Wie ein zarter Sommerregen... von Silja (Nami x Sanji Robin x Zorro) ================================================================================ Kapitel 5: Schuldig gesprochen ------------------------------ Ein leichter Luftzug brachte die Blätter der Orangenbäume zum rauschen. Robin saß nicht mehr auf ihren Ast. Sie schlenderte die Reling entlang. Ihre Hand streifte das Geländer und ihre Blicke schweiften über die dunkle See. Ein Schreck durchfuhr ihren Körper, denn eine Hand hatte sich, auf die ihre ganz sanft gelegt. Sie war wie zu Eis erstarrt. Als ob von der einen zur anderen Minuten sich eine Eiszeit über das Schiff legte. "Ist es nicht zu kühl hier draußen?" Wie gerne sie seine Stimme hörte. Sie war wie Sonnenstrahlen, die sich zart auf den Körper ausbreiten. "Vielleicht ein bisschen. Aber die Nacht ist zu schön, um einfach ins Land der Träume zu entschwinden. Sie hat mich in ihren Bann gezogen." "Ja, die Nacht ist etwas geheimnisvolles. Irgendwie erinnert sie mich aber auch an dich." Die Archäologin drehte sich um und sah ihm melancholisch ins Gesicht. "Wie meinst du das...Zorro?" "So wie ich es gesagt habe." Eine tiefe Stille legte sich um sie. Nur der gleichmäßige Takt der Wellen, die gegen das Schiff schlugen, waren zu hören. Die Schwarzhaarige fing leicht zum zittern an. "Ich hatte wohl doch Recht, dass es zu kalt ist. Lass uns reingehen." "Nein! Ich möchte nicht gehen. Nicht jetzt." Zorro legte ohne noch weitere Worte zu verlieren die Arme um sie. "Was soll das?" "Ich will ja nicht Schuld sein, wenn du mit einer Erkältung im Bett liegst." "Keine Sorge! Du bist der letzte den ich die Schuld geben würde." Noch während sie es aussprach, bereute sie es schon. Warum sagte sie so etwas? War das hier nicht ein, von ihr, innerlich verdrängter und doch lang ersehnter Wunsch? Und nun gab sie ihm patzige Antworten. Aber, wie sie es eigentlich angenommen hatte, zog er die Schwarzhaarige näher zu sich heran. Ein Blatt hätte nicht mehr zwischen ihnen gepasst. So nah. So nah waren sich ihre Körper. Die Wärme seines Körpers durchflutete nun auch sie. Die Kälte hatte von ihr abgelassen. "Warum lässt du niemanden in dich hineinsehen?" Er hatte seinen Kopf leicht nach unten geneigt, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können. "Ich glaube du bist der letzte der das fragen kann. Machst du es etwa anders wie ich?" "Würde ich sonst wirklich jetzt hier stehen, zusammen mit dir?" Erst jetzt merkte sie, dass in den Augen des Schwertkämpfers ein träumerischer Schleier lag. "Merkst du es?" "Was merke ich?" Wie sie jede einzelne Sekunde genoss. Doch was sollte das alles? Ihre Augen waren geschlossen, doch sie öffnete sie schlagartig, da sie von einer zarten Berührung aus ihren Gedanken gerissen wurde. Zorros Fingerspitzen wanderten ganz langsam und zärtlich über ihr Gesicht. Angefangen bei ihren Schläfen bis hinunter zu ihren Kinn. Mit sanftem Druck hob er ihr Gesicht an. Sie kamen sich immer näher. Das Licht des Mondes legte sich auf die beiden. Die Gänsehaut lief ihr den Rücken rauf und runter. Diese Gefühle, die nur darauf warten auszubrechen, hätte sie nicht beschreiben können. Sie wusste, sie hätte sie nicht beschreiben können. Es war nicht einmal mehr ein Zentimeter Abstand zwischen ihren Lippen. KLATSCH Robin hatte einfach ausgeholt und Zorro eine geklebt. "Du glaubst wohl auch du kannst jede kriegen. Sanji muss auf dich abgefärbt haben. Aber das kannst du dir abschminken, dass ich als eine deiner Trophäen ende." Mit bebender Stimme hatte brachte sie diese Sätze hervor. Sie löste sich aus seiner Umarmung und stürzte davon. Zorro stand wie festgenagelt da. "Weiber!" Doch bei diesen Worten huschte ein Grinsen über seine Lippen. Was war nur an ihr, dass ihn so fesselte? Die Tür schlug heftig hinter ihr zu. Mit Schwung schmiss sie sich aufs Bett. Was hatte sie getan? Sie war fast am Ziel ihrer Träume. Und sie hat nichts besseres zu tun als alles kaputt zu machen. Sie hätte nur ihre Zweifel über Bord werfen müssen. Aber etwas sträubte sich in ihrem inneren dagegen. Sie stricht sich noch mal die Stelle in ihrem Gesicht nach, wo zuvor noch Zorros Fingerspitzen entlang fuhren. Erst große Reden schwingen und Nami sagen, sie soll zu ihren Gefühlen stehen, aber sich selbst helfen, konnte sie nicht. Leise fand eine Träne ihren Weg über ihr Gesicht. "Die Sonne geht auf." Der Koch schenkte der Diebin ein Lächeln. "Du solltest schon schlafen." Ganz leise schlürfte sie in den kleinen Raum. "Ich kann ja nicht nur schlafen. Ich hab die letzten Tage mehr geschlafen, wie in meinem ganzen Leben zuvor." "Es muss dir besser gehen, wenn du schon wieder zu Scherzen aufgelegt bist." "Wenn du bei mir bist, vergesse ich jeden Schmerz. Setz dich doch." Schweigend tat sie wie ihr geheißen. "Du wolltest mich sehen?" "Ja. Ich hatte Sehnsucht!", sagte er in einem lieblichen Säuseln. Das Herz der Navigatorin machte einen kleinen Hüpfer, doch sie wagte es nicht, ihm in seine tiefblauen Augen zu sehen. Er kannte sie zu gut. Ein winziger Blick in ihre Augen und er hätte gewusst, dass etwas nicht stimmte. Aber es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis er es auch so merkte. Reiß dich zusammen! Sei einfach ganz normal, befall sie sich selbst. Sie schenkte ihm ein Lächeln, obwohl sie ihren Kopf noch immer nicht gehoben hatte. Der Koch sah es trotzdem. "Ich find es echt rührend, wie du dir Sorgen um mich machst. Aber du wirst schon sehen. In drei Tagen lauf ich nen Marathon!", sagte er mit einen verschmitzen Grinsen. Ja einen Marathon vielleicht, aber... "Nun lach doch mal! Ich lebe doch noch." Ein Keuchen brach aus ihr heraus. "Hey! Fang doch bitte nicht zum weinen an! Hab ich was falsches gesagt?" "Nein...du hast überhaupt nichts falsch gemacht oder gesagt....Oder doch....warum hast du mich gerettet?...vielleicht..." "Vielleicht was? Nami, weist du wirklich nicht, warum ich das gemacht habe?" Die Tränen die der Piraten über die Wangen liefen, brannten wie Feuer auf der Haut. "Ich bin das alles nicht wert!" "Was redest du für Zeug? Natürlich bist du das wert." Die Navigatorin hielt es nicht mehr aus. "Nein! Es wird nicht mehr lange dauern und du wirst mich hassen!" "Ich könnte dich nicht hassen! Nie!" Sag das nicht! Es wird mich nur noch mehr verletzen! Du wirst mich hassen! Ich weis es! Du wirst es auch wissen. Ich kann nicht mehr! Die Gedanken der jungen Frau waren dunkel. Sie konnte nicht mehr. Sie konnte ihm es nicht mehr verschweigen. Sie würde daran zu Grunde gehen. "Verdammt! Ich bin schuld daran, dass du deine linke Hand nie wieder gebrauchen kannst!" Die Tränen flossen ihr unaufhörlich, wie ein reißender Fluss, das Gesicht hinunter. Sie wagte es nicht mehr, ihm in die Augen zu sehen. Die Tür knallte. Seine Nähe ertrug sie jetzt nicht und stürze aus dem Zimmer. Die Angst auf seine Reaktion war zu groß. Sanji sah immer noch auf die Stelle, wo sich gerade noch der schöne Körper der Diebin befand. Ihre Worte dröhnten in seinen Ohren. "Ich bin schuld daran, dass du deine linke Hand nie wieder gebrauchen kannst!" "Ich bin schuld daran, dass du deine linke Hand nie wieder gebrauchen kannst!" "Ich bin schuld daran, dass du deine linke Hand nie wieder gebrauchen kannst!" "Ich bin schuld daran, dass du deine link..." Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Eine Starre fiel über ihn. Er wartete darauf, dass jemand schnippte und er aus seinen Traum erwachte. Der Koch wartete vergebens. Nami war ins Bad gelaufen. Jeder einzelne Wasserhahn war aufgedreht. Das Rauschen des Wassers sollte ihr Schluchzen übertönen. Die Diebin hatte die Augen geschlossen. Siehst du! Jetzt hasst du mich! Ich wusste es! Irgendwann wurde es schwarz vor ihren Augen durch die Aufregung. Ihr wäre es am liebsten gewesen, dass sie die Dunkelheit nie wieder gehen ließ. Am nächsten Morgen klopfte es an die schwere Holztür. Sanji war zwar wach, gab aber keine Antwort. Chopper öffnet die Tür. "Wie geht es unsere Patienten?" "Spar dir deine Spucke für wichtigere Sachen!" "Äh...hast du schlechte Laune?" "Was du nicht sagst! Aber wie würdest du reagieren, wenn deine Freunde dir nicht die Wahrheit sagen? Nur weil sie den Mumm nicht aufbringen, jemanden zu sagen, dass sein Leben zerstört ist?" "Du weist es?" "Nein ich denk es mir!" "Ich wollte es dir sagen, aber später. Du darfst dich da nicht reinsteigern. Es ist nicht gut für dich!" "Ich soll mich nicht reinsteigern? Hast du überhaupt einen blassen Schimmer was das für mich bedeutet? Ich bin ein Krüppel!" "Du darfst dich nicht aufgeben! Vielleicht gibt es ja eine Mittel. Ich glaube ja eigentlich, dass es an deiner Psyche liegt." "Ach ich bin nicht nur ein Krüppel sondern auch noch nicht richtig im Kopf? Schön das ich das auch erfahr! Wann kommen die Männer in den weißen Klamotten, um mich abzuholen?" "Ich mein das anders. Ich rede von einer seelischen Blockade. Du musst die durchbrechen und dann dürftest du deine Hand auch wieder gebrauchen können. Die Brüche heilen doch sehr gut!" "Halt die Klappe Quacksalber! Du gehst mir auf die Nerven!" "Es hat wohl keinen Sinn mit dir zu reden." "WOW! Du hast es kapiert!" Der kleine Elch drehte sich um und wollte den Raum verlassen. "Stopp! Sag Nami, dass ich sie sehen will." Seine Stimme hatte sich schlagartig verändert. Er säuselte liebevoll vor sich hin. "Sie ist ja auch die einzige die ehrlich ist!" "Äh...ich hole sie!" Er tapste aus dem Zimmer. Sanji sah während es ganzen Gespräch an die mit Holzwürmer befallene Zimmerdecke. Als die Tür ins Schloss fiel, veränderte sich sein Gesichtausdruck. Es war so, als ob sich seine Wut, Verzweiflung und Traurigkeit vermischten und ihn diese unklare Mimik verliehen. "Es tut mir Leid Nami! Du lagst richtig!...Ich hasse Dich!" Chopper klopfte an die Tür des Mädchenschlafzimmers. "Vergiss es! Robin kommt nicht raus. Und Nami sitzt immer noch im Bad. Was die schon wieder hat, frag mich nicht! Ich hab keine Ahnung! Aber sie sollte mal wieder raus kommen! Ruffy motzt schon!" "Aha! Und warum kommt Robin nicht raus?" "Weil sie ne Frau is!" sprach er und verschwand. Verduzt sah der kleine Elch dem Schwertkämpfer nach, entschloss sich aber dann doch zu versuchen, Nami aus dem Bad zu locken. Es dauerte nicht lange, als er auch an der Tür zum Bad klopfte. "Nami, mach bitte auf! Ich muss mit dir reden!" Keine Antwort! "Bitte, Sanji will dich sehen!" "Sicher nicht!", drang es aus dem Bad. "Doch! Es kam mir so vor, als ob du die einzige bist auf die er nicht sauer ist." Der Schlüssel im Schloss drehte sich um. Zwei total verheulte Augen sahen auf den Elch herab sah. "Wirklich?" "Ja! Er verlangt nach dir. Er sagte, dass du ja die einzige bist, die ehrlich zu ihm ist." Was? Sollte es wirklich noch Hoffnung geben? Sollte ein einzelner Funke zu einen großen Feuer werden? "Ich sollte dir das nur sagen." "Danke Chopper." Die Diebin ging an ihm vorbei. In Richtung Sanjis Zimmer. Er wollte sie sehen, doch ihr war übel und ihr Magen verkrampfte sich. Sie blieb vor dem kleinen Raum stehen. Viele wirre Gedanken spuckten in ihren Kopf herum. Sie hatte Angst. Große Angst! "Sanji...?" "Komm rein!" Mehr Laute kamen nicht aus dem Raum. Zögerlich drückte sie die Klinge hinunter. Sie hatte den Kopf nach unten geneigt. Die Angst drückte sie nach unten. "Da bist du ja. Hast mich ja lange warten gelassen." Er sagte das nicht in seiner sonst so vertrauten Stimme. Nicht die, die sonst einen mit Komplimente überschüttete. Diese Stimme war ich fremd. So ungewohnt. "Es tut mir leid. Das war keine Absicht." "Stimmt! Es ist ja nie Absicht von dir." Das Herz der Diebin zog sich schmerzhaft zusammen. "Sanji...es tut mir..." "Ach dir tut doch alles immer leid! Ich möchte deine Ausreden nicht mehr hören. Deine lächerlichen Ausflüchte! Ich hab die Nase voll davon!" Seine Stimme bebte vor Erregung. Sie stand nur da, einfach so und ließ es über sich ergehen. "Wärst du nicht hier, hätten wir keine Probleme! Oder meinst du es ist leicht dich vor jeder Kleinigkeit zu retten? Eigentlich ist es verdammt komisch, dass so was nicht schon früher passiert ist. Na ja! Nun hat es mich erwischt. Und wer ist schuld? Du sicher nicht! Nein, nicht die kleine unschuldige Nami! Die, die niemanden etwas böses will. Sie ist ja nie schuld! Aber ich glaub es ist höchste Zeit, dass dich jemand aus deinen Tagtraum reißt! Du! Und niemand sonst! Du allein bist schuld an diesen ganzen Geschehnissen! So wie du an allem schuld bist! Du hast doch nicht etwa geglaubt, dass ich das aus Zuneigung gemacht habe, oder? Wenn du das geglaubt hast, bist du ja noch dümmer als ich gedacht habe! Nein, ich habe das gemacht, weil ich wohl keine andere Wahl hatte. Du gibst Menschen auch nur eine Möglichkeit! Du zwingst ihnen deinen Weg auf! Hätte ich es nicht gemacht, hätte sich wohl jemand anderes in die Fluten geschmissen! Nur ich war in dieser Situation so blöd und bin wie immer auf dich reingefallen! Aber was du nicht gemerkt hast. Ich hab nur mit dir gespielt! Von Anfang an! Und du hattest von vornherein keine Chance zu gewinnen, da ich die Trümpfe in der Hand hielt! Das Liebesgesäusel war nie ernst gemeint! Und natürlich war es auch nicht ernst gemeint, dass ich dich nie hassen würde. Aber es nicht nur Hass den ich für dich hege...nein...vor allem kommt noch Verachtung dazu. Hast du gehört? Ich verachte dich!" Die Diebin konnte nicht mehr. Ihre Knie gaben nach. Sie sackte auf den staubigen Boden. Ihre Hände waren zu Fäuste geballt. Sie bebten. Es hatte den Anschein, als ob sie so Halt suchte. "Ich warte auf eine deiner berühmten Ausreden! Aber du kannst sie dir auch sparen, da sie mich sowieso nicht interessieren." Der Smutje war über sich selbst überrascht, wie hart er sein konnte. Sein Herz brannte in seiner Brust. "Nein...keine Ausreden..." Man merkte, wie ihr das Sprechen schwer fiel. Immer wieder wurde sie von Schluchzer unterbrochen. "Ich werde...mich nicht raus...reden...." Sanji, der ausdruckslos an die Zimmerwand starrte, horchte plötzlich auf. "Ich brauche nicht...nach einen Fluchtweg suchen...denn du hast....mit jeden deiner....Worte recht....Du hast allen....Grund mich zu hassen...." Sie stand blitzschnell aus, auch wenn ihre Beine fast wieder nachgeben wollten. "Ich bin schuld!" Mit diesen Worten lief sie aus dem Zimmer. Mit allem hatte der Koch gerechnet. Das sie gar nichts sagte und nur sein Mitleid gewinnen wollte. Oder das sie ihn anschrie und ihn zur Schnecke machte, so wie er es mit ihr machte. Aber nicht so. Sie gab ihm in allen seinen Punkten recht. Er hatte sie zum weinen gebracht. War das wirklich sein Ziel? Ging er nicht doch ein bisschen zu weit? Aber sie war schuld an allem! Sie und niemand sonst. Oder brauchte er nur jemand, dem er die Schuld geben konnte? ~~~~~~ Das und nichts anderes muss ich mir einreden! Außerdem ist es jetzt schon zu spät. Sie ist wie Wachs in meinen Händen geschmolzen. Wie reines Kristallglas am Boden zersplittert. Wie ein Stück Holz im Feuer verbrannt. Ich habe dich zerstört. Das war mein Ziel! So nahm ich es jedenfalls noch vor ein paar Minuten an. Doch jetzt...bin ich mir nicht mehr sicher, was mein Ziel war. ~~~~~~ *schnief* Hat er das wirklich alles gesagt? Wie konnte ich das tun? Aber das wollte ich schon seit dem zweiten Kappi reinbringen. Ich hoffe es hat euch trotz dem großen Schuss Dramatik gefallen. Und ihr werdet mich nicht dafür teeren und federn. Will mich in den nachfolgenden Kappis bessern und nicht wieder meiner dramatischen Seite verfallen. Gut, ich weis, dass ich das nicht einhalten werde, aber der gute Wille zählt doch, oder? Also ich hoffe ihr bleibt mir weiterhin treu!!!! Eure Soraya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)