After the Happy End von Yune (DM x HP) ================================================================================ - After the Happy End - ----------------------- --- After the Happy End --- Autor: Yune Email: yune02@aol.com Fandom: Harry Potter Disclaimer: Not Mine, no Money, just Fun. Pairing: HPxDM (HPxOC) Zeitliche Einordnung: 7Jahre nach Hogwarts Kommentar: - entfällt - :::After the Happy End::: "Und Draco?", Blaise übliches, sonnengebräuntes Grinsen war einer eindringlichen Miene gewichen: "Versuch nett zu sein." "Ich bin immer nett." "Ich meine es ernst!", der Dunkelhaarige lief mit dem Rücken zu Laufrichtung einige Meter vor seinem Freund her, um diesem ins Gesicht schauen zu können: "Kratz ihm nicht sofort die Augen aus. Lass ihm wenigstens die Zeit, sich vorzustellen." ,ein Laternenmast tauchte in einiger Entfernung auf, mitten auf den Gehweg gebaut und für den Hauch einer Sekunde zog es Draco in Erwägung den Anderen auf diese logistische und architektonische Meisterleistung aufmerksam zu machen, doch dessen nächster Satz zerstreute sein -ohnehin nicht übermäßig vorhandenes- soziales Pflichtgefühl: "Ich sehe es schon vor mir: Der Abend wird in der Ambulanz enden. Tu mir wenigstens den Gefallen und ziel mit deinem Zauberstab nur über die Gürtellinie. Wir wissen ja beide, wie unbeherrscht du manchmal bist." "Ach?", der hohe Lampenpfeiler rückte in greifbare Nähe und der Blonde zog schon einmal vorsorglich den Kopf zwischen die Schultern, in weiser Voraussicht auf das, was folgen musste: "Oh ja. Du bist sowas von-", ein dumpfer Aufschlag war zu hören, dann ein weinerliches Winseln, gefolgt von einem wüsten Schimpfen. "Ach ja... Ich bin so unbeherrscht.", zufrieden mit sich und seiner Welt schlenderte Draco Malfoy ungerührt an seinem fluchenden Freund vorbei. Die Hände in den Taschen seines Mantels vergraben, das Gesicht fast bis zur Hälfte vom silbergrünen Schal verhüllt und kleine Raureifwölkchen ausstoßend, näherte er sich dem verwinkelten Haus am Ende der Straße. *** "Malfoy." "Wiesel." "Draco!" "Blaise?" "Jungs!", Hermine Granger strahlte über das ganze Gesicht, als sie ihnen durch den langen Flur entgegenlief: "Schön euch zu sehen! Kommt doch rein, es ist bitter kalt draußen!" ,mit diesen Worten drängte die Brünette Ron ein Stück zur Seite und zog die Eingangstür, die ihr Freund nur widerwillig zur Hälfte geöffnet hatte, gänzlich auf: "Habt ihr gut hergefunden?" ,beide Slytherins ließen die Prozedur der Begrüßungsküsschen auf die Wangen wohlwollend über sich ergehen. Draco grinste sogar ein wenig gehässig, als er der Hausherrin den geschmackvollen Winterblumenstrauß überreichte und dabei das Gesicht des Hausherren betrachtete, dem man ansehen konnte, dass er die jungen Männer am liebsten sofort wieder hinauskomplimentiert hätte. "Legt erst einmal die Mäntel ab. Ihr seid spät dran. Die Anderen sind bereits im Wohnzimmer. Ron, bist du so lieb?" Hermine wischte sich die Hände demonstrativ an ihrer Schürze ab: "Ich hab' noch in der Küche zu tun. Zeig den Jungs den Weg." ,sie warf dem Rothaarigen den gleichen bedeutungsschwangeren Blick zu, mit dem Blaise Draco bedacht hatte, als er ihn dazu anhielt, sich heute Abend zu benehmen. "Ja Wiesel, zeig uns den Weg durch dein Prachthaus.", er wollte es wirklich. Draco wollte Blaise wirklich den Gefallen tun und seine spitze Zunge im Zaun halten, aber... Ach, es war so schwer. Alte Gewohnheiten, ja schon fast Traditionen, legte man eben nicht so leicht ab. Außerdem machte es Spaß! Und Wiesel tat ihm den Gefallen und machte es auch wirklich zu einfach. Ein Wort und der Mann wurde wutrot, dass seine großen Ohren leuchteten, wie die Rücklichter eines alten Mustangs. Blaise versuchte wie immer zu schlichten: "Toll, dass ihr das mit dem Umzug noch vor dem Weihnachtsfest geschafft habt. Ist wirklich klasse geworden, euer Haus. Wer war noch mal der Architekt? Dein Bruder, oder?" schwatzte der 25-jährige munter drauf los und bugsierte Ron den Korridor entlang, warf aber noch mal einen warnenden Blick zurück auf Draco, der nur unschuldig grinste und sichtlich amüsiert folgte. * Ein Gewirr aus vertrauten Stimmen, herzlichem Lachen und lebhaften Gesprächen schlug Draco entgegen, als er nach Ron und Blaise die große Wohnstube betrat: "Seht mal, wer hier ist!" Ein erfreutes Raunen ging durch den Raum, durchsetzt von einem hohen Quietschen: "Draco! Blaise!" Pansy Parkinson drängte sich an Seamus Finnigan vorbei und fiel beiden Männern gleichzeitig um den Hals, sodass diese mit den Köpfen aneinander krachten. Trotzdem lächelte Draco und erwiderte die doch sehr körperliche Begrüßung ohne den Hauch eines Widerwillen: "Na altes Mädchen?", fragte er, als man sich wieder löste und er die um eineinhalb Köpfe kleinere Slytherin mustern konnte: "Du siehst keinen Tag älter aus als 45. Und abgenommen hast du auch nicht, wie geplant?" Pansy bleckte die Zähne, konnte das Lachen aber nicht aus den blassblauen Augen vertreiben: "Schwach Draco. Wirklich schwach. Ist dir die spitze Zunge etwa abgestumpft? Ich schnitz sie dir gerne zurecht!" Sie funkelte ihn herausfordernd an und Draco hatte schon den die Lippen geöffnet, um etwas Scharfes zurückzuwerfen, als sich Gregory Goyle todesmutig in die Flugbahn warf: "Immer wieder das gleiche mit euch. Man hätte meinen sollen, aus euch zwei wären inzwischen erwachsene Männer geworden.", er sah die beiden abwechselnd streng an: "Pansy. Draco." Während die junge Frau beleidigt die Wangen aufblies, setzte Draco nur ein lässiges Grinsen auf und ergriff die riesige Hand, die ihm von dem alten Freund zur Begrüßung hingehalten wurde: "Die Großen werden dies Jahr auch nicht kleiner, was?" "Und die Blonden nicht schlauer. Schön, dass du doch kommen konntest, Drac." "Na, er hätte es mal wagen sollen, uns zu versetzen! Komm her, Blondie." Wieder zwei Arme, die sich um ihn schlangen. Dieses Mal gehörten sie Vince. * Es tat... gut. Draco war noch nie der "körperliche" Typ Mensch gewesen. Es hatte Zeiten, lange Zeiten, gegeben, da hätten es nicht mal seine engsten Freunde gewagt, ihm auf diese Weise so nahe zu kommen, wären nicht einmal im Traum auf die Idee gekommen, ihn "Blondie" zu nennen oder ihm in hitzig-freundschaftlichen Wortgefechten die Stirn zu bieten. Aber Zeiten änderten sich. Und Draco Malfoy hatte sich mit verändert. Noch konnte er nicht sagen, ob er diese Wandlungen begrüßen oder wahlweise verfluchen sollte, aber eines musste sich der 25-jährige eingestehen: es hatte selten so gut getan, die alten Vertrauten wiederzusehen. Auch... wenn sie ihm nun gnadenlos auf der Nase herumtanzten: "...Wer ist dein Friseur, Dray?! Der Mann mit der Kettensäge?!" Millicent Bulstrode grinste ihn frech an und Draco fuhr sich locker durch die Haare: "Gefällt's? In Schweden trägt man das jetzt so." Dabei wippte er lasziv mit den schlanken Augenbraun. Die Freundin zeigte sich jedoch kritisch angesichts der langen, hellen Fransen, die sich um das schmale Gesicht legten: "Zu lang.", erklärte sie: "Und zu..." "Schnodderig." pflichtete eine andere Stimme zu und Draco drehte sich nach Ginny Weasley um. Er mochte Rons kleine Schwester gut leiden und wenn er die 23-jährige so ansah, konnte er mal wieder nicht glauben, dass sie mit dem Kretin verwandt war: "Es kann sich ja nicht jeder in den Modemagazinen dieser Welt ablichten lassen. Als Miss April hast du mir letztes Jahr übrigens sehr gut gefallen.", man gab sich die Hand und der Blonde kassierte wieder 2 Küsse auf die Wangen. * Was folgten waren weitere, dieses Mal nicht ganz so herzliche, aber immer noch höfliche bis freundschaftliche Begrüßungen mit Seamus Finnigan, Dean Thomas, Neville Longbottom, der etwas schrulligen Frau, deren Namen er sich nicht merken konnte, und einigen weiteren bekannten Gesichtern aus der alten Schulzeit. Bei manchen hätte Draco schwören können, sie niemals in seinem Leben jemals gesehen zu haben, andere hatten sich kein Stück seit dem Tag ihrer Entlassung aus Hogwarts verändert. Aber irgendwann gingen dem Blonden die zu schüttelnden Hände, der Zweizeiler-Smalltalk und die versöhnlichen Schulterklopfer aus. Stattdessen spürte er immer deutlicher den bohrenden Blick von der anderen Seite des Raumes und spätestens als Colin Creevy ihn fragte, ob er schon Harry begrüßt hätte, konnte Draco das Unvermeidbare nicht länger hinauszögern. Er drehte sich um und bekam nicht mehr mit, wie Colin von Hermine einen Klaps auf den Hinterkopf bekam aufgrund mangelnder Einfühlsamkeit. Dafür spürte der Slytherin deutlich, wie auffallend ruhig es im Zimmer wurde, als er sich an dem bereits prunkvoll gedeckten Tisch vorbeischob und auf den dunkelhaarigen Mann zuhielt, der etwas abseits mit seiner Begleitung neben dem Karmin stand. Als diesem sein Kurs bewusst wurde, eilte er dem Blonden einige Schritte entgegen, griff ihn etwas ungeschickt am Arm und beugte sich zu ihm herunter: "Benimm dich, hörst du?!", für einen kurzen Moment dachte Draco, er hätte sich wirklich verhört. Das wäre durchaus vorstellbar gewesen, denn der Gryffindor hatte ihm die Worte leise ins Ohr gezischt, aber als der den eindringlichen Blick sah, wurde dem 25jährigen klar: Potter hatte ihn tatsächlich wie einen ungehorsamen Hund zur Raison gerufen. Fast augenblicklich begann die rechte Augenbraue des Malfoy-Sproß zu zucken. Eine eigenwillige Macke, die sich im letzten Schuljahr entwickelt hatte und immer dann einsetzte, wenn Draco innerlich aufgewühlt und kurz vorm explodieren war. Schnell strich er mit zwei Fingern über den feinen Haarstrich. Meistens hörte der unliebsame Reflex durch die Stimulation sofort wieder auf. Bei Potter schien diese Bewegung alle Alarmglocken schrillen zu lassen. Seine Augen weiteten sich, als Dracos Hand zur Stirn schnellte. Er kannte die Geste nur zu gut, wusste was sie zu bedeuten hatte. Diese offensichtliche Angst besänftigte Dracos Zorn. Vielleicht konnte die Sache sogar ganz amüsant werden? Plötzlich musste der Blonde grinsen. Und wie erwartet, bereitete Harry dieser Wandel noch mehr Sorgen: "Draco, bitte!" er wollte den anderen noch einmal zur Seite ziehen, doch Draco schüttelte ihn ab: "Na dann wollen wir mal." funkelte er und ging gradewegs auf den Mann zu, den Harry eben allein am Feuer zurückgelassen hatte. Ein offener Blick empfing ihn: "Hallo, du musst Draco ein." ,ein warmes Lächeln, eine ausgestreckte Hand: "Harry hat mir viel von dir erzählt", helle, kurze Haare und knallblaue, intelligente Augen. Draco versuchte, seine Überraschung nicht allzu offensichtlich zu zeigen, aber leugnen konnte er sie nicht. Der junge Mann, der vor ihm stand, war das absolute Gegenteil von dem, was er erwartet hatte. Zunächst einmal... war er ein Mensch. Man hätte meinen sollen, dass das selbstverständlich gewesen wäre, aber Draco hatte aus irgendeinem unerfindlichen Grund immer eine dreiköpfige Schlage vor seinem geistigen Auge gesehen. Keine Hörner, kein gegabelter Schwanz, nicht mal die gespaltene Zunge. Irgendwie enttäuschend. Vor allem, da sich auch Dracos zweiter Ansatz für Spekulationen als falsch herausstellte: Der Junge war weder einer dieser arroganten Schönlinge, die ihre Outfits stets in der Kinderabteilung kauften und sich massenhaft Lipgloss auf das halbe Gesicht schmierten, noch eine überdrehte Tucke, die schon aus Prinzip näselte und ohne ersichtliche Gelenkschädigung nur mit abgeknickten Händen in der Weltgeschichte herumtippelte. Stattdessen sah sich der Blonde mit einem Kerlchen konfrontiert, der in etwa sein Alter und seine Größe hatte. Kein Glittershirt und keine albernen Stickereien auf einer viel zu engen Hose, nur ein legeres, schwarzes Shirt und dunkle Jeans. Ein normaler, sympathisch wirkender Durchschnittstyp. "Ich hatte mir dich um ehrlich zu sein ganz anders vorgestellt." Ja, genau das hatte Draco auch gerade sagen wollen. Umso mehr irritierte es ihn, diese Worte von seinem Gegenüber zu hören. Fragend zog er eine Augenbraue hoch: "Ach?", hakte er nach und warf einen kurzen Seitenblick auf Harry, der sich sichtlich unwohl in seiner Haut fühlte: "Was für Horrorgeschichten hat der gute Potter denn über mich zum Besten gegeben?" der Andere lachte hell auf: "Nein, nicht doch! Keine Horrorgeschichten. Ich weiß nicht, ich hatte irgendwie eine Mischung aus »verletztem Rehkitz« und »fauchender Wildkatze« erwartet." Irgendwo im Hintergrund verschluckte sich jemand an seinem Drink, begann zu würgen und zu husten, während Draco einen Moment wie versteinert da stand und sich der Worte bewusst wurde, die er gerade gehört hatte. Verletztes Rehkitz. Fauchende Wildkatze. Verletztes.... WAS?! "Oh, entschuldige. Ich...", der Blauäugige schien an der allgemeinen Reaktion im Raum zu merken, dass er gerade in irgendein Fettnäpfchen getreten war: "Ich wollte dir nicht zu nahe treten, Draco. Es ist nur...", wieder lächelte er, dieses Mal verlegen: "Harry hat mir so viel aus eurer alten Zeit erzählt. Ich komme mir fast selber so vor, als würde ich dich kennen. Ich... -äh Draco? Was ist mit deiner Augenbraue?" "Ach nichts!", Harry schien dieser Moment passend, sich in das Gespräch einzuklinken: "Das hat er manchmal. Nicht Draco?!", dem Dunkelhaarigen schien der Schweiß aus allen Poren seines Körpers zu treten und der Blick, den Draco ihm in dieser Sekunde schenkte, ließ den Strom auch nicht gerade versiegen: »Du bist ein totes Tier, Potter. « Dann lächelte er aber, wenn auch ziemlich kühl: "So viel hat Potter also über mich erzählt?", wieder strich sich Draco über die rechte Braue und verharrte kurz in dieser Position, weil sie Harry noch nervöser zu machen schien: "Hat dir keiner beigebracht, Harry, dass man seinem aktuellen Freund nichts vom Ex erzählt? Das will wirklich niemand hören. Und vorgestellt hast du uns einander auch noch nicht. Wo bleiben deine Manieren?" wieder ein kurzer Schlagabtausch der Blicke, dieses Mal war es aber an dem Außenseiter, zu intervenieren, bevor eine der Parteien zu Boden ging: "Seine Manieren hat Harry unterwegs hierher verloren.", wieder so ein charmantes Lächeln: "Mein Name ist Aden. Aden Donney.", sogar der Name war sympathischer Durchschnitt: "Und ich freue mich wirklich, dir einmal persönlich zu begegnen, auch wenn Harry mir am liebsten einen Maulkorb umgeschnallt und in eine ruhige Ecke gestellt hätte." dieses Mal ergriff Draco die ihm dargebotene Hand und setzte einen ehrlich amüsierten Gesichtsausdruck auf: "Sag mir nicht, du musstest dir auch so etwas Reizendes wie 'Benimm dich!' anhören?" "Das war es, was er dir da eben ins Ohr gezischt hat?! Harry!", Aden sah seinen Freund vorwurfsvoll an: "Was denkst du dir eigentlich? Wir sind doch alle erwachsen. Und keine Hunde, die du in ihren Korb schicken musst.", Draco pflichtete fleißig bei: "Genau, Harry. Wir sind nämlich schon stubenrein. Und 'Sitz' und 'Platz' können wir auch schon machen." Er grinste, als Harry sich wie unter Schmerzen wand: "Kann ich jetzt eigentlich irgendwas sagen, das mir nicht zu Lasten gelegt wird?" fragte er und verzog selbstmitleidig das Gesicht. "Nein!", Aden hatte da ganz genaue Vorstellungen: "Deswegen lässt du die Großen jetzt mal in Ruhe reden und holst uns was zu trinken.", während Harry niedergeschlagen Richtung Buffet schlurfte, richtete sein Freund wieder die Aufmerksamkeit auf Draco: "Ich glaube, ich muss mich entschuldigen. Harry dreht heute wirklich ein wenig am Rad.", er zuckte nachsichtig mit den Schultern: "Auf dem Weg hierher hat er mir sogar einen Verhaltenskatalog aufgelistet.'Dinge, die du auf keinen Fall tun darfst' und dann hielt er einen zwanzigminütigen Vortrag über Themen, die ich vermeiden oder wahlweise ansprechen sollte. Es ist ihm wohl ziemlich wichtig, dass ich einen guten Eindruck auf euch... oder besser dich, Draco, mache." Aden sah ihm offen in die Augen und Draco wusste im ersten Moment gar nicht, was er zu so viel Aufrichtigkeit sagen sollte. Ein etwas zerknirschtes Lächeln hob seine Mundwinkel an: "Ich muss mich wohl eher entschuldigen. Ich weiß nicht, warum Potter hier so einen Hype veranstaltet, aber ich kann mir vorstellen, dass es alles andere als angenehm sein muss, hier in dieser Art und Weise vor dem Ex vorgeführt zu werden." "Ach...", Aden fuhr sich mit einer Hand durch sein dichtes, helles Haar: "Ich weiß ja, wie er es eigentlich meint. Du bist ihm wichtig, deine Meinung ist ihm wichtig. Und eigentlich finde ich es sogar toll und bewundernswert, dass ihr beide trotz eurer Trennung noch eine emotionale Verbundenheit auf freundschaftlicher Basis habt." Diesen Satz musste Draco erst einmal verdauen. Er verzog das Gesicht zu einer skeptischen Grimasse: "Ah. Und das hat Potter so gesagt?" dabei betonte der Blonde das Wort 'Potter' besonders kritisch. Aden lachte nur: "Aber nein! Seine genaue Worte, als wir darüber sprachen waren, glaube ich, 'Ein komisches Ding' wobei er wild mit den Händen gestikulierte." das wiederum kam Draco sehr vertraut vor: "Ach so." ,er wirkte erleichtert: "Ich hatte schon begonnen, mich zu sorgen." Die beiden jungen Männer grinsten sich an. Aden herzlich und aufgeschlossen, Draco auf seine typisch feine, gefällige Art. *** "Und wisst ihr noch, als...?!" kaum hatten Hermine, Ginny und Luna -inzwischen war Draco der Name der schrulligen Frau wieder eingefallen- damit begonnen, die lange Tafel abzuräumen und Absacker zu servieren, fing auch schon das große 'Wisst-ihr-noch-Wetteifern' an, bei dem sich die Beteiligten gegenseitig Anekdoten aus der alten Zeit gegen den Kopf schmissen und immer wieder versuchten, einander in Dramatik, Komik oder Tragweite noch ein Stückchen zu übertreffen. Draco hätte am liebsten über den Esstisch gekotzt, aber wahrscheinlich hätte er sich dann wieder eine Standpauke in Sachen 'Gutes Benehmen' a la Blaise anhören dürfen und weil er diese bereits kassiert hatte, als er während des traditionellen Weihnachts-Silvester-Essens, dass die Gruppe jedes Jahr zwischen den Festtagen und Neujahr veranstaltete, versucht hatte, Ron seine Gabel in die Hand zu rammen, belies es der Blonde dabei, lediglich gequält zu schauen und zu hoffen, dass es bald vorbei war. "Wisst ihr noch als...", dieses Mal war es an Neville, sein persönliches Highlight aus sieben Jahren Hogwarts zum Besten zu geben: "...als der alte Snape zu Ron sagte, Papier sei geduldiger als ein Mensch, weil er sich seine Ausreden wegen der verlorengegangenen Hausarbeit nicht anhören wollte? Und Ron den Satz nicht verstanden hatte und fragte-" "WER IST PAPIER?!" beendete der Rest der Gruppe den Satz im Chor und brach in schallendes Gelächter aus. Ron dagegen glühte und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust: "Ich dachte, er rede von irgendeinem Franzosen, oder so.... Papier hört sich doch französisch an, oder?!" fragte er in die Runde und bekam von Hermine im Vorbeigehen einen besänftigenden Kuss auf das feuerrote Haar: "Sicher, Schatz.", lächelte sie nachsichtig: "Ich lieb' dich trotzdem." "Hey?! Was heißt denn hier 'trotzdem'?!" Ron drehte sich nach seiner Frau um, doch die war schon mit einem Tablett voller leerer Schüsseln in die Küche verschwunden. "Aber erinnert ihr euch noch an die Geschichte mit Blaise und dem Leistungsnachweis in Verwandlung?", Pansy kicherte und Blaise schlug stöhnend die Hände vor das Gesicht: "Erinnere mich nicht daran! Ich konnte McGonagall nach der Sache noch Wochen lang nicht in die Augen sehen, ohne vor Scham im Erdboden zu versinken." "Pah! Du kannst ihr doch heute immer noch nicht in die Augen schauen!", Greg lachte: "Und wir anderen haben Alpträume davon zurückbehalten. Ich schwöre euch; manchmal sehe ich die gute Minerva heute noch nachts in ihrer Feinrippunterwäsche vor meinem Bett stehen." "Es war ein Versehen!" verteidigte sich Blaise vehement: "Ich war gestresst! Und eigentlich war eh alles Draco schuld!" "Wieso ich?" fragte der Blonde verblüfft. "Na weil du mir gesagt hast, es würde gegen die Nervosität helfen, mir den Prüfer in Unterwäsche vorzustellen!" "Ja und?", Draco nahm einen weiteren Zug an seiner Zigarette: "'Vorstellen' hatte ich gesagt, nicht, dass du dich in sie verwandeln sollst." "Auf jeden Fall war es das peinlichste Event meiner ansonsten rühmlichen Schullaufbahn." die Übrigen lachten und Ginny, die gerade wieder den Raum betrat meinte: "Du verdrängst wohl immer noch den Vorfall im fünften Schuljahr, ja Blaise?" einheitliches Grinsen war die Folge und Blaise stürzte seinen Magenbitter hinunter: "Ja, das tue ich. Es gab nie ein fünftes Schuljahr. Hört ihr? Kein fünftes Jahr.", ungerührt der schrägen Blicke die der kassierte nickte Blaise ernst: "Das Fünfte existiert gar nicht." Milli klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter: "Eines Tages wirst du einen Therapeuten sehr glücklich machen, Zabini" erklärte sie anteilnehmend, woraufhin Blaise ganz rührig wurde bei all dem Verständnis. Er nahm ihre Hände in seine und bedankte sich unter herausgequetschten Tränen. Indes ergriff Ron das Wort: "Aber eine Geschichte wird wohl keiner von uns vergessen haben, oder?", mit blitzenden Augen sah der Rothaarige in die Runde. Draco schwante Übles, als sein Blick eine Sekunde zu lange an ihm hängen blieb, konnte den Gryffindor aber nicht mehr bremsen, als dieser noch einmal tief Luft holte und zum Sprung ansetzte: "Der wohl peinlichste Heiratsantrag aller Zeiten." Und der Oskar für das größte Miststück unter der Sonne geht dieses Jahr a~an: Ronald Wiesel! Draco stütze vorsorglich seinen Kopf in die hohle Hand um unauffällig die bereits vibrierende Augenbraue festzuhalten. Aber auch der Rest der Mannschaft reagierte nicht mit der Belustigung, die sich Ron scheinbar erhofft hatte. Greg und Vince lehnten sich skeptisch zurück und verschränken die Arme vor der Brust, Milli und Pansy warfen sich vielsagende Blicke zu, Hermine seufzte leise und rieb sich den Nasenrücken. Blaise zog mit sichtbarer Verachtung im Blick eine Augenbraue nach oben, während Ginny, Luna und Neville resignierend die Köpfe schüttelten. Der Rest verfiel in ein peinliches Schweigen. "Was denn?! Och, kommt schon Leute!" Ron warf den Kopf hin und her, um alle anschauen zu können: "Wir sind doch alle erwachsen. Und sollten inzwischen darüber lachen können. Nicht wahr, Harry? Draco?" "Ron, ich finde, dass-", Harrys Blick sprach eine ganz deutliche Sprache, der aber vom fremdsprachenunbegabten Ron talentiert ignoriert wurde. Da seine ehemaligen Mitschüler nicht auf die Sache eingingen, stürzte er sich auf den Einzigen im Raum, der ob seiner Unwissenheit wegen, interessiert vom einen zum anderen blickte: "Aden. Harry hat dir die Geschichte doch erzählt, oder?!" »Und wenn nicht, wirst du diese Aufgabe sicher liebend gern übernehmen, nicht wahr, Wiesel? « Draco hätte eine zwanzig Millimeter dicke Stahlkette gebraucht, um seine Augenbraue im Zaun zu halten. "Ähm.", von der unangenehmen Stimmung angesteckt, lächelte Aden unsicher: "Na ja, wenn du auf die Verlobung von Harry und Draco anspielst, ja, davon weiß ich." "Aber hat dir Harry auch erzählt, wie es genau dazu kam?!" Rons Augen glitzerten fiebrig vor Häme. "Ron, das gehört wirklich nicht-" "Ach Harry, hab dich nicht so! Du hast endlich einen neuen Freund, Malfoy ist es eh scheißegal. Also kann ich die Geschichte doch erzählen, oder Draco?", in der Frage steckte eine offensichtliche Herausforderung. Allein schon, dass Ron ihn demonstrativ beim Vornamen nannte, bewies es. Ohne es auszusprechen, schmiss der Mann ihm den Federhandschuh vor die Füße. Die Botschaft war klar: 'Na? Na? Bist du schon drüber hinweg?!' "Sicher doch.", das Lächeln auf den Lippen des Blonden lies die Temperatur im Raum um einige Grade sinken: "Es wird sicher zur allgemeinen Belustigung beitragen, wenn du uns diese Episode noch einmal vor Augen führst, Ronald." Ginny rieb sich demonstrativ fröstelnd die Arme und Harry warf Draco einen flüchtigen, entschuldigenden Blick zu, den der Slytherin wiederum mit einem 'Ich-habe-dir-ja-schon-immer-gesagt-dass-dein-Freund-ein-verdammtes-Miststück-ist-Blick' quittierte. In der Zwischenzeit hatte Ron bereits begonnen, dem armen Aden seine ganz persönliche Version der Sommernacht zu erzählen: "Also, du musst dir das so vorstellen Aden; die Schulzeit ist gelaufen, wir haben unsere Abschlusszeugnisse bekommen und es zeichnet sich ab, dass wir uns in alle Winde zerstreuen. Aber vorher wollen wir noch alle gemeinsam unsere alten Unterlagen verbrennen. Das hat Tradition auf Hogwarts-" "Und ist gar nicht so leicht zu machen, denn die Bücher beißen dich, wenn du sie ins Feuer schmeißen willst. Ron wurde das halbe Ohr weggefetzt, wisst ihr noch?" Blaises jämmerlicher Versuch, vom Thema abzulenken. Aber der Rotschopf überspielte gekonnt: "Ja, ja. Wie auch immer. Also...: Inzwischen sind die meisten Sachen im Feuer und wir stehen alle ein wenig nostoll... nostallergisch-" "Nostalgisch, Liebling." "Hab ich doch gesagt, Hermine! Also wir sind alle ein bisschen nostoloergisch -halt den Mund, Herm- und schauen zu, wie das Zeug verbrennt. Da räuspert sich Harry plötzlich und geht vor Malfoy auf die Knie." ,einige ausschweifende Armbewegungen untermalten Rons Geschichte und Neville der neben ihm saß, hatte alle Mühe seinen wild um sich schlagenden Händen auszuweichen: "Und hält dann eine ganz ergreifende Dialyse-" "Du meinst 'Dialog', Schatz." "Und nicht mal ist das richtige Wort.", ergänzte Ginny, von ihrem Bruder leicht genervt: "'Dia' bedeutet 'Zwei', aber du redest von einem 'Monolog'. Himmel Ron, schmeiß nicht so hemmungslos mit Worten um dich, die du nicht mal kapierst." einen Moment sah es so aus, als würde sich Ron durch Frau und Schwester ein wenig kritisiert fühlen, aber das schüttelte er so gekonnt ab, wie ein Hund das Wasser aus seinem Fell. Er wandte sich wieder Aden zu: "Also wo war ich?" "Äh. Du warst nostolergisch und Harry hing an der Dialyse?" Aden grinste schief und vereinzeltes Kichern war zu hören. Ron bemerkte davon nichts: "Ja, genau. Er erzählt also irgendeinen Unsinn von wegen 'Viel durchgemacht' und so weiter. Und meint plötzlich 'Willst du mich heiraten?'", Ron machte eine bedeutungsvolle Pause, dann erläuterte er: "Wir waren alle total geschockt. Ich meine; okay, die beiden waren zwar so was ähnliches wie zusammen, aber das nicht mal lange und eigentlich wussten wir ja alle, dass Malfoy absolut nicht zu Harry passt. Nicht?", keiner antwortete und der Rothaarige fuhr fort: "Aber Aden, dass war ja nicht mal das peinlichste an der Geschichte: Harry lässt also diese Bombe platzen und alle sind sprachlos. Sogar Malfoy für einen Moment. Aber dann öffnet er doch den Mund. Und beschimpft Harry aufs Übelste. Ich sage dir, dem bluteten die Ohren von dem exotelierenden-" "'Exaltierenden'." warf Draco trocken von der Seite ein. "...also bei dem Gekeife von Malfoy. Das war echt voll mies. Der hat Harry total runtergeputzt und ist dann abgehauen. Harry war völlig fertig.", triumphierend, dass er seine Geschichte dann doch an den Mann bringen konnte, lehnte sich Ron zurück. Aden war irritiert: "Na ja. Später waren sie dann aber doch verlobt, oder nicht?" "Ja schon...", in der Stimme des Rothaarigen lag Verachtung: "Aber ich habe wirklich keine Ahnung, warum. Nachdem Malfoy ihn derart behandelt hat. Harry ist einfach zu nett." "Es war ein Missverständnis.", warf dieser etwas verhalten ein, als wisse er nicht, ob er die Geschichte nun rechtfertigen musste, oder nicht. "Das ist doch egal!", empörte sich Ron: "Er hat dich schon immer wie Dreck behandelt. Und über dich lustig gemacht. Und dann schüttest du ihm vor all den Leuten dein Herz aus und er hat nichts Besseres zu tun, als dich einen 'gemeinen, hinterhältigen Arsch' zu nennen." "Meine genauen Worte waren 'gemeiner, hinterhältiger Wichser'" alle Blicke zogen sich auf den Blonden, der noch immer lässig den Kopf auf die Hand gestützt hatte und scheinbar amüsiert der Geschichte gelauscht hatte. Aber Ron musste weiter Gift verspritzen: "Ach?! Und du bist wohl auch noch stolz darauf?! Harry war so verliebt in dich und du hast ihn von Anfang an fertig gemacht." Doch Draco lächelte nur weiter kühl: "Wie du schon sagtest, Wiesel: Wir sind alle erwachsen und sollten inzwischen darüber lachen können. Harry hat einen neuen Freund und mir ist es eh scheißegal. Also? Lachen wir herzlich über den 'peinlichsten Heiratsantrag aller Zeiten'..." *** "Es ist wirklich schön, dass ihr gekommen seid.", Hermine zurrte Blaise noch kurz den Schal zurecht. "Es war uns ein Vergnügen, Herm.", der sonnengebräunte Blaise lächelte: "Wer hätte gedacht, das aus unserem Superhirn in Schulzeiten einmal die hübscheste Hausfrau und Mutter schlechthin wird?" "Ach du!" zum Amüsement der beiden Männer wurde die Brünette leicht rot: "Ihr wart schon immer zwei Charmeure, wisst ihr das?" Draco grinste: "Neben deinem Ehemann fällt es nicht schwer zu glänzen. Kein Grund, nostoloergisch zu werden, Hermine." die Mundwinkel der jungen Frau zuckten kurz, dann wurde sie aber für einen Moment ernst: "Es tut mir leid, Draco. Manchmal ist er einfach...", sie suchte nach den richtigen Worten. "Schon in Ordnung, Herm. Wenigstens zeugt er hübsche Kinder." er lachte. Sie lachte erleichtert mit: "Na ja, der Milchmann macht halt auch nur seinen Job." "Hermine!" die Jungs schwanken zwischen Belustigung und Überraschung über einen solchen Witz aus ihrem Mund. * Als sie zur Tür hinaus traten, schlug ihnen ein eisiger, aber wohltuend frischer Wind entgegen. Es hatte den ganzen Abend über geschneit und die einzigen Anzeichen von menschlichem Leben in der kleinen Straße waren die schon fast wieder verwehten Spuren von Greg, Vince und Pansy im Schnee, die sich bereits vor einer halben Stunde verabschiedet hatten. "War doch eigentlich ganz nett. Dieser Aden ist ein wirklich ein angenehmer Typ", Blaise sog die kalte Nachtluft genüsslich tief in die verqualmten Lungen: "Aber Ron ist und bleibt eine kleine miese Mistmade.'Dialyse'?! Meine Güte, wie hält es Hermine nur mit diesem Spacken aus?", sie kamen wieder an der Stelle vorbei, an der Blaise gegen den Laternenpfeiler gestoßen war: "Aber eines muss man dir lassen, Dray: Kompliment, du hast den ganzen Abend Haltung bewahrt. Bei dem 'verletzten Rehkitz' dachte ich, du jagst das Haus in die Luft." "Hm." "Draco?", Blaise blickte sich um und bemerkte erst jetzt, dass der Grauäugige einige Schritte hinter ihm her schlurfte: "Alles okay, Draco?" "Wie?", erst jetzt sah der Blonde auf: "Was hattest du gesagt?" "Ich hatte gefragt, ob alles okay ist.", der Dunkelhaarige war stehengeblieben und wartete, bis sein Begleiter aufschloss. "Du siehst irgendwie nicht gut aus." Aber der schüttelte nur abwehrend den Kopf: "Ach Quatsch, ich hab nur zu viel getrunken und geraucht." erklärte er leicht verstimmt und wirbelte im Vorübergehen mit seinem Mantel die weißen Schneeflocken auf. Der andere folgte beruhigt: "Stimmt, man hätte meinen können, du rauchst seit neustem auf Kette. Aber anders kann man Rons Geschwätz wahrscheinlich auch nicht ertragen." "Ja... Anders ging es wirklich nicht." Den Rest des Weges zum nächstgelegenem Portschlüssel schwiegen die beiden Slytherin und genossen die wohltuende Ruhe, die die weiße Pracht mit sich brachte. *** Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee stieg ihm langsam in die Nase und ein seliges Lächeln schlich sich auf Draco Malfoys schlafendes Gesicht. Kaffee. Heißer Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, fein gefiltert. Und keine graue, lauwarme Brühe aus dem gleichen, mysteriösen Instandpulver, mit dem -so interne Vermutungen- auch das Chili con Carne auf ihrer Forschungsstation gekocht wurde. Ja. Draco liebte seinen Beruf als Zaubertränkemeister, hatte sich bewusst für sein Leben in Schweden entschieden, da er nur hier auf die Art und Weise arbeiten konnte, wie er es sich schon immer vorgestellt hatte; nämlich aktiv in der Forschung mit neuen Formeln und noch unbekannten Substanzen. Aber auch der interessanteste Arbeitstag wollte einfach nicht angenehm erscheinen, wenn man zum wach werden keine vernünftige Tasse Kaffee auftreiben konnte. "Mmh." ,allein der Gedanke an die Koffeinbombe wahr es wert, langsam aus dem komatösen Dämmerzustand, in dem er sich befand, seit er heute morgen irgendwann in sein Bett gestolpert war, wieder aufzuerstehen, aber als der 25-jährige die Augen träge öffnete und ihm das grelle Sonnenlicht wie ein Faustschlag ins Gesicht traf, überlegte er sich gleich zwei Mal, ob Kaffee nicht doch überbewertet in seiner Top10-Liste war. "Oh mein Gott..." ,ein Kater. Und WAS für ein Kater. Beim zweiten Anlauf, wieder Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen, strahlte man ihm zwar nicht mehr mit StadionFlutern in die Augen, aber dafür begab sich das Zimmer auf Wanderschaft um die eigene Achse. Außerdem musste man ihm im Schlaf die Luftröhre mit Sandpapier abgeschmirgelt haben: Alles kratze, war geschwollen, tat weh: "Tötet mich..."Leider erhörte keine Instanz sein bescheidenes Flehen. Im Gegenteil. Irgendjemand versuchte Draco noch mehr zu schikanieren, indem er ihm den Duft von frischen Pfannkuchen zutrug und obwohl allein der Gedanke an feste Nahrung seinen Magen rebellieren ließ, lief dem bedauernswertem Blonden das Wasser im ausgetrockneten Mund zusammen. Es half alles nichts. Wenn er Kaffee und Pfannkuchen haben wollte, musste sich Draco dieser leidlichen Welt stellen und aus dem Bett kriechen. Soviel zur Theorie. Tatsächlich dauerte es dann doch noch zwanzig Minuten, bevor sich der Blonde zu irgendetwas anderem als zu Selbstmitleid aufraffen konnte. Stöhnend, schimpfend, dem Alkohol entsagend und vollkommen unkoordiniert schaffte er es dann doch irgendwann, sich in eine halbwegs senkrechte Position zu bringen und Richtung Zimmertür zu wanken. Den ersten Impuls » Küche! « musste er auf dem Weg dahin jedoch noch einmal überarbeiten, denn ein Blick in den Wandspiegel zeigte ihm ein Ding, dass er auf keinen Fall der allgemeinen Öffentlichkeit präsentieren durfte. Wohl oder übel musste ein Boxenstop im Badezimmer auf seiner Route eingeplant werden. Und so kam es, dass die Bewohner des Hauses für die nächste halbe Stunde nur noch das Rauschen des heißen Duschwassers als einziges Lebenszeichen von Draco Malfoy hörten. * "Kaffee.", man hätte es eloquenter formulieren können. Man hätte es vielleicht sogar höflicher formulieren können. Aber nur weil Draco weitere 15 Minuten später schon so aussah wie ein Mensch, musste er sich noch lange nicht so verhalten: "Ka~affee~e." "Ich geb dir gleich 'Kaffee', du Schlingel!" es war rund, laut und es hörte auf den Namen Elis. Und es wollte ihm keinen Kaffee geben. Das war alles, was Draco zu der Situation einfiel: "Kaffee.", wiederholte er stumpf, fügte aber irgendwann zeitverzögert ein "...Bitte..." hinzu. Das war die Zauberformel. Es fehlten lediglich die kleinen, dicken Engelchen, die die Fanfare bliesen, aber alles in allem, war die Übergabe seiner geliebten Tasse im modischem -Draco legte besonderen Wert auf das »modisch«- Kuhfleckenlook ein ruhmreicher und denkwürdiger Moment: "Meine Güte, Junge. Geben sie euch in Schweden immer noch dieses Chilipulver? Dir kommen ja bald die Tränen." er hörte, dass es redete und irgendwie kam ihm die Sprache auch bekannt vor, aber das war alles nebensächlich. Schließlich hielt Draco das wunderbarste in Händen, was die Menschheit jemals hervorgebracht hatte. Runter mit dem Zeug! "Darling pass auf, der ist frisch!" Egal. Seine Zunge war weich gekocht, am Gaumen bildeten sich Brandlasen und der schneeweiße Zahnschmelz floss von den Zähnen. Aber Draco war glücklich: "Ah. Das hab ich gebraucht..." "War wohl ne ziemlich wilde Feier, euer Treffen, hm?" "Eh-?" ,Draco sah von seiner Tasse auf und realisierte die Frau, die ihm mit ihrem typisch nachsichtigen, warmen Lächeln gegenüber stand zum ersten Mal das die, die sie war: "Elis." ,er grinste schief: "Na ja, 'wild' ist was anderes. Ohne Alkohol nicht tragbar, sagen wir es so." "Dann muss es wirklich schrecklich gewesen sein, so wie du gestern Nacht durch das Haus getrampelt bist. Als ich heute Morgen aufgestanden bin, musste ich erst einmal deine Spur der Verwüstung wieder in Ordnung bringen." "Hm. Tut mir leid?" zwar war Draco immer noch nicht ganz so fit, wie er es gerne gewesen wäre, aber zu seiner Freude klappte der Welpenblick, den er von Zeit zu Zeit und wenn wirklich Not am Mann war, aus seinem Repertoire hervorkramte, bereits. Elis wuselte ihm durch die noch nassen Haare: "Pack diesen furchtbaren Blick wieder ein, Junge. Das hält mein armes, altes Herz nicht aus.", lachte sie und warf ihr Geschirrtuch nach dem Blonden: "Aber es ist schön, dich wieder im Haus zu haben.", fügte die Frau etwas sanfter hinzu und Draco küsste sie kurz auf die Stirn, bevor er sich an den kleinen Küchentisch setzte: "Versuch gar nicht erst, die alte gebrechliche Frau zu mimen, Elis. Du hast Haare auf den Zähnen und wirst mich wahrscheinlich noch um einige Jahrhunderte überleben." erklärte er und beobachtete sie unauffällig dabei, wie sie zum Herd eilte, um die frische Fuhre Pfannkuchen zu wenden. Elis war die gute Seele im Haushalt der Malfoys, war es schon immer gewesen und für Draco würde sie das auch immer bleiben. Heute ging sie stramm auf die Siebzig zu, hatte aber schon bei seiner Geburt die Rolle der Hebamme übernommen und war dem Jungen in den ersten Jahren seines Lebens mehr Mutter gewesen, als es die eigene war. Zu Elis war er als Fünfjähriger mit dem verletztem Hasen aus dem Wald gerannt und seinen ersten Brief aus Hogwarts, der vor lauter Heimweh tausend und einen Rechschreibfehler enthalten hatte, hatte er ihr geschickt. Sie war der erste Mensch, vor dem er sich seine Homosexualität eingestanden hatte -was Blaise beiden noch bis heute übel nahm- und eine der wenigen, die wusste, warum seine Beziehung zu Harry Potter in die Brüche gegangen war. "Und wie geht's den anderen? Ich hab die wilde Bande schon lange nicht mehr gesehen. Als Gregory und Vincent das letzte Mal hier waren, habt ihr das gesamte 2. Stockwerk in eine Sumpflandschaft verwandelt und euch darin verlaufen." Draco lachte: "Na ja, inzwischen wissen sie, wie man den Terracia-Zauber wieder aufhebt, aber ich glaube, Vince Tochter hat letzte Woche das gleiche versucht. Sehr talentiert, die Kleine." "Ja richtig! Felice, nicht wahr? Wie alt ist der Sonnenschein jetzt?", Elis bekam ganz glänzende Augen. "Vince hat mir gestern Fotos vom ersten Geburtstag gezeigt. Der 'Sonnenschein' hat sich selbst beschenkt und die ganze Familie in den New Yorker Zoo gezaubert." ein Berg Pfannkuchen wurde vor dem Slytherin abgestellt: "Aber das ist doch süß, oder? Ich bin sicher, alle hatten Spaß." "Ja sischer.", grinste Draco mit vollem Mund: "Charlotte war gansch begeischtert, als sie sisch miffen...", er schluckte: "...Als sie sich mitten im Löwenareal wiederfand. Aber Felice liebt ja nun einmal Katzen. Und wenn sie ihr partout keine schenken wollen..." "Und Charlotte? Hat sie es gut überstanden?" Elis war mit den letzten Teigwaren fertig und setzte sich zu Draco an den Tisch. "Na ja. Das schon. Leider konnte sie gestern nicht mitkommen." ,er stand auf, um sich neuen Kaffee einzuschenken, überlegte es sich dann aber anders und nahm gleich die ganze Kanne mit zu seinem Platz: "Sie haben keinen Babysitter für den Krümel auftreiben können. Seit dem Vorfall mit dem Betonmischer weigern sich die Leute, mit Felly allein zu bleiben." "Aber das war doch ein Unfall!", Elis riss sich eine Ecke von Dracos aktuellem Pfannkuchen ab: "Und man hat das Mädchen ja auch noch früh genug gefunden. Die sollen mal nicht so zimperlich sein. Also wenn ihr noch einmal jemanden für das Herzchen sucht, ich würde mich freuen." Draco zog eine Augenbraue hoch: "Oh ja, dass kann ich mir vorstellen. Endlich wieder jemand zum bemuttern, hm? Bist du nicht schon ein wenig zu alt, um mit einem magischen Kleinkind fertig zu werden?" "Na hör' sich das einer an! Ich habe einen Draco Malfoy in Windeln im Haus gehabt! Du warst ein einziger magischer Funken! Wer dich aus dem Gröbsten rausbringt, wird mit allem fertig." empörte sich Elis, aber ihre Augen strahlten vor Wärme und Güte. * "Wo ist eigentlich meine Mutter?" fragte Draco nach einer Weile, in der er versucht hatte, Elis von seiner neusten Arbeit in Schweden zu überzeugen, aber kläglich an 'Diese neumodischen Tränke braucht kein Mensch. Alles nur Alchemie.' gescheitert war. Die runde Frau lächelte: "Sie müsste bald wieder hier sein. Sie wollte eigentlich wieder zurück sein, bevor du deinen kleinen Hintern aus dem Bett geschwungen hast, aber wir waren davon ausgegangen, dass du nicht vor Mittag von den Toten auferstehst." ,Elis hatte inzwischen mit dem Abwasch begonnen und Draco übernahm in alter Gewohnheit das Abtrocknen der Tassen, Teller und Gabeln, obwohl ein Schwung mit dem Zauberstab eigentlich genügt hätte: "Sie freut sich wahnsinnig auf dich. Seit Tagen rennt sie wie aufgezogen durch das Haus." Elis gab ihm einen weiteren Teller und der Blonde hätte ihn fast fallen gelassen. Ihre Worte hatten etwas in ihm geregt. Das gleiche, undefinierbare Gefühl, dass ihn immer befiel, kurz bevor er seine Mutter zum ersten Mal seit längerer Zeit sah: Eine Mischung aus Freude, Nervosität und Angst. Denn jedes Mal fragte er sich, welchen Menschen er vorfinden würde. Die kalte, verschlossene Frau von früher, oder... "Schatz!" ,...oder seine Mutter. Die schönste und lebensfroheste Person, die ihm jemals begegnet war. Draco drehte sich zur Hintertür um: "Wieso bist du denn schon auf? Wir dachten, du würdest bis in den Nachmittag schlafen! Ach schade, ich wollte dir beim Frühstück Gesellschaft leisten!" im Türstock stand, mit Tüten voller Blumen beladen, seine Mutter. Seine Mutter in ihren alten, verwaschenen Jeans, von denen sie behauptete, dass sie ihr schon mit 19 Jahren gepasst hätten. Seine Mutter, mit dem viel zu großen Flanellhemd, dass sie an den Seiten noch mit zusätzlichen Knoten hatte versehen müssen, damit es auf die schmale Taille hielt. Lange, offene, ein wenig zerzauste, blonde Haare, die ein Gesicht von gesunder Farbe einrahmten und helle, funkelnde Augen, in denen das Silber glänzte. Seine Mutter, die mit ihrer ganzen, offenen Körperhaltung zeigte, wie sehr sie sich freute, ihren Sohn zu sehen. Draco hätte weinen können. Aber er lächelte nur: "Hi Mum.", das war alles, was Narzissa Malfoy brauchte, um ihre Blumen achtlos an der Tür stehen zu lassen, und ihrem Sohn entgegenzueilen. Obwohl sie inzwischen knapp einen halben Kopf kleiner war als Draco, zog sie ihn mit einer solchen Intensität in ihre Arme, dass dem Blonden fast die Luft wegblieb und erst nach einigen Augenblicken, in denen er unsicher dagestanden hatte, konnte er ihre Herzlichkeit erwidern. Denn noch immer war es für Draco etwas besonderes, etwas unglaubliches, seine Mutter so zu erleben. Er konnte sich an keinen Moment in seiner Kindheit erinnern, in dem sie ihm derart nah -emotional wie körperlich- gestanden hatte. Aber die Dinge änderten sich... Und Draco wusste sehr genau, warum seine Mutter zu einer solch lebensfrohen Person hatte aufblühen können. Manchmal schämte er sich, so zu denken, aber leugnen konnte er es nicht: erst nachdem sein Vater in Askaban gelandet war, war seine Mutter zu neuem Leben erwacht. Draco hatte immer gedacht, er wäre der einzige gewesen, der unter der Tyrannei seines patriarchalischem Vater gelitten hätte. Dass nur er in die Form eines Malfoys gepresst worden war, die Haltung verlangte und Emotionen ausschloss. Er hatte alles getan, um seinem Vater zu gefallen. Und damit war er nicht der einzige gewesen. Nachdem man seinen Vater verhaftet hatte, hatte Draco Angst um seine Mutter gehabt und befürchtet, sie würde mit dem Verlust und der Schande nicht fertig werden. Am Anfang hatte auch alles danach ausgesehen. Als feststand, dass Lucius Malfoy nicht sobald wieder aus dem Gefängnis entlassen würde, war seine Frau am Ende mit den Nerven gewesen. Sie hatte viel geweint und geschrieen, sich in ihrem dunklem Schlafzimmer eingesperrt, nichts gegessen und getrunken. Aber irgendwann hatte sich die Tür wieder geöffnet und eine neue Frau war erschienen. Sie hatte erkannt, dass sie nun erst einmal alleine zurecht kommen musste und nach einigen Startschwierigkeiten entdeckte die Blonde sogar Freude daran. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie wieder die Verantwortung, traf Entscheidungen und tat Dinge, von denen sie vorher noch nicht einmal gehört hatte. Schwierig wurde es mit dem Hauspersonal. Die meisten Angestellten hatten Lucius ihre Loyalität geschworen und weigerten sich, auf die Dame des Hauses zu hören. Narzissa kam es gerade Recht: Sie entließ sämtliche Assistenten, Laufburschen, Sekretäre und Bediensteten ihres Mannes. Allein Elis und ihren Mann Rocher behielt sie im Haus. Sie begann aus ihrem alten Hobby in Jugendtagen, nämlich der Pflanzenzucht, ein kleines Unternehmen zu gestallten und heute trugen einige der beliebtesten Blumenzüchtungen ihren Stempel. So hatte sich allein Hogwarts in den letzten Jahren über 30.000 Setzlinge des neuen Obstbaums 'Bellavie' liefern lassen, dessen Früchte wie eine Mischung aus Mango und Erdbeere schmeckten. Mit der Freiheit kam auch Narzissas wahrer Charakter ans Tageslicht. In ihrer Ehe hatte sie sich immer wie der Vogel im goldenen Käfig gefühlt und irgendwann resigniert die Flügel hängen lassen, doch nun -blieb man bei dieser anschaulichen Metapher- leuchtete ihr Gefieder in den schillernsten Farben. Für Draco war es anfänglich schwer gewesen, dass zu akzeptieren. Seine Mutter kam ihm nun fremder denn je vor und er hatte sie nicht zu behandeln gewusst. Doch eine der ersten Dinge, die Narzissa nach ihrer ...ja, heute mochte Draco von ihrer 'Auferstehung' reden... tat, war, sich mit ihrem Sohn auszusprechen. Bis in die frühen Morgenstunden hatten sie auf der Terrasse des Hauses gesessen und geredet. Darüber, dass Narzissa ihm keine gute Mutter gewesen war, dass sie ihr Kind vor dem Einfluss ihres strengen Mannes hätte schützen sollen, dass sie Draco öfter hätte sagen sollen, wie sehr sie ihn liebte und wie stolz sie auf ihn war. Der Blonde, damals 19 Jahre alt, hatte nur reglos neben ihr auf der Holzbank gesessen, sich ihre Worte angehört und geschwiegen. Nicht mal, als seine Mutter geendet hatte und ihn umarmen wollte, hatte er reagieren können. Er war wie taub gewesen und erst nachdem er sie alleine auf dem dunkeln Hof hatte sitzen gelassen und die Treppe zu seinem Zimmer raufgelaufen war, wurde ihm klar, was das alles bedeutete. So schnell wie in dieser Nacht war Draco die Treppe noch nie wieder hinunter gerannt, eine unerklärliche Angst im Nacken, dass alles, was er gehört hatte, nun wieder Vergangenheit war und seine Mutter ihn mit der gleichen gleichgültig kühlen Art begegnete, wie sie es immer getan hatte. Aber... dem war nicht so. Im Dämmerlicht der kleinen Tischlaterne hatte sie draußen auf ihn gewartet und vor Freude geweint, als ihr Kind ihr in die Arme geflogen war. * "Und wie lange bleibst du? Doch noch bis nach Silvester, oder?" ,inzwischen hatte sich seine Mutter wieder von ihm gelöst und war dabei, eine feuerspeiende Pflanze auf der Küchenanrichte zu drapieren. Draco und Elis sahen aus einem angemessenen Sicherheitsabstand zu: "Mal schauen. Ich hab bis zum 15. frei, aber gestern kam die Diskussion auf, ob wir nicht nach Neujahr einen kleinen Kurztrip machen wollen." "Ich nehme an, 'wir' beinhaltet die üblichen Verdächtigen?", Narzissa goss noch etwas Petroleum in das Blumenwasser und die mit Feuerbällchen um sich spuckende 'Yalalee' war besänftigt. "Jepp. Blaise, Greg, Vince und die Mädels.", aus reiner Neugierde tippte Draco der Pflanze auf das leuchtend rote Blütendach und sofort fing das Grünzeug an, empört aus dem Kelch zu rauchen: "Wir haben China als mögliches Reiseziel angedacht, aber dass ist noch nicht endgültig beschlossen." "Und was hast du heute vor?", mit einem versucht strengen Blick klopfte Narzissa ihrem Spross auf die Finger, als dieser weiter die Blume zu piesacken versuchte: "Kleiner Pyromane." "Ich hatte gedacht, ich lade dich, Elis und Rocher irgendwohin zum Abendessen ein. Ich muss doch mit meinem sensationellen Gehalt angeben." die beiden Frauen betrachteten ihn mit einer Mischung aus Skepsis und... Nein, eigentlich wirkten sie nur skeptisch: "Nicht nur Pyromane, auch noch arrogant." "Überheblich, ja." "Ladies!", Draco fasste sich an die Brust: "Ich will doch nur den beiden liebsten Frauen in meinem Leben etwas Gutes tun!" Hundewelpenblick aktiviert und zum Einsatz bereit. Elis und seine Mutter sahen erst ihn, dann sich und dann wieder ihn an: "Er ist zwar ein arroganter, frecher Lümmel, aber..." "...wiederstehen kann man ihm trotzdem nicht." Draco grinste und kam mit sich selbst überein: Auch wenn er bereits 25 Jahre alt war und mit beiden Beinen relativ fest im Leben stand; das hier war sein zu Hause. *** "Draco!" O-oh. Das klang nach Ärger. In Elis Stimme lag dieses bedrohliche Vibrieren, dass nur dann zu hören war, wenn sie wirklich sauer war. "Ja?", verwirrt und sich keiner größeren Schuld bewusst, tauchte der Blonde an der oberen Kante der Treppe zum ersten Stock auf: "Was auch immer es ist, ich war es nicht. Ich war den ganzen Tag mit Blaise-" er hakte. In der Eingangshalle stand Elis, die Messingklinke zur großen Eingangstüre fest in der Hand und nicht gewillt, diese auch nur einen Millimeter weiter als unbedingt notwendig zu öffnen: "Du hast Besuch." Draco brauchte gar nicht fragen, wer da draußen vor dem Haus stand. Elis Laune sprach Bände. Schief grinsend trabte der Blonde die geschwungene Treppe hinunter: "Nun lass ihn schon rein. Es ist verdammt kalt draußen." Aber Elis schüttelte stur den Kopf: "Ich will den nicht im Haus haben!" trotzdem trat sie beiseite, als Draco neben ihr angekommen, die Türe aufzog: "Hey Potter." fast hätte er bei dem Gesichtsausdruck des Dunkelhaarigen laut angefangen zu lachen. Harry sah ziemlich verstört und unsicher aus: "Äh... Ich bin wohl nicht gerade hoch willkommen, oder?" fragte er und zuckte empfindlich zusammen, als aus dem hinteren Teil des Foyer ein lautes "NEIN!" zu hören war. Draco drehte sich kurz um und zischte halb amüsiert, halb bedrängt "Pscht!" in den Flur. Das nächste, was Harry hörte, war ein sich entfernendes, leiser werdendes Schimpfen. Er lächelte nervös: "Meine Fangemeinde wächst täglich, wie?" Draco grinste zurück: "Oh ja. Drinnen hängen schon die Banner und Fähnchen mit deinem Namen drauf. Ich würde sie dir ja zeigen, aber...", er zuckte mit den Schultern: "Moment.", wieder verschwand der 25-jährige kurz im Haus, kam aber Sekunden später mit seinem Mantel zurück: "Lass uns draußen reden." "Sicher ist sicher, hm?" Harry schien erleichtert, die Höhle des Löwen nicht betreten zu müssen. Draco nickte: "Ja, deine Lebensversicherung ist nicht hoch genug um sich mit meiner Hausrat zu decken." Sie liefen schweigend ein Stück der geschlungenen Straße, die die Auffahrt zum Anwesen darstellte, hinunter. Erst dann fragte der Blonde: "Also? Was verschafft mir die Ehre?" Harry steckte die Hände in die Taschen: "Brauch ich einen Grund, dich mal wieder besuchen zu kommen?" "Ehrliche Antwort?", Draco sah ihn an: "Ja." erklärte er trocken und dem Anderen knickten die Knie ein wenig ein: "Danke, du hältst wirklich große Stücke auf mich. Aber das ist wohl mein Schicksal.", Harry seufzte melodramatisch und der Slytherin zog eine der schlanken Augenbrauen kritisch gegen den hellen Haaransatz: "'Schicksal ist des Tyrannen Ermächtigung zu Verbrechen und eines Narren Ausrede für Versagen'. Such dir aus, in welche Kategorie du gehörst." rezitierte er und der Dunkelhaarige zog eine leidende Grimasse: "Du hast wieder in diesem schrecklichem Buch gelesen, nicht wahr? Ich hätte dir das Ding niemals schenken dürfen. 'Des Teufels Wörterbuch'... ich hätte schon beim Titel alarmiert sein sollen..." bedauerte er und Draco verschränkte grinsend die Arme hinter dem Kopf: "Jap. Das einzige deiner Geschenke, dass ich nicht umgetauscht habe." "Bitte? Und was ist mit dem Pullover den ich dir vor 4 Jahren zu Weihnachten geschenkt habe? Der war super! Hast du den etwa vergessen?!" "Nein." gab der Blonde zu und Harrys beleidigtes Gesicht wurde kurz etwas weicher: "Aber ich versuche es." "Malfoy!" "Potter?" Die Sonne war nur noch ein dünner Bindfaden und markierte mit ihrem dämmernden Licht den Punkt, an dem Horizont und Erde aufeinander trafen. Die Lampen, die die Parklandschaft des Anwesen beleuchteten, sprangen flackernd an. "Aber im Ernst, Harry." Draco nahm die Arme wieder herunter und sah den Dunkelhaarigen an: "Warum bist du hier?" Dieser schaute den letzten, hellen Strahlen Sonnenlicht hinterher: "Ganz im Ernst. Ich wollte dich einfach mal wieder sehen. Beim Essen letzte Woche hatten wir nicht viel Gelegenheit uns zu unterhalten." Diese Offenheit überraschte Draco. Er blieb perplex stehen und Harry sah ihn fragend an: "Was ist? Ist das so ungewöhnlich? Haben wir doch früher auch immer gemacht.", verteidigte er sich. "Na ja.", langsam setzte sich Draco wieder in Bewegung und schloss zu dem anderen auf: "Zunächst einmal; ja es ist ungewöhnlich. Du hast seit Monaten nicht mehr 'einfach so vorbei geschaut'." "Du warst die meiste Zeit auch in Schweden." "Und zum anderen; Denk mal ein bisschen nach. Weiß Aden, dass du hier bist?" fragte Draco und durfte mit an sehen, wie sich Harry stöhnend die Hand vors Gesicht schlug: "Nein. Und er darf es auch nicht erfahren." erklärte er düster. "Weil es ihn stören würde. Kein Wunder. Kaum ein Mensch kann nachvollziehen, dass wir zwei noch befreundet sind. Schließlich-" "Nein, nein. Stopp.", unterbrach Harry ihn: "Es würde ihn nicht stören. Er hätte MITKOMMEN wollen!" "Bitte?" Draco blinzelte und Harry ließ resignierend die Schultern hängen: "Ja, er hätte mitkommen wollen. Er ist ganz begeistert von dir. Er findet dich 'total witzig und nett'. Weiß der Himmel warum." "Ich bin eben ein absolut umwerfender Typ.", Draco warf sein imaginär langes Haar über die Schulter und lachte, als er Harrys angewidertes Gesicht sah: "Aber ich fand ihn auch nett. Gar nicht deine Art, dich in so ein sympathisches Kerlchen zu vergucken." jetzt wirkte Harry wirklich beleidigt: "Soll das heißen, ich leide ansonsten an Geschmacksverirrung?!", erboste er sich: "Nur mal am Rande, mein lieber Draco Malfoy; du wärst dann ebenfalls eine dieser Geschmacksverirrungen." damit glaubte Harry, den Schlagabtausch gewonnen zu haben, aber er unterschätzte die Arroganz seines alten Freundes: "Ich war nur die Ausnahme, die die allgemeine Regel bestätigt." lächelte er überheblich und zählte, um seine Behauptung noch zu untermauern, die Namen von diversen Schönlingen und Muskelprotzen auf, die Harry allem Anschein nach lieber vergessen hätte. Zu guter Letzt fügte er als spezielles Sahnehäubchen hinzu: "Nicht zu vergessen der unnachahmliche, unvergessliche und Gott sei Dank einzigartige Ronald Weasley." Harry schnitt eine empörte Grimasse: "Zum Hundersten Mal: ich hatte niemals etwas mit Ron! Er ist mein bester Freund!" "Erzähl das dieser Intelligenzbestie. Komm schon, Harry. Ron ist seit Jahr und Tag in dich verknallt." "Aber Hermine und die Jungs-" "Harry.", ermahnte Draco genervt. Wie oft würden sie das Thema noch durchkauen müssen, bis der Dunkelhaarige es endlich akzeptierte?: "Wenn du auch nur den winzigsten Hauch von Hoffnung in unserem Nostoloergigker wecken würdest, dass du vielleicht doch irgendwann einmal in vielen Jahren etwas mit ihm anfängst, glaub mir, Ron würde Herm und die Kids abschütteln, wie lästigen Schmutz." unabhängig von seiner naturellen Abneigung gegen Weasley war es Draco mit dieser Behauptung todernst. Leider, wie er gedanklich hinzufügte. Hermine war wirklich zu schade für diesen Kretin. Harry aber sträubte sich gegen die Wahrheit: "Ach komm schon, Draco. Ron ist gar kein so schlechter Kerl, wie du ihn immer darstellst. Wirklich, er ist-" "Nostoloergisch?" warf der Blonde ein und Harry musste die Hand vor den Mund halten, um sein wachsendes Grinsen zu verbergen: "Na ja... Er redet manchmal schneller, als das er denkt, okay. Aber er ist ein lieber Kerl mit guten Absichten. "'Gute Absichten sind die notwendige Voraussetzung, um ruhigen Gewissens gewaltiges Unheil zu stiften.'" "Dieses verdammte Buch!" Harry rauchte und Draco vermerkte sich mental einen weiteren Sieg in ihrer nie enden wollenden Schlacht um Ronald Weasley. "Aber... du warst echt klasse..." Draco wurde hellhörig. Harrys Stimmung hatte sich plötzlich von jetzt auf gleich seltsam gewandelt. "Klasse?", fragte er leicht irritiert: "Inwiefern war ich wann 'klasse'?" Es hatte langsam zu schneien begonnen und die beiden jungen Männer wanderten immer noch durch den Park. Harry sah zu Boden: "Na, beim Essen. Ich hatte mir ein wenig Sorgen gemacht, wie du reagierst..." "Wegen unserem Superbrains?", Draco warf den Flocken, die sanft vom Himmel segelten, einen missbilligenden Blick zu. Verdammter Schnee. Allmählich hatte er die Schnauze voll von der weißen Pracht. In Schweden waren sie seit Oktober so gut wie eingeschneit gewesen: "Von dem lass ich mich doch nicht provozieren.", behauptete er: "Dieses kleine Mistvieh." musste dann aber doch noch hinten dran gehängt werden. Aber Harry wiegelte ab: "Das meine ich nicht. Ich dachte nur... wegen Aden und so." er sah hoch und in Dracos überraschtes Gesicht: "Wie? Wegen Aden? Was sollte ich denn bitte mit dem anstellen?" irgendetwas in ihm regte sich. Ein Funke, ein Gefühl, weit unter der glatten Oberfläche, noch zu entfernt als das Draco es hätte identifizieren können. "Na ja, ich dachte nur, weil...", zuerst war Harrys Gesicht ernst und vielleicht auch ein wenig unsicher gewesen, aber dann hellte es sich unvermittelt auf und er lachte Draco an: "Aber ich hätte wissen sollen, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte. Schließlich bist du Draco Malfoy." es war die Art, wie er seinen Namen aussprach. Irgendwie spöttisch. Vorwurfsvoll. Abwertend. Bei Draco stellten sich die feinen Nackenhärchen auf: "Und was bitte soll das heißen?", er blieb abrupt stehen und sah Harry herausfordernd an: "Was tut denn bitte ein Draco Malfoy, dass du dir keine Sorgen machen musst?" die Schärfe in deiner Stimme entging auch dem Dunkelhaarigen nicht. Abwehrend hob er die Hände: "Schon gut. War nicht so gemeint. Ich wollte das Thema eigentlich gar nicht ansprechen." Ach, es handelte sich um ein ganzes Thema?! Die blonde Augenbraue fing bereits an zu kribbeln: "Jetzt hast du es aber angesprochen, also bring's zu Ende. Also?" "Ach komm schon Draco. Das ist doch albern. Du weißt doch selbst am besten, wie du bist." ohne ersichtlichen Grund steigerte sich die Spannung zwischen den beiden Männern: "Und wie bitte bin ich?" "Kalt.", kam es von Harry wie aus der Pistole geschossen. Und ähnlich wie die Kugel aus einer Handfeuerwaffe traf es Draco auch: "Bitte?!" fragte er und trat unbewusst einen Schritt von dem alten Freund zurück: "Wieso bin ich kalt?!", natürlich wusste Draco, dass er von Zeit zu Zeit ziemlich eisig sein konnte, aber beim Essen war er -und das selbst für seine Verhältnisse- ungewöhnlich umgänglich gewesen: "Ich habe Aden absolut nicht kalt behandelt. Ich war sogar nett und freundlich!" woher kam nur auf einmal diese Wut? "Genau das meine ich ja!" fuhr Harry zurück: "Jeder andere würde wenigstens etwas an Emotionen zeigen. Aber du warst ganz souverän, nicht wahr? Fehlte nur noch, dass du mit Aden gleich auf Bruderschaft trinkst.", diese Aussage war so irritierend für Draco, dass sogar seine gesteigerte Körperspannung etwas nachließ. Mit einem ehrlich fragenden Blick sah er Harry an: "Was...? Du bist sauer, weil ich nett zu ihm war?" "Nein, ich bin sauer, weil dir wirklich alles scheiß egal ist!" die grünen Augen des Gryffindor blitzten vor Emotionen: "Dich trifft doch überhaupt nichts! Und das hier, " er deutete zwischen sie: "...das hier hat dir auch niemals etwas bedeutet!" ihr Gespräch hatte eine ziemlich abstruse Wendung genommen, aber Draco war nicht bereit, an diesem Punkt einzulenken. Im Gegenteil; verständnislos und wütend hielt er dagegen: "Was redet du eigentlich für einen Scheiß?! Nur weil ich Aden nicht wie eine eifersüchtige Furie die Augen ausgekratzt habe, bin ich jetzt das große Arschloch?!" "Ja! Weil es wieder einmal gezeigt hat, wie leicht es dir doch gefallen ist, all das aufzugeben!" "Was hat das denn damit zu tun?!" Wind kam auf und wirbelte den Schnee um sie herum. Harry nahm etwas von seiner Lautstärke zurück: "Du hast gelacht, Draco. Alles, was du getan hast, war zu lachen." "Was?", auch der Blonde wurde wieder leiser: "Wann habe ich gelacht?" "Als wir uns getrennt haben. Du hast nur gelächelt und alles weggeschmissen." "Wah-?! Mo-...Moment mal, Potter.", das Gefühl, dass bisher friedlich unter der Oberfläche geruht hatte, kam spürbar näher: "Ich habe gar nichts weggeschmissen. Du hast mich betrogen mit irgendeinem dahergelaufenen Typen. ", die kalten Schneeflocken brannten auf den Wangen des Blonden, die unerklärlich heiß geworden waren: "Deswegen haben wir uns getrennt!" Aber darauf ging Harry nicht ein: "Ich hätte es dir gar nicht erzählen müssen! Aber ich wollte, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Und unsere Beziehung retten wollte! Aber du hast ja gleich dicht gemacht!", fauchte er Draco regelrecht ins Gesicht, dass dieser wieder einen Schritt zurück ging. Draco wusste, von welchem Gespräch Harry redete. Er konnte sich an den Abend kurz vor Weihnachten letzten Jahres noch allzu gut erinnern... * Draco war erst seit einigen Monaten auf der Forschungsstation in Schweden gewesen und die Entfernung hatte der Beziehung schwer zu schaffen gemacht. Vor allem, weil der Blonde nicht einmal wirklich die Zeit fand, sich wenigstens regelmäßig zu melden. Harry kompensierte die Fernbeziehung in dem er sich in haltlose Eifersüchteleien verfing. Wenn es nach ihm gegangen wäre, so wäre jeder Kerl, mit dem Draco sich ein Mikroskop teilte, jede Frau, die zusammen mit ihm in der Kantine zu Mittag aß, ein potentieller Nebenbuhler gewesen. Das hatte Draco ziemlich belastet und an seinem Nervenkostüm gerüttelt. Es war schwer genug, in der schwedischen Isolation ohne seine vertrauten Freunde und Familie zurechtzukommen und da half es nicht, wenn das einzige, was man vom wichtigsten Mensch im eigenen Leben zu hören bekam, haltlose Verdächtigungen und Vorwürfe waren. Also war er etwas überstürzt aus Schweden aufgebrochen und nach London gekommen, um mit Harry einige Probleme ihrer Beziehung zu klären. Wie hätte er ahnen können, dass schon alles in Scherben gelegen hatte, als er noch dabei war, einen Koffer zu packen? Harry hatte auch nicht lange drum herum geredet. Um etwa 8 Uhr abends war Draco in seinem Apartment im Süden von London angekommen und um Viertel nach Acht fielen die Worte: "Es tut mir leid, ich glaube, ich habe Mist gebaut." Für eine Sekunde hatte Draco ernsthaft gedacht, er müsse sterben. So gewaltig war der Schmerz, der über ihn gekommen war, so dunkel das Loch, in das er fiel, gewesen. Er hatte schreien wollen. Er hatte um sich schlagen, Harry schlagen, den blöden Bastart schlagen wollen, mit dem der andere in Bett gegangen war. Draco hatte aus tiefster Verzweiflung heraus weinen wollen. Aber... er konnte nicht. Er hatte für Harry all seine Mauern abgerissen, jeden Selbstschutz aufgegeben in dem irren Vertrauen, dass er in dem Dunkelhaarigen jemanden gefunden hatte, bei dem das nicht nötig gewesen wäre. Nun war dieses Vertrauen mit einem Schlag zerstört und als Draco merkte, er würde damit nicht fertig werden, stellte sein Körper instinktiv auf Schutzmodus um. Ohne, dass er darüber nachdachte hoben sich seine Mundwinkel und ohne dass er es so meinte, bewegten sich seine Lippen: "Es ist okay.", hatte er gesagt und 'Du verdammtes Arschloch!' gemeint. "Ich verstehe das.", hatte er sich behaupten hören, aber eigentlich nur gedacht: 'Warum tust du mir das an?!'. "So etwas kann schon einmal passieren. Es klappt eben nicht immer." 'Ich halt das nicht aus...!' "Damit haben wir rechnen müssen." 'Es tut so weh...' "Es hat wohl nicht sollen sein." 'Ich will sterben.' "Hey, nimm's nicht so schwer, Harry." 'Ich muss hier raus...' Der Dunkelhaarige hatte ausgesehen wie ein Häufchen Elend. Er hatte mit Draco reden, alles klären wollen, aber dieser hatte Angst gehabt. Furchtbare Angst, dass die Maske, die ihn davor bewahrte durchzudrehen, von dem Anderen wieder herunter gerissen wurde. Denn darunter war er angreifbar und so verdammt verletzlich. Harry hatte ihm an diesem Tag etwas angetan, wirklich angetan, und Draco wollte ihm um keinen Preis der Welt ein zweites Mal die Chance dazu gegen. Also war er aufgestanden. Lächelnd. Hatte sich mit einem Lächeln von dem völlig aufgelösten, hilflosen Harry verabschiedet und war lächelnd in den Regen hinaus gegangen. Die Zeit darauf hatte sich Draco wie ein Tier auf seine Arbeit gestürzt, war unendlich froh gewesen, in Schweden zu sein. So musste er nur relativ passiv den Aufruhr in ihrem Freundeskreis miterleben, den die Trennung auslöste. Und niemanden Rede und Antwort darüber stehen, wie es ihm ging. Denn das wusste er zu diesem Zeitpunkt selber nicht. Als er die britische Landesgrenze hinter sich gelassen hatte, war es, als würden auch die Probleme zurückbleiben. Alles wirkte zu weit entfernt um sich damit zu beschäftigen und sein Herz wie auf Eis gelegt. Er redete einfach nicht darüber. Er dachte einfach nicht mehr darüber nach. Erst bei seinem nächsten Heimaturlaub, als er wieder auf Harry traf, merkte Draco, dass da doch noch etwas war. Das war eigentlich die schlimmste Zeit gewesen. Dieses Hin und Her zwischen ihnen. Harry, der mit aller Kraft noch einmal versuchte, alles zu retten. Er selbst, der nur den Fluchtinstinkt spürte. Dieser regelrechte Tanz am Abgrund. Körperliche Schmerzen, hervorgerufen durch Sätze wie: "Ich hab dich doch schon geliebt, als ich dich noch gar nicht geliebt habe!" Es hatte an Draco genagt, hatte ihn fertig gemacht. Er hatte am Boden gelegen, unfähig wieder auf die Beine zu kommen und nicht in der Lage irgendwen um Hilfe zu bitten. Er war noch nie so einsam gewesen. Oder anders betrachtet: Noch nie hatte er so sehr unter der Einsamkeit gelitten. Und jetzt kam Potter daher und erzählte ihm: "...Du warst doch erleichtert, endlich eine Entschuldigung dafür zu haben, alles wieder hinzuschmeißen! Deswegen auch dieses Pseudoverständnis! Ron hatte Recht! Es ist dir alles scheißegal." Wieder das Gefühl. Draco wollte es runterschlucken, es verbannen, aber es drängte aus den Tiefen seines Ichs hervor, durchbrach die ebene Oberfläche seiner Maske und hinterlies ein Chaos in dem Blonden: "Nur... nur damit ich dich richtig verstehe, Potter," ,ein Zittern ging durch seinen Körper und Draco ballte die Hände zu Fäusten, um sie unter Kontrolle zu haben: "...du machst mir einen Vorwurf daraus, dass ich nicht heulend wie ein kleines Mädchen zusammengebrochen bin, als du mir so feierlich eröffnet hast, dass du, kaum bin ich ein paar Monate weg, deine Finger nicht bei dir halten konntest? Dass du mit einem Kerl geschlafen hast, den du irgendwo aufgerissen hast?!", die Mischung aus unterdrücktem Schmerz und offenem Zorn schienen Harry einzuschüchtern. Sein Gesicht verlor an Härte, stattdessen standen dort defensive Abwehr und Irritation über den Vorwurf: "Nein. Nein, so hab ich das nicht gemeint! Ich war nur... gekränkt.", er suchte nach Worten: "Es hat mich verletzt, dass es dir so gar nichts auszumachen schien." "Dann habe ich also ein Ego gekränkt, ja?!", verdammt! Das Gefühl übernahm die Oberhand: "Ich habe den großen, unwiderstehlichen Harry Potter also verletzt, indem ich nicht um eine zweite Chance für uns gebettelt habe, weil du alles kaputt gemacht hast?!" "Nein!" "Bist du deswegen hier?! Um dein Selbstwertgefühl wieder etwas aufzubessern?!", er sollte den Mund halten, Draco wusste es, aber nun musste es raus: "Um mir ein schlechtes Gewissen einzureden, weil ich nicht um dich gekämpft habe, nachdem du mich weggeschmissen hast?!" "Draco, hör mir doch mal zu!" "Was denn?!" "Du verdrehst mir ja das Wort im Mund!", Harry schien überfordert: "So wollte ich das nicht ausdrücken..." "Stimmt! Du 'wolltest das Thema ja eigentlich gar nicht ansprechen', nicht wahr?!", das Zittern hatte nun auch von seiner Stimme Besitz ergriffen, aber Draco konnte nicht aufhören: "Dass ich dich einfach habe fallen lassen! Dass ich Aden keine eifersüchtige Szene gemacht habe! Brauchst du das, Harry?!", oh nein. Etwas brannte in seinen Augenwinkeln. Bitte nicht...: "Brauchst du die Bestätigung, dass ich nicht ohne dich leben kann?! Willst du mich leiden sehen?!", es war nur Schnee. Schnee war auf seinen Wangen geschmolzen und rann sein Kinn hinab: "Willst du mir weh tun, Harry? Musst du erst meine Tränen sehen, um dich wieder besser zu fühlen?" er sah ihn an. Harry wirkte erschrocken und sah so aus, als würde er am liebsten weglaufen: "N-nein...", stammelte er: "Nein, ich-..." aber Draco ließ ihn nicht aussprechen: "Dann hättest du jede verdammten Nacht des letzten scheiß Jahres an mein verfluchtes Bett kommen sollen! Dann hättest du endlich bekommen, was du scheinbar so sehr brauchst!" das hätte er nicht sagen dürfen. Alles, nur das nicht. Allein schon Harrys Gesichtsausdruck zeigte ihm das deutlich. Schuld und Erschrockenheit konnte er in den Zügen des Dunkelhaarigen lesen. Das, und Mitleid: "Draco, ich..." "Halt den Mund, Potter!", soviel Schnee konnte ihm gar nicht ins Gesicht wehen: "Halt einfach den Mund! Das wolltest du doch hören!",...'Ich dir aber niemals sagen.'...: "Was hätte ich denn tun sollen, Harry?! Was?!" fragte er und hasste sich selbst für seine hilflos Stimme: "Wie du schon sagtest: Ich bin Draco Malfoy. Malfoy, den nichts fertig machen kann!" ,er war ja nicht mal in der Lage gewesen, Blaise seinen Kummer sehen zu lassen, weil er nicht wollte, dass die Menschen diese Seite an ihm kannten. Die hatte er immer nur Harry gezeigt: "Alle Welt hat doch erwartet, dass ich es locker wegstecke! Schließlich bin ich Malfoy!" ...'Und diesen Ruf werde ich auch niemals mehr los.'...: "Scheiße, Harry! Nicht ich bin es, der alles weggeschmissen hat, sondern du! Du hast mich, kurz nachdem ich weg war betrogen! Du hast zwar danach noch kurz versucht, alles zu kitten, aber Harry... So wichtig kann dir das auch nicht gewesen sein! Keine 2 Monate nachdem deinem 'Du bedeutest mir immer noch so viel!' hattest du schon jemand anderen! So viel waren deine Gefühle also wert?! Zwei Monate, Harry?!" ,Draco senkte den Kopf. Er sah Harry eh nicht mehr vor lauter... Schnee. Ihm war kalt: "Was blieb mir denn anderes übrig, als zu sagen, ich wäre über alles hinweg?", dass hatte er sogar Elis und Nott, einem alten Freund aus Hogwartszeiten, mit dem er noch heute regelmäßigen Briefkontakt hatte, wortwörtlich so erzählt: "Du hattest einen neuen Freund, bist längst weitergegangen. Da... da musste ich doch... erst recht..." er brach ab, kam sich furchtbar dumm und erbärmlich vor. Das hier stellte wahrscheinlich das Ende ihrer Freundschaft da. Denn... nach dieser Szene würde Draco Harry niemals mehr in die Augen schauen können. "Draco..." allein schon der Klang von Harrys Stimme bestätigte ihm das. Jetzt war Draco offiziell zum weinenden Kind geworden, das das Mitleid aller Leute auf sich zog. Na wenn das so war... dann konnte er auch alles sagen. Er sah wieder auf und aus tränenreichen Augen zu Harry empor: "Weißt du, was das lustige an der ganzen Geschichte ist, Potter?", fragte er und lächelte traurig: "Ich hatte wirklich angefangen an die Geschichte mit dem Ring zu glauben.... Ich hatte wirklich gedacht...", er biss sich auf die Lippe und musste sich kurz sammeln, um die Worte heraus zu bringen: "Ich dachte wirklich, dass hier...", jetzt deutete er zwischen sie zwei: "...Das wäre was für immer..." Ja, das hatte er wirklich. Als Harry ihm den Heiratsantrag gemacht hatte, war er wütend geworden, weil er hinter dem Ring die Absicht vermutete, es wäre ein hinterhältiger Versuch Potters, ihn an seinem Umzug nach Schweden zu hindern, aber eigentlich war das Gegenteil der Fall gewesen. In einem emotionsreichen Gespräch unter vier Augen hatte Harry ihm den Inhalt seiner Geste erklärt: Er hatte Draco nicht an sich fesseln wollen, er wollte ihm die Sicherheit geben, gehen zu können, ohne die Angst zu haben, etwas zu verlieren, das er zurückließ: "Es ist das Zeichen dafür, dass du immer zu mir gehören wirst, egal wo du bist." hatte er gesagt. Draco hatte anfänglich seine Witzchen darüber gemacht, aber irgendwann... "...Ich habe tatsächlich angefangen, daran zu glauben...", er wischte sich die Tränen aus den Augen: "Was für ein Timing, nicht wahr...?", Draco lachte und weinte zur gleichen Zeit, wurde davon geschüttelt und konnte erst aufhören, als er Harrys Gesicht von neuem sah. Er weinte. Harry Potter weinte. "Es... es tut mir leid." Das war es. Es waren nur vier Worte. Vier Worte, die Draco schon so oft von Harry gehört hatte, aber zum ersten Mal glaubte er an ihre Bedeutung. Er spürte, dass sie nicht nur so dahin gesagt waren. Fühlte sich zum ersten Mal nicht alleine in seiner Trauer. Und das allein brachte eine unglaubliche Linderung über seinen Schmerz, wärmte ihn von dem Punkt seiner Seele her, die seit knapp einem Jahr nur Kälte ausgesandt hatte. Draco lächelte durch seinen Tränenschleier hindurch: "Wir sind schon zwei ziemliche Idioten, nicht? ", fragte er, konnte Harry damit aber kein Lächeln abringen: "Stehen hier rum und heulen. Wirklich... wie die Stachelschweine." Auch Harry Potter hatte es in seinem Leben nicht leicht gehabt. Anders als Draco, dem ob nun gewollt oder nicht, immer ein gewisses Maß an Verständnis für sein manchmal wirklich nicht nettest Benehmen zu Teil wurde, aufgrund von Gründen, die bis in die Kindheit des Blonden zurückreichten, vergaßen die Menschen oft, welches Schicksal Harry zu dem gemacht hatte, was er heute war: Einem oft gedankenlosen Typ, der Bestätigung brauchte und beliebt sein musste, um sich wohl zu fühlen. Verständlich. In früher Kindheit war ihm mehr Gewalt begegnet, als manch einem Soldaten sein ganzes Leben. Menschen waren vor seinen Augen ermordet worden. Menschen, die Harry liebte, die er gebraucht hatte. Dann sein Leben bei Tante und Onkel, die er nicht kannte, die ihn wie einen lästigen Parasiten ansahen, der an ihren Kleidern hing. Harry hatte Draco oft des Nachts geweckt, weil er selber aus einem Alptraum der alten Zeiten aufgewacht war und nicht allein sein wollte. Er musste wissen, dass die Menschen ihn mochten, ihn liebten. Er konnte Einsamkeit nicht ertragen und mit Abweisung kam er überhaupt nicht zurecht. Wahrscheinlich hatten sie das so anziehend aneinander gefunden: Sie waren beide emotional kaputt... Jetzt standen sie hier in der Nacht, gemeinsam alleine und sahen sich an. Und plötzlich war es da: das altvertraute, überwältigende Gefühl der Zuneigung, das Draco so lange in sich vergraben hatte. Er konnte nicht anders. Als sie noch zusammen gewesen waren, war es immer Harry gewesen, der den ersten, meistens auch den zweiten und dritten Schritt machen musste. Jetzt sah sich Draco gezwungen, dem inneren Drang zu folgen. Er trat auf den völlig verloren wirkenden Harry zu, sah ihm noch einmal fest in die schönen grünen Augen, bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und seine Lippen auf die des anderen legte. Für einen Moment war alles wie früher. Einen Augenblick lang dachte Draco, es könnte doch noch ein Happy End geben, doch dann... drehte sich Harry zur Seite. Klarer hätte die Geste nicht sein können: Ein Korb. "Es tut mir Leid... ich... Aden..." Harry. Aden. Natürlich. Wie hatte Draco Aden vergessen können? Ihm wurde übel vor Scham. Sein Magen krampfte sich zusammen. Das Blut rauschte ihm in den Ohren und wieder ging ein Zittern durch seinen Körper. Er senkte den Kopf. Oh Gott... wie hatte er Aden vergessen können? "Draco...", Harry bemerkte sein Unbehagen: "Hey Draco? Alles...okay...? Ich..." sie standen immer noch dicht beieinander und der Dunkelhaarige berührte ihn sacht an der Schulter. Das war der Moment, in dem der Blonde wie elektrisiert zurücksprang: "Alles okay! Ich hab nur... ich...", stammelte er und wünschte sich an einen anderen Ort auf der Welt. Die Hölle war eine sehr verlockende Alternative hier zu. "Es tut mir leid, Draco.", Harry wirkte wirklich unglücklich: "Es ist nur... Aden." "Natürlich ist es Aden.", Draco konnte Harry nicht ins Gesicht sehen, also lächelte er den Boden vor seinen Füßen an: "Aden ist toll. Ich verstehe das." 'Verdammt. Verdammt! VERDAMMT!' "Ach, Draco..." wieder ging Harry einen Schritt auf ihn zu und Draco trat einen zurück: "Lass! Es ist nur...", der Slytherin fuhr sich durch das nasse Haar: "Es ist nur... Fuck! Es ist peinlich, Harry!", platzte er heraus und lachte kurz auf: "Scheiße, ist mir das peinlich." Endlich blieb der Dunkelhaarige stehen und ließ ihm damit die Luft zum Atmen: "Nein. Ist es überhaupt nicht." sagte er ernst und bestimmt. Für den Moment sagte keiner von ihnen etwas, dann lachte Draco wieder leise auf: "Und wie geht's jetzt weiter?" "Ich weiß nicht.", musste auch Harry gestehen: "Du bist das Genie von uns beiden.", fügte er hinzu und zum ersten Mal seit dem Anfang ihres Gesprächs hörte Draco ihn leicht grinsen: "Hast du keinen genialen Plan?" "Na ja... ich habe noch kein Buch gelesen, dass erzählte, was nach dem Happy End passiert, wenn sich der Superheld und die Prinzessin wieder trennen. Und wenn, würde es in dieses Geschichten sicher keinen Aden geben.", auch Draco lächelte nun wieder etwas amüsiert und konnte einen vorsichtigen Blick nach oben wagen. Harry empfing ihn offen: "Gibt's dazu keinen schlauen Spruch aus dem verfluchten Buch?" "Wozu genau?" Dracos Magen entkrampfte sich langsam wieder und auch die Hitze stieg aus seinem Körper. Harry tat, als würde er überlegen: "Wie wär's mit 'Happy End'?" jetzt musste Draco grübeln: "Uhm... nee, fällt mir grade nicht ein. Wie wär's stattdessen mit 'Harmonie'?" "Na dann leg mal los." "'Harmonie; Schweigende Zwietracht.'" sie grinsten sich an und Harry schüttelte den Kopf: "Ich hätte dir das verdammte Ding niemals schenken dürfen." der Blonde streckte ihm die Zunge entgegen: "Tja, da kann man nichts machen. Aber...", sein Grinsen wurde etwas flacher: "Ich denke, ich sollte zurück ins Haus gehen. Ich bin nass, mir ist kalt und ich habe eben den Korb meines Lebens bekommen. Jetzt kann ich mich nur noch ins Bett legen und den Tag vergessen." es sollte nach einem Witz klingen, aber Harry fand es nicht lustig. Er wurde ernst: "Es tut mir Leid..." "Das sagtest du schon. Und... es ist okay." Und das war es wirklich, wie Draco mit einem Blick in sein Innerstes feststellte. Ja, es war okay. "Okay, ich...", Harry schien noch etwas sagen zu wollen. Also wartete Draco geduldig, obwohl er nun tatsächlich ins Warme wollte. Es hatte zwar wieder zu schneien aufgehört, aber ihm war wirklich bitterkalt. Erst nach einigen Sekunden fand Harry seine Worte: "Also ich-... Also... egal was ist, Draco. Du bedeutest mir immer noch viel. Und du wirst immer einer meiner besten Freunde bleiben. Hörst du, egal was ist." Fast hätte Draco aufgrund dieses Versprechens wieder angefangen zu heulen, aber er konnte sich gerade noch zurückhalten. Stattdessen lächelte er: "Danke." er hätte gerne mehr gesagt. Harry hätte erfahren sollen, wie viel ihm diese Worte bedeuteten, aber es kostete schon genug Kraft sich zusammenzunehmen. Da schaffte er das nicht auch noch. Sie verabschiedeten sich ohne Worte, doch als Draco sich bereits umgedreht und einige Meter Richtung Haus gelaufen war, rief Harry noch einmal seinen Namen: "Draco?" er zögerte einen Moment, sich nach dem anderen umzudrehen, tat es dann aber doch: "Ja?" "Sehen wir uns nächste Woche bei dem Quidditchspiel von Wood?" Harry war zu weit entfernt, um sein Gesicht genau sehen zu können, also konnte er den Tränen in Ruhe ihren Lauf lassen. Nur seine Stimme hatte Draco im Griff: "Klar. Ich lass mir doch nicht entgehen, wie der Dämlack fertig gemacht wird!" er hörte seinen alten Freund lachen und wandte sich wieder dem Haus zu. * Auf seinem Weg durch den frischen Neuschnee, war Draco still, hing seinen Gedanken nach, doch jeder Schritt den er machte, fiel ihm leichter als der vorherige und kurz bevor er das Licht der Fenster erreichte, schlich sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen. Er hatte einen Korb bekommen. Und er hatte Liebeskummer. Er -Draco Malfoy- hatte Liebeskummer. "Sachen gibt's..." murmelte er und seine Mundwinkel zogen sich noch weiter auseinander. Ja, er war traurig. Und vor allem fühlte er sich ziemlich gedemütigt durch sich selbst und seinen Ausraster. Aber irgendwie... Irgendwie fühlte es sich auch gut an. Der Knoten, der seit so langer Zeit in seiner Brust gesessen hatte, hatte sich gelöst. Er hatte nicht mehr das Gefühl, der Welt vormachen zu müssen, es wäre alles in Ordnung. Jetzt glaubte er, dass es wirklich in Ordnung war. Auch wenn sein Herz noch eine Weile weh tun würde... es war alles okay. Und es würde besser. Und irgendwann war es dann nicht mehr nur in Ordnung. Dann war alles wieder gut. Draco atmete noch einmal tief ein und fühlte wie sich seine Lungen mit frischer, kühler Nachtluft füllten. Dann betrat er sein Haus, schloss die Türe hinter sich. Das einzige Problem, dass er an diesem Abend noch haben sollte war Elis, die einen Tobsuchtsanfall bekam als sie seine geröteten Augen sah und Harry Potter dafür die möglichsten und unmöglichsten Qualen antun wollte. Und während er seinem ehemaligen Kindermädchen Zauberstab und Besen wegnahm, um zu verhindern, dass sie gleich zu einer gewissen 'niederträchtigen Ratte' flog, kam Draco mit sich überein; Ja. Bald... war wirklich alles wieder gut. º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º@ THE -happy- END @º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º° Touché. Meine Bewunderung gilt jenen, die es bis zu dieser Stelle geschafft haben. Ich entschuldige mich für meinen schlampigen Stil (Es war eigentlich nie geplant, diese FF zu posten) und bedanke mich ganz herzlich für die Aufmerksamkeit. Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen. : ) TOAO; The Yu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)