That's life, that's school von Pudding (Kapitel 10 ist on ^^) ================================================================================ Kapitel 1: Nightmare or Daydream -------------------------------- Er lag auf seinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und starrte an die Decke. Heute war der erste Schultag in der neuen Klasse. In einer halben Stunde müsste er sich auf den Weg machen, um nicht zu spät zu kommen. Na und? Ihm war das egal. Es war ihm egal, ob er schon am ersten Tag einen schlechten Eindruck bei dem Lehrer und der neuen Klasse macht. Es war ihm egal, wenn er wieder einen Verweis kassieren würde. Es war ihm auch egal, dass seine Mutter und seine Schwester wieder auf ihm herumhacken würden. Im Grunde war ihm alles egal. Die zehnte Klasse musste er wiederholen. Zu faul zum lernen, zu faul sich mal richtig reinzuhängen. Im Unterricht nicht aufpassen, sich gegen Lehrer aufspielen oder schwänzen und sich mit Alkohol zuschütten. Ist doch viel besser als langweiliger Unterricht! Die Tür flog auf und seine Schwester stürmte ins Zimmer: "Zorro!!" Zorro hob den Kopf und sah zur Tür. Liv, seine jüngere Schwester stand in der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt, und starrte ihn wütend an. "Steh endlich auf, du Faultier!" "Keine Lust.", entgegnete Zorro und lies den Kopf zurück ins Kissen sinken. Liv verdrehte die Augen und schlug die Tür zu. Gegen 8.30 Uhr entschloss sich Zorro aufzustehen. Er richtete sich im Bett auf, räkelte sich und gähnte herzhaft. Er schlüpfte in eine ausgewaschene Jeans und in ein schlabberiges T-Shirt. Auf dem Shirt war ein großer Fleck. Tomatensoße. Vom Mittagessen gestern. Seine Mutter wollte es eigentlich waschen, hatte es aber anscheinend vergessen. Zorro ärgerte sich, dass seine Mutter nichts mehr auf die Reihe kriegte. Sie suchte wie immer nach einem Job. Leider vergeblich. Einmal hatte sie eine Stelle als Sekretärin. Für eine Woche. Männer zog sie an wie ein Magnet. Männer, die sie, und manchmal auch Liv, verprügeln. Seine Mutter zog immer die Arschkarte, was Männer angeht. Sein Vater hatte sie verlassen. Zorro war gerade mal drei, Liv noch gar nicht auf der Welt. Zorro riss die Kühlschranktür auf, starrte einen Moment lang in den fast leeren Kühlschrank und schnappte sich dann eine Salami. Er trotte zurück auf sein Zimmer, stopfte Hefte, Taschenrechner und Ordner in seinen Rucksack und trottete wieder zurück in die Küche. Zorro zog sich seine Schuhe an (beim ersten mal verkehrt herum...) und ging aus dem Haus. Es war zwar September und recht kalt, aber seine Jacke lies er Zuhause. Er schlenderte zur Bushaltestelle und kaute lustlos auf seiner Salami rum. Der Bus kam, Zorro stieg ein und lies sich auf einen freien Platz fallen. Der Grünhaarige lies seinen Blick durch den Bus wandern. Mit dem Busfahrer waren zehn weitere Personen im Bus. Der Busfahrer schien leicht genervt. Kein Wunder, wenn er Tag aus Tag ein randalierende Jugendliche herumkutschieren muss. Ein älterer Mann schlief, den Kopf an das Fenster gelehnt, zwei Reihen hinter ihm. Daneben saß ein etwa 30jähriger Geschäftsmann mit Anzug und Krawatte. Dann waren da noch eine Frau mit ihrer kleinen Tochter, eine ältere Dame, die ihre Handtasche umklammerte, zwei Jungen, die Yu-Gi-Oh!-Karten tauschten und eine Frau, die aus dem Fenster starrte. Direkt vor Zorro saß ein Mädchen, etwa 15 Jahre alt. Sie hatte lange, blonde Haare und hörte Musik. Vermutlich hatte sie einen dieser teuren iPods. Er selbst besaß einmal einen Mp3-Player. So ein Billigteil, auf das nur wenige Lieder passten. Er hatte ihn zum 19. Geburtstag von seiner Mutter bekommen. Bei einer Schlägerei machte das Ding aber eine unangenehme Begegnung mit dem harten, asphaltierten Boden... Zorro beugte sich leicht zu dem Mädchen nach vorne und zog an dem Kabel ihres Mp3-Players, sodass ein Kopfhörer herausflog. Das Mädchen drehte sich erschrocken um. Zorro grinste: "Hi." Die Blondhaarige sah ihn einen Momentlang verstört an, drehte sich dann wieder um und steckte den Kopfhörer zurück in ihr Ohr. Zorro wiederholte das Spiel, das Mädchen drehte sich erneut um und sah ihn genervt an. "Gibst du mir deine Handynummer?", fragte er mit einem frechen Grinsen. "Du spinnst wohl!", sagte sie und drehte sich wieder um. Zorro stützte sich am Sitz ab und beugte sich weiter nach vorne. "Auf welche Schule gehst du?" "Gold Roger.", war ihre kurze Antwort. Also auf die selbe Schule wie er. "Welche Klasse?" "9." Das Mädchen starrte nach wie vor geradeaus und würdigte Zorro keines Blickes. "Name?", bohrte er weiter. "Amanda." "Hübscher Name. Ich bin Zorro." "Aha." "Gibst du mir jetzt deine Handynummer?", fragte er erneut. Das Mädchen gab nach, kritzelte ein paar Zahlen auf einen Zettel und reichte ihn nach hinten zu Zorro. "Danke.", sagte Zorro und grinste zufrieden. Er lehnte sich zurück und stopfte den Zettel in seine Hosentasche. An der nächsten Haltestelle stieg eine dicke Frau ein. "Die passt doch gar nicht durch die Tür durch, so fett wie die ist.", dachte sich Zorro. Die Frau wankte durch den Bus und lies sich neben Zorro auf den Sitz plumpsen. Dieser war nun zwischen Fenster und Walross eingeengt. "Kann sich die Tante keinen anderen Platz suchen? Sind doch genug frei!", dachte er und schnaubte verächtlich. Die Frau kramte in ihrer Handtasche nach ihrer Busfahrkarte und mühte sich dann ab, das Ding abzustempeln. Zum Glück musste Zorro an der nächsten Haltestelle aussteigen. "Kann ich mal durch?", fragte er die Frau genervt. Diese robbte ein Stück zur Seite und Zorro quetschte sich an ihr vorbei und schaffte es gerade noch rechtzeitig, bevor sich die Türen schlossen. Amanda war bereits Richtung Schulgebäude gehastet. Da Zorro aber keine Lust hatte, ihr hinterherzuhetzen, schlenderte er gemütlich zur Schule und betrat das Gebäude punkt 9 Uhr. Die zweite Stunde hatte seit einer Viertelstunde angefangen. Der Grünhaarige ging zu den aushängenden Plänen, an denen die Klassen- und Raumverteilung aufgelistet waren. Die Klassenliste überflog er flüchtig, schnappte ein paar Namen auf (unter anderem auch den seiner jüngeren Schwester) und sah dann nach, in welchem Klassenraum er die nächsten elf Monate verbringen musste. "213. Na toll, das ist im zweiten Stock!" Zorro schleppte sich die Treppen hoch und suchte nach dem richtigen Klassenzimmer, welches er kurz darauf fand und betrat (ohne zu klopfen versteht sich). Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Die neue Klasse musterte ihn neugierig, der Lehrer sah ihn verächtlich an. Herr Whitehunter, bei den Schülern auch bekannt als Smoker (starker Kettenraucher), war der Klassenleiter, den Zorro ab heute ertragen musste. "Wo waren wir denn so lange, Herr Lorenor?", fragte der Lehrer mit strengem Ton. "Verschlafen.", entgegnete Zorro locker und sah sich nach einem freien Platz um. "Ja dann sollten Sie sich mal einen Wecker zulegen.", scherzte Smoker und die Klasse unterdrückte ein Lachen. Zorro fiel gerade keine schlagfertige Antwort ein, also lies er sich auf einem Platz am Fenster nieder und schmiss seinen Rucksack achtlos auf den Boden. Sein Banknachbar, ein schwarzhaariger Junge, grinste Zorro an. "Was grinst du so, du Affe?", hätte er ihn am liebsten fragen wollen, doch er hielt sich zurück. Stattdessen sah er sich im Raum um. Seine Schwester saß neben einem blonden, kurzhaarigem Mädchen. Karla, oder so ähnlich hieß sie, glaubte Zorro zu wissen. Livs beste Freundin. Eine Reihe dahinter saß ein Junge mit einer ziemlich langen Nase, daneben ein braunhaariger Junge, der etwas jünger war als alle anderen (und auch kleiner, wie Zorro später feststellte). Zorro stöhnte, als er Sanji entdeckte, der verträumt von einem Mädchen zum anderen sah. "Nicht dieser Möchtegerncasanova! Schlimmer kann's ja gar nicht werden." Als er sich weiter umsah, hätte er sich beinahe an seinem Kaugummi verschluckt. "Was macht DIE denn hier?", keuchte er. Alle drehten sich überrascht zu Zorro um, SIE eingeschlossen. "Gibt es irgendein Problem?", fragte Smoker genervt. Zorro sah den Lehrer verwirrt an. Der Schwarzhaarige meisterte die Situation: "Da ist eine Spinne!" "Mein Gott, eine SPINNE!", sagte Smoker und fuchtelte gespielt hysterisch mit den Armen herum. Während die eine Hälfte der Klasse sich vor Lachen kringelte, rutschte die andere Hälfte von Zorro, seinem Banknachbar und der "Spinne" weg. "Wie die kleinen Mädchen aus der 5.", meinte Smoker und kam auf die beiden zu. "Wo ist denn das Ungeheuer?", fragte er. "Hab ich gegessen.", grinste Zorros Banknachbar. Die Jungen prusteten los, die Mädchen starrten ihn angewidert an. "Pause ist erst nach der nächsten Stunde.", brummte Smoker und ging zurück zum Lehrerpult. Er schrieb den Stundenplan an die Tafel und forderte die Klasse auf, diesen abzuschreiben. Zorro stellte genervt fest, dass er seine Stifte vergessen hatte. Der Schwarzhaarige schob ihm einen abgekauten Bleistift herüber. "Der kriegt wahrscheinlich Zuhause nichts zu essen, wenn er schon seine Bleistifte auffrisst...", dachte sich Zorro und murmelte ein "Danke". "Ich bin Ruffy.", sagte der Schwarzhaarige fröhlich zu Zorro. "Zorro.", erwiderte dieser und wandte seinen Blick wieder an SIE. SIE war damit beschäftigt den Stundenplan abzuschreiben. Sonne schien durch ein Fenster und lies ihr orangefarbenes Haar golden schimmern. Ihre rehbraunen Augen waren wieder auf die Tafel gerichtet. Als SIE bemerkte, dass er sie beobachtete, sah sie zu ihm herüber und lächelte leicht. "Zorro!!", brüllte Smoker durch den Raum. Einige zuckten erschrocken zusammen (auch SIE). Zorro sah den Lehrer unbeeindruckt ins Gesicht. "Ich weiß ja, dass hier sehr attraktive Mädchen sitzen. Wie Nami zum Beispiel, für die du dich anscheinend besonders interessierst. Aber würdest du deine Aufmerksamkeit bitte der Tafel widmen?", meinte Smoker genervt. "Ja, Sir!", scherzte Zorro. Nami war eine leichte Röte ins Gesicht gestiegen und sie wandte sich ihrer blauhaarigen Banknachbarin zu. Ruffy grinste Zorro an. "Was?!", rief Zorro gereizt. "Zorro, ich will nichts mehr hören!", kam es von Smoker. Zorro verdrehte die Augen und schrieb weiter. "Hätte der den Stundenplan nicht kopieren können? Warum müssen wir den Scheiß abschreiben?!", dachte sich Zorro und drückte den Stift vor Wut zu fest aufs Blatt. Die Mine brach ab. Zorro stöhnte und drehte sich zu Ruffy: "Hast du mal 'nen Spitzer?" Smoker räusperte sich und sah ihn zornig an. "Der hat was gegen dich.", meinte Ruffy. "Ach halt die Klappe!", schnauzte Zorro. "Herr Lorenor! Wenn Sie es für wichtiger halten, hier rumzubrüllen statt dem Unterricht zu folgen, dürfte ich Sie dann bitte auffordern, den Raum zu verlassen?", sagte Smoker mit bebender Stimme. Alle starrten abwechselnd von Smoker zu Zorro. Zorro zuckte mit den Schultern und stopfte seine Sachen in den Rucksack. "Gehst du schon?", fragte Ruffy enttäuscht. "Zorro macht früher Pause und kommt zur 4. Stunde in mein Büro.", sagte Smoker zu Ruffy, richtete seinen Blick aber auf Zorro und betonte besonders die letzten Worte. "Ich will auch früher Pause!", nörgelte Ruffy. "In 55 Minuten ist Pause.", erklärte Smoker. "Das ist ja fast eine Stunde! Aber dann bin ich doch schon längst verhungert!", quengelte Ruffy. "Aber du hast doch gerade gegessen. Eine Spinne.", meinte Smoker. "Welche Spinne?", wunderte sich Ruffy und kratzte sich an der Nase. Die Klasse lachte über Ruffys Dummheit. Zorro schulterte seinen Rucksack, stapfte aus dem Klassenzimmer, lies die Tür absichtlich offen und "überhörte" seinen Lehrer, der ihm wüste Beschimpfungen hinterher rief und dann die Tür zuschlug. Zufrieden grinsend ging er die Treppen hinunter und schlenderte über den Pausenhof, Richtung Turnhalle. In einer kleinen Nische zwischen Turnhalle und Schulgebäude, schleuderte er seinen Rucksack auf den Boden und lehnte sich an die Wand. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe, euch hat das erste Kapitel gefallen und ihr lest auch das zweite (und das dritte und vierte und fünfte...). LG Pudding ^+^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)