Kaito Kid - Shinichi Kudo Teil 2 von Dr_HarrisonWells (Freie Bahn für Kaito Kid) ================================================================================ Kapitel 1: Eine Einladung ------------------------- Freie Bahn für Kaito Kid Fortsetzung von "Im Auftrag des Meisterdiebs" Als Kaito in der Nacht nachhause kam, erwartete ihn niemand. Seine Mutter saß mit Jii vor dem Fernseher und verfolgte die Nachrichten. Es war klar. Sie erwarteten einen Bericht über die Gefangennahme von Kaito Kid. "Hallo!" trat der aber in diesem Moment in seinen Privatklamotten ins Wohnzimmer. "Programmänderung! Es wird nichts aus der Verhaftung!" lachte er. Hibarue Kuroba und Jii sahen erstaunt auf. "Kaito!" riefen sie erfreut. Seine Mutter sprang aus dem Sessel, lief auf ihren Sohn zu und umarmte ihn heftig. Zunächst ließ er sie gewähren, aber dann machte er sich doch frei von ihr und drückte sie von sich. "Hat es sich Shinichi Kudo doch anders überlegt und auf deine Bestrafung verzichtet?" fragte sie ihn erleichtert. Es musste ja so sein, sonst könnte er jetzt doch nicht vor ihnen stehen. Überrascht sah sie, dass Kaito den Kopf schüttelte. "Nein!" schmunzelte er. "Hat er nicht!" Er ging zu einem Sessel und ließ sich hineinfallen. "Im Gegenteil! Er hat mich erpresst!" Die Worte klangen hart, aber der Tonfall, in dem er sie sagte, milderte die Aussage doch gewaltig. Es klang nämlich ein amüsiertes Lachen mit. Jii schaute ihn verwirrt an, "Wie meint Ihr das, kleiner Master?" Wollte er wissen. "Naja!" lachte Kaito auf. "Er stellte mich praktisch vor die Wahl entweder verhaftet zu werden, oder ab jetzt für die Regierung zu stehlen, deren Vertreter bei ihm zu Besuch war. Ratet mal, wofür ich mich entschieden habe!" "Für die Regierung stehlen?" Zwei fassungslose Gesichter staunten ihn an. Kaito nickte lachend. "Ja! Stellt euch vor, unser Staat braucht einen Dieb, der ANGEBLICH EHRBARE LEUTE beklaut und das bin ab heute ich. Das hat Shinichi angekurbelt und das ist meine Strafe. Ich soll also tätige Reue üben und dafür wird mir letztendlich Straffreiheit gewährt. Allerdings wird für die Öffentlichkeit alles so weiter laufen, wie bisher. Nur wenige werden Bescheid wissen. Nur Shinichi kennt meine wahre Identität und ich muss mich auch weiterhin vor der Polizei in acht nehmen! Na! Was haltet ihr davon?" Hibarue Kuroba fiel in das Lachen ihres Sohnes ein. Ihr war klar, dass diese STRAFE für Kaito eher ein Freibrief war weiter zu machen als Kaito Kid, denn eigentlich hatte er ja mit der Auffindung und Verhaftung des Mörders seines Vaters aufhören wollen. Doch ihr war schon immer klar gewesen, dass er ohne die Aufregung nicht glücklich sein konnte. Höchstwahrscheinlich hatte das auch Shinichi erkannt. Das gab den Ausschlag. Nun hatte sie endgültig Frieden mit dem Detektiv geschlossen, dem es gelungen war, alle glücklich und zufrieden zu machen. "Du solltest Shinichi Kudo vielleicht mal mitsamt seiner Freundin zum Essen einladen!" schlug sie unter dem Eindruck des Geschehens vor. "Hierher oder in einen Fresstempel?" fragte Kaito nach, dem der Gedanke gefiel. Er mochte den Detektiv einfach und freute sich darauf die Bekanntschaft mit ihm zu vertiefen, jetzt wo er nicht mehr befürchten musste, dass der ihn durchschaute und ins Gefängnis brachte. Hibarue Kuroba schüttelte den Kopf. "Nein! Nicht hier! Geht doch einfach in den GOLDENEN DRACHEN. Und lade doch Aoko Nakamori auch ein. Zur Feier des Tages, weil ich mich umsonst so aufgeregt habe und jetzt einfach nur glücklich über das Geschehene bin, bezahle ich. Meinst du, er würde die Einladung überhaupt annehmen?" Ihr Sohn nickte schmunzelnd. "Natürlich! Offiziell würde ich dann aber den Grund angeben, dass er den Mörder meines Vaters gefunden hat. Schließlich wissen weder seine Freundin Ran Mori noch Aoko etwas über die wahren Hintergründe!" Seine Mutter lächelte. "Ja! Tu das! Hauptsache Shinichi Kudo versteht die Einladung richtig!" Kaito winkte ab. "Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Eine Einladung von mir wird er immer richtig einordnen. Außerdem werde ich mich immer mal bei ihm sehen lassen müssen. Schließlich soll er mir meine Aufträge geben und wenn wir uns öfter als Freunde sehen, fällt das nicht so auf. Ich nehme an, dass er auch so manches mal hierher kommen wird!" Hibarue nickte. "Er wird hier jederzeit willkommen sein!" Kaitu gähnte herzhaft. "So! Ich glaube es wird Zeit, dass ich schlafen gehe, sonst bin ich morgen wieder zu müde um dem Unterricht zu folgen. Außerdem!" grinste er. "Sagura Hakuba ist ziemlich laut geworden, weil Kaito Kid jetzt schon so lange nicht mehr aufgetaucht ist und ich eben immer noch etwas gehinkt habe. Für ihn war das ein weiterer Beweis, dass ich der Meisterdieb sein muss. Die ganze Zeit war mir das jetzt ziemlich gleichgültig. Bin ich doch davon ausgegangen, dass Shinichi sowieso die Wahrheit ans Licht zerren würde. Aber nun ist alles anders gekommen. Glücklicherweise. Doch das heißt auch, dass ich Hakuba weiterhin auf meiner Spur haben werde. Ich darf nicht zu nachlässig werden." Ein Strahlen ließ seine Augen aufblitzen. "Aber es wird wieder Spaß machen ihn an der Nase herum zu führen!" Lachend winkte er seiner Mutter und Jii noch mal zu und ging ins Bett. Die beiden sahen sich mit einem nachsichtigen Lachen in den Augen an. "So glücklich habe ich den kleinen Master seit seiner schweren Verwundung nicht mehr gesehen. Er braucht die Auftritte als Kaito Kid wie wir die Luft zum Atmen!" sagte Jii leise. "Ja!" nickte Hibarue. "Zwar hat er öfter mal gelacht zum Beispiel bei Shinichi Kudos Auftritt als Kira Kuroba, aber seine Grundstimmung war ganz und gar nicht gut. Das war nicht er selbst. Da hat immer noch der Schock über die schwere Verletzung aus ihm gesprochen. Doch jetzt hat er sich wieder gefunden. Er ist ganz eindeutig Toichis Sohn. In jeder Hinsicht!" Da waren sie sich einig und sie waren Shinichi Kudo für sein verständnisvolles und freundschaftliches Handeln dankbar. *** Der Detektiv schmunzelte dann auch, als Kaito Kuroba ihn am nächsten Nachmittag nach der Schule in der Detektei Mori-Kudo aufsuchte, ihm die Einladung zum Essen im GOLDENEN DRACHEN überbrachte und gleichzeitig einen Scheck in der Hand hielt, den er Kogoro Mori überreichte. "Hier, Herr Mori!" lächelte er. "Ihr Mitarbeiter sagte zwar, er würde von mir kein Geld annehmen, wahrscheinlich wegen unserer Freundschaft, aber meine Mutter meint, jede gut erledigte Arbeit ist ihres Lohnes wert! Und die Zauberer, die mit meinem Vater befreundet waren, haben Geld gesammelt um ihn für seine Dienste zu bezahlen. Und dieses Geld steht Ihrer Detektei auf jeden Fall zu. Shinichi musste sich das Lachen verbeißen. Ja! Er hatte es abgelehnt sich von Kaito Kid mit Geld bezahlen zu lassen, da er nicht gewusst hätte, aus welchen Quellen es stammen würde. Doch das war nach dieser Erklärung Kaitos gegenstandslos geworden. Außerdem würde er den Scheck sowieso nicht mehr zurückweisen können, da ihn Kogoro Mori wie ein Geier ergriffen hatte, ihn dabei Kaito fast aus der Hand riss und dann schnell in seiner Tasche verschwinden ließ. "Natürlich! Natürlich!" bestätigte er und verließ dann auch schnell das Büro. Kaito und Shinichi sahen ihm ein wenig verblüfft nach. "Der hat es aber eilig den Scheck einzulösen!" lachte der junge Dieb. "Geht es ihm denn finanziell so schlecht?" Shinichi schüttelte ebenfalls lachend den Kopf. "Nein! Dürfte eigentlich nicht sein. Es sei denn, er hat mal wieder zuviel getrunken und dabei dem Glücksspiel gefrönt. Die Detektei läuft jedenfalls so gut wie noch nie. Wir haben so viele Aufträge, dass wir sie manchmal kaum noch bewältigen können. Wir sind schon am überlegen, ob wir nicht noch einen Detektiv als freien Mitarbeiter einstellen sollen. Allerdings müsste er schon ziemlich gut sein. Ein blindes Huhn in der Detektei reicht. Zum Glück überlässt er wenigstens die komplizierten Dinge mir, seit er erkannt hat, wer wirklich seine Fälle gelöst hat!" Kaito nickte lachend. " Ja! Das habe ich schnell erkannt. Um seinen Scharfsinn habe ich mir nie Sorgen gemacht. Ich glaube, ich könnte ihm den Anzug stehlen, den er trägt und er würde es noch nicht einmal bemerken!" Der Detektiv zeigte ihm mahnend den Zeigefinger. "Untersteh dich! Sonst müsste ich dir doch glatt auf deine geschickten Zaubererfingerchen klopfen!" "Aua! Das tut doch weh!" grinste der Dieb vergnügt! "Zaubererfingerchen?" ertönte hinter Kaito die Stimme Rans, die gerade durch die Tür getreten war und den Satz noch mitgehört hatte. "Wovon redest du, Shinichi?" Der zeigte lächelnd auf Kaito. "Ich meine ihn hier. Darf ich vorstellen? Ein Freund von mir! Kaito Kuroba! Und das ist Ran Mori, die Tochter meines Chefs!" "Kuroba?" fragte Ran nach. "Zauberer? Hast du vielleicht etwas mit Toichi Kuroba zu tun? Der Zauberer, dessen Mörder Shinichi nach fast zehn Jahren überführt hat?" Kaito nickte lächelnd, durch nichts anzeigend, dass er sie ja schon längst kannte. Schließlich hatte er als Kaito Kid sogar schon mal ihre Gestalt angenommen. "Ja! Ich bin sein Sohn!" erklärte er ihr. Dann griff er in die Luft und hatte eine rosafarbene Rose in der rechten Hand, die er Ran überreichte. "Eine Rose für die junge Dame!" sagte er dann. Sie staunte. "Oh! Danke! Die ist ja wunderschön!" Dann schmunzelte sie. "Darum also Zaubererfingerchen. Du kommst nach deinem Vater." Sie sah ihn nachdenklich an. "Hm! Ich glaube, ich habe dich schon einmal gesehen. Kann das sein? Damals als Kaito Kid den Black Star stehlen wollte, was Shinichi als Conan ja verhindern konnte. Danach bist du nicht weit von uns entfernt über die Straße gegangen. Zuerst glaubte ich, du wärst Shinichi, weil ihr euch ein wenig ähnlich seht. Darum kann ich mich auch noch so gut erinnern. Da warst du aber ziemlich erkältet, denn du hast heftig genießt!" Shinichi sah Kaito mit einem amüsierten Blick an. Schließlich wusste er nur zu gut, dass Kaito damals hatte im eiskalten Wasser zurückschwimmen müssen, eben weil Conan ihn in die Enge getrieben hatte! "Ähm! Ja!" nickte er. "Das kann gut sein. Ich bin bei der Besichtigung eines der Schiffe im Hafen ins Wasser gefallen und habe mir dabei eine heftige Erkältung eingefangen!" benützte er dieselbe Erklärung, die er damals Aoko Nakamori aufgetischt hatte. Meine Freundin hat sich damals auch sehr darüber amüsiert!" "Deine Freundin?" wollte Shinichi wissen. "Ja!" lächelte Kaito. "Ihr werdet sie ja kennen lernen, wenn ihr die Einladung zum Essen annehmt. Ach ja! Da fällt mir ein, es wäre nett, wenn keiner von euch Fisch bestellen würde, weil es mir schlecht wird, wenn ich ihn nur rieche oder sehe. Wenn ich Glück habe und Aoko, so heißt meine Freundin, nicht allzu sauer auf mich ist, wird sie auch keinen ordern!" Das klang so komisch, dass Shinichi und Ran lachen mussten. "Daraus schließe ich, dass sie öfter sauer auf dich ist!" grinste der Detektiv. Der nickte. "Ja! Genaugenommen jeden Tag! Als Zauberer bin ich eben ein Fan von Kaito Kid, den ich für den größten Zauberer unserer Tage halte!" lobte er sich selbst, was Shinichi einen verkniffenen Blick entlockte. "Aber den kann Aoko nun mal gar nicht leiden. Naja! Ist ja auch eigentlich kein Wunder. Ihr Vater ist immerhin der Leiter der Sonderkommission, die ihn fangen soll." Erklärte er weiter. Shinichi verschluckte sich fast. Also war Kaito Kid in seiner normalen Identität mit der Tochter Inspektor Nakamoris befreundet und ging wahrscheinlich bei ihm ein und aus. Nun verstand er auch, wie die entwendeten Gegenstände immer wieder im Büro des Polizeimannes auftauchen konnten. Kaito grinste ihn an. Ihm war natürlich klar, dass er dem Detektiv gerade ein weiteres Geheimnis von Kaito Kid verraten hatte. Doch darauf kam es jetzt sowieso nicht mehr an. Außerdem wäre der spätestens beim Essen im GOLDENEN DRACHEN sowieso dahinter gekommen. Dann verabschiedete er sich schnell und kehrte nach Hause zurück. Irgendwie fand er es inzwischen ziemlich komisch, dass Shinichi Kudo nun zwar alles über Kaito Kid wusste oder herausfinden durfte, aber immer so tun musste, als sei er ahnungslos. Das konnte noch sehr amüsant werden und er freute sich deshalb schon auf das nächste Treffen. Egal ob als Kaito Kuroba oder als Kaito Kid. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)