein Foto gemacht hat. Das war nach dem 15-Jahre-Netto Konzert. Du hattest mir grade die Schuhe geküsst, wobei ich noch immer nicht weiß, was du eigentlich wolltest. Jedenfalls hatte Rod die Idee, dies für die Ewigkeit festzuhalten und zückte seine Kamera. Schade nur, das du sich ausgerechnet DA dazu entschlossen hast, dich wieder aufzurichten, wodurch dein Kopf so ziemlich auf der Höhe von meinem Schritt war. Aber das dürftest du ja selbst sehen. Ich fand es jedenfalls lustig das Rod den Moment (wenn auch unfreiwillig) so perfekt abgepasst hat. Und du kannst froh sein das dadurch sein Film voll war, so kann nie jemand sehen, was wir dir alles ins Gesicht geschrieben haben, während du gepennt hast... Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen des Blonden als er sich an jenen Abend erinnerte. Vorsichtig steckte er das Foto in den Umschlag und nahm den Brief zur Hand, um diesen zu falten und ebenfalls in den Umschlag gleiten zu lassen. Schnell leckte er über den gelblichen Streifen und verzog angewidert von dessen Geschmack das Gesicht, während er den Umschlag versiegelte. Es war als wenn er sicher gehen wollte, das er diesen Brief nicht mehr ändern würde. Eigentlich war es absurd, denn theoretisch konnte er diesen Umschlag jederzeit wieder aufreißen und den Brief entnehmen. Theoretisch... Aber in der Praxis sah die Sache ganz anders aus. Jetzt war es nicht mehr SEIN Brief. Jetzt war es Belas Brief... Das war auch der Abend an dem du mir gesagt hast, das du mich liebst. Ich muss gestehen das ich dich damals nicht ganz voll genommen habe, denn genau dies warst du: voll bis obenhin! Du hast selbst der Yucca Palme gesagt das du sie liebst! Gut, die Lacher hattest du dir damit gesichert, wenn auch unfreiwillig. Aber leider hat dies nur dazu beigesteuert, das ich deinen Worten keinen Glauben geschenkt habe. Das hat sich ja am nächsten morgen geändert, als du sie nüchtern, wenn auch verkatert, wiederholt hast... Und da hast du es nur zu mir gesagt... Er drehte sich einmal um die eigene Achse um zu sehen, ob er noch etwas wegräumen konnte. Er suchte krampfhaft nach einer Beschäftigung. Etwas, was ihn davon abhalten würde das Haus zu verlassen und diesen Brief Bela zu bringen. Doch er hatte bereits alles erledigt. Und irgendwie war er auch froh darüber. Mit gemischten Gefühlen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, nahm er den Brief und ging zur Garderobe, um sich anzuziehen. Als er die Jacke übergestreift hatte, vergewisserte er sich kurz über den Inhalt der Taschen, bevor er den Brief in eine von diesen gleiten ließ. Farin machte sich nicht die Mühe, seine Schuhe erst zu öffnen, sondern schlüpfte einfach hinein und zog nur die Lasche zurecht. Während er die Tür öffnete, knippste er mit der anderen Hand das Licht aus. Ihm war gar nicht aufgefallen das es brannte, aber die Bewegung war so selbstverständlich für ihn wie das Blinzeln oder das Atmen. Mit einem leisen Klicken fiel die Tür ins Schloss und bestätigte damit das niemand, der nicht einen Schlüssel oder das richtige Werkzeug besaß, diese Tür wieder öffnen konnte... Du glaubst gar nicht, wie sehr diese Worte mich damals geschockt haben. Gut, einen Moment dachte ich es wäre nur ein blöder Witz, doch der Ausdruck deines Gesichts und die Entschlossenheit in deinen Augen, überzeugten mich schnell vom Gegenteil. Ich hatte mich erst einige Wochen zuvor von Leonie getrennt (oder sie von mir, wie man es sieht) und hatte mich ewig bei dir ausgeheult. Auch am Abend nach dem Konzert. Ich weiß nicht mehr, was ich dir alles gesagt habe. Aber du hast mir geduldig zugehört, mich getröstet und im richtigen Moment die richtigen Worte gesagt. Hätte ich da gewusst, was du für mich empfindest... Ich glaub ich hätte dich nie so zugetextet. Aber woher sollte ich das wissen? Die ganzen Jahre waren wir die besten Freunde und plötzlich sollte da mehr sein. Ich wollte es nicht verstehen. Ich wollte es nicht wahrhaben. Heute weiß ich, das ich damals falsch reagiert habe. Gut, eigentlich hätte ich es früher wissen müssen. Lautes Lachen mit anschließendem Abwenden sind nie die richtige Reaktion für solche Momente. Aber damals fiel mit nichts gescheiteres ein... Kaum hatte Farin sich einige Schritte von der Tür entfernt, peitsche der kalte Wind ihm ins Gesicht und ließ seine Augen tränen. Mit einem Seufzen schloß er seine Jacke und überprüfte, ob der Brief noch in seiner Tasche war. Als er das glatte Papier spürte, atmete er erleichtert auf und setzte seinen Weg fort. Es war nicht weit, also musste er keine Verkehrsmittel zur Hilfe nehmen. Auch wenn seine Wangen nach einiger Zeit anfingen zu kribbeln und durch die Kälte stark gerötet waren. Bis auf die Temperaturen war es ein so schöner Tag das er diesen mit allen Sinnen genießen wollte. Ausserdem musste er noch etwas besorgen und da kam man mit Fahrzeugen schlecht hin. So schlenderte er die Straße entlang, die Hände in den Taschen vergraben um ganz sicher zu gehen das der Brief nicht verloren ging... Ich wundere mich noch immer, dass du das alles so locker weggesteckt hast. Ich meine... Ich habe dir eine miese Abfuhr erteilt und nichtmal eine Stunde später ist für dich alles wie vorher. Ich hatte im ersten Moment noch meine Probleme damit, aber dank deiner unbefangenen Art war auch für mich bald alles wieder beim alten. Nur das ich jetzt eine Sache mehr über dich wusste. Natürlich habe ich nicht jede Sekunde daran gedacht, aber in so mancher Situation fiel es mir wieder ein. Und dann hatte ich Angst, dich mit meinem Verhalten irgendwie zu verletzen. Deine Gefühle waren mir nie unangenehm, von der ersten Zeit mal abgesehen... Hättest du mir nicht manchmal gesagt, was du für mich empfindest, ich glaube ich hätte es irgendwann vergessen. Oder gedacht das deine Gefühle erloschen sind... Der Blonde war so sehr in seine Gedanken versunken das er fast an dem Geschäft vorbei gerannt wäre. Er sah sich kurz in dem Schaufenster um, bevor er die Tür aufdrückte, wodurch das Klingeln einer Glocke zu hören war. Einen Moment kam er sich vor wie in den amerikanischen Filmen, wo die bei so ziemlich jedem kleinen Geschäft eine solche Glocke an der Tür angebracht hatten. So kam er sich immer vor, wenn er dieses Geschäft betrat. Und immer wieder musste er über den Gedanken schmunzeln. Die Verkäuferin erkannte ihn, wie sie es eigentlich immer tat und bereitete sofort alles vor. Bis auf "guten Tag", "danke" und "auf wiedersehen" musste Farin eigentlich nichts mehr sagen. Und so war es auch heute: er begrüßte sie, bedankte sich als sie ihm die Ware gab und verabschiedete sich, als sie das von ihm erhaltene Geld in die Kasse legte. Wieder erklang das Glöckchen und Farin nahm sich vor, dieses nervige Ding irgendwann abzureißen oder mit Kaugummi zu verstopfen. So wie immer... Ja, jetzt schreibe ich schon drei Stunden an diesem Brief. Drei Stunden, stell dir das mal vor! Ich glaube so lange habe ich noch nie an irgendwas geschrieben. Kann natürlich sein das ich mich irre. Aber irren ist menschlich, also nimm es mir nicht übel. Ich weiß, auf einmal weiche ich wieder total ab... So ist es bei mir immer kurz vorm Höhepunkt! Na gut, FAST immer! Ausnahmen bestätigen die Menstruation, oder wie man sagt. Ich will mich mal wieder drücken, also schreibe ich jetzt alles, was mir einfällt. Herauszögern, eine meiner lieblings Taktiken. Also wenn du jetzt noch immer liest, hast du wirklich eine Menge Geduld mit mir. Aber die hattest du ja schon immer... Der Kies knirschte bei jedem seiner Schritte. Er hatte gar nicht bemerkt das er den Kiesweg bereits betreten hatte, wäre er nicht mit dem Fuß gegen eine Dose getreten. Jedes Mal nahm er sich vor, darauf zu achten wann er den Weg betrat, weil er gerne mal den Übergang von Pflasterstein zu Kies sehen wollte. Doch mal wieder war er viel zu spät dran, der Anfang des Weges lag weit hinter ihm. Und zurück laufen wollte er auch nicht. In der Hinsicht war er faul. So begnügte er sich wieder einmal mit dem Gedanken, beim nächsten mal darauf zu achten und wusste gleichzeitig das er es wieder vergessen würde. Erneut bewegte er die Finger in der Tasche, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre, da der Brief direkt an seiner Hand anlag. Aber sicher ist sicher... Ich musste die Seite grade nochmal neu abschreiben. Blödes Milchglas, was fällt ihm ein einfach umzukippen? Gut, ich war daran nicht ganz unschuldig. Aber trotzdem. Wenn mich jemand anstößt kippe ich doch auch nicht gleich um und entleere mich! Naja, der Tisch ist abgewischt, die Seite abgeschrieben, also weiter im Text! Ich glaube ich komme jetzt auch langsam mal zur Sache. Sonst pennst du noch beim lesen ein. Und sag jetzt nicht, das könnte dir nie passieren! Wie oft bist du schon beim telefonieren eingeschlafen? Und immer musste ich dich auf dem Handy anrufen, um dich wieder zu wecken! Naja, die Handygespräche waren noch schlimmer... Besonders wenn wir beide eingepennt sind! Ich erinnere mich da an eine Rechnung im dreistelligen Bereich, deren erste Zahl zwischen drei und fünf lag. Hättest ruhig etwas beisteuern können! Ja, ich weiche schon wieder ab... Also gut, was ich dir sagen will... Endlich war er angekommen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Weg von Mal zu Mal kürzer wurde. Wahrscheinlich weil er ihn immer häufiger wie in Trance zurück legte. Aber nun war er da. Der Name "Dirk Felsenheimer" war deutlich zu lesen. So deutlich, dass dem Blonden Tränen in die Augen traten. Er ließ seinen Blick kurz schweifen und bemerkte, das vor gar nicht allzulanger Zeit jemand dort gewesen sein musste. Wahrscheinlich Rod, denn dort standen neue Lichter, die jemand angezündet hatte. Dies war immer Rods Aufgabe, während Farin sich, wie auch heute, um die Blumen kümmerte. Er löste das Papier von dem Blumenstrauß und warf es in den nächstbesten Mülleimer, bevor er sich hinkniete und die Blumen auf die dunkle Erde legte. "Da bin ich", flüsterte er und legte zwei Finger an seine Lippen, um diese zu küssen. Es dauerte einen Moment, bis er die Hand zurück zog und sie dafür an den Grabstein aus Marmor legte. Fast schon automatisch strichen seine Finger über die Gravur, während er mit der anderen Hand den Brief raus zog und zwischen die Blumen steckte... Ich liebe dich, Dirk... I Hate Everything About You --------------------------- Ich schon wieder... Ihr müsst gar nicht mit den Augen rollen... Das könnt ihr machen wenn ihr merkt wie schrecklich kurz diese Geschichte ist... Scheiße, die ist ja verdammt kurz! >.< Und ich wollte sie doch widmen... Das tu ich jetzt auch einfach! *räusper* Diese Geschichte widme ich meinem Schwesterchen Blasted! *abknuff* Die tritt jetzt nämlich ihre Schreibpause an... Deine Storys werden mir fehlen ;____; *abschmus* Zum Titel... Es gibt ein Lied das so heißt ^^" Und da ich das so gerne mag... *räusper* Ja, ich hab mal wieder 'nen Titel geklaut... Aber es war ein anderes Lied, welches mich auf die Idee für diese Story brachte... Na, kommt wer drauf? ^^ Ihr könnte ja im Kommibereich eure Vermutungen aussprechen... Und natürlich auch Kommis hinterlassen xD I Hate Everything About You "Man, siehst du scheiße aus!" Bei dieser netten Begrüßung seines chilenischen Bandkollegen rollte der Blonde kurz mit den Augen, bevor er sich auf dem freien Stuhl nieder ließ. "Dir auch einen guten morgen", murmelte er und schnappte sich die Speisekarte des kleinen Cafés, in dem er sich mit Rod verabredet hatte. Er warf einen beiläufigen Blick auf den Aschenbecher und verzog leicht angewidert das Gesicht. "Also entweder bist du noch nicht lange da, oder das Personal hat nix anders zu tun, als alle paar Sekunden deinen Aschenbecher zu wechseln", grinste Farin und deutete auf das spärlich besetzte Café und die am Tresen stehenden Kellner. "Halb und halb", grinste der Chilene und drückte seine Zigarette in eben genanntem Objekt aus. Farin sah kurz zu der Bedienung, die grade auf ihren Tisch zusteuerte und grinste erneut als er den sauberen Aschenbecher in ihrer Hand sah. Nachdem sie diesen gegen den benutzten ausgetauscht hatte und der Blonde seinen obligatorischen Tee bestellt hatte, trottete sie wieder davon. "Also? Was verschafft mir die Ehre?", fragte der Größere und wandte sich dabei an seinen Gegenüber. Dieser schien gar nicht erfreut darüber das sein Bandkollege so schnell zum Thema kam und druckste etwas herum: "Ach, das hat Zeit! Erzähl doch mal, wie geht’s dir so?" "Rod, wir haben gestern miteinander telefoniert und uns vorgestern erst gesehen... Was soll sich da großartig verändert haben?" Der Chilene fühlte sich ertappt und sah auf die Serviette, deren Ecken er schon seit einer Weile auseinander zupfte. Ein Zeichen großer Nervosität, wie der Blonde fand. "Ach, na ja... Ich wollt mal fragen..." "Und deshalb holst du mich in ein Café? Noch dazu mit der dringenden Bitte, Dirk nicht mit her zu bringen?" Ritsch! Diesmal hatte der Dunkelhaarige so stark gezogen das die Serviette in zwei Hälften geteilt wurde. "Rod, was ist los? Hast du Probleme?" Farins Stimme klang besorgt und eben diese Besorgnis war auch in seinen Augen zu sehen. "Nein... Nicht wirklich..." Der Chilene unterbrach sich, als die Bedienung mit Farins Tee und – welch eine Überraschung- einem neuen Aschenbecher kam, da sich in dem anderen schon die Fetzen der Serviette sammelten. Erst als die junge Dame sich einige Schritte entfernt hatte, fuhr Rod fort: "Ich mache mir Sorgen..." Der Blonde hob verwundert eine Braue. "Sorgen? Um wen? Dirk?", fragte er und nahm das kleine Schild, welches mit einem Faden am Teebeutel befestigt war, um eben diesen immer wieder in das heiße Wasser zu tauchen. "Nein... Um dich!" Obwohl Farin schon befürchtet hatte, dass Rod das sagen würde, war er einen Moment etwas geschockt und hielt in seiner Bewegung inne. Dann lachte er allerdings uns tauchte den Teebeutel wieder ins Wasser. "Ach was, wieso denn?" Rod beobachtete den Blonden und jede seiner Reaktionen. "Du kannst mir nichts vormachen... Seit ein paar Wochen bist du so... So komisch. Ruhig, fast schon zurückgezogen..." Rod beendete seine Aussage mit einem langen Seufzen und nahm seine halbleere Kaffeetasse zur Hand. "Hast du Streit mit Dirk?" Die Frage kam für den Blonden so unerwartet das ihm der Teebeutel aus der Hand rutschte und das kleine Pappschild auf dem heißen Wasser trieb. Schnell griff er danach, zog die Finger aber mit einem leisen Zischen zurück und drückte sie hinter sein Ohr. Irgendwo hatte er mal gehört dass dies bei Verbrennungen helfen sollte. Während Farin noch leise vor sich hin fluchte, nahm Rod den beiliegenden Teelöffel und holte mit diesem das kleine Schild raus, bis dieses neben der weißen Tasse baumelte. "Danke", nuschelte der Blonde, der seine schmerzenden Finger nun doch lieber in den Mund gesteckt hatte und mit der freien Hand vorsichtig den Teebeutel aus der Tasse entfernte. Als Farin seine geröteten und feuchten Finger wieder aus dem Mund zog, fing Rod von neuem an: "Jan, was ist mit dir los? Was ist zwischen dir und Dirk? Und sag jetzt nicht da ist nichts, denn deine Teetassen-Aktion hat grad was ganz anderes gezeigt." Der Blonde seufzte theatralisch und lehnte sich etwas zurück. Wenn Rod ihn bei seinem richtigen Namen nannte war er entweder sehr wütend oder es war sehr ernst. Und das war es irgendwie ja auch... "Ach, es ist nix... Seit wir zusammen gezogen sind läuft alles ein bisschen drunter und drüber. Aber so ist es doch in jeder Beziehung. Wir haben einen großen Schritt gewagt und müssen uns an die neuen Umstände gewöhnen, nix weiter." Der Chilene hob leicht eine Braue, was man unter seinem langen Pony allerdings nur erahnen konnte. "Sicher? Du weißt, wenn etwas ist-" "Ganz sicher!", unterbrach der Blonde ihn und schenkte ihm sein typisches Farin-Grinsen. Rod zögerte noch etwas, bevor er sich schließlich geschlagen gab und sich die nächste Zigarette anzündete. "Willst du wirklich nicht noch mit hoch kommen? Dirk würde sich bestimmt freuen", meinte Farin als sie sich knapp eine Stunde später voneinander verabschiedeten. Da Farin mit einem Taxi zum Treffen gekommen war, hatte Rod ihn rum gefahren. Ein kleiner Freundschaftsdienst. Der Chilene machte eine Handbewegung und lächelte seinen Bandkollegen an. "Ach was, ich würde nur stören. Macht euch mal einen schönen Abend. Und ruft mich an wenn endlich die Einweihungsparty ist!", grinste er und startete den Motor wieder. Farin trat einen Schritt zurück und sah Rod noch eine Weile hinterher, bevor er sich dazu aufraffen konnte nach oben zu gehen. Als er die Wohnungstür ins Schloss fallen ließ und seine Schuhe auszog, schallten ihm einige Stimmen, welche eindeutig vom Fernseher kamen entgegen. Während er seufzend seine Jacke auszog und sie an die Garderobe hängt war er irgendwie erleichtert dass der Chilene nicht mit hoch gekommen war. Auf Socken schlidderte er über den Laminatboden ins Wohnzimmer, wo er Bela auf der Couch sitzend vorfand. Und wie nicht anders zu erwarten war eine Hand in seinen Shorts verschwunden, während seine Augen die "Handlung" des Pornofilms verfolgten. Es dauerte eine Weile bis der Drummer Farin bemerkte. Sofort unterbrach er seine Handlung und stand auf. "Wo warst du?", fragte er wütend und stellte den Film auf Pause. Der Blonde vermied den direkten Blickkontakt und betrachtete stattdessen das Loch in seiner Socke. "Ich hab mich mit Rod getroffen... Das hab ich dir doch gestern erzählt...", murmelte er und steckte den großen Zeh leicht durch das Loch. "Und warum hast du mir nicht Bescheid gesagt als du losgegangen bist? Ich wäre mitgekommen! Oder wolltet ihr ungestört sein? Wahrscheinlich habt ihr euch in seiner Wohnung getroffen..." Während Bela sprach kam er näher, bis er schließlich vor dem Größeren stand. "Dirk, hör auf... Du hast wieder getrunken... Komm schon, lass den Sch-" Farin brach ab, als sein Kopf von einer schallenden Ohrfeige herum gerissen wurde. "Na, hat er dich schön durchgenommen? Hat er dich ordentlich durchgevögelt?", fragte der Dunkelhaarige wütend und packte den Arm seines Gegenübers, als dieser sich über die Wange streichen wollte. "Du weißt genau dass ich so was nicht abkann!" zischte er und zog den widerstandslosen Farin ins Schlafzimmer, wo er ihn grob aufs Bett stieß. "Los, zieh dich aus!", sagte der Drummer in einem Ton der keine Widerworte duldete. Ohne noch etwas zu sagen rappelte der Blonde sich auf und entledigte sich seiner Kleidung. Er wusste genau was jetzt kommen würde, also kniete er sich auf den Boden und senkte den Kopf. Kurz darauf spürte er auch schon einen stechenden Schmerz auf seiner Schulter. Er sah nicht hin, aber er wusste dass dort jetzt ein langer Kratzer war. Bevor er darüber nachdenken konnte, welche Seite des Gürtels ihn getroffen hatte, spürte er auch schon das peitschende Leder an seinem Rücken. Und obwohl es absurd war freute er sich irgendwie dass Bela diesmal nicht die silberfarbene Schnalle auf seine geschundene Haut knallen ließ. Bei jedem erneuten Schlag zuckte Farin zusammen und hoffte dass es der letzte war. Irgendwann hörte er das Metall der Gürtelschnalle auf dem Boden aufschlagen und kurz darauf wurde er von dem Dunkelhaarigen hoch gezogen. Er blieb allerdings nicht lange auf den Beinen, denn Bela stieß ihn aufs Bett und sah ihn lüstern an, während er sich selbst seiner Kleidung entledigte. Langsam und geschmeidig wie eine Raubkatze krabbelte er aufs Bett und näherte sich dem Blonden langsam, wobei seine Haltung etwas Bedrohliches hatte. Während er mit den Lippen über den perfekt geschwungenen Hals des Größeren strich, schloss dieser nur die Augen. Er wusste das Bela nur so war wenn er getrunken hatte. Er wusste, dass die Eifersucht aus ihm gesprochen hatte. Und irgendwie war es auch ein Zeichen dafür, wie sehr er ihn liebte. Er ertrug die Schläge, denn die Schmerzen waren nur körperlich. Nie hatte Bela auch nur versucht ihn seelisch anzugreifen. Und nie hatte er ihn geschlagen, ohne dass er am nächsten Tag ein schlechtes Gewissen hatte. Es war der Alkohol, der ihn dies tun ließ. Noch während Farin darüber nachdachte, drang der Dunkelhaarige in ihn ein, was zur Folge hatte, das Farin sich sofort verkrampfte und leise aufschrie. Doch als er die Lippen des Älteren auf seinen spürte und dessen Hand an seinem Glied, konnte er sich endlich fallen lassen, konnte sogar Gefallen daran finden. Kurz nachdem beide gekommen waren und Bela sich aus ihm zurückgezogen hatte, schlief der Blonde erschöpft ein. Als Farin die Augen wieder öffnete, sah er in das Gesicht des Drummers, welches total verändert schien. Er war noch immer nackt, doch auf den sonst so brennenden Striemen, war eine kühle Salbe und schmale Pflaster. Der Blick des Kleineren war glasig, fast schon wässrig, doch diesmal war es nicht der Alkohol, der seine Augen so verdächtig glänzen ließ. "Jan, ich-" Farin ließ ihn nicht ausreden. Sanft legte er die Arme um den Kleineren und zog diesen zu sich. "Ich weiß... Es ist nicht schlimm..." "Ich liebe dich..." Die Ärzte WG... Staffel 2, Folge 3! ----------------------------------- Sooo... Da diese Kurzgeschichte eh fast fertig war, hab ich sie mal eben beendet xDDD Und zwar nicht nur, damit ich mal wieder was hochlade! xD Ich will mal alle Sachen, die ich angefangen habe, zuende bringen... Also gute Aussichten für Komm zurück xDDD Gewidmet ist es Imaginary ... Danke für die ganzen Kommis! Und du scheinst so ziemlich der einzige Fan meiner Fortsetzung zu sein xDDD Genug gelabert, hier kommt Folge 3! *Titelmusik abspiel* ------------------------------------------------------------------------------ "Die Ärzte WG" 2. Staffel Folge 3 - Zurück zum Alltag Die Beerdigung von Belas Vater lag nun schon einige Tage zurück und man versuchte, irgendwie zum normalen Tagesablauf zurück zu kehren. "Farin, so kann es nicht weiter gehen. Wir müssen etwas machen!" "Ich versuch es ja! Aber das ist nicht so leicht..." "Das ist mir schon klar... Aber grade in so einer Zeit müssen wir für einander da sein." "Dann mach mal mehr! Immerhin ist es hauptsächlich deine Schuld!" "MEINE? Hör mal, du bist auch nicht ganz unschuldig daran!" "Was habe ich denn damit zu tun?" "Wir sind alle darin verwickelt..." "Jetzt lass Bela mal da raus, der kann nun echt nix dafür." "Vielleicht sollten wir einen Fachmann befragen..." "Ne, danke! Ich will keinen Kerl hier haben der rumschnüffelt und intime Fragen stellt. Da nehme ich das lieber weiterhin selbst in die Hand!" "Glaubst du denn, du schaffst das?" "Ein erster Vorstoß ist mir schon gelungen... Es ist nur eine Frage der Zeit. Vertrau mir, Rod!" "Eine Frage der Zeit... Wir haben keine Zeit! Bela belastet es von Sekunde zu Sekunde mehr!" "Jetzt dräng mich nicht so! Du wirst schon sehen, bald ist es erledigt..." "Das hoffe ich... Langsam weiß ich nämlich nicht mehr, was ich mit ihm machen soll..." "Geschafft! BELA, DAS KLO IST NICHT MEHR VERSTOPFT!" Mit einem erleichterten Seufzen betrat der Drummer das Badezimmer. "Na endlich! So, würdet ihr dann die Güte haben und mich mal alleine lassen? Dringende Geschäfte, ihr versteht..." Mit diesen Worten öffnete Bela den Reißverschluss seiner Hose und trat näher. "Schon klar! Also, wenn du etwas brauchst, dann ruf uns einfach!" Rod und Farin verließen das Badezimmer und schlossen leise die Tür hinter sich. "Siehst du? Ist doch nochmal gut gegangen." "Ja, zum Glück... Aber das hätte auch ganz schön ins Auge gehen können!" "Dann kauf ab jetzt nicht immer das vierlagige Klopapier, da passiert sowas schnell! Du sollst dir damit nur den Hintern abwischen und nicht darauf schlafen..." "Ein wenig Luxus darf ich mir doch wohl auch gönnen, oder?" "Alles, was du dir gönnst fängt mit V an... Die Vase, das vierlagige Klopapier, die viktorianischen Kacheln, von denen ich noch immer nicht weiß, was daran so besonders sein soll, dein Via-" "Ja Farin, ich habe es begriffen!" "KÖNNT IHR MAL VON DER TÜR WEG GEHEN? HIER VERSUCHT WER, SICH ZU ERLEICHTERN!" Belas Stimme war so laut und deutlich zu hören, dass es einen Moment so schien als würde er neben den beiden stehen. "Na komm, setzen wir uns ins Wohnzimmer, bevor er mit der Klorolle nach uns wirft..." "Dürfte ja nicht sehr weh tun, immerhin ist es eine für deinen verwöhnten Hintern!" Kurz darauf saßen die beiden in der Küche. "Es geht ihm langsam besser, oder?" "Ich weiß nicht... Nachts höre ich immer ein leises Schluchzen..." "Das kommt von mir, ich nehme neuerdings meinen lieblings Kaktus mit ins Bett!" "Ach, ist dein Spiel kaputt?" "Nein, aber ich habe alle 'Mensch-ärgere-dich-nicht' Figuren und die Hälfte der Damesteine verschluckt." "Naja, aber trotzdem... Vielleicht sollten wir etwas machen, was ihm Spaß macht!" "Das wem Spaß macht?" Bela hatte in der Zwischenzeit seine Sitzung beendet und stand nun in der Küchentür. Als seine beiden Bandkollegen nicht reagierten, setzte er sich zu ihnen an den Tisch und bedachte sie mit einem fragenden Blick. "Nuuun..." Hilfesuchend sah der Chilene zu Farin. "Na dir! Rod und ich haben uns überlegt, ob wir uns nicht mal wieder einen schönen Abend machen wollen! Und du sollst dir aussuchen, was wir machen!" "Egal, was?" "Ja, ganz egal! Wir können uns Horrorfilme ansehen... Oder Pornos... Rod und ich wichsen dir dabei auch einen, wenn du willst!" "Klingt zwar verlockend, aber ich wüsste was besseres..." "Nur raus damit!" "Zieht euch an, wir gehen spazieren!" "SPAZIEREN?", kam es von den beiden anderen fast gleichzeitig. Dieser Spaziergang sollte nicht wie erwartet ein gemütlicher es-ist-Samstag-Abend-und-die-Sonne-geht-grade-unter Spaziergang werden. Die Sonne war längst verschwunden, als das kleine Grüppchen ihr Ziel erreichte: den Friedhof. "Und was sollen wir hier?" "Na, spazieren gehen! Ist doch super, oder nicht, Rod?" "Ja, ganz super..." "Also wenn ihr Angst habt, könnt ihr ja auch zurück gehen..." "Gut, bis nachher, ich setz für euch Kaffee auf!" "Ich helf dir beim bedienen der Kaffeemaschine!" "Das könnt ihr euch abschminken!" Mit einem leisen Seufzen blieben die beiden stehen. "Mit gehangen, mit gefangen! Also, hopp hopp!" Bela war total in seinem Element, was man von seinen beiden Bandkollegen nicht behaupten konnte. Farin und Rod schlenderten dem Drummer hinterher und unterhielten sich im Flüsterton. "Du, Rod?" "Hm?" "Glaubst du eigentlich an Geister?" "Nicht wirklich..." "Weißt du, ich hab da neulich eine total interessante Sendung gesehen!" "Seit wann siehst du fern?" "Du warst einkaufen, Bela hatte sich mit den Hustler Ausgaben der letzten 3 Jahre ins Zimmer zurück gezogen... Irgendwas muss man da doch machen!" "Okay... Und was war da so interessantes?" "Also erst war da eine Tusse die gesagt hat das ihr verstorbener Mann noch in dem gemeinsamen Haus rumspukt. Das fand ich noch nicht so interessant, aber dann hat da ein Kerl von einem Bestattungsunternehmen eine coole Geschichte erzählt! Von einem Mann, dessen Angehörige alle vor ihm gestorben waren, also er starb als letztes. Naja, da er sehr zurückgezogen lebte, hatte er keine Freunde. Also kam niemand auf seine Beerdigung und auf sein Grab wurden auch nie Blumen gelegt... Und aus diesem Grund kam er jeden Abend als Geist aus seinem Grab und hat die Leute auf dem Friedhof erschreckt. Das alles hörte erst auf, als der Bestattungsunternehmer anfing, jede Woche Blumen auf sein Grab zu legen..." "Und woher wollte der Kerl gewusst haben, was der Geist wollte?" "Die Leute haben wohl gesagt das der Geist immer sehnsüchtig die Blumen der anderen Gräber betrachtet hat..." "Aha..." "Naja, aber am Ende der Sendung wurde gesagt das der Unternehmer nun selbst gestorben sei... Also legt ja niemand mehr Blumen auf das Grab..." "Aha..." "Guck mal! So sah das Grab des Geistes aus..." "Aha..." "Und da sind auch keine Blumen drauf... Meinst du..." "Du übertreibst, Farin! Glaubst du etwa wirklich-..." Noch bevor Rod den Satz beenden konnte, hörte er hinter sich ein keuchendes "Bluuumeeeen..." Mit einem Aufschrei fuhr er herum und sah in das breit grinsende Gesicht des Drummers. "DU ARSCHLOCH! FINDEST DU DAS ETWA WITZIG?" Bela warf kurz einen Blick zu Farin, bevor er dem Chilenen grinsend mit einem "Jupp" antwortete. Neben ihm stand der Gitarrist, dessen Grinsen irgendwo in den blonden Haaren zu verschwinden schien. "Das ist nicht lustig", schmollte der Chilene und ging schnellen Schrittes weiter. Seine beiden Bandkollegen folgten ihm immer noch grinsend. "Das hätten wir nicht machen dürfen... Jetzt wird Rod bei 'Ich ess Blumen' immer panisch von der Bühne rennen!" "Na und? Spätestens bei 'Rock Rendezvous' kommt er sabbernd zurück gekrochen!" Knapp 2 Stunden blieben sie auf dem Friedhof. Während Rod die meiste Zeit noch schmollte, hatte Farin genug damit zu tun, Bela von den Gräbern fern zu halten. Dieser hatte es sich nämlich in den Kopf gesetzt, das gemeinsame Schlafzimmer von nun an mit Grablichtern zu beleuchten. So kamen die Drei schließlich ziemlich erschöpft in der Wohnung an und schlenderten sofort Richtung Wohnzimmer. "Ich verstehe nicht, was so schlimm an ein paar netten Kerzen wäre!" "Kerzen wären ja auch nicht schlimm! Aber das waren GRABLICHTER! Als nächstes buddelst du noch eine Leiche aus und klaust ihr den Sarg um darin zu schlafen!" "Wer bin ich? Der kleine Vampir?" "JA!" Während Bela und Farin diese kleine Diskussion führten, verschwand Rod - der noch immer etwas angepisst war - in der Küche. "Meinst du, das war zu fies?", fragte der Blonde besorgt und schnitt Bela damit das Wort ab. Der Dunkelhaarige zögerte kurz, bevor er schließlich den Kopf schüttelte. "Ach was, Rod ist doch ni-" Bevor Bela den Satz beenden konnte, hörten sie ein dumpfes Klopfen. Sofort wich jede Farbe aus den Gesichtern der beiden, während sie sich mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. "Glaubst du das ist..." "Das kann doch nicht..." Panisch sprangen sie auf und rannten zur Wohnungstür, um diese zu versperren. Das Klopfen kam eindeutig von der anderen Seite. "Rod?" Stille. "Rod, er, sie oder es ist wieder da!" Noch immer kam keine Antwort von dem Chilenen. Entsetzt sahen Bela und Farin sich an. "Was wenn er, sie oder es Rod geschnappt hat?" "Sowas darfst du nichtmal denken!" Auf einmal brach das Klopfen ab und es folgte eine drückende Stille. "Bluuuuumeeeeen~" Mit einem Aufschrei sprang Bela dem ebenfalls schreienden Farin in die Arme und beide drehten sich mit einem Ruck um... Wo sie in das breit grinsende Gesicht des Chilenen sahen. "ROD!" "Was denn? Die müssen mal wieder gegossen werden! Und jetzt macht die Tür auf, ich will meinen Flummi holen!" ~Werden Bela und Farin sich an Rod rächen? Bekommt Rod seinen Flummi zurück? Wird jemand die Blumen gießen, oder werden sie auf dem Esstisch landen? Was ist mit dem Schlafzimmer? Wird es demnächst in einem unheimlichen rot erstrahlen? Oder wird Bela sogar den Platz im Bett gegen einen Sarg eintauschen, den er günstig bei ebay ersteigert? Wird eine dieser Fragen überhaupt in der nächsten Folge beantwortet? Keine Ahnung... Aber schalten Sie trotzdem ein, wenn es heißt "Ärzte was zählt"~ Huomenna (Wichtel Kurzgeschichte) --------------------------------- Dies ist meine Kurzgeschichte zu der Wichtelaktion aus dem Zirkel ^^ Und mein Wichtel war (oder ist xD)... IMiKuI Dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, Süße! Du bekommst eine Kurzgeschichte von mir! Hättest du wie gesagt so oder so bekommen, aber jetzt halt als kleines Weihnachtsgeschenk ;D Hoffe sie gefällt dir ^^ *knuddel* *noch immer geehrt fühl das du so gern eine von mir haben wolltest* ;.; Aso, zum Titel... Das ist finnisch und heißt "Morgen". Es gibt ein Lied das so heißt und ich fand es irgendwie... passend... Naja, keine Ahnung... In meinem kranken Hirn fand ich es halt passend ^^" Und es ist so schön *_* Ich kann es nur empfehlen... Jetzt aber erstmal viel Spaß beim lesen ^^ -------------------------------------------------------------------------------------- Huomenna Verschlafen blinzelten die grünen Augen in das grelle Licht der Sonne... Er hatte tatsächlich gedöst! "Na, Dornröschen? Aufgewacht?" Kaum hatte sich Bela einigermaßen an das Licht gewöhnt, schob sich das grinsende Gesicht des blonden Gitarristen davor. Und wieder einmal war es so ansteckend, das auch Bela grinste. "Hättest mich ruhig wecken können! Wahrscheinlich hab ich jetzt einen dicken Sonnenbrand", nuschelte der Drummer und setzte sich so ruckartig auf, das Farin ein Stück nach hinten springen musste, um nicht mit ihm zusammen zu stoßen. "Ach was! So schlimm sieht es gar nicht aus! Ausserdem hast du so süß ausgesehen", meinte der Blonde lächelnd, woraufhin sich die Haut des Kleineren nun doch etwas rötlich verfärbte. "Also... Ähm... Wie wärs? Wollen wir etwas in den Pool?", fragte er verunsichert und sah auf die glitzernde Wasseroberfläche. Eigentlich suchte er nur einen Punkt, den er anstarren konnte und der, wenn möglich, NICHT in Farins Richtung lag. "Ja, können wir gleich machen. Aber vorher muss ich noch in den Keller... Meine Waschmaschine scheint bald den Geist aufzugeben", grinste der Blonde und huschte schnell ins Haus. Kaum war die Tür hinter dem blonden Gitarristen zu gefallen, sprang der Kleinere auf und tauchte ins kühle Nass ein. Als er prustend wieder auftauchte, stand Farin grinsend neben dem Pool. "DIE paar Sekunden hättest du ruhig abwarten können... Oder hattest du die Abkühlung SO nötig?" Während der Dunkelhaarige zum Rand des Pools tauchte, ging Farin in die Hocke, wobei er die Unterarme auf den Knien abstützte. "Weißt du... Die Abkühlung würde dir auch gut tun!" Mit diesen Worten packte Bela den Größeren und zog diesen, bevor er auch nur zum Protest ansetzen konnte, ins kalte Wasser. Mit einem gekeuchten "FUCK" tauchte der blonde Kopf schnell wieder hervor und Farin sah sich halb wütend, halb belustigt nach dem Übeltäter um. Diesen entdeckte er an der silberfarbenen Leiter, bei dem Versuch, so lautlos wie möglich den Pool zu verlassen. "Dirk Felsenheimer..." Die Stimme des Blonden klang so bedrohlich, das Bela für einen Moment erstarrte, bevor seine nassen Finger vom Metall der kleinen Leiter abrutschten und er wieder im Wasser landete. "Dirk?" Der Kleinere hatte nicht bemerkt das Farin direkt neben ihm war und so zuckte er unwillkürlich zusammen. "J-... Ja, Jan?" "Du weißt, was jetzt kommt?" "Ich werde furchtbar leiden..." "Jaaaa..." "Werde durch die Hölle gehen..." "Sprich weiter." "Kann froh sein, wenn ich den heutigen Tag überlebe..." "Du kommst der Sache näher." "Und du solltest tief Luft holen." "Ganz-... Was?" Mit einem breiten Grinsen drehte der Drummer sich um und drückte den Kopf des Größeren unter Wasser, während dieser grade noch rechtzeitig nach Luft schnappen konnte. Nach einer halbstündigen Wasserschlacht, in der jeder von ihnen gefühlte zwei Liter der chlorverseuchten Flüssigkeit geschluckt hatte, lagen sie schwer atmend nebeneinander im Gras, alle Gliedmaßen von sich gestreckt und die Augen geschlossen. "Und wieder habe ich dich besiegt", keuchte Bela und drehte sein Gesicht zu dem blonden Gitarristen, wobei er ein Auge leicht öffnete. Der Angesprochene blieb unverändert liegen und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen auf seiner nackten Haut. Die einzige sichtbare Regung war das Zucken seiner Mundwinkel. "Wer weiß... Vielleicht will ich ja manchmal das du die Oberhand gewinnst..." Nun öffnete Farin doch seine Augen und betrachtete den Kleineren breit grinsend. Dieser errötete zum mindestens zwanzigsten Mal an diesem Tag und sah schnell zum blauen Himmel hinauf. "Ich weiß nicht was du meinst", nuschelte er durch zusammengebissene Zähne und sah plötzlich nicht mehr den Himmel, sondern die glänzenden Augen des Jüngeren. "Oh doch, das weißt du..." Der warme Atem strich über Belas Lippen und wurde kurz darauf von den ebenso warmen, wenn nicht sogar heißen Lippen des Blonden ersetzt. Lächelnd schloss er die Augen und legte die Arme um den Größeren, während dessen Zunge zu seiner vordrang und sie sanft umspielte. Plötzlich jedoch löste sich der Blonde und sah schwer atmend auf den unter ihm liegenden Drummer. Dieser öffnete langsam wieder die Augen und blickte etwas enttäuscht in die seines Gegenübers. "Du musst gar nicht so gucken", grinste Farin und hauchte noch einen kurzen Kuss auf die Lippen des Kleineren, bevor er sich schließlich von ihm löste. "Ich will nur nicht das mir morgen die ganze Nachbarschaft etwas über mein Sexleben erzählen kann!" Nun musste auch Bela grinsen, während er den Größeren dabei beobachtete, wie er sich erhob und etwas Sand von seiner Seite strich. "Wieso denn nicht? Ich würde gern die ganzen, neidischen Blicke sehen!" "Neidisch? Auf wen? Dich oder mich?", fragte der Blonde grinsend und griff nach seinem Shirt. Doch Bela kam ihm zuvor und ließ es schnell hinter seinem Rücken verschwinden, wobei er so unschuldig wie ein kleiner Schuljunge lächelte. "Auf mich, weil ich der bin mit dem du schläfst... Und auf dich, wegen deinem unglaublichen... gigantischen... unbeschreiblichen... heißen... geilen... Grinsen!" Mit einem Lachen sprang der Dunkelhaarige ausser Reichweite und zog Farins Shirt hervor. Dabei ließ er es leicht hin und her schwenken, wodurch er aussah wie ein drittklassiger Matador. Um das Bild zu perfektionieren griff er nach einem dürren Zweig, der zu seinen Füßen lag und hielt diesen wie einen Degen: "Toro, toro!" Der Blonde blieb einen Moment wie angewurzelt stehen, dann brach er in schallendes Gelächter aus. "Ich weiß gar nicht ob du total dumm oder total süß aussieht!", prustete er und schüttelte leicht den Kopf. Auch Bela musste nun grinsen und ließ die Arme sinken. "Einigen wir uns darauf das ich total... total aussehe!" Knapp zwei Stunden später, es war zwar noch hell, doch die Sonne neigte sich Richtung Horizont, kam Bela vollständig bekleidet aus dem Haus und trat zu dem etwas spärlicher bekleideten Farin. "Wolltest du dich nicht anziehen bevor du hier aufräumst?", hauchte der Drummer und legte seine Arme von hinten um den Größeren. Dieser zuckte kurz zusammen, lächelte dann allerdings als er fühlte, wie Belas Hände sanft über seinen Bauch strichen. "Das kann ich gleich machen... Ich wollte eh noch duschen bevor Rod kommt. Wolltest du nicht noch zum Supermarkt?" Die letzten Worte Farins gingen fast in einem Keuchen unter, als er die Finger des Drummers am Bund seiner kurzen Hose spürte. "Das hat Zeit... Immerhin haben die Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet", hauchte Bela und stellte sich leicht auf die Zehenspitzen, um am Ohrläppchen des Größeren zu knabbern. Dieser schloss genüsslich die Augen, während sein Körper nicht wusste, wie er reagieren sollte: anfangen zu schwitzen oder eine leichte Gänsehaut bilden? "Dirk, du fängst hier etwas an, was wir unmöglich beenden können", hauchte der Blonde, als er die Hand des Drummers in seine Hose wandern fühlte. "Du meinst... Was wir JETZT nicht beenden können", verbesserte der Dunkelhaarige und hauchte sanfte Küsse auf den rasierten Nacken vor sich. "Dann eben JETZT... Du fährst zum Supermarkt, Rod ist bald hier... Bis wir dazu kommen dauert es noch eine Ewigkeit! Bis dahin kann viel passieren!" "Ach ja? Was denn zum Beispiel?", schnurrte Bela und wanderte mit seinen Lippen etwas an Farins Oberkörper hinab, bis er zwischen den Schulterblättern verweilte und jeden Wirbel auf dieser Höhe mit einem Kuss versah. "Zum Beispiel? Nun... Du könntest mit der Kassiererin durchbrennen... Oder ich mit Rod", keuchte der Blonde grinsend und ließ den Kopf nach vorne sinken, wodurch sein Kinn nun an seinem Brustkorb anlag. "Also erstens arbeiten dort nur seltsame Weiber, vor denen ich eher Angst habe, als mit einer von ihnen durchzubrennen... Und zweitens... Bevor DU mit Rod durchbrennen kannst, bin ICH längst zurück!" Grinsend ließ der Drummer seine Fingerspitzen über Farins Schritt streichen, was diesem ein leises Stöhnen entlockte, bevor er sich mit einem "ich muss los" von ihm löste und noch einen Kuss auf dessen Schulterblatt hauchte. "Du kannst so ein Arschloch sein, wenn du es willst... Leider willst du das viel zu oft!" Trotz der Enttäuschung, lächelte Farin bei diesen Worten leicht. Schnell rückte er seine Hose wieder zurecht und griff nach einigen Fackeln, die er noch austauschen wollte. Bela blieb einige Sekunden auf seinem Platz stehen und beobachtete den größeren bei seiner Tätigkeit, dann trat er lächelnd wieder auf ihn zu. "Ich beeil mich, ja?", hauchte er und küsste den Blonden kurz auf die Lippen. Dieser nickte leicht und strich durch das seidige, schwarze Haar des Älteren. "Ich warte hier auf dich... Also schnell los mit dir!" Farin hauchte dem Kleineren noch einen Kuss auf die Lippen, bevor dieser schließlich zum Tor eilte. "Und fahr vorsichtig!" Die letzten Worte des Blonden hallten von der Hauswand wider und als er den Motor von Belas Wagen aufheulen hörte, fragte er sich einen Moment, ob dieser ihn überhaupt noch gehört hatte. "Vielleicht ist er ja unter der Dusche... Jedenfalls wollte er noch drunter steigen bevor du kommst!" Bela hatte das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, während er die Einkäufe im Kofferraum verstaute. "Wenn ja, dann hat er gleich ein Problem... Ich bin nämlich in knapp 10 Minuten da", nuschelte Rod und atmete einmal kräftig aus. "Ach und deshalb rauchst du jetzt noch schnell eine, bevor du gleich nicht mehr kannst oder wie?", grinste der Ältere und knallte die Klappe vom Kofferraum so laut zu, das eine ältere Dame in der Nähe unwillkürlich zusammenzuckte. Entschuldigend lächelte er ihr zu und setzte sich in den Wagen. "Naja... Du weißt ja wie unser Blonder ist wenn es darum geht in seiner Nähe zu rauchen." "Du meinst MEIN Blonder!" "Ja, DEIN Blonder!" Rods Stimme klang sowohl genervt, als auch belustigt. "Ach, hör auf mit den Augen zu rollen und konzentrier dich lieber auf die Straße!", grinste Bela und wühlte etwas in seiner CD-Tasche rum. "Du kennst mich ZU gut, mein lieber Dirk! Oh, verzeih! JANS lieber Dirk!" "Hey! Denk dran, wir sehen uns gleich! Also vorsicht, was du sagst." "Alles klar, Dirk... Du mich auch!" Kaum hatte der Chilene diesen Satz beendet, hörte man ein kurzes Tuten und dann war Stille. Leicht lachend schüttelte der Drummer den Kopf und legte das Handy in die Freisprechanlage, wodurch kurz darauf die Nachricht 'Akku wird geladen' auf dem Display erschien. "Toll, du Spinner... Jetzt hab ich wegen dir Bock auf KISS", nuschelte er und warf die genannte CD in den Player. Zeitgleich mit den ersten Tönen startete er den Motor und fuhr vom Parkplatz des Supermarktes. Eine viertel Stunde später stellte er den Wagen einige Häuser von dem des Gitarristen entfernt ab. Vor ihm war ein Polizeiwagen quer geparkt, wodurch die Straße gesperrt war. "Was ist denn hier los?", schnauzte Bela den nächstbesten Polizisten noch während des aussteigens an. Dieser musterte den Drummer einmal ausgiebig, bevor er einige Befehle an seine Kollegen weiter gab und schließlich zu Bela trat. "Sie können da jetzt nicht durch, Löscharbeiten!" Der Dunkelhaarige war nun nicht mehr wütend, sondern stinksauer. "Löscharbeiten? Na toll! Ich MUSS da aber durch!" Grade, als der Uniformierte antworten wollte, kam ein weiterer, allerdings jünger wirkender Polizist zu den beiden. "Die Kollegen von der Feuerwehr haben den Brand nun unter Kontrolle. Anscheinend ist der Brandherd die Waschmaschine gewesen, wahrscheinlich ein Kurzschluss." Bei diesen Worten wich jedes bisschen Blut aus Belas Gesicht. Die beiden Polizisten unterhielten sich noch kurz, bis der ältere und anscheinend auch ranghöhere Polizist endlich der Meinung war, das Gespräch mit dem Dunkelhaarigen fortsetzen zu können. "Zu welcher Hausnummer müssen Sie denn?" Nuschelnd, fast schon stammelnd antwortete Bela und strich sich zittrig einige Strähnen zurück. Sofort veränderte sich die Mimik des Polizisten. "Ach so... Ja... Da können Sie jetzt nicht hin. Die Löscharbeiten sind zwar unter Kontrolle, aber das heißt nicht das sie bereits beendet sind. Wohnen Sie dort?" Wieder brachte Bela ihm eine gestammelte Antwort entgegen, aus der man nur wenige, allerdings ausschlaggebende Worte heraus hören konnte. "Ich verstehe... Gut, warten Sie hier, ich gucke was sich machen lässt." Mit diesen Worten machte der Beamte auf dem Absatz kehrt und verschwand irgendwo hinter der Absperrung. In Belas Kopf schien sich alles zu drehen, die Umgebung tanzte in einer Art roten Nebel und verschwamm immer mehr, während das Rauschen seines Blutes in den Ohren, einem Crescendo gleich, immer lauter zu werden schien. Zwei Feuerwehrmänner, die plötzlich wie aus dem Nichts auftauchten, holten Bela in die Wirklichkeit zurück und zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. "Ich werd eben Bericht erstatten... Funk du das Krankenhaus an und sag Bescheid das der Rettungshubschrauber nicht mehr gebraucht wird..." Die beiden rußverschmierten Gestalten klopften sich kurz gegenseitig auf die Schulter, bevor sich ihre Wege trennten. Als hätte sein Körper nur diese paar Worte als wichtig befunden, schienen sich Belas Ohren nach diesen paar Wortfetzen wieder zu verschließen und auch sein Blick war wieder getrübt, während er langsam umdrehte und sein Körper sich wie von selbst in Bewegung setzte. Er hörte nichts, nur die Stimme des Blonden. Er sah nichts, bis auf das Lächeln des Größeren. Er spürte nichts, abgesehen von dem Schmerz, den Farins Verlust verursachte. Und plötzlich war auch das alles fort und es blieb nur stille, kalte Dunkelheit. Ein schrilles Piepsen drang in regelmäßigen Abständen an das Ohr des verletzten Mannes und schien von Mal zu Mal lauter zu werden. Langsam, mit flatternden Lidern öffnete er die Augen und starrte auf die weiße, sterile Umgebung, die langsam Konturen annahm. Eine dunkle Gestalt stand am Bettende und einen Moment dachte er tatsächlich es wäre der Fährmann ins Jenseits. Doch es war "nur" Rod. "Hey..." Mit einem erschöpften und gleichzeitig traurigem Lächeln trat dieser nun ans Kopfende des Bettes und strich vorsichtig über die blasse Wange seines Gegenübers. Dieser versuchte, sich an irgendwas zu erinnern, doch in seinem Kopf herrschte eine seltsame Leere... ebenso wie in seinem Herzen. "Wa-" Das angefangene Wort, welches kaum mehr als ein Flüstern war, endete mit einem Hustenanfall, der die Atemmaske beschlagen ließ. Sofort trat der Chilene näher und legte die Hände auf die Schultern des Älteren. "Du solltest nicht reden! Ich... Ich erzähle dir alles..." Mit einem leisen Seufzen zog Rod sich einen Stuhl heran und setzte sich auf diesen, während er nach der blassen Hand des Liegenden griff. "Hör zu... Es hat ein Feuer gegeben... Die Waschmaschine hatte einen Kurzschluss..." Die Erwähnung des Feuers ließ sofort einige Bilder vor seinem inneren Auge aufflackern: das große Haus, in dem der Blonde so lange gewohnt hatte, umgeben von Flammen... "Und dann", fuhr der Jüngere nun stark zögernd fort, "dann gab es da noch einen Unfall. Also... Wenn es ein Unfall war..." Die dunklen Augen ließen kurz den Blick durchs Zimmer schweifen, bevor sie den entsetzten Blick des Anderen trafen. Man sah ihnen die Frage an, die hinter ihnen durch den Kopf schwirrte: einen Unfall? Und tatsächlich waren dies die Gedanken des Älteren... Er konnte sich zwar an das Feuer erinnern, nicht aber an einen Unfall. Aber es klang logisch, immerhin lag er in einem Krankenhaus. Nur hatte er bisher angenommen das dies etwas mit dem Brand zu tun hatte. Denn dies war nunmal seine letzte Erinnerung: die Flammen... Und zwei Feuerwehrmänner. Danach schien alles von einem schwarzen Schleier überzogen zu sein. "Ich muss dir etwas sagen... Es ist etwas passiert..." Wieder zögerte Rod, doch dieses Mal war es, weil er gegen die Tränen ankämpfte. Plötzlich bemerkte der Ältere, das etwas nicht stimmte. Zwar war Rod hier, aber wo war ER? ER, sein bester Freund seit vielen Jahren, das zweite Gründungsmitglied von Die Ärzte, sein Gegenpart, seine große Liebe... "Diese Sache... Also..." Rods Finger schlossen sich fester um die blasse Hand. "Jan... Er ist..." Er holte tief Luft und nun rannen doch Tränen über seine unrasierten Wangen. "Jan... Das Feuer... Und dann dieser Unfall... Dirk... Ich... Er ist... tot..." Ein Schluchzen löste sich von den Lippen des Chilenen: "Jan, Dirk ist tot!" Dance With The Devil -------------------- WICHTIG Diese Story ist vielen Leuten gewidmet... Genau genommen: euch allen! Für all die Unterstützung, das Lob, die aufbauenden Worte... Einfach alles! Und natürlich all die Kommis! Ich hab dann mal wieder realisiert... 100 KOMMIS! Vielen, vielen Dank an all die fleißigen Kommi-Schreiber! Ob nun hier, bei "Wie es geht" oder bei "Seven Days"! Ich bedanke mich so selten persönlich und dafür möchte ich mich hier entschuldigen... Da ich nicht wirklich zeichnen kann, bedanke ich mich mit einer kleinen Story... Und zwar dieser hier! Der Titel ist MAL WIEDER von einem Lied gekommen, welches mich inspiriert hat (*meine irgendwie-Verwandte knuddel* Danke fürs schicken *-*) Aber zu meinem Bedauern muss ich sagen... Ich mag die Story irgendwie nicht -___- Sie ist so anders geworden. Also hab sie mir nicht so vorgestellt -___- Dance With The Devil Die Schritte der beiden Männer hallten von den hohen Wänden wider und das leichte Echo ließ erahnen, wie groß diese Ebene der Tiefgarage tatsächlich war. Doch weit und breit war kein Wagen zu sehen. Dies war nicht wirklich seltsam, war das dazugehörige Gebäude für Besucher heute gesperrt und die Autos der Mitarbeiter befanden sich auf der speziell für sie abgesperrten Ebene. "Hätten wir die andere Treppe genommen, wären wir längst beim Wagen", knurrte der Chilene, dessen Laune schon den ganzen Tag sehr gereizt war. Doch den Drummer störte dies nicht, seine eigene Laune war viel zu gut, als dass er sie sich von irgendwem hätte verderben lassen. Und hierzu hatte er auch allen Grund: das Album war noch immer auf Platz eins, ebenso wie die grade erst erschienene Single. Nur diese Gerüchte... "Wieso hast du nichts gesagt? Warum hast du es nicht endlich abgestritten?" Als hätte Rod seine Gedanken gelesen, sprach er plötzlich dieses Thema an. Ein Thema, welches in den letzten Tagen häufiger für Streit gesorgt hatte und eine Art Keil zwischen sie zu treiben schien. Ein leichtes Seufzen löste sich von den Lippen des Drummers, als er plötzlich stehen blieb und Rod leicht, aber bestimmt, am Arm packte, wodurch er ihn zum Stoppen zwang. "Hör zu! Es sind Gerüchte, mehr nicht! Wir gehen einfach nicht darauf ein, dann wird es schnell aus den Medien verschwinden", versuchte der Ältere zu beruhigen, doch sein Gegenüber kam grade erst so richtig in Fahrt. "Ach, ist das so? Falls es dir entgangen sein sollte: Auf SOWAS sind die Medien total geil! Scheiß auf Tote in Timbuktu oder was-weiß-ich! Die Presse ist hinter angeblichen Beziehungen her! Und eine Beziehung zwischen zwei Männern, die zufällig auch noch Mitglieder einer beliebten deutschen Band sind, interessiert sie besonders!" Bela grinste leicht und trat noch einen Schritt näher an den Bassisten. "Ach, so schlimm ist das doch gar nicht." Seine Hand strich durch das schwarze Haar des Anderen, was dieser für einige Sekunden genoss, bevor er Bela leicht von sich drückte. "Es reicht! Diese Gerüchte können alles zerstören, wofür wir die ganzen Jahre gearbeitet haben!" Mit einem Ruck wandte Rod ihm den Rücken zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Geste brachte den Kleineren erneut zum Grinsen. "Es geht dir gar nicht darum... Du bist eifersüchtig!" So abrupt, wie sich der Chilene grade erst weg gedreht hatte, wandte er sich seinem Bandkollegen wieder zu: "Eifersüchtig?!" "Ja, du bist eifersüchtig! Weil diese Gerüchte Jan und mich betreffen!" Rod setzte grade zum erneuten Protest an, als er plötzlich Belas Hand in seinem Nacken spürte... und seine Lippen auf den eigenen. Sofort wich jeder Widerstand von ihm und er genoss den sanften Kuss. Sehr langsam löste Bela sich von ihm, wobei er mit einem Grinsen die geschlossenen Augen vor sich zur Kenntnis nahm. "Ich rede mit Jan, dann wird sich bestimmt eine Möglichkeit finden, alles schnell aus den Medien zu schaffen." Erleichtert über diese Worte lächelte Rod seinen Partner an, der sich daraufhin von ihm löste. "Geh schon mal zum Wagen, wir kommen dann gleich nach." "Okay... Dirk? Ich liebe dich..." "Ich liebe dich auch. Na los, ab mit dir!" Der Chilene ging los, grade als sich die Tür zum Treppenhaus hinter Bela öffnete und der Blonde raus kam. "Die Jacke hing wirklich da! Wo will Rod denn hin?" Mit leicht erhobener Braue sah Farin zu dem Chilenen, der hinter der nächsten Ecke verschwand, bevor sich sein Blick auf Bela richtete, der ihm grinsend entgegen kam. "Der geht schon mal vor, ich wollte noch mit dir reden." Der Blonde wirkte noch immer etwas verwirrt, lehnte sich allerdings mit einem angedeuteten Nicken an eine der Säulen. "Lass mich raten... Es geht um die Gerüchte?" "Du hast es erfasst! Wenn das so weiter geht, läuft alles aus dem Ruder! Wer weiß, was als nächstes kommt!" Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte der Drummer gegrinst: Er änderte zwar oft seine Meinung, aber SO schnell? "Und was gedenkst du dagegen zu tun? Solche Gerüchte lassen sich nur schwer aus der Welt schaffen. Oder hast du eine Idee?" Gespannt betrachtete der Gitarrist sein Gegenüber, während dieser leicht auf und ab ging. "Nicht wirklich. Da müsste einer von uns schon plötzlich heiraten oder so was. Und eine Bandpause oder so wäre jetzt sehr unwahrscheinlich und würde außerdem die Gerüchte nur noch hochtreiben." Schweigend hingen die beiden ihren Gedanken nach, bis Farin diese Stille schließlich durchbrach: "Wir müssen gar nichts dagegen unternehmen." "Sag das noch mal!" Während Bela den Größeren fassungslos ansah, schien dieser seine eben ausgesprochene Idee fertig gesponnen zu haben, denn er wirkte sofort etwas sicherer: "Ja, wir gehen nicht dagegen an! Wenn sie nicht damit aufhören, sagen wir einfach, dass sie Recht haben!" "Sag mal, hast du sie noch alle?" Der Drummer schien von dieser Idee nicht grade begeistert. "Und dann? Wie soll es dann weiter gehen? Spielen wir dann Heidi Klum und Seal? Oder doch eher Steffan und Claudia Effenberg?" "Dirk, du übertreibst! Ich hab doch nur gedacht-" "Dann lass es! Vielleicht solltest du das Denken lieber einstellen, kommt eh nichts Gutes bei raus!" Wütend drehte der Ältere sich um und entfernte sich einige Schritte, als er plötzlich von zwei starken Armen gepackt und an die muskulöse Brust des Gitarristen gedrückt wurde. "Tut mir Leid. Ich weiß, du magst es nicht. Dann machen wir es so, wie du willst", hauchte dieser und drückte den Kleineren noch etwas fester an sich. "Schon okay... Na komm, gehen wir zum Wagen, bevor die Parkkarte wieder ungültig wird. "Verdammt, die Karte! Das hab ich total vergessen! Ich hab gar nicht bezahlt, ich hatte es doch so eilig meine Jacke-" "Schon gut, ich geh sie abstempeln", unterbrach Bela ihn und nahm das kleine Stück Plastik entgegen. Grade als er sich auf den Weg machen wollte, wurde er noch einmal zurückgezogen und spürte die warmen Lippen des Jüngeren auf den seinen. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch. Na los, geh schon mal zum Wagen!" Kaum war Farin um die Ecke gebogen, wich das Lächeln in seinem Gesicht einem eher finsteren Ausdruck. Die Lippen wirkten leicht zusammengekniffen und die sonst so strahlenden Augen waren matt. Vor ihrem Wagen wartete Rod, der sich nicht um das Rauchverbot kümmerte und eine angezündete Zigarette zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger hielt. Hätte man nur auf den Gesichtsausdruck der beiden Bandkollegen geachtet und nicht auf das eigentliche Aussehen, so hätte man sie für Zwillinge halten können. "Und? Was hat er dir gesagt?" Rod zog noch einmal an der weit runter gebrannten Zigarette und ließ sie schließlich zu Boden fallen, wo er das letzte bisschen Glut mit seinem Absatz austrat. "Dass er mich liebt. Dir?" "Dito." Die dunklen Augen sahen in die hellen des Größeren, ein stummes Einverständnis war in beiden Augenpaaren zu sehen. Es dauerte nicht lange, bis der Drummer zu ihnen stieß: "Karte ist abgestempelt, also fahren wir! Wieso seid ihr denn noch nicht eingestiegen?" Sein Blick huschte vom Gitarristen zum Bassisten und wieder zurück. "Dirk, wen liebst du?" Die Frage kam so synchron von den beiden, dass es wirkte, als hätten sie den Text auswendig gelernt. Sie waren halt ein eingespieltes Team. Belas Augenbrauen zogen sich leicht nach oben und schienen unter den dunklen Haaren zu verschwinden. "Was? Was soll denn das jetzt? Wir müssen los!" Die Frage an sich war ihm schon unangenehm, aber die Tatsache, dass sie von beiden kam... Es war fast schon unheimlich. "Wir wollen endlich die Wahrheit." "Wen liebst du?" Während Rod seinen Wortschatz etwas erweiterte, klammerte Farin sich noch immer an die für ihn wichtigste Frage. Trotz der verschiedenen Aussagen wirkten die beiden noch immer wie eine Person. Die beiden. Seine beiden Freunde. Seine Geliebten. Ein unsicheres Lachen löste sich von den Lippen des Älteren. "Jan, Rod, jetzt reicht es aber. Fahren wir zum Hotel und ruhen uns etwas aus. Verdammt, ihr wirkt fast schon wie Zombies!" Noch einmal lachte er und wollte grade näher treten, als seine beiden Gegenüber den jeweils rechten Arm hoben. Völlig synchron. Sie waren halt ein eingespieltes Team. "Spinnt ihr jetzt total?" Wie gebannt starrte Bela auf die völlig identischen Waffen, welche beide auf ihn gerichtet waren. "Dirk, wen liebst du?" Wieder diese Frage, wieder so synchron. Es war wie in einem schlechten Horrorfilm, nur viel schlimmer und viel... nerviger! "Jetzt steigt endlich ein, sonst ist die Karte wieder abgelaufen!" Trotz der seltsamen Atmosphäre nahm Bela die Situation noch nicht wirklich ernst. Doch als er in die beiden Augenpaare sah, schien es wie ein Stromschlag durch seinen Körper zu zucken. So viele Gefühle spiegelten sich dort wieder und trotz des Farbunterschiedes wirkten sie so identisch wie nie. "Du hattest genug Zeit es zu beenden, aber du hast mit uns beiden gespielt... Hast uns benutzt und dir von jedem nur das geholt, was DU gebraucht hast! Wie es uns ging, war dir egal..." "Ja, wir wissen es und das schon eine Weile! Du warst ja zu feige es zu beenden! Also los...Wen liebst du?" Der letzte Satz kam wieder von beiden und obwohl sie nicht sehr laut sprachen, schien er von den Wänden widerzuhallen. Der Drummer spürte wie jegliche Farbe aus seinem Gesicht wich. Entgeistert starrte er auf seine Bandkollegen, welche noch immer Waffen auf ihn richteten. "Jungs..." Wie sollte er ihnen klar machen, dass er BEIDE liebte? Sollte er sich jetzt einfach zwischen ihnen entscheiden? Ein Seufzen löste sich von seinen Lippen als er tief durchatmete und zu Boden sah, während Tränen in seine Augen stiegen. Deshalb hatte er es immer geheim halten wollen, um eine solche Situation zu vermeiden. Gut, wenn er sich das alles vorgestellt hatte, waren keine Waffen im Spiel und sie standen auch nicht in einem schlecht belüfteten Parkhaus. "Gut, wenn ihr es nicht anders wollt... ich liebe euch beide, aber wenn ihr mich vor die Wahl stellt, dann nehme ich keinen. Ich will mich nicht zwischen euch entscheiden müssen!" Mit einem Ruck hob er den Kopf an, die tränennassen Wangen glänzten im schwachen Licht. Und voller Erstaunen stellte er fest, dass auch den anderen beiden Tränen über die Wangen liefen. "Das wirst du auch nicht..." Ein lauter Knall hallte von den hohen Wänden wider und verklang erst dann, als der Körper des Drummers längst auf dem Boden aufgeschlagen war. Die eingetretene Stille wurde von einem zweiten Knall durchbrochen und die grade noch stehenden Körper sackten nun ebenfalls zusammen. Es waren vier Schüsse abgefeuert worden, doch es klang als wären es nur zwei gewesen. Beide Male hatten sie total synchron abgefeuert. Sie waren halt ein eingespieltes Team. You Will Remember Tonight ------------------------- Wieder was von mir! Ist ja schon wieder eine Weile her seit ich ETWAS *auf Dance With The Devil guck* hier veröffentlicht habe... Und ich muss sagen... BOAH, HAB ICH MICH SCHWER GETAN! Aber es hat sich gelohnt, ich mag die story irgendwie... Und es ist mal wieder adult! Also so halbwegs, irgendwie xD Jedenfalls... Ich widme diese Story drei Leuten... Zum einen meinem Twin, weil es meine Ehre als Twin verlangt xD *abknutsch* Dann meiner Irgendwie-Verwandten, weil sie meine Storys immer betat (abgesehen von der hier, hab sie endlich fertig und wollt sie ganz schnell hochladen xD)... Und zum Schluss meinem Wellensittich (nein, Farin, nicht dir *zum Käfig schiel*)... Du fühlst dich sicher angesprochen ^.^ *schließlich dein Stück bin* xD Das wars auch schon... Nein, halt! Zu meinem einen Projekt... Kann noch etwas dauern, weil ich bei der Hitze irgendwie Schreibprobleme hab... Aber ich geb mir Mühe! >_____< Jetzt aber viel Spaß beim lesen! ^___^ ------------------------------------------------------ You Will Remember Tonight Als das warme Wasser aus dem Duschkopf über ihm prasselte, seufzte Rod leise auf. Mit gespreizten Fingern strich er sich durchs schwarze Haar, während er den Kopf etwas zurück legte. Es schien als würden die paar Tropfen all die Strapazen der letzten Tage von ihm spülen. Es hatte einige Zeit gedauert und viele Tränen gekostet aber endlich war es soweit: Farin und er waren zusammen. Und nun war er im Badezimmer des Blonden, stand unter dessen Dusche und würde gleich zu ihm ins Bett steigen. Beim letzten Gedanken schoss dem Chilenen das Blut heiß in die Wangen. Er hatte schon häufiger bei Farin übernachtet, oder umgekehrt. Und da waren ja auch noch die gemeinsamen Nächte im Tourbus. Aber das war was anderes, schließlich waren sie damals noch nicht zusammen und offiziell noch hetero. Doch nun war es etwas ganz anderes... Jeder Blick, jede Berührung, alles hatte eine andere Bedeutung. Der Chilene spülte sich den Rest Schaum aus den Haaren und stellte schließlich das Wasser ab. Einen Moment lauschte er, ob es ein Anzeichen dafür gab, dass der Größere in der Nähe war, doch dieser lag wahrscheinlich bereits im Bett und las noch etwas. Rod schob die Tür der Duschkabine zur Seite und griff nach dem Handtuch, welches Farin ihm bereit gelegt hatte. Es war eine einfache Geste des Älteren, für ihn sogar eine Selbstverständlichkeit, doch Rod zauberte eben diese liebevolle Geste ein sanftes Lächeln auf die Lippen. Mit schnellen Schritten trat er ans Waschbecken und wischte den beschlagenen Spiegel sauber. Als er die Hand zurück zog, stellte er überrascht fest das sie zitterte. "Ganz ruhig", flüsterte Rod seinem Spiegelbild zu und stützte die Hände auf dem kühlen Waschbecken ab. Er fühlte sich wie eine Jungfrau vor ihrem ersten Mal und genauer betrachtet war er dies ja auch: schließlich hatte er bis jetzt nur Erfahrungen mit Frauen gesammelt. Der Bassist atmete einmal tief durch und starrte in die dunklen Augen seines Spiegelbildes. "Wir schaffen das, hm?" Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen als ihm bewusst wurde, dass er grade seinem eigenen Spiegelbild Mut zusprach. Und er fragte sich, ob sein Spiegelbild danach noch immer so aussehen würde wie jetzt. Rod ließ die langen Finger durchs noch feucht glänzende Haar streichen, bevor er sich schließlich nachtfertig machte. Mit einem leisen Klicken schloss sich die Schlafzimmertür hinter ihm. Einen Moment blieb er an diese gelehnt, während er seinen Freund betrachtete. Der Blonde lag wie erwartet im Bett und richtete die Augen auf das Buch in seinen Händen. Anscheinend hatte er Rod nicht gehört, denn Farin wirkte hochkonzentriert: die Lippen waren einen Spalt geöffnet und die grün-braunen Augen wanderten immer wieder leicht über die aufgeschlagene Seite. Dabei strahlte er eine solche Intensität aus, dass Rod unwillkürlich errötete. Seine Augen glitten langsam über das Gesicht des Älteren, ruhten noch einen Moment auf dessen Lippen, bevor sie tiefer glitten und jeden Muskel, so schien es ihm, von dessen Oberkörper mit Blicken nachzeichnete. Als er jedoch auf die Bettdecke sah, schüttelte er leicht den Kopf und trat näher. "Ich dachte schon du bleibst ewig da stehen." Farin grinste leicht und legte das Buch schließlich zur Seite, um seinen Freund anzusehen. Dieser hielt in jeder Bewegung inne und starrte den Anderen entgeistert an, wobei ihm für den Bruchteil einer Sekunde alles aus dem Gesicht zu fallen schien: "Du hast mich bemerkt?" "Du warst nicht grade leise... Ausserdem hab ich auf dich gewartet und bei jedem noch so kleinen Geräusch aufgehorcht." Rod war inzwischen aus der Starre erwacht und kroch nun unter die warme Decke. Doch als er so neben dem Gitarristen lag kam plötzlich die Unsicherheit zurück und er fühlte sich nackt, obwohl er, ebenso wie Farin, noch Shorts trug. Noch... Bei dem Gedanken daran lief ihm ein Schauer über den Rücken und auf seinem Körper breitete sich eine leichte Gänsehaut aus, bei welcher sich selbst seine Nackenhaare aufstellten. "Ist dir kalt?" Besorgt musterte Farin seinen Freund, der sich die Decke bis ans Kinn gezogen hatte. "Ein wenig.. Ist wohl die Müdigkeit", nuschelte Rod und zog die Decke sogar noch ein Stück höher. Leicht lächelnd beugte der Blonde sich zur Nachttischlampe und löschte das Licht. "Dann schlafen wir etwas..." Überrascht drehte der Chilene sich auf die Seite. "Aber..." "Hm?" Rods Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die Silhouette seines Freundes im Mondlicht schimmern sah. Und als er dessen Fingerspitzen auf seiner Wange spürte, schien es ihm, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden. Mühsam versuchte er das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken: "Es ist unsere erste gemeinsame Nacht als Paar, oder?" Überraschr setzte der Gitarrist sich auf und sah den Jüngeren an. "Rod..." "Du würdest doch sicher gerne..." Der Chilene brach ab und sah verlegen zur Seite. Es herrschte einen Moment Ruhe, bevor Farin leicht seufzte und dem Kleineren sanft übers Haar strich. "Es wäre gelogen wenn ich jetzt 'nein' sagen würde... Aber ich will nicht wenn du Angst davor hast." "Ich hab keine Angst!" Er hatte nicht lauter werden wollen und doch hatte Rod diese Worte fast geschrien. Zittrig sah er auf den Größeren, bevor er den Blick beschämt abwandte. "Jan, ich vertraue dir. Und ich habe keine Angst... Es ist einfach die Nervosität..." Jetzt hatte er ausgesprochen, was ihn schon den ganzen Tag beschäftigte. Er kam sich dumm vor, richtig kindisch. Doch anstatt über ihn zu lachen oder etwas ähnliches, ergriff Farin seine Hand und führte sie an seine Lippen. "Rod, ich liebe dich... Du kannst mit mir über alles sprechen. Wenn dich etwas beschäftigt, egal ob es mich oder sonstwen betrifft, dann komm zu mir." Liebevoll strich er dem Kleineren über die Wange, ließ die Fingerspitzen zu dessen Lippen wandern und zeichnete deren Konturen spielerisch mit den Fingernägeln nach. "Wir werden nichts tun, was du nicht willst... Schließlich haben wir alle Zeit der Welt." Rod schloss genüsslich die Augen: "Aber alles ist vergänglich..." Ja, er war nervös und vielleicht war da auch ein Gefühl in ihm, welches der Angst gar nicht so unähnlich war. Und doch... Als er jetzt die sanften Gesten des Größeren spürte, dessen Zärtlichkeiten... und vor allem die Geduld, die er mit ihm hatte... Da erschien ihm alles andere völlig nebensächlich. "Wie meinst du das?" Es war dunkel und das Gesicht des Gitarristen lag im Schatten, doch als Rod hörte wie sein Freund die Frage betonte, konnte er dessen Gesichtsausdruck vor seinem inneren Auge sehen... selbst die angehobene Augenbraue! Mit einem leichten Lächeln umfasste er das Handgelenk des Älteren und knabberte zart an dessen Fingerspitzen. Ein überraschtes Keuchen löste sich von Farins Lippen und es schien, als würde er in heißes Wasser eintauchen als sich die Wärme - angefangen bei seinen Fingerspitzen - in seinem Körper ausbreitete. "Rod?" "Hm?" "Du verwirrst mich... Erst wirkst du wie eine Jungfrau in der Hochzeitsnacht und kurz danach bist du Casanovas kleiner Bruder!" Der Chilene lachte leise und ließ von den langen Fingern seines Freundes ab. "Naja, nervös bin ich immer noch... Aber das liegt auch daran, dass ich mir unnötig Gedanken gemacht habe... Ich liebe dich, Jan." Er hatte noch immer das schmale Handgelenk des Gitarristen umschlossen und zog ihn nun grinsend an diesem zu sich. Farin konnte sich grade noch mit der freien Hand abstützen, sonst wäre er direkt auf dem Jüngeren gelandet. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und so konnten sie, trotz des schwachen Mondlichts, die Augen des Anderen sehen. "Vertrau mir, Rod... Du wirst dich an diese Nacht erinnern... Für immer..." Die Stimme des Gitarristen wurde immer leiser, während er sich zu dem Jüngeren beugte und sanft über dessen Hals küsste. Auch er war nervös, sein Herz raste und schien ihm jeden Moment den Brustkorb zu zersprengen, doch wenn er sich jetzt etwas hätte anmerken lassen, dann hätte der Chilene sich erst Recht nicht entspannen können. Langsam wanderten seine Lippen über den Oberkörper des Kleineren, was er nicht nur der Ablenkung halber tat. Als er Rod leise aufkeuchen hörte, huschte ein Lächeln über die Lippen des Blonden. Sanft küsste er immer weiter runter, verharrte allerdings knapp vor den Shorts und warf erneut einen Blick nach oben. Doch Rod schien längst nichts mehr wahrzunehmen, er genoss nur noch das Gefühl den Größeren zu spüren. Behutsam hakte der Blonde die Finger unter den Bund von Rods Shorts und zog diese ein wenig runter. Wieder wartete er kurz, es schien, als würde er mit dieser Geste um Erlaubnis fragen. Dies brachte den Chilenen wieder in die Wirklichkeit zurück. Er wurde sich der Situation peinlich bewusst und konnte nun nicht umhin, einen verlegenen Blick auf seinen Freund zu werfen. Dieser hatte noch nicht weiter gemacht und erwiderte den Blick des Bassisten mit einem liebevollen Lächeln. Ihm war klar, dass er dabei war den Anderen in die Rolle des passiven Parts zu drängen. Eigentlich hatte er dies nicht vor gehabt, doch er wollte es dem Jüngeren nicht zumuten nun die 'Kontrolle' übernehmen zu müssen. Er wollte ihn nicht unnötig unter Druck setzen. Rod hatte sich wieder entspannt zurück gelegt, was für den Blonden das Zeichen zum fortfahren war. Berühigend küsste er über den Bauch des Kleineren, was auch gleichzeitig zur Ablenkung dienen sollte, da er ihm die Shorts nun vollständig von den Beinen strich. Der Gitarrist musterte den Körper seines Freundes nun so unauffällig wie möglich. Natürlich hatte es sich durch das Tourleben ergeben, dass sie den anderen hin und wieder nackt sahen. Farin hatte es jedoch immer vermieden zu lange auf den Jüngeren zu sehen, aus Angst davor, dass er sich damit verraten hätte. Doch nun war alles anders... Ein raues Stöhnen erklang, als Farin einmal über die gesamte Länge leckte. Der Körper des Chilenen erbebte, seine Finger krallten sich in das weiße Laken unter ihm und lockerten sich erst nach einigen Sekunden wieder. Der Blonde löste sich erneut und warf Rod einen Blick zu: "Wir müssen wirklich nicht..." Der Dunkelhaarige lächelte leicht als er Farins Worte hörte und setzte sich ein wenig auf. "Wer ist hier jetzt unsicher, Casanova?" Heiß schoss dem Gitarristen das Blut in die Wangen, er fühlte sich ertappt. "Ich mein doch nur... Falls du... Also... Weil wir beide..." Bevor er weiter reden konnte, legte Rod ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Hör zu... Wir beide wollen es. Ich glaube es gab nie etwas, was ich mir mehr gewünscht habe. Bitte, Jan... Mach, dass ich mich immer an diese Nacht erinnere. Bis ans Ende meiner Tage." Seine Stimme war gegen Ende des Satzes immer leiser geworden, bis er nur noch flüsterte. Einen Moment sagte niemand von ihnen etwas, es war, als würden beide über Rods Worte nachdenken. Doch schließlich lächelte der Blonde und drückte seinen Freund leicht, wenn auch bestimmt, zurück aufs Bett. "Nein... Ich werde dafür sorgen, dass wir uns an diese Nacht erinnern... Bis ans Ende unserer Tage." Sanft küsste er den Kleineren auf die Lippen, bevor er sich zu seinem Nachtschrank beugte und etwas aus der Schublade holte. Ein leises Klicken erklang, als er die Gleitcremetube öffnete und etwas des kühlen Gels auf seine Finger drückte. Während er es in der einen Hand leicht erwärmte, strich er mit der anderen sanft über Rods Oberschenkel. Dieser musterte ihn langsam und grinste plötzlich. "Was denn?" Verwirrt hob der Blonde eine Braue, doch sein Freund grinste noch immer. "Du scheinst wirklich nervös zu sein, hast nämlich etwas vergessen." "Wieso? Das Kondom liegt hier..." Der Chilene lachte leicht und zupfte an den Shorts des Größeren. Dieser folgte dem Blick des Anderen, bevor er sich verlegen räusperte: "Naja... Kann doch mal passieren!" Es schien, als hätte dieses kleine 'Missgeschick' die Stimmung aufgelockert, denn von Nervosität war keine Spur mehr. Mit einem Lächeln lehnte Rod sich zurück und zog den Größeren über sich. Dessen Hand wanderte langsam zwischen die Beine des Jüngeren und als er vorsichtig über den engen Muskelring strich, erzitterte der glühende Körper unter ihm. Noch einmal kam es beruhigendes 'Shhht' von dem Blonden, bevor er leichten Druck ausübte, bis der Widerstand nachließ und sein Finger in das heiße Innere des Kleineren glitt. Dieser keuchte auf, wobei es eine Mischung aus Erregung und Schmerz war. Sofort stoppte Farin und ließ dem Bassisten die nötige Zeit sich an dieses neue Gefühl zu gewöhnen. Als er ein leichtes Nicken sah, fuhr er fort und bewegte den Finger nun leicht, noch immer darauf bedacht, seinem Freund keine Schmerzen zuzufügen. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich entschied auch einen zweiten Finger zu nehmen. Anscheined hatte Rod sich entspannt, denn es ging nun um einiges leichter und die Reaktion des Dunkelhaarigen zeigte keinen Schmerz oder ähnliches. Doch wieder gab er ihm die nötige Zeit sich daran zu gewöhnen, wobei er die Zeit auch für sich selbst nutzte. Er überlegte ob er es dem Anderen zumuten konnte noch einen dritten Finger zu nehmen, doch als er den Blick seines Freundes bemerkte, verdrängte er die eben gesponnenen Gedanken: in den braunen Augen des Chilenen war nur noch Lust zu sehen. Mit einem sanften Lächeln beugte der Blonde sich zu dem vor Schweiß glänzenden Gesicht des Anderen und küsste ihn sanft auf die Lippen, während er nun auch einen dritten Finger in ihn einführte. Heißer Atem strich über seine Lippen als Rod in den Kuss stöhnte und sich ihm entgegen bog, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte. "Bitte, Jan..." Die Worte des Jüngeren holten ihn in die Realität zurück und als er in das gerötete Gesicht des unter ihm Liegenden sah wusste er, dass er sich nicht länger zurückhalten konnte. Vorsichtig zog er seine Finger zurück, bevor er sich fast schon hastig die Shorts auszog. Er konnte sich ein leises Aufstöhnen nicht verkneifen als die Luft nun ungehindert über seine Lenden strich, in denen das Blut zu kochen schien. Trotz der Lust, die sein Gehirn zu vernebeln schien, war er noch geistesgegenwärtig genug das bereitliegende Kondom zu nehmen und es sich über zu rollen. Doch als er noch etwas des kühlen Gels verteilt hatte und sich nun zwischen die Beine des Bassisten legte, kam wieder eine gewisse Unsicherheit, die erst durch Rods Worte verdrängt wurde: "Ich liebe dich." Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Älteren, sein Freund wusste nunmal wie er ihn beruhigen konnte. "Ich liebe dich auch." Vorsichtig setzte der Blonde sein pulsierendes Glied an und es schien, als würden beide sich darauf vorbereiten unterzutauchen, denn sie holten, wenn auch unbewusst, tief Luft. Durch die Aufregung dauerte es etwas, doch schließlich drang Farin in den Kleineren ein, was beide keuchend aufstöhnen ließ. Die Hände des Blonden waren links und rechts von dem Dunkelhaarigen abgestützt und krallten sich nun in das ohnehin schon zerknitterte Laken. Einen Moment rührte sich keiner von beiden, davon abgesehen dass sich die Oberkörper durchs schnelle atmen fast schon ruckartig bewegten. Sie ließen all die neuen Gefühle auf sich einwirken, in diesem Moment war jeder mit den Gedanken bei sich selbst, war alles doch noch so ungewohnt. "Ist... Ist alles okay?" Farin durchbrach die eingetretene Stille als erstes und sah seinem Freund besorgt in die Augen. Trotz der Vorbereitung hatte Rod Schmerzen, dies war ihm deutlich anzusehen. "Soll ich-" Noch bevor der Blonde den Satz beendet hatte zog Rod ihn zu sich und presste seine Lippen auf die des Älteren, wobei er erneut leise aufstöhnte. "Nein", hauchte er schließlich, als er die Lippen des Gitarristen frei gab. "Bitte, ich will nicht abbrechen. Bitte, Jan..." Ein flehender Ausdruck trat auf das Gesicht des Chilenen. Noch einmal zögerte Farin, doch schließlich nickte er leicht: "Aber wenn es nicht geht, dann sag es." Der Andere nickte ebenfalls und klammerte sich leicht an die breiten Schultern des Blonden, als dieser sich vorsichtig bewegte. Doch mit jedem Stoß schien der Schmerz abzuschwächen, als würde er von den Wellen der Lust weggespült. Bald schon war sein erregtes Stöhnen ebenso laut wie das seines Freundes während ihre Körper sich immer enger aneinander pressten und ein neues, nicht ganz so fremdes Gefühl in Rod aufstieg. "Jan, ich..." Ein erneutes Aufstöhnen ließ ihn abbrechen, doch der Gitarrist hatte ihn auch so verstanden: "Ich... Ich kann auch nicht mehr..." Die Finger des Dunkelhaarigen gruben sich in Farins Schultern und hinterließen leichte Kratzspuren als ein zittern durch seinen Körper ging und er sich schubweise auf seinem Bauch verströmte. Die plötzliche Enge gab auch Farin den Rest. Sein Kopf sank leicht nach vorne, als er noch einige Male hart zustieß und sich schließlich mit einem leichten Aufschrei ergoss. Sein ganzer Körper erbebte und war bis aufs Äußerste angespannt, ebenso wie der des Jüngeren. Erst nach wenigen Sekunden brachen beide erschöpft und schwer atmend zusammen, immer wieder schienen Schauer durch ihre Körper zu jagen, welche sie erzittern ließen. Wieder dauerte es einige Sekunden bis die Abstände dieser Schauer größer wurden und schließlich ganz nachließen. Auch ihr Atem wurde langsam ruhiger und kam nicht mehr ganz so stoßartig. "Jan?" Rod musste mehrmals schlucken bevor er weiter sprechen konnte, während Farin sich etwas enger an ihn schmiegte und erschöpft die Augen schloss, wobei er nur ein leises 'hm?' von sich gab. "Danke..." Es war nur ein Wort und doch verwirrte es den Blonden und veranlasste ihn dazu, doch nochmal ein Auge zu öffnen. "Danke? Wofür?" "Dass du dein Versprechen gehalten hast... Ich werde diese Nacht nie vergessen." Ein Lächeln trat auf das Gesicht des Chilenen, welches sich kurz darauf auf dem seines Freundes widerzuspiegeln schien: "Gern geschehen..." Borderline (Part I) ------------------- Da bin ich mal wieder xD Und ich bringe etwas mit... Eine neue Kurzgeschichte! xD Wobei es diesmal sehr fies wird... Es wird nämlich ein Mehrteiler xD Was ihr hier findet ist Part I von (wahrscheinlich) III... Ich mag die Story jetzt schon xD Und es war ein einziger Satz der mich dazu inspiriert hat xD Und dieser Satz ist aus einem Lied namens Borderline (von Bon Jovi *_*), deshalb der Titel. Es hat also nichts mit dem gleichnamigen Syndrom zu tun. Ich hoffe die Story gefällt euch, vielleicht mach ich ja irgendwann mal ein Video dazu, also eine Art Trailer xD Video... DER WETTBEWERB! >____< *losflitz* Viel Spaß beim lesen und ein paar Kommis wären lieb ^^" ---------------------------------------------------------- Borderline - Part I Es war wie der helle Schrei einer Frau, der die Stille der Nacht durchbrach und durch den dunklen Wald an seine Ohren drang. Immer wieder, immer lauter, als würde sie auf ihn zu kommen. Er kniff die Augen zusammen, wollte nicht sehen, warum sie schrie, denn es würde sich bestimmt nicht nur um eine Spinne handeln. Und doch öffnete er kurz darauf die Augen. Der Wald war verschwunden, oder jedenfalls etwas weiter entfernt, denn nun starrte er auf das leicht geöffnete Fenster. Er war Zuhause, genauer gesagt in seinem Wohnzimmer und lag ausgestreckt auf der Couch. Er war also doch eingeschlafen, trotz der etlichen Tassen Tee, die es sonst fast immer schafften, ihn wach zu halten. Auch die Schreie der Frau waren verschwunden, stattdessen hörte er etwas, was ebenso schrill war: das Telefonklingeln. Schläfrig erhob sich Farin von der Couch und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht, während er zum kreischenden Telefon schlurfte. Doch grade als er die Hand nach dem Hörer ausstreckte, wurde das nächste Klingeln im Ansatz erstickt. "Warum steh ich eigentlich noch auf?" Mit einem Seufzen machte der Blonde auf dem Absatz kehrt und schritt langsam zur Terrassentür. Es war kein Zufall, dass das Klingeln grade eben aufgehört hatte. Denn so ging es bereits den ganzen Abend, ebenso wie die Abende und Nächte davor. Zu Anfang war es ihm nur komisch vorgekommen, dann hatte er tatsächlich ein mulmiges Gefühl, doch jetzt hatte er sich fast schon damit abgefunden: Farin Urlaub wurde beobachtet. Natürlich hatte er mit seinen Bandkollegen drüber gesprochen, doch die beiden wussten auch nichts und hatten ihm geraten, dies der Polizei zu melden. Doch diesen Weg hätte er sich sparen können, denn das deutsche Rechtssystem war nun mal so aufgebaut, dass er mit mindestens zwei fehlenden Gliedmaßen dort auftauchen musste, damit sie ihn überhaupt beachteten. Am besten die beiden noch schön eingetütet! Mit Blicken suchte er den dunklen Garten ab, doch selbst wenn jemand dort gewesen wäre, er hätte ihn nicht gesehen. Nur die ersten paar Meter waren erleuchtet, von dem Licht, welches hinter ihm brannte und seinen Schatten unnatürlich lang auf die Steinplatten der Terrasse warf. Sonst war es dunkel. Die Straßenlaternen waren auf der anderen Seite des Hauses, wie der Name schon sagte, standen sie an der Straße. Und der schmale Sichelmond am Himmel lag irgendwo hinter einigen Wolken verborgen, deren dunkle Färbung erahnen ließ, wie das Wetter des nächsten Tages werden würde. Es war ruhig, nur der Wind imitierte gemeinsam mit den Bäumen das Rauschen der Wellen, nach denen der Gitarrist sich so sehnte. Sein Urlaub war geplant, würde allerdings erst in einem Monat stattfinden. Gern hätte er ihn vorverlegt, doch sein Terminkalender ließ eine frühere Abreise nicht zu. Frühestens in drei Wochen wäre es möglich gewesen, doch selbst dies schien noch in weiter Ferne zu liegen. Mit einem Ruck löste er sich von der Scheibe und ging auf die Küche zu, wobei er sich noch einmal umwandte, nur, um diesmal sein eigenes Spiegelbild in der Scheibe zu sehen. Am Anfang hatte er noch die Vorhänge zu gezogen, doch es schien als hätte er dadurch die Dauer zwischen den Anrufen nur verkürzt. Außerdem war es unheimlicher, wenn er nur erahnen konnte, was in seinem Garten vor sich ging. An Schlaf war nicht mehr zu denken, es war wie in den vergangenen Nächten. So setzte er Wasser auf und holte die Teekanne aus dem Wohnzimmer, wobei er wieder einen flüchtigen Blick nach draußen warf. Er hatte sich grade umgedreht, als das Telefon wieder klingelte, schrill, laut. Fast wäre das Stück Porzellan aus seiner Hand gefallen, er konnte es grade noch festhalten, während er zum Telefon ging. Allerdings dachte er diesmal gar nicht daran, abzuheben. Er streckte zwar die Hand nach dem Hörer aus, doch da das Klingeln verstummte, nutzte er den Schwung der Bewegung aus um sich umzudrehen, wobei seine Hand nun auf den Lichtschalter schlug. Es war stockfinster, wodurch er nun nicht mehr auf sein Spiegelbild in der Scheibe blickte, sondern durch diese hindurch in den Garten. Doch alles war ruhig, wieder bewegten sich nur die Blätter der Bäume. "Irgendwann erwische ich dich", murmelte er und betrat die noch beleuchtete Küche, aus der ihm heißer Dampf entgegen kam. Wieder dieser Schrei. Er schien ihn zu verfolgen, doch von Mal zu Mal mischte sich etwas anderes unter. Zwar hörte er die Frau noch immer recht deutlich, doch da war noch etwas anderes. Eine zweite Stimme kam dazu, eine vertrautere. Doch sie schrie nicht. Sie sagte etwas, was er nicht verstand. Er wollte der Stimme entgegen gehen, wollte sehen, zu wem sie gehörte, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Er blieb wie angewurzelt stehen und die Schreie kamen näher. Wieder kniff er die Augen zusammen, wollte es nicht sehen. Als er sie wieder öffnete, war alles hell. Er musste sich einen Moment an das grelle Licht gewöhnen, dann erkannte er seine Küche. Er war am Tisch eingeschlafen, die Teetasse lag zerbrochen in einer bräunlich-grünen Pfütze auf dem Boden. Wieder entpuppten sich die Schreie als das Telefonklingeln. Müde stand er auf, machte einen großen Schritt über die Scherben und ging zum Telefon. Mit einem Ruck riss er den Hörer hoch: "Verdammt, lass mich endlich schlafen du verdammter Wichser!" "Dir auch einen guten Morgen, Jan", klang Belas Stimme rauschend aus der Ohrmuschel. Anscheinend saß er im Auto, denn der Empfang war nicht sonderlich gut und bei genauerem Hinhören erkannte man den Verkehrslärm im Hintergrund. "Ah... Dirk... Sorry, ich hab-" "Mal wieder die ganze Nacht kein Auge zu bekommen, hab ich mir gedacht. Warum ziehst du nicht einfach den Telefonstecker?" "Dann hättest du mich jetzt nicht erreicht, oder?" Farin war froh die Stimme seines Freundes und Bandkollegen zu hören. Er ging zurück in die Küche und schnappte sich die Küchenrolle von der Arbeitsplatte, um den Tee aufzuwischen. "Ich hätte dich ja auch auf dem Handy anrufen können, oder?" Dieser Einwand des Drummers klang logisch, sogar sehr logisch. "Und warum hast du das nicht gemacht?" "Hab ich, es ist aus!" Einen Moment hielt der Blonde in jeder Bewegung inne. Dann jedoch lachte er los, sogar so stark, dass er von der Hocke auf den Hintern fiel. Seit Tagen hatte er nicht so gelacht: "Ich hab mich schon über deine plötzliche Logik gewundert!" "Du mich auch. Spring lieber unter die Dusche um wach zu werden und dann zieh dir was Vernünftiges an." Sofort verstummte das Lachen des Gitarristen. "Okay, was hast du mit mir vor?" "Nix, aber ich bin auf dem Weg zu dir und Rod kommt auch noch vorbei. Und koch schon mal Kaffee, ich bring die Brötchen mit!" Farin setzte zu einem Protest an, doch Bela hatte bereits aufgelegt, wodurch nur noch ein Tuten zu hören war. Nun legte auch er selbst auf und ließ die Scherben vorerst Scherben sein. Um die Sauerei konnte er sich auch frisch geduscht kümmern. Der Blonde war noch nicht mal dazu gekommen sich anzuziehen, da klingelte es bereits an der Tür. Ein kurzer Blick durch den Türspion bestätigte, dass es sich bei dem Besucher um Bela handelte, aber sicher war sicher. "Du bist zu früh", seufzte Farin nachdem er die Tür geöffnet hatte und in die Küche schritt. "Wieso zu früh? Wir haben keine Uhrzeit abgemacht!" Der Drummer ließ die Tür ins Schloss fallen und stieg aus seinen Schuhen, ohne die Schleifen zu lösen, bevor er dem Anderen folgte. Der Blonde hatte sich wieder der zerbrochenen Teetasse und dem klebenden Etwas - früher bekannt als Pfefferminztee - gewidmet und sammelte nun die weißen Scherben auf. Jedenfalls versuchte er es, denn sobald er sich hingehockt hatte, lockerte sich das Handtuch, welches er sich um die Hüften geschlungen hatte. Bela beobachtete die Situation feixend. "Grins nich so vor dich hin, sondern sammle mit oder hol einen Lappen!" Farin war nicht so wütend über den kleinen 'Überfall' wie er vorgab, er freute sich sogar über die Ablenkung... aber wenn der Ältere schon ungebeten auftauchte, konnte er auch ruhig mit anpacken. "Is' ja gut. Geh dich anziehen, ich mach hier alles!" Während Bela auf ihn zukam, warf er die prall gefüllte Brötchentüte auf den Tisch. Allerdings hatte er wohl etwas zuviel Schwung drauf, denn es gab ein schlitterndes Geräusch und einen dumpfen Knall, als die Tüte auf dem Boden landete. "Ups", war alles was der Dunkelhaarige sagte, während Farin sich erhob und mit einem theatralischen Seufzen die Scherben in den Müll warf: "Bitte mach in meiner Abwesenheit nicht noch mehr kaputt!" Er drängte sich an Bela vorbei und spürte plötzlich ein leichtes ziehen, gefolgt von einem kühlen Windhauch. Erschrocken drehte er sich um und sah in das breit grinsende Gesicht des Anderen, der das Handtuch, welches kurz zuvor noch Farins Lenden umhüllt hatte, nun hoch hielt: "Du hast doch gesagt ich soll mir einen Lappen besorgen!" Sein Blick glitt über den schlanken Körper und das Grinsen wurde noch einen Tick breiter, sofern dies möglich war. "Kalt scheint dir ja nicht grade zu sein und wenn doch, dann... Wow!" Mit hochrotem Kopf verließ der Gitarrist die Küche und eilte die Holztreppe hoch, wobei ihm das Gelächter des Anderen zu folgen schien. Als er wieder runter kam saß Rod bereits mit am Tisch. "Wo kommst du denn so plötzlich her? Ich hab die Klingel gar nicht gehört." Verwirrt setzte er sich zu den beiden Dunkelhaarigen an den Tisch, deren Gespräch bei seinem Eintreten verstummt war. "Ich war eben noch beim Auto und Rod kam grade", meinte der Drummer und schob eine Tasse mit Pfefferminztee vor Farin. "Danke. Aber jetzt mal raus mit der Sprache, ihr habt doch was geplant, oder?" Der Blick des Blonden huschte von einem zum anderen, während er die Hände an das weiße Porzellan legte. Seine Bandkollegen sahen sich kurz an, bevor Rod schließlich seufzte und eine Hand auf Farins Unterarm legte: "Wir machen uns langsam Sorgen. Willst du wirklich nicht zur Polizei? Das geht jetzt schließlich schon eine ganze Weile..." Der Gitarrist sah kurz auf die Hand, welche auf seinem rechten Arm lag, schüttelte dann allerdings den Kopf: "Ich hab doch gesagt, es bringt nichts. Erst nach einem Angriff, vielleicht sogar erst nach zwei. Hört man doch immer wieder." Wieder sah er auf seine Tasse und drehte diese leicht zwischen den Händen. "Außerdem... Es sind noch nur ein paar Anrufe. So was hab ich als Kind auch gemacht, ist nix dabei", fuhr er fort und nippte an dem heißen Getränk. "Ja, aber du erhältst die Anrufe zu Zeiten, wo Kinder längst schlafen! Und es geht einfach schon zu lange, das wird langsam... unheimlich!" Auch Bela versuchte nun den Größeren zu überreden, erhielt als Antwort allerdings nur ein leichtes Kopfschütteln. "Ich fahr doch eh bald weg, da wird es dann aufhören. Bestimmt!" Er lächelte den beiden zuversichtlich zu, doch an seinen Augen konnte man erkennen, wie unsicher er war. "Also schön, dann lassen wir die Sache mit der Polizei. Aber vielleicht sollten wir besser hier bleiben." "Das ist nicht nötig, so glaubt mir doch!" Tatsächlich klang der Gitarrist schon etwas gereizt, was allerdings nur indirekt an seinen Freunden lag. Hauptsächlich war es wohl der Schlafmangel der letzten Tage und die Tatsache, dass er nicht mehr über dieses Thema sprechen wollte. "Okay, aber eine Sache noch", seufzte Rod und beugte sich ein wenig vor, wobei er sich mit den Unterarmen auf dem Tisch abstützte. "Warum besorgst du dir nicht eine neue Nummer? Ich meine... Dann wäre die Sache mit den Anrufen wenigstens gegessen!" Bela nickte kräftig, anscheinend hatte er sich diese Frage auch schon gestellt. Nun war es an Farin zu seufzen. "Alles schon organisiert, es dauert aber eine Weile, wahrscheinlich kurz vor der Reise. Und jetzt lasst uns endlich ein anderes Thema anschlagen!" Tatsächlich hatten sie das Thema gewechselt und sprachen an diesem Tag nur noch sehr selten über den Stalker (Farin gefiel der Ausdruck "Sehr treuer und energischer Fan, der es etwas übertreibt" besser). Sie hatten beschlossen, abends etwas auswärts zu essen und so war es bereits Nacht als Farin zurück in sein Haus kam. Rod hatte angeboten, bei ihm zu übernachten, was der Blonde allerdings dankend ablehnte und so hatte der Chilene sich grade auf den Weg gemacht. Bela war bereits vom Restaurant aus nach Hause gefahren, hatte er doch am nächsten Tag einen Termin mit einem Regisseur. So stand Farin nun vor dem dunklen Haus und wollte dieses grade betreten, als ihm bewusst wurde, dass er den Briefkasten seit einer Weile nicht geleert hatte. Es war nicht so, dass er einen Brief oder etwas anderes erwartete und er hatte nun wirklich andere Sachen im Kopf als Reklame. Also machte er auf dem Absatz kehrt und blieb am Briefkasten stehen, welchen er auch sogleich öffnete. Wie nicht anders zu erwarten sah er auf viel buntes Papier, welches ihm unter anderem '20% auf alles außer Tiernahrung' versprach. Resigniert seufzend griff er rein, um die nervige Werbung zu zerknüllen und in den nächsten Mülleimer zu werfen. Doch grade als er zugriff, erklang ein lautes Knallen und ein stechender Schmerz schien von seinen Fingerspitzen direkt in den Kopf zu schießen. Mit einem Aufschrei zog er die Hand zurück. Man konnte erkennen, wie die blutigen Finger anschwollen und sich leicht bläulich verfärbten, jedenfalls war es an den Fingerspitzen so. Und diese Färbung ging bis zu dem silberfarbenen Bügel der Mausefalle, welche an seiner Hand hing. Mit einem Ruck riss er sie weg, was ihn noch einmal leise aufschreien ließ. Seine Fingerspitzen hatten bereits den doppelten Umfang und schienen von Sekunde zu Sekunde dicker zu werden. Da die Blutzirkulation nun nicht mehr unterbrochen war schienen die Finger noch stärker zu bluten und ein leichtes Kribbeln breitete sich aus. "Fuck!" Mehr fiel ihm nicht ein, aber was sollte man sonst sagen wenn die Hand, die man für wirklich alles brauchte, aussah wie eine mit Blut gefüllte Wasserbombe? Der Schmerz schien in seiner Hand zu pulsieren und immer wieder kleine Stromstöße in seinen Kopf zu schicken. Alles verschwamm vor seinen Augen und nur mühsam konnte er sich zur Haustür schleppen. Bis er diese aufgeschlossen hatte, verstrichen noch einmal einige Sekunden oder gar Minuten, denn mit der linken Hand schien es plötzlich viel schwerer. Endlich sprang das Stück Holz nach innen auf und er taumelte sofort vorwärts. Um den Lichtschalter kümmerte er sich gar nicht erst, auch die Haustür blieb offen stehen. Blind vor Schmerz gelangte er endlich in die Küche, wo sein Handy lag. Er rief keinen Notarzt und auch keine Polizei: "Rod, kannst du vorbei kommen? Bitte!" Längst tränten seine Augen, doch was genau der Grund dafür war konnte er nicht sagen. Alles kam zusammen: Wut, Schmerz, Verzweiflung und zum ersten Mal richtige Angst! Rods Antwort hörte er nicht mehr, das Mobiltelefon rutschte ihm aus den tauben Fingern und fiel scheppernd zu Boden, bevor er selbst zusammenbrach und neben der Plastikkappe liegen blieb. "Rod, er wacht auf!" Die Stimme, die Farin hörte, schien von weit her zu kommen und doch übertönte sie den Frauenschrei, der sich mal wieder in seinen Traum geschlichen hatte. Grelles Licht blendete ihn und so hielt er es für klüger, die Augen vorerst geschlossen zu halten. "Dirk?" Er erschrak als er die krächzende Stimme hörte, die seine eigene sein sollte. "Ja, ich bin hier. Rod ist auch gleich wieder da, er kocht dir grade einen Tee." Der Drummer sprach beruhigend auf ihn ein und strich leicht über die Stirn des Blonden. Die Hitze, die von dieser ausging, schien ein wenig abzunehmen, was wahrscheinlich an dem nass-kalten Waschlappen in Belas Hand lag. "Was machst du hier? Ich dachte du hast einen Termin..." Er konnte den Älteren nicht sehen und doch wusste er, dass dieser verlegen grinste. "Wir haben dich angelogen, tut mir Leid. Ich sollte ein wenig Wache schieben, falls der Stalker-" "Sehr treuer und energischer Fan, der es etwas übertreibt!" "Ja, gut. Also falls der es wirklich übertreibt und sonst was anstellt. Aber ich muss weggeknickt sein, bin erst wach geworden als Rod mich angerufen hat und von deinem Anruf erzählt hat. Ich bin sofort rein gestürmt und hab dich in der Küche gefunden." Langsam kehrte die Erinnerung zurück, ebenso wie der Schmerz in der Hand des Größeren. "Wir haben einen Druckverband angelegt, aber vielleicht solltest du ins Krankenhaus." Erneut zuckte Farin zusammen, denn Rod war so leise ins Wohnzimmer gekommen, dass er es tatsächlich nicht bemerkt hatte. "Nein, nicht nötig... Wahrscheinlich hab ich einfach eine blöde Stelle erwischt. Wundert mich eh, wieso es so stark geblutet hat." "Weil es keine normale Mausefalle war." Die Stimme des Chilenen war leise und doch deutlich zu hören, während er sich auf einem der Sessel niederließ. "Ich hab das Ding draußen gefunden. Eine große Blutlache hat mich drauf aufmerksam gemacht, du musst geblutet haben wie ein abgestochenes Schwein. Nachdem ich gesehen hab, dass du okay bist hab ich mir das Ding mal genauer angeguckt. Jemand muss den Bügel bearbeitet haben, er war sozusagen angespitzt. Da hat jemand ganze Arbeit geleistet." Mit einem Seufzen lehnte sich der Bassist etwas zurück und strich sich einige der schwarzen Strähnen aus dem Gesicht, bevor er weiter sprach: "Ist er oder sie für dich jetzt immer noch ein sehr treuer und energischer Fan?" Nun war auch das letzte bisschen Farbe aus Farins Gesicht gewichen. "Jan, du musst zur Polizei!" Auch Bela war blass und er sah den Gitarristen besorgt an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf: "Nein... Das wird schon wieder aufhören." "Wird es bestimmt nicht! Du musst endlich etwas machen!" Der Drummer war aufgesprungen und stand nun mit geballten Fäusten vor dem Größeren, doch dieser schüttelte erneut den Kopf. "Dirk hat Recht, Jan. Wer weiß was er oder sie als nächstes macht!" Zwar sprach Rod noch immer sehr leise, doch in seiner Stimme war ein gewisser Nachdruck. Resigniert seufzend setzte Farin sich nun auf. "Okay, ihr habt gewonnen! Aber noch nicht. Dirk, lass mich ausreden!" Als Bela den Mund öffnete um zu protestieren hob der Blonde nur kurz seine unverletzte Hand und sah ihn fest an. "Ich werde noch etwas abwarten ob noch etwas passiert... Ob die Anrufe weiter gehen oder sonst was. Wenn das der Fall ist, gehe ich zur Polizei, einverstanden?" Zwar sahen die beiden Dunkelhaarigen noch immer nicht besonders glücklich aus, doch sie widersprachen ihm nun auch nicht mehr, sondern nickten stumm. "Aber in der Zeit wirst du nicht hier schlafen. Du ziehst zu mir, wenigstens für ein paar Tage, damit du dich richtig ausschlafen kannst", meinte Bela und ließ sich neben seinem Bandkollegen auf die Couch sinken. "Abgemacht..." Schon am nächsten Tag fuhren sie gemeinsam zu Belas Wohnung, die nun auch für ein paar Tage zu Farins Reich werden sollte. Er würde zwar noch ab und an in sein Haus fahren, doch nie alleine. Da sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatten, war es kein Wunder, dass Rod sich schon früh verabschiedete. Zwar hätte auch er bei Bela unterkommen können, doch er zog es vor bei seiner Familie zu übernachten, wollte er diese doch eh mal wieder besuchen. So saßen Farin und Bela bald alleine in der großen Wohnung, beiden waren die Strapazen der vergangenen Nacht deutlich anzusehen, wobei sich bei dem Blonden auch die der letzten Tage deutlich abzeichneten. "Leg dich doch etwas hin. Ich weck dich schon wenn etwas ist", meinte Bela plötzlich und zerstrubbelte spielerisch das blonde Haar das Anderen. Dieser schüttelte langsam den Kopf: "Du bist doch auch müde. Und mir geht’s gut, kümmer dich nicht um mich. Gib mir einfach ein gutes Buch und vielleicht noch eine Tasse Tee, dann bin ich glücklich!" "Du musst mich nicht gleich mit dem Zaunpfahl erschlagen, du Tee-Junkie!", grinste Bela und verschwand für einige Minuten in der Küche, während Farin sich, ebenfalls grinsend, das Bücherregal näher besah. Ein Geräusch, welches eindeutig vom Flur kam, ließ ihn zusammenzucken. "Dirk?" "Was denn?", erklang die Stimme des Drummers über das laute Wasserrauschen hinweg. "... Nichts, schon gut. ich bin mal eben auf Toilette!" "Alles klar!" Mit ungutem Gefühl betrat der Blonde den Flur und tatsächlich stand die Haustür einen Spalt offen. Schnell näherte er sich dieser und schloss sie wieder, wobei er auch die Kette vorlegte. Als ihm dies bewusst wurde, schüttelte er seufzend den Kopf. "Jetzt bekomm ich echt Paranoia...", lächelte er, doch dieses Lächeln erstarb, als er einen harten Schlag auf den Hinterkopf bekam. Der Ansatz eines Aufschreis erstarb auf den leicht geöffneten Lippen und alles wurde schwarz, während er an der hellen Tür herab sank. Es war noch immer hell draußen, vielleicht auch schon wieder, er wusste es nicht. Benommen öffnete Farin die Augen und blinzelte mehrmals. Er starrte auf die helle Schlafzimmerdecke, während er krampfhaft versuchte sich daran zu erinnern, wie er dort hingekommen war. Seine letzte Erinnerung war die offene Haustür... Mit einem Ruck setzte er sich auf, was einen stechenden Schmerz hervorrief, welcher von der Beule an seinem Hinterkopf ausging. Mit einem Stöhnen schloss er die tränenden Augen und strich sich durchs schweißnasse Haar. Schweiß? Er hielt in jeder Bewegung inne und zog die nun zitternde Hand zurück. Er schwitzte nicht, jedenfalls war dies vor wenigen Sekunden noch der Fall. Doch nun, als er sich die rote Flüssigkeit auf seinen Fingern genauer ansah, schienen sich seine Poren zu öffnen. Es war nicht sein Blut, das spürte er, denn er hatte keine offene Wunde und der Verband an seiner verletzten Hand war noch fast so sauber wie am Vorabend. Seine vor Schreck geweiteten Augen wanderten über das voll geblutete Laken auf welchem er lag, bis zu einer Spur welche zur geschlossenen Zimmertür führte, an der ein Stück Papier mit einer kurzen Nachricht klebte: Ich habe ihn! Borderline (Part II) -------------------- So, da bin ich wieder! Und zwar mit dem zweiten Part von Borderline! Es werden übrigens drei Parts, steht jetzt fest xD Also wird der nächste auch der letzte sein ^^ Muss den nur erstmal tippen, den hier hab ich vor einigen Stunden fertig gestellt. Ich hoffe ihr wisst noch wo der erste Part aufgehört hat ^^ Ich werde mir Mühe geben den letzten Teil ganz schnell zu bringen, allerdings bin ich momentan ziemlich am kränkeln und deshalb nicht wirklich fit >.< So, genug gelabert! Hier ist also Part II von Borderline, viel Spaß beim lesen! Und denkt an den Kommibereich xD "Sagst ausgerechnet du? Du musst doch selbst noch soviel schreiben!" Pst! Ich weiß, aber versuch mal dummes Zeug zu schreiben wenn du eine Matschbirne hast! "Hat dich die letzten 22 Jahre auch nicht davon abgehalten, oder?" ... -.- --------------------------------------------------- Borderline - Part II Wie gebannt starrte er auf die Buchstaben, betrachtete jeden einzelnd, fasste sie dann wieder zu den schrecklichen Worten zusammen. Ich habe ihn!. Wen, diese Frage konnte er sich wohl sparen, die ihm gebotene Szenerie sprach für sich. Zitternd ließ er die langen Beine über die Bettkante gleiten und versuchte sich zu erheben, doch er war noch zu geschwächt. Sofort knickte er zusammen und riss grade noch rechtzeitig die Arme nach vorne, damit er nicht der Länge nach im Blut landete. In seinem Blut. Es war noch warm, aber vielleicht kam es ihm auch nur so vor, weil sein Körper sich so kalt und taub anfühlte. Nur langsam kam er auf die Beine und schaffte es sogar an die Tür, welche, wie er nun sah, nur angelehnt war. Die Blutspur erstreckte sich auch über den Flur bis zur Wohnungstür, wo sie allerdings schwächer zu werden schien. Was war geschehen? Wie lange war es schon her, dass man ihn nieder geschlagen hatte? Farins Kopf schien jeden Moment zu zerspringen und als wenn er ihn so davon abhalten könnte, presste er die blutverschmierten Handflächen an seine Schläfen. Die Gedanken schienen in seinem Kopf zu rotieren, immer schwächer zu werden, bis sie verloschen waren und nur noch einer übrig war, der schmerzhaft pulsierte: Bela. Er sah ihn vor seinem inneren Auge, blutverschmiert und schwer verletzt, der Atem schnell und kurz, fast schon keuchend. Falls er noch lebte... Energisch schüttelte er den Kopf, wollte die neu aufkommenden Gedanken vertreiben, doch sie waren stärker, brannten sich ein, wurden immer deutlicher, bis er das Blut förmlich riechen konnte, die Kälte des anderen Körpers spüren und den Tod fühlen. Die Knie des Blonden wurden weich, nur mühsam fand er in die Realität zurück - die fast ebenso schrecklich war wie seine Gedanken - und klammerte sich an den Türrahmen. Ich habe ihn! Der Zettel war auf Augenhöhe angebracht und die Worte hatten die Wirkung eines Eyecatchers. Tatsächlich schien alles, was sich außerhalb dieses rechteckigen Papierstücks befand, immer verschwommener zu werden, während diese paar Worte, diese banalen drei Worte, fast schon auf ihn zu kamen. Farin schloss die Augen, wollte es nicht mehr sehen, was ihm auch gelang, doch stattdessen sah er nun wieder Bela vor sich, all das Blut und diese wunderschönen Augen, sonst so glänzend, jetzt nur noch matt, tot. Panik stieg in ihm auf, beschleunigte seinen Herzschlag und schnürte ihm langsam die Kehle zu. Er brauchte Hilfe. Jemand musste in die Wohnung kommen und da Bela nicht da war, gab es nur einen, mit dem Farin sprechen konnte. So schnell, wie seine zittrigen Beine es zuließen, eilte er ins Wohnzimmer, um sein Handy zu holen, wobei er es so gut wie möglich vermied auf das Blut zu sehen. Jemand hatte den Wohnzimmertisch umgeworfen und all die Sachen, die vor wenigen Stunden noch halbwegs ordentlich auf diesem gelegen hatten, waren nun über das Laminat verteilt. Glücklicherweise hatte sein Handy den Sturz überlebt und so wählte er kurz darauf die Nummer des Chilenen. Jedenfalls versuchte er es, denn seine Finger zitterten so, dass er mehrmals eine Zahl zuviel tippte oder ähnliches. Auf die Idee, die Kurzwahl zu benutzen oder Rods Nummer aus dem Adressbuch zu suchen, kam er in diesem Moment nicht. Endlich hatte er es geschafft, die Verbindung wurde aufgebaut. Zitternd ging er im Wohnzimmer auf und ab. "Komm schon, Rod... Bitte..." Es waren die ersten Worte, die er laut aussprach, seit er wieder zu sich gekommen war. Und als hätte er damit etwas ausgelöst, spürte er einen Kloß in seinem Hals aufsteigen. "Ja?" Rods Stimme klang etwas blechern und ein leises Rauschen war im Hintergrund zu hören. Er saß eindeutig im Auto und benutzte die Freisprechanlage. "Rod, ich bin's-" "Ah, Jan! Seit wann hast du denn Nummersenden deaktiviert? Oder rufst du von Dirks Festnetz aus an? Ich bin grade auf dem Weg zu euch." Farin schüttelte leicht den Kopf und versuchte etwas zu sagen, doch seine Stimme wollte nicht so wie er. Zitternd sank er auf die Couch und kauerte sich leicht zusammen. "Jan? Bist du noch da?" Der Kloß in seinem Hals schwoll an, dabei musste er Rod doch sagen was geschehen war! Aber... Was war überhaupt geschehen? "Jan, was ist denn? Hast du etwas? Ich weiß, du bist noch dran, ich hör dich atmen... Hol am besten Dirk ans Telefon, ja?" "Er ist weg." Endlich kamen die Worte, doch seine Stimme war leise, krächzend. "Was? Warte, ich mach das Fenster weiter zu, ich hör dich kaum." Der Lärm im Hintergrund wurde leiser. "So, jetzt noch mal. Was hast du gesagt?" "Er hat ihn... Er hat Dirk... Er hat ihn!" Farins Stimme brach nach den letzten Worten, die er fast gebrüllt hatte. Als hätte er erst dadurch verstanden, was passiert war, kamen nun auch die Tränen. Sie strömten über seine Wangen, heiß, als würden sie seine Haut verbrühen. Am anderen Ende war es still, was Farin nur noch mehr zittern ließ. Er brauchte jemanden, wollte mit jemandem reden, wollte beruhigende Worte hören... "Ich bin gleich bei Dirks Wohnung. Bist du noch da? Wenn ja... Bleib wo du bist, hörst du? Ich beeil mich, aber bleib da! Und mach die Tür nicht auf, bevor ich wieder anrufe!" Rod legte auf noch bevor Farin antworten konnte. Er war wieder allein, nur die drückende Stille war da. Und das Blut... Sein Blut. Es dauerte noch knapp 10 Minuten bis Rod eintraf, doch für Farin war es eine gefühlte Ewigkeit. Als endlich die erlösenden Worte Ich steh jetzt unten aus dem Handy erklangen, sprang er auf und riss sofort die Wohnungstür auf. Der Chilene kam kurz danach hoch geeilt und blieb keuchend vor dem Größeren stehen. Dieser klammerte sich sofort an ihn und wäre fast zusammengebrochen, hätte Rod ihn nicht gehalten. Im Treppenhaus hörte die Blutspur auf, dies hatte der Gitarrist am Rande mitbekommen, doch es interessierte ihn nicht. Ihn interessierte nichts mehr, denn er war weg. Und es war allein seine Schuld. Farin bekam kaum mit, dass der Jüngere ihn in die Küche gebracht und an den Tisch gesetzt hatte. Wahrscheinlich weil dies der einzige Raum war, der keinerlei Kampfspuren oder ähnliches aufwies. Tatsächlich wirkte alles wie immer. "Jan, was ist hier passiert?" Rod hatte sich vor ihm auf den Boden gehockt und untersuchte nun seine Hände und Arme. "Es ist nicht mein Blut... Ich bin unverletzt, abgesehen von einer Beule... Es ist Dirks..." Obwohl Farin am liebsten zusammengebrochen wäre, war seine Stimme recht ruhig. Rod sah ihn einen Moment zögernd an, richtete sich dann allerdings zitternd auf. "Du bist unverletzt... Das ist gut... Aber... Es ist soviel... Wenn wirklich alles von Dirk ist..." Nun wich auch das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht des Kleineren und einen Augenblick schien es so, als würde er sich übergeben. Schnell trat er ans Fenster und riss dieses auf. Die kühle Luft half, zwar war Rod noch immer blass, doch es war nicht mehr so schlimm wie wenige Sekunden zuvor. "Wir müssen die Polizei rufen..." Rod zündete sich eine Zigarette an, brauchte dafür jedoch mehrere Anläufe. "Wenn Dirk noch lebt, werden sie ihn finden..." "Er lebt noch." Farins Stimme war leise, in der sonst ruhigen Küche jedoch deutlich zu hören. "Ich weiß es, ich fühle es genau!" "Jan, das ganze Blut..." "Er lebt noch!" Die Hände des Gitarristen hatten sich den Saum des schwarzen Shirts gekrallt und Tränen tropften auf diese. "Ich muss ihm doch noch was sagen... Es geht ihm bestimmt gut." Mit geröteten Augen sah Farin zu dem am Fenster stehenden Rod: "Ich liebe ihn!" Wieder war es ruhig und abgesehen von dem spiralförmig aufsteigenden Qualm bewegte sich nichts und niemand in der kleinen Küche. Grade als Rod zum reden ansetzte, klingelte Farins Handy. Hektisch zog der Ältere es aus seiner Tasche und als er aufs Display sah, weiteten sich seine Augen. "Dirk? Wo bist du, geht es dir gut?", fragte er, kurz nachdem er abgehoben hatte. Doch es war nicht die Stimme des Drummers, die er hörte: "Tut mir leid, Farin... Aber ich bin nicht Dirk." Wer auch immer am anderen Ende war, benutzte wohl eine Art Stimmenverzerrer. "Du verdammter Wichser, was hast du mit ihm gemacht?" Während Farin ins Handy schrie, war Rod näher getreten und beugte sich nun zum Mobiltelefon, um ebenfalls etwas zu hören. "Oh, dem geht’s gut. Naja, sagen wir den Umständen entsprechend." Ein Poltern war zu hören, gefolgt von einem gequälten Stöhnen. "Wenn ich dich in die Finger bekomme-" "Gut, dass du es ansprichst", unterbrach der Andere ihn und ein leichtes Lachen erklang. "Du bekommst deine Chance. Komm zur alten Fabrik am Hafen. Aber keine Polizei, das würde dein kleiner Freund nicht überstehen. Ach ja, den anderen kannst du mitbringen, der ist ja eh bei dir und hört wahrscheinlich grade mit. Scheint ziemlich nervös zu sein, er hat ja eben schon wieder geraucht." Sofort zuckte der Chilene zurück und starrte seinen Gegenüber erschrocken an. Doch dieser konzentrierte sich völlig aufs Telefonat: "Ich will mit Dirk sprechen. Vorher passiert gar nichts!" Wieder erklang dieses Lachen am anderen Ende. "Gut, wie du willst. Hey, aufwachen! Da ist ein Anruf für dich!" Einen Moment war es ruhig und Farin befürchtete schon, die Verbindung sei unterbrochen, doch dann hörte er ihn endlich. "Jan?" "Dirk, geht es dir gut?" Trotz der Sorgen, die er sich machte, fiel dem Blonden ein Stein vom Herzen: Dirk war wirklich noch am Leben! "Jan, das ist eine Falle. Bitte, bleib wo du bist. Er ist verrückt. Es ist-" Doch noch bevor Bela weiter sprechen konnte erklang ein dumpfes Geräusch, gefolgt von erneuter Stille. "Dirk!" "Der schläft wieder. Wenn du euer Gespräch weiter führen willst, komm zur Fabrik. Um Mitternacht, das ist so eine schöne Zeit." Dann war die Verbindung endgültig unterbrochen. Zitternd ließ Farin die Hand sinken und starrte auf das Telefon in dieser. Und als er in Rods Gesicht sah hatte er das Gefühl in einen Spiegel zu sehen. Denn alles, was er empfand, spiegelte sich auf dem Gesicht des Anderen wider. "Wir müssen da hin." "Jan, das können wir nicht machen! Der Kerl will dich doch nur da haben! Verdammt, das ist kein kleiner Stalker, der ist irre!" "Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?" Farins Stimme klang mindestens ebenso aufgebracht wie die des Kleineren. Doch man hörte auch die Angst aus beiden raus. "Wir sollten die Polizei verständigen. Die kennen sich mit so was aus." Doch Farin schüttelte den Kopf: "Hast du nicht zugehört? Keine Polizei! Du hast grad selbst gesagt, der Kerl ist irre! Der bringt Dirk um, sobald der mitkriegt, dass wir die Polizei rufen!" Der Blonde stockte und sah zum Fenster. Schnell sprang er auf und beugte sich heraus, um die Gegend abzusuchen. "Was ist?" Der Chilene war leicht zurück gesprungen und betrachtete den Älteren nun verwirrt. "Er muss uns beobachten. Woher weiß er sonst, dass du geraucht hast? Und wenn Dirk wirklich so schwer verletzt ist kann er auch nicht weit mit ihm gekommen sein." Ruckartig drehte der Blonde sich um und sah den Kleineren zitternd an. "Er muss in der Nähe sein..." Auch Rod zitterte nun und sah ungläubig zum geöffneten Fenster. "Er würde es also sofort merken wenn wir die Polizei rufen", seufzte der Blonde und sank langsam auf die Knie, die Hände noch immer an den Fensterrahmen geklammert. "Ich will Dirk nicht in Gefahr bringen... Dafür liebe ich ihn zu sehr." Als er wieder zum Bassisten sah, war die Verzweiflung deutlich von seinem Gesicht abzulesen. "Bitte, Rod..." "... Okay, keine Polizei. Aber du gehst auf keinen Fall alleine da hin!" Die Stunden verstrichen, wenn auch viel zu langsam, doch schließlich hielten die beiden vor der alten Fabrik. "Mir kommt das immer noch wie ein schlechter Film vor... Es ist Mitternacht, der Kerl hat sich ein runtergekommenes Gebäude ausgesucht... Und natürlich haben wir nicht die Polizei verständigt und niemand weiß wo wir grade sind. Und ich bin noch immer der Meinung, dass das keine gute Idee ist." Rod sprach zum x-ten Male aus, was er seit Stunden dachte, doch Farin hörte ihm gar nicht zu. Kaum war der Motor abgestellt, sprang er auch schon raus und sah sich um. "Jan, geht's noch? Warte gefälligst!" Schnell zog der Chilene den Zündschlüssel raus und folgte dem Älteren. "Meine Fresse, willst du hier einen Alleingang starten oder was? Das kannst du gleich vergessen!" Wütend drehte der Blonde sich um: "Ich will keine Zeit verlieren und Dirk sehen! Du etwa nicht?" Schuldbewusst sah der Kleinere zu Boden. "So sollte es nicht rüber kommen, tut mir leid. Aber es bringt uns und vor allem Dirk nichts, wenn der Kerl uns auch KO schlägt. Außerdem reicht es, dass einer meiner Freunde grade in Gefahr ist, da will ich einfach nicht, dass dem anderen auch etwas passiert." Einen Moment schwiegen beide, bevor Farin zum ersten Mal seit langer Zeit lächelte. "Ich pass schon auf mich auf. Und jetzt komm, es ist fast Mitternacht. Und ich kann dich sicher nicht dazu bringen im Auto zu warten, oder?" Energisch schüttelte Rod den Kopf und trat mit schnellen Schritten an Farins Seite: "Also los..." In dem verrotteten Gebäude war es dunkel, die einzige Lichtquelle war eine der Laternen, die durch einige der zerbrochenen Fenster schien. Rod wollte bereits sein Feuerzeug aufflammen lassen, doch der Gitarrist hielt ihn davon ab: "Dadurch hätte der Kerl nur einen Vorteil. Er könnte uns sehen, bevor wir ihn entdecken. Unsere Augen müssen sich nur an das schwache Licht gewöhnen..." Widerwillig steckte der Chilene das Feuerzeug wieder ein: "Langsam machst du mir Angst, du denkst ja echt an alles. Gut, also kein Licht, Aber wie sollen wir ihn finden?" "Wir trennen uns." Sofort brauste Rod wieder auf. "Wir haben doch grade abgemacht, dass wir keine Alleingänge starten!", zischte er wütend. "Uns bleibt nichts anderes übrig." Wieder schwiegen beide und sie konnten in einiger Entfernung eine Turmuhr schlagen hören. Es war Mitternacht. "Gut, du hast gewonnen. Aber du machst nichts, bevor ich nicht bei dir bin, klar? Ruf mich an oder lass kurz bei mir klingeln, ich komm dann zu dir." Er legte dem Größeren kurz eine Hand auf die Schulter und verschwand im Gang zu ihrer linken. Farin sah ihm einen Moment hinterher, doch es dauerte nicht lange, bis die Dunkelheit den Bassisten verschluckt hatte und so nahm er den anderen Weg. Es schien, als würde der schmale Gang alle Laute von außerhalb verschlucken. Nur seine schweren Schritte hallten von den Wänden wider und Scherben knirschten unter seinen Sohlen. Mehrmals zuckte er erschrocken zurück, weil er einen Schatten sah, doch meist waren es nur zurück gebliebene Kisten. Der Gang schien kein Ende zu nehmen. Immer, wenn Farin grade dachte, er wäre in einer Sackgasse gelandet, fand er doch noch eine Tür die zum nächsten Weg führte. Aber keine Spur von Dirk oder dem Stalker... Die Vibration seines Handys ließ ihn zusammenzucken und nur schwer konnte er einen Aufschrei unterdrücken. Schnell zog er das Telefon aus seiner Jackentasche und sah auf das noch leuchtende Display. Eine Kurzmitteilung, war noch zu lesen bevor das Licht erlosch und die hohen Wände um ihn erneut in Dunkelheit tauchte. Doch nur für wenige Sekunden, denn Farin öffnete die SMS. Als Absender war Rod angegeben, doch der Text sagte etwas ganz anderes. Da war es nur noch einer stand dort, ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben. Der Gitarrist taumelte gegen die Wand und sank leicht an dieser herab. Er musste nicht lange nachdenken, die Nachricht war mehr als eindeutig: Nun war also nicht nur sein geliebter Dirk verschwunden, sondern auch Rod, sein bester Freund. Und alles war allein seine Schuld. Mühsam richtete er sich wieder auf und steckte das Handy zurück in die Tasche. Er wusste jetzt, in welche Richtung er musste, der Stalker konnte nur auf der anderen Seite sein, sonst wäre er ihm entgegen gekommen. Der Blonde machte sich auf den Rückweg, er bemerkte gar nicht, wie seine Schritte sich beschleunigten, bis er schließlich lief. Als er die Stelle erreichte, an der Rod und er sich getrennt hatten, blieb er kurz stehen. Die SMS war grade erst gekommen, aber wer weiß wann der Kerl Rod geschnappt hatte. Nun bewegte Farin sich wieder schleichend vorwärts, hielt die Augen offen und lauschte auf jedes noch so kleine Geräusch. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er endlich ein schwaches Licht entdeckte. Es kam nicht von den Straßenlaternen oder von einem Handydisplay, es war eindeutig die Deckenbeleuchtung eines Raumes. Und diesem näherte der Blonde sich nun. Das Licht war greller als erwartet und für einen Moment musste Farin die Augen zusammenkneifen. Jeder hätte ihn in diesen paar Sekunden überwältigen können, doch nichts geschah. Abgesehen von einer vertrauten Stimme, die seinen Namen rief. Erst sah er nur schwache Konturen, welche allerdings immer schärfer wurden. Und je mehr er sah, desto stärker weiteten sich seine Augen. Dort saßen seine beiden Bandkollegen, jeweils in einer Art Zelle und auf einem Stuhl sitzend, wobei die Hände noch zusätzlich irgendwo an der Rückenlehne festgebunden. Rod hatte den Kopf leicht angehoben, als Farin den Raum betreten hatte, doch der Andere schien bewusstlos zu sein, denn von ihm kam keine Regung. Nur das Blut, welches sich auf Höhe der Stirn sammelte, tropfte in unregelmäßigen Abständen auf seinen Oberschenkel. Doch abgesehen von den beiden und nun auch ihm selbst befand sich niemand in dem Raum mit den hohen Wänden. "Wo ist der Wichser? Den mach ich fertig!" Aufmerksam sah Farin sich um, während er näher an die beiden Zellen trat. Doch anscheinend waren sie wirklich alleine. "Ich weiß es nicht, Jan. Ich war wohl kurz weggetreten. Kannst du sehen, was mit Dirk ist?" Der Chilene versuchte zwar zu dem anderen Dunkelhaarigen zu sehen, allerdings stand dessen Stuhl weiter hinten und durch die Fesselung konnte Rod sich nicht so weit herum drehen. "Er blutet und das nicht zu knapp... Verdammt, Dirk! Wach auf, komm schon! Sag doch was!" Die Stimme des Gitarristen war flehend und als von dem Älteren keine Reaktion kam, rüttelte Farin an den verrosteten Stäben, die ihm den Weg versperrten. "Verdammt! Rod, meinst du, du kannst näher an die Stäbe kommen? Vielleicht kann ich die Fesseln irgendwie lösen!" Während er sprach sah Farin kurz zu dem Bassisten,, richtete den Blick allerdings schnell wieder auf Bela. "Ich kann es versuchen." Rod nahm mit dem Oberkörper leicht Anschwung und versuchte, das Gewicht auf die ebenfalls festgebundenen Beine zu verlagern. Doch vergeblich. "Das kannst du vergessen. Glaubt ihr etwa, ich würde mir all die Mühe machen um euch hier her zu locken, nur, um dann durch so einen Fehler alles zu ruinieren? Wohl kaum!" Als die blecherne Stimme erklang, fuhr Farin sofort herum, doch er sah niemanden. "Zeig dich, du verdammter Mistkerl! Oder bist du zu feige?" Die Stimme lachte, lachte so kalt, dass dem Blonden ein Schauer über den Rücken lief. "Nein, danke. Ich hab es hier ganz gemütlich und kann alles genau beobachten. Und gleich kommt doch der große Höhepunkt, den will ich mir nicht entgehen lassen." Während der Fremde sprach, sah Farin sich leicht um. Erst jetzt bemerkte er die Lautsprecher, die in drei der vier Ecken angebracht waren. Und auch die Kameras, die im Raum verteilt waren, hatte er vorher schlichtweg übersehen. "Höhepunkt? Macht dich das etwa geil, du Wichser?" Farin sah nun wieder zu seinen beiden Bandkollegen. Wieder erklang dieses Lachen. "Noch regt sich nichts in meiner Hose. Ich sollte mal eine Großaufnahme von dir machen, vielleicht ändert sich das dann. Ich kann deine Angst bis hierhin spüren. Und deine Gedanken stehen dir förmlich ins Gesicht geschrieben: Was hat er vor? Willst du das wirklich wissen?" "Komm raus, du kranker Perverser, damit ich mir deine Visage ansehen kann, bevor ich dir jeden Knochen breche!" Farins Stimme zitterte, ebenso wie sein Körper, während er sich kurz wieder im Raum umsah. Doch noch immer kein Anzeichen, wo sich der Kerl befand. "Na, na! Was sind denn das für Ausdrücke? Dabei wollte ich dir so ein nettes Angebot machen. Außerdem kennst du mein Gesicht." "Ein Angebot? Dass ich nicht lache! Was soll das denn bitte für ein Angebot sein, hm?" "Ganz einfach, du hast freie Auswahl. Einer wird heute Nacht sterben und du darfst entscheiden, wer es ist. Aber mach schnell, sonst nimmt die Zeit dir noch die Entscheidung ab!" Wieder dieses Lachen, es ging ihm durch Mark und Bein. "Und was, wenn ich keine Entscheidung treffe? Was willst du dann machen, hm?" Doch Farins Stimme klang nicht so selbstbewusst, wie sie klingen sollte. Aus dieser Entfernung konnte er nicht ausmachen, wie es Bela ging. Rod war bei Bewusstsein und lauschte dem Gespräch, anscheinend hatte er nicht sonderlich viel abbekommen. "Wenn du dich nicht entscheidest, werdet ihr alle sterben! Also ist es doch ziemlich nett von mir, dir dieses Angebot zu machen, oder?" "Krank trifft es eher!" Der Gitarrist wurde langsam nervös. Er wusste noch immer nicht, von wo aus der Kerl sie beobachtete und das war ein Nachteil. Denn so konnte er die von ihm ausgehende Gefahr nicht einschätzen. Unsicher sah er kurz zu Rod, der anscheinend wieder mit seinen Fesseln kämpfte und dann zu Bela... Seinem geliebten Bela. "Was ist? Ich will eine Entscheidung!" Und Farin traf eine Entscheidung... Borderline (Part III) --------------------- Und hier ist es auch schon, das große Finale! Hab mich irgendwie zwischendurch etwas schwer damit getan, keine Ahnung wieso O.o Aber jetzt hab ich es fertig und kann mich anderen Sachen widmen... Ich mag gar nicht dran denken was ich noch alles zu tun hab >.< Das sind etliche Kurzgeschichten, die Wichtel-Story, die Story für Imaginarys Wettbewerb (guckt doch mal dort vorbei ^^) 2 längere Storys (eine davon ist kein DÄ), und 2 1/2 Gemeinschaftsprojekte... 1/2 weil bei "Nichts In Der Welt" ja schon einiges geschrieben wurde xD Trotzdem hab ich noch einiges vor mir... Und das ausgerechnet jetzt... Ich weiß nicht wie schnell man neue Sachen von mir erwarten kann... Ich werde mich wohl erstmal auf die Storys konzentrieren die zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein müssen, sonst gerate ich noch unter Zeitdruck. Und da wir evtl. bald kein Internet mehr haben muss ich die fertig bringen... *seufz* Jetzt aber erstmal viel Spaß mit dem letzten Teil von Borderline! Würd mich über Kommis freuen, könnte was aufbauendes vertragen -___- ------------------------------------------------------------------- Borderline - Part III "Also? Wie hast du dich entschieden, Kleiner?" Farin kam nicht umhin sich zu fragen, ob der Kerl größer als er war, nannte er ihn doch schließlich 'Kleiner'. Oder vielleicht älter. So absurd es in dieser Situation erschien, die Frage beschäftigte ihn wirklich für den Bruchteil einer Sekunde. Doch dann fand er in die Realität zurück: "Lass die beiden gehen. Du wolltest von Anfang an mich, also bitte. Hier bin ich!" Durch diese Worte schien der Chilene endlich aus seiner Starre zu erwachen. "Bist du irre? Hör auf, hier den Helden zu spielen und sorg lieber dafür, dass wir alle hier raus kommen!" Doch der Blonde schüttelte nur leicht den Kopf. Die Stimme aus den Lautsprechern lachte. "Du hast wohl eingesehen, dass es kein Entkommen gibt. Nun gut, dann stirbst du den Heldentod." Ein leises Rascheln ließ den Gitarristen zusammenzucken und sein Blick huschte zu einem Kistenstapel gleich neben der Tür. Hinter diesem trat eine Person - oder viel mehr eine Gestalt - hervor. Der Körper war in ein schwarzes Gewand gehüllt, ähnlich einer Robe, und dort, wo er eigentlich das Gesicht hätte sehen müssen, war nur eine widerliche Maske. Die Mundpartie war ein wenig zerbeult, was darauf hin deutete, dass sich dort der Stimmenverzerrer befand, fest in das gummiartige Material eingearbeitet. Solche Artikel bekam man meist in der Zeit um Halloween oder das ganze Jahr über in einigen Onlineshops. Der Fremde hob eine Waffe und richtete diese auf Farin. "Wie? Keine Fragen über meine Beweggründe? Willst du nicht wissen, wer ich bin?" Der Gitarrist ließ den Anderen nicht eine Sekunde aus den Augen. Obwohl dieser auf ihn zielte, dachte er nicht im Traum daran, seine Hände zu heben. "Du bist ein Psycho mit zuviel Freizeit?" Der Maskierte lachte leicht auf und deutete mit der Waffe auf eine Ecke, in welche Farin sich anscheinend begeben sollte. Nach einem kurzen, besorgten Blick auf die beiden Dunkelhaarigen folgte er diesem stummen Befehl, wobei er sich wieder dem Fremden zuwandte. "Du bist ja fast schon niedlich... Wirklich, ich mag dich fast nicht erschießen. Aber auch nur fast." Der Blonde lehnte sich leicht an die Gitterstäbe und grinste schwach. "Wenn du jetzt noch deine weiteren Pläne verrätst, würdest du den perfekten Film-Bösewicht abgeben." Der Maskierte lachte. "Film... Genau das richtige Stichwort... Das ganze lief wirklich ab wie im Film, nur ohne Drehbuch. Okay, fast ohne Drehbuch. Ein paar Pläne musste ich ja machen. Da wären erstmal die ganzen Anrufe... Ich frage mich immer noch, warum du nicht einfach die Vorhänge zu gezogen hast. So konnte ich dich immer beobachten und wusste, wann du ans Telefon gehen willst. Hat richtig Spaß gemacht, dich hoch zu scheuchen, besonders wenn du grade eingeschlafen warst. Ich selbst war auch oftmals kurz vorm Einschlafen, aber ich hatte ja meine Schichten einzuhalten." Der Fremde zog sich eine Kiste heran und ließ sich auf diese sinken, wobei er einen kurzen Blick auf die Uhr warf. "Und dann die Aktion mit der Mausefalle... Ich habe mich köstlich amüsiert, allerdings hat es so lange gedauert, bis du drauf gestoßen bist... Ich musste sie immer wieder raus nehmen, damit kein anderer drauf stößt; war ziemlich umständlich. Aber schließlich bist du mir doch noch in die Falle gegangen." Der Maskierte lachte leicht über seinen eigenen Witz bevor er fortfuhr: "Aber du hast dich wirklich wacker geschlagen, einen Moment dachte ich, du würdest da auf der Stelle umkippen. Du warst leichenblass, hätte mich also echt nicht gewundert. Aber dann wäre sicher einer der Nachbarn aufmerksam geworden, das habe ich erst hinterher bedacht. Vezeih mir diesen kleinen Fehler in der Planung." Farin konnte das Grinsen des Anderen förmlich hören. Am liebsten wäre er auf den Kerl losgegangen. Er fasste den Horror der letzten Wochen so beiläufig zusammen, dass dem Gitarristen fast schon schlecht wurde. Doch den Sitzenden schien dies nicht zu kümmern, er erzählte munter weiter: "Du hast es aber noch geschafft das Haus zu betreten und konntest sogar kurz telefonieren. Wirklich erstaunlich. Ja, ich habe auch das beobachtet. Und eigentlich wollte ich dir folgen um ganz nebenbei die Mausefalle zu beseitigen, aber ein paar Jugendliche sind aufgetaucht und haben sich in der Nähe aufgehalten. Es wäre zu auffällig gewesen, wenn ich das Grundstück einfach so betreten hätte um etwas zu holen und kurz danach wieder verschwunden wäre. Vor allem da ich noch immer maskiert war. Also musste ich den Plan auch an dieser Stelle ändern." Eine kurze Pause trat ein in der der Kerl anscheinend überlegte, was er als nächstes erzählen sollte. "Dann hast du etwas getan, was mich wirklich überrascht hat. Du bist mit in Belas Wohnung gegangen um dort zu wohnen. Ich weiß nicht ob es der Schlafmangel oder die Angst war, aber was auch immer dich dazu getrieben hat, es hat mir vieles erleichtert. Ich konnte einige Spuren beseitigen, die noch um dein Haus verteilt waren. Nein, warte... Das ist falsch ausgedrückt. Ich konnte die Spuren beseitigen lassen!" Der Blonde zuckte leicht zusammen, ließ sich allerdings nichts anmerken. Sein Verdacht bestätigte sich von Sekunde zu Sekunde mehr: Der Kerl hatte einen Komplizen! Allerdings sagte Farin nichts, in der Hoffnung, noch mehr zu erfahren. Was auch immer das bringen sollte, kurz vor seinem Tod. "Wie gesagt, du hast mir damit wirklich sehr geholfen. Obwohl es irgendwie schade ist, so ging der ganze Spaß viel zu schnell vorbei. Dabei hatte ich doch noch so viele Pläne. Die Bremsen an deinem Wagen waren bereits durchgeschnitten, aber leider hast du den ja nicht genutzt in letzter Zeit. Ich wollte dich auch mehrmals mit dem Auto verfolgen, aber du hast ja nur die kleinen Wege genommen, wo ich mit dem Wagen nicht rein konnte. War das Absicht oder einfach nur Glück?" Der Kerl schien nicht wirklich auf eine Antwort zu warten, machte aber dennoch eine erneute Pause. Wieder warf er einen Blick auf die Uhr. Wartete er womöglich auf den Anderen? Oder auf etwas ganz anderes? "Ich frage mich noch immer warum du nicht zur Polizei gegangen bist. Nunja, es war mein Glück, dass du dies nicht getan hast, aber trotzdem. Hast du wirklich gedacht, du könntest es mit mir aufnehmen?" Wieder schien er keine Antwort zu erwarten, doch sein Blick ruhte auf dem Gitarristen. Was erwartete dieser Kerl von ihm? "Sag mal... Erinnerst du dich an den Film 'Carrie'?" Die Frage - oder vielmehr dieser plötzliche Themenwechsel - kam so unerwartet, dass dem Blonden einen Moment alle Gesichtszüge zu entgleisen schienen. Allerdings fing er sich schnell wieder, antwortete jedoch nicht. Er hatte das Buch einmal aus Langeweile gelesen und auch den Film kannte er. Diesen hatte er vor einigen Jahren mal bei Bela gesehen. "Der Film war nicht grade der beste aus diesem Genre, aber er hatte was, das muss man sagen. Ich habe mich in mancher Hinsicht davon inspirieren lassen, weißt du?" Nun schien der Kerl völlig durchgedreht zu sein. Wollte er etwa als nächstes behaupten, dass er Steine vom Himmel fallen lassen konnte? Verwirrt schüttelte Farin den Kopf. Doch der Maskierte schien sich gar nicht darum zu kümmern, er fuhr munter fort mit seinem Monolog: "Also manche Szenen waren wirklich gut. Eine gefiel mir ganz besonders, die mochte ich schon im Buch-" "Hast du es bald? Ich hab nicht ewig Zeit!" Dem Blonden wurde das alles zu bunt. Er hatte nicht vor irgendwelche Filmkritiken mit diesem Irren auszutauschen oder noch weiter dem sinnlosen Gerede zu lauschen. "Ah, du weißt was du willst... Dann kommen wir zum großen Finale! Nein, vielleicht doch besser zum Abspann, damit du auch alle Darsteller mitbekommst." Wieder lachte der Maskierte und machte mit der freien Hand eine ausholende Geste. "In der Rolle des Opfers... Jan Vetter, besser bekannt als Farin Urlaub!" Er machte eine dramatische Pause, als erwarte von irgendwem Applaus. Dann fuhr er fort. "Die Rolle des Komplizen wurde von jemandem übernommen, mit dem wohl keiner gerechnet hätte... Meine Damen und Herren, hier kommt-" Ein leises Quietschen erklang schräg hinter dem Blonden und während er herum wirbelte, beendete der bewaffnete Mann seinen Satz: "Rodrigo González!" Tatsächlich hatte der Bassist grade sein 'Gefängnis' verlassen und trat nun langsam an die Seite des Maskierten, wobei er den Blonden herablassend angrinste. Dieser war zu keiner Reaktion fähig, zu tief saß der Schock. Geschah all dies wirklich? War es wirklich Rod, sein jahrelanger Freund, der an diese Seite dieses Ungetüms trat? "Ich denke mal, das hat gesessen! Du musst deine Sache wirklich gut gemacht haben...", schloss der Maskierte und warf einen kurzen Blick auf Rod, bevor er sich wieder Farin zuwandte. "Kommen wir nun zu der Rolle des Täters. Ich denke mal die Überraschung wird mindestens genauso, wenn nicht noch größer sein... Bitte begrüßen Sie..." Er legte die Hand an den Hinterkopf - wahrscheinlich um dort den Verschluss zu öffnen - und zog sich diese langsam vom Gesicht. Als er weiter sprach klang seine Stimme wieder normal. Wie immer... "Bela B. Felsenheimer!" Die Knie des Blonden gaben langsam nach, bis er schließlich auf selbige fiel und sich nur schwer mit den Armen abstützen konnte. Das war ein Witz... ein besonders schlechter und ziemlich makaberer Witz. Seine Augen waren geweitet und wirkten starr als er langsam den Kopf umwandte und in die andere 'Zelle' sah. Wie konnte der Drummer vor ihm stehen? "Tja, du hast mich ja leider unterbrochen. Meine Lieblingsszene bei Carrie ist die Stelle mit dem Schweineblut. Vor allem für solche vorgetäuschten Angriffe eignet es sich perfekt. Kunstblut kann man leicht erkennen, wenn man damit in Kontakt kommt, aber das war echtes Blut... Nur nicht von mir, sondern von einem Schwein. Das haben wir übrigens auch für die Puppe hinter dir benutzt. Sieht sie nicht täuschend echt aus? Das Gesicht natürlich nicht, aber wenn man so guckt..." Der Drummer lachte leicht und es schien als würde er sich am liebsten selbst auf die Schulter klopfen. "Naja, damit wären wohl alle Geheimnisse offenbart. Die Mausefalle habe ich in deinen Briefkasten getan und dann habe ich in der Nähe gewartet, wie du weißt. Als ich fertig war, habe ich auf Rods Handy klingeln lassen. Dadurch wusste er Bescheid und hat dich nach Hause gebracht." Farin zitterte am ganzen Körper, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn und es wirkte so, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen. "Aber..." Seine Stimme brach, doch Bela schien zu wissen was er sagen wollte: "Du willst ein Motiv, hm? War ja klar..." Er warf erneut einen Blick auf die Uhr, bevor er wieder zu dem Blonden sah. "Das ist ganz leicht... Du nervst! Rod und ich haben das alles schon ewig geplant, aber die Umsetzung... Es gab soviel zu tun. Endlich hatten wir alles zusammen und haben Pläne geschmiedet. Die Anrufe waren ein Test... Wir wollten wissen, ob du zur Polizei gehst. Aber du hast dich sehr ruhig verhalten, also konnten wir den Plan durchführen. Es war wichtig, dich in Sicherheit zu wiegen, damit wir auf keinen Fall verdächtigt werden. Weißt du, Jan..." Grinsend legte der Ältere den freien Arm um Rod und zog ihn fest an sich. "Dir scheint einiges entgangen zu sein. Naja, wie Rod mir erzählt hat, warst du wohl blind vor Liebe... Aber ich muss dich enttäuschen: Ich bin glücklich vergeben." Er presste seine Lippen auf die des Chilenen, hielt die Augen allerdings offen, um Farins Reaktion zu beobachten. Dieser starrte einen Moment gebannt auf die beiden Dunkelhaarigen, wandte den Blick kurz darauf jedoch ab. "Und warum müsst ihr mich dafür umbringen?" Seine Stimme zitterte noch etwas, trotzdem schaffte er es, den Satz auszusprechen. Mit einem Ruck löste Bela sich von seinem Freund und sah wieder zu dem Gitarristen. "Es ist deine eigene Schuld... Weißt du, wir haben zwischendurch darüber gesprochen, dich einfach nur einzuschüchtern und dich am Leben zu lassen. Aber dann hast du Rod gesagt, dass du mich liebst... Er ist schrecklich eifersüchtig, weißt du? Und ich tu alles, was er von mir will... Und das Beste ist: Niemand wird uns verdächtigen. In knapp einer Stunde wird hier alles in die Luft fliegen. Und bis dahin sitzen wir in einer kleinen Kneipe mit rund 20 anderen Leuten, die unser Alibi bestätigen können!" Mit einem kalten Lächeln hob Bela die Waffe wieder ein Stück an und richtete sie auf den Blonden. "Es war wirklich heldenhaft wie du dich für uns eingesetzt hast... Heldenhaft... Und doch so naiv." Dann drückte er ab. Mit einem Aufschrei schreckte Farin aus seinem unruhigen Schlaf hoch und saß kerzengrade auf der Couch. Sein Körper zitterte, während er sich keuchend atmend umsah. Sein Blick fiel auf den Fernseher, wo grade ein junges Mädchen mit einer roten Flüssigkeit übergossen wurde... Carrie. Übelkeit stieg in ihm hoch und schien seinen Hals von innen zu verschnüren. Es war alles nur ein Traum. Die Frauenschreie kamen aus dem Film und er hatte sie unbewusst mit eingebaut. "Hey, was ist denn los?" Der Blonde drehte sich so ruckartig um, dass er fast von der Couch gefallen wäre. Im Türrahmen stand ein ziemlich verwirrt wirkender Bela, der den Anderen besorgt musterte. "Ist alles in Ordnung? Du schwitzt ja!" Schnell kam der Drummer näher und ließ sich neben Farin auf der Couch nieder. "Wirst du etwa krank? Du bist leichenblass..." Der Dunkelhaarige legte eine Hand auf die Stirn des Gitarristen, während die andere Hand auf seiner eigenen ruhte. "Fieber hast du nicht..." Farin schüttelte leicht den Kopf und sah zu Boden. "Ich... Ich hab nur schlecht geträumt, das ist alles", murmelte er während das Zittern langsam nachließ. Er spürte den Blick des Älteren auf sich ruhen, weshalb er sich zu einem schwachen Lächeln zwang. "Alles okay, wirklich." Widerstrebend erhob Bela sich von seinem Platz, blieb allerdings noch neben dem Blonden stehen. "Ich mach dir einen Tee... Vielleicht sollten wir doch nicht weg gehen... Rod ist gleich hier, aber wenn du dich nicht fühlst, können wir es uns auch hier gemütlich machen." Doch Farin schüttelte erneut den Kopf: "Es geht mir gut, wirklich. Ich werde mir einfach etwas Wasser ins Gesicht klatschen." Mit diesen Worten erhob er sich und fast zeitgleich war die Türklingel zu hören. "Ich mach schon. Einen Tee darfst du mir natürlich trotzdem kochen." Leicht grinsend beugte er sich zu dem Kleineren und hauchte diesem einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich." "Ich weiß." Bela grinste den Größeren frech an und verschwand wieder in der Küche. Der Gitarrist sah ihm einen Moment hinterher, ging dann allerdings zur Haustür um diese zu öffnen. Doch es war niemand zu sehen. "Rod?" Er beugte sich ein wenig raus um die Gegend etwas besser überblicken zu können. Doch der Chilene war nicht da. "Jan..." Als er die Stimme hinter sich hörte fuhr er erschrocken herum, doch noch bevor er Rod richtig sehen konnte, erklang ein Schuss. Der stechende Schmerz war nur von kurzer Dauer. Als er auf dem Boden aufschlug war bereits alles vorbei. Alles... "Du bist so naiv." Perfekter Augenblick (für San) ------------------------------ So, ich hab mich ja ziemlich zurückgezogen... Ich wünschte ich könnte behaupten dass ich die Zeit zum schreiben genutzt habe, aber das war leider nicht immer der Fall. Hier geht es immer noch drunter und drüber, was jetzt seit fast einem Jahr der Fall ist (nur mit dem Unterschied dass es jetzt die Endphase erreicht). Ich bin einfach nicht zu großen Gesprächen aufgelegt und hoffe mal ihr nehmt mir das nicht übel. Wenn es hier wieder besser ist wird sich das sicher ändern. Aber nun komme ich mal zum eigentlichen Anliegen... Ich starte endlich mit dem FC Projekt! Also ich habe schon vor einer ganzen Weile angefangen, aber jetzt geht der Upload los! Ich werde hier für jedes Fanclubmitglied eine Story hochladen, einige sind schon geschrieben, andere müssen noch. Und für die neusten Mitglieder (alle nach Juni) muss ich mir noch etwas überlegen ^^" Aber auch ihr bekommt Storys, versprochen! Sozusagen als Dankeschön... Alle Storys haben etwas mit Liedern zu tun (bei dieser hier sogar mit zwei Liedern). Manchmal habe ich mir nur den Titel ausgeliehen, bei anderen hab ich dann wieder ein wenig vom Song mit einfließen lassen... Hier ist also die erste! Für meinen Knuddel-Gummi-Farin, besser bekannt als ! Wir haben uns ja endlich mal getroffen (schon eine ganze Weile her xD) und ich hoffe dass wir das bald mal wiederholen! ^-^ LÜB DIA MEIN FRAUCHEN!! Ich wünsche euch allen jetzt viel Spaß beim lesen! Über Kommis würde ich mich freuen ^^" ---------------------------------------------------------- Perfekter Augenblick "Lauf um dein Leben, Dirk Felsenheimer!" Lachend schnappte der Blonde sich den Eimer und nahm die Verfolgung auf, während der Drummer immer wieder über seine Schulter sah. "Das war doch nur Wasser, jetzt stell dich nicht so an! Hab Gnade!" Bela hatte Mühe durch den weichen Sand zu laufen, immer wieder blieb er leicht stecken und kam ins Taumeln. Farin hatte es da leichter, er lief dicht am Wasser, wo der Sand durch den gleichmäßigen Wellengang etwas fester war. "Ja, es war nur Wasser! Und das hier im Eimer ist auch nur Wasser, also bleib stehen und nimm es wie ein Mann!" Er näherte sich dem Älteren von Sekunde zu Sekunde mehr und holte bereits mit dem Eimer aus, als Bela abrupt stehen blieb und sich mit einem Ruck umdrehte, wobei er die Arme ausbreitete. Farin war von dem Anblick so überwältigt, dass er eine Sache total vergaß: abbremsen! So rannte er den Kleineren fast schon über den Haufen und landete mit diesem im Sand. Erschrocken schrie der unter ihm Liegende auf, als das Wasser aus dem Eimer direkt auf seinen Brustkorb schwappte. "Und ich dachte, wenn ich lieb bin, komm ich ungeschoren davon", brachte der Kleinere nach mehrmaligem Durchatmen schließlich hervor. Farin hob den Kopf ein wenig an, um seinem Bandkollegen in die Augen zu sehen. "Das war wohl nix... Wenigstens bist du jetzt auch nass!" "Wenn du gebremst hättest, wäre das nicht passiert! Deine Reflexe sind wohl nicht mehr die besten, wie?" "Meine Reflexe sind noch so gut wie vor 20 Jahren, ich war einfach etwas überrascht!", protestiere der Größere und wandte den Blick ab, als er spürte wie seine Wangen sich röteten. Bela grinste leicht und legte seine Hände an die breiten Schultern des Jüngeren. "Überrascht, hm? Na dann... ÜBERRASCHUNG!" Noch bevor Farin auch nur ansatzweise reagieren konnte, hatte sich Bela mehrmals mit ihm gedreht, wodurch es nun der Blonde war der unten lag... direkt im Wasser. "DIRK! Das ist kalt, das ist nass, das ist kalt, das ist nass, das ist kalt, das ist nass, das ist kalt UND nass!" Einen Moment versuchte er, den Älteren von sich runter zu stoßen, doch dieser hatte es sich grade erst bequem gemacht und dachte nicht im Traum daran seinen Platz zu verlassen: "Dich kann man aber leicht überraschen... Hey, Jan! Wird das nicht langsam kalt und nass?" Lachend zog er den Kopf zurück als Farin versuchte ihm eine Kopfnuss zu geben und packte schnell dessen Handgelenke. Mit einem diabolischen Grinsen drückte er diese in den Sand. "Aber so durchnässt gefällst du mir... Könntest ruhig häufiger so rumrennen", hauchte der Dunkelhaarige und beugte sich weit runter, bis sein Gesicht dicht vor dem des Jüngeren war. Um sie herum schien sich alles immer weiter zu entfernen, bis man nur noch ihren schnellen Atem und das Rauschen der Wellen hören konnte. Langsam schloss Farin die Augen, während sowohl sein Körper als auch seine Stimme anfingen zu zittern: "Dirk, ich muss dir etwas sagen. Ich-" "Da seid ihr ja!" Abrupt landeten sie wieder in der Wirklichkeit. Das Kreischen der Möwen ertönte über ihnen und ein winkender Rod kam zu ihnen gerannt. "Was macht ihr denn schon wieder? Ihr seid ja total durchnässt! Na kommt, wir müssen los." Den Termin mit der Zeitung hatten sie total vergessen! Schnell sprang Bela auf und klopfte sich den Sand notdürftig ab, bevor er dem Blonden seine Hand entgegen streckte. "Na komm, wir müssen. Was wolltest du sagen?" Mit einem Seufzen ergriff Farin die Hand des Drummers: "Ist egal..." "Wir waren viel zu lange nicht mehr hier!" Als er die kühle Seeluft spürte, schloss Farin genüsslich die Augen und legte den Kopf leicht zurück. Lächelnd trat der Drummer an seine Seite. "Ja, es ist schon eine ganze Weile her... Und wieder ist der Hauptgrund ein Interview." "Ja, aber das ist erst morgen Mittag! Also genießen wir die freie Zeit und... Und... Und machen irgendwas!" Farin grinste seinen Bandkollegen leicht an, bevor er sich hinsetzte und seine Schuhe öffnete. "Und was schwebt dir bei 'irgendwas' so vor? Was soll das denn werden?" "Ich geh schwimmen." "SCHWIMMEN? Jan, wir haben April! Du wirst dir den Tod holen!" Farin zuckte nur leicht mit den Schultern und zog sich die Jacke und den Pullover aus. "Ach was, nur ganz kurz! Warum kommst du nicht mit rein?" "Ich steh auf mein Leben! Und ich hab eh keine Schwimmsachen dabei." Mit einem Grinsen öffnete der Gitarrist seine Hose und zog sie samt Shorts runter: "Ich auch nicht!" Einen Moment starrte der Ältere ihn nur ziemlich perplex an, bis ihm bewusst wurde, wo sie waren. "Und wenn jemand kommt?" "Wer soll schon hier vorbei kommen? Sag bloß, du kennst wen, der zu dieser Zeit schwimmen geht!" Bela hatte sich schließlich überzeugen lassen und war tatsächlich mit Farin eine Runde schwimmen gegangen, was er einige Zeit später im Hotel zutiefst bereute. Bibbernd saß er auf dem Bett des Ferienhauses, hatte zwei Decken um sich geschlungen und wartete auf Farin, der kurz nach ihm duschen gegangen war. "Schwimmen gehen im April... So eine beknackte Idee! Und ich hab mich auch noch darauf eingelassen! Nacktbaden! An einem öffentlichen Strand! Wir sind keine 18 mehr!" Er fluchte schon eine Weile vor sich hin und unterbrach sich nur um leicht zu schniefen. Ob Farin ihn hörte oder nicht, war ihm egal, aber falls es der Fall war, so bekam er keine Reaktion. Endlich verklang das Rauschen der Dusche und kurz darauf kam ein ziemlich gut gelaunter Gitarrist aus dem angrenzenden Badezimmer. "Hach, das tat gut! Was ist los, frierst du?" Statt einer Antwort kassierte er nur einen wütenden Blick, der allerdings genug aussagte. Mit einem Grinsen setzte er sich neben den noch immer zitternden Drummer. Abgesehen von der leisen Musik aus dem Radio war es einen Moment ruhig im Zimmer. "Meinst du, er hat das echt für seinen Hund geschrieben?", fragte Bela plötzlich und deutete mit einem Kopfnicken zum Radio. Lachend schüttelte Farin den Kopf: "Nein, ist es nicht! Der Song ist eigentlich auch gar nicht von ihm, er hatte nur den größten Erfolg damit. Und das Gerücht mit dem Hund kam nur, weil ihn mal morgens ein Reporter angerufen hat und gefragt hat, wer denn nun diese ominöse Frau ist. Daraufhin meinte er es wäre sein Hund und hat aufgelegt. Tja, allerdings wurde diese Antwort abgedruckt und so entstand das Gerücht." "Du weißt echt alles, oder?" "Hab ich mal irgendwo gelesen." Wieder trat Stille ein, während der Typ vom Radiosender das nächste Lied ankündigte... Porzellan! "Weißt du, welches von deinen Sololiedern ich am besten finde?", fragte Bela plötzlich. Überrascht sah der Größere ihn an. Als sein erstes Soloalbum erschienen war, hatten sie drüber gesprochen, allerdings hatte der Drummer nie etwas zu den einzelnen Liedern gesagt, nur zum Gesamteindruck, ebenso wie beim zweiten und beim ersten FURT Album. "Augenblick. Ich weiß nicht, aber irgendwie hat es etwas Vertrautes." Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Blonden. "Echt? Naja..." Farin räusperte sich mehrmals, um seine Verlegenheit irgendwie zu überspielen. Doch auch Bela war plötzlich ziemlich unsicher: "Jan, ich-" "Irgendwie bin ich müde, ich hau mich etwas aufs Ohr!" Schnell legte sich der Jüngere aufs Bett und drehte sich mit dem Rücken zu Bela. Dieser betrachtete ihn einen Moment, bevor er leise seufzte: "Mach das..." Es war stockdunkel im Zimmer als der Blonde durch ein leichtes Rütteln aufwachte. "Was ist denn? Wie spät ist es?" "Kurz nach Mitternacht... Komm, ich will dir was zeigen!" Gähnend setzte der Gitarrist sich auf und rieb sich leicht die Augen. "Dirk, hat das nicht Zeit bis morgen?" "Nein, dann ist es schon weg. Na komm, schnell!" Der Drummer wartete nicht lange sondern packte das Handgelenk des Anderen und zog ihn mit sich auf den Balkon. "Was ist denn?" "Guck nach oben." Als Farin den Kopf leicht in den Nacken legte stockte ihm fast der Atem. "Das ist ja ein wahrer Meteoritenschauer! Würd mich nicht wundern, wenn es hunderte wären!" Erstaunt sah er auf den Kleineren: "Aber wie hast du das vom Zimmer aus sehen können?" "Hab ich nicht... Ich hatte vorhin im Radio etwas davon gehört, kurz nachdem du eingeschlafen bist... Also bin ich raus als es dunkel wurde und hab gewartet, bis es anfängt..." Je länger Farin ihn anstarrte, desto dunkler wurden Belas Wangen. "Ich hab mir gedacht, dass es dir gefällt", nuschelte er verlegen und sah wieder zum Himmel. Sie hatten wirklich Glück: Zum einen, weil Sternschnuppen für diese Jahreszeit eher selten waren und zum anderen, weil der Himmel fast wolkenfrei war. Als wäre es Vorsehung... "Hör mal-" Beide hatten sie gleichzeitig angefangen und brachen auch gleichzeitig ab als sie merkten, dass auch der andere etwas sagen wollte. Einen Moment sahen sie sich verdutzt an, bevor sie beide loslachten. "Nach dir!" Der Drummer hatte sich zuerst wieder beruhigt und ließ dem Jüngeren nun sozusagen den Vortritt. Dieser wurde ebenfalls wieder ruhiger und wandte das Gesicht wieder zum Himmel. "Danke fürs Wecken..." Zögernd tastete er nach der Hand des Kleineren, welche er dann zaghaft mit seinen Fingern umschloss. Sofort stieg eine Hitzewelle in Bela auf, welche sich von seinem Bauch aus in seinem ganzen Körper auszubreiten schien. Vergessen war das kalte Bad vom Nachmittag oder die kühle Nachtluft, welcher er bereits mehrere Stunden ausgesetzt war. Jetzt zählte nur Farin, dessen Hand, er selbst, die Wärme, die Nacht, die Sternschnuppen... Alles andere war egal. Sanft drückte er die Hand des Größeren und sah, ebenso wie dieser, erneut zum Himmel. Das Rauschen der Wellen schien durch die Stille der Nacht nur noch lauter und obwohl die Nordsee einige hundert Meter entfernt war, übertönte sie ihre persönliche Hymne, welche leise aus dem Radio im Zimmer erklang. Es war einfach... "Dirk?" Der Dunkelhaarige zuckte leicht zusammen als er Farins Stimme dicht bei seinem Ohr hörte. "Ja, Jan?" Mit einem leichten Lächeln wandte er sich dem Größeren zu, dessen Gesicht dadurch nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt war. "Ich liebe dich..." Es war kaum mehr als ein Flüstern und doch war es so deutlich als hätte Farin diese Worte in die Nacht hinaus gerufen. Bela antwortete nicht mit Worten, sondern mit einem liebevollen Lächeln, welches genug sagte. Und Farin schien jedes der unausgesprochenen Worte zu verstehen, denn auch er lächelte, bevor er sich zu dem Kleineren beugte und seine Lippen sanft auf dessen legte. Es war einfach perfekt. Der perfekte Augenblick. October (für Sina) ------------------ Und hier ist sie... Die zweite Fanclub Story! Diesmal ist es die Story für die Gründerin... ! *meine Irgendwie-Verwandte abknuddel* ^.^ Okay, sie kennt die Story schon (hat sie sogar gebetat... Peinlich! xD), aber trotzdem... Hab bei dieser Story ein bisschen rumgespielt in Sachen Schreibstil etc... Man merkt nur nix davon xD Natürlich ist sie wieder nach einem Lied benannt, vielleicht (er)kennt ihr es ja ^^ Ist von Evanescence. Hab auch da wieder ein bisschen was vom Text übernommen, allerdings sehr wenig... oder? Naja, was solls... Los gehts! Ich weiß nicht wann die nächste on kommt, obwohl ich sie schon fertig hab xD Mal gucken, aber wird wohl nicht zu lange dauern ^^ Jetzt aber erstmal viel Spaß beim lesen! Kommis sind wie immer gern gesehen und es wär furchtbar lieb wenn ihr mich damit füttert xD --------------------------------------------- October Ich hasse dieses Wetter. Regen ohne Ende! Wenn es wenigstens ein schönes Gewitter wäre, aber nein... Und bei diesem Pisswetter bringt es auch nix, mir eine Zigarette anzuzünden. Denn bei meinem Glück landet einer der Regentropfen IMMER auf der Glut. Ich frag mich echt, ob das noch Zufall sein kann. Da bezahl ich schon soviel für die Kippen und dann so was... Aber irgendwie passt das Wetter zu meiner Stimmung. Seit Tagen geht es mir so mies. Und alles nur wegen ihm... Ja, IHM! Werd ich jetzt verrückt? Keine Ahnung. Wundern würde es mich nicht... Ich weiß gar nicht mehr, wann genau es angefangen hat. Vielleicht... "Hey, jetzt lass mich doch endlich mal zur Ruhe kommen. Ich bin schließlich nicht mehr der Jüngste!" "Du bist ein ganzes Stück jünger als ich und ich könnt' immer noch." "Dann hast du halt die bessere Ausdauer! Ich bin völlig fertig und brauch jetzt eine Pause... UND eine Zigarette!" "Rod, genau DA liegt dein Problem! Du rauchst zuviel! Schau mich an! Ich bin älter als du und konnte trotzdem mein ganzes Leben einen großen Bogen um die Dinger machen!" "Na und? Lass mir doch mein Laster, ich lass dir deine ja auch!" "Was sind denn meine Laster?" "... Ach, mach doch alleine weiter!" Rod schüttelte leicht den Kopf, während er seine Zigarettenschachtel aus der Tasche fischte. Der Blonde hatte sich an die Wand gelehnt und verschränkte nun die Arme vor der Brust, während ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte. "Okay, machen wir eine kleine Pause. Sind ja nur noch ein paar Kartons, die hoch müssen. Und bis Dirk mit dem Wagen wieder hier ist dauert es ja noch eine Weile." "Wie kommt es eigentlich dass er kaum geschleppt hat? Ist doch seine neue Wohnung", nuschelte Rod, der sich eine Zigarette zwischen die Lippen geklemmt hatte und diese nun anzündete. "Er drückt sich halt gekonnt davor!" Der Blonde wedelte demonstrativ etwas mit der Hand rum, obwohl der Rauch gar nicht zu ihm zog. Der Chilene grinste leicht während er etwas von dem Qualm inhalierte und drehte den Kopf weg, um in eine andere Richtung zu pusten. Er hatte sich in der Zwischenzeit auf den paar Stufen nieder gelassen und durch die hohen Büsche war er von der Straße aus nicht mehr zu sehen. "Die Sonne blendet!" Rod lehnte sich ein wenig zurück, doch die Sonne stand hoch am Himmel, fast über ihnen, wodurch die Schatten sehr kurz waren und er keinen Schutz fand. Doch plötzlich schob sich etwas zwischen das strahlende Etwas am Himmel und seine leicht zusammengekniffenen Augen. Er brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, wer diesen Schatten verursachte. Und noch ein paar weitere Sekunden um zu bemerken, wie dicht Farins Gesicht war. "Immer noch?", fragte der Gitarrist mit einem leichten Lächeln. Rod konnte nur leicht den Kopf schütteln. Um sich irgendwie abzulenken, hob er die Hand mit der Zigarette an, doch auf halbem Weg wurde diese gestoppt. Etwas verwirrt blickten die dunklen Augen des Bassisten in die des Anderen. Und als dessen Gesicht sich langsam näherte, schlossen sich beide Augenpaare wie von selbst... Ich hab gar nicht gemerkt, wie sich meine Schritte beschleunigt haben. Ich bin sogar gerannt ohne es zu merken! Verdammt, anscheinend war ich total in Gedanken... Und um diesen zu entkommen, bin ich immer schneller geworden. Als wenn ich so leicht davor fliehen könnte. Warum muss ich jetzt an das alles denken? Ich wollte mich ablenken, nur deshalb bin ich bei diesem Wetter überhaupt raus! Und ich will eine rauchen... Aber das würde momentan nur zusätzlich in der Lunge brennen. Ich hab halt nicht so eine Ausdauer wie... Nein, ich will nicht schon wieder an ihn denken! Ach, was rede ich mir ein? Ich denk doch eh die ganze Zeit an ihn. Und an jede schöne Situation... "Und? Fertig fürs Shooting?" Mit einem Lächeln betrat der Blonde die extra für sie eingerichtete Umkleidekabine. Bela war ausnahmsweise mal als erstes fertig und so sah er sich bereits das Set an. Nur Rod brauchte heute mal länger. "Ja, gleich. Ich bekomm nur den blöden Knoten nicht hin! Dabei bin ich sonst so gut drin..." Seufzend ließ der Chilene die Krawatte sinken. Selbst der sonst so leichte Windsor-Knoten machte ihm heute zu schaffen. Er hatte den Kopf gesenkt und so bemerkte er erst, dass Farin sich genähert hatte, als dieser bereits hinter ihm stand: "Na komm, lass mich mal. Sonst wird das nix mehr!" Ohne auf eine Antwort oder sonst eine Reaktion zu warten, nahm der Gitarrist das dünne Stück Stoff und legte es um Rods Nacken, wobei er wie zufällig über diesen Strich. Ein wohliger Schauer durchlief den Chilenen, welcher an der berührten Stelle begann und dafür sorgte, dass sich dort die kurzen Haare aufstellten. "Okay, probier dein Glück", hauchte er und schloss die Augen. Mit ein paar schnellen Griffen hatte Farin die Krawatte gebunden und zog sie nur wenig später fest. "Gut so? Oder zu stramm?" Während er die Hände sinken ließ, öffnete der Jüngere langsam die Augen: "Genau richtig." Der Gitarrist musterte ihn einmal ausgiebig und mit einem so durchdringenden Blick, dass Rod unwillkürlich errötete. "Stimmt etwas nicht?", fragte er schließlich zögernd. Der Blonde seufzte. "Naja... Ich mag dich ohne Krawatte lieber. Und nicht so zugeknöpft. Das verbirgt deinen schönen Hals..." Das ist jetzt schon ein paar Monate her, aber sobald ich an seine Worte denke, erröte ich wieder. Verdammt, wieso? Wie konnte es passieren, dass ich so abhängig von ihm werde? Das ist mir noch nie passiert… WIRKLICH noch nie! Aber wenn es mich schon verwirrt, was mit MIR los ist… Vielleicht sollte ich mir mal Gedanken drüber machen, was mit IHM los ist! Ich meine… Das war ja grade Mal der Anfang… “Jetzt komm endlich rein!” Rod tat so, als hätte er die Worte des Blonden nicht gehört und blätterte stattdessen die Seite in seinem Buch um. Dabei hatte er vor fast einer Stunde aufgehört zu lesen. Genau genommen sah er nicht mal mehr aufs Buch! Kaum war er auf einem der Liegestühle zur Ruhe gekommen, hatte er seine Sonnenbrille aufgesetzt, durch welche er den Gitarristen nun schon eine Weile beobachtete. Dank der dunklen Gläser war dies allerdings noch unbemerkt geblieben. “Rod! Leg das Buch weg und komm endlich ins Wasser!” Noch immer ignorierte der Chilene seinen Bandkollegen, oder besser dessen Worte. Denn der gebräunte Oberkörper, der im Sonnenlicht leicht glänzte und an dem einige Wassertropfen hinab perlten, hatte seine volle Aufmerksamkeit. Als der Blonde sich am Beckenrand hochstemmte und auf Rod zu kam, blätterte dieser schnell noch einmal um und konzentrierte sich so gut wie möglich auf die Buchstaben. Dabei beugte er sich immer weiter vor, bis seine Nasenspitze fast gegen das Papier stieß. Sein Atem ging schneller, als würde er panisch werden, dabei versuchte er doch nur, sich total unauffällig zu verhalten. Gleichzeitig war ihm aber auch klar, dass er total verkrampft war, was man ihm sicher ansah. “Wenn du dich noch weiter vor beugst, fängst du an zu schielen!” Glücklicherweise fielen ein paar Wassertropfen in Rods Nacken, so konnte er diesen die Schuld an der sich bildenden Gänsehaut geben. Dabei hatte dieses bisschen Wasser am wenigsten damit zu tun. “Lass mich, ich bin beschäftigt!” Wieder blätterte er um, was nur NOCH auffälliger war. “Ach ja? Und womit, wenn ich fragen darf?” Der Blonde lachte leicht auf, wodurch sich Rods Gänsehaut verstärkte. Grinsend schnappte Farin sich das Buch und blätterte ein paar Seiten zurück, bevor er es, aufgeklappt und mit dem Buchrücken nach oben, zur Seite legte. “Hast du geguckt ob die Wassertropfen ein Bild ergeben, wenn man sie verbindet?” Die Stimme des Älteren klang nicht mal vorwurfsvoll oder spottend, sie klang… verführerisch! Als der Gitarrist sich plötzlich breitbeinig auf die Oberschenkel des Kleineren setzte, wusste dieser gar nicht so schnell, was er tun sollte. So legte er fast schon automatisch die Hände an Farins Seiten. Den Blick hatte er jedoch noch immer abgewandt. “Ich hab gelesen… Und mich ein wenig gesonnt. Ist doch nicht verboten, oder?” Wieso war er so angriffslustig? In seiner Situation hätte er sich lieber ruhig verhalten sollen. Doch nun blickte er direkt in Farins Augen. Vielleicht war er auch nur so mutig, weil das dunkle Glas seine Augen verbarg und er die Röte seiner Wangen auch gut der Hitze zuschreiben konnte. Einen Moment sah Farin ihn verwirrt an, bevor er sanft lächelnd nach dem Bügel der Sonnenbrille griff und diese weg zog. Während er sie auf den Boden legte, näherten sich seine Lippen dem Ohr des Jüngeren. “Ich glaube dir nicht, Rodrigo!” Es war kaum mehr als ein Flüstern, eigentlich eher ein Hauchen, welches den Bassisten erzittern ließ. Besonders wie Farin seinen Namen aussprach… Innerlich schüttelte er den Kopf und versuchte, sich zusammenzureißen. “Dann glaub mir halt nicht und mach, was du willst!” Er wollte den Größeren weg drücken, doch dieser packte seine Handgelenke mit festem Griff. Überrascht, fast schon erschrocken sah Rod auf den Älteren. “Was ich will? Oder was du willst, dich aber nicht auszusprechen traust?” Grinsend legte Farin die rechte Hand des Anderen auf seinen Brustkorb, wo er sie kurz verweilen ließ und dann schließlich tiefer führte… Oh Gott! Ein Gedanke an den Tag und ich dreh durch! Wir haben zwar nicht miteinander geschlafen, aber trotzdem... Was hat ihn da geritten? Oh Gott... Fast hätte ICH ihn geritten! Blöder Wortwitz, aber leider den Tatsachen entsprechend. Wäre Bela nicht kurz danach aufgetaucht, wer weiß, was ich gemacht hätte... Oder er... Na toll, ich wollte doch versuchen, NICHT mehr dran zu denken... und was tu ich? Ich sollte weiter. Der Regen wird auch immer stärker und langsam wird’s dunkel... Ich hab schließlich noch Einiges zu erledigen. Erstmal noch zum Kaufhaus und danach ein trockenes Plätzchen zum Rauchen finden. Regen macht einen immer melancholisch... nachdenklich... "Sieht nicht so aus, als würde der Regen bald nachlassen!" Der Blonde steckte den Kopf leicht unter dem kleinen Dach hervor, um die grauen Wolken zu betrachten. Rod zuckte nur leicht die Schultern und kramte in seiner Tasche rum. "Wenn du jetzt eine rauchst, werde ich dich persönlich in die nächste Pfütze stoßen!" "Hey, wir sind an der frischen Luft, also beschwer dich nicht!" Mit einem leichten Grinsen zündete Rod sich eine Zigarette an und konnte nur schwer der Versuchung widerstehen, Farin den Rauch entgegen zu pusten. Stattdessen drehte er sich leicht weg, wodurch er dem Gitarristen nun den Rücken zugewandt hatte. "Was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag?" Überrascht über diese Frage hob der Ältere eine Braue: "Zum Geburtstag?" "Ja, dauert ja nicht mehr lange!" Mit einem Lächeln drehte Rod sich um und zuckte leicht zusammen als er bemerkte, wie dicht Farin vor ihm stand. In den paar Sekunden hatte er den Abstand zwischen ihnen auf nicht mal 50 Zentimeter verringert. Unsicher wandte der Chilene den Blick ab. "Es muss doch etwas geben, was du gerne hättest..." Nervös zog Rod an seiner Zigarette und zuckte leicht zusammen, als er die Hand und somit den Glimmstängel vom Mund entfernte. Seine Lippen waren total trocken und es schmerzte fast schon. Mehrmals strich er mit der Zungenspitze über das rissige Fleisch, dabei vermied er es, wie auch schon vorher, den Blonden anzusehen. "Ich weiß nicht. Ab einem bestimmten Alter wünscht man sich ja nichts mehr, abgesehen von einem weiteren gesunden Jahr, oder?" Farin lachte leicht über seine Aussage, doch der Kleinere schüttelte nur den Kopf. "Gibt es denn gar nichts?" Das Lachen des Blonden verstummte abrupt und auch sein Gesichtsausdruck war plötzlich viel ernster. "Doch, da gibt es etwas..." Mit einem Schritt war auch das letzte bisschen Abstand zwischen ihnen überwunden und Farin stand nun dicht vor dem Jüngeren. Sanft legte er eine Hand an dessen Wange: "Dich..." Der Regen hatte sich nicht gelegt als ich das Geschäft verließ. Im Gegenteil, er war noch stärker geworden! Und die Dunkelheit war über die Stadt herein gebrochen, wobei es den ganzen Tag nicht wirklich hell geworden war. Es kommt mir vor, als wäre ich Stunden im Laden gewesen, obwohl ich doch nur eine Kleinigkeit gekauft habe. Ein Blick auf die Uhr sagt mir allerdings, dass ich fast eine Stunde dort drin war. Anscheinend hatte ich länger vor mich hin geträumt, als erwartet. Wenn ich nicht zu spät kommen will sollte ich mich beeilen. Also verzichte ich auf die Zigarette, die ich bei der ansteigenden Nervosität dringend hätte gebrauchen können, und eile stattdessen im strömenden Regen los. Jetzt kommt er mir nur noch kälter vor, anscheinend waren meine Sachen durch die warme Luft im Kaufhaus etwas getrocknet. Aber es ist mir egal, ich kann mir keine weitere Verzögerung leisten. Kurz bevor ich mein Ziel erreiche, hole ich das Stück Stoff aus meiner Tasche und entferne noch das Preisschild, bevor ich es um meinen Hals lege und richtig umbinde. Grade als ich die Stufen empor steige werde ich fertig und kaum habe ich die Tür erreicht, öffnet sich diese auch. Ich sehe in ein ziemlich erschrockenes Gesicht und ich bin mir sicher, dass ich mindestens ebenso gucke. Doch als die braun-grünen Augen ihren Blick über meinen Körper gleiten lassen, verschwindet die Verwirrung und stattdessen steigt Hitze in mir auf. Meine Wangen röten sich vor Scham, ich spüre ein Kribbeln als das fast eingefrorene Gesicht so plötzlich anfängt zu glühen. Verlegen spiele ich mit der Schleife an meinem Hals: "Happy Birthday, Jan..." Everything You Love (Halloween-Story für Punk-Panda!) ----------------------------------------------------- So... Meistens bin ich DAS LETZTE, aber dieses Mal bin ich auch noch DIE LETZTE! Und zwar die Letzte, die ihre Story hochlädt! >.< Tut mir leid! Tut mir wirklich, wirklich, WIRKLICH leid! Ich hoffe sie gefällt dir wenigstens... Also... Wenn einem sowas gefallen kann xD Die Idee hatte ich ziemlich schnell, aber die Umsetzung... Hui! Und ich hoffe natürlich sie gefällt auch den anderen Lesern (hey ihr zwei! xD) Bleibt mir nur noch zu sagen... Ja... Was? Happy Halloween? Etwas spät, oder? Hmmm... HAPPY HALLOWEEN! (nächstes Jahr xD) ------------------------------------------------------------------ Everything You Love Die Silhouette des Blonden hob sich schwach von den dunklen Zimmerwänden ab, während er auf und ab schritt. Langsam. Lauernd. Der Ältere lag auf dem Bett, alle Viere von sich gestreckt, die Augen geschlossen. Sein Atem ging ruhig, gleichmäßig. Viele Stunden lag er bereits so, Stunden, in denen Farin ihn einfach beobachtet hatte. Er ließ ihn schlafen, gönnte es ihm, schließlich hatte er einen harten Tag hinter sich. Ein leises Stöhnen erklang, als der Drummer versuchte sich auf die Seite zu drehen. Sofort blieb Farin stehen, lauschte auf. Wieder die Andeutung einer Bewegung, dieses Mal energischer. Anscheinend wurde er wach. "Rod? Jan?" Die Stimme des Drummers klang noch schläfrig, doch man hörte etwas heraus: Unsicherheit, Angst. Der Gitarrist trat einige Schritte vor, wodurch ein schwaches Licht auf sein Gesicht fiel. Das blonde Haar wirkte zerzaust und die Schläfen waren grau, fast weiß. "Du hast lange geschlafen. Fühlst du dich jetzt besser?" Er kam näher, blieb am Bettende stehen und musterte den Körper des Dunkelhaarigen, welcher - wie er wusste- unter der dünnen Decke nackt war. Die Beine waren gespreizt, ebenso wie die Arme. Und die weißen Tücher mit denen er an das eiserne Bettgestell gefesselt war, hoben sich nur schwach von seiner blassen Haut ab. "Jan, was ist los? Warum bin ich gefesselt?" Wieder die Angst in seiner Stimme, verstärkt durch ein Zittern. Farin lächelte leicht, seine Mundwinkel bewegten sich kaum merklich und ließen dunkle Schatten auf den Wangen erscheinen. "Das ist nur zu unserem Schutz. Sonst läufst du mir noch weg." Sein Blick huschte durch das Zimmer, suchte die Ecken ab, als erwarte er, dass jemand aus einem Versteck kommen und ihn angreifen würde. Bela versuchte erneut sich zu drehen, doch vergeblich; das Resultat waren leichte Abschürfungen an den Handgelenken, die, ausgelöst von den Tüchern und dem Schweiß, sofort anfingen zu brennen. Ja, obwohl es kühl war schwitzte er; Angstschweiß. "Jan, wieso sollte ich weglaufen? Na komm, mach mich los, langsam wird es selbst mir zu unheimlich." Er lachte ein Lachen, welches gekünselter nicht hätte sein können. Doch es war egal, ob falsch oder echt; Farin schien ihn gar nicht zu hören: "Rod wollte auch weglaufen. Er hat gesagt, er bleibt bei mir, aber er wollte weglaufen. Ich musste doch etwas tun!" Seine Stimme klang flehend und harmonierte dadurch perfekt mit seinem Gesichtsausdruck. Ein eisiger Schauer lief über Belas Rücken, es fühlte sich an, als hätte man die Matratze unter ihm gegen einen Eisblock ausgetauscht. "Wo ist Rod?" Krächzend kamen die Worte, mit einer Stimme, die nicht nach seiner eigenen klang. Doch der Blonde antwortete nicht. Jedenfalls nicht mit Worten. Stattdessen sah er in eine Ecke des Raumes, welche weit hinter ihm lag. Mühsam hob der Drummer den Kopf und folgte dem Blick des Anderen. Im ersten Moment sah er nichts, ihm wurde schwarz vor Augen. Nur langsam normalisierte sich sein Sichtfeld, die Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit... und er sah es. Sah das Blut. Sah die Angst. Sah den Schmerz. Sah den Tod. Sah die Leiche. Sah Rod... Der Schock traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube und Panik stieg in ihm auf. Doch nicht nur die. Würgend drehte er das Gesicht weg, beugte sich so weit wie nur möglich zur Bettkante und erbrach sich. Keuchend rang er nach Luft, würgte erneut, schmeckte die säuerliche Flüssigkeit. Das Keuchen wurde zum Husten, dann zum Schluchzen. Bebend sank sein Kopf zurück ins Kissen, er ignorierte den Schmerz in seinen Handgelenken, die Kühle auf seinem nun freigelegten Brustkorb, die stinkende Masse auf und neben sich; er wollte einfach nur das Bild verdrängen. Der Bassist, in der Ecke, halb liegend, halb sitzend, mit weit aufgerissenen Augen, der Mund geöffnet - wahrscheinlich wollte er den Blonden anflehen ihn zu verschonen - und dann das Blut. Es schien viel mehr zu sein als sich normalerweise in einem menschlichen Körper befand. Aber vielleicht wirkte es auch nur so, weil es so weit verteilt, so weit gespritzt war. Der tiefe Schnitt in der Kehle, die klaffende, zerfetzte Wunde; sie musste schnell und stark geblutete haben. "Ich wusste nicht, wie ich ihn aufhalten sollte! Er wollte weg, er hat sich gewehrt, als ich ihn fesseln wollte. Mir blieb nichts anderes übrig!" Bela hatte fast vergessen dass Farin da war. Doch kaum erklang dessen Stimme, stieg etwas Neues in dem Älteren auf: Wut. Der Gedanke, dass dies das letzte war, was Rod gehört hatte, dass er kurz vor seinem Tod den Gitarristen gesehen hatte, mit einem Messer in der Hand... Bei der Vorstellung schossen ihm Tränen in die Augen, Tränen der Wut, der Trauer, der Verzweiflung. "Du musst nicht weinen, ich bin bei dir..." Farin kam um das Bett herum, setzte sich auf die Kante und betrachtete den Drummer. Angewidert drehte dieser das Gesicht weg, wollte den Abstand zwischen ihnen vergrößern, doch die Fesseln hinderten ihn daran. Bela zuckte zusammen, als er etwas an seinem Bein spürte. Etwas, was sich langsam höher schob. "Du gehörst mir... Niemand wird dich mir wegnehmen... Alles an dir gehört mir allein." Der heiße Atem des Blonden strich über den Hals des Drummers, dessen Nackenhaare sich sofort aufstellten. Die Decke glitt langsam über seinen Körper, wurde zur Seite geschoben und entblößte nun auch das letzte bisschen Haut. Der Dunkelhaarige bäumte sich auf, versuchte dadurch den glühenden Händen des Größeren zu entkommen, doch diese schienen überall zu sein. Ein leises Schluchzen löste sich von seinen Lippen, als er schließlich aufgab und alles über sich ergehen ließ. Er versuchte alles, was um ihn herum - und mit ihm - geschah einfach zu ignorieren, als wäre er gar nicht da, als wäre es nicht sein Körper, der von dem Jüngeren gestreichelt und geküsst wurde. Es war nicht mehr sein Körper, denn er reagierte auf das, was mit ihm gemacht wurde. Obwohl Bela sich dagegen wehrte, sich davor verschloss, reagierte sein Körper wie immer, wenn man ihn so behandelte. Die warme, zähe Flüssigkeit auf seinem Bauch war Beweis genug. Sie war nur einer der Gründe, weshalb die Tränen über seine Wangen liefen. Keuchend setzte Farin sich wieder auf, starrte den Kleineren mit ausdruckslosen Augen an, während seine Fingerspitzen das Sperma auf dessen Bauch verstrichen. "Du gehörst mir, Dirk... Das weißt du doch." Ein Flüstern, mehr war es nicht, doch jedes Wort schien von den Wänden wider zu hallen, sich in Belas Kopf zu brennen, wo sie ewig verweilen sollten. Und dann war da etwas Kaltes. Es strich über den Oberschenkel des Drummers, verursachte eine Gänsehaut... und Schmerz. Ein brennender Schmerz, der im starken Kontrast zu der vorausgehenden Kälte stand. Feuchtigkeit breitete sich aus, lief an den Seiten hinab, warm und zäh. Das Laken unter ihm färbte sich, erst rosa, dann rot. Keuchend hob der Drummer den Kopf und sah mit geweiteten Augen auf die klaffende Wunde an seinem Bein. Der Schmerz war nicht so stark wie man es erwartet hätte bei einer Verletzung dieser Größe, doch wahrscheinlich lag es einfach an dem Schock. Das fahle Licht wurde schwach von der blutigen Klinge reflektiert und verlieh dem Messer in der Hand des Gitarristen fast einen noch unheimlicheren Ausdruck, welcher nur von dem in Farins Augen übertroffen wurde. Sie strahlten nicht, wie es sonst der Fall war, sondern wirkten wässrig, trüb. Als hätte sich etwas über sie gelegt, eine Art Schleier. "Es tut nicht weh... Es tut nicht weh..." Einem Mantra gleich kamen diese Worte, immer wieder, nur dieser Satz, der wohl wirklich dazu diente, ruhig zu bleiben. Wieder senkte sich die Klinge, die Messerspitze drückte in die Haut des Drummers, doch sie durchbohrte diese nicht. Der Körper auf dem Bett bebte, schwitzte, obwohl die blasse Haut eiskalt war. "Jan, mach mich los! Hör auf, verdammt!" Die Schreie klangen heiser und man hörte das Klappern der Zähne. Doch der Blonde schien dies zu ignorieren. Fast schon interessiert betrachtete er Belas Tätowierungen, besonders das Herz an seinem rechten Oberarm hatte es ihm angetan. Langsam ließ er die Messerspitze über dieses streichen, zeichnete die Linien nach. Wieder ein Schmerz, der Bela durchbohrte, der ihn dazu brachte, sich in seinen Fesseln aufzubäumen, den Körper anzuspannen. Es wollte nicht enden, wurde immer stärker, breitete sich wie eine Welle in seinem Körper aus. Und dann sah er es vor sich, sein Tattoo, in das Stück Fleisch gestochen, welches nun vor seiner Nase baumelte. Wieder diese Übelkeit, die in ihm aufstieg und es trotz der Leere seines Magens und der Schwäche seines Körpers irgendwie schaffte, sich zu entladen. Ein taubes Gefühl, einer Ohnmacht gleich, mischte sich mit dem Schmerz. Krampfhaft kämpfte er dagegen an, wollte nicht das Bewusstsein verlieren, doch gleichzeitig wollte er nur noch weg, wollte nichts fühlen, nichts hören, nichts sehen... Wollte nicht er selbst sein. "Es tut nicht weh..." Schon wieder dieser Satz, oder noch immer? Bela wusste es nicht, war zu schwach um sich zu erinnern, ob der Blonde aufgehört hatte, während er ihn zerschnitt. Der Kopf des Dunkelhaarigen sank zur Seite, nach links, wo kein Blut war, kein Schmerz. "Dirk... Du weißt doch dass du mir gehörst... Und du darfst nicht weglaufen." Er konnte den irren Ausdruck in Farins Augen nicht sehen, doch er spürte ihn, wurde von ihm durchbohrt. "Jan, warum?" Die Tränen liefen noch immer und er wollte sie auch gar nicht mehr stoppen. Sein Körper mochte sich gegen ihn verschworen haben, doch so lange wenigstens seine Tränen kamen wenn er es wollte, wenn ihm danach war, hatte er noch nicht ganz verloren. "Ich liebe dich... Das ist der einzige Grund... Gibt es einen besseren?" Die kalte Klinge hatte ihr nächstes Ziel gefunden, strich über den Brustkorb des Älteren, hinterließ schmale Kratzspuren, welche sich stark von der weißen Haut abhoben. Weiß wie das Laken unter ihm, nur wenige Minuten zuvor. "So kannst du immer bei mir bleiben, bis zum Ende... So, wie Rod. Er bleibt auch immer bei mir, hast du das noch nicht gesehen?" Die Worte des Gitarristen - oder war es der Tonfall seiner Stimme? - brachten Bela dazu, ihn anzusehen. Er wollte es nicht, wollte nicht die Veränderung sehen, die der Mensch den er am meisten liebte gemacht hatte. Doch er sah ihn an, versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Das schwache Licht, welches durch ein Fenster in den Raum fiel, war hinter Farin, wodurch dessen Gesicht im Schatten lag. Doch als dieser sich aufsetzte, war es deutlich zu sehen: das Blut in seinen Mundwinkeln, an seinen Zähnen. Wie konnte ihm dies bis jetzt entgangen sein? Es stach so hervor, das Rot des Blutes auf dem Weiß der Zähne. Normalerweise ein Anblick, der Bela gefiel, der ihn sogar irgendwie erregte... Aber nur in Filmen. Nicht so. Nicht mit dem Blut seines besten Freundes, dessen Leiche er noch immer aus dem Augenwinkel sah. "Sei mein." Die Augen des Drummers weiteten sich, blickten starr, wirkten glasig und fast schon wartete man darauf, dass sie sich schlossen, dass er blinzelte. Doch es geschah nicht. Sie starrten noch immer auf Farins Gesicht, auf das Blut, welches aussah wie sein eigenes, das über den Brustkorb lief, zu beiden Seiten. Der Gitarrist beugte sich hinab, leckte die rote Flüssigkeit auf, während das Messer bis zum Griff in dem Anderen steckte. Er ließ es unachtsam dort stecken, brauchte es nicht mehr. Sein Werk war vollbracht, sie gehörten nun ihm. Für die Ewigkeit. Langsam stand er auf, verließ den Raum, die Wohnung, das Haus, ohne sich noch einmal umzusehen. Er ging einfach, setzte einen Fuß vor den anderen, ohne es zu steuern. Sein Körper entschied für ihn, führte ihn, bis er zuhause war. Ein rotes Licht blinkte immer wieder auf am anderen Ende des Flures, das Licht des Anrufbeantworters. Doch er kümmerte sich nicht um diesen, sondern ergriff das Telefon. Er wählte nacheinander die ersten beiden gespeicherten Nummern, um den Dunkelhaarigen eine Nachricht zu hinterlassen, eine letzte Nachricht: "Ich liebe dich, es tut mir leid. Aber ich kann einfach nicht mehr... Vergiss mich nicht." Es waren die letzten Worte im Leben des Farin Urlaub. Denn ein Tod fehlte noch, um die beiden Männer, die er liebte für immer an sich zu binden. Running Away (für IMiKuI) ------------------------- Ich weiß, ihr mögt mich nicht mehr. Aber ich nerv trotzdem (oder grade deshalb?)... Und zwar mit der nächsten Story für ein Fanclub-Mitglied! Ja, sollte eigentlich schon vor einer Weile on gehen, aber irgendwie hab ich es immer vergessen... Erst die Story selbst, dann zu fragen wegen betan... Aber jetzt ist sie da. Und für wen ist sie? Tjaha... Sie ist füüür... *bitte Trommelwirbel bei youtube suchen und abspielen* !!!!! *knuffeltz* Jaha! ..... Verdammt, ich hab vergessen was ich hier schreiben wollte >.< Dann nochmal: JAHA! xD Die nächsten Fanclub-Storys werden wohl erst nach Weihnachten kommen, wegen Wichtel-Aktionen etc. ^^" Jetzt aber viel Spaß beim lesen und mich weiter hassen xP ------------------------------------------------------------------- Running Away "Da ist ja mein Hübscher!" Mit großen Schritten und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht näherte er sich dem Blonden, wobei er die Arme weit ausgebreitet hatte. Farin ließ sein Buch sinken und rollte leicht mit den Augen, bevor er den Kopf nach hinten legte. "Wo soll ich denn sonst sein? Du warst schließlich nur kurz auf Toilette! Aber wenn ich schlau gewesen wäre, hätte ich die Flucht ergriffen!" Abrupt blieb der Ältere stehen und ließ schmollend die Arme sinken. "Und ich dachte, du freust dich..." Belas Unterlippe schob sich noch ein Stückchen weiter vor, doch der Blonde sah längst wieder auf sein Buch: "Ja, ganz toll. Was ist denn jetzt? Willst du da stehen bleiben?" Farin löste eine Hand vom Einband und klopfte neben sich auf einen Stuhl. Sofort war das Schmollen auf dem Gesicht des Drummers wieder dem breiten Grinsen gewichen und mit fast schon federnden Schritten eilte er an Farins Seite. Dieser konnte grade noch rechtzeitig die Hand wegziehen, sonst hätte Bela sich noch drauf gesetzt. Andererseits wäre es diesem wahrscheinlich gar nicht so unrecht gewesen... "Jan?" Mit einem Aufseufzen nahm der Gitarrist den noch ungelesenen Teil des Buches zwischen Zeige- und Mittelfinger, klappte das Buch zu und sah zu seinem Sitznachbarn. "Was?!" "Ich liebe dich..." Das Grinsen auf Belas Gesicht war nun nicht mehr fröhlich, es war fast schon... selbstsicher. Eigentlich wollte der Blonde eine patzige Antwort geben, doch ein Blick in Belas Augen und sein Wortschatz schien auf ein Minimum reduziert zu sein. Selbst, als sich das Gesicht des Kleineren näherte, konnte Farin nichts sagen. Schlimmer noch: Er konnte sich nicht mal mehr bewegen! Jedenfalls war es bei einem Großteil seines Körpers so. Nur zu zwei Sachen war er fähig: Augen schließen und sich dem Anderen ein Stück entgegen strecken. Als er Belas Lippen auf den eigenen spürte, rückte der Jüngere noch etwas näher ran, wodurch sein Knie gegen das des Dunkelhaarigen stieß. Und als hätte diese kurze Berührung etwas ausgelöst, riss Farin sich plötzlich los und starrte den Drummer erschrocken an. Dieser öffnete seine Augen langsam und ein Ausdruck der Verwirrung trat auf sein Gesicht. Doch noch bevor er zum Reden ansetzen konnte, sprang der Blonde auf und verließ mit schnellen Schritten das Zimmer. Seufzend sank Bela zurück und legte sich eine Hand an die Stirn. Schon wieder war es passiert... Er hatte aufgehört zu zählen und konnte sich nicht mehr an jede Situation erinnern. Wieso auch, schließlich war der Ablauf immer gleich, oder jedenfalls sehr ähnlich: Er sprach seine Gefühle aus, erntete einen seltsamen Blick und sie küssten sich. Doch nie sehr lange, denn immer löste Farin den Kuss und verließ ohne ein Wort das Zimmer oder den jeweiligen Ort. Belas Fingerspitzen strichen leicht über die Unterlippe, auf welcher er den Anderen noch leicht schmeckte. "Schon wieder?" Der Drummer zuckte leicht zusammen, als er die Stimme hinter sich hörte. Er hatte nicht bemerkt, dass Rod den Raum betreten hatte. Anscheinend hatte dieser die Szenerie beobachtet, oder er es war einfach eine Schlussfolgerung aufgrund von Belas Benehmen. Der Ältere nickte leicht und ließ den Kopf nach vorne sinken. Es war einige Wochen her, seit er sich Rod anvertraut hatte. Dieser schien nicht sonderlich überrascht, gestand dann auch, dass er etwas in der Richtung vermutet hatte. Als Bela jedoch von den Aktionen mit Farin erzählte, war auch Rod verwirrt. Er hatte es noch nicht oft miterlebt, meist hatte der Drummer kurz danach das Gespräch mit ihm gesucht und ihm alles geschildert. Doch irgendwann gab es da nicht mehr viel zu erzählen, immerhin lief es immer sehr ähnlich ab. "Ich versteh das echt nicht mehr... Langsam hab ich sogar das Gefühl, dass seine Reaktionen sich verschlimmert haben. Er erwidert den Kuss zwar immer, aber von Mal zu Mal löst er sich schneller von mir. Was soll das? Wenn er nichts von mir will, würde er einen Kuss doch gar nicht erst zulassen. Und andersrum würde er sich nicht lösen, wenn er meine Gefühle erwidern würde..." Wütend ließ der Kleinere seine Faust auf den Tisch schnellen, welcher unter dem Aufprall leicht erzitterte. Diese Gedanken hatte er schon lange und irgendwie stimmte es ja auch. Aber wirklich weiter brachte es ihn nicht, im Gegenteil, es verwirrte ihn nur noch mehr. Und immer wieder der Ausdruck in Farins Augen... Sie kannten sich schon lange, aber nie zuvor hatte er ihn SO gesehen. Er fand nicht mal die Worte, diesen Anblick zu beschreiben. Als er es Rod gegenüber doch einmal versucht hatte, fielen ihm nur drei Worte ein: schockiert, verletzt und irgendwie - so absurd es auch klang - glücklich. Tatsächlich war oft ein Glänzen in den Augen des Gitarristen, welches sonst nur zu sehen war, wenn der Größere übers ganze Gesicht strahlte. Allerdings hatte er diese letzte Möglichkeit langsam verdrängt, es war irgendwie doch zu... Ja, absurd traf es eigentlich recht gut. So ging es nicht weiter, ein klärendes Gespräch musste her. Die Gelegenheit für dieses Gespräch ergab sich einige Tage später. Rod war noch einmal los gefahren um sich Zigaretten zu holen. Zwar hatte er noch zwei Schachteln, doch Bela hatte ihn ziemlich energisch davon überzeugt, dass er sich lieber noch eine dritte Schachtel holen sollte. Und das am besten ganz weit weg! So waren der Drummer und der Blonde alleine im Probenraum. Alleine. Völlig ungestört. Also die perfekte Voraussetzung für das Gespräch. Farin hatte es sich auf einem der Stühle bequem gemacht und blätterte ziemlich gelangweilt in einer Musikzeitschrift rum, während Bela unruhig im Raum herum schlenderte. "Was ist los mit dir?", fragte der Blonde, jedoch ohne von der Seite aufzusehen. "Wir müssen reden." Der Dunkelhaarige war stehen geblieben und sah zu seinem Bandkollegen. Dieser schien einen Moment zu brauchen bis er die Worte realisierte, dann legte er die Zeitschrift jedoch weg und sah endlich zum Älteren. "Und worüber?" "Über uns!" Verwirrt hob der Blonde eine Braue und setzte sich kerzengerade auf den Stuhl. "Uns? Die Band?" "Nein... Uns, dich und mich." Sofort verzog Farin das Gesicht und erhob sich. "Da gibt es nichts zu reden. Ich geh mal eben gucken, wo Rod ist." Er wollte bereits zur Tür gehen, doch Bela versperrte ihm energisch den Weg. "Rod ist nicht da und kommt auch nicht so schnell zurück. Wir haben also alle Zeit der Welt!" Der Blonde zuckte leicht zurück und wandte schnell den Blick ab. "Das hast du ja alles perfekt gelöst! Wie lange planst du das schon, hm?" Seine Stimme überschlug sich fast und klang um einiges höher als sonst. Die Augen des Dunkelhaarigen weiteten sich überrascht. "Jan, was ist eigentlich los? Seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, versuchst du, mir aus dem Weg zu gehen! Hab ich dir etwas getan?" Der Größere lachte verbittert auf: "Ist die Frage wirklich ernst gemeint? Oh man, Dirk... Bist du so naiv oder tust du nur so? Überleg doch einfach mal, wann das alles angefangen hat!" Als der Andere nicht antwortete, schüttelte Farin fast schon bedauernd den Kopf und der gehässige Gesichtsausdruck wich einem traurigen Lächeln. "Tja... Dann kann ich dir auch nicht helfen. Ich geh draußen auf Rod warten." Doch als er an dem Drummer vorbei wollte, streckte dieser den Arm aus und verstellte ihm dadurch den Weg: "Du gehst nirgendwo hin, bis wir das nicht endlich geklärt haben! Jan, ich halt es nicht mehr aus! Wenn du mich so sehr hasst, dann sag es mir und spiel nicht länger mit meinen Gefühlen!" Belas Stimme war immer lauter geworden, bis er dem Gitarristen die letzten Worte förmlich entgegen geschleudert hatte. Diesem wich jedes bisschen Farbe aus dem Gesicht und er gab ein Geräusch von sich, als hätte man ihm die Faust in den Magen gerammt. Und genau so fühlte er sich auch. "Dirk... Das siehst du völlig falsch..." Es kam ziemlich gestammelt, doch mit viel gutem Willen konnte man verstehen, was er sagen wollte. Der Dunkelhaarige hob nur leicht eine Braue und presste die Lippen so fest aufeinander, dass sie so hell wie seine Haut wurden und nur ein schmaler Strich zeigte, wo sich sein Mund befand. "Ach, ich seh das also falsch? Dann klär mich auf, Jan! Was kann man da bitte falsch verstehen? Was, Jan? WAS?!" Farin war immer mehr zurück gewichen und zuckte bei jedem Satz stärker zusammen. Aber schließlich riss auch ihm der Geduldsfaden: "Du willst mich gar nicht anhören, oder? Tust immer so als wärst du so verliebt in mich, dabei liegt dir rein gar nichts an mir!" Diesmal ließ er sich nicht von dem Kleineren aufhalten. Ohne auch nur auf diesen zu achten, rannte er zur Tür und war kurz darauf auch schon durch diese verschwunden. Doch Bela machte keine Anstalten ihm zu folgen, er sah ihm nicht mal hinterher. Mit gesenktem Kopf und bebenden Schultern blieb er zurück: "Jan..." Stunden später machte der Blonde sich endlich auf den Heimweg. Nachdem er so überstürzt das Gebäude verlassen hatte, war er eine Weile in der Stadt herum geirrt, wobei das stetige Klingeln seines Handy fast schon eine Art Begleiter geworden war. Meistens hatte er den Anrufer weg gedrückt oder einfach gewartet, bis dieser aufgab - es handelte sich aller Wahrscheinlichkeit nach eh um den Drummer. Grade erklang wieder dieses schrille Klingeln und er wollte bereits auf den roten Hörer drücken, als sein Blick aufs Display fiel: Es war Rod, nicht Bela. Er hatte den Chilenen fast schon vergessen! Mit einem leisen Seufzen hob er ab, doch noch bevor er etwas sagen konnte, drang die Stimme des Anderen an sein Ohr - und das nicht unbedingt leise: "Wo seid ihr denn auf einmal alle hin?! Da komm ich nichts ahnend zurück und niemand ist da! Könnt ihr mir so was nicht vorher sagen? Ich versuch seit einer halben Ewigkeit euch zu erreichen!" Farin hatte das Handy ein wenig von seinem Ohr weg gehalten, hörte die Worte des Jüngeren allerdings laut und deutlich. "Rod, könntest du vielleicht etwas leiser reden? Die Leute auf der anderen Straßenseite gucken schon komisch." "Es ist mir egal, wie sie gucken! Und warum eigentlich andere Straßenseite? Verdammt, Jan, wo bist du?" Der Gitarrist zögerte kurz. Würde er Rod sagen, wo genau er sich befand, würde dieser sich wahrscheinlich sofort auf den Weg zu ihm machen. "Etwas spazieren", nuschelte er daher und zuckte leicht zusammen, als die Stimme des Chilenen wieder lauter wurde. "Spazieren? Bei dem Regen?" Überrascht blieb Farin stehen und legte den Kopf leicht in den Nacken. Es regnete tatsächlich, genauer gesagt schüttete es wie aus Eimern. Wie konnte ihm das entgangen sein? "Oh, du hast Recht", murmelte er und strich sich einige nasse Haarsträhnen zurück. "Ich weiß, dass ich Recht habe! Okay, Jan... Du hast dich also mit Dirk gestritten... Demzufolge hast du wahrscheinlich keine Ahnung wo er jetzt ist, oder?", fragte Rod so ruhig wie möglich. Der Blonde zögerte etwas. Er wollte nicht an Bela denken, doch dies tat er ohnehin die ganze Zeit. Vielleicht wollte er auch einfach nicht über ihn sprechen. Er wusste es nicht... "Jan? Bist du noch da?" Fast hatte er vergessen, dass er telefonierte. "Ja, bin noch da. Wo soll Dirk schon großartig sein? Zuhause, oder?" Wieder herrschte einen Moment Stille, welche schließlich von Rod durchbrochen wurde: "Er ist nicht Zuhause, ich war da... Und sein Handy ist aus. Sein Auto stand noch auf dem Parkplatz, also..." Er beendete den Satz nicht; er wollte nicht, dass Farin sich Sorgen machte. Doch dafür war es schon zu spät. "Sein Handy ist aus? Aber... Er hat versucht mich anzurufen! Und das mehrmals!" Warum war er nicht ans Handy gegangen? Was, wenn der Drummer sich etwas... Nein, so etwas durfte er nicht denken! "Rod, klapper die Kneipen in der Gegend ab! Ich bin fast Zuhause. Sobald ich da bin, ruf ich dich wieder an und dann suchen wir ihn zusammen!" Das leise 'Okay' vom Bassisten hörte er gar nicht mehr; er hatte das Handy bereits vom Ohr genommen und aufgelegt, während seine Beine wie von selbst ein schnelleres Tempo wählten, bis er schließlich rannte. Es dauerte nicht lange, bis Farin keuchend vor seinem Haus stand und mit zittrigen Fingern den richtigen Schlüssel suchte. Sein Herz hämmerte wie wild gegen seinen Brustkorb und synchron zu dessen Klang in seinen Ohren flammte immer wieder ein Gedanke auf: Dirk. "Du kommst spät." Erschrocken fuhr Farin herum... und dort saß er. Bela war fast mit dem Schatten des Busches verschmolzen und es dauerte etwas, bis der Blonde dessen Umrisse deutlich erkannte... Aber er war da. In Sicherheit. Langsam trat der Drummer näher und im schwachen Schein des Verandalichtes konnte man das feuchte Glänzen seines Körpers erkennen. Noch immer zitternd streckte der Gitarrist eine Hand aus und berührte eine nasse Haarsträhne des Anderen... Klatsch! Bela weitete überrascht die Augen, während seine Wange dort, wo Farin ihn geschlagen hatte, heiß prickelte. "Wofür war das-" "DU VERDAMMTER IDIOT!" Mit geballten Fäusten stand der Gitarrist vor Bela - er selbst ebenso durchnässt wie dieser - und sah diesem fest in die Augen. Grade wollte der Kleinere den Blick abwenden, als er plötzlich stockte. Die Wangen des Blonden waren feucht vom Regen, dies war unschwer zu erkennen. Doch nicht nur dieser war für die Nässe verantwortlich. "Jan... Weinst du?" Es war so ziemlich die blödeste Frage, die er hätte stellen können und er hätte es dem Jüngeren nicht mal übel genommen, wenn er erneut zugeschlagen hätte. Doch die Tatsache dass er, Farin Urlaub, anscheinend weinend vor ihm stand, schockte und erschütterte ihn gleichermaßen... Und vor allem verwirrte es ihn. "Ja, ich heul! Verdammt, ich dachte dir wäre sonst was passiert! Rod hat gesagt, dass du nicht Zuhause bist und dein Handy war auch aus..." Fahrig wischte Farin sich die Tränen weg und kämpfte gegen die aufkommenden an. "Ich dachte, ich sehe dich nie wieder." Ein schwaches Lächeln bildete sich auf den Lippen des Älteren und er trat etwas näher. "Wie kommst du denn auf so einen Mist?", hauchte er. Der Größere schüttelte leicht den Kopf: "Ich wollte es nicht denken, aber plötzlich war es da und ließ sich nicht mehr vertreiben... Und unser letztes Gespräch war ein Streit." Als er Belas Hand plötzlich auf seiner Wange spürte, wurde er etwas ruhiger und schloss langsam die Augen. "Ich wollte mit dir reden, also bin ich her gekommen. Aber du warst ja nicht da, also habe ich versucht dich auf dem Handy zu erreichen. Das war dann irgendwann zuviel für meinen Akku", seufzte der Dunkelhaarige. Farin kam sich auf einmal dumm vor. Ziemlich dumm. "Daran habe ich nicht gedacht. Tut mir Leid wegen der Ohrfeige." Doch Bela schüttelte nur leicht den Kopf. "Geh nächstes Mal einfach an dein Handy, das erspart uns Einiges. Angefangen bei den nassen Sachen. Vielleicht sollten wir rein, da ist es wenigstens trocken." Bela trat langsam auf die Tür zu, blieb allerdings nach wenigen Schritten stehen, als er merkte, dass der Andere ihm nicht folgte. "Jan?" Farin stand unverändert da, abgesehen von der Tatsache, dass er den Kopf nun gesenkt hielt. "Dirk? Liebst du mich wirklich? Oder hast du das nur so gesagt?" Die Stimme des Blonden war so leise, dass das Prasseln des Regens sie fast übertönte. Doch der Andere hatte ihn deutlich verstanden und weitete überrascht die Augen. Langsam näherte er sich dem Gitarristen, bis er wieder vor ihm stand. Vorsichtig hob er dessen Gesicht ein wenig an, bis er ihm in die Augen sah. "Ich liebe dich, Jan. Mehr als alles andere." Ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen als er dem Jüngeren einige Regentropfen - oder Tränen? - von den Wangen strich. "Es war ernst gemeint? Du hast nie mit mir gespielt?" Sanft legte Bela die Arme um den Anderen und drückte diesen an sich: "Nie." Alles war egal - der Regen, der Wind, die Kälte - als er die leisen Worte hörte, auf die er immer gehofft hatte und die nur für ihn bestimmt waren: "Ich liebe dich auch." Half Lovesong (Zirkel-Wichtelstory für Evenfall) ------------------------------------------------ So... Etwas verspätet, aber naja... Sie kommt vom Herzen xD Hat den Weg durch die Speiseröhre genommen xD Nein, Scherz xD Also... Für alle, die den Zirkel nicht kennen... BILDUNGSLÜCKE! xD Man, ich bin auf Schoki, das is nich gut! Und die Halskrause scheuert xD Aber sie ist schwarz und das ist toll! xD Naja, kommen wir langsam zum Thema... Dieses Jahr durfte ich meine Irgendwie-Verwandte bewichteln! Und ich hab sie reingelegt! MUAHAHAHAHA!!!!!! Find ich toll xDDD Sie musste die Story auch nicht betan, wär ja blöd xD Also... Macht euch auf Fehler gefasst! Und viel Spaß beim lesen ^^ ---------------------------------------------------- Unruhig huschten die dunklen Augen hinter der fast ebenso dunklen Sonnenbrille hin und her, verfolgten mit ihren Blicken die vorbei eilenden Passanten, die wohl auf der Suche nach den letzten Weihnachtsschnäppchen waren. Er wartete bereits eine halbe Stunde, doch da es ungewöhnlich warm war für einen 23. Dezember - Klimaerwärmung sei Dank - war die Warterei nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil, er hätte es gerne noch länger so gelassen, einfach er alleine zwischen all den Menschen, all den Fremden. Es war soviel angenehmer, man musste nicht über Themen reden, die man meiden wollte, die man aufschieben wollte. "Rod!" Und da war sie auch schon, die Stimme, die er mehr als alles andere liebte und die er gleichzeitig am wenigsten hören wollte. Langsam wandte er sich um und sah den Blonden wild winkend näher kommen. Als wenn er nicht bereits durch seine Größe auffiel, nein, er musste auch noch die Aufmerksamkeit aller Leute durch sein Benehmen auf sich lenken. Keuchend kam Farin vor ihm zum stehen: "Sorry, aber es ging nicht früher... Ich hoffe du wartest noch nicht lange." Als er jedoch nach der Hand des Chilenen griff, wich dieser zurück und wandte das Gesicht ab. "Nein, noch nicht lange. Wie geht es Dirk?" Einen Moment zögerte Farin, dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und wandte ebenfalls den Blick ab. "Besser... Er hat geschlafen als ich los bin, deshalb hat es auch gedauert... Wollen wir uns vielleicht irgendwo rein setzen?" Ein kurzes Nicken, eine andere Antwort erhielt er nicht. Sie hatten sich ein kleines Café gesucht, gerammelt voll mit Leuten die sich eine Pause gönnen wollten. Überall klapperte Geschirr, man unterhielt sich über die kommenden Feiertage, die gekauften Geschenke... es war also der perfekte Ort für ein ungestörtes Gespräch. "Wieso bist du am 14. nicht vorbei gekommen? Dirk und ich waren alleine... Wir hätten doch schön feiern können." Farin rührte etwas in seinem Tee rum, blickte nur kurz auf um sich zu vergewissern dass der Andere ihm zugehört hatte. Dieser starrte zwar aus dem Fenster, doch er wirkte dennoch aufmerksam. "Und was denkst du, wie das hätte ablaufen sollen? Er dreht doch schon durch wenn er mich nur sieht. Und wenn er grade gut drauf ist will ich nichts dran ändern." Nachdenklich nippte er an seinem Kaffee, verzog kurz das Gesicht und kippte einen Schuss Milch hinein. "Du weißt doch was das letzte Mal war... Das will ich nicht nochmal erleben müssen. Und du doch sicher auch nicht, oder?" Der Blick des Bassisten richtete sich auf den Blonden und als er in dessen Augen sah, schoss eine Hitzewelle - fast schon ein Stromschlag - durch seinen Körper. Dem Älteren schien es ähnlich zu gehen, denn er brauchte einen Moment, bis er reagieren konnte: "Natürlich nicht... Das war... Ich hätte nie gedacht dass er so weit gehen würde." Nur ungern erinnerte er sich an diese Nacht, am liebsten hätte er sie völlig aus seiner Erinnerung gestrichen... ~Rückblick~ "Rod... Warte... Das Telefon..." Keuchend löste er sich von den Lippen des Chilenen, doch dieser zuckte sofort vor und packte den Größeren fester. "Wird schon nicht so wichtig sein", nuschelte er in den Kuss und ließ seine Hände über den Oberkörper des Blonden streichen. Einen Moment zögerte dieser noch, doch sein Widerstand wurde mit jeder Sekunde schwächer. Das Telefonklingeln schien immer leiser zu werden, bis es schließlich verstummte und kurz darauf seine eigene Stimme erklang, die von seiner Abwesenheit berichtete und um eine Nachricht nach dem Piepton bat. Einen Moment war es still, dann hörte er ein leises Schluchzen: "Jan, ich weiß du bist da! Und ich weiß dass er auch da ist! Jan, ich liebe dich! Ich brauche dich! Bitte, Jan..." Farins Nackenhaare stellten sich auf und dieses Mal war es Rod, der sich löste, wobei dessen gesicht einen ebenso geschockten Ausdruck angenommen hatte wie sein eigenes. "Jan, geh ran! Ich bring mich um wenn du mich verlässt!" Trotz des Zitterns in der Stimme des Drummers, verstand man seine Worte klar und deutlich. Doch dann verstummte er und die Aufzeichnung wurde beendet. Als wäre dies ein Zeichen gewesen sprangen die beiden aus dem Bett. Während Farin zum Telefon stürmte und versuchte, seinen Freund zu erreichen, zog Rod sich seine Hose wieder an, wobei er fast gefallen wäre, da seine Beine stark zitterten. "Er geht nicht ran!" Farin versuchte ruhig zu bleiben, doch seine Stimme überschlug sich förmlich. "Sicher ist er nur eingeschnappt oder so... omm, wir fahren hin!" Mit diesen Worten erschien der Chilene in der Tür und warf dem Gitarristen seine Hose zu. "Keine Angst, es geht ihm gut..." ~Rückblick ende~ "Jan?" Farin zuckte leicht zusammen und sah den Jüngeren an, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. "Was? Entschuldige, war wohl in Gedanken..." Er trank einen kleinen Schluck, als könne er damit den Kloß in seinem Hals lösen, ihn einfach wegspülen. "Ich hab dich gefragt wie es jetzt weiter geht. Also... Du weißt schon. Momentan ist es klar dass wir nichts machen können, nicht bevor Dirk... Naja..." Rod richtete den Blick auf den Tisch und brach ab, doch Farin wusste auch so, was er sagen wollte. "Mit Die Ärzte ist ja eh Pause, eben deshalb... Auflösen sollten wir uns nicht, das würde ich nicht wollen und du willst das doch auch nicht." "Aber Dirk..:" Ja, Dirk... Der Drummer ertrug es nichtmal, wenn Rods Name in seiner Nähe genannt wurde. Wie sollten die beiden da je wieder gemeinsam ins Studio? "Mit FURT mache ich erstmal auch nichts... Ich kann nicht, Dirk dreht durch wenn ich zu lange weg bin. Wie sollte ich da auf Tour fahren?" Beide schwiegen und hingen anscheinend ihren eigenen Gedanken nach. "Rod... Wir müssen etwas machen. Du weißt, ich liebe dich." Farins Hand schob sich näher an die des Jüngeren, doch dieser schüttelte nur den Kopf und lehnte sich zurück. "Ich kann das nicht... Du weißt wieso!" ~Rückblick~ "Dirk, mach auf!" Immer wieder rammte Farin seine Hand gegen das helle Holz der Haustür, doch auf der anderen Seite blieb es ruhig. "DIRK!" Schritte ertönten, doch diese kamen von de Treppe, genauer gesagt von Rod, der mit Farins Schlüsselbund in der Hand immer mehrere Stufen auf einmal nahm. "Ich hab ihn!", rief er überflüssiger Weise, während er dem Blonden die Schlüssel gab. Sofort suchte Farin nach dem richtigen und schob diesen zittrig ins Türschloss. Einen Moment rechnete er damit, dass ein gewisser Widerstand da sein würde, dass Bela von innen seinen eigenen Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte, doch dem war nicht so. Mit einem leisen Klicken sprang die Tür auf und wurde fast aus den Angeln gerissen, als der Gitarrist hinein stürmte, dicht gefolgt von Rod. Alles war dunkel und wäre er nicht über die Schuhe des Älteren gestolpert, hätte Farin wohl geglaubt dass dieser nicht da war. "Dirk? Dirk!" Keine Reaktion, wie er es erwartet, wie er es befürchtet hatte. "Jan, ich hab ihn!" Er hatte nicht bemerkt dass Rod nicht mehr hinter ihm war und brauchte einen Moment um zu realisieren, dass dessen Stimme aus dem Schlafzimmer kam. Sofort stürmte er hin und da war er... ~Rückblick ende~ "Ja, natürlich... Aber... Ich kann so nicht weiter machen! Ich will dich an meiner Seite haben!" Die Stimme des Blonden war etwas lauter geworden, wodurch einige Leute in ihrer Umgebung neugierig zu ihnen drehten. Wieder schwiegen sie beide, dieses Mal jedoch nur, um sicher zu gehen dass die neugierigen Menschen sich wieder ihren eigenen Gesprächen zuwandten. "Jan... Denkst du mir geht es anders? Aber wir können das nicht machen! Du gehörst zu Dirk..." Es war schwer diese Worte auszusprechen, mindestens genauso schwer wie es für Farin war, diese Worte zu hören. "Was soll ich machen, Rod?" Er schaffte es nicht den verzweifelten Ton zu unterdrücken und selbst wenn ihm dies gelungen wär, hätte man es doch an seinen Augen sehen können. "Ich weiß es nicht... Die Logik sagt mir: geh zu Dirk, bleib bei ihm, hilf ihm. Aber mein Gefühl sagt mir etwas ganz anderes..." Der Dunkelhaarige lächelte schwach, starrte in seine Kaffeetasse und umklammerte diese fest mit beiden Händen. Auch Farin starrte in seine Tasse, brachte jedoch nur ein schwaches Nicken zustande. Ja, Bela brauchte ihn... ~Rückblick~ Zitternd starrte er auf das sonst so weiße Laken, auf dem sich ein roter Fleck ausgebreitet hatte, dunkel, feucht glänzend, mit Belas ebenfalls rotem Handgelenk als zentrum. "DIRK!" Hatte er in den letzten Minuten etwas anderes sagen können als den Namen des Älteren? Oder waren es Stunden? Wie lange hatte er reglos im Türrahmen gestanden, während Rod versuchte, die Blutung irgendwie zu stillen. "Das wollte ich nicht..." Zitternd sank Farin am Fußende des Bettes auf die Knie, den Blick starr auf das Blut gerichtet. "Jan, ruf einen Notarzt! Mach schon!" Rod war kreideweiß, doch es schien als würde er in dieser Situation nicht die Nerven verlieren und genau wissen, was zu tun war. Als würde er dies jeden Tag tun... ~Rückblick ende~ Farin hatte nicht mitbekommen dass der Andere bezahlt hatte und sah diesen verwirrt an, als er sich erhob. "Du solltest zu Dirk... Wenn er wach wird könnte wieder sonstwas passieren." Auch der Blonde erhob sich nun, nickte allerdings wieder nur. Er hatte so auf dieses Treffen bestanden, darauf gehofft dass dadurch einiges klar werden würde, es ihm helfen würde... Und nun trennten sich ihre Wege wieder für unbestimmte Zeit und noch immer war diese Kluft zwischen ihnen, diese Ungewissheit. "Sicher dass du nicht mal wieder vorbei kommen willst? Das mit Dirk bekommen wir schon hin." Der Gitarrist knöpfte seine Jacke bis oben hin zu, hauptsächlich um eine Beschäftigung zu haben und weil er so den Augenkontakt vermeiden konnte. "Nein, bekommen wir nicht. Er erträgt es nicht wenn ich in deiner Nähe bin, nicht nach allem, was passiert ist. Es würde so enden wie letztes Mal. Und dann wären wir vielleicht zu spät." Rod sprach leise, seine Stimme klang sanft, tröstend. Dabei musste es ihm ebenso schwer fallen, dies zu akzeptieren. Er brachte sogar ein Lächeln zustande, dass ein Fremder ihm sicher als echtes abgekauft hätte. "Na los, du solltest zurück. Wir treffen uns sicher bald mal wieder." Noch immer lächelte er dieses falsche Lächeln, welches für Farin fast schon eine Qual war. Nur widerwillig ließ er sich von Rod aus dem kleinen Café schieben, bis sie schließlich vor der Tür standen, wo der Wind ihnen das Haar zerzauste. "Ich hab ja noch ein Geschenk für dich!" Zwar tat der Jüngere so, als wäre es ihm grade erst eingefallen, doch so wirklich glaubhaft war dies nicht, der Unterton in seiner Stimme war ebenso falsch, wie sein Lächeln. Schnell hatte er einen weißen Umschlag aus der Innentasche seiner Jacke gezogen und gab diesen an Farin. "Dirk sollte nicht unbedingt dabei sein, wenn du ihn öffnest... Ist aber verständlich, oder? Versteck ihn irgendwo und öffne ihn am besten wenn er schläft... Frohe Weihnachten." Verwirrt starrte Farin den Umschlag in seiner Hand an. Er war nicht dick, länglich geformt und hatte eine leichte Maserung. Und was auch immer drin war, bestand nicht aus normalem Papier. Dafür war es zu fest. Es fühlte sich eher an, als würde dort etwas aus Pappe stecken... Vielleicht Tickets für irgendwas. "Ich hab aber gar nichts für dich", nuschelte Farin, doch der Kleinere schüttelte nur den Kopf. "Das musst du auch nicht. Ich wollte es nur um dir zu zeigen, dass ich dich liebe." Die letzten Worte des Chilenen waren kaum mehr als ein Flüstern, doch trotz der geringen Lautstärke zauberten sie ein Lächeln auf die Lippen des Blonden. "Ich liebe dich auch... Und ich melde mich, sobald wir uns wieder treffen können." Nur schwer konnte er der Versuchung widerstehen, den Dunkelhaarigen an sich zu drücken, ihn zu küssen und nie wieder gehen zu lassen. Stattdessen strich er leicht über Rods Arm, was dieser jedoch nur kurz zuließ. "Bis bald..." ~Rückblick~ "Nein! Nie wieder!" Ein Klirren, zersplitterndes Glas und die Reste der Wasserflasche verteilten sich über den Boden. Zitternd sank Bela in das weiße Kissen zurück, starrte an die Decke und ballte die Hände zu Fäusten. "Jan, ich brauche dich. Wenn du mit Rod zusammen kommst... Dann bring ich mich wirklich um!" Tränen strömten über das Gesicht des Drummers, ebenso wie über das des Blonden. "Was verlangst du von mir, Dirk? Was?" "...Bleib bei mir. Rod darf nicht zwischen uns stehen, nie! Er muss verschwinden, sonst wird es immer wieder passieren! Schmeiß ihn aus der Band, brich den Kontakt ab!" ~Rückblick ende~ Weihnachten. Sonst immer ein besonders schönes Fest, da sie einen dieser Tage immer zu dritt verbracht hatten. Doch dieses Jahr war es anders. In Belas Wohnung saßen sie zu zweit, hatten bereits zu Abend gegessen und waren nun dabei, die Geschenke auszupacken. Rod war alleine in seiner Wohnung, aufs Abendessen hatte er verzichtet und stattdessen lag er bereits im Bett. Er stellte sich vor, wie Farin in einigen Stunden alleine irgendwo sitzen würde, mit dem weißen Umschlag, aus dem er sein Geschenk entnehmen würde. Genauer genommen das Geschenk für ihn und für Bela. Zwei Tickets, welche schon bald gültig sein würden. Der Karton, aus welchem diese ausgeschnitten wurden, lag noch auf dem Schreibtisch, als hätte er die Arbeit daran erst vor wenigen Minuten beendet. Tränen stiegen ihm in die Augen, als er diese schloss und noch einmal tief einatmete. Freiheit. Dies sollte das Ziel der selbstgebastelten Tickets sein, das gemeinsame Ziel für Bela und Farin. Und die Gültigkeit der Tickets begann... A Thousand Miles (Wichtelstory für mimifuzzy) --------------------------------------------- Ich bin mal wieder total spät dran... SORRYYYYY!!! >___< Ich hoffe du kannst mir irgendwie verzeihen! *es mit Bestechung versuch* *dir Kekse hinhalt* Hier ist jetzt endlich die Story für dich! Welches Lied ich gewählt habe dürftest du erkennen (wenn auch nur am Titel, irgendwie >.<)... ich muss gestehen dass ich das Lied nicht mag (nur bei "White Chicks" oder wie der Film heißt xD)... Aber da du es dir so gewünscht hast habe ich es genommen und eine Story dazu geschrieben, die dir hoffentlich gefällt ^^" Ich wünsche dir nun viel Spaß beim lesen und entschuldige mich nochmal >.< ------------------------------------------------ A Thousand Miles Es war ein seltsames Gefühl für ihn, durch diese dunklen Straßen zu ziehen. Allein. Es fehlte etwas, was sonst so selbstverständlich für ihn war. Das Plappern, das Lachen, einfach alles. Viel zu ruhig war es für ihn, hatte etwas Unheimliches, was doch sonst genau sein Metier war. Mit einem Seufzen klappte er den Kragen seiner schwarzen Jacke hoch und strich sich durchs ebenso schwarze Haar. Seine Finger waren taub und die dünnen, feinen Haare schienen plötzlich hart und fest wie Klaviersaiten, die sich in seine Haut schnitten. Gern hätte er sich in eine Kneipe gesetzt, ein paar Bierchen gekippt und seinen halb erfrorenen Körper für ein paar Stunden dort aufgewärmt. Doch stattdessen zog er an den letzten beleuchteten Häusern vorbei, ignorierte die laute Musik und das Gelächter und setzte seinen Weg fort. Es war weit nach Mitternacht, doch es war Freitagabend und dementsprechend viel los auf den Straßen. Jedenfalls auf den Hauptstraßen, welche er jedoch so lange wie möglich mied. Eigentlich seltsam, wenn man die eisige Kälte und den leichten Schneefall betrachtete... und das im Februar. Nach einem wohl temperierten Weihnachtsfest hatten sie eigentlich schon damit gerechnet, dass sie Schnee nur noch in Filmen wie 'Der kleine Lord' sehen würden. Doch das weiße Zeug - von ihm persönlich gern Himmelswichse genannt - feierte ein riesen Comeback. Erneut seufzte Bela, steckte die eingefrorenen Hände tief in die Jackentaschen und stellte bedauernd fest, dass er sich nun wohl oder übel ins Getümmel stürzen musste. Seine kleinen Schleichwege führten alle zur Innenstadt, die ja auch von Anfang an sein Ziel gewesen war, doch nur zu gerne hätte er die Menschenmengen noch eine Weile gemieden. Der Drummer atmete tief durch, ließ den Blick kurz schweifen und trat schließlich hinaus. Er rechnete nicht damit, dass ihn jemand erkannte, schließlich waren die meisten Leute mit sich selbst beschäftigt oder bereits zu besoffen um ihre Umgebung wirklich wahr zu nehmen. Oder beides. Das war praktisch an Hamburg: Den Menschen war ihre Umwelt egal, er hätte dort auf dem Rathausmarkt verrecken können und man hätte ihm - wenn überhaupt - nur ein paar Münzen hingeworfen. Hätte er sich jedoch mit wem geprügelt, wären sofort die Gaffer aus Hamburg und Umgebung angetanzt, alle natürlich ganz zufällig in der Nähe und ganz zufällig mussten sie dann an genau dieser Stelle vorbei. Es war einfach zum Kotzen. Alles war zum Kotzen. Er zuckte leicht zusammen, als er ein leichtes Vibrieren an seiner Brust spürte, doch als kurz danach die ersten Töne von 'I Was Made For Loving You' erklangen wurde ihm klar, dass es nur sein Handy war. Gut, was hätte es auch sonst sein sollen? Und anhand des Klingeltons wusste er auch sofort, dass es sich bei dem Anrufer um Rod handelte. Auch etwas, was leicht zu erraten war. Denn welcher normale Mensch rief sonst zu dieser späten Stunde an? So verrückt waren nur Rod und... Einen Moment zögerte Bela, wusste nicht ob er abheben oder es einfach ignorieren sollte. Er hätte die Hände aus den angewärmten Taschen nehmen und die Jacke öffnen müssen - schon der Gedanke daran ließ seine Körpertemperatur sinken. Außerdem wusste er, was der Chilene wollte. Und auf eine Standpauke gepaart mit besorgten Fragen über seinen Aufenthaltsort hatte er grade keine Lust. So zog er widerstrebend eine Hand aus der Tasche, drückte sich kurz auf dem Brustkorb rum in der Hoffnung, die richtige Taste zu erwischen und ließ, sobald das Lied verstummte, seine Hand wieder in die Tasche gleiten. Vielleicht hätte er das Mobiltelefon gleich auf lautlos stellen sollen, da Rod sicher nicht so schnell aufgab, aber er ließ es bleiben. Stattdessen wischte er etwas Schnee von einer Bank und setzte sich auf diese. Sofort drang die Feuchtigkeit durch die Jeans, verstärkte die Gänsehaut und jagte leichte Schauer durch seinen Körper. Doch eigentlich spürte er es kaum. Seine Gedanken waren abgedriftet, er war nicht mehr in Hamburg, sondern in Berlin. Zwar saß er noch immer auf einer Bank vor einem Rathaus und es war dunkel, aber dort war es etwas wärmer. Und er war nicht alleine. Es war nach einer von vielen, nervigen Bandproben, die ihn in letzter Zeit immer mehr ankotzten. Kaum einer schien ihn zu verstehen, schien zu wissen, was er wollte. Abgesehen von einem. "Dirk? Hörst du mir eigentlich zu?" Der Größere wedelte mit der Hand vor den Augen des Anderen rum: "Du bist dran mit einem Vorschlag." 1981, mit Soilent Grün ging es zu Ende, auch wenn dies bis dato nur zwei Menschen wirklich erkannt hatten. "Okay, mein Vorschlag... 'Die Musiker, die Musik machen und die ihr euch anhören sollt'?" Grinsend wandte Bela sich dem Jüngeren zu, der lachend den Kopf schüttelte. "Gut, an dem Bandnamen werden wir wohl noch eine ganze Weile sitzen." "Ja... Wobei das doch eigentlich eher nebensächlich ist, oder? Egal, wie wir uns nennen, wenn die Leute unsere Musik hören, werden sie jeden Namen lieben, selbst wenn wir so was Einfaches nehmen wie 'Die Poster', 'Die Band' oder 'Die Ärzte'." Es schien als hätte es Klick gemacht, denn plötzlich grinsten die beiden sich an. "Also 'Die Ärzte' klingt doch eigentlich ganz gut. Leicht zu merken. Und man benutzt das häufiger mal, was einen Fan dann sicher schnell mal zusammenzucken lässt, wenn er das hört. Also ich bin dafür", grinste der Blonde noch immer. Und auch Bela nickte. "Ich auch, deshalb wollt ich das noch mit erwähnen. Damit wäre das Problem ja wohl behoben, oder?" "Allerdings!" Ein seltsames Plätschern drang an seine Ohren und schien immer lauter zu werden. Es dauerte einen Moment bis Bela wieder in der Gegenwart war und bemerkte, dass ein Stück weiter ein Jugendlicher grade seine Mahlzeiten und den darauf gegossenen Alkohol auf dem Bürgersteig verteilte. Das bräunlich-gelbe Erbrochene bildete einen seltsamen Kontrast zu der inzwischen recht dicken Schneeschicht und sah alles andere als appetitlich aus. Doch auf Papier gebracht hätte man bei jeder Kunstausstellung den ersten Preis damit belegt. Kopfschüttelnd erhob Bela sich von seinem Platz und stellte erstaunt fest, dass sich auch auf seiner Kleidung eine leichte Schneeschicht gebildet hatte. Hatte die Erinnerung ihn so sehr gefesselt, dass ihm all so was entgangen war? Sein Blick huschte zur nächsten Uhr und zu seiner Überraschung hatte er tatsächlich eine Stunde dort gesessen. Es war fast ein Wunder dass er nicht erfroren war. Vielleicht lag es ja an der Erinnerung, die ihn immer von innen heraus wärmte. So hatte schließlich alles mit Die Ärzte angefangen. Der eigentliche Anfang von allem lag natürlich noch ein wenig weiter zurück. Grinsend dachte er an die Worte, die er bei so ziemlich jedem interview zum Besten gab, wenn es darum ging dass er seinen ersten Eindruck von Farin, sein erstes Treffen mit diesem aus seiner Sicht beschreiben sollte. Grob gesehen passten diese natürlich perfekt. Denn da war nun mal ein tiefgebräunter, blonder 1,94 m Hüne der immer am lachen war. Und somit war Farin das genaue Gegenteil zu seinem damaligen Ich. Er selbst war schon immer eher der Dunkle. Und manchmal kam es ihm so vor, als hätte er erst durch Farin richtig lachen gelernt, als hätte es vorher nie einen Grund dafür gegeben. Wieder vibrierte sein Handy, kurz danach wieder das Lied, welches Bela nun wirklich nicht mehr hören konnte. Er sollte dem Chilenen einen anderen Klingelton zuordnen. Oder einfach mal abheben. Immerhin würde ihn dies vor einen Abend mit weiteren Terroranrufen schützen. Seufzend zog er das kleine Wunder der Technik aus der Innentasche seiner Jacke und hob schließlich ab: "Rod, was würdest du machen wenn ich grade jetzt mit einer Frau rummachen würde?" "Wahrscheinlich einen Schock fürs Leben bekommen. Wie geht es dir? Ich hab schon mehrmals versucht dich zu erreichen, wo bist du?" "DAS hab ich gemerkt. Ich bin noch unterwegs." "Dirk, du musst früh hoch..." "Du doch auch, schließlich holst du mich ab." "Denkst du wirklich, ich kann beruhigt einschlafen wenn du noch um die Häuser ziehst?" "Ruf mich einfach nicht mehr an, dann kannst du dir vorstellen, dass ich Zuhause bin und schlafe. Was hättest du eigentlich gemacht, wenn ich wirklich schon geschlafen hätte?" "Dann wärst du ja bereits ans Telefon gegangen, als ich es um kurz vor 12 versucht habe. Du hast doch nichts getrunken, oder?" "Hör ich mich so an? Und überhaupt... Versuchst du dich grade als Super-Nanny? Neuer Berufswunsch?" "Nein, aber... Jan wollte dass ich auf dich aufpasse-" "Ja, das weiß ich, aber ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen. Wir sehen uns in ein paar Stunden. Bis dann, Rod!" Dass der Chilene plötzlich den Blonden erwähnte, ärgerte Bela irgendwie und so hielt er es für das Beste, das Gespräch einfach zu beenden. Zwar hörte er noch, wie der Bassist etwas sagte, doch was genau es war verstand er nicht, denn er hatte das Handy bereits vom Ohr entfernt und legte auf. Es würde ein anstrengender Tag werden und sicher wäre es das Vernünftigste, wenn er wenigstens versucht hätte, ein paar Stunden zu schlafen. Doch geschafft hätte er es eh nicht. Besonders nicht nach Rods Anruf. Er liebte den Bassisten, schließlich war er sein bester Freund, doch manchmal konnte er ihn - so unglaublich es auch klang - zur Weißglut treiben. Und dies war einer dieser Momente. War es nicht schon genug, dass Bela unaufhörlich an den Blonden denken musste? Und dann sprach Rod auch noch von ihm... Wütend trat Bela etwas Schnee weg, der fein wie Pulver vom Wind etwas weiter getragen wurde, wo er sich wieder auf den Weg legte und nicht mehr von dem bereits dort liegenden Schnee zu unterscheiden war. Aber auf wen war er wütend? Rod wollte schließlich nur helfen und das war höchstens nervig... liebenswürdig nervig, sofern es das gab. Nein, wütend war er wohl vielmehr auf sich selbst. Er hatte schließlich schon vor Rods Anruf - jedenfalls vor dem, den er angenommen hatte - an Farin gedacht. Aber er durfte das auch, schließlich war Farin... "Verdammt!" Wieder trat er etwas Schnee weg, immer und immer wieder. Sein Atem ging keuchend, obwohl es nun wirklich nicht schwer war ein paar weiße Flöckchen umher zu wirbeln. Das Handy vibrierte, klingelte und zerrte dadurch zusätzlich an seinen Nerven. "Rod, lass mich doch einfach in Ruhe!" Er wollte einfach Ruhe haben und in Erinnerungen schwelgen, obwohl er es auch gleichzeitig nicht wollte. Warum musste alles so kompliziert sein? Und warum konnte Rod ihn nicht verstehen und ihn einfach in Ruhe lassen? "Ich bin gespannt, was Rod sagt. Also er meinte wirklich, dass er mitmacht?" Farin zerschnippelte grade etwas Gemüse fürs Mittagessen, während der Ältere auf der Arbeitsplatte saß und leicht mit den Beinen schaukelte, wobei seine Hacken immer wieder leicht gegen die Schranktür unter ihm stießen. "Jupp. Er war zwar nicht unbedingt das, was man nüchtern nennt, aber auch nicht das, was man als sternhagelvoll bezeichnet. Ein gutes Mittelding also." Grinsend beugte er sich zu dem Blonden und schnappte sich ein Stück Karotte, welches kurz darauf in seinem Mund verschwand. "Sehr beruhigend. Und würdest du deine Lippen bitte vom Gemüse fern halten? Sonst werde ich nie fertig." "Wo soll ich meine Lippen denn sonst lassen? Vielleicht an dir?" Bela grinste noch immer, doch es wirkte nun anders...verführerischer. Farin musterte ihn schluckend und wandte sich schnell wieder dem Essen zu: "Hör auf mit den Späßchen." "Welche Späßchen?" Elegant sprang der Dunkelhaarige von der Arbeitsplatte und stellte sich dicht hinter den Größeren. "Du hast mir gefehlt, Jan." "Dafür hast du dich aber verdammt selten gemeldet." Seufzend lehnte Bela seine Stirn an den Rücken des Blonden und schloss die Augen. "Das hätte es für mich nur schwerer gemacht... Ich hatte Angst, dass du nichts von mir wissen willst." "Das hast du echt geglaubt?" Der Jüngere drehte sich um, was Bela dazu veranlasste wieder aufzublicken. "Dirk... Das war... dumm." "Nein, es war einfach nur meine Angst. Ist Angst denn etwas so Dummes?" Der Blonde zögerte einen Moment, schüttelte dann allerdings leicht lächelnd den Kopf. "Nein, etwas Verständliches. Mir ging es schließlich nicht anders." Auch Bela lächelte nun und legte eine Hand an Farins Wange. "Du hattest Angst? Das war... dumm." Grinsend stellte er sich auf die Zehenspitzen und legte seine Lippen sanft auf die des Gitarristen... Ihr erster Kuss, immer noch eine seiner liebsten Erinnerungen. Es folgten noch viele, doch dieser hatte halt etwas Besonderes, wie es immer bei einem ersten Kuss war. Und so vieles hatte in dieser Zeit ihren Anfang genommen. Noch am gleichen Tag hatte Farin Rod im 'Huxley´s Neue Welt' getroffen, wo sie erneut über die Band gesprochen hatten - Rod war an diesem Abend jedoch um einiges nüchterner, wodurch Farin später einige Details zu erzählen hatte. Und schon bald waren sie im Studio, auf der Bühne, beim Videodreh... Alles hatte zu dieser Zeit angefangen. Es hatte Höhen und Tiefen gegeben, sowohl mit der Band als auch in ihrer Beziehung, wobei es einmal sogar miteinander zu tun hatte. Fast wäre es erneut zur Trennung von Die Ärzte gekommen, was auch ihre Beziehung beinahe zum Scheitern brachte. Ohne die Band wären sie wohl nie zusammen gekommen und irgendwie hatte Bela damals das Gefühl, dass das Ende der Band auch das Ende ihrer Beziehung bedeutet hätte. Doch beides renkte sich wieder ein... Zum Glück. Längst war Bela weiter gegangen und stellte kurz darauf überrascht fest, dass er grade in die Straße bog in der seine Wohnung lag. Seine Füße hatten ihn automatisch nach Hause geführt und er hegte den Verdacht, dass sie einen Pakt mit Rod geschlossen hatten und ihn von jeder Kneipe fernhalten wollten. Anscheinend waren seine Füße momentan vernünftiger als sein Kopf, denn der war immer noch fürs dicht saufen und vergessen. Doch er gab nach und schloss stattdessen schnell die Haustür auf. Sobald er die Wärme des Treppenhauses gespürt hatte, würde sich sein ganzer Körper dagegen wehren auch nur die Nase aus der Tür zu stecken. Und so war es auch. Die Wärme umgab ihn und ließ ihn nachträglich frösteln. Seltsames Phänomen des Körpers. Vielleicht hatte er draußen auch nur deshalb nicht gefroren, weil der Großteil seiner Erinnerungen eher... heiß war. In der Wohnung angekommen kam erneut dieses Frösteln und es wurde langsam aber sicher ziemlich lästig. Doch das blinkende Lämpchen seines Anrufbeantworters lenkte ihn schnell ab und als er die Anzahl der hinterlassenen Nachrichten sah musste er doch leicht lachen. 40 Nachrichten... Rod hatte seinen persönlichen Rekord gebrochen. Doch den Rekord des Blonden würde er nie toppen. 365 Nachrichten, jeden Tag seines einjährigen Urlaubs eine Nachricht, immer mit den gleichen Worten... 'Ich liebe dich'. Bela hatte damals alle anderen Nachrichten gelöscht und es - mit ein wenig Hilfe von Rod - tatsächlich geschafft alles auf eine CD zu brennen. Und genau diese CD wollte er sich jetzt anhören. Er musste nicht lange suchen, sie gehörte schließlich zu den CDs, die nie die Anlage mit 5er CD-Fach verließen. Während er sich aus Schuhen und Jacke kämpfte griff er nach der Fernbedienung, schaltete die Anlage an und drückte den Knopf für CD 3. Kurz darauf erklang die Stimme des Größeren und hauchte ein sanftes 'Ich liebe dich'. Es war diese Stimme, die er jetzt brauchte, diese Worte, die er hören wollte... Zwar hatte er den ganzen Abend dagegen angekämpft, sich dies einzugestehen, doch er hatte es nicht wirklich geschafft, sich zu belügen. Erschöpft legte er sich auf die Couch, wollte eigentlich jedes 'Ich liebe dich' hören, doch er schaffte es nur bis 286, dann übermannte ihn die Müdigkeit. Wie versprochen stand Rod am nächsten Morgen auf der Matte - genau genommen nur 5 Stunden nachdem Bela eingeschlafen war - und war so pervers gut drauf und vor allem hellwach, dass der Drummer ihm am liebsten die Tür vor der Nase zu geknallt hätte. Doch es hätte nichts gebracht, Rod hatte schließlich einen Schlüssel. "Ich hab dir gesagt, dass du früh schlafen solltest. Hast du getrunken?" Rod war zwar in Belas Schlafzimmer verschwunden und suchte die Sachen für ihn zusammen, doch seine Stimme war trotzdem deutlich zu hören. "Nein, deine Helfer haben mich sicher nach Hause gebracht", nuschelte der Ältere und warf einen wütenden Blick auf seine Füße. "Was hast du gesagt?" "Nein, ich hab nicht getrunken!" Müde strich Bela sich durchs Haar und rieb sich leicht den Nacken. Eine Ledercouch war nun mal kein geeigneter Schlafplatz, aber im Bett hätte er keinen Schlaf gefunden. Es war zu groß, zu leer und viel zu kalt. "Dirk, geh eben duschen und mach dich dann fertig, wir kommen sonst zu spät." Rod stand nun in der Tür, hielt den schwarzen Sack von der Reinigung in der Hand und kämpfte leicht mit dessen Reißverschluss. Mit einem Schlag war der Drummer hellwach. "Scheiße, fast hätte ich es vergessen... Rod? Ich kann da nicht hin. Kannst du mir nicht eine Entschuldigung schreiben?" Der Chilene hatte in der Zwischenzeit den Kampf gewonnen und warf nun einen verwirrten Blick zu Bela: "Entschuldigung? Dirk... Das ist wohl das Dümmste, was ich je von dir gehört habe... Du hast wirklich nix getrunken?" Mit wenigen Schritten hatte Rod den Abstand zwischen ihnen verringert und schnupperte nun skeptisch an Belas zerknittertem Hemd. "Ich bin nüchtern! Aber ich hab Schiss... Ich kann das einfach nicht." Der Jüngere musterte ihn etwas unsicher, setzte sich dann jedoch neben ihn, wobei er darauf achtete, seinen eigenen Anzug nicht zu verknittern. "Dirk... Ich weiß dass du es kannst. Und du weißt es auch, du willst es dir nur grade nicht eingestehen." Bela mied den durchdringenden Blick des Anderen und starrte stattdessen auf ein Brandloch im Teppich, welches Rod bei der Wohnungseinweihung hinterlassen hatte. Sein Einweihungsgeschenk - eine Flasche Wein - hatte er dafür dann wieder mitgenommen, immerhin hatte Bela nun eine länger haltende Erinnerung. "Ich werd umkippen." "Ich werde neben dir stehen und dich gegebenenfalls auffangen." "Ich werde losheulen, vor all den Leuten." "Das ist normal... Und denkst du etwa, ich werde keine feuchten Augen bekommen?" "Was ist, wenn ich kotzen muss?" "Du hast nix im Magen, es wird dann nicht lange dauern. Musst dich also nur aufs Zielen konzentrieren." "...Ich muss da hin, oder?" "Ja, musst du." Mit einem resignierten Seufzen erhob Bela sich und verschwand kurz darauf im Bad, wo man auch bald das Geräusch der laufenden Dusche hörte. Die Fahrt dauerte nicht lange und obwohl Bela mehrmals versuchte, den Anderen zum umkehren zu bewegen - "Der Ofen ist bestimmt noch an!" "Ich hab ihn ausgemacht, Dirk." "Ich hab ihn heute noch gar nicht angemacht, also hast du ihn jetzt sicher angestellt und meine Wohnung wird abbrennen." "Er ist aus, Dirk! Ganz sicher!" "Aber die Dusche nicht, die hab ich sicher an gelassen!" "Das hätten wir gehört." "Ich hab mit Schalldämpfer geduscht!" - kamen sie schließlich auf dem großen Parkplatz an. Es war noch recht leer, was sich in einer Stunde spätestens ändern würde. Doch Bela und Rod wollten früher da sein, es gab noch einiges vorzubereiten. Und so hatte der Drummer noch Zeit zur Ruhe zu kommen, sicher war sicher. "Dirk, jetzt steig aus." "Du hast Kindersicherung rein gemacht, schon vergessen?" Rod grinste leicht bei den Worten des Älteren und das Grinsen wurde noch breiter, als sich die Beifahrertür öffnete und Bela eine Hand entgegen gestreckt wurde. "Jetzt kannst du aussteigen, Dirk." Das tat dieser auch, wobei ein leichter Rotschimmer auf seinem Gesicht erschien. Anscheinend war es ihm peinlich, dass Rod nicht der einzige war, der seine Worte gehört hatte. Der Chilene stieg nun ebenfalls aus und warf einen Blick über das Wagendach zu den beiden Älteren: "So, Jan. Deine Braut ist sicher angekommen, hatte zwischendurch aber ziemlich kalte Füße." Mit einem Grinsen beobachtete er, wie der Blonde den Kleineren an sich drückte und seine Lippen auf dessen presste. Ja, der 14. Februar war wirklich der perfekte Tag für eine Hochzeit. Es war einfach... lächerlich romantisch. Weißt Du Eigentlich...? ----------------------- Die nächste (und vorerst letzte) Fanclub Story ^^ Es kommen noch weitere, versprochen! Aber muss halt erst wieder schreiben ^^" Hat alles durch die Wichtelsachen gelitten (wie so alles bei mir -.-) Diese Story ist für -spiritus_sanctus- ^^ Das Lied dazu wird kein Schwein kennen... Es sei denn ich hab mal wem den Link geschickt xD Ist von einem ehemaligen Mitschüler von mir ^^" Und sonst... TOTAL NICHT GEBETAT! >___< Trotzdem viel Spaß beim lesen ^^ ----------------------------------------------------- Weißt du eigentlich...? "Ich hasse meinen Wagen!" Bela trat noch einmal kräftig gegen eine der Radkappen, welche sich auch sogleich löste und scheppernd zu Boden fiel. "Ich weiß, das hast du in den letzten Minuten mehrmals gesagt. Sei doch lieber froh dass er nicht mitten auf der Strecke liegen geblieben ist. Was meinten die vom ADAC denn?" Der Blonde hatte es sich auf der Motorhaube bequem gemacht und beobachtete den Älteren. Dieser seufzte theatralisch und fuchtelte mit den Händen rum. "Zwei Stunden! In zwei Stunden sind die frühestens hier! Was denken die, dass ich alle Zeit der Welt habe? Diese..." Bela arbeitete sein Repertoire an Schimpfwörtern ab und gebrauchte manche sogar doppelt, während Farin nur leicht grinsend den Kopf schüttelte. "Okay, also haben wir etwas Zeit... und was machen wir bis dahin?" Leise seufzend sah er sich auf dem kleinen Parkplatz um. Es gab nicht wirklich viel: ein Toilettenhäuschen, einige Tische mit Sitzbänken und einen Spielplatz, der knapp 2/3 der Rasenfläche einnahm. Der Dunkelhaarige hatte sich ebenfalls umgesehen und trat langsam an Farins Seite: "Wenigstens ist es trocken und einigermaßen warm. Wir könnten uns natürlich auch ins Auto hocken, aber ich glaub da wird mir irgendwann extrem langweilig." Der Größere warf einen kurzen Blick auf Bela. "Wir können ja auf den Spielplatz." Sofort hellte sich das Gesicht des Drummers - dem der sarkastische Unterton völlig entgangen war - auf und er strahlte den Jüngeren an. "Gute Idee! Na komm, los geht's!" Farin wollte noch protestieren, doch der Ältere war längst losgestürmt. So blieb ihm nichts anderes übrig als diesem zu folgen. Der Schlagzeuger hatte es sich bereits auf einer Schaukel bequem gemacht und stieß sich leicht vom Boden ab. "Dirk... Du benimmst dich manchmal echt kindisch. Kannst du auch mal ernst sein?" Der Blonde hatte sich an das Gestell der Schaukel gelehnt und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch Bela schien ihn zu ignorieren und schaukelte stattdessen munter weiter: "Na komm, setz dich auf die andere Schaukel. Wir machen Weitspringen!" Farin schüttelte leicht den Kopf und seufzte theatralisch. "Du bist unverbesserlich." "Feigling!" Der Ältere wusste genau wie er seinen Willen durchsetzen konnte, ohne dies zu offensichtlich zu machen. Wie vermutet ließ der Blonde dies nicht auf sich sitzen. "Okay wie du willst. Gleich wirst du sehen welchen Vorteil lange Beine haben." Mit diesen Worten sprang Farin auf die andere Schaukel und stieß sich kräftig vom Boden ab, während der Dunkelhaarige vor sich hin grinste: "Es kommt nicht auf die Länge an, sondern auf die Technik!" Mit diesen Worten ließ er die Ketten los und flog ein Stück nach vorne, direkt in den Sand. Glücklicherweise kam er auf den Füßen auf, auch, wenn er sich nicht lange auf diesen hielt sondern ein wenig zur Seite taumelte. Nur wenige Sekunden später landete der Blonde neben ihm - oder besser gesagt: schräg vor ihm. "Tja, die Länge spielt wohl doch eine wichtige Rolle!", grinste der Blonde und warf sich sein nicht vorhandenes langes Haar zurück. Bela hockte sich unterdessen in den kalten Sand und betrachtete eingehend die Abdrücke. "Das war aber nur ganz knapp! Nachher machen wir es nochmal, dann zeig ich dir wo der Hammer hängt!" Der Dunkelhaarige richtete sich wieder auf und sah sich auf dem kleinen Spielplatz um. Der Gitarrist trat an seine Seite, wobei er leicht den Kopf schüttelte: "Weißt du eigentlich wie beknackt du manchmal bist?" Der Ältere fuhr herum und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als hätte er eine Idee, wie man den Krieg stoppen, AIDS behandeln und Tri Top wieder so lecker wie früher machen könnte - und zwar alles gleichzeitig! "Das klingt gut", meinte er plötzlich, "könnte man glatt ein Lied draus machen!" Fragend hob Farin eine Braue: "Darüber wie beknackt du bist? Da könnte man ein ganzes Buch drüber schreiben!" Doch Bela schüttelte den Kopf. "Nein, mit diesem 'weißt du eigentlich'... Ich hab auch schon eine Idee!" "Genau das habe ich befürchtet." Seufzend trottete der Blonde zur Rutsche, während der Ältere ihm singend folgte: "Weißt du eigentlich... wer die besten Partys schmeißt? Und wie lange Twix schon nicht mehr Raider heißt?" Ruckartig blieb der Gitarrist stehen und wandte sich zu Bela um. "Also ob das ein Nummer Eins Hit wird... Aber um auf deine Frage zu antworten: von 1976 bis 1991 hieß es Raider, in manchen Ländern sogar bis 2000. Der Slogan in Deutschland war 'Raider der Pausensnack'. Es gab sogar eine große Kampagne in Deutschland, in der es hieß: 'Raider heißt jetzt Twix, … sonst ändert sich nix'. Die Sache mit den Partys kann ich dir allerdings nicht beantworten, das ist nicht mein Gebiet." Schmollend verschränkte Bela die Arme vor der Brust. "Mach mir doch nicht alles kaputt, Schokoriegelchen!" Grinsend trat der Dunkelhaarige an die Leiter und kletterte an dieser hinauf. "Okay, vielleicht war das nicht grade das beste Beispiel, obwohl ich es mehr als genial fand. Aber wenn du willst überlege ich mir etwas anderes." Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck setzte der Drummer sich auf die Rutsche und neigte den Kopf leicht zurück. "Okay, wie ist das? Weißt du eigentlich... Wer die Kekse aus der Dose nahm? Und wie die Spinne in die Yucca Palme kam?" Der letzte Teil wurde wieder in der grade erdachten Melodie gesungen. Mit einem selbstzufriedenem Grinsen warf der Ältere einen Blick nach unten, wo Farin sich vor Lachen bog: "Dir ist auch egal was du singst, oder? Hauptsache es reimt sich irgendwie!" Er lachte noch immer leicht, während Bela langsam runter rutschte: "Über meinen Raider-Reim hast du nicht so gelacht, dabei war der genial!" "Dirk, es heißt jetzt Twix! Hast du mir denn nicht zugehört?" "So einem Banausen höre ich nicht zu. Komm mit, ich will aufs Klettergerüst!" Mit einem Satz war der Kleinere wieder auf den Beinen und eilte zu einem roten - rostroten trifft es wohl eher - Klettergerüst. Der Gitarrist folgte ihm schulterzuckend und warf einen Blick auf die Uhr. Es war noch nicht sehr viel Zeit vergangen, also könnte es bis zur Ankunft des ADAC noch eine Weile dauern. Rod wusste Bescheid und hatte sogar angeboten ihn abzuholen, aber dann hätte Bela alleine bleiben müssen, was Farin natürlich nicht wollte. Außerdem hätte dies böse enden können, falls die Reperatur des Wagens länger dauern würde als geplant. "Jan, kommst du?" Der Drummer saß bereits auf einer der obersten Stangen und ließ die Beine baumeln. Als Farin zu ihm hoch sah lächelte der Kleinere leicht und klopfte mit einer Hand auf die Stange neben sich. "Na los, ist schön hier oben!" Resignierend erklomm nun auch der Jüngere das rostige Etwas, bis er wenige Sekunden später an Belas Seite saß: "Sieht nicht anders aus als unten... Doch, ich kann jetzt die stinkenden Autos sehen." "Jan, du bist so unromantisch! Guck lieber nach oben!" Farin tat wie ihm gehießen und legte den Kopf leicht in den Nacken. Der wolkenfreie Himmel war übersät mit Sternen. Auch Bela betrachtete diese: "Vielleicht sollte ich in meinen neuen Song eine Frage mit Sternen einbauen... Wie viele es sind." "Dirk? Das gibt es schon, ist ein bekanntes Kinderlied", grinste der Blonde, wandte den Blick allerdings nicht vom Sternenhimmel ab. "Wer kennt das denn heute noch? Also, mal überlegen... Weißt du eiiii-" Auch Bela hatte den Kopf wieder in den Nacken gelegt und sich etwas zurück gebeugt, allerdings ziemlich schwungvoll, wodurch seine Hände von der Stange rutschten und er kurz darauf etwas tiefer im Sand lag, den Blick noch immer nach oben gerichtet. Mit hochgezogener Braue beugte Farin sich über ihn. "Alles okay? Irgendwas passiert?" Keuchend setzte Bela sich auf und rieb sich den schmerzenden Hinterkopf: "Alles noch heil, aber ich hab den Text vergessen!" Leise lachend sprang der Größere runter und streckte dem am Boden liegenden Drummer eine Hand entgegen. "Dann kannst du ja meinen nehmen", meinte er lächelnd, woraufhin Bela zweifelnd eine Braue hob: "Du hast einen? Lass hören!" Der Blonde räusperte sich leicht und man sah ihm deutlich an, dass er nur mühsam ein erneutes Lachen unterdrücken konnte. Trotzdem sang er, als der Dunkelhaarige seine Hand ergriff: "Weißt du eigentlich... warum die Uhr'n nicht rückwärts geh'n? Und wie viele Sterne sich um Belas Schädel dreh'n?" "Du bist so ein Arsch!", lachte der Drummer und zog den Jüngeren mit einen Ruck runter, woraufhin dieser neben ihm im Sand landete. Sofort warf Bela sich auf ihn, damit der Blonde nicht wieder aufstehen konnte: "Du machst mein schönes Lied kaputt!" "Ach, mach ich das? Ich dachte daran wäre Twix oder die Yucca Palme schuld! Und jetzt lass mich aufstehen, ich hab Sand im Mund!" Farin zappelte leicht rum, doch der Andere schien ihn zu ignorieren und machte es sich sogar noch bequem auf ihm. "Und? Entschuldigst du dich?" "Ja, Dirk, ja! Jetzt mach schon, langsam kriecht mir der Sand auch in die Hose!" Breit grinsend richtete der Dunkelhaarige sich auf und klopfte ein wenig Sand von seinen Sachen: "Dafür kann ich nix, immerhin hast du angefangen mit dem Rumgezappel!" Auch Farin erhob sich nun und schüttelte abwechselnd die Beine: "Der Sand ist sogar in den Shorts! Und ich habe nur rumgezappelt weil ich etwas wie Sauerstoff in meinen Lungen haben wollte!" Er warf dem Kleineren einen gespielt wütenden Blick zu, konnte diesen allerdings nicht lange beibehalten und lächelte stattdessen. "Na? Was ist? Wollen wir wieder ins Auto?" Doch Bela schüttelte energisch den Kopf : "Nein, ich will noch aufs Trampolin! Vorher steig ich nicht wieder ein!" Er wirkte wie ein trotziger, kleiner Junge, es fehlte wirklich nur noch, dass er mit dem Fuß aufstampfte um das Bild zu vervollständigen. Der Blonde hob eine Braue, wie er es so oft tat und ließ den Blick über den Spielplatz schweifen. Tatsächlich befand sich ein Stück hinter ihnen ein ramponiert wirkendes Trampolin. "Das hab ich gar nicht gesehen." "Ich hab es auch erst eben entdeckt. Eigentlich hab ich es verkehrt herum gesehen", nuschelte der Drummer und spielte mit dieser Aussage wohl auf seinen eleganten Stunt an. Grinsend trat der Gitarrist aus der Sandkiste und warf einen Blick über seine Schulter: "Na gut, gehen wir noch etwas da hin. Aber bitte behalt deine Songideen für dich, ja?" Die von Bela geworfene Ladung Sand traf ihn direkt im Nacken und er spürte förmlich jedes Sandkorn, das unter sein Shirt kroch. "Dirk, du Sack!" Während Farin sich das schwarze Shirt einfach über den Kopf zog und es kräftig ausschüttelte, eilte der Drummer an ihm vorbei und sprang auf die Gummimatte des Trampolins. "Du musst gar nicht so böse in meine Richtung gucken; das war nur, weil du schlecht über mein Lied gesprochen hast!" Immer wieder schien die Stimme des Dunkelhaarigen zu ruckeln und zwar immer dann, wenn seine Füße das schwarze Gummi berührten und er sich kräftig abstieß um hoch zu springen. Farin hatte sich in der Zwischenzeit sein T-Shirt wieder angezogen und stand nun neben dem Trampolin, wobei sein Blick auf den springenden Drummer gerichtet war. "Bitte, dann überzeug mich. Eine gute Strophe und ich sag nichts mehr gegen das Lied!" Bela nahm die Herausforderung an. Während er nachdachte drehte er sich beim springen immer wieder um die eigene Achse, ließ es allerdings sein als er merkte, dass ihm dies nicht beim denken half - sondern nur seinem Essen auf dem Weg nach oben. Farin setzte sich in der Zwischenzeit auf das Trampolin und wurde immer wieder leicht hoch geschleudert, wenn der Drummer näher kam. "Ich hab was! ... Nein, doch nicht. Aber es dauert bestimmt nicht mehr lange!" Wieder kam Bela mit kleinen Sprüngen näher, landete einmal sogar fast auf dem Blonden. "Dirk, pass doch auf! Du bist zu groß zum Huckepack nehmen, also Beine weg von meinem Rücken!" Der Gitarrist wartete einen Augenblick, bis der Andere sich entfernt hatte, dann ließ er sich nach hinten sinken, die Arme unterm Kopf verschränkt. Sein Blick war nach oben gerichtet und einen Moment vergaß er alles um sich rum; die Autobahn, Belas Schrottkarre, das Trampolin... "Hey, nicht einschlafen!" Das grinsende Gesicht des Älteren erschien so plötzlich, dass Farin unwillkürlich zusammenzuckte. "Ich schlaf nicht, hab nur nachgedacht!" "Und worüber?" Bela sprang nun nicht mehr, stattdessen sank er auf die Knie und beugte sich über den Größeren, welcher ihn noch immer über Kopf sah. "Hab ich vergessen", nuschelte er und wollte sich aufsetzen, doch der Dunkelhaarige legte die Hände an seine Schultern und drückte ihn zurück. "Warte. Ich hab endlich eine Textstelle, die dürfte dir gefallen. Hörst du sie dir an?" Ein flehender Ausdruck lag in den grünen Augen, ein Blick, der einen Schauer durch Farins Körper jagte. Da er nicht sicher war ob er ein Wort heraus brachte nickte er einfach nur und wartete gespannt auf die - anscheinend besonders wichtige - Textstelle. Der Drummer atmete tief durch, zitternd, während er sich aufsetzte und die Augen schloss. "Weißt du eigentlich... Wie groß meine Liebe ist? Und dass du für mich... Das wichtigste auf Erden bist?" Trotz der spürbaren Unsicherheit war seine Stimme kräftig, voller Gefühl... Es schien als würden die Worte noch in der Luft hängen, sie umgeben, als Bela die Augen öffnete und den Liegenden gespannt, fast schon ängstlich ansah. Dessen Blick war wieder - oder immer noch? - zum Himmel gerichtet. Grade wollte der Drummer sich abwenden, als Farins Hand hervor schnellte und sich in seinen Nacken legte, wo sie leichten Druck ausübte. Langsam wurde er weiter runter gezogen, immer tiefer, bis sein Gesicht dicht vor dem des Größeren war. "Ich liebe dich auch, Dirk. Aber das nächste Mal... Komm bitte gleich zur Sache, ja?" Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, ebenso auf dem des Schlagzeugers, als er sich noch etwas tiefer beugte und seine Lippen auf die des Blonden legte. Savin Me... (Oster-Wichtel FF für Lena_Jones) --------------------------------------------- Sag es mir! Wer ist dein GOTTGOTT? xDD MUAHAHAHAHA! REINGELEGT! Das tut so guuuuut! Bald vertraut mir echt keiner mehr... Sina reingelegt, dich reingelegt... Und ich hab es genossen! Nein, eigentlich ist es immer die Hölle >.< Wir schreiben so ziemlich jeden Tag und dann muss ich die Klappe halten... DAS IS SCHEIßE SCHWER! Besonders wenn da eine Stelle ist die ich mag... Sowas erzähl ich sonst sofort! >.< Naja, jedenfalls... HIER IST DIE STORY FÜR DICH, MEIN TWIN! *abschmus* *knutsch* Hoffe sie dir gefällt dir irgendwie >.< Hab mich damit ziemlich schwer getan >.< LIEB DICH! ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das stetige Tropfen schien von Mal zu Mal lauter zu werden. Tropf. Tropf. Tropf. Es war nervtötend. Als wäre es in seinem Kopf. Egal worauf er sich konzentrierte, es war einfach nicht zu übertönen. Tropf. Tropf. Tropf. Als würde es näher kommen. Sein Atem glich einem Schnauben. Er hatte nicht bemerkt dass er die Luft angehalten hatte. Erst das leichte Schwindelgefühl zeigte ihm, dass er etwas vergessen hatte. Etwas sonst so selbstverständliches. Das tropfende Geräusch hatte ihn zu sehr abgelenkt. So sehr, dass er vergaß zu atmen? Fast hätte er gelacht, aber auch nur fast. Ein leises Rascheln ließ ihn zusammenzucken und für einen Moment verdrängte er tropfende Geräusche und vergessene Atmung aus seinen Gedanken. Er lauschte ungefähr eine Minute, vielleicht auch länger, ob noch etwas folgen würde... doch nichts. Also zurück zum Anfang. Tropf. Tropf. Tropf. War es wieder lauter geworden? Oder lag es daran, dass er sich so sehr darauf konzentrierte? Und wieso konzentrierte er sich überhaupt darauf? Um nicht wahnsinnig zu werden? Eher weniger; war es doch genau dieses Geräusch, dass in ihm den Drang zum schreien erweckte. Doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Tropf. Tropf. Tropf. Wenn doch wenigstens ein Behälter drunter stehen würde. Dann hätte es sich im Laufe der Zeit verändert. Doch so blieb es bei diesem seltsam klatschenden Geräusch. Kam es aus einem Wasserhahn? Wahrscheinlich. Jedenfalls erschien ihm dies logisch. Tropf. Tropf. Tropf. Wieder dieses Rascheln, dieses Mal jedoch energischer. Konnte ein Rascheln energischer werden? Er dachte tatsächlich darüber nach und irgendwo in seinem Hinterkopf fragte er sich gleichzeitig ob er nun wirklich wahnsinnig wurde. "Dirk?" Der Angesprochene zuckte stark zusammen. Er hatte mit allem gerechnet, aber ganz sicher nicht mit dieser Stimme. "Alles okay bei dir?" War dies eine rhetorische Frage? Im Normalfall bestimmt, aber war dies der Normalfall? Nein. Er lachte leicht, gedämpft. Und gleichzeitig schluchzte er. Es war keine gute Idee jetzt loszuheulen, er bekam ohnehin schon schlecht Luft. Und eine verstopfte Nase würde ihm das Atmen sicher nicht erleichtern. Außerdem hatte er keine Taschentücher bei sich - wieder hegte er den Verdacht langsam aber sicher den Verstand zu verlieren. Er kniete auf einem Steinboden in einem muffigen, kalten Raum (vermutlich ein Keller oder eine ähnliche Räumlichkeit), die Hände auf den Rücken gebunden und in seinem Mund steckte ein widerlich schmeckendes Tuch. Noch dazu kam die Augenbinde - vermutlich schwarz - welche ihm die Sicht raubte. Und er dachte daran dass er ein Taschentuch gebrauchen könnte. "Dirk, sag doch was." Als er diesen Satz hörte lagen ihm mehrere Schimpfwörter auf der Zunge, wahrscheinlich irgendwo unter dem widerlichen Tuch. Doch er brachte es nur zu einem leicht genervten Stöhnen. Wenigstens hatte das Schluchzen nachgelassen. "Bist du noch geknebelt? Ich bekomm die scheiß Augenbinde nicht ab!" Wieder eine so intelligente Frage vom Herrn Urlaub. Was sollte er denn machen? Ja sagen? Nicken? Fast hätte er wieder gelacht, aber mal wieder nur fast. "Okay... Ich deute das mal als ja." Kluger Junge. "Kannst du irgendwelche Geräusche von dir geben? Ich versuch zu dir zu kriechen." Geräusche... Was denn bitte für Geräusche? Er hatte nur ein Geräusch im Kopf, es hatte sich dort eingebrannt! Tropf. Tropf. Tropf. Schnell schüttelte er den Kopf und summte leicht. Kurz darauf schien etwas über den Boden zu schleifen, was ihn kurz verstummen ließ. "Mach weiter." Er befolgte die Anweisung des Blonden und summte weiter. Hätte man ihm danach gefragt welches Lied es war, er hätte es in diesem Moment nicht beantworten können, selbst ohne Knebel. Wie hatte Farin es geschafft seinen loszuwerden? Probeweise drückte Bela mit der Zunge gegen das Stück Stoff, versuchte es zu verschieben. Doch dies bereute er sofort als ein Schwall Speichel seine Kehle hinab floß und diesen widerlichen Geschmack nur zu deutlich mit sich trug. Sein Magen rebellierte und während seine Augen sich hinter der Binde weiteten, arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren. Würde er nun das große Kotzen bekommen gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Ersticken oder Schlucken. Beides nicht sehr angenehm, doch im Notfall würde er wohl eher Möglichkeit B wählen. Immerhin hatte es ihm beim ersten mal essen auch geschmeckt und irgendwie war es fast noch das selbe. Nein, genau genommen WAR es noch das selbe! Gepaart mit Magensäure, bon appetit! Doch die Frage war, ob es überhaupt klappen würde mit dem runterschlucken. Seine Speiseröhre wäre in diesem Moment eine Einbahnstraße nach oben, endend in einer Sackgasse. Wenden fast unmöglich. Und für Gegenverkehr kein Platz. Er versuchte mehrmals tief durchzuatmen um die Übelkeit nieder zu ringen. Ans summen dachte er nicht mehr, das war momentan nebensächlich. Langsam ließ das Gefühl in der Magengegend nach und als es schließlich ganz aufhörte seufzte er erleichtert auf. Das schlurfende Geräusch hatte aufgehört und so summte Bela wieder, wobei es ihm diesmal darum ging sich irgendwie von dem Geschmack abzulenken. Gleichzeitig ließ er seinen Gedankengang noch einmal Revue passieren und musste leicht grinsen als er an die Sackgassen-Einbahnstraße dachte. Sehr logisch. "Warum grinst du so?" Das Grinsen gefror auf seinem Gesicht und das Summen blieb ihm im Halse stecken. Er wollte den Blonden - dessen Stimme nun dicht vor ihm war - fragen, woher dieser es wusste, wo er doch eine Augenbinde trug. Doch von ihm kam nur ein gedämpftes "Hmpf?" Farin schien diese Frage allerdings zu erahnen, denn er sagte: "Ich habe es gefühlt. Eben ging es dir schlecht, deshalb habe ich dich nicht dazu gedrängt weiter zu summen. Ich hatte auch eine Ahnung wo du ungefähr bist, aber ich war mir nicht ganz sicher. Also habe ich gewartet." Das klang irgendwie... kitschig. Sehr kitschig. Und in diesem Moment stand er auf Kitsch. Als er eine Berührung an seiner Schulter spürte zuckte er unwillkürlich zurück. "Entschuldige, ich hätte dich vorwarnen sollen. Halt still, ich guck mal ob ich deinen Knebel oder die Augenbinde lösen kann." Zwar hatte Bela sich beim zweiten Mal darauf vorbereitet, doch er zuckte wieder zusammen als er Farins Wange nun an der eigenen spürte. Sein warmer Atem strich ihm über den Wangenknochen und verursachte einen angenehmen Schauer, begleitet von einer leichten Gänsehaut. "Ich fang mit der Augenbinde an... Keine Angst, ich bekomm das schon irgendwie hin." Langsam aber sicher verfluchte Bela den Knebel dessen Knoten unangenehm gegen seinen Nacken drückte wenn er den Kopf leicht anhob. Und die Tatsache dass er nicht reden konnte war noch schlimmer. Etwas warmes, weiches streifte seine Wange und verweilte an der Augenbinde. Dann ein kurzes Kratzen. Da Farins Hände anscheinend ebenfalls gefesselt waren versuchte er es mit dem Mund. Wieder spürte er etwas warmes, dieses Mal etwas feucht. Wohl die Zunge des Blonden. "Ich hab es gleich", keuchte der Größere und sein heißer Atem streifte das Gesicht des Drummers, jedenfalls das, was frei lag. Wieder ein leichtes Kratzen und nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es Farin einen seiner unteren Eckzähne zwischen das Tuch und Belas Gesicht zu schieben. Sofort biss er sich fest, richtete sich etwas weiter auf und zog das Stück Stoff nach oben. Es war hell in dem Raum, viel heller als erwartet und so war Bela die ersten Sekunden fast schon geblendet. Seine empfindlichen Augen tränten leicht und er drehte den Kopf schnell weg, wobei dieser gegen Farins Kinn stieß. "Au! Hey, vorsichtig! Alles okay? Kannst du was sehen?" Bela zögerte seine Antwort - sofern man es so nennen konnte - noch etwas heraus, wartete bis seine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten. Erst dann kam ein bestätigender Laut von ihm. "Okay, das is gut... Kommt dir etwas bekannt vor?" Der Blick des Dunkelhaarigen tastete den kleinen Raum ab, suchte etwas vertrautes, doch es gab nix. Es schien wirklich ein Keller oder ähnliches zu sein. Rechts von ihm befand sich ein schmales Fenster, ungefähr in 1,70 m Höhe befand sich die untere Kante des weißen Rahmens. Dicke Gitterstäbe waren von außen angebracht und zerstörten sogleich die grade geschmiedeten Fluchtpläne. Sein Blick streifte die Wände, suchte etwas, was ihnen helfen konnte. Doch da war nichts, abgesehen von einer anthrazitfarbenen Tür aus Metall und einem- Tropf. Tropf. Tropf. tropfenden Wasserhahn. "Dirk?" Der Kleinere seufzte, was durch den Knebel eher nach einem schweren Stöhnen klang. "Also nein... Okay, wir müssen deinen Knebel weg bekommen, vielleicht kannst du dann meine Augenbinde entfernen. Und dann kümmern wir uns um die Fesseln." Ja, momentan war er der Sehende und Farin der Sprechende. Bela dachte an die drei Affen - nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Er hatte Farin vor einigen Jahren eine komische Skulptur geschenkt die aus eben diesen Affen bestand. Der Blonde war begeistert und hatte sofort erzählt was es damit auf sich hatte... irgendein buddhistischer Gott - Viagra oder so - hatte was damit zu tun. Und nun waren sie selbst die drei Affen, wie auf dem skurrilen Bild zu 'Männer haben kein Gehirn'. Nur war er es dort der nichts sah und Farin war der, der nicht sprach. Aber Rod- Der Drummer stockte leicht und ein ungutes Gefühl breitete sich in seine Magen aus. Wo war Rod? Sie hatten sich treffen wollen, ein neuer Videodreh stand an. Farin und er waren zusammen gefahren... Sie waren auf dem Parkplatz... Nein, danach hatten sie das Gebäude betreten, sie waren zu früh dran... Und... Und was? Was war danach geschehen? Bela versuchte sich zu erinnern, doch es war als hätte man seine Erinnerung ab dort gelöscht. "Okay, ich fang an... Du musst wieder still halten." Farins Stimme riss ihn aus seinen Gedanken Das Gesicht des Blonden war plötzlich wieder dicht vor seinem eigenen, nur konnte er es dieses Mal sehen. Die leicht geöffneten Lippen, das dunkle Tuch über seinen Augen welches einen starken Kontrast zu den blonden, zerzausten Haaren bildete... "Halt still", flüsterte der Jüngere noch einmal, bevor dessen Lippen über seine Wange strichen. Leicht, tastend. Er stieß gegen den Knebel und versuchte - wie zuvor bei der Augenbinde - diesen mit den Zähnen zu packen. Doch er rutschte immer wieder ab, der Knebel schien fester zu sitzen. Das Tuch war zwischen die Lippen des Drummers gerutscht und lag nun zwischen diesen, schnitt ihm leicht in die Mundwinkel. Doch das sprechen erleichterte es ihm nicht. "Ich versuch es mit dem Knoten." Farins Atem streifte sein Ohr und ließ ihm wohlige Schauer über den Rücken laufen. Er spürte die Lippen des Blonden in seinem Nacken, unter anderen Umständen sehr erregend. Nein, nicht nur unter anderen Umständen. Der Drummer kniff die Augen zusammen, versuchte sich zu beruhigen. Ein fester Ruck ließ seinen Kopf förmlich zurück fliegen: "Hmm!" Der Größere hatte den Knoten mit den Zähnen gepackt und riss leicht daran, wodurch ihm das Tuch fester ins Fleisch schnitt. Sicher wäre dieser Anblick für jeden Außenstehenden unbezahlbar, doch er war nunmal kein Außenstehender. "Wirklich appetitlich ist das Ding nicht. Schmeckt nach 'nem Putzlappen!" Farin war es also auch schon aufgefallen. Hatte sein eigener Knebel besser geschmeckt? Und wieso dachte er schon wieder über so banales Zeug nach? Fast hätte Bela den Kopf geschüttelt, konnte sich aber grade noch zusammenreißen. "Ich hab es gleich", nuschelte der Blonde und zog wie zum Beweis erneut an dem Knoten. Und tatsächlich spürte Bela kurz darauf die Spannung schwinden und das Tuch löste sich von den aufgerissenen Mundwinkeln. Sein Kiefer fühlte sich an wie ausgehakt, im ersten Moment wusste er nicht ob er den Mund würde schließen können. Doch als er es versuchte ging es überraschend leicht. "Danke, das ist viel besser... Das Ding hat einfach widerlich geschmeckt." Der Blonde grinste leicht und legte den Kopf etwas schief. "Das ist dein einziges Problem?" "Nein, nur eines von vielen. Verdammt, wie kommen wir her? Und wo zum Teufel ist Rod?" Der Jüngere zuckte leicht zusammen und drehte den Kopf leicht, als würde er sich umsehen. "Also ist Rod wirklich nicht hier... Ich hab nur dich gehört und dieses nervige Tröpfeln. Und das letzte woran ich mich erinner... Naja, wir wollten auf die anderen warten, wegen dem Video..." Was auch immer passiert war, es war ihnen anscheinend fast gleichzeitig zugestoßen. "Vielleicht ein verrückter Fan? Ein Stalker? Elke?" Zwar grinste der Blonde, doch man konnte ihm deutlich ansehen dass er besorgt war. Bela seufzte leicht und rückte etwas näher an den Größeren. "Na komm, ich kümmer mich um deine Augenbinde." Er hatte grade den Kopf etwas in Farins Richtung gereckt als ein metallisches Klicken erklang. Erschrocken fuhr er herum, ebenso wie der Gitarrist. Das erste was er sah, war - er hätte sich am liebsten die Augen gerieben - ein blau-gelber Clownanzug mit orangefarbenen Puscheln, wie Pennywise ihn im Film ES trug. In einer behandschuhten Faust hielt er eine Traube schwebender Luftballons. Und getragen wurde dieser Anzug von... Rod? "Ey, was ist das für ein Scheiß?!" Tropf. Tropf. Tropf. "Dirk!" Etwas traf seine Wange und schleuderte ihn zu Boden, alles um ihn herum schien zu verschwimmen... "Hey, jetzt wach endlich auf!" Flatternd öffneten sich seine Augen, wurden von einem grellen Licht geblendet. Ein Schatten schob sich davor, Farins Gesicht. "Man, was machst du denn? Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen!" Langsam konnte er mehr erkennen, die eben noch grellen Flächen entpuppten sich als weiße Kacheln. Er war in einem Badezimmer oder etwas Ähnlichem. "Was..." Sein Mund fühlte sich taub an und er schmeckte etwas saures... und Blut. Verwirrt sah er in das Gesicht des Blonden. "Du wolltest nur kurz auf Toilette, aber nach 15 Minuten warst du immer noch nicht zurück. Also wollte ich nach dir gucken. Du hast halb auf der Kloschüssel gelegen und warst weggetreten. Ich hab dir gleich gesagt du solltest zum Arzt gehen!" Langsam kehrte die Erinnerung zurück: sie hatten ihren Videodreh für heute angesetzt und trotz einer leichten Magen-Darm-Grippe hatte er diesen auch durchziehen wollen. "Na komm, ich helf dir hoch. Spül dir erstmal den Mund aus, du hast dir auf die Zunge gebissen... Und gekotzt." Der Größere räusperte sich leicht und zog den Drummer auf die Beine. Langsam, vorsichtig führte er ihn zum Waschbecken, dessen Wasserhahn leicht tropfte. Zittrig drehte Bela das kalte Wasser auf und beugte den Kopf runter. Er hatte nur geträumt... Und in diesen Traum war der Videodreh mit eingeflossen. Der muffige Keller war das Set und sowohl Fesseln als auch Knebel waren sozusagen ihre Outfits. "Ist bei euch alles okay?" Rods Stimme schien von den Wänden wider zu hallen, obwohl er den Raum noch nichtmal betreten hatte. "Ja, alles okay, Dirk war nur etwas schlecht!", rief Farin zurück, wobei er leicht über den Rücken des Drummers strich. Dieser richtete sich langsam wieder auf und spuckte das Wasser in seinem Mund prustend aus als er den Chilenen in der Tür erblickte. Ja, der Traum kam der Realität wirklich sehr nah... "Farin, wäre nett wenn du das nächste Mal auf mich wartest. Bist du schonmal mit Schuhen in gefühlter Größe 60 gelaufen?" Sog der Breitnis (Wichtelstory für Katha) ----------------------------------------- Der Name zur Story kam von Katha selbst xDDDD bin auch grad total in Eile, in 30 Minuten gibts Kaffee und Kuchen. und ich muss noch duschen! xDDD *Katha flausch* *dann Kopfnuss verpass* Is dir klar wie ich mit den Zitaten gekämpft hab? Die Idee kam mir erst heute morgen, obwohl ich seit einer Ewigkeit überlegt habe >_____< Hoffe sie gefällt dir ^^""" Is nich gebetat >.< --------------------------------------------------------- Realität ist eine Illusion, die durch Mangel an Alkohol entsteht "Dirk? Dirk... Dirk! Hör endlich auf die verdammte Vase an zu schielen und hör mir zu!" Wütend ließ der Größere die Faust auf den Tisch knallen, welcher unter der Wucht leicht erbebte. Langsam löste sich der Blick des Drummers von der Vase und richtete sich auf den Blonden, versuchte diesen an zu visieren. "Dirk, du solltest dir echt helfen lassen. Langsam ist das nicht mehr normal, du hast ein Problem!" Noch immer klang Farin wütend, doch in seiner Stimme war auch etwas wie Sorge. Bela hob eine Hand um eine wegwerfende Geste zu machen, brach diese jedoch mittendrin ab um sich wieder an den Stuhl zu klammern. "Ich hab kein Problem, klar? Hast du mich nur deshalb hier her geholt?" Farin verzog kurz das Gesicht und versuchte wieder flach zu atmen, wie er es schon die ganze Zeit tat, doch Belas Fahne war mehr als deutlich zu riechen. "Ich wollte mich mit dir treffen weil ich mir Gedanken mache! Das ist doch echt..." Er schüttelte kurz den Kopf, "Hast du dabei mal an Rod gedacht?" Wütend sprang der Dunkelhaarige auf, wobei er den Stuhl und fast noch sich selbst umwarf. "Hör zu, die Beziehung zwischen mir und Rod... Rod und mir... Jedenfalls geht sie dich so gar nichts an. Und überhaupt... Sie geht dich nichts an... Es hat dich nicht zu interessieren... Es betrifft nicht die Band, also betrifft es dich auch nicht! Es geht dich nichts an!" Wankend stand Bela vor dem Größeren, die Hände zu Fäusten geballt, den Blick auf die Wand hinter ihm gerichtet - in seinem zustand war es schwer ein bewegliches Objekt zu betrachten. "Dirk, hörst du dich eigentlich reden? Du bist sturzbesoffen! Und das ist kein 'man, heute war ein super Konzert, darauf trink ich einen' Rausch! Das ist ein 'mein Leben ist scheiße, ich bin scheiße, die Welt ist scheiße, komm zu mir mein geliebter Alkohol' Rausch! Du bist erbärmlich!" Kaum hatte er die letzten Worte ausgesprochen wurde Farins Kopf herum gerissen. Es fühlte sich an als würde sein Kiefer heraus gerissen, was fast noch schlimmer war als der Schmerz auf der linken Seite - dort wo Bela seine Faust platziert hatte. Keuchend taumelte der Blonde zurück und schaffte es grade noch sich auf den Beinen zu halten, während der Drummer ein wenig länger brauchte um sein Gleichgewicht zu finden. "Bist wohl doch nicht so besoffen wenn du noch so gut zielen kannst, hm?" "Ich wollte deine Nase treffen..." Belas Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, allerdings schienen einige Nerven oder Muskeln in seinem Gesicht sich zu weigern, wodurch das Grinsen eher einer Fratze aus der Geisterbahn glich. "Hör zu, Jan Vetter!" Die Stimme des Älteren klang plötzlich klar und deutlich, was so gar nicht zu seiner Erscheinung passte, "Wenn du nicht aufhörst dich einzumischen wirst du dein blaues Wunder erleben!" Dies war ganz klar eine Drohung, welche man wohl nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Und doch hatte Farin einen Augenblick den Gedanken dass 'blaues Wunder' momentan ein sehr passender Spitzname für den Kleineren wäre. "Wenn du dein Leben in den Griff bekommst werde ich keinen Grund mehr haben mich einzumischen", erwiderte der Blonde kühl und hakte die Daumen leicht in die Taschen seiner Jeans. "Geh nach Hause, Dirk. Schlaf deinen Rausch aus, der nächste kommt morgen pünktlich um 10!" Sein Blick war auf das Gesicht des Dunkelhaarigen geheftet, welches sich kurz verzog bevor er sich wortlos zur Tür wandte und die Wohnung verließ. Farin wartete noch kurz, lauschte den Geräuschen im Treppenhaus bis er das Knallen der Haustür hörte. Erst dann zog er sich Schuhe an und folgte dem Älteren. Es war kein besonders langer Weg den Bela zurücklegen musste, immerhin hatte Farin sich eine Wohnung in der Innenstadt besorgt nachdem Bela seinen ersten Absturz hatte. Er hatte sich auch einen Nachschlüssel zu der Wohnung des Drummers machen lassen und an seinen eigenen Schlüsselbund - welcher nun in seiner Tasche verschwand - getan. Sollte der Ältere dies je erfahren würde Farin wohl echt sein 'blaues Wunder' erleben. "Schatz, ich bin Zuhause!" Debil grinsend - die nächtliche Kälte hatte die Nerven in seinem Gesicht wieder zum Leben erweckt - brüllte Bela diese Worte durch die dunkle Wohnung. Stark wankend klammerte er sich an die Garderobe und versuchte sich von seinen Schuhen zu befreien. Der erste landete auch ziemlich schnell irgendwo in der Küche, doch der zweite wollte einfach nicht mit sich reden lassen. Verdammter Knoten, wer sollte bitte mit sowas fertig werden? Nach mehreren Versuchen gab der Drummer schließlich klein bei - der Klügere gibt nach - und beschloss sein Wekr am nächsten morgen fortzusetzen. "Rooood? Komm schon, aufstehen! Schlafen kannst du später, ich will Sex!" Langsam torkelte er zum Schlafzimmer, streckte die Hand nach einem der zwei Türrahmen aus die dort fröhlich tanzten und erwischte sogar den richtigen. Von wegen er hatte Probleme! "Blöder Jan, was weiß der schon? Rod, Jan hat wieder totale scheiße gelabert.Und er steckt seine Nase in Sachen die ihn nichts angehen. Ich glaub seine Nasenflügel bewegen sich wenn er bestimmte Sachen sagt, musste da total hinstarren. Aber kann auch sein dass ich es mir nur eingebildet hab. Ich war nämlich einmal der Meinung seine Augenbraue hätte eine Laola gemacht. Aber wenn er das könnte hätte er uns das doch schon vorher gezeigt, oder? Rod? Pennst du immer noch?" Seine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, doch er versuchte trotzdem die Statur des Chilenen auf dem Bett zu erkennen. Aber das Bett war leer. "Rod, komm schon raus! Bitte, es tut mir leid! Ich wollte nicht so spät heim kommen!" Panik überkam den Drummer, ließ ihn in diesem Moment fast schon nüchtern werden. "Dirk?" Erschrocken fuhr Bela herum und da stand er. "Wo warst du? Verdammt, ist dir klar was für eine Panik ich grade hatte?" Taumelnd stürzte er sich in die Arme des Anderen, klammerte sich an diesen. "Verlass mich nie! Ich hör auch auf mit dem trinken, ich versprech es! Nur bitte, geh nicht weg." Der Chilene strich ihm leicht über den Rücken. "Was ist denn plötzlich mit dir los? Hey..." Bela schüttelte den Kopf, drückte das Gesicht an den Oberkörper des Jüngeren. "Ich dachte du bist weg. Weil ich immer soviel trinke." Er wusste dass er komisches Zeug brabbelte, doch gleichzeitig hatte er das Gefühl dass er es sagen musste. "Ich bin aber noch nicht weg, oder? Ich bin da..." Rod drückte den Älteren ein wenig weg, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Du gehörst ins Bett... Na komm, leg dich hin." "Ich bekomm aber meinen Schuh nicht ausgezogen." Der Chilene lachte leicht, was einen wohligen Schauer durch Belas Körper jagte. "Setz dich aufs Bett und versuch es einfach nochmal. Zur Not nimmst du eine Schere und kaufst neue Schnürsenkel." Der Drummer nickte leicht und ließ sich aufs Bett sinken. Während er mit den Klamotten kämpfte - Runde 2 Bela gegen Schuh ging eindeutig an Bela und das sogar ohne den Einsatz unerlaubter Hilfsmittel - legte Rod sich hinter ihn und beobachtete den Kampf mit einem liebevollen Lächeln. "Aber Dirk... Du solltest wirklich etwas machen. Es ist nicht gut dass du immer soviel trinkst und das weißt du!" Seufzend und bis auf die Shorts entkleidet legte sich Bela neben seinen Freund, wobei er ein Bein aus dem Bett baumeln ließ, den Fuß fest auf dem Boden - er hatte mal gehört dass das gegen drehende Decken half. "Ich höre auf, versprochen." "Das hast du schon oft gesagt. Dirk, wenn du es nicht bald wirklich tust werde ich weg sein." Der Drummer nickte leicht, doch mit den Gedanken war er bereits woanders. Oder eher mit den Händen. "Rod... Bitte..." Der Bassist seufzte ergeben und beugte sich über den Älteren. "Entspann dich einfach." Als Bela die kalten Hände auf seinem Körper spürte zuckte er leicht zusammen, obwohl seine eigenen Hände doch nicht viel wärmer waren. "Rod..." "Ich liebe dich." Kühle Finger glitten tiefer, schoben sich unter den Bund seiner Shorts... Das Kreischen der Türklingel riss ihn aus seinen seltsamen Träumen und schien seinen Kopf von innen zu zerkratzen. "Rod, mach doch bitte auf..." Doch der Chilene war nicht da. Das hatte Bela bereits gewusst als er den Satz noch nicht beendet hatte, aber es war sowas wie Gewohnheit dies zu sagen. Müde erhob er sich, stürzte jedoch sofort zu Boden als sein rechtes Bein ihm den Dienst verweigerte. Der Nachteil an der Anti-drehende-Decke Methode: das Bein war am darauffolgenden morgen immer eiskalt und taub, als hätte man es abgequetscht. "Verdammte verfickte Fuck-Scheiße!" Solche und ähnliche Flüche kamen von ihm als er auf einem Bein zur Tür sprang, wobei immer wieder ein schmerzhaftes Stöhnen dazu kam. Kopfschmerzen und starke Erschütterungen, dazu die noch immer kreischende Türklingel... Er sehnte sich nach einer Röhre Aspirin, die er dem Störenfried gegen den Kopf knallen konnte bevor er den Inhalt in sich stopfte wie Gummibärchen. "Guten morgen, Sonnenschein!" Farins Grinsen war nicht ganz so strahlend wie sonst, was wohl an dem blauen Fleck - in Größe eines Tennisballs - an seinem Kinn lag. "Jan, hast du mal auf die Uhr gesehen?" "Es ist 15:30 Uhr." "Oh... Willst 'nen Tee?" Belas Bein kribbelte bereits wieder, weshalb er nun vom Springen zum Humpeln überging. "Keine Zeit. Zieh dich an, wir müssen los." "Ich bin grade erst aufgestanden! Darf ich vorher frühstücken und mich anziehen?" Farin hatte die Wohnung bereits betreten und folgte ihm nun ins Schlafzimmer. "Anziehen ja, alles andere muss warten. Dein Frühstück besteht doch eh aus einer Flasche was-weiß-ich, das kannst du dir auch am Kiosk holen!" Normalerweise hätte Bela protestiert, doch der Blick des Größeren ließ ihn nur schwer schlucken. "Darf ich jetzt erfahren was wir hier wollen?" Sie waren noch immer in Eppendorf, dem Stadtteil in dem Bela - und seit kurzem auch Farin - wohnte. "Wonach sieht es denn aus?" Sie hatten den Wagen auf einem der Parkplätze abgestellt und begaben sich nun zu Fuß zu einem der hellen Gebäude der Uniklinik Eppendorf. Eines der besten Krankenhäuser Hamburgs, jedenfalls hatte Bela dies einmal gehört. "Du schleppst mich jetzt nicht zu den Anonymen Alkoholikern, oder?" der Drummer versuchte gar nicht erst seine miese Laune zu verbergen. Seufzend öffnete Farin die Eingangstür und ließ dem Kleineren den Vortritt. "Ich hoffe einfach wieder dass das nicht nötig sein wird." auf den fragenden Blick des Drummers reagierte er nicht, zog ihn stattdessen zu einem der Fahrstühle. "Scheinst aber trotzdem genau zu wissen wo wir hin müssen." Wieder keine Reaktion des Blonden, er schien mit den Gedanken woanders zu sein. "So, hier müssen wir raus." Während er vor nicht mal einer Stunde noch gut gelaunt klang hatte Farins Stimme nun etwas... Ja, etwas tonloses. Der Gang war leer und sah genau so aus wie man sich einen Krankenhausflur vorstellte. "Wir sind da." Verwirrt blickte der Ältere sich um. "Ah, sehr schön. Ungewöhnliches Ziel für einen Spaziergang, aber doch ganz nett. Schön warm, wenn auch stickig." Bela grinste schief, was ihm jedoch verging als Farin seinen Nacken packte und ihn gegen eine Scheibe drückte. "Da! Sieh dir endlich an was der scheiß Alkohol anrichtet!" Und er sah es... Sah ihn. Rod, umgeben von Schläuchen und Geräten, die ihn soviel kleiner aussehen ließen, soviel schmächtiger... und verletzlicher. Die Augen des Drummers weiteten sich, ein kloß bildete sich in seiner Kehle, der sich wohl erst lösen würde, wenn er es völlig begriffen hatte. "Was ist passiert? Was ist mit ihm." Farin schüttelte schwach den Kopf. "Immer und immer wieder fragst du das. Und immer sage ich dir dass ihr einen unfall hattet. Du bist gefahren obwohl du getrunken hast. Es war glatt, ihr seid von der Straße abgekommen. Du hattest Glück, aber Rod wurde schwer verletzt und liegt seitdem im Koma." Tränen strömten über Farins Wangen, doch seine Stimme war fest. "Wir sind oft hier... Und meistens endet es damit dass du dich zusäufst. Wenn ich dann mit dir reden will sagst du mir es geht mich nichts an." Nun richtete er den Blick auf den noch immer geschockt wirkenden Drummer. "Erst hast du mir einen Freund genommen und nun willst du mir auch noch den anderen nehmen mit diesem scheiß Alkohol... Und du sagst es geht mich nichts an?" Zitternd taumelte Bela zurück an die Wand, sank an dieser herab. "Aber... Letzte Nacht..." Er schüttelte den Kopf, immer stärker, als wollte er all dies nicht wahr haben, bevor er aufsprang und zurück zum Fahrstuhl lief. So, wie er es immer tat. Farin lief ihm nicht nach, Bela würde später volltrunken bei ihm anrufen oder vor seiner Tür stehen... und alles vergessen haben. "Ich versuche es doch, Rod..." Nebel ----- Die Story is für Sina, sie weiß wieso ^-^ -------------------------------------------------- Der Regen ist warm, widerlich warm. Er fühlt sich fremd an auf meiner Haut, als würde er da nicht hin gehören. Und das tut er ja auch nicht. Mein Kopf fühlt sich schwer an... schwer und irgendwie leer. Auch er scheint nicht da hin zu gehören, scheint nicht mir zu gehören. Er ist fremd, wie alles hier. Wie der Mann neben mir. Ich kenne ihn nicht, habe ihn noch nie gesehen und trotzdem hält er mich am Arm, als wären wir alte Freunde, Vertraute. Manchmal sieht er mich an mit leeren Augen. So leer, dass sie zu meinem Kopf passen. Zu mir passen. Ich will hier weg. Ich will hier bleiben. Warum bin ich hier? Ich versuche, mich zu erinnern, an den Morgen, kurz nach dem Aufstehen. Doch es ist verschwommen, ein Nebel hat sich über die Erinnerung gelegt. Was ist mit gestern? Welcher Tag war gestern? Ich weiß es nicht. Weiß ich denn, wer ich bin? Ich glaube es zu wissen. Da ist ein Mann, er lächelt. Nicht hier bei mir, er ist im Nebel. Er sagt etwas, doch ich verstehe ihn nicht. Rod... Das bin ich. Ich muss es sein, er sagt es ja zu mir. Oder meint er den Fremden an meiner Seite? Den fremden Vertrauten? Wieder sehe ich meinen Begleiter an, doch er scheint es nicht zu bemerken, er führt mich weiter. Wir gehen. Seit wann gehen wir schon? Standen wir nicht eben noch? Wann habe ich angefangen, meine Füße zu bewegen? Rod... Ja, das muss ich sein. Denn etwas in mir reagiert auf diesen Namen. Oder ist er nur eine Erinnerung? Nein, das kann nicht sein. Er meint mich. Er sieht mich doch an, streckt mir die Hand entgegen. Ich will sie ergreifen, doch der Begleiter hält meinen Arm fest. Aber er muss den Versuch registriert haben, denn er sieht mich wieder an. Sein Blick ist fragend. Was will er wissen? Könnte ich ihm diese Frage beantworten? Ich würde es gern versuchen. Stell deine Frage! Ich will die Worte sagen, sie ihm entgegen schreien, doch ich sehe ihn nur an. So wie er mich. Wir gehen schweigend weiter. Vielleicht kann er ja nicht reden. Oder kann ich es nicht? Vielleicht sollte ich mal ein Wort sagen, es versuchen. "Rod." Es ist das einzige was mir einfällt. Nein, falsch. Mir fallen tausend Worte ein. Aber ich habe das Gefühl dass alle anderen falsch wären. Der Fremde, der Vertraute, er reagiert nicht wirklich. Seine Lippen öffnen sich für einen Moment, doch sie schließen sich auch wieder. Ohne ein Wort zu sagen. Dafür sprechen seine Augen. Sie erzählen eine Geschichte, wohl eine sehr traurige Geschichte. Und sie stellen Fragen, so viele Fragen. Aber ich verstehe nichts davon. Es ist als wäre es eine fremde Sprache. Rod... Der Mann im Nebel, der Mann in meiner Erinnerung... Ich hätte ihn fast vergessen. Und diese Erkenntnis schmerzt. Hätte er nicht gerufen, ich hätte ihn wohl wirklich vergessen. Rod... Seine Stimme klingt vertraut. Ein wundervolles Gefühl. Etwas Vertrautes in dieser Fremde. Ich sehe wieder sein Lächeln und es ist wunderschön. Ich sehe seine Augen, so wundervolle Augen. Warum ist er mir plötzlich so nahe? Wann kam er näher? Er hat sich doch nicht bewegt. Und nun steht er vor mir und ich vor ihm. Ja, ich stehe. Wann sind wir stehen geblieben? Rod... Warum höre ich immer nur das? Er bewegt die Lippen weiter, aber es bleibt ruhig. Warum spricht er nicht lauter? Ich will ihn fragen, doch es geht nicht. "Rod." Wieder kommt nur dieses Wort über meine Lippen, dieser Name. Mein Name? Ich glaube es. Aber er tut weh. Kann ein Name weh tun? Es muss so sein, denn wenn ich ihn sage, tut es weh. Wenn der Mann im Nebel ihn sagt, ist es schlimmer, mein Herz zerspringt fast. Doch seine wundervolle Stimme hilft, sie gibt mir die Wärme, die ich brauche. Der fremde Vertraute sieht mich wieder an, doch ich beachte ihn nicht. Wenn ich mich weg drehe, verschwindet der Mann im Nebel vielleicht. Oder ich vergesse ihn. Und das will ich nicht. Der Mann im Nebel, ich sehe ihn deutlicher, immer deutlicher. Und er lächelt mich an. So liebevoll, dass ich weinen möchte. Aber warum? Warum will ich weinen? Er ist doch da. Er ist bei mir und lächelt. So nahe steht er vor mir, dass ich seine Lippen fast auf meinen spüren kann. Und das will ich. Ich möchte seine Lippen spüren, möchte ihn spüren. Mein Arm zuckt wieder, will nach ihm greifen, doch da ist der Fremde, der Vertraute, der nicht aufhört mich zu beobachten. Er hält meinen Arm, will mich nicht zu dem anderen Mann lassen. Warum nicht? Er kann mir etwas geben, was ich brauche, das spüre ich. Warum darf ich dann nicht zu ihm? Der Regen, er ist noch immer da, so warm. Er läuft über meine Wangen und lässt meine Augen brennen. Nein, das ist nicht der Regen. Es sind Tränen, ich weine. Warum weine ich? Weil ich nicht gehen darf? Weil ich ihn nicht spüren darf? Der Mann im Nebel lächelt noch immer. Aber jetzt ist sein Lächeln traurig. Warum? Weil ich nicht zu ihm komme? Ich will doch! Warum versteht er das nicht? Warum hilft er mir nicht? Der Nebel wird stärker, verschluckt den Mann. Nein! Ich will schreien, mich losreißen, doch wieder zuckt nur mein Arm. Er soll nicht verschwinden, er soll bleiben! Bei mir bleiben! Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Mein Herz schmerzt, etwas in mir zerspringt. Der Satz zerstört alles in mir, er zerstört den Nebel und mit ihm den Mann. Ohne den Nebel kann der Mann nicht zurück kommen, das weiß ich. Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Auch die Tatsache, dass es seine Stimme ist, die diese Worte sagt, hilft nicht. Sie macht es noch schlimmer. Er hat es versprochen. Ich weiß es, es war ein Versprechen von ihm. Aber er hat es nicht gehalten. Da sind Bilder, kurze Szenen... Doch etwas fehlt. Etwas ist kaputt. Immer nur zwei Sachen. Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Rod... Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Rod... Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Dieser Wechsel, er lässt die Tränen stärker fließen, ich kann es einfach nicht zurück halten. Es brennt und es tut gut. Ich zittere, das spüre ich. Auch der fremde Vertraute spürt es, er hält mich fester. Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Rod... Die Szenen werden deutlicher, ich sehe mehr. Und endlich höre ich mehr. Hallo, ich bin Rod... Jan... Wenn wir sterben, dann sterben wir zusammen. Ich bin nicht Rod... Ich bin Jan. Der fremde Vertraute neben mir, sein Name ist Dirk. Und der Mann den ich liebe, das ist Rod. Der Mann, dessen Sarg ins Grab vor mir gelassen wird. Zurück zu dir (Wichtelstory für Belchen) ---------------------------------------- Sooo, hier ist nun meine Wichtelstory. Und sie ist füüür... ! Ich hoffe sie gefällt dir >.< Muss sagen dass ich mit deinen Wünschen ziemliche Probleme hatte ^^" Liegt aber daran dass ich selten etwas in der Richtung schreibe xD Hoffe du magst die Story trotzdem xD Inspiriert hat mich eine wahre Begebenheit, wobei die sehr anders ablief xD Ist nicht gebetat, meine Beta-Leserin macht Urlaub xDDDDD Viel Spaß beim lesen ^^ AH! FAST VERGESSEN! Kleine Hilfe zum zurecht finden... Bela Farin Gecheckt? xD -------------------------------------------------------------------------------- Zurück Zu Dir "Ich hab auf diesen ganzen Scheiß keinen Bock mehr!" Klirrend zersprang das nächste Glas neben mir an der Wand. War es das fünfte Glas? Oder doch schon das Sechste? Jedenfalls würden wir bald keine mehr davon haben. Hatten wir die nicht zur Wohnungseinweihung bekommen? Von wem war das denn gleich? Wayne? Könnte sein, ich weiß es echt nicht mehr. "Dein ständiges Genörgel geht mir gewaltig auf den Sack! Immer hast du etwas an mir auszusetzen, kannst du mich nicht einfach akzeptieren wie ich bin? Früher hattest du doch auch keine Probleme mit mir!" Wieder ein Glas, bald kommen wahrscheinlich die Teller. Oder er räumt den Messerblock leer, würde ich ihm zutrauen. Und dann dieses Gezeter, wie ein altes Waschweib! Langsam aber sicher platzt mir der Kragen: "Jan, kannst du nicht einfach die Klappe halten? Mit dieser Hysterie machst du es nur schlimmer! Ja, früher hat mich das nicht gestört, aber da hatte ich dich auch nicht den ganzen Tag um mich, da konnte ich mal vor dir flüchten!" Und schon wieder ein Glas. Wo nimmt er die eigentlich alle her? Ich entdecke sie immer erst wenn sie in meine Richtung fliegen. Bisher konnte ich ausweichen, wobei es gar nicht nötig gewesen wäre, anscheinend kann er nicht sehr gut zielen. "Flüchten? FLÜCHTEN?" Boah, seine Stimme klingt fast schon nach einem Quietschen. Tut höllisch in den Ohren weh. Und ich befürchte dass er gleich noch eine Oktave höher geht. "Wenn du unbedingt vor mir flüchten willst dann mach es doch! Pack deinen Kram und verschwinde! DA hat der Maurer das Loch gelassen!" Er zeigt auf die Tür. Und dann auch noch dieser blöde Spruch mit dem Maurer, erinnert mich irgendwie an meinen Lehrer. Ist dem Kerl eigentlich klar wie lächerlich er sich grade macht? Und überhaupt: "Das ist zufälligerweise auch MEINE Wohnung, Jan. Wir stehen beide im Mietvertrag. Warum haust DU nicht einfach ab?" Ja, das hat gesessen! Ihm klappt tatsächlich die Kinnlade runter. Wie ich diesen Anblick genieße, fehlt nur noch dass er anfängt zu winseln und sich unterwürfig auf den Boden schmeißt. Ja, das wäre perfekt. Aber anscheinend hat er sich schon wieder gefangen. "DU willst doch unbedingt flüchten! Also los, verschwinde! Geh doch zu deinem heißgeliebten Rod!" Oh nein, nicht die Eifersuchts-Schiene. Er weiß genau dass ich die nicht ab kann. Wahrscheinlich einer der Hauptgründe warum er jetzt mit der Masche kommt. Ich könnte kotzen! "Na gut, wenn du mich unbedingt loswerden willst! Bitte!" Soll der Kerl doch weiter mit Gläsern werfen, aber ohne mich! Da geh ich lieber wirklich zu Rod! Muss er immer so die Tür knallen? Ich hab schon mitbekommen dass er weg ist, endlich! Am liebsten hätte ich eines der Gläser in seine dumme Visage geschmissen, manchmal war ich echt kurz davor! Aber dann hab ich es lieber doch neben ihn an die Wand geschleudert. Schade um das Geschenk von Quitte. War doch von ihm, oder? Ist jetzt auch egal, ich sollte die Scherben auffegen, sonst tritt noch wer rein. Moment, wer sollte denn da rein treten? Ich bin alleine, Dirk hat ja grade lautstark das Gebäude verlassen. Mit dem Kerl kann man echt nicht vernünftig reden, der muss es immer gleich persönlich nehmen. Warum eigentlich? Wieso tickt der Kerl bitte so aus, ich hab doch gar nix gemacht! Er ist es doch der wegen jeder Kleinigkeit rum meckert! Und immer nörgelt er an mir rum, egal was ich mache. Was bin ich denn bitte? Was erwartet er von mir? Soll ich sein kleines Heimchen spielen, die Pantoffeln bringen wenn er die Wohnung betritt, Essen kochen... Okay, ich hatte ihm gesagt dass ich uns heute was schönes koche, damit wir uns mal wieder einen gemütlichen Abend machen können. Das hatte ich ja auch vor, aber verdammt, ich muss manchmal auch andere Sachen erledigen! Nur weil das neue FURT-Album fertig ist und er mit seinem Solo-Album noch zu kämpfen hat heißt es nicht dass ich jetzt die Füße hochlegen kann. Und ich habe ihm doch angeboten mal mit rein zu gucken, aber er tut ja gleich so als würde ich ihm einen Text klauen wollen. Soll er sich mal nicht so anstellen, immerhin darf er sich meine Texte auch ansehen ohne dass ich einen hysterischen Anfall bekomme. Ja, gut, vielleicht habe ich eben wirklich etwas überreagiert. Nein, nicht nur vielleicht... Verdammt, ich habe mit Gläsern geschmissen! Und warum? Wegen einer Lappalie! Ich weiß nicht mal mehr was der genaue Auslöser war. Nur weil er gefragt hat ob das Essen schon fertig ist? Gut, er hätte mich ruhig erst begrüßen können, vielleicht auch mal fragen wie der Tag war... Aber andererseits habe ich das ja auch nicht gemacht. Und wenn ich so darüber nachdenke klang er ziemlich gestresst... Scheiße, jetzt bekomme ich echt ein schlechtes Gewissen. Nein, nicht flennen, jetzt bloß nicht flennen! Was red ich mir ein, ist doch eh schon zu spät... Er hat mich tatsächlich raus geworfen! Aus UNSERER Wohnung! Hat der nicht mehr alle Tassen im Schrank? Okay, wenn ich an die Sache mit den Gläsern denke... Nein, ich werde diesen dummen Wortwitz jetzt nicht bringen! Wem sollte ich das denn auch sagen, ist doch eh niemand da! Abgesehen von der roten Ampel und der Oma mit ihrem Gehwagen neben mir. Und natürlich die ganzen scheiß Autos. Warum bin ich eigentlich nicht ins Auto gestiegen? Stattdessen lege ich die Strecke zu Fuß zurück... Und Rod wohnt ja auch nicht grade nebenan. Man, wie lange ist die blöde Ampel denn noch rot? Stehen bleiben ist gefährlich, da denke ich zuviel nach. Zum Beispiel über den blöden Streit... Ja, der Streit war wirklich mehr als blöd. Wie alles momentan! Aber er musste ja auch wegen jeder Kleinigkeit rummeckern! Ich habe doch nur gefragt ob das Essen schon fertig ist. Ich kam nicht mal mehr dazu meine Hilfe anzubieten, da hat er schon losgebrüllt! Dabei wollte ich nur helfen, ich weiß doch dass er ziemlichen Stress hat. Den habe ich auch, aber das ist nebensächlich, bei mir dauert das alles ja noch. Aber der verdammte Sturkopf lässt sich ja auch nicht helfen! Er muss mir nix beweisen... Wann wird diese verdammte Ampel denn endlich grün?! Und warum ist die Oma jetzt auf der anderen Straßenseite? Die stand doch eben noch neben mir! Hab ich jetzt eine Grünphase verpennt oder was? Na super, blamier dich ruhig, Dirk Felsenheimer. Also, brav das Knöpfchen drücken und auf grün warten... Und nicht wieder in Gedanken versinken! ...Wir hätten doch auch etwas bestellen können. Ich wollte nur gemütlich mit ihm essen und mich mal wieder mit ihm unterhalten, das kam in letzter Zeit alles zu kurz. Verdammt, wir sind doch zusammengezogen um mehr Zeit miteinander zu verbringen! Aber ich habe das Gefühl wir sehen uns noch seltener als vorher... Und dann müssen wir uns auch noch wegen der blöden Sache mit dem Essen streiten! Okay, ich hab mich etwas seltsam ausgedrückt, aber ich wollte doch nur... Ja, was wollte ich? Ich wollte ihm helfen, ihm zeigen dass ich für ihn da bin! Man, das kam wohl doch etwas falsch rüber... Aber er hätte doch nicht gleich mit Waynes Gläsern schmeißen müssen! Oder waren die von Olsen? Muss ich Jan mal fragen, der kann sich sowas besser merken. Nein, ich werde ihn nicht fragen! Diese Genugtuung werde ich ihm ganz sicher nicht geben! UND WO KOMMT DAS KIND PLÖTZLICH HER? Man, warum wird die blöde Ampel immer dann grün wenn ich nicht aufpasse?! Okay, jetzt pass ich aber wirklich auf... Knöpfchen drücken und die Ampel anstarren... Und NICHT denken! ... Ich hoffe es geht ihm gut... Meine Worte waren doch etwas schroff... "Junger Mann? Es ist grün!" Na super, die Leute vorm Café beobachten mich wohl schon eine Weile... Hätten die mir nicht beim ersten Mal sagen können dass grün ist? Egal, bloß schnell rüber! Diese verdammten Scherben! Ich hätte den Staubsauger nehmen sollen, dann hätte ich mit den Drecksdingern kurzen Prozess gemacht! Mit Handfeger und Schaufel bekommt man halt doch nicht alle. Ich hab mich echt benommen als hätte ich meine Tage... Naja, bluten tu ich ja jetzt, allerdings am Fuß. Man, der war so flach, der hätt zwischen Laminat und Trittschalldämmung gepasst! Aber Dirk hätte wahrscheinlich trotzdem drüber gelacht... Ich mag es wenn er lacht, ob nun dieses kurze Auflachen von dem ich Gänsehaut bekomme oder dieses ich-bin-fröhlich-find-das-lustig-und-lache-jetzt-egal-was-ihr-denkt-Lachen... Ich liebe es einfach... Er hat lange nicht mehr gelacht, aber wenn er gemerkt hat dass ich ihn beobachte... Dann hat er wenigstens gelächelt, egal wie müde er war. Für mich hatte er immer ein Lächeln, sein ganz besonderes Lächeln... ich liebe es einfach. Wie alles an ihm. Verdammt, warum musste ich mich so aufregen? Er hat doch nur eine ganz normale Frage gestellt! Und ich musste ihn so anpflaumen... Warum musste ich meinen Frust denn an ihm auslassen? Wahrscheinlich weil er der nächstbeste war. Jetzt kommt doch das schlechte Gewissen, vielleicht sollte ich ihn anrufen. Aber was, wenn er nicht mit mir reden will? Ich hab ihn ja quasi raus geworfen! Und vorher mit den Gläsern von Quitte BEworfen! Ja, sie waren ganz sicher von Quitte, er hat sie Dirk vor meinen Augen in die Hand gedrückt! Dirk... Seine Worte haben mich schon irgendwie verletzt... Ich habe mich den ganzen Tag auf ihn gefreut und dann sagt er mir dass er vor mir flüchten will, dass ich hysterisch bin! Gut, das war ich auch, die Scherben werden mir da sicher zustimmen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto bescheuerter komm ich mir vor. Ich war total eingeschnappt, richtig beleidigt weil es keinen Begrüßungs-Kuss und kein 'wie war dein Tag?' gab. Da ist es doch kein Wunder dass er vor mir flüchten will! Er kommt total müde nach Hause und ich... Hoffentlich hat er sich nicht hinters Lenkrad gesetzt. Ich muss mich ablenken, sonst dreh ich noch durch! Am besten das Radio a-AH! Verfluchte Scherbe! Mir reichts, ich hol den Staubsauger! ... Irgendwie kann ich es noch immer nicht glauben, ich hab Gläser nach ihm geschmissen! Okay, ich hab auf die Wand gezielt, aber trotzdem... Was wenn ich ihn getroffen hätte? Mit einem dieser dummen... "Gläser! Kannst du das glauben? Der hat sich tatsächlich Gläser geschnappt und die nach mir geworfen!" "Hat er dich getroffen?" Ey, wie kann Rod so ruhig bleiben? Wie kann er da vor mir sitzen und grinsen? Hört der mir nicht zu? "Nein, er hat die Wand hinter mir getroffen, aber trotzdem... G-L-Ä-S-E-R! Er war richtig hysterisch!" "Was du ihm auch sicher gesagt hast." "Nein! ...Warte... doch, hab ich. Aber Rod, Gläser!" Jetzt lacht der auch noch! Verarscht der mich? "Dirk, warum habt ihr euch denn eigentlich gestritten? Es muss doch einen Auslöser gegeben haben. Jan schmeißt doch nicht grundlos mit Gläsern um sich." "Nicht um sich, auf mich!" Der Auslöser... Ja, das frage ich mich auch... Erzähl am besten alles. "Also, ich kam nach Hause und hab gefragt ob das Essen fertig ist. Ja, da ging es dann auch schon los, er hat mich an geblökt dass er noch andere Sachen zu tun hat als vorm Herd zu stehen und mich zu bekochen. Naja, ich meinte dann dass das nur eine einfache Frage war und er nicht gleich so patzig reagieren muss. Ungefähr da ist dann die Bombe explodiert." "Er hat das erste Glas geworfen?" "Sag mal, findest du das lustig? Nein, da flogen noch keine Gläser. Er hat mich angeschrien, meinte zu mir ich würde mich nur noch um mich kümmern, er sei nicht mein Haussklave und all sowas. Und das alles nur wegen einer ganz normalen Frage!" Auch wenn Rod das Gesicht weg dreht, ich seh sein Grinsen. "Rod, das ist nicht lustig!" "Entschuldige, aber das klingt so... albern. Dass Jan wegen so einer Kleinigkeit austickt, also das hätte ich ihm nicht zugetraut." "Und er hat mit Gläsern geworfen, das darfst du nicht vergessen!" "Ja, die Gläser, natürlich. Aber sag mal, war deine erste Frage echt ob das Essen fertig ist?" Entweder hört er mir echt nicht zu, oder... Oder keine Ahnung. "Ja, aber nicht weil ich mich beschweren wollte dass es noch nicht auf dem Tisch steht! Ich wollte ihm helfen, er sollte die ganze Arbeit nicht alleine machen, auch, wenn er uns etwas schönes kochen wollte." "Das hast du aber natürlich nicht gesagt. Also waren deine ersten Worte nachdem ihr euch drei Tage nicht gesehen habt: 'ist das Essen schon fertig?'. Dirk, du bist so hoffnungslos romantisch." Was will er denn damit sagen? "Was willst du denn damit sagen?" "Okay, eine Frage: hast du Jan vermisst?" "Klar hab ich ihn vermisst! Aber ich konnte ihn nicht mal umarmen, er hat ja sofort angefangen zu meckern!" "Und denkst du er hat dich vermisst?" "Also gesagt hat er es schon und deshalb wollte er ja auch für uns kochen. Wir wollten uns hinsetzen, essen und gemütlich... oh." Ja, der Groschen ist Pfennigweise gefallen. "Hab wohl die falschen Worte gewählt, oder?" Boah, wenn Rod nicht gleich aufhört so zu grinsen knall ich ihm mein Glas gegen den Kopf... Vielleicht waren die ja von Hardy. "Ruf ihn doch mal an... Oder noch besser: geh zu ihm, kauf unterwegs einen Blumenstrauß und entschuldige dich bei ihm." Ich hasse es wenn er Recht hat... Aber... "Ich warte lieber noch etwas, er soll auch zur Ruhe kommen. Sonst geht das alles wieder von vorne los und das ist nun wirklich das letzte was ich will. Es sei denn du willst mich los werden, dann verschwinde ich sofort!" Natürlich schüttelt Rod den Kopf. Hätte mich auch gewundert wenn er etwas anderes getan oder gesagt hätte. Er ist halt jemand der einem zuhört... Scheiße, ich hab mich echt total daneben benommen. Wie soll ich Jan denn unter die Augen treten? Es tut mir so verdammt leid... Man, muss der Kerl das Radio plötzlich so laut drehen? Da bekommt man ja fast einen Herzinfarkt! Oh, KISS! "Jetzt mach schon, ruf ihn an und entschuldige dich! Verdammt, Jan! Sei nicht so ein Feigling!" Jetzt führe ich schon Selbstgespräche, ganz toll... Aber mit wem soll ich denn sonst reden? Dirk sitzt jetzt bestimmt bei Rod, ich könnte es ja dort versuchen. Aber wie sieht das aus? 'Hallo, Rod! Ich bin zu feige meinen Freund anzurufen, besonders weil ich Gläser nach ihm geworfen habe! Kannst du mal gucken ob er noch sauer ist?'... Nein, danke. Aber irgendwie muss ich ihn ja bitten wieder her zu kommen, damit wir reden können. Ich könnte mich ja auch einfach etwas auf die Couch legen und etwas lesen, irgendwann kommt Dirk schon wieder her. Nein, ich könnte nicht ruhig bleiben. Vor allem nicht während die KISS im Radio spielen! Das erinnert mich zu sehr an ihn... Ja, irgendwie erinnert es mich auch an Rod, aber hauptsächlich an Dirk. So, wie mich alles an ihn erinnert. Wenigstens ist er nicht mit dem Auto gefahren, die Schlüssel hängen am Haken. Aber trotzdem mach ich mir Gedanken... Ich könnte Rod ja anrufen und fragen ob Dirk sicher bei ihm angekommen ist. Ob er überhaupt zu ihm ist! Ach, Dirk... Ich könnt schon wieder heulen. Warum können die blöden Kerle im Radio nicht endlich ein anderes Lied spielen? Ah, geht doch! ...Nein... Scheiße... Alles, nur nicht das... Nein... Die haben so viele Lieder und sie müssen ausgerechnet DAS spielen? Scheiße... Ich weiß genau dass Rod mich beobachtet. Soll ich jetzt so tun als wäre nix? So ein guter Schauspieler bin ich dann doch nicht... "Soll ich den Sender wechseln?" Ist lieb gemeint, aber das Lied sitzt in meinem Kopf fest und wird da auch nicht so schnell verschwinden. "Ne, du... Lass mal... Ich wollt mich jetzt eh auf den Heimweg machen..." Das muss doch ein dummes Zeichen sein! Wink des Schicksals oder ein blöder Hörerwunsch. Was auch immer, ich kann jetzt nicht mehr hier sitzen bleiben. "Ich meld mich, ja?" Auch wenn ich mich beeile, Rods Grinsen seh ich trotzdem. Aber das ist jetzt egal. Alles ist egal, ich will jetzt nur noch nach Hause. Nur noch zu ihm, alles andere ist egal. Normalerweise hasse ich es ja mich selbst im Radio zu hören, aber das war wohl ein Zeichen. Oder ein blöder Hörerwunsch. Ist jetzt auch egal, es war genau das, was ich brauchte! Ich hab das Lied damals nur so geschrieben, aber jetzt passt der Text wie Hintern auf Eimer! Und genau SO soll es nicht enden! Es soll nicht vorbei sein. Um nichts in der Welt... Warum musste ich erst ein Lied von uns hören, ein Lied von Jan? Hätte ich das alles nicht schon vorher verstehen können? Mussten die erst dieses Lied spielen um mich wach zu rütteln? Aber egal, jetzt bin ich ja bei mir. Und ich will zu ihm. Selbst dieses blöde Seitenstechen hält mich nicht davon ab. Seit wann laufe ich denn? Ich hab es gar nicht gemerkt, irgendwann sind meine Schritte schneller geworden. Ich laufe wohl schon eine ganze Weile... Oder meine Kondition ist echt schlecht. Egal, weiter laufen! Nur noch zu ihm... Am besten nehme ich die Abkürzung... Durch den Park! Das ist die beste Abkürzung! Ich hätte auch den Wagen nehmen können... Warum fällt mir das erst jetzt ein? Damit wäre ich bestimmt noch schneller gewesen! Aber ich wollte einfach los, wollte zu ihm... Mein ganzer Körper sehnt sich nach ihm, da ist es kein Wunder dass meine Beine sich wie von selbst in Bewegung gesetzt haben. Ich hab das Gefühl meine Lunge platzt gleich, aber egal. Ich muss laufen, muss zu ihm. Ab über die Brücke... Wenn ich auf der Brücke bin hab ich die Hälfte hinter mir! Dann dauert es nicht mehr lange und ich kann ihn in meine Arme schließen! ...Aber... Jan? Dirk? Was macht er hier? Verdammt, fast hätte ich ihn umgerannt! Komisch, die ganze Zeit musste ich laufen, aber jetzt, wo ich ihn sehe... Meine Beine sind wie festgewachsen... Und er steht genau vor mir... Das gibts doch nicht... Was macht er hier? Er ist ja völlig außer Atem! Ist er etwa die ganze Zeit gerannt? Er sieht wirklich müde aus... Und total kaputt... Als hätte er einen Dauerlauf hinter sich... Verdammt... Ich muss etwas sagen... Irgendwas muss ich doch sagen! Aber was? Er ist hier... Vielleicht hat er mich gesucht... Vielleicht wollte er zu mir... Los, sag etwas... "Dirk... Ich habe mit den Gläsern von Quitte auf die Wand gezielt, nicht auf dich." Ach ja... Von Quitte waren die... Mein Jan, er kann sich sowas halt merken... Er ist nun mal perfekt... Ich kann einfach nicht anders, ich muss die Arme um ihn legen und ihn küssen. Und obwohl er so nach Luft ringt erwidert er den Kuss. "Ich bin wieder da... Wie war dein Tag?" Das ist so typisch für ihn... auch etwas was ich an ihm liebe... "Reden wir beim Essen drüber, wir können uns ja etwas bestellen..." Hauptsache er ist bei mir... Mein Dirk... Das ist so typisch... "Okay, aber ich zahle." Ich liebe es wie er mich angrinst. Und auch wenn die Tränen in seinen Augen mir weh tun, sie machen mich auch unendlich glücklich... Mein Jan... House Of Horror - Wichtelstory für Guillotine --------------------------------------------- So... FEEERTIG! Mit den Nerven xD Und der Story ^^ Sorry dass sie so spät dran ist ;___; Die Idee kam ja erst sehr spät... Und naja... Sie ist etwas länger geworden als meine anderen Storys ^^" Hat sich die meiste Zeit wie von selbst geschrieben xDDD Also... , die Story ist für dich! Hoffe sie gefällt dir irgendwie ^^" Rechtschreibfehler können vorkommen, die Story is nich gebetat >.< Viel Spaß! ---------------------------------------------------------------- House Of Horror Regen. Schon seit Wochen schien er nicht aufzuhören. Er gehörte bereits zum Alltag. Wenn man morgens die Augen öffnete hörte man statt fröhlichem Vogelgezwitscher nur das monotone Prasseln an der Fensterscheibe. Die Stadt wirkte grau, die ganze Welt schien ihre Farbe verloren zu haben. Weg gespült vom Regen. „Dieses Wetter deprimiert mich.“ Schwungvoll legte der Blonde seine langen Beine auf den Tisch und warf einen Blick auf das Fenster an seiner Seite. Die Tropfen schlängelten sich an der Scheibe herab bis zum Rahmen und verschwanden dort aus seinem Blickfeld. Bela sah weiterhin auf den Fernseher wo die Wetterfee grade verkündete dass es in den kommenden Tagen nicht anders aussehen würde. „Naja, ist halt Herbst, was erwartest du? Sonnenschein und 30° im Schatten?“ „Würde mich jedenfalls nicht wundern. Ich sag nur Klimakatastrophe.“ Seufzend griff der Drummer nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. „Wahrscheinlich wärst du jetzt lieber irgendwo wo es warm ist. Fernweh?“ Er lächelte leicht als er sich aus dem Sessel erhob und stattdessen auf Farins Schoß sank. „Ein wenig. Aber das ist bei mir ja nix neues. Wie wäre es wenn wir nach deiner Tour einen kleinen Trip machen? Nur du und ich! Und Sonnenschein!“ Der Ältere zögerte leicht, grinste dann allerdings: "Ich hab eine bessere Idee. Warte kurz!" Schnell huschte der Kleinere aus dem Zimmer, kam jedoch nach ein paar Sekunden zurück, wobei er fröhlich mit einem roten Zettel rum wedelte. "Hier, das hab ich heute in die Hand gedrückt bekommen." Er ließ sich wieder auf Farins Schoß sinken und hielt ihm das Blatt vor die Nase. "House of Horror... Und was soll das sein?" "Steht alles drauf!" Ergeben seufzend nahm der Gitarrist das Din A4 große Blatt nun selbst in die Hand und las laut vor: "Suchen Sie den Horror heim! Fasziniert Sie die dunkle Welt mit all ihren Kreaturen? Wollten Sie schon immer das Gefühl haben mitten in ihrem liebsten Horrorfilm zu sein? Ob vor Zombies durch dunkle Gassen flüchten oder mutig in die Gruft einer blutrünstigen Vampirfamilie hinab steigen, nicht wissend, wann diese aus ihren Särgen steigt um ihr nächstes tödliches Mahl zu sich zu nehmen. Wenn Sie es sich zutrauen so folgen Sie der Wegbeschreibung auf der Rückseite dieses Schreibens, welches Sie immer bei sich tragen sollten. Nicht geeignet für Jugendliche unter 18 Jahren, Eintritt 10 Euro. Okay, klingt ganz... Nun... Ja." "Komm schon, es ist Halloween, der perfekte Abend für einen Ausflug dieser Art! Und guck mal, da unten steht dass es heute nur die Hälfte kostet! Wir krallen uns Rod und machen uns einen lustigen Abend mit Blut, Eingeweiden und Gedärmen!" Bela freute sich wie ein kleines Kind, hibbelte sogar leicht, während Farin etwas skeptisch die Braue hob. "Also für mich klingt das wie ein Abklatsch vom Dungeon. Wobei sich das Dungeon auf wahre Begebenheiten bezieht und dadurch noch ein wenig der Hamburger Geschichte vermittelt, wenn auch auf eine sehr makabere Art." Sofort war der freudige Ausdruck von dem Gesicht des Drummers verschwunden und seine Unterlippe schob sich ein wenig vor: "Was ist denn daran makaber? Du bist doch nur sauer weil du etwas Eiter aus der aufgeplatzten Beule der Pest-Leiche ins Auge bekommen hast und ich dich ausgelacht habe. Hey, ich hab mich entschuldigt! Und dass du wie eine Frau gekreischt hast, das war auch nicht so gemeint, ehrlich! Aber Jan, das hier wird sicher viiiel cooler! Vampire, Zombies und wer weiß was noch! Und wir mitten unter ihnen!" Noch immer wirkte der Blonde alles andere als überzeugt. Seufzend erhob der Ältere sich, wobei er seinem Freund den Flyer förmlich aus der Hand riss: "Bitte, wenn du nicht willst! Frag ich halt Rod! Und wenn er auch nicht will fahr ich alleine und lass mich von einer scharfen Vampirbraut beißen!" "Okay, warum musste ich mitkommen?" Rod zappte nun zum mindestens fünften Mal durch die gespeicherten Radiosender, in der Hoffnung irgendwo doch noch gute Musik zu finden. "Weil der ach so tolle Herr Vetter mir zu verstehen gab dass ihm ein solcher Ausflug sicher keinen Spaß macht und eine Begegnung mit schlecht verkleideten Schauspielern die ihr gruseliges Stöhnen aus schlechten Pornos kennen nicht das ist was er sich für einen Samstag Abend wünscht!" Während Bela sprach drückte er den Fuß immer fester aufs Gaspedal. "Verstehe... Das erklärt deine miese Laune... Aber warum sitzt du dann auf der Rückbank und nicht Zuhause?" Die letzten Worte des Bassisten galten selbstverständlich nicht Bela, sondern Farin, welcher mit vor der Brust verschränkten Armen hinter dem Fahrersitz auf der Rückbank kauerte und aus dem Fenster auf die nasse Fahrbahn starrte. "Herr Vetter hat Angst dass ich ihm untreu bin und mich von einem sexy Zombie anknabbern lasse!" "Vorhin war es noch eine scharfe Vampirbraut die dir ihre Zähne in den Hals bohren und dir dein heißes Blut aussaugen könnte", nuschelte der Blonde, noch immer nach draußen starrend. "Hey, davon war nie die Rede!" Wütend fuhr der Kopf des Drummers herum: "Ich hab nie etwas von heißem Blut gesagt, klar? Also unterstell mir nix!" "Was sollte sie dir denn sonst aussaugen? Warte, vergiss es! Die Antwort will ich gar nicht hören." Demonstrativ legte der Größere die Hände auf seine Ohren, während Bela sich - nach mehreren Aufforderungen des Beifahrers - wieder nach vorne wandte. Das House of Horror war größer als erwartet und allem Anschein nach eine umfunktionierte Lagerhalle deren Front jedoch einer alten Villa glich. Über dem Eingang war ein Neonschild mit dem Namen angebracht, wobei der Buchstabe O, welcher als einziger in jedem Wort vor kam, so aussah als würde er zerfließen. Natürlich waren alle Buchstaben blutrot. Die Gegend war ruhig, anscheinend gab es nicht sehr viele Wohnhäuser in der Nähe. Doch anders als erwartet war nicht sehr viel los, auf dem Parkplatz standen nur wenig Autos, wovon einige so aussahen als wären sie bereits abgemeldet. "Also ich finds cool! Worauf warten wir? Rein da!" Bela war noch immer begeistert von der Idee den Abend in diesem Gebäude zu verbringen. Voller Vorfreude eilte er zum Eingang, die beiden Jüngeren folgten ihm in einigem Abstand. "Ich wünsche den Herrschaften einen guten Abend." Die krächzende Stimme erklang dicht hinter ihnen und ließ zumindest Farin leicht zusammenzucken. Schnell fuhr er herum und sah auf ein Gebilde aus Hautfalten, welches bei genauerer Betrachtung und mit viel Fantasie das Gesicht einer Frau sein konnte. "Ähm... Ja, 'nabend", nuschelte der Blonde und warf seinen beiden Begleitern einen unsicheren Blick zu. "Die Herren möchten unser House of Horror durchqueren und sich den Kreaturen der Finsternis stellen?" Während der Buchstabe S bei ihr eher zischend klang, rollte sie das R ziemlich stark, begleitet von einem leichten Röcheln. Ob sie nun besonders unheimlich wirken wollte oder einfach einen Sprachfehler plus Halsentzündung hatte war nicht zu erkennen. Nun trat der Drummer vor: "Uns ist ein Schreiben in die Hände gefallen dessen Inhalt und uns ansprach. Wir wollen die Tore durchschreiten und uns der Dunkelheit mit all ihren Wesen... stellen... Jan, hör auf zu lachen!" Kopfschüttelnd hatte Farin sich leicht bei Rod abgestützt während seine Schultern vor unterdrücktem Lachen bebten. "Ich sag ja gar nix... Is auch besser so, sonst red ich noch so geschwollen wie du. Hast du gesoffen?" Bela ging nicht drauf ein und wandte sich stattdessen der finster dreinblickenden Dame zu. "Also... Drei Personen bitte." Die Frau nickte leicht und ging mit kleinen Trippelschritten voran, die drei Männer folgten ihr. "Jeder von Ihnen bekommt einen Gegenstand den er sich selbst aussuchen kann. Ob nun eine Waffe oder etwas anderes ist Ihnen überlassen. Macht 15 Euro." Während der Dunkelhaarige sein Geld raus kramte öffnete die Frau zwei Kisten, auf welche sie danach deutete. "Was ist das hier, ein Rollenspiel? Ich brauch den Schund nicht. Gibts kein Cafè in dem ich warten kann?", murmelte Farin und kassierte dafür erneut einen finsteren Blick, jedoch dieses Mal von Rod. "Hey, Dirk möchte das machen, also komm schon. Verdirb es ihm nicht." "Das klingt so als wär er ein Kind. Okay, er benimmt sich ja auch wie eins... Ein kleiner Junge, geil auf spritzendes Blut, rumfliegende Gedärme... und Eingeweide die man sich später Bröckchenweise aus dem Haar pulen muss. Also der typische Gesamtschüler von heute!" Rods Mundwinkel zuckte zwar leicht nach oben, doch sein Blick blieb ernst: "Komm schon, tu ihm den Gefallen." "Ja, Herr Eheberater... Oder Kinderpsychologe. Nein, letzteres eher weniger. Du bestehst ja darauf dass er jetzt seine Killerspiele bekommt. Anti-Nanny!" Ergeben schlurfte Farin zu den beiden Kisten und besah sich die dargebotenen Gegenstände. Bela hatte sich längst für eine Waffe entschieden: eine Walther PPK. "Die fand ich schon immer toll! Und ich muss sagen dass die hier richtig echt aussieht! Wie in den ganzen Filmen!" "Kein Wunder, in Filmen benutzen sie billige Attrappen. Und das hier ist auch eine", nuschelte der Blonde an seiner Seite, grade laut genug um von allen Anwesenden gehört zu werden. "Ich nehm die Armbrust, die sieht cool aus!" Rod drängte sich schnell zwischen seine beiden Bandkollegen und versuchte dabei die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Und was nehmen Sie?", murmelte die ältere Dame fast schon knirschend. "Gibts auch eine Komplettlösung? Nein? Gut, dann nehme ich die Taschenlampe. Da eine in der Kiste ist wird man sie zwischendurch sicher brauchen." Der Gitarrist testete die Taschenlampe kurz während die beiden Dunkelhaarigen jeweils Munition für ihre Waffen bekamen. "Rod? Hast du so eine Armbrust mal benutzt? Weißt du eigentlich wie man die Bolzen einlegt und all sowas?" "Hast du mal mit einer Walther PPK geschossen?", gab der Chilene die Frage leicht abgeändert zurück. Bela grinste leicht und zuckte die Schultern. "Nee, aber andere Waffen. Ich mein auch nur weil so eine Armbrust ja von der Handhabung her etwas... Naja, komplizierter ist." "Keine Sorge, ich hab das mal gemacht, bin höchstens etwas aus der Übung." Hinter ihnen räusperte die Frau sich leicht, anscheinend um sicher zu gehen dass ihr nun alle zuhören würden: "Die Kugeln für die Waffe und die Spitzen der Bolzen sind aus Silber. Sparen Sie sich ihre Munition gut auf, vergeuden Sie keinen Schuss. Und halten Sie die Augen offen, in den verschiedenen Räumen können Sie Munition und auch weitere Waffen finden. Es gibt noch einen Rucksack mit einem Erste-Hilfe-Set, Wasser und einer Karte dazu. Wenn Sie bereit sind begeben Sie sich zum Aufzug, dieser wird Sie nach unten bringen, dann jedoch sofort wieder nach oben kommen. Es gibt zwei Ebenen. Am Ende jeder Ebene befindet sich ein Aufzug der sie nur eine Etage höher bringt. Verpassen Sie ihn nicht, denn wenn er aktiviert wurde fährt er kurz darauf hoch, egal ob jemand drin ist oder nicht. Und er lässt sich erst eine Stunde später wieder rufen. Zum Schluss werden Sie - so Gott will - wieder auf dem Parkplatz ankommen. Viel Glück." Sie hatte kaum den Satz beendet als auch schon ein leises Surren zu hören war und eine Aufzugtür sich öffnete. "Na dann mal los!" Noch immer guter Dinge betrat Bela den Fahrstuhl, dicht gefolgt von Rod. Farin nahm noch den Rucksack entgegen bevor er sich seinen Freunden anschloss und mit ihnen zusammen nach unten fuhr. Der kleine Raum ruckelte leicht als er schließlich unten ankam. "Also ich glaub das unheimlichste ist die Omi da oben. Die roch nach Mottenkugeln!" "Jan, kannst du nicht endlich damit aufhören? Das ist ja zum kotzen, die ganze Zeit nörgelst du rum!" Bela sah seinen Freund nun nicht mehr wütend an sondern eher traurig. Der Angesprochene zögerte etwas, biss dabei leicht auf seine Unterlippe. "Tut mir Leid. Ich bin jetzt lieb, versprochen! Ich frag mich worauf ihr schießen sollt. Die Bolzen für die Armbrust sahen ziemlich echt aus, damit lassen sie euch wohl kaum auf Menschen schießen." Noch bevor einer der Anderen antworten konnte öffnete sich die Tür des Aufzugs. "Okay... Das ist geil!" Begeistert trat der Drummer hinaus in die sogenannte 'Erste Ebene'. Der Raum war höher als erwartet, man konnte die Umrisse der Decke nur bei genauerem Hinsehen erkennen. Der Raum selbst sollte wohl an eine verlassene Kleinstadt erinnern: vor ihnen lag eine Straße, vermutlich die Hauptstraße, links und rechts mehrere Gebäude - wenigstens keine Pappkulissen wie Farin erkennen konnte - deren Scheiben größtenteils zertrümmert waren und neben denen hin und wieder schmale Gassen zu erahnen waren. Auch einige der Straßenlaternen waren teilweise zerbrochen, einige flackerten hin und wieder, doch sonst funktionierten einwandfrei. "Tja, die Taschenlampe hättest du dir sparen können, Jan", stellte der Drummer mit einem leichten Grinsen fest. "Nur weil wir sie jetzt nicht brauchen heißt es nicht dass wir sie GAR NICHT brauchen! Also los, gucken wir was für Monster uns hier erwarten. Vielleicht hat die Omi ja ihre Familie hier versteckt." Sie bekamen gar nicht mit dass der Aufzug wieder auf dem Weg nach oben war, denn längst hatte das Trio die Straße betreten und sah sich immer wieder leicht um. "Eindeutig Zombies", murmelte der Älteste und nickte leicht, als wolle er sich selbst zustimmen. "Bitte?" Rod warf dem Kleineren einen fragenden Blick zu. "Zombies. Oder jedenfalls ähnliche Wesen. Etwas in der Art erwartet uns hier. Dafür spricht zum einen die Verwüstung, anscheinend soll dies eine Art Massenhysterie darstellen. Dann allgemein die Tatsache dass wir uns in einer Stadt befinden. Es könnte auch für andere Wesen sprechen, aber eine solche Kulisse wird halt besonders gerne für Untote benutzt. Vampire werden in der modernen Horror-Kultur zwar auch immer häufiger in die Gegenwart und in die Städte geholt... Aber ihr auftauchen würde trotzdem nicht ein solches Chaos hinterlassen. Sie suchen sich ein Opfer, trinken dessen Blut... Und dann verschwinden sie wieder. Zombies hingegen fressen einfach was ihnen über den Weg läuft, sie suchen kein spezielles Opfer. Während man Vampire als Feinschmecker bezeichnen könnte sind Zombies eher die Aasfresser. Wobei sie ja keine Toten fressen, also höchstens wenn sie diesen Menschen selbst getötet haben... Aber sie knabbern keine Leiche an die dort rum liegt!" Ziemlich verwirrt blickten sowohl Farin als auch Rod auf den Kleineren. "Bist du ein Detektiv oder einfach nur ein Freak? Okay, noch ist dein Verdacht nicht bestätigt, aber er klingt sehr... Ja... Logisch!" Der Blonde strich sich mit gespreizten Fingern durchs Haar und sah wieder auf die Straße die vor ihnen lag. "Man erkennt gewisse Wiederholungen wenn man sich genug Filme angesehen hat. Bei Zombiefilmen ist es oft so dass diese Kreaturen ganz plötzlich auftauchen, der Protagonist begegnet erst einigen wenigen und während er versucht zu verstehen was dort passiert ist, wird die Zahl der Untoten größer und größer", erklärte der Drummer, wobei er richtig aufzublühen schien. Horrorfilme waren halt sein Steckenpferd. "Schön und gut, aber ich sehe hier keinen einzigen Zombie", murrte der Blonde an seiner Seite. Bela zuckte die Schultern: "Das ist der Spannungsaufbau! Sie lauern in den dunklen Ecken, lungern, beobachten sogar irgendwie. Und dann, wenn man es am wenigsten erwartet... oh, da ist einer!" Tatsächlich hatte nun eine weitere Person die Straße betreten, Schlurfend näherte sie sich dem Trio, einer der Arme baumelte unnatürlich verdreht an der Seite, die Pendelbewegung wurde durch jeden Schritt - sofern man den seltsamen Gang des Mannes als Schritte bezeichnen konnte - etwas stärker. Je näher er kam desto deutlicher hörte man ein kehlige Röcheln, hin und wieder durch ein tiefes Stöhnen unterbrochen. "Hey, der macht das wirklich gut... Naja, das Make-Up hätte besser sein können, ein paar zerfleischte Stellen oder so. Egal jetzt, wer killt ihn?" Nahezu beiläufig zog Bela seine Waffe hervor und zielte mit dieser auf den sich nähernden Kerl. "Ich weiß nicht ob ich das mit der Armbrust machen sollte. Die Bolzen sind ziemlich hart... Ich könnte den Kerl verletzen." Unsicher sah Rod auf die Armbrust in seiner Hand, doch Bela schüttelte nur den Kopf: "Ach was. Aber okay, wenn du willst knall ich ihn ab. Sonst bewirft Jan ihn noch mit der Taschenlampe." Grade setzte der Gitarrist zum Protest an als ein Schuss ertönte - Bela hatte abgedrückt. Und anscheinend hatte er gut gezielt, denn der Kopf des Untoten zersprang in mehrere Teile während der Rest des Körpers mit einem letzten Zucken auf der Straße zusammenbrach. "....Krass..... Das will ich mir genauer angucken!" Sofort stürmte Bela zu dem Zombie-Matsch und begutachtete diesen, während seine Freunde sich erschrocken ansahen. "Die Knarre... Die ist echt! Die Waffe, die Munition..." Farin sah zu den Resten des Zombies und näherte sich ihnen nun ebenfalls, jedoch bei weitem nicht so begeistert wie sein Freund. "Guck mal, Jan! Das sieht alles richtig echt aus! Und sie haben sogar dran gedacht dass das Blut geronnen sein muss. Siehst du? Ich frag mich wie sie das gemacht haben..." "Mir gefällt das hier irgendwie gar nicht mehr... Das wirkt dann doch etwas zu echt..." Doch Bela schüttelte den Kopf: "Ach was, echt! Pass auf, der Körper ist ein Roboter gestell dass auf Wärme oder so reagiert. Oder auf eine Verbindung aus Wärme und Bewegung. Jeder weiß dass man einem Zombie in den Kopf schießen muss. Oder man trennt ihn ab." Der Ältere erhob sich wieder und trat gegen den Körper des Zombies. "Ist aber ziemlich schwer, wie ein richtiger Ex-Mensch! Egal, gehen wir weiter!" Noch einmal trat er gegen den Körper bevor er sich schließlich umwandte: "Na los, ge-" Ein Aufschrei unterbrach ihn und sowohl Bela als auch Farin drehten sich mit einem Ruck um. Rod stand noch immer ein Stück von ihnen entfernt, doch er war nicht mehr alleine. Links und rechts von ihm standen zwei junge Frauen, eine der beiden hatte ihre Zähne in seinen Hals gebohrt und riss nun ein Stück aus diesem, schlang es förmlich herunter während das Blut des Chilenen an ihren zerfetzten Mundwinkeln herab lief. Die andere Frau - eine Blondine - gab sich mit Rods Unterarm zufrieden und knabberte genüsslich an desem. Endlich erwachten die beiden Älteren aus ihrer Starre: "ROD!" Farin wollte zu dem Bassisten stürmen, doch sein Freund packte ihn am Oberarm und stieß ihn etwas unsanft zur Seite. Seine andere Hand, die mit der Waffe, riss er in die Höhe. Der erste Schuss ging daneben, die beiden folgenden trafen jeweils eine der Zombiebräute. Zwar brachen sie nicht zusammen, doch wenigstens ließen sie von Rod ab - und wankten stattdessen in die Richtung des Drummers. Wieder zwei Schüsse, dieses Mal in größeren Abständen, dafür jedoch besser gezielt. Die beiden Frauen brachen zusammen... ebenso wie Rod. Sofort stürmten die beiden Älteren zu ihm. "Scheiße, was waren das denn für kranke Weiber? Rod, bist du schwer verletzt? Sag etwas!" Während Bela auf ihn einredete zog Farin mit hastigen Bewegungen den Rucksack von seinen Schultern und verteilte dessen spärlichen Inhalt neben sich auf dem Boden. Das Wasser, eigentlich als Trinkwasser gedacht, benutzte er um eine der Wundkompressen zu befeuchten und damit Rods Wunde am Hals provisorisch zu reinigen. "Also das geht jetzt echt zu weit... Dirk, ruf die Bullen an. Und einen Krankenwagen sollen die am besten auch mitbringen... Das ist doch echt krank hier!" Farin hatte seine Tätigkeit beim Sprechen nicht unterbrochen und die zum Glück nicht all zu große Wunde am Hals des Chilenen nun fertig verbunden. Die Bisswunde am Arm war noch etwas kleiner, jedoch wiederholte der Blonde die Prozedur an dieser. Unterdessen hatte der Drummer mit zittrigen Fingern sein Handy raus geholt um Hilfe zu rufen, ließ es jedoch kurz darauf wieder sinken: "Kein Empfang... Rod, wie geht es dir?" Der Bassist, dessen Haut eine ungesunde gräulich-weiße Färbung angenommen hatte, hustete leicht bevor er sprach: "Klar, wieso auch nicht? Man hat mir ja nur grade EIN STÜCK HALS RAUSGERISSEN!" "Rod, bleib ruhig. Wir bringen dich jetzt hier raus, okay? Vielleicht sollten wir wieder zurück zum Fahrstuhl." Der Gitarrist versuchte so ruhig wie in dieser Situation möglich zu bleiben, doch bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen dass er kurz vor einer Panikattacke stand. "Der ist weg nachdem wir ausgestiegen sind. Wir sollten einfach versuchen zum nächsten Fahrstuhl zu kommen, dann haben wir diese kranke Ebene hinter uns", murmelte Bela, noch immer auf sein Handy starrend. "Toll, dann kommt die zweite Ebene... Vielleicht bekommst du da ja deine scharfe Vampirbraut." "Jan, für sowas haben wir jetzt keine Zeit! Schnapp dir Rod und dann weg hier, bevor noch mehr von diesen Psychos hier auftauchen!" Schnell wurden die Sachen wieder im Rucksack verstaut, welchen dieses Mal allerdings Bela nahm. Farin stattdessen legte den Arm vorsichtig um Rods Taille und stützte ihn so gut es ging. "Hey, da ist die Halle schon zuende... Dann muss da auch der Aufzug sein!" Erleichtert aufatmend steckte der Älteste die Waffe weg und beschleunigte seinen Schritt um sich nach dem Fahrstuhl umzusehen. Und tatsächlich: die matt glänzende Türen lagen leicht verborgen hinter einem kleinen Gebäude - offensichtlich ein Kiosk. Bela tastete an der Wand nach dem Schalter und drückte diesen. Sofort schoben sich die schweren Türen auseinander und grelles Licht blendete ihn. "Hier! Los, kommt rüber!" Die beiden Jüngeren waren nicht ganz so schnell wie er, doch schließlich standen sie neben ihm. "Okay... Dirk, du solltest die Waffe neu laden, wer weiß was uns erwartet." Plötzlich ertönte ein lautes Klirren und noch bevor einer von ihnen auch nur annähernd begreifen konnte was dort geschah wurden die beiden Jüngsten von mehreren kalten Händen gepackt und zurück gerissen. Das Licht des Fahrstuhls hatte anscheinend die Aufmerksamkeit einiger Untoter aus dem Kiosk erregt und sie hatten eine der Scheiben zerbrochen. "NEIN!" Bela riss die Waffe hoch, doch als er abdrückte erklang nur ein leises Klicken - das Magazin war leer. Er durchwühlte stark zitternd seine Taschen, sein Blick huschte immer wieder zu den beiden Anderen, die versuchten sich irgendwie zu befreien. Endlich hatte er eines der Magazine gefunden, ließ das leere achtlos zu Boden fallen und schob das neue in die Waffe. Farin hatte sich in der Zwischenzeit aus dem Griff lösen können indem er mit der Taschenlampe auf die Köpfe der Zombies eingeschlagen hatte. Taumelnd entfernte er sich einige Schritte und sank neben dem Drummer auf die Knie: "Knall die scheiß Dinger ab!" Der Ältere zögerte, versuchte etwas genauer zu zielen, doch die Bewegungen der Untoten waren zu ruckartig. Und immer wieder kam Rod in die Schussbahn. "Der Fahrstuhl!" Farin hatte sich umgewandt und beobachtete wie sich die Türen langsam schlossen. Und die Omi hatte gesagt dass er erst in einer Stunde wieder benutzt werden konnte. "GEHT REIN!" Der Chilene hatte sich noch nicht vollständig befreit, doch wenigstens berührten seine beiden Beine wieder den Boden: "Geht rein und guckt ob man die Tür offen halten kann!" Sofort sprang der Gitarrist auf und stürmte in den kleinen Raum, sah sich nach einem Knopf um mit dem man die Tür offen halten konnte - doch nichts! Dort war nur ein Knopf der den Fahrstuhl eine Etage höher brachte wenn man ihn betätigte. Und die Tür schloss sich immer weiter. Verzweifelt stellte er sich in die Tür, versuchte unter größtem Kraftaufwand das Schließen der Türen irgendwie hinaus zu zögern. Endlich hatte Rod sich befreit und stürzte zu Boden. Da Bela nun freie Bahn hatte schoss er sofort sein ganzes Magazin leer, verzichtete aufs nachladen und zog stattdessen den Bassisten auf die Beine. Als Farin sah dass die beiden Dunkelhaarigen zu ihm kamen trat er zurück und schlug, in dem Moment indem beide in Sicherheit waren, die Faust auf den einzigen Knopf. Mit einem enormen Tempo schlossen sich die Türen und das Stöhnen der Zombies verstummte. Schwer keuchend sanken sie gegen die Kabinenwände. "Seid ihr verletzt?" Besorgt sah Farin zu den beiden Anderen, welche fast synchron den Kopf schüttelten. "Jedenfalls nicht mehr als vorher", ergänzte Rod und rieb sich leicht über den Hals. "Okay... Rod, wir tauschen. Du nimmst die Taschenlampe und konzentrierst dich einfach nur darauf so schnell wie möglich zu laufen. Mit dem Arm kannst du die Armbrust eh nicht benutzen. Dirk, wie viele Magazine hast du noch?" Der Drummer zog aus den verschiedenen Taschen seiner Jacke drei Magazine hervor. "Das sind die letzten. Und eins davon muss ich jetzt rein machen." Der Blonde nickte leicht während er von dem Jüngeren Armbrust und Bolzen entgegen nahm und ihm im Gegenzug die Taschenlampe überließ: "Gut, da wir nicht wissen was uns erwartet sollten wir die Augen offen halten. Und so schnell wie möglich den nächsten Fahrstuhl erreichen." Der kleine Raum ruckelte leicht und kam schließlich zum Stillstand. Lautlos glitten die schweren Türen zur Seite und das Trio rappelte sich langsam wieder auf. "Okay... Rod, meinst du dass du laufen kannst?" Der Chilene nickte schwach und brachte sogar ein Lächeln zustande: "Klar, klappt schon. Ich will nur noch raus." Die beiden Älteren nickten ebenfalls und zu dritt verließen sie den Fahrstuhl. Diese Ebene war sehr viel dunkler und sollte anscheinend eine Art Friedhof darstellen. Nur ein künstlicher Vollmond und einige Grablichter spendeten Licht. "Und? Was vermutet der Experte?", zischte Farin. Bela musste sich nicht lange umsehen, er hatte bereits im Fahrstuhl einen Verdacht gehabt. Und die Umgebung verstärkte diesen nur: "Vampire. Vielleicht auch Werwölfe oder weitere Zombies. Wobei ich letzteres ausschließe, das wäre ja sozusagen langweilig. Und Werwölfe... Der Vollmond deutet darauf hin, aber ich glaube hier wird er nur benutzt um alles in ein unheimliches Licht zu tauchen und sowas. Aber die Tatsache dass der künstliche Himmel hier wolkenfrei und gut zu überblicken ist deutet eigentlich auf Vampire hin. Man soll wahrscheinlich die Möglichkeit haben ihre Silhouetten am Himmel zu erkennen. Wenn man denn darauf achtet. Außerdem ist ein Friedhof voller Gruften. Noch so ein kleines Klischee." Seufzend sah der Kleinste auf die Waffe in seiner Hand. "Die bringt mich wahrscheinlich nicht sehr weit..." "Du kannst ja gerne noch eine Runde drehen wenn wir hier raus gekommen sind, dann nimmst du halt einen Pflock! Können wir?" Farin wartete die Reaktion seines Freundes nicht ab und setzte sich in Bewegung. Rod hatte in der Zwischenzeit die Taschenlampe angeknippft und leuchtete damit über den Boden. Es war zwar hell genug um zu erkennen wo der Weg war, doch eine übersehene Wurzel konnte schnell zur Stolperfalle werden. Und nach der Begegnung mit den Untoten auf der ersten Ebene wollte er lieber auf Nummer sicher gehen. "Dirk... Ich glaub zwar nicht dass es etwas bringt... Aber guck noch mal auf dein Handy, ja? Vielleicht hast du ja jetzt Empfang", flüsterte der Blonde. Er selbst nahm sein Handy nur selten mit, eigentlich nur wenn Bela nicht bei ihm war. Und da das an diesem Abend nicht der Fall war, hatte er das Handy einfach auf dem Wohnzimmertisch liegen lassen. "Nix... Aber einen Versuch war es wert, da hast du Recht." Schweigend - oder eher lauschend - setzten sie ihren Weg fort, sahen sich bei dem kleinsten Geräusch um. Nach einer Weile konnten sie einen schwachen Lichtstreifen erkennen. "Das ist bestimmt der Fahrstuhl! Okay, legen wir einen Zahn zu, wir sind gleich draußen! Geht's noch?" Die letzten Worte hatte der Drummer an Rod gerichtet, welcher seit einer Weile immer schwerer atmete. "Klar, alles okay. Los, gehen wir, ich will endlich raus." "Psst!" Ruckartig war Farin stehen geblieben, hatte eine Hand auf Belas Schulter gelegt um diesen ebenfalls zum stillstand zu bringen. Alle drei lauschten, doch es war nichts zu hören. Grade als der Drummer etwas sagen wollte war ein Zischen zu hören und etwas schweres riss ihn und die beiden Anderen zu Boden. Etwas zerrte an dem Rucksack woraufhin dieser riss, der Inhalt verteilte sich auf dem kalten, mit feuchtem Moos bedeckten Boden. "Verpiss dich, Drecksvieh!" Die Worte des Blonden waren mehr ein ersticktes Keuchen wärend er versuchte sich irgendwie auf den Rücken zu drehen um sich wenigstens ein wenig zu wehren. Seine Hände tasteten nach Halt, doch immer wieder rutschte er auf dem feuchten Untergrund weg. Dabei stieß er gegen etwas hartes, längliches. Ein Bolzen! Mit einem Ruck zog er den Kopf zurück und prallte gegen den aufklaffenden Mund des Vampirs. Dieser war zwar nicht verletzt, jedoch schien er für einen Augenblick verwirrt. Und genau diesen kurzen Moment nutzte Farin aus: er packte den Bolzen, drehte sich auf den Rücken und stieß den Pflock-Ersatz in die Brust des auf ihm hockenden Wesens. Ein greller Schrei erklang und der Körper zerfiel zu Staub, ließ den Gitarristen leicht husten und nahm ihm die Sicht. Ein zweiter Schrei erklang, noch etwas schriller als der vorige und irgendwo neben ihm keuchte jemand 'Schlampe'. Rod hatte anscheinend die gleiche Idee gehabt, oder jedenfalls eine ähnliche. "Dirk?" Endlich konnte Farin wieder etwas erkennen, er sah sich panisch nach seinem Freund um und fand ihn schließlich über Rod gebeugt. Also hatte er wohl den Vampir erledigt. "Wo ist der dritte?", fragte der Blonde noch immer etwas hustend. "Der ist zeitgleich mit deinem drauf gegangen." Mit einem leichten Grinsen - welches in dieser Situation alles andere als angemessen war - warf der Drummer ihm etwas entgegen. Mehr aus Reflex fing Farin den Gegenstand auf, welcher sich als Wasserflasche entpuppte. "Aber..." "Weihwasser! Eigentlich wollt ich dem Vampir damit nur eine verplätten, aber die Flasche ging kaputt. Naja, er fing an zu qualmen und ich konnte ihn mit dem Bolzen erledigen." Während Farin selbst wieder auf die Beine kam brauchte der Bassist Belas Hilfe. "Schnappt euch nur die Bolzen und die Taschenlampe, den Rest lassen wir hier. Und dann wird gerannt." Rod griff wieder nach der Taschenlampe während die beiden Älteren sich die rumliegenden Bolzen schnappten. Wieder war ein Zischen zu hören, dieses Mal jedoch etwas leiser. "Da kommen wieder welche!" Weder Bela noch Farin sahen hinauf, stattdessen packte jeder von ihnen einen Arm von Rod und sie rannten zu dritt los. Sie hatten den Aufzug schnell erreicht und während der Gitarrist auf den Schalter hämmerte behielten die beiden Kleineren die Vampire im Auge. Endlich glitten die schweren Türen auf und Farin stürmte hinein, die Hand auf dem Knopf. "LOS, REIN!" Als seine beiden Freunde den Fahrstuhl betreten hatten drückte er drauf - dochdie Tür ging nicht komplett zu! Zwei Vampire hielten die Türen offen als wäre es das leichteste der Welt, während ein dritter vor trat. "Verpiss dich!" Bela lockerte den Griff um Rod und tastete stattdessen nach einem der Bolzen. Grade als er einen gefunden hatte schoss die Hand des dritten Vampirs vor, stieß ihn zur Seite und packte den zerfetzten Kragen des Chilenen. "ROD!" Farin streckte den Arm nach Rod aus, wollte ihn festhalten, doch der Bassist wurde weg gezogen, wieder hinaus auf den Friedhof. Sofort ließen die beiden anderen Vampire die Türen los, welche mit einem lauten Knall zu flogen. "NEIN!" Die beiden Verbliebenen stürzten gegen die schweren Türen, hämmerten mit Fäusten auf diese ein, doch es brachte nichts. Längst hatte sich der Aufzug in Bewegung gesetzt, fuhr ruckelnd nach oben. "Fuck, fuck, FUCK!" Tränen strömten dem Blonden über die Wangen und auch der Ältere hatte feucht glänzende Augen. "Wir müssen wieder rein... Sobald wir oben sind schnappen wir uns die alte Schrulle und zwingen sie dazu uns zu Rod zu bringen", schluchzte Farin, wobei er sich immer wieder über die Augen wischte. Endlich, mit einem letzten Ruck, blieb der Fahrstuhl stehen und die Türen glitten auf. Vor ihnen lag der Parkplatz auf welchem Bela sein Auto abgestellt hatte. "Okay... Raus hier und wieder rein in dieses- WAS?" Schnell hatten sie den Aufzug verlassen und sich umgedreht um den Eingang zu suchen. Doch da war nichts. Nur der Fahrstuhl. Das House of Horror war verschwunden. Fassungslos starrten sie auf den pechschwarzen Nachthimmel der sich über ihnen erstreckte. Die Türen des Fahrstuhls flogen mit einem Knall zu und ein leises Surren erklang als der kleine Kasten langsam im Boden verschwand. "Das ist nicht wahr... Scheiße... ROD! ROOOD!!!" Die Stimme des Drummers brach und er sank schluchzend auf die Knie, rammte die Faust immer wieder in den Boden. "Wir müssen zurück... Wir müssen ihn da raus holen!" Farin starrte auf die Stelle an der der Aufzug verschwunden war... und stockte. Dort lag etwas kleines, rotes... Der Flyer! Er packte das Stück Papier und sah sich dieses genau an. "Dirk! Die Wegbeschreibung hat sich geändert! Das Haus ist jetzt woanders! Komm, wir müssen da hin!" "Moment, warte! Wie soll denn bitte ein ganzes Haus verschwinden?" "Und warum bin ich schon wieder das Opfer? Nur weil ich der Jüngste und gleichzeitig der Bassist bin?" Leise seufzend sank Bela gegen das Sofa hinter ihm und sah die beiden Jüngeren an. "Hey, ihr wolltet doch eine tolle Halloween-Geschichte... Wenn ihr eine bessere drauf habt, bitte!" Farin schüttelte den Kopf und schmiegte sich stattdessen an seinen Freund: "Nein, du erzählst so toll... Also? Wie geht es weiter?" Chocolate Countdown - Wichtelstory für nobodys_darling ------------------------------------------------------ Sorry, die Story kommt sehr spät >___< Irgendwie liefen die Weihnachtstage anders als gedacht... Viel... Naja, hab die meiste Zeit mit der Familie verbracht, war kaum am PC... Tut mir Leid dass die Story erst jetzt kommt... Und dann auch noch ungebetat >_____< Chocolate Countdown "Irgendwie komisch..." Der junge Mann legte die Füße leicht hoch und betrachtete das angebissene braune Etwas in seiner Hand. "Komisch? Wieso denn komisch? Ich hab genau den gleichen und da ist nix komisches dran", ertönte eine leicht blechern klingende Stimme aus dem Kopfhörer des Headsets welches sich Rod aufgesetzt hatte. "Dirk, ich glaub dein Mikro ist schrott. Du klingst als hättest du dich in einer Konserve eingenistet!" "Vielleicht sind deine Kopfhörer ja auch hinüber..." "Die sind neu! Aber zurück zur Schokolade... Ich find die schmeckt komisch! Aber nur heute, die anderen Tage war sie lecker." Der Chilene hatte seinen Laptop noch etwas zurecht gerückt und startete die Webcamübertragung. Es dauerte einen Moment bis die Verbindung aufgebaut war, doch dann sah er endlich das Gesicht des Menschen welchen er nun schon seit 23 Tagen nicht mehr gesehen hatte. "Es klappt! Ich seh dich! Dirk, hör auf dir das Essen zwischen den Zähnen raus zu pulen!" Zwar war die Videoübertragung etwas ruckelnd und auch die Qualität war nicht die beste, aber es ging. "Okay, ich weiß nicht woran es lag... Aber wenigstens geht es jetzt. Schön dich endlich wieder zu sehen..." Bela lächelte leicht in die Kamera und versuchte so unauffällig wie möglich seine Kleidung zu richten. Auch Rod lächelte während er sich leicht zurück lehnte: "Ja. Deine Stimme zu hören ist natürlich schön, aber trotzdem hat etwas gefehlt... Wann geht denn dein Flug morgen? Hast du die Daten irgendwo bei dir? Dann kann ich übers Internet gucken wann er hier landet." Ein leichtes Rascheln war aus den Kopfhörern zu hören und kurz darauf sah man wie Bela aus dem Bild verschwand. Anscheinend war die Videoübertragung etwas verzögert. "Warte, ich hab es mir aufgeschrieben... Ah, hier. Hast du was zum mitschreiben?" Der Drummer erschien wieder im Bild und hielt mit einem triumphierenden Grinsen einen Blatt Papier hoch. "Dirk, ich sitze an einem PC... Ich kann es hier tippen. Also, schieß los." Rod hatte in der Zwischenzeit ein Textdokument geöffnet und tippte nun die Daten welche sein Freund ihm durchgab. "Okay, also geplante Ankunft ist 20 Uhr. Einen früheren Flug hab ich leider nicht bekommen. Hast du den Baum schon aufgestellt." "Klar. Warte, ich zeig ihn dir eben!" Der Bassist drehte die Webcam ein wenig zur Seite, wodurch nun eine bläulich-grüne Nordmanntanne in der Ecke des Wohnzimmers zu sehen war. "Hab ihn vorhin aufgestellt, damit er nicht mehr so verformt ist wenn wir ihn morgen schmücken. Einkäufe sind auch alle erledigt, nur noch wenige Kleinigkeiten die frisch sein sollten. Das mach ich dann morgen früh. Ich hol dich dann auf jeden Fall vom Flughafen ab, wäre ja blöd wenn du dir ein Taxi nehmen musst. Außerdem seh ich dich dann etwas früher!" Bela hatte den Baum etwas kritisch gemustert - oder viel mehr versucht etwas zu erkennen - und nickte nun leicht. "Alles klar. Ich geh dann mal los, das Abschlussgespräch fängt gleich an. Wir sehen uns morgen! ...Ich liebe dich." Ein sanftes Lächeln huschte über das Gesicht des Jüngeren: "Ja, bis morgen... Ich liebe dich auch." Der nächste Tag ging recht schnell rum da es für Rod doch mehr zu tun gab als er anfangs vermutet hatte. In der Nacht hatte es stark geschneit und auch jetzt, am späten Nachmittag fielen noch einige dicke Flocken vom dunkelgrauen Winterhimmel. Doch Rods gute Laune ließ sich dadurch nicht trüben. Im Gegenteil - was war schon ein Weihnachtsfest ohne Schnee? So huschte er durchs Haus, dekorierte das eine oder andere Zimmer noch etwas und pfiff die Weihnachtshits im Radio mit. Es war nahezu abartig wie gut er drauf war. Er unterbrach seine Arbeit nur wenn ein Anruf von jemandem kam der ein frohes Fest wünschen wollte. So meldete er sich auch recht fröhlich als sein Handy gegen 18 Uhr klingelte. "Rod, ich bin es..." "Dirk! Hast du schon eingecheckt?" Mit einem seeligen Lächeln ließ der Chilene sich auf die schwarze Ledercouch sinken und drehte das Radio etwas leiser. "Nein, hab ich nicht... Der Flug wurde gestrichen... Genauer gesagt wurde der Flughafen vorerst gesperrt, es schneit seit Stunden so stark dass keine Maschinen starten können." Sofort erstarb das Lächeln auf dem Gesicht des Jüngeren: "Was willst du damit sagen?" "Es tut mir so leid..." Die Stimme des Drummers klang etwas belegt, als hätte er einen Kloß im Hals. "Aber... Kann es nicht sein dass bald wieder Flugzeuge starten können? Das ist doch kein langer Flug, ist doch innerhalb Deutschlands!" "Nein, momentan sieht es schlecht aus... Ich werd gleich mal gucken ob ich vielleicht den Hauptbahnhof telefonisch erreichen kann, dann steig ich in 'nen Zug. Es wird dann nur später-" "Egal, hauptsache du kommst her!" Rods Stimme klang fast schon flehend. "Okay, ich melde mich sobald es was neues gibt." Kaum hatte Bela den Satz beendet war die Verbindung auch schon unterbrochen. Es dauerte noch einen Moment bevor Rod das Handy langsam auf den Tisch legte. Seit Wochen hatte er diesem Tag entgegen gefiebert. Genauer gesagt seit dem 30. November... "Und du meldest dich wenn du angekommen bist, ja?" Der Chilene wirkte noch immer etwas traurig. Kein Wunder, immerhin hatte er sich darauf gefreut die Vorweihnachtszeit mit seinem Freund zu verbringen. Doch dieser hatte vor einiger Zeit ein Filmangebot angenommen, dessen erster Drehtag nun bevor stand. "Natürlich! Und ich hab doch meinen Laptop dabei... Dann den Internet-Stick... Wir können die Webcam anschmeißen. Und wenn die Sehnsucht mal zu groß wird versuchen wir es mal mit Webcam-Sex!" Bela lächelte leicht obwohl auch er lieber Zuhause geblieben wäre. "Naja, was sind schon drei Wochen... Heiligabend bist du spätestens zurück. Wir machen es uns hier gemütlich, kuscheln uns vor den Kamin... Und holen alles nach." "Dann verlassen wir das Haus die ganzen Feiertage nicht! Da fällt mir ein... Ich hab noch was für dich. Augen zu!" Rod sah den Älteren einen Moment verwirrt an, schloss dann jedoch die Augen. "Okay... Jetzt darfst du gucken!" Verlegen grinsend hielt der Drummer ein schmales, rechteckiges Etwas hoch. Es war... "Ein Adventskalender?" "Naja... Ich komm am 24. zurück... Das wäre doch der perfekte Countdown. Ich hab den gleichen, den nehme ich mit! Mir kam es irgendwie immer so vor als würde die Zeit schneller vergehen wenn täglich ich ein Stück Schokolade aus dem Kalender genommen hab. Also dachte ich-" Weiter kam Bela nicht, denn der Jüngere hatte die Arme um ihn geschlungen und küsste ihn stürmisch. "Weißt du eigentlich wie unglaublich süß du bist? Allein die Idee..." Er schüttelte lächelnd den Kopf und hauchte Bela noch einen Kuss auf die Lippen: "Unser persönlicher Schokoladen-Countdown..." "Genau. Und wenn du das letzte Stück gegessen hast komm ich wieder zu dir." Fröstelnd setzte der junge Mann sich auf. Anscheinend war er kurz nach Belas Anruf auf der Couch eingeschlafen. Und er hatte wohl geweint, die Tränen waren an seinen Schläfen hinab gelaufen und die Spuren getrocknet. Der vorher graue Himmel war inzwischen pechschwarz und ein Blick auf die Uhr verriet ihm dass er knapp fünf Stunden geschlafen hatte. Fünf Stunden! Mit einer Hand rieb er sich über die Augen, während die andere nach seinem Handy tastete Bela musste sich doch in der Zwischenzeit gemeldet haben... Und tatsächlich, er hatte einen Anruf und Abwesenheit und zwei neue SMS, alle samt von seinem Lebensgefährten. Die erste SMS, eingegangen um 19:07 Uhr verkündete dass der Drummer einen Zug genommen hatte und die voraussichtliche Ankunftszeit ca. 23 Uhr war. Der Blick des Chilenen huschte kurz zur Uhr, es war kurz nach 23 Uhr. Sein Herz machte förmlich einen Sprung und gleichzeitig verfluchte er sich, er hätte am Bahnhof auf seinen Freund warten können. Doch die zweite SMS machte seine Hoffnung gleich wieder zunichte: die Strecke war stellenweise gesperrt, wodurch der Zug des Älteren vorläufig auf einem Bahnhof gehalten hatte bis sie weiter fahren konnten. Diese SMS war gegen 22 Uhr eingegangen, also vor knapp einer Stunde. Nur schwer konnte Rod die erneut aufsteigenden Tränen zurück halten. Er hatte sich diesen Tag ganz anders vorgestellt, hatte alles bis ins kleinste Detail durchgeplant. Und nun saß er alleine in dem großen Haus, nur die Lichterketten im Fenster beleuchteten den großen Raum. Der Baum war noch so leer wir am Vortag, er hatte ihn gemeinsam mit Bela schmücken wollen. Der Anblick des grünen Ungetüms ließ ihn leise aufseufzen und stimmte ihn noch etwas trauriger - sofern dies möglich war. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken Bela anzurufen, doch der Klang seiner Stimme hätte ihn wahrscheinlich endgültig zum weinen gebracht. So wählte er stattdessen Farins Nummer, eine der wenigen die er auswendig konnte. Es dauerte auch nicht lange bis dieser abhob. "Hey, Rod! Wo bist du denn, ich hab vorhin bei euch angerufen! Aber da keiner ran gegangen ist dachte ich mir dass ich wahrscheinlich störe." Der Chilene lächelte schwach und wischte sich über die Augen: "Hey... Ich hoffe ich stör dich nicht." "Quatsch, du doch nie! Sitz grade im Auto, bin sogar in eurer Nähe. Naja, was man so als Nähe bezeichnet. Hab Weihnachtsmann bei meinen vielen Patenkindern gespielt. Schläft der Filmstar etwa schon?" "Nein... Er ist noch unterwegs. Sein Flug wurde gestrichen, dann gab es Probleme mit der Bahn... Es ist einfach scheiße!" Bei den letzten Worten war der Bassist etwas lauter geworden, wodurch das Zittern in seiner Stimme etwas deutlicher zu hören war. "Oh... Entschuldige, das wusste ich nicht. Soll ich vorbei kommen? Dann warten wir gemeinsam bis er endlich da ist." "Nein, quatsch... Fahr du mal nach Hause und leg dich ins Bett, ich-" "Vergiss es, ich komm vorbei und nerv dich! Und nachher verklopp ich Dirk, weil der Sack dich einfach so warten lässt. Ich bin in einer halben Stunde bei dir, kannst schonmal Tee kochen!" Und zum zweiten Mal an diesem Tag wurde die Verbindung abrupt unterbrochen. "Naja... Vielleicht ist es ganz gut wenn ich nicht alleine warten muss... Oh Gott, ich führe Selbstgespräche!" Mit einem leichten Kopfschütteln erhob der Chilene sich und schlurfte in die Küche - Tee kochen. Die halbe Stunde war schnell um, doch von dem Gitarristen keine Spur. Es hatte allerdings auch wieder zu schneien begonnen, was wohl eine logische Erklärung war. Rod hatte sich wieder ins Wohnzimmer gesetzt, vor sich auf dem Tisch die Kanne mit stark duftendem Tee - irgendeine Weihnachtsmischung die extrem nach Zimt stank - und einen Teller mit belegten Broten. Das Radio hatte er längst ab geschaltet, diese ganzen Weihnachtssongs deprimierten ihn nur noch mehr. Stattdessen lief nun der Fernseher mit der x-ten Wiederholung von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Er gab sicher ein jämmerliches Bild ab wie er dort saß, zusammengekauert auf der kühlen Ledercouch, die Augen vom vielen weinen bereits stark gerötet und die einzigen Laute hin und wieder ein leises Schniefen und ein quietschend klingender Schluckauf. Den bekam er immer wenn er zuviel heulte. Das Schniefen wurde zu einem erneuten Schluchzen als sein Blick auf den Adventskalender fiel. Die 24 offenen Türchen wirkten fast schon wie Augen die ihn vorwurfsvoll anstarrten. Nein... 23! Verwirrt betrachtete er den Kalender, zählte die offenen Kästchen mehrmals nach und holte das Rechteck aus Pappe schließlich zu sich. Er hatte tatsächlich die 24 vergessen, wahrscheinlich vor lauter Aufregung. Mit einem Ruck öffnete er das letzte Feld und nahm das Tannenbaumförmige Stück Schokolade heraus, betrachtete es lange. Kurz schoss ihm die Frage durch den Kopf ob Bela sein letztes Stück Schokolade vor oder nach dem Frühstück gegessen hatte. Vielleicht sogar erst kurz vor der Fahrt zum Flughafen? Wie hatte er den Kalender nur vergesen können, seit Tagen hatte er darauf gewartet endlich das letzte Türchen öffnen zu dürfen. Das Geräusch der Türklingel riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn leicht zusammenzucken. Er fühlte sich als hätte man ihn bei etwas verbotenem erwischt. Und als wolle er nun alle Beweise vernichten schob er den Kalender unter die Couch bevor er aufstand und zur Tür eilte. Ein leises Trommeln an der Fensterscheibe bestätigte seinen Verdacht, denn dies war eine von Farins Macken. Normalerweise trieb es ihn fast in den Wahnsinn wenn der Blonde dies tat - er kam sich dann immer so langsam vor - doch dieses Mal war er glücklich darüber etwas vertrautes zu hören. "Hey, Jan. Der Tee wartet schon eine ganze Weile auf dich", begrüßte er den Größeren, wobei er sich zu einem leichten Lächeln zwang. "Sorry, bei dem Schnee war schleichen auf der Autobahn angesagt. Ähm... Was hast du da?" Mit einem Kopfnicken deutete der Blonde auf Rods Hand, welche noch immer das inzwischen weiche Stück Schokolade umklammert hielt. Der Chilene errötete leicht: "Oh... Ähm... Schokolade aus dem Kalender... Von Dirk. Ich hab heute morgen ganz vergessen sie raus zu nehmen. Hör auf zu grinsen!" Tatsächlich hatte der Gitarrist bei den letzten Worten angefangen zu grinsen und versuchte nocht mal es zu verbergen. "Entschuldige... Aber das klingt so... Kitschig. Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass Dirk so etwas süßes machen kann! Dieser kalte Eisklotz der einfach so einen Freund beim essen stört und ihn fast schon nötigt ihn vom Bahnhof abzuholen und zu seinem geliebten Rod zu fahren, am besten noch vor Mitternacht. Naja, letzteres hat nicht ganz geklappt, aber der Rest... Oder, Herr Kitsch-König?" Schon als Farin gesprochen hatte, hatte Rods Herzschlag sich beschleunigt, doch als der Gitarrist nun einen etwas kleineren, dunkelhaarigen Mann vor sich schob schien sein Herz zu rasen. Die grünen Augen seines Gegenübers blickten ihn unsicher und auch ein wenig verlegen an: "Hey... Das nächste Mal nehme ich einen Mietwagen, versprochen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)