Reise von pechfeder (Harrys Reise durch den Spiegel von Zeit und Sucheh) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 02 --------------------- Vertrauen Als Harry am nächsten Morgen erwachte, pochte es in seinem Kopf und er sah alles nur verschwommen, wie durch Wasser. Erst nach einigen Augenblicken fiel ihm auf, dass es ja kein Wunder war, wenn er nichts sah. Ohne Brille auf der Nase konnte das ganz schön schwierig werden. Mit noch immer müden Gliedern tastete er auf dem kleinen Nachttisch nach seinen Gläsern. Nachdenklich verzog er sein Gesicht. Da war gar kein Tisch. Was er zwischen den Fingern hatte, war weich und glatt. Ohne aufzusehen erkundete er dieses seltsame Ding. Er umfasste etwas und zog daran. Erschrocken hielt er ein schwarzes Haar in der Hand und besah es sich genauer. Was sollte das sein? "Nun, Mister Potter. Wie mir scheint sind Sie also wach. Hier", der Professor reichte ihm seine Brille. Verwirrt nahm er seine Sehhilfe und setzte sie sich auf die Nase. Erst da erkannte er, auf was genau er da rumgetastet hatte. Aber sein Lehrer schien ihm deswegen nicht weiter böse sein. Erleichtert seufzte er einmal tief aus und blickte dann wieder auf. Hierbei grinste er einen verwirrt dreinsehenden Mann an, der über dieses wunderliche Benehmen mehr als nur sprachlos schien. Scheinbar, damit ihm die Worte wieder zuflogen, schüttelte er sein rabenschwarzes Haupt und sah in die grünen Augen hinter den dicken Gläsern. Das Kopfschütteln schien geholfen zu haben, denn nur wenige Sekunden später sprach er sein Anliegen aus. "Der Direktor wünscht, dass du in die große Halle kommst. Du solltest etwas essen." Er erhob sich und ging zum Bettende. Dort lagen über dem Gitter zusammengelegte Kleidungstücke. Umhänge in den Farben Gold und Rot. "Wir haben uns die Freiheit genommen, dir angemessene Umhänge zu besorgen und hoffen, sie passen." Harry lächelte bei diesen Worten. Wir? Wer sollte wir sein? Der Direktor schien ihm weniger zu vertrauen als dieser Mann es tat. Ja, dieser Mann. Mit einem verräterischen Glitzern in den Augen schüttelte er diese Gedanken ab. Dabei betete er, dass sein Gegenüber dieses Glitzern übersehen hatte. Dankend nickte er ihn also an. Legte eine Maske über sein unreines Selbst und lächelte. "Danke Sir. Ich bin sicher, dass es passen wird." Ohne weiteres Wort ging der Ältere Richtung Tür. Im Rahmen blieb aber nochmal stehen. "Ich nehme einfach mal an, Sie wissen wo die Große Halle ist, Mister Potter. Ich erwarte Sie dort", damit verließ er den Krankenflügel endgültig. Ein verwirrt dreinblickender Harry blieb zurück und sah auf die Stelle, an der vor wenigen Momenten noch der Tränkelehrer gestanden hatte. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und ehe man sich versah, lachte Harry aus vollen Halse. Er ließ sich zurück in die Kissen fallen und starrte an die Decke. "Das ist das erste mal, dass mich jemand so schnell durchschaut", es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte schwang er sich aus seinem Bett. Durch den Trank dem der Andere ihm gestern Abend noch gegeben hatte, war seine Magie bereits jetzt schon völlig mit dieser Welt verbunden. Das spürte er. Also nutzte er diese auch flink um sich frisch zu machen und anzuziehen. Wie er die Lage einschätzte, würde der Lehrer zwei Augen auf ihn werfen und ihm früher oder später Fragen stellen. Er sollte sich darauf vorbereiten, denn es konnte jederzeit soweit sein. In Gedanken versunken machte er sich auf den Weg durch die Gänge. Stehts mit einer Hand auf dem warmen Stein, dass durch den Sommer auch innen Wärme schenkte. Einige Schüler sahen ihn merkwürdig an und tuschelten, aber Harry kümmerte das nicht. Hatte er doch seine gesammte Schulzeit mit solchem Getratsche hinter seinem Rücken gelebt. Er hielt seine Hand weiterhin an der Wand. Aber nicht etwa um sich zu stützen. Nein, es half ihm lediglich sich zu orientieren. Auch wenn das hier Hogwarts war, er hatte schon oft genug erlebt das sich das Schloss änderte. Es war von Welt zu Welt verschieden. Nur manchmal war es so, wie er es kannte. Ob aus seiner Welt oder einer vorrangegangenen, das spielte letzendlcih aber auch keine Rolle. Irgendwann spürte er den Lehrer und folgte seiner Aura. Sie war finster und so durchaus vertraut. Sie machte ihm keine Angst, im Gegeteil. Sie beruhigte seine aufgebrauchte Gefühlswelt. Er blieb genau vor ihm stehen. Fühlte den abschätzenden Blick des Älteren. Er musterte ihn, versuchte aus seiner eigenen Aura zu lesen. Aber er drang nicht in seinen Kopf ein um darin zu finden was er suchte. Wieder ein Lächeln. Diesmal hob er den Kopf und sah in die schwarzen Augen. "Vielen Dank, dass Sie gewartet haben Professor!", kam es von dem Grünäugigen. Eine schwarze Augenbraue hob sich. Man konnte die Ungläubigkeit in den Augen des Lehrers förmlich greifen. "Nun, wie mir scheint, geht es Ihnen wieder besser", ein Nicken war die Antwort. "Also gut, hier habe ich Ihren Stundenplan", er reichte Harry ein Blatt Papier, "wenn Sie Änderungen wünschen sagen Sie bescheit." Harry hob die Hand. "Ich habe eine Frage, Sir. Wieso kümmern Sie sich um mich", nachdenklich blickte ihn sein Gegenüber an, "ich meine... ich bin Ihnen sehr dankbar für Alles. Aber sind Sie mein Hauslehrer?" "Sie scheinen über die Zustände dieses Schlosses bestens bescheit zu wissen, Mister Potter. Dann will ich die Güte haben Ihre Frage zu beantworten. Die ehemalige Direktorin ist verstorben und ihr Stellvertreter kann seine Pflichten als Hauslehrer für Gryffindor nicht mehr erfüllen. Somit wurde mir diese ehrenvolle Aufgabe zuteil. Noch etwas?" "Ja, Sir", verwirrt sah er auf seinen Stundenplan, "was bedeutet AddK?" "Anwendung der dunkel Künste. Wie mir scheint... ist dies doch genau Ihre Fachrichtung." Ein breites Grinsen und ein strahlendes Glitzern trat in die Augen des Schülers. "Oh ja, Sir. Das könnte man durchaus so sagen. Vielen Dank." Er verbeugte sich und ging an dem Lehrer vorbei in die Halle. Er hatte Hunger und zwar gewaltigen. Seit Tagen hatte er nichts mehr gegessen. Aber noch während er sich hinsetzte, spürte er die verwirrten Blicke des Mannes, den er stehen gelassen hatte. Er wusste durchaus, dass er sich nicht so hätte gehen lassen dürfen. Aber diesen Gedanken schüttelte er ab und tat sich reichlich Toast und Ei mit Speck auf den Teller. Dabei überging er geflissenlich, dass seine Mitschüler alle inne gehalten hatten und ihn anstarrten. Im Grunde verlief der erste Schultag also ohne große Aufruhr. Alle mieden ihn und die Lehrer schienen sehr interesiert an dem, was er wusste. In VgddK und AddK übertraf er bei weitem das Können, was ihm zugetraut wurde. Er hatte die Lehrer vernichtend an die Wand gejagd. Eigentlich wollte er das nicht, aber irgendwie war es ein Reflex. Er wehrte sich, wenn jemand seinen Zauberstab auf ihn richtete. Nach diesen Aktionen fiel der restliche Unterricht aus, da sich die beiden Professoren erst wieder erholen mussten. Am Nachmittag zog er in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu seinen Jahrgangsmitschülern. Als die Nacht kam und er in seinem neuen Bett lag, kamen ihm Zweifel. Er hatte kein Geld und brauchte dringend Schulbücher und einiges anderes. Naja, kein Geld war wohl zuviel gesagt. Er schwang sich aus dem Bett und ging zu seinem Schrank. Dann griff er in seine Hose und zog einen kleinen Beutel herraus. Diesen trug er zu seinem Bett und legte ihn ab. Er selbst setzte sich daneben und öffnete seinen magischen Beutel. Mit einer Hand griff er hinein und zog einiges an Nippes herraus. In diesem Moment kamen seine Mitschüler rein und starrten ihn an. Das Bild was sich ihnen bot, war aber auch amüsant. Harry steckte bis zur Schulter in seinem Beutel und wühlte darin rum. Ein rothaariger Junge ergriff als erstes das Wort. "Voll krass!", war das Einzige was ihm dazu einzufallen schien. Ein etwas kräftigerer Junge neben ihm lugte hinter seinem Rücken hervor und kam um ihn herum näher. "Sowas hab ich schonmal gesehen. Das ist ein tragbares schwarzes Loch. Da passt alles rein. Aber die gibt es doch kaum noch." Da Harry zum ersten Mal angesprochen wurde hielt er es für unhöflich nicht auch zu antworten. "Ich hab ihn von einem ganz besonderen Menschen bekommen. Das ist aber schon ewig lange her. Da ist alles drin was ich brauche. Meistens", kam es seufzend von dem Greis im Kindeskörper. Er hatte bereits einige Bücher und einen kleinen Beutel mit Gold herraus gezogen. Auch ein paar Fläschchen mit verschiedenen Tränken darin lagen auf seinem Bett. Davon überrascht, dass der seltsame Junge mit ihnen sprach kamen sie näher uns setzten sich um ihn herum. Der Rothaarige streckte ihm seine Hand entgegen. "Mein Name ist Ronald Weasley. Aber du kannst mich Ron nennen. Immerhin sind wir jetzt Zimmergenossen." Lächelnd nahm der Angesprochene die ihm angebotene Hand. "Freut mich. Ich bin Harry Potter." Der Reihe nach stellten sich auch die Anderen vor. Er konnte natürlich nicht sagen, dass er diese Jungen kannte, zumindest vom Aussehen und den Namen her. Denn es waren die Jungen, mit denen er sich bereits vor Jahren das Zimmer geteilt hatte. So schüttelte er jedem höflich die Hand. Sie unterhielten sich eine Weile und jeder erzählte etwas über sich. Als Harry von sich erzählen sollte, wurde er etwas nervös. Aber er hatte sich für seine übliche Geschichte entschieden. "Naja. Ich bin ganz schön weit rumgekommen. Bin aus dem Heim abgehauen nachdem meine Eltern gestorben sind und ich erfahren habe, dass ich ein Zauberer bin. Dabei hab ich das alles hier zusammengetragen. Was gibts sonst noch so zu erzählen?", nachdenklich kratzte er sich am Kopf. "Wie bist du von der Decke gefallen?" "Ach das. Das war ein Versehen. Ich bin in ein magisches Loch gefallen. Das hat mich also irgendwo wieder ausgespuckt. Und das war eben zufällig die große Halle", er lachte verlegen, wohlwissend, dass niemand ihn durchschauen würde. Zumindest keiner dieser Schüler. "Voll krass", kam es von Ron, "Aber wo hast du vorher gelernt? Du hast McKinsley und Tonks ganz schön fertig gemacht." "Ehm... ach das. Ich reagiere immer ohne nachzudenken wenn jemand seinen Zauberstab auf mich richtet. Ist wie ein Reflex. Und woher ich das alles kenn kann ich dir nicht sagen. Alles Intuition. Ich plan sowas nicht. Ich kanns irgendwie einfach so." Es folgte ein beeindrucktes Raunen und ein erneutes "Voll Krass!" von Ron. Sie glaubten ihm also. Das konnte er fühlen. Keiner zweifelte an ihm. Das war gut so und ersparte ihm unangenehme Fragen. Nach einer Weile verstaute er seine Habseeligkeiten in dem Schrank und seiner Truhe. Danach stand er auf und verließ das Zimmer, mit der Ausrede, er müsse mal auf die Toilette. Somit verschwand er nach draußen und streifte durch die Gänge. Er brauchte frische Luft. Ihn juckte es furchtbar. Er musste dringend auf den Astronomieturm. Wohl merkend, dass er von dem Tränkelehrer verfolgt wurde, ging er weiter. Es hatte keinen Sinn. Dieser Mann hatte ihn ohnehin schon längst durchschaut. Schnell rannte er die Treppen hinauf. Erst auf der Plattform angekommen wurde er ruhiger. Tief sog er die kühle Luft ein und stieß sie wieder aus. Dann nahm er Anlauf und Rannte auf die Brüstung zu. Mit Schwung sprang er in die Tiefe. Das letzte was er hörte war ein erschrockener Schrei. Um ihn herum peitschte der Wind. Seine Magie entfaltete sich und als die Turmspitze immer näher kam, öffneten sich grüne Augen. Aber anstatt zu schreien entfuhr ihm ein Krächzen. Kurz vor dem Dach breitete der schwarze Rabe seine Flügel aus und stieg wieder in die Höhe. Oh ja. Wie hatte er das vermisst. Diese Freiheit. Dem Wind zu folgen, allem zu entfliehen. Als er am Astronomieturm angekommen war, erblickte er einen leicht aufgelösten Lehrer an der Brüstung stehen und in die Tiefe blicken. Sanft ließ er sich auf die Brüstung nieder und sah diesen Mann an. Der Mann sah ebenfalls zu dem Tier. Erst nur kurz, dann sah er aber genauer hin. "Grüne Augen?", kam es von ihm. "Potter, sind Sie das?" Wieder ein Krächzen des Tieres. Seufzend ließ der junge Mann an der Brüstung entlang zu Boden sinken. "Sie haben mir einen Schrecken eingejagd. Sie dummer Junge", aber wirklich böse schien er nicht zu sein. Denn seine Stimme war sanft. Der Rabe verwandelte sich wieder in einen Jungen. Seine Beine baumelten nun neben dem Lehrer. "Tut mir leid, Sir. ich wollte Sie nicht erschrecken", vor diesem Mann wollte er sich nicht verstellen. Er vertraute ihm. Und dieses Vertrauen wollte er rechtfertigen indem er so ehrlich war, wie es nur ging. Er würde ihm nicht alles sagen können, aber das wusste dieser Mann wohl selber. "Animagie?", war das Einzige was von ihm kam. Ein Nicken folgte. Die Frage musste nicht beantwortet werden. Sie hatte sich selbst bestätigt. "Darf ich Sie etwas fragen, Potter?", keine Antwort. "Wer sind Sie wirklich?", ein Seufzen. "Gute Frage Sir. Wenn ich es rausgefunden habe sage ich es Ihnen." "Sie sind kein Schüler. Dafür wissen Sie zuviel." "Danke für das Kompliment. Aber Sie haben Recht. Ich bin älter als ich scheine. Kennen Sie das Fenster von Zeit und Suche?" "Schon mal von gehört." "Ich bin durch dieses Fenster gefallen und reise seither umher. Ich lande an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten." "Verstehe. Ich könnte also so lange nach Ihren Unterlagen suchen, ich werde keine finden." Mit fragendem Blick sah der Junge nun auf seinen Lehrer der noch immer auf dem Boden saß. "Was meinen Sie damit?" "Das Fenster. Wo immer Sie auch landen mögen, Sie können niemals dahin, wo Sie selbst existiert haben oder jemals werden. So steht es in den Büchern." "Büchern?", ein Nicken folgte. "Es gibt Bücher über dieses Thema. Ich habe damals meine Prüfung über dieses eigenartige Ding abgehalten." "Oh!" "Ich kann sie Ihnen raussuchen, wenn es Ihnen hilft." "Danke Sir. Das wäre sehr hilfreich. Bisher habe ich auf meiner Reise nur herrausfinden können was mich da verschluckt hat, aber näheres habe ich nirgens rausbekommen können." "So? Dann solltest du einen Mann in London aufsuchen. Er kann dir vielleicht helfen. Sein Name ist Merlin." "Merlin?", erschrocken sah er auf. Wie konnte das sein? Auch wenn der Schicksalslauf anders verlief als in seiner Welt. Merlins Zeit konnte unmöglich so sehr verändert worden sein. Immerhin war er nach seinem Wissen schon über 1000 Jahre tot. Wie war so etwas möglich? "Ihnen scheint dieser Name etwas zu sagen. Er hat viele von diesen Büchern geschrieben. Womöglich kann er Ihnen also wirklich helfen", ein Nicken. "Danke Sir. Diese Information war sehr hilfreich", nachdenklich strich er sich über den nicht vorhandenen Bart. "Wenn es Ihnen hilft, ich hätte noch etwas interesantes für Sie. Sie müssen sich einen Ankerpunkt suchen." "Ankerpunkt?", ein Nicken. "Eine Person. Etwas, auf das Sie sich fixieren können. Jemanden, den es auch in Ihrer Welt gibt. An dem Sie sich festhalten können. Personen sind besser als Orte oder Dinge. Denn mit Gegenständen ist oftmals kein Gefühl verbunden, dass stark genug ist, Sie zu halten. Denken Sie darüber nach." "Danke. Jetzt wird mir einiges klar. Aber darf ich Sie auch etwas fragen? Wie kommt es, dass Sie mich so schnell durchschaut haben?", diese Frage brannte ihm schon seit dem ersten Augenblick auf der Zunge. Nun konnte er sie stellen. "Ihre Augen Mister Potter..." "Meine Augen?", nun war er wirklich verwirrt. "Es sind nicht die Augen eines Kindes. Eher eines Menschen, der schon sehr viel erlebt hat. Mehr, als er auf seinen Schultern tragen konnte." "Ich bin erstaunt. Sie haben eine gute Menschenkenntnis, Professor." So so, seine Augen hatten ihn also verraten. Das war mal etwas neues. "Werden Sie mich nun melden? Ich bin ein nichtregistrierter Animagus?" "Welchen Zweck sollte das haben? Sie gehören doch ohnehin nicht in diese Welt, oder?", ein lustloses Lachen seitens Harry erklang. Snape sträubten sich unwillkürlich die Nackenhaare auf. "Wie wahr, wie wahr. Ich gehöre nirgens hin." "Aber natürlich. Jeder hat seinen Platz. In Ihrer Welt haben Sie einen." Harry sprang von der Brüstung und gab dem Schwung den er hatte nach. Er ging einige Schritte und stand mit dem Rücken zu Snape. "Nein. Da gehöre ich auch nicht hin. Nicht als Mensch." "Als Mensch?", er sah, dass der Junge nickte. "Ich bin sowas wie eine wertvolle Schachfigur. Jemand wollte mich, kaum war ich geboren, töten und nahm dabei gleich vorne weg meine Eltern mit. Bei dem Versuch mich zu erledigen hat er sich selbst erlegt und ich bin mit ner Fluchnarbe davon gekommen. Dann wurde ich bei meinen verbliebenen Verwandten ausgesetzt. Muggel. 10 Jahre später wurde mir dann mitgeteilt, dass ich ein Zauberer bin und nun nach Hogwarts gehen werde. Nach 5 langen und anstrengenden Schuljahren und ner Menge Chaos wurde mein Pate getötet...", er hielt inne. Sirius. Ja. Er war auch ihm begegnet. Vor nicht all zu langer Zeit. "Das klingt ziemlich unschön." "Oh, das Beste habe ich ausgelassen. Dadurch, dass der Fluch auf diesen Mörder zurückfiel, wurde er in allem was er war eingeschrenkt. Er war kaum noch da. Aber das wichtigste ist, alle hielten mich für was besonderes. Meine Güte. ICH WAR EIN BABY!", laut schrie Harry sie den Turm hinunter. Dort hallten sie zwischen den Türmen nach. Es dauerte einige Zeit bis er sich wieder gefangen hatte und weitersprach. Der Lehrer schwieg die ganze Zeit über und ließ ihn in ruhe erzählen. Dafür war Harry dankbar. "Egal wo ich hingehe, jeder starrt mir auf die Stirn um meine Narbe zu begaffen. Und dann muss ich mir immer wieder anhören was für ein Glück ich doch hatte und wie tragisch es doch ist, dass meine Eltern tot seien. Die haben keine Ahnung. Immer wenn mich einer lobt frage ich mich: Sieht diese Person nur den Helden? Sieht diese Person meinen Vater in mir? Ich bin mir nicht einmal sicher, ob meine Freunde in mir Mich sehen, oder DEN Harry Potter, der Junge der überlebt hat." Eine Weile schwiegen sie nun beide. Irgendwann erhob sich Snape von seinem Sitzplatz und klopfte sich die Kleider sauber. "Da ich deine Geschichte nicht bestätigen kann, kann ich dir nur eines sagen. Ich sehe lediglich einen talentieren jungen Mann vor mir. Etwas besonderes, ja. In der Tat. Aber ich beurteile Sie an Ihren Leistungen und an Ihrem Aufreteten. Sie scheinen mir ein zerbrechlicher Mensch zu sein. Wenn nicht sogar schwach", seine Stimme blieb sanft und leise, dabei sah er die ganze Zeit über in Harrys Augen. Dann machte er sich auf den Weg ins Innere um die Treppen herrabzusteigen. "Sie sollten nicht mehr allzulange hier draußen blieben. Der Sommer dieses Jahr ist recht kühl." Harry blieb zurück. Er starrte noch immer auf die Stelle wo eben noch dieser Mann gestanden hatte. Dieser Mann. Stumme Tränen bahnten sich ihren Weg über sein Gesicht frei. Ja. Er war ein schwacher Mensch. Denn genau das war er doch, ein Mensch. Kein großartiger Held. Er war alles, nur nicht das, was alle von ihm erwarteten. Nie hatte er eine Wahl gehabt. Stumm sank er auf die Knie. Weinte wegen dem, was ihm seit Jahren auf der Seele brannte. Dieser Mann hatte ihn gänzlich durchschaut. Er sah in seine Seele und erkannte Dinge, die er bisher vor jedem verstecken konnte. Diesem Menschen wollte er vertrauen. Denn langsam, ganz langsam schlich er sich in sein Herz und erfüllte es mit Wärme. Wärme, die er so dringend brauchte. Nach dem, was alles geschehen war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)